1961# 01-02

Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt wurden folgende Baugesuche eingereicht: … Firma Nolte G.m.b.H., Hunderdorf, Lagerhallenanbau – Adolf Wenninger – Schafberg, Gde. Steinburg, Neubau eines Wohnhauses … Nikolaus Drahynicz – Hunderdorf, Einbau einer Wohnung und Bau einer Autowaschanlage … Cäcilia Bauer, Jacklhäusl, Gde. Windberg, Neubau eines Einfamilienhauses in Hunderdorf …
Quelle: Bogener Zeitung, 02.01.1961


Rückblick und Vorschau an der Jahreswende
Hunderdorf.
Zum Jahreswechsel lohnt es sich, kurze Rückschau zu halten auf die Ereignisse und Entwicklungen im Leben der Gemeinde u. einen kurzen Blick zu werfen auf die großen Aufgaben, die für das Jahr 1961 bevorstehen.
Die Kommunalwahlen des abgelaufenen Jahres brachten wohl erstmals in der Geschichte der Gemeinde eine Auseinandersetzung zweier Parteien. Bisher wurden die Gemeinderäte überparteilich bestimmt. Dabei brachte wohl das Wahlergebnis – die beiden Parteien teilten sich fast die Hälfte in die Stimmen – die größte Ueberraschung. Die Zusammenarbeit des neuen Gemeinderats ist gut und gekennzeichnet von dem gemeinsamen Interesse um die großen Belange der Gemeinde. Neben den leeren Kassen und großen Schulden stand der Gemeinderat vor großen und wichtigen Aufgaben, die gebieterisch nach einer Lösung drängten. Die Wasserversorgung mußte in Angriff genommen werden. Eine Tiefbohrung bis 100 m brachte eine genügende Wasserfündigkeit, die auch für einen Ausbau des Wasserleitungsnetzes nach Hofdorf, Lindfed und Eglsee ausreichen würde. Für die Kanalisation wurde ein Plan gemacht und ein vorläufiger Bautermin bestimmt. Damit umging man der Gefahr eines Bauverbots, da die anfallenden Abwässer in den offenen Graben auf die Dauer einen Seuchenherd darstellen.
Die Pfarrgemeinde konnte im letzten Jahr ebenfalls wieder mit Neuerungen aufwarten. – H. Geistl. Rat Kiermaier sorgte für eine sehr schöne Bepflanzung des neuen Friedhofes, der heuer seine Weihe erhält. Mit dem Ankauf einer neuen automatischen Kirchturmuhr und der Neugestaltung der Zifferblätter wurde eine langjährige Unzulänglichkeit beseitigt und ein notwendiger Beitrag zur Verschönerung des Gotteshauses geleistet. Schließlich trug auch noch die Bundesbahn durch den Bau eines neuen Bahnhofsgebäudes ihren Teil bei, daß den zahlreichen Benutzern der Bundesbahn ein angenehmeres Warten ermöglicht wurde. Mit der Planierung des Schulsportplatzes durch die Amerikaner wurde ein alter Wunsch der Lehrer und Schüler erfüllt. Damit wird in Zukunft der bisherige Sportplatz, der häufig von Hochwasser überschwemmt war, überflüssig. – Ein kultureller Höhepunkt des Jahres war zweifellos der Lied- und Chornachmittag des Donau-Wald-Sängerkreises, zu dem neben den Gemischten Chören von Bogen und Mitterfels auch die Tanz- und Singgruppe Leim aus Deggendorf anwesend war.
Bei allem darf man doch nicht übersehen, daß die Probleme und Aufgaben der Zukunft nicht geringer wurden. Vor allem sind es drei Hauptaufgaben, die der Gemeinde verbleiben, wenn sie auch schon teilweise geplant und vorbereitet sind: Die Wasserversorgung, die Kanalisation und die Ortsstraßenteerung. Landrat Hafner und MdL Rainer haben ihre Unterstützung beim Ausbau der Wasseranlage zugesagt und es besteht die Hoffnung, in diesem Jahr die Pumpanlage und den Anschluß des Tiefbrunnens an das bisherige Wassernetz erstellen zu können. Auch die Kanalisation ist durch die große Bautätigkeit nicht zu umgehen. – Verständlicherweise ist es hier das Kreisbauamt, das auf baldige Abschaffung der jetzigen Zustände drängt. Wenn nun auch das Problem der Ortsteerung wieder auftaucht, dann darf man wohl sagen, daß dieses Projekt an Dringlichkeit mit an erster Stelle steht. Die Gemeinde hat bisher immer den größten Teil ihrer Ausgaben für Wegeinstandsetzungen außerhalb von Hunderdorf geleistet und mancher Gemeindeweg ist im besseren Zustand als Teile der Ortsstraßen. Wenn sich viele Anlieger der Ortsstraßen mit einer nichtgeringen Kostenbeteiligung mit der Teerung einverstanden erklären, dann hat dieses Projekt einen berechtigten Vorrang. Der Gemeinde selbst würden dann dabei nicht viel mehr Kosten erstehen, als sie sonst auch für die Unterhaltung dieser Straße aufbringen müßte.
Wollen wir hoffen, daß das Jahr 1961 wenigstens einen Teil der Wünsche erfüllt.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.01.1961


