1990-11

Ehrenpreis für Metzgerei Sandbiller
Hunderdorf.
1988 horchte die Fachwelt auf, als eine Metzgerei aus unserem Landkreis, die Metzgerei Sandbiller in Hunderdorf, beim Fachwettbewerb in Utrecht, Holland, Deutscher Champion bei den Kochschinken wurde. Schon damals versprach Adolf Sandbiller in einem Interview beim Lokalsender AWN, sich weiterhin auf internationaler Ebene dem Wettkampf zu stellen.
So war es eine Selbstverständlichkeit für die Qualitätsmetzgerei Sandbiller, sich auch dieses Jahr beim internationalen Fachwettkampf in Wels, Österreich, zu beteiligen. 2700 Einsendungen aus 13 Ländern (BRD, Schweden, Norwegen, Kanada, Neuseeland, Japan u. a.) wurden von der Fachjury strengstens beurteilt. Die Metzgerei Sandbiller erreichte mit ihren eingesandten Produkten einen durchschlagenden Erfolg: Die weltweit besten der Besten wurden nach Baden bei Wien zur besonderen Ehrung eingeladen. Mit 585 von 600 möglichen Punkten gehörte auch die Metzgerei Sandbiller dazu und erreichte damit eine der höchsten Punktezahlen aller Einsendungen aus der ganzen Welt. Im besonders festlichen Stadttheater des Kurortes Baden wurde ihr der Ehrenpreis in Form eines Pokales aus kostbarem Bleikristall verliehen. Von den zwölf eingesandten Produkten der über die Landkreisgrenze hinaus bekannten Metzgerei wurden acht mit Gold- und vier mit Silbermedaillen ausgezeichnet. — Unser Foto zeigt Juniorchef Adolf Sandbiller bei der Pokalverleihung mit dem österreichischen Bundesinnungsmeister Josef Leiter (rechts) und dem Präsidenten des Deutschen Fleischerverbandes, Albert Pröller (links).
Quelle: Bogener Zeitung, 01.11.1990


Xaver Niedermayer 80 Jahre alt
Hunderdorf.
Er ist noch einer vom „alten Schlag, der Niedermayer Xaver aus Lintach, Gemeinde Hunderdorf. Zu seinem achtzigsten Geburtstag könnte Bürgermeister Egon Weinzierl am Freitag die besten Glückwünsche der Gemeinde und des Gemeinderates überbringen. Weinzierl überreichte .einen Präsentkorb. Für die Pfarrei Hunderdorf und den Pfarrgemeinderat sprach Pfarrgemeinderätin Martha Hofmann herzliche Glück- und Segenswünsche aus und erfreute mit einem Geburtstagsgeschenk. Der VdK-Ortsverband ‚wünschte ebenso alles Gute. . Auch Stiefsohn Albert gratulierte. Die Gratulanten Wünschten noch viele Lebensjahre bei guter Gesundheit.
Xaver Niedermayer wurde am 2. November 1910 in Hagnberg, Gemeinde Neukirchen, geboren. Die Kinder- und Schulzeit verbrachte er ebenso dort und arbeitete auch danach auf dem elterlichen Hof bis zur Eheschließung mit Hedwig Fuchs im Jahre 1940, nachdem er deren Anwesen übernahm. Die Ehefrau verstarb 1978. Nahezu zeitlebens hat Xaver Niedermayer harte landwirtschaftliche Arbeit von frühmorgens bis abends verrichtet und auch heute noch rackert der Jubilar mit Albert Fuchs im Anwesen, wobei vieles noch in Handarbeit und mit dem Ochsengespann erledigt wird, denn mit der Technisierung hat er nicht ganz Schritt gehalten. Der Niedermayer Xaver ist auch weit und breit bekannt mit seinem Ochsengespann, mit dem er schon unzählige Festzüge u.ä. bereichert hat und einen Einblick in die noch alltägliche Fuhr- und Arbeitstätigkeit des „Waldlers“ vermittelt, die ansonsten schon rar geworden ist. Oftmals halten Personen an, wenn der „Xav“ mit seinem Fuhrgespann des Weges kommt, um ein Erinnerungsfoto dieses Originals zu knipsen, das einen in frühere Zeiten zurückblicken läßt. — Unser Bild zeigt Martha Hofmann, Stiefsohn Albert, den Jubilar und Bürgermeister Weinzierl.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1990


„Krieg bedeutet immer Todesnähe“
Pfarrei und Gemeinde Hunderdorf gedachten der Opfer von Krieg und Gewalt
Hunderdorf. Die Pfarrei und die politische Gemeinde Hunderdorf gedachten am Sonntag der Opfer von Krieg und Gewalt, insbesondere den Gefallenen und Vermißten beider Weltkriege. Mit Ansprachen von

Bürgermeister Weinzierl (Mitte) ,bei der Gedenkrede in Hunderdorf.

Ehren-Kommandant Anton Häusler in Steinburg und Bürgermeister Egon Weinzierl sowie VdK-Ortsvorsitzenden Rudolf Karl in Hunderdorf erinnerten die Redner an die 60 Millionen Toten der Kriege und drückten ihre Hoffnung auf Versöhnung und Frieden in der Welt aus.
Zunächst hatten sich die teilnehmenden Vereine, Pfarrer Herbert Gerstl und Bürgermeister mit Gemeinderäten am Kriegerdenkmal in Steinburg versammelt. Dort hielt FFW-Ehrenkommandant Anton Häusler eine kurze, ehrende Gedenkrede und legte einen Kranz nieder. Dann zog man gemeinsam in die Pfarrkirche in Hunderdorf, wo Pfarrer Gerstl den Gedenkgottesdienst zelebrierte. In seiner Predigt erinnerte der Seelsorger an die Verstorbenen und Kriegstoten und rief dazu auf, „in Glauben, Hoffnung und Liebe“ mutig zu sein, denn man „kenne weder Tag noch Stunde,‘ wenn uns Christus rufe“.
Nach dem Pfarrgottesdienst versammelten sich alle am Ehrenmal in Hunderdorf. Bürgermeister Egon Weinzierl sagte: „Wir gedenken heute der Soldaten, die in den beiden Weltkriegen gefallen, ihren Verwundungen erlegen, in Gefangenschaft gestorben oder seither vermißt sind sowie den Männern, Frauen und Kindern aller Völker, die durch Kriegshandlungen ihr Leben lassen mußten. Wir gedenken allen, die in der Folge des Krieges auf der Flucht oder Vertreibung aus der Heimat oder im Zuge der Teilung Deutschlands und Europas ihr Leben verloren. Wir trauern mit den Müttern und allen, die Leid tragen. Doch unser Leben gilt der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und auf Frieden in der Welt.“
VdK-Ortsvorsitzender Rudolf Karl betonte in seiner Ansprache, Krieg sei immer Todesnähe und man dürfe der Jugend den Krieg nicht verherrlichen und als Heldentum beschreiben, sondern von den Schrecken und Opfern berichten. Karl erinnerte auch an die schweren Zeiten für Frauen und Mütter, die in den Kriegsjahren und lange danach noch für Familie und Arbeit alleine auf sich gestellt waren. Als äußeres Zeichen der Verbundenheit zu den Toten legten Bürgermeister Egon Weinzierl für die Gemeinde Hunderdorf, VdK-Ortsvorsitzender Rudolf Karl für den VdK-Ortsverband sowie amtierender Vorstand Ernst Sacher jun. für die KuSK Hunderdorf jeweils einen Kranz am Ehrenmal nieder. Die Blaskapelle „Bogenbachtaler“ umrahmte die Gedenkfeier in Steinburg und Hunderdorf in würdiger musikalischer Form.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1990


Bürgerversammlung in Windberg
Windberg.
Zur Erörterung gemeindlicher Angelegenheiten findet am Freitag, 16. November, um 19.30 Uhr im Gasthaus Amann in Windberg eine Bürgerversammlung für die Gemeinde Windberg statt. Der Bürgermeister wird unter anderem zum Ausbau der Kreisstraße SR 49 Windberg-Irensfelden informieren.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1990


Winterbasar mit Sportartikeln
Windberg:
Am Samstag, 17. November, findet in der Turnhalle des Schulhauses in Windberg wieder ein Winterbasar statt. Wer guterhaltene Wintersportartikel verkaufen möchte, kann diese von 9 bis 10 Uhr in der Turnhalle oder vorher bei Leo Zitzelsberger, Dorfplatz 6, abgeben. Jedes einzelne Teil soll mit Namen, Größe und Wunschpreis versehen werden. Der Verkauf der Wintersportartikel findet dann von 10 bis 12 Uhr statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.11.1990