Einigkeit schafft mehr als Zuversicht
Windberger Wasserverband kann stolz sein auf sein Werk
Windberg.
Ein gutes Beispiel für die Wirkung der Einigkeit gibt der Windberger Wasserbeschaffungsverband, der aus privater Initiative, entstanden durch den Zusammenhalt seiner Mitglieder vor zehn Jahren, mit dem Bau der Wasserleitung ein großes Werk vollbrachte. So war es kein Wunder, daß der Initiator und Vorstand des Verbandes, Bürgermeister Anton Kittenhofer, am Neujahrestag beim Schmiedewirt eine große Zahl der Mitglieder begrüßen konnte. In seinen einleitenden Worten schilderte er kurz die Lage und gab wertvolle Hinweise. So sei es notwendig, die Anlagen und vor allem die Zähler vor Frost zu schützen und sauber zu halten. Ein ungelöstes Problem ist noch der Überwasserabfluß; hier werde in nächster Zeit Abhilfe geschaffen werden. Ein besonderes Augenmerk sei auf den Brandweiher zu richten, der bereits als Abfallgrube verwendet wird und so langsam alles andere als Schmuckstück der Ortschaft ist. Kassier Norbert Wurm verlas das Protokoll der letzten Generalversammlung und erstattete den Kassenbericht. Die Einstimmigkeit der Entlastung der Vorstandschaft zeigte das Vertrauen der Mitglieder in die umsichtige Arbeit. Billigung fand auch der Haushaltsplan für 1961.
Die Gebühren für die Viehwaage wurden neu festgelegt. Sie beträgt jetzt für Großvieh 1,20 DM und für Kleinvieh 0,80 DM (für Nichtmitglieder 1,50 bzw. 1 DM).
Vorstand Anton Kittenhofer kam anschließend auf den immer aktuellen Straßenbau zu sprechen. Nach eingehender Diskussion beschloß die Generalversammlung, für die Erhaltung der Straßen im Ausdehnungsbereich der Wasserleitung einen Beitrag zu leisten.
Wegen der Einberufung des bisherigen tatkräftigen Wasserwartes Anton Kittenhofer jr. Zum Wehrdienst war eine Neuwahl erforderlich. Einstimmig wurde Josef Amann aus Windberg mit dem Amte betraut.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.01.1961


Gemeinderatssitzung
Hunderdorf.
Heute findet um 18.30 Uhr in der Gastwirtschaft Edbauer eine öffentliche Sitzung des Gemeinderates statt. Es stehen folgende Punkte zur Beratung: 1. Anträge der Baugenossenschaft Bogen. 2. Verbriefung der zu erwerbenden Grundstücke Hastreiter/Wittmann. 3. Satzung über Kanalgebühren. 4. Wohnungsangelegenheit im Gemeindehaus Eglsee. 5. Wasserversorgung der Gemeinde.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.01.1961


Hunderdorf. (Rotkreuz-Ball) Am Samstag eröffnet um 19.30 Uhr die RK-Gruppe Hunderdorf mit ihrem Ball in der Gastwirtschaft Sandbiller die diesjährige Faschingssaison. Für Unterhaltung sorgen die „Schwarzen Zigeuner“. Der Eintritt beträgt 1,50 DM.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.01.1961


Reges Interesse an Gemeindeproblemen
Noch keine Einigung zwischen Baugenossenschaft und Gemeinde in der Siedlungsteerung
Provisorische Wasserversorgung durch Tiefbrunnen noch heuer – Einberufung einer Bürgerversammlung gefordert
Hunderdorf.
Die Sitzung des Gemeinderates am Mittwoch abend in der Gastwirtschaft Edbauer zeigte, wie sehr die Gemeindebürger an den Problemen der Gemeinde interssiert sind und daß eine Bürgerversammlung, auf der verschiedene Angelegenheiten zur Sprache kommen dürften, eine Notwendigkeit ist. Bürgermeister Reiner konnte neben den zahlreichen Gemeindebürgern auch die gesamte Vorstandschaft der Baugenossenschaft Bogen, Kreisbaumeister Kraus und Oberregierungsrat Dr. Osthelder, in Vertretung des Landrates begrüßen.
Der 1. Punkt der Tagesordnung betraf die Teerung der Siedlungsstraße. Bürgermeister Rainer bat den Geschäftsführer der BG, H. Oppel um Unterbreitung ihres Vorschlags. Das Gesamtprojekt mit Teerung der Straße von der Bahnüberfahrt bis zum Ende der Nolte-Siedlung, dem Rondell der alten Siedlung, sowie sämtlichen Gehsteigen kämme auf ca. 17 500 DM, erklärte Oppel. Da man aber vorläufig das Straßenstück von der Einmündung in die alte Siedlung bis zum Ende der geraden Straße wegen der hohen Kosten auslassen will, wäre für das übrige Projekt, das 1200 qm Straße und 420 qm Gehsteige ausmacht, eine Summe von ca. 12 000 DM aufzubringen. Mit diesem Betrag könnte hier aufgeschottert, gewalzt, eine Unterschicht und die Teerdecke angebracht und somit dieses Straßenstück auf Jahre hinaus staubfrei und ohne nennenswerte Reparatur erhalten werden. Die Baugenossenschaft erkläre sich bereit, zur Durchführung dieser Arbeiten 7 000 DM aufzubringen, während die Gemeinde den Rest von 5 000 DM zu zahlen hätte.
Oberregierungsrat Dr. Osthelder erläuterte sodann die rechtliche Seite dieses Projektes und wies darauf hin, daß die Gemeinde diese Straße von der Baugenossenschaft zu übernehmen und als öffentlichen Weg zu führen habe. Er betonte, daß es der damalige Gemeinderat leider versäumt habe, mit der Baugenossenschaft einen Vertrag abzuschließen, in dem die entstehenden Straßenbaukosten auf die Anlieger, die den Hauptnutzen tragen – in diesem Falle die Baugenossenschaft – umzuwälzen sind. Dr. Osthelder legte der Gemeinde nahe, sich durch eine solche Satzung, wie sie derzeit für Bogen und Mitterfels ausgearbeitet werden, wenigstens in Zukunft vor solchen Fehlern zu bewahren.
Kreisbaumeister Kraus ergänzte diese Ausführungen. Er deutete die Möglichkeit einer Überschreibung der Siedlungsstraße an die Gemeinde an. Dann hätte die Gemeinde für den Unterhalt dieser Straße aufzukommen. Die Baugenossenschaft ist lediglich zur Instandsetzung der Gehwege verpflichtet.
Gemeindeangestellter Höhn wies in seiner Erwiderung auf die vielen Wege der Gemeinde hin, die sich in einem weit schlechteren Zustand befinden als die Siedlungsstraße. Das Argument der Baugenossenschaft, die Gemeinde hätte bisher nur wenig für die Siedlung getan, konnte er mit der Feststellung entkräften, daß die Gemeinde Hunderdorf beim Bau dieser Straße 1952 ein Darlehen von ca. 23 000 DM aufgenommen habe, das jährlich 2 179 DM an Zins und Tilgung verlangt. 2. Bürgermeister Härtenberger erinnerte die Baugenossenschaft an den früheren Vorschlag, zwei Drittel dieser Kosten für die Teerung zu übernehmen und verlangte für die Gemeinde eine Frist von 3 Wochen, um in einer der nächsten Sitzungen darüber beraten zu können. GR Unger stellte für die Fraktion der SPD den Antrag auf Übernahme der Baukosten von zwei Drittel durch die BG und die Abzahlung des letzten Drittels durch den Einbehalt der Hälfte der im Jahr 1963 fälligen Grundsteuern. Diesen Vorschlag lehnte der Rechtsanwalt der BG-Bogen Dr. Homma jedoch als untragbar ab. Geschäftsführer Oppel machte darauf aufmerksam, daß im Zusammenhang mit der Teerung auch noch eine Beleuchtung der Siedlungsstraßen errichtet werden müsse, die das ganze Projekt noch verteuern. Die Anbringung von Straßenbeleuchtungen falle unter die Verkehrssicherungspflichten der Gemeinde und ist schlechthin unumgänglich.
Nicht minder interessant gestaltete sich die Aussprache über die Wasserversorgung. Wie Oberregierungsrat Dr. Osthelfer dazu ausführte, hat zwar die Gemeinde Hunderdorf mit dem Tiefbrunnen eine ausreichende Wasserversorgung, jedoch ist eine reguläre Einplanung der Arbeiten für die Wasserförderung und -aufbereitung erst im Jahre 1962 möglich. Es ist daher zunächst einmal die vorläufige Inbetriebnahme des Bohrbrunnens beabsichtigt. Dazu müßte eine Tauchpumpe, ein Vorschacht, sowie eine Leitung zum Ortsnetz gelegt werden. Auf eine Aufbereitungsanlage kann einstweilen noch verzichtet werden, da der Tiefbrunnen nur zur Spitzendeckung in heißen Sommermonaten eingesetzt würde. Die Kosten für den Brunnenvorschacht, die Pumpe und den Anschluß an das Ortsnetz würden sich auf 30 000 bis 40 000 D-Mark belaufen. Diese Anlage könnte als vorübergehendes Provisorium bereits im Frühjahr 1961 in Betrieb genommen werden, wenn die nötigen Mittel dafür vorhanden sind. Zur Geldbeschaffung regte Dr. Osthelder eine Mithilfe durch die Industriebetriebe Nolte-Möbel und die Obstkelterei in Steinburg an. Auch die Gde. Steinburg soll später an die Wasserversorgung Hunderdorf angeschlossen werden, da auch dort bereits in Zeiten des Spitzenverbrauches Mangelerscheinungen auftreten. Eine Erhöhung des Wasserzinses würde ein übriges tun, um die nötigen Zins- und Tilgungskosten für ein Darlehen aufzubringen. Bei einer spätern Projektierung der ganzen Wasserversorgung, in die auch die Errichtung eines größeren Hochbehälters, der Leitungen nach Hofdorf, Lindfeld und Eglsee sowie der Anschluß an Steinburg vorgesehen ist, könnten diese vorläufigen Ausgaben wieder eingeplant werden- ORR Osthelder kündigte für eine Gemeinderatssitzung am 17. 1. Den Besuch des H. Landrates und der zuständigen Herrn des Landesamtes für Wasserversorgung an. Auf dieser Sitzung wird neben der Wasserversorgung, der Teerung der Siedlungsstraße auch das Projekt der Ortsteerung erstmals erörtert werden. Wegen der fortgeschrittenen Zeit mußte der Punkt Kanalgebühren zurückgestellt werden.
Am Schlusse der Sitzung gab es noch recht lebhafte Aussprachen. Von verschiedenen Seiten wurde die Einberufung einer Bürgerversammlung stürmisch gefordert.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.01.1961


Geburten, Todesfälle, Trauungen im Dezember
Bogen.
Geburten: … Herbert Franz Josef Baierl – Hunderdorf; … Klaus Christian Glöckl – Hofdorf (Gde. Hunderdorf); … Maximilian Häusler – Steinburg;
Quelle: Bogener Zeitung, 09.01.1961


Generalversammlung der Sänger
Hunderdorf.
Morgen findet um 20 Uhr in der Gastwirtschaft Sandbiller die Generalversammlung des Gesangvereins statt. Alle aktiven und passiven Mitglieder sind dazu freundlich eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.01.1961