Der Herr über Leben und Tod holte nach längerer Krankheit am 9. November 1990 meinen lieben Gatten, unseren guten Vater, Schwiegervater, Schwiegersohn, Opa, Bruder, Schwager, Onkel und Paten
Herrn Johann Meier
Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und KuSK Hunderdorf

im Alter von 74 Jahren heim ins Reich.
Hofdorf, München, Hunderdorf, Windberg, Bruckweg, Maisenthal, Mitterfels, den 10. November 1990
In stiller Trauer:
Maria Meier, Gattin
Johann Meier, Sohn mit Familie
Josef Meier, Sohn mit Familie
Helmut Meier, Sohn
Marianne Meier, Tochter mit Familie
Rosemarie Auerbacher, Tochter mit Familie
Katharina Baier, Schwiegermutter
Geschwister und übrige Verwandtschaft
Rosenkranz am Sonntag, 11. November 1990, um 14 Uhr in Hofdorf.
Aussegnung am Montag, 12. November 1990, um 18.15 Uhr in Hunderdorf, anschließend Sterberosenkranz. Trauergottesdienst am Dienstag, 13. November 1990, um 15 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Von Beileidsbezeigungen am Grabe bitten wir Abstand zu nehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.11.1990


21 Mitglieder mit Bronze geehrt
Eisstockclub würdigte Treue zum Verein — Vereinsmeister stehen fest
Hunderdorf/Ehren. Über zwei Aufstiege konnte der Vorsitzende des Eisstockclubs Steinburg, Gerd Altmann, bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Solcher berichten. Diese

Die Vereinsmeister 1990.

sportlichen Erfolge sind dem Verein zwar sehr wichtig,. im Mittelpunkt der Versammlung stand aber die Ehrung langjähriger Mitglieder mit der Vereinsnadel in Bronze sowie die Bekanntgabe der Vereinsmeister.
Neben den sportlichen Ereignissen wie Meisterschaften, Orts- und Vereinsmeisterschaften auf Eis und Asphalt nahmen die aktiven Schützen an 25 Vereinsturnieren teil. Altmann sagte, daß die Mannschaft mit den Schützen Erwin Kronberger, Franz Hanner, Wolfgang Riepl und Armin Altmann den Aufstieg in die Bezirksklasse schaffte und die Schützen Josef Schießl, Karl Riepl, Otto Solcher und Siggi Diewald in die Kreisklasse aufgestiegen seien; ansonsten habe man den Erhalt in den einzelnen Klassen geschafft.
Nach dem übersichtlichen Kassenbericht von Kassier Johann Feldmeier berichtete Schriftführerin Heidi Altmann über den sportlichen Jahresablauf der Damenmannschaft. Vorsitzender Altmann teilte dann mit, daß bei einer Vorstandssitzung in Erwägung gezogen worden sei, die Vorstandschaft alle vier Jahre neu zu wählen und die Jahreshauptversammlung im Frühjahr zu terminieren, da damit eine leichtere Planung erreicht werden könne. Die Versammlung nahm die Satzungsänderung einstimmig an.

Die für zehnjährige Mitgliedschaft Geehrten.

Dann folgte eine Ehrung der Mitglieder für zehnjährige Vereinszugehörigkeit. Mit der Vereinsnadel in Bronze wurden ausgezeichnet: Josef Auburger, Albert Auer, Elfi Bayer, Hans Bayer, Rudolf Breu, Helga Feldmeier, Max Fronauer, Franz Hanner, Karl Helmbrecht, Joachim Kaldonek, Dieter Kricke, Hildegard, Kricke, Alfons Pflügl, Heinrich Schießl, Ludwig Schießl, Willi Schießl, Josef Schötz, Franz Solcher jun. Hannelore Solcher, Otto Solcher und Siegfried Zerfowski.
Zweite Vorsitzende Hildegard Kricke nahm dann die Siegerehrung der Einzelmeisterschaft 1990 vor. Bärbel Hanner konnte bei den Damen mit 92 Punkten den Vereinsmeistertitel erringen. Vizemeisterin wurde mit ebenfalls 92 Punkten, jedoch einer schlechteren Note, Rita Kronberger, und den dritten Platz belegte Heidi Altmann mit 91 Punkten. Vereinsmeister bei den Herren wurde Gerd Altmann mit 111 Punkten. Den zweiten Platz belegte Josef Schießl mit 103 Punkten, und Dritter wurde Thomas Scharmach mit 100 Punkten.
Bürgermeister Egon Weinzierl gratulierte den Vereinsmeistern und den Mitgliedern zur zehnjährigen, Vereinstreue im Namen der Gemeinde Hunderdorf. Er forderte auf, auch weiterhin dem Verein die Treue zu halten und dankte der Vorstandschaft für die Arbeit im Verein.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.11.1990