Steigende Geburtenziffern in Hunderdorf
Welche Namen sind heute am meisten beliebt?
Hunderdorf.
 Ein Blick in die Standesamtsregister der Gemeinde zeigt, daß Hunderdorf wieder eine ansteigende Geburtenziffer aufzuweisen hat. Noch interessanter sin die Namen, die heute am beliebtesten sind. Im Laufe des Jahres kamen folgende Neubürger zur Welt: Theresia Hastreiter, Lindfeld; Konrad Dietl, Hunderdorf; Josef Weindl, Lindfeld; Rudolf Kölbl, Bauernholz; Herbert Ludwig Lichey, Eglsee; Adolf Gerhard Ecker, Brandstatt; Ulrike Beate Meier, Grabmühl; Manuela Ute Obermeier, Eglsee; Jutta Christine Grüll, Bauernholz; Paula Schweibl, Eglsee; Anne, Maria Obermeier, Bauernholz;  Alexander Exner, Lintach; Erich, Anton Bugl, Hofdorf; Erika Baumgartner, Lintach; Monika Adelheid Blöckl, Eglsee; Klaus Christian und Reinhard Ludwig Glöckl, Hofdorf; Herbert, Franz, Josef Baierl, Hunderdorf; Reinhard Bornschlegl, Lintach; Margit, Maria Schaubeck, Thananger; Claudia, Cornelia Kaldonek, Hunderdorf; Ludwig, Xaver Fellinger, Sollach; Reinhard, Josef Hartmannsgruber, Hunderdorf; Ingrid Markl, Lintach; Hedwig Weinzierl, Apoig; Roswitha, Cäcilia Diewald, Hunderdorf; Franz Xaver Häusler, Hofdorf; Klaus Heinrich Winklmeier, Lintach; Roswitha und Harald Hagn, Hunderdorf; Elfriede, Bonaventura Härtenberger; Gerda, Theresia Liebl, Hoch; Christa, Maria Adam, Stockwies; Josef Hanner, Oberstetten; Karlheinz Ertel, Hunderdorf; Winfried Horst Myrtek, Hunderdorf; Gerlinde, Maria Schuhbauer, Apoig; Monika. Maria Hornberger, Hunderdorf; Gabriele, Maria Schröttinger, Apoig; Werner Erwin Czasa, Hunderdorf; Gerhard, Frz. Hermann, Hunderdorf; Sonja Maria Riedl, Lintach; Ewald, Maximilian Scherl, Apoig; Anita, Rosina Auer, Breitfeld.
Das Heiratsregister zeigt auch, daß das Jahr 1960 ein recht heiratsfreudiges war. Es heirateten: Rudolf Bugl – Cäcilia Höpfl, Hofdorf; Adolf Gertischke – Inge Ruß; Hunderdorf; Franz Plager – Else Achtnichts, Hunderdorf; Horst Ertel – Elvira Schäfer, Hunderdorf; Helmut Schmidt – Irmgard Weißbrodt, Hunderdorf; Xaver Glöckl – Anna Laschinger, Schwarzach; Eduard Dilger – Ernestine Holmer, Hunderdorf; Hermann Fuchs – Edeltraud Holmer, Großlintach; Franz Baierl – Gerlinde Garkisch, Hunderdorf; Josef Weinzierl – Rosa Häusler, Hunderdorf; Josef Baier – Martha Edbauer, Hunderdorf; Jakob Hamberger – Franziska Anleitner, Hofdorf; Ernst Richter – Hildeg. Aigner, Hofdorf; Heinrich Geiger – Maria Kieninger, Breitfeld; Peter Schubert – Anna Mauthner, Hunderdorf; Heinrich Greipel – Lucia Bittner, Hunderdorf; Herbert Wirth – Anna Altmann, Kleinlintach; Adolf Sandbiller – Monika Peters, Hunderdorf; Robert Länger – Maria Hafner, Hoch; Alois Beck – Helma Pielmeier, Hunderdorf; Johann Grill – Adelheid Zistler, Apoig und Sigmund Hastreiter – Elfride Seidl, Lindfeld.
Für folgende war das Jahr 1960 das Jahr des Todes: Georg Meier, Hunderdorf; Therese Lehner, Stetten; Max Grunert, Hunderdorf; Xaver Obermeier, Bauernholz; Josepha Bugl, Lindfeld; Franziska Fleischmann, Hunderdorf; Paul Schön, Apoig; Franziska Deschl, Hofdorf; Therese Kalm, Stetten; Josef Schröttinger, Apoig; Kreszenz Hornberger, Hunderdorf; Franz Weinzierl, Apoig; Berta Ukatz, Hunderdorf; Maria Bergbaier, Breitfeld; Alois Häusler, Grad.
Die Zählung der Einwohner der Gemeinde brachte zum Jahresende eine Bevölkerungszahl von 1824.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.01.1961


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Laumer Edmund. Dambach, Gde. Windberg, Neubau eines Stalles mit Waschküche, Abort und Lauchegrube; …
Quelle: Bogener Zeitung, 10.01.1961


Neues vom VdK
Hunderdorf.
In der letzten Ausschußsitzung beschloß die Vorstandschaft des VdK, die Jahresversammlung für den 4. Februar einzuberufen. Die dabei stattfindende Ehrung langjähriger Mitglieder wird Kreisvorsitzender Felix Dachauer vornehmen. – Auch heuer wird man wieder im Anschluß an die Jahresversammlung einen großen Maskenball mit Prämierung veranstalten. Erfreulicherweise konnte heuer der Ortsverband dank des guten Kassenstandes einigen bedürftigen Mitgliedern eine Winterhilfe angedeihen lassen. Damit hat nun neben dem RK auch der VdK zu Weihnachten Mittel für karitative Zwecke zur Verfügung gestellt.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.01.1961