Hunderdorf. Frauenbund/Landfrauen: Heute, Donnerstag, 19.30 Uhr, Bildungsabend zum Thema „Mit richtiger Ernährung gesund, vital und schön“ im Gasthaus Baier/Edbauer.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.11.1990


Windberg. Trachtenverein: Am Freitag, 16. November, 15 Uhr, Kindertanzprobe im Schulhaus, anschl. Flötenkurs. Samstag, 17. November, 20 Uhr, Vereinsabend im Gasthaus Dorfner.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.11.1990


„Chance: Ökologische Steuerreform“
B. Suttner und M. Birkeneder (ÖDP) sind für „bewahren, nicht plündern“
Hunderdorf.
„Wir Menschen müssen unsere Einstellung zur Schöpfung grundlegend ändern und dürfen den Ausplünderungskurs nicht einfach fortsetzen!“ Mit dieser Forderung leitete der Kreisvorsitzende der ÖDP, Bernhard Suttner, den Informations- und Diskussionsabend seiner Partei am Montag im Hunderdorfer Gasthof Baier-Edbauer ein. Maria Birkeneder, die Bundestagskandidatin der ÖDP betonte in ihrem Vorstellungsreferat die zentrale Stellung er Familie. Auch wenn es immer wieder Schwierigkeiten gebe, müsse der Staat und die Gesellschaft die Familie als angemessene Lebensform anerkennen und stützen. Der immer wieder erhobenen Forderung nach Kinderkrippen und längeren Öffnungszeiten der Kindergärten könne die ÖDP nicht unbesehen zustimmen: „Der Kindergarten ist eine anerkannte und wichtige Bildungseinrichtung, er darf aber nicht zur Verwahranstalt umfunktioniert werden!“ Maria Birkeneder setzte sich dafür ein, Alleinerziehende und berufstätige Eltern durch ein breites Angebot von Tagespflegefamilien zu unterstützen. Hier sei die optimale Möglichkeit gegeben, Kindern Geborgenheit zu geben und den Eltern – wenn dies erforderlich ist – außerfamiliäre Arbeit zu ermöglichen.
In seinem Grundsatzreferat ging dann Kreisrat Bernhard Suttner aus Windberg auf das Hauptproblem unserer heutigen Zivilisation in: Man habe sich dem Dogma des ständigen, mengenmäßigen Wachstums ausgeliefert und nehme dabei die Ausplünderung der Natur, die Ausbeutung der Dritten Welt und die Selbstzerstörung durch einen immer höheren Arbeitsstreß billigend in Kauf. Allerdings sei dieser Irrweg nicht unendlich fortsetzbar: „Die Natur macht nicht mehr mit, immer mehr biosphärische Kreisläufe sind gestört, vor allem die Probleme der Atmosphäre bedrohen die Lebensmöglichkeiten kommender Generationen: „Die ÖDP sieht nur in einer grundlegenden Umstellung des Steuersystems einen möglichen Ausweg: Umweltverträgliche Produktion müsse steuerlich begünstig, umweltschädliches Verhalten hingegen steuerlich massiv belastet werden. Ein Einstieg in diese große „ökologische Steuerreform“ könnte die Differenzierung der Mehrwertssteuer sein: Recyclingprodukte aber auch die erwünschte Reparaturarbeit und umweltneutrale Dienstleistungen sollten von dieser Steuer befreit werden. Umgekehrt müßten Wegwerfprodukte oder stark schadstoffhaltige Waren mit einem erhöhten Satz belegt werden. Ziel sei letzlich die Umstellung auf eine Rohstoff- und Energieverbrauchssteuer, die die Lohnsteuer im niedrigen Einkommensbereich ersetzen sollte.
In der lebhaften Diskussion wurde vor allem die Frage erörtert, wie die Umstellung ohne Zusammenbruch des Arbeitsmarktes möglich sei. Dabei wurde darauf hingewiesen, daß es durchaus sehr viel Arbeit gebe, die heute nicht geleistet wird: Reparieren statt wegwerfen, wiederverwerten statt verbrennen, Anlage von besseren Kanalsystemen, von Brauchwasserleitungen zusätzlich zum Trinkwasser, aber auch die Verbesserung von Dienstleistungen und die Anerkennung von Familienarbeit seien die Schwerpunkte eines ökologisch verträglichen Arbeitsmarktes.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.11.1990


„Freie Wähler haben Fuß gefaßt”
Josef Schießl in Jahreshauptversammlung zum Vorsitzenden gewählt
Au v. Wald. Seit der Jahreshauptversammlung am Samstag abend im Gasthaus Freudenstein hat die Freie Wähler-Gemeinschaft Hunderdorf-Steinburg-Gaishausen einen neuen Vorsitzenden. Nachdem der seit der Gründung im Jahre 1977 amtierende Vorsitzende Johann Feldmeier aus Gesundheitsgründen nicht mehr kandidierte, wählte die Versammlung einstimmig Josef Schießl zum 1. Vorsitzenden.

Die neue Vorstandschaft mit scheidendem Vorsitzenden Feldmeier und Bürgermeister Weinzierl.

Der bisherige Vorsitzende Johann Feldmeier ging eingangs der Versammlung in seinem Rechenschaftsbericht besonders auf die in seiner Amtszeit stattgefundenen Kommunalwahlen ein. So berichtete er, daß 1978 auf Anhieb schon vier Gemeinderäte gestellt werden konnten, obwohl die politische Szene den Freien Wählern keine Chance gab. Der Redner betonte, daß sich die Freien Wähler auch für die Landwirte stark machten, damit die Flurbereinigung abgewiesen werden konnte, und auch für den Erhalt des Nolte-Werkes wurde gekämpft, wenn auch letztlich vergebens. Zur Information der Bürger wurden mehrere Versammlungen abgehalten. Schon bei den Wahlen 1984 konnte der Bürgermeisterkandidat Egon Weinzierl mit einem hervorragenden Ergebnis von 63,6 Prozent durchgebracht werden, und sechs Gemeinderäte wurden gestellt, was zeige, daß die Freien Wähler in Hunderdorf-Steinburg-Gaishausen Fuß gefaßt hätten. 1990 konnte erstmals ein Kreistagskandidat gestellt werden, und bei den Kommunalwahlen schnitt man wieder hervorragend ab.
Es folgte ein umfassender Bericht über die Finanzen der Gemeinschaft von Kassier Johann Kraus. Die Kassenprüfer Franz Hornberger und Kornel Klar konnten eine einwandfreie Kassenführung bestätigen.
Schriftführer Johannes Fuchs gab Aufschluß über die geleistete Arbeit bei den Wahlkämpfen. Er betonte, daß die Information durch Bürgermeister und Gemeinderäte der Freien Wähler immer gut geklappt und daß dies die Zusammenarbeit sehr gefördert hätte. Die politische Gruppe Freie Wähler habe nützliche Leistungen vollbracht, und der Vorstand habe mit Sachverstand gearbeitet, so Fuchs.
Nach einstimmiger Entlastung der Vorstandschaft kam es zur Neuwahl, die folgendes Ergebnis erbrachte: 1. Vorsitzender Josef Schießl, 2. Vorsitzender Franz Hornberger, Kassier Johann Kraus, Schriftführer Kornel Klar. Als Informationsausschuß fungieren die Gemeinderäte Johann Dietl, Laura Baier und Hildegard Kricke. Weitere Beisitzer sind Johann Feldmeier, Walter Sagstetter, Hans Häusler, Gerhard Kronfeldner, Max Höcherl junior und Alois Freudenstein.
Bürgermeister Egon Weinzierl beglückwünschte die neue Vorstandschaft und betonte, daß sich die Freien Wähler durch ihren Zusammenhalt bis heute, trotz anderslautender Prognosen, durchsetzen konnten, und daß sich das Geleistete in den letzten Jahren wirklich sehen lassen könne. Die Gemeinde habe keinen Stillstand erfahren, sondern sei aufwärts gestrebt. Der Bürgermeister gab noch einige Informationen zur Gemeindepolitik, wobei er sein Bedauern darüber aussprach, daß es bei der Gewerbegebietserweiterung, trotz bereits vorhandener Bewerber, noch zu keinem Ergebnis kommen konnte, und daß dadurch der Gemeinde wertvolle Arbeitsplätze verlorengehen könnten. Abschließend dankte der Bürgermeister dem scheidenden Vorsitzenden Feldmeier für seinen Einsatz bei den Freien Wählern. Er sagte, daß Feldmeier immer bei der Bevölkerung gut angekommen sei. Auch dem Schriftführer Johannes Fuchs dankte Weinzierl für sein Engagement.
Beim Punkt Wünsche und Anträge wurde gefordert, daß sich die künftige Arbeit der Freien Wähler besonders auch auf die Außenbezirke beziehen solle, daß aber auch in Hunderdorf das Wählerpotential gestärkt werden müsse. Bei dieser Versammlung wurden auch die scheidenden Gemeinderäte Max Höcherl, Josef Spielbauer und Franz Retzer mit einer Dankurkunde ausgezeichnet.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.11.1990