Windberg. (Die Fatima-Feier) in der Wallfahrtskirche Heilig-Kreuz wird wegen der Witterung am 13. Januar nicht stattfinden. Stattdessen ist um 7.30 Uhr eine hl. Messe und um 14.30 eine Fatima-Andacht.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.01.1961


Siedlungsteerung vor der Entscheidung
Eine günstige Gelegenheit, die sich nicht leicht wiederholen wird
Hunderdorf.
Seit die Baugenossenschaft Bogen an die Gemeinde das Problem der Teerung der Siedlungstraße herangetragen hat, kommt das Für und Wider kaum mehr zum Schweigen. Vor allem ist die Opposition der Gemeindebürger außerhalb Hunderdorfs ziemlich groß und ihr Hauptargument gegen dieses Vorhaben besteht vor allem darin, daß die Siedlungsstraße sowieso in einem besseren Zustand ist als die meisten Gemeindewege und aß die Gemeinde für dieses Projekt nicht so viel Geld ausgeben kann, zumal da die finanzielle Lage der Gemeinde gespannt ist. Andererseits steht der Gemeinderat vor einem günstigen Angebot der Baugenossenschaft, das sich vielleicht nicht wiederholen wird; denn es winkt schließlich für die Gesamtkosten der im Bild angegebenen geplanten Teerung ein Zuschuß von 7 000 DM und die Gemeinde hätte dazu nur 5 000 DM aufzubringen. Sicher haben es die Hunderdorfer versäumt, früher mit der Baugenossenschaft Bogeneine günstigere Vereinbarung zu treffen, aber das ist heute nicht mehr zu ändern. Daß die Baugenossenschaft sich trotzdem noch aus verschiedenen Gründen verpflichtet fühlt, ein günstiges Angebot zu machen, das muß anerkannt werden. Es könnte im schlechtesten Falle auch der Umstand eintreten, daß man der Gemeinde diese Straße als öffentlichen Weg aufhalst. Doch dabei käme nicht nur die Gemeinde schlecht weg. Es wäre auch der ganzen Sache nicht gedient dabei; denn alleine könnte der Gemeindesäckel diese Belastung nicht verkraften. Eine Teerung aber würde die Gemeinde auf Jahre hinaus von Instandsetzungskosten befreien.
Auf dem nebenstehenden Bild ist die bereits geteerte Landstraße durch Hunderdorf schwarz eingetragen. Die grau gezeichneten Straßen und Gehwege sind in dem Projekt für 12 000 DM eingeschlossen. Die noch weiß verbleibenden Wege der Nolte-Werksiedlung würden bei der Teerung nicht berücksichtigt; denn für das gesamte Projekt wären 17 500 DM veranschlagt, die momentan nicht aufgebracht werden können.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.01.1961


Hunderdorf. (RK-Ball war ein Erfolg) Nahezu 300 Besucher waren zum Ball der RK-Ortsgruppe gekommen, die am Samstag mit ihrem Tanz den Fasching in Hunderdorf eröffnete. „Die Schwarzen Zigeuner“ sorgten mit unermüdlichem Spiel für eine Dauerbeschäftigung der Tanzlustigen. Ein „Standesamt“ verlockte viele junge Paare und zum Schluß gab es auch noch für die meisten „Trauscheine“ schöne Preise. Sie Stimmung war daher bald auf dem Höhepunkt und bis Mitternacht hielt die Fröhlichkeit an und selbst zum Schluß war es für manchen noch zu früh zum Aufhören.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.01.1961


Hunderdorf. (Generalversammlung der RK-Gruppe) Am Montag finden sich sämtliche Mitglieder der RK-Ortsgruppe um 20 Uhr im Gasthaus Sandbiller zur Generalversammlung ein.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.01.1961


Hunderdorf. (Der Gesangverein) muß wegen des Mopedlehrgangs seine beiden nächsten Versammlungen jeweils mittwochs abhalten. Lokal ist wie immer die Gaststätte Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.01.1961


Windberg. Am Montag beginnt im Jugendheim des Klosters ein Melk- und Viehhaltungskurs für weibliche Teilnehmer. Bäuerinnen und Töchter haben dabei Gelegenheit, viel zu lernen. – Wissen bringt Gewinn, auch und besonders in der Landwirtschaft.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.01.1961


Windberg. (Fasching beim Trachtenverein) Am Samstag, 14. 1. 1961, veranstaltet der Trachtenverein Windberg eine Faschingsball mit großem Maskentreiben.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.01.1961