Hunderdorf. Trachtenverein: Samstag, 24. 11., Tanzprobe der Kindergruppe in der Schule, Beginn: 14.30 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1990


Hunderdorf. Musikverein: Heute, Freitag, 19.30 Uhr, Mitgliederversammlung mit Beratung/Neuwahl, der Vorstandschaft im Gasthaus Hunderdorf. Trachtenverein: Samstag, 24. 11.; 19.30 Uhr, Geburtstagsfeier mit Kathreintanz im Gasthaus Baier-Edbauer.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1990


Hunderdorf. Frauenbund: Samstag 24.11., Besichtigung der Basilika ST: Jakob; Straubing. Treffpunkt 13.30 Uhr Schule Hunderdorf (Mitfahrgelegenheit ist geboten) oder 14 Uhr vor St. Jakob.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1990


Hunderdorf. Schützenkameradschaft: Samstag, 24. 11., ab 19 Uhr Schießabend im Gasthaus Deschl, Hofdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1990


Hunderdorf. Frauenbund: Am 26. Dezember, Fahrt nach Deggendorf zur Operettenaufführung „Die lustige Witwe“. Auch Nichtmitglieder können mitfahren. Meldungen bis spätestens 30. Novemberan Frau Söldner Tel.09422/3655.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1990


Windberg. SV-Abt. Ski: Heute, Freitag, 19.30 Uhr, wichtige Versammlung im Gasthaus Hüttinger, Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1990


„Oskar Lafontaine“ als Geschenk
SPD beglückwünscht zweiten Bürgermeister Peschke zu seiner Auszeichnung
Hunderdorf. In der Versammlung des SPD-Ortsvereins Hunderdorf beglückwünschte Ortsvorsitzender und Gemeinderat Xaver Diewald 2. Bürgermeister Gerd Peschke zur Verleihung des „Ehrenkreuzes der Bundeswehr in Gold“ mit einem Buch über SPD-Kanzlerkandidat Oskar

Ein Buch über Oskar Lafontaine bekam 2. Bürgermeister Peschke (M.) von OV-Vorsitzendem Diewald geschenkt; rechts MdB Leidinger.

Lafontaine. Peschke hatte die Auszeichnung von Verteidigungsminister Gerhard Stoltenberg für beispielhafte Erfüllung der Soldatenpflicht und sein Engagement für die Bundeswehr in der Öffentlichkeit verliehen.
Zu den ersten Gratulanten zählten auch SPD-Kreisvorsitzender Manfred Meindl und MdB Robert Leidinger. Der Abgeordnete stellte in seinem Kurzreferat das SPD-Regierungsprogramm vor. Über die Freude um die deutsche Einheit dürften Fragen, wie das künftige Deutschland ökonomisch, ökologisch und sozial gestaltet werde nicht außer acht gelassen werden, sagte Leidinger. Daß über die Kosten geredet werden müsse, sei für jeden verständlich und ganz normal, „nur nicht für die jetzige Regierung“. Zwei Wochen vor der Wahl hatte dieser nun „die Katze aus dem Sack gelassen“. Man spreche von Abgabenerhöhung, „denn das Wort Steuererhöhung kommt beim Wähler nicht gut an“.
Mit den Lasten müßten starke Schultern stärker belastet werden. Dem rigorosen Abbau von Sozialleistungen, die sich die Arbeiter in jahrzehntelangem Kampf errungen hätten, müsse Einhalt geboten werden. Die Staatsverschuldung, die man immer den Sozialdemokraten vorbehalten habe, habe ein Volumen erreicht, die dem Wähler zu denken geben müsse.
Ortsvorsitzender Xaver Diewald ging auf die Gemeindepolitik ein. Mit dem Baubeginn des Kinderspielplatzes habe ein langgehegter Wunsch der Bevölkerung erfüllt werden können. Die Erschließungsmaßnahmen mit 1,2 Millionen Mark für das Industrie und Gewerbegebiet Breitfeld wurden genau so angesprochen wie die Gewerbegebietserweiterung an der Thananger Straße. Die Aussage, daß Gemeinderäte oder Gruppen gegen Arbeitsplätze seien, müsse ausdrücklich zurückgewiesen werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1990