Die Freude am Lied erhält den Gesangverein
Widerwahl der Vorstandschaft in der Jahreshauptversammlung des Gesangvereins Hunderdorf
Satzungsänderung bringt Auflockerung
Hunderdorf.
 Nach der Eröffnung der Jahreshauptversammlung des Gesangvereins Hunderdorf erinnerte der Vorsitzende Lang die Versammelten durch ein stilles Gedenken an den Heimgang des Ehrenvorsitzenden Karl Wünderlich zu gedenken. Mit ihm ist nicht nur der Begründer der Hunderdorfer Liedertafel dahingegangen. Der Verlust dieser starken Persönlichkeit hat auch im Verein eine große Lücke hinterlassen.
Die Schriftführerin Worbs schilderte die Höhepunkte des Sängerjahres. Frau Reichelt konnte als Kassier des Vereins in ihrem Rückblick die Anschaffung neuen Notenmaterials, den Zuschuß aus Bundesmitteln und im allgemeinen eine erfreuliche Vermehrung des Vereinsvermögens feststellen. Notenwartin Groß gab bekannt, daß nunmehr mit einer Zahl von nahezu 300 Liedern der Verein ein außergewöhnlich großes Repertoire besitzt, mit dem man allen Anforderungen gerecht werden kann. Chormeister Rektor Hösl legte die Schwierigkeiten für den Dirigenten dar, die dieses Jahr durch die Ab- und Zugänge beim Chor entstanden sind. Erfreulich ist die Tatsache, daß wieder mehr Jugendliche den Weg zum Gesangverein finden. Sein Wunsch für die Zukunft ging dahin, daß in der Mitgliederbewegung nun auch jene Stabilität eintreten möchte, die den Chor in die Lage versetzt, mit echtem Leistungswillen und ernster Mitarbeit wieder größere Aufgaben zu meistern.
Vorstand Lang verlieh seiner Zufriedenheit über die gute Entwicklung des Vereins Ausdruck, wenngleich auch dieses Jahr  nicht die großen Ereignisse des Vorjahres wiederholen konnte. Die Freude am Gesang und am Lied ist immer wieder der starke Magnet des Vereins. Durch sie werden manche Schwierigkeiten, wie sie gerade bei ländlichen Vereinen oft auftreten gemeistert. Sein besonderer Dank galt auch dem Donau-Wald-Sängerkreis, der den Vereinen alle mögliche Unterstützung angedeihen läßt. – Es konnte auch heuer wieder das Mitglied Kellner die Chorleiterschule besuchen und auch die Vorkenntnisse eines Chordirigenten erwerben.
Die Wahl, die unter Leitung des Seniors Ritschel durchgeführt wurde, brachte kaum eine Änderung. Mit überwiegender Stimmenmehrheit wurde Walter Lang zum Ersten Vorsitzenden und nach einer Stichwahl August Höhn zum Zweiten Vorstand gewählt. Als Kassiere werden wieder Frau Reichelt und Frau Seel fungieren und Frl. Worbs wird auch weiterhin mit Unterstützung von Troidl die Arbeit des Schriftführers erledigen. Einstimmig wählte man wieder Rektor Hösl zum Ersten Liedermeister und Unkrodt wird wie im Vorjahr das Amt des Zweiten Liedermeisters übernehmen. Frl Groß und Frau Knietsch werden sich wieder um die Noten kümmern.
Vorstand Lang wies anschließend auf die Notwendigkeit einer Satzungsänderung hin, da man bei der Gründung des Vereins eine Satzung erstellte, die heute nicht mehr entspricht. Im Angleich an die Mustersatzung des Sängerbundes schob man den Passus en, daß eine Altersgrenze nach unter hin aufzuheben ist, da man bei der Aufstellung von Jugendlichen sonst eine Aenderung der Satzung herbeiführen müßte. Den jungen Mitgliedern wurde allerdings erst ein Stimmrecht vom 16. Lebensjahr an eingeräumt. Den Mitgliedern der Vorstandschaft wird die Ausübung zweier oder mehrerer Vereinsfunktionen erlaubt. In Zukunft werden auch alle bei der Jahresversammlung anwesenden Mitglieder stimmberechtigt sein, nicht nur die aktiven Sänger. Für das kommende Jahr kündigte Lang wieder eine stärkere Aktivität des Vereins in der Oeffentlichkeit an. Man will vor allem auch das Orchester, das besonders unter dem Abgang von Mitgliedern zu leiden hatte, wieder mehr fördern. Im Frühjahr will man wieder mit einem Bunten Abend an die Oeffentlichkeit treten und damit an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.01.1961


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Hartl Maria, Meidendorf, Umbau des Wohnhauses und Erstellung einer Werkstatt … Haimerl Otto, Hof, Gde. Windberg, Umbau des Wohnhauses …
Quelle: Bogener Zeitung, 14.01.1961


Pfelling. (Aufgebot) Zur Ehe sind aufgeboten der Bauerssohn Georg Bielmeier aus Stetten (Pfarrei Hunderdorf) und die Landwirtstochter Agnes Hofmann aus Pfelling.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.01.1961


Hunderdorf. (Mopedkurs) Für die Gemeinden Hunderdorf, Windberg und Umgebung wird von der Fahrschule Höpfl (Straubing) im Gasthaus Sandbiller in Hunderdorf ein Mopedkurs abgehalten. Der Kurs beginnt am Dienstag um 19 Uhr. Interessenten werden gebeten, von dieser Gelegenheit Gebrauch zu machen, um die Mopedkarte zu erwerben. Anmeldungen bei Kursbeginn.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.01.1961


Hunderdorf. (Rotkreuz-Jahresversammlung) Die Mitglieder der RK-Ortsgruppe treffen sich heute abend zur Jahreshauptversammlung um 20 Uhr im Cafe´ Weinzierl in Apoig. Kreisgesch.-Führer Nowak und K-Beauftragter Niedermeier haben ihr Erscheinen zugesagt.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.01.1961