Kammerkonzert
Windberg.
Am Mittwoch, 12. Dezember, um 19.30 Uhr, findet in der Klosterkirche Windberg ein öffentliches Kammerkonzert der Panzergrenadierbrigade 11 „Bayerwald“ statt. Mitglieder des Heeresmusikkorps 4 aus Regensburg spielen u. a. Werke von Mozart und Beethoven. Im Anschluß an das Konzert treffen sich die Offiziere und Beamten mit Frauen zu einem geselligen Beisammensein im Pfarrsaal von Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.11.1990


Beerdigungstermin geändert
Kirchenpatrozinium wieder ein Festtag — PGR- Sitzung
Hunderdorf.
Die Mitglieder des Pfarrgemeinderats Hunderdorf trafen sich zu einer Arbeitssitzung im Pfarrheim. Nach der Begrüßung durch Vorsitzende Ingrid Hentschirsch erzählte Gemeindereferentin Stanglmayr in einem geistlichen Wort aus dem Leben der Hl. Cäcilia. Nachdem Schriftführerin Theresia Schießl das Protokoll über die letzte Sitzung vorgetragen
hatte, hielten die Versammlungsteilnehmer eine kurze Rückschau auf das abgelaufene Herbstprogramm. Eindeutige Höhepunkte im Pfarrleben von Hunderdorf wären die Installation von Pfarrer Gerstl sowie der Dekanatstag mit der Begegnung von zwölf Seelsorgern aus der CSFR gewesen. Dann beriet das Gremium über den Beerdigungstermin in den Wintermonaten. Es wurde dem vorliegenden Antrag zugestimmt, so werden ab sofort die Trauergottesdienste mit anschließender Beerdigung um 14.30 Uhr sein.
Dann besprachen die Sitzungsteilnehmer die Gestalturig des Nikolausfestes, des Kirchenpatrons der Pfarrkirche. Ein Wortgottesdienst für Schüler und Kindergartenkinder um 15 Uhr wird den Tag der ewigen Anbetung einleiten. Nach der Aussetzung des Allerheiligsten um 15.30 Uhr ist um 16 Uhr Gebetsstunde für die Senioren der Pfarrei. Ab 17 Uhr werden sich die Frauen zum gemeinsamen Gebet versammeln, anschließend wird stille Anbetung für alle sein und um 18.30 Uhr treffen sich die Pfarrangehörigen zum Rosenkranz. Ein feierliches Rorate mit Chorgesang um 19 Uhr wird diesen Festtag beschließen.
Ortseigene Gesangs- und Instrumentalgruppen werden am zweiten Adventssonntag, 9. Dezember, eine adventliche Feierstunde um 15.30 Uhr in der Pfarrkirche gestalten. Kirchenmusiker und Organist Sagstetter hat zusammen mit dem Ortsgeistlichen und dem Pfarrgemeinderat ein einstündiges Programm zusammengestellt und die Organisation übernommen. Sowohl volkstümliche als auch dem klassischen Bereich angehörende Vorträge werden den Besuchern geboten. Pfarrer Gerstl erklärte sich bereit, am 28. November nach dem Abendgottesdienst die Lektoren bei einem Bildungsabend im Pfarrheim in das neue Lesejahr einzuführen. Ingrid Hentschirsch dankte im Namen des Pfarrgemeinderats den neuen Kommunionhelfern für ihre Bereitschaft, dieses ehrenvolle Amt zu übernehmen und gratulierte R. Reichardt, R. Häringer und Dr. Hartmann.
Die Briefumschläge für den Kirchgeldeinzug werden am 8./9. Dezember dem Pfarrbrief beigelegt und an den Kircheingängen aufgelegt. Die Bitte des Elternbeirats der Volksschule Hunderdorf, von seiten der Pfarrei einen Nikolaus für die Grundschule zu stellen, konnte -nicht erfüllt werden. Die Kinderchristmette wird auch heuer wieder um 16 Uhr am Hl. Abend sein. Dieser Gottesdienst, der kindgerecht gestaltet wird, ist insbesondere für Kinder und Senioren gedacht. Er solle aber kein Ersatz sein für Pfarrangehörige, welche die Möglichkeit hätten, die Christmette um 22 Uhr zu besuchen, meinten Pfarrer Gerstl und Gemeindereferentin Stanglmayr. Der Jahresschlußgottesdienst an Silvester wurde auf 16 Uhr festgesetzt. Im Anschluß daran sind die Mitarbeiter kirchlicher Institutionen zu einem Umtrunk ins Pfarrheim eingeladen.