Wasserversorgung ist kein Totogewinn
Will sich die Gemeinde mit den Wassergebühren bereichern?
Steinburg.
Bürgermeister Alfons Berger trat in der letzten Gemeinderatssitzung den Gerüchten entgegen, die Gemeinde hätte mit der Wasserversorgung eine Geldsch … gefunden. Wie sieht die Rentabilität der Wasserversorgung in Wirklichkeit aus?
Es sind Stimmen in der Gemeinde laut geworden, die von einem großen Überschuß an Wassergebühren sprechen, und daß sich nun die Gemeinde an dieser Tatsache bereichere. „Leider gibt es auch in unserer Gemeinde einige Quertreiber, die die objektive Arbeit der Gemeindeverwaltung nicht sehen können oder wollen“, führte der Bürgermeister wörtlich aus; denn sonst könnten nicht solche unsachlichen Behauptungen in die Öffentlichkeit gebracht werden, die böses Blut machen. Aber die Gemeindeverwaltung ist hier nicht verlegen, denn mit dem besten Gewissen kann jedem Gemeindebürger die Abrechnung der Jahre seit dem Bestehen der Wasserleitung gezeigt werden, erklärte Berger.
Aus diesem Grunde hat der Bürgermeister den Herrn Kassier gebeten, eine umfassende Zusammenstellung vorzulegen. Hier der Wortlaut: „Einnahmen 1958 sin d4 534,85 DM und Ausgaben 4 978,30 DM. Somit besteht eine Mehrausgabe von 445.45 DM, die von der Gemeinde abgefangen wurde, ohne lange zu fackeln und ohne lange die Anschließer zu belästigen. Nach diesen Erfahrungen wäre sogar eine Erhöhung der Gebühren notwendig gewesen. Aber es wird bestimmt keiner von den Abnehmern gehört haben, daß eine solche Absicht von seiten der Gemeindeverwaltung bestand.  Es wurde auch in dieser Hinsicht mit der Aufsichtsbehörde verhandelt und nur das Beste für die Wasserabnehmer herausgeholt. – Das Jahr 1959 brachte eine Einnahme von 5 672.- D-Mark und eine Ausgabe von 5 615.- DM, somit einen Überschuß von 56 DM. Wer aufgrund dieser kleinen Summe an Überschuß schon an eine Senkung der Wassergebühren denken mag, gehört nicht unter die wirtschaftlich Denkenden, denn eine Senkung um nur 5 Pfennig bringt einen Ausfall von 700 DM. – Der Jahresabschluß 1960 brachte wohl ein günstigeres Bild. Es gab eine Sollüberschuß von 357 DM, der den Mehraufwand von 1958 auf runde 40 DM verkürzte. Diese Mehreinnahmen beruhen ausschließlich auf dem gesteigerten Wasserverbrauch der gemeindlichen Abnehmer und nicht der angeschlossenen Betriebe. Im Gegenteil müssen sämtliche Wasserabnehmer für runde 500 DM Zinsen geradestehen. Zu erwähnen ist hier, daß der Anschluß der Firma Nolte GmbH, Hunderdorf, unsere Zahler sehr entlaste.“
Mit diesen Worten hat Bürgermeister Berger die Gerüchte sachlich widerlegt.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.01.1961


Stier auf der Straße notgeschlachtet
Hunderdorf.
 Am Montag brach sich ein neun Zentner schwerer Jungstier, der zur Waage gebracht werden sollte, auf der etwas abschüssigen und vereisten Ortsstraße einen Hinterfuß. Da das Tier nichtmehr transportfähig war und um ihm die Qualen zu ersparen, mußte er auf der Straße notgeschlachtet werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.01.1961


Hunderdorf. (Ball der Trachtler) Am kommenden Samstag setzt der Heimat- und Volkstrachtenverein Hunderdorf die Riehe der Tanzveranstaltungen mit einem Ball im Gasthaus Sandbiller fort. Für Stimmung sorgt eine gute Musikkapelle.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.01.1961


Windberg. (Bauern-Jahrtag) Der Jahrtag des Bauernhilfsvereins Windberg findet nicht am 25., sondern schon am Montag, 23. Januar, statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.01.1961


Gott, der Herr über Leben und Tod, nahm am Dienstag, 17. Januar 1961, nachmittags 19.15 Uhr, unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Frau Josefa Wagner
geb. Altmann (Oabäuerin)
Landwirtwitwe in Steinburg

nach längerem Leiden und Empfang der hl. Sterbesakramente, im 87. Lebensjahr zu sich in sein Reich.
Steinburg, Regensburg, Mindelzell, München, Starzenberg, Chamerau, 17. Januar 1961
In tiefer Trauer:
Rosl Meyer, Tochter, mit Familie
Peter Wagner, Sohn, mit Familie
Josef Wagner, Sohn, mit Familie
Wolfgang Altmann,  Sohn, mit Familie
und übrige Verwandte
Trauergottesdienst am Samstag. 21. Januar 1961, vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf, anschließend Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.01.1961


Skipiste am Windberg wiederentdeckt
St. Englmar hat alle anderen Orte überflügelt – Weißes Paradies für die Skifahrer
Hunderdorf.
Noch vor zwei oder drei Jahrzehnten war es für die Wintersportfreunde aus der näheren und weiteren Umgebung eine Selbstverständlichkeit, von Hunderdorf aus über Windberg die dort liegenden Skihänge zu besuchen. Das schneereiche und wegen seiner vielen Möglichkeiten noch reizvollere St. Englmar hat nun in den letzten Jahren auf dem Windberg ganz vergessen lassen. Während man vor etwa zwei Jahrzehnten in den „Bayerwald“-Heften noch Skiausflüge nach Windberg beschrieben bekam, denkt heute kaum mehr einer der jungen Skifahrer an dieses so nahegelegene Skigebiet. Der Grund mag auch in der recht unsicheren Schneelage dieser Süd- und Westhänge liegen, vielleicht aber auch im Fehlen jeder modernen Bequemlichkeit wie Skilift oder glattgebügelter Pisten.
Heuer ist nun die Schneelage wieder einmal günstig, und so finden nun an den Wochenenden die Schulkinder  und an den Sonntagen auch andere Skihaserl wieder den Weg zu diesen nahen und idealen Skihängen am Windberg. Wer im Massenbetrieb überfüllte Skipisten kennt, der zeiht sich gerne einmal dorthin zurück, wo er noch unberührte und weite Hänge findet, auf denen er ungestört seine Schwünge – und auch Stürze – absolvieren kann. Der Vorteil ist dabei, in der unmittelbaren Nähe und der Ungestörtheit, die der Skifreund dabei genießt.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.01.1961