Beim nächsten Tagesordnungspunkt wurde die Anschaffung weiterer einheitlicher Kleidung für die Kommunionkinder besprochen. Da im Frühjahr für die Pfarrei Hunderdorf erstmals 25 solcher Kleider auf Wunsch der Eltern genäht wurden, muß der Bestand für das kommende Jahr um 15 Stück erweitert werden. Die Leihgebühr für diese Kleider wurde auf 40 Mark festgesetzt. Die Reinigung wird von der Pfarrei übernommen. Ein Schrank, in dem die Gewänder aufbewahrt werden sollen, wird im Pfarrhof aufgestellt.
Bei einer Vorausschau auf das Frühjahr 1991 konnte weitgehend das Programm des Pfarrgemeinderats für diesen Zeitraum erstellt werden. Die Ausstellung sakraler Gegenstände aus dem Pfarrbereich muß aus organisatorischen Gründen auf den Spätherbst nächsten Jahres gelegt werden. Für die Vorbereitungsarbeiten zum Weihnachtsfest haben sich wieder Mitglieder des Pfarrgemeinderats zur Verfügung gestellt. Der Christbaum für die Kirche wird heuer von Familie Watzl gestiftet. J. Zollner, L. Fellinger, W. Schmeller und weitere Helfer aus der  Pfarrei übernehmen das Aufstellen des Baums und die Beschmückung. Großer Kirchenputz vor dem Fest ist am Freitag, 21. Dezember, ab 8 Uhr. Freiwillige Helfer und Helferinnen sind gerne gesehen.
Bei der weiteren Aussprache wurde deutlich, daß das herkömmliche Eintopfessen zum Weltmissionssonntag nicht mehr stattfinden soll, da heuer die Resonanz sehr gering war. Von seiten des Sachausschusses „Mission – Dritte Welt“ kam die Anregung, durch eine andere Aktion den Ärmsten der Welt zu helfen. Pfarrgemeinderatsmitglied Bugl schlug vor, für die Pfarrkirche einen Fahnenständer anzuschaffen oder eine Haltevorrichtung zu diesem Zweck an den vorderen Kirchenbänken anzubringen. Desweiteren sprachen die Versammelten die Türschließer besonders an der hinteren Kirchentüre an. Gerade in den Wintermonaten sei es dringend notwendig, daß die Kirchentüren während der Gottesdienstzeiten geschlossen blieben. Pfarrer Gerstl wird der Kirchenverwaltung diese Wünsche und Anträge des Pfarrgemeinderats unterbreiten.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.11.1990


Goldener Meisterbrief für Härtenberger
Hunderdorf.
Eine besondere Auszeichnung wurde Schreinermeister und Altbürgermeister Karl Härtenberger zuteil. Er erhielt am Mittwoch den „Goldenen Meisterbrief“ der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Würdigung seines langjährigen und erfolgreichen Wirkens im Schreinerhandwerk. Überreicht wurde der „Goldene Meisterbrief“ von Diplomkaufmann und Betriebsberater Willi Schmidt von der Handwerkskammer, Außenstelle Straubing und Franz Plendl, dem Obermeister der Schreinerinnung Straubing-Bogen. – Unser Bild zeigt (von links) Franz Plendl, Karl Härtenberger und Willi Schmidt.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.11.1990

 

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