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt wurden nachstehende Baugesuche eingereicht: Johann Köderl – Thannanger, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses … Georg Schneider, Apoig, Gde. Hunderdorf, Einbau von Dachzimmern … Xaver Schreiner – Steinburg, Neubau eines Wohnhauses in Apoig …
Quelle: Bogener Zeitung, 21.01.1961


Hunderdorf von vielen Unfällen getroffen
Große Aufbauarbeit der jungen RK-Ortsgruppe im vergangenen Jahr – Wiederwahl der bewährten Vorstandschaft
Hunderdorf.
In einem Zeitalter wachsender Motorisierung und Technisierung und der damit zwangsweise steigenden Zahl von Unfällen ist die Bedeutung von RK-Gruppen und die Ausbildung ihrer Mitglieder nicht hoch genug einzuschätzen. Die Aufgabe der RK-Organisationen ist daher noch mehr als bisher eine Sache der Allgemeinheit geworden. Gar oft liegt die ganze Arbeit der RK-Gruppen in den Händen von wenigen Leuten, die keine Zeit und Mühe scheuen, ihren Mitmenschen zu helfen. Diesen Eindruck bekam man auch auf der Jahreshauptversammlung der RK-Ortsgruppe Hunderdorf am Montag im Gasthaus Sandbiller. Gruppenführer Ludwig Niedermeier konnte in seinem Jahresbericht feststellen, daß im abgelaufenen Jahr 13 Übungsabende abgehalten wurden, zu denen auch ein Katastropheneinsatz im Nolte-Werk und zwei weitere Übungseinsätze zählen. Der Besuch dieser Abende konnte bei einer Beteiligung von jeweils mehr als 60 Prozent aller Mitglieder im allgemeinen als gut bezeichnet werden.
Gruppenführerin M. Hofmann äußerte sich ebenfalls über die Arbeit der Helferinnen sehr zufrieden und gab ihrer Hoffnung Ausdruck, daß auch in den kommenden Jahren diese Einsatzbereitschaft anhalten möchte. Als Kassenverwalterin konnte sie für das letzte Jahr sehr gute Einnahmen melden. Aus dem Reingewinn der Theateraufführung und aus dem Überschuß der Tanzveranstaltung konnte ein recht beträchtlicher Betrag zur Anschaffung von Ausrüstungsgegenständen abgezweigt werden. Bisher wurden acht Dienstkleider für Helferinnen, vier Sanitätsuniformen, sieben Bereitschaftstaschen und eine komplette Unfallhilfsstelle mit einem K 50 angeschafft. Zu Weihnachten wurden außerdem zwölf bedürftige Familien mit Geschenken bedacht.
Kreisgeschäftsführer Nowak, Bogen, würdigte die Leistungen der RK-Gruppe Hunderdorf, die im letzten Jahr aus eigener Initiative fast 1500 D-Mark aufbrachte und damit Material anschaffte. Besonderer Dank gebührt dabei Frau Hofmann und Herrn Oberlehrer Maier, die sich um die Theater-Aufführung und die damit verbundenen Einnahmen verdient gemacht haben. Er hob hervor, daß gerade Hunderdorf in letzter Zeit von vielen Unfällen heimgesucht wurde und daher die Anschaffung einer Unfallhilfsstelle notwendig war. Er sprach allen Mitgliedern Dank aus. Ausbildungsleiter und RK-Beauftragter R. Niedermeier, Furth, schloß sich diesem Dank an und erinnerte nochmals an den Katastrophenschutz in Hunderdorf, bei dem erstmals mehrere Hilfsorganisationen zusammenwirkten und wobei sich gerade die junge Hunderdorfer Gruppe durch den schnellen Einsatz auszeichnete. Zur Aufstellung einer Fachdienstgruppe Transportdienst, die zusammen mit Bogen und Oberalteich gebildet werden soll, regte er die Beteiligung von Helferinnen und Helfern an. Dieser Kurs soll in vier Übungsabenden durchgeführt werden und jeweils in Bogen, Hunderdorf und Oberalteich stattfinden.
Die Neuwahl erbrachte wieder eine große Stimmenmehrheit für Gruppenführer Ludwig Niedermeier und Gruppenführerin M. Hofmann. Frau Hofmann wird außerdem auch wieder die Kasse verwalten. Zur Schriftführerin wurde Ursula Hofmann bestimmt.
Auch in diesem Jahr soll wieder ein Kurs in Erster Hilfe sowie ein Lehrgang für Häusliche Krankenpflege durchgeführt werden. Zusammen mit Steinburg und Neukirchen ist ein Kursus in Sanitätsausbildung vorgesehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.01.1961


Keine zu große Nachsicht bei Steuerrückständen
Der Name „Haselquanten“ heißt amtlich Hasenquanten – Aussiedlung eines landw. Betriebes
Steinburg.
Zur weiten Sitzung des Gemeinderats konnte Bürgermeister Alf. Berger die vollzählig erschienenen Gemeinderäte begrüßen. Der Bauplan des Landwirts Georg Ecker – Schafberg (Errichtung einer neuen Stallung) wurde befürwortet an das Landratsamt weitergeleitet. Die gleiche Einstimmigkeit zeigte der Gemeinderat auch im zweiten Punkt der Tagesordnung, wobei dem Antragsteller Johann Schreiner – Steinburg für die Errichtung eines Wohnhauses an der Straße von Steinburg-Ort zu Steinburg-Bahnhof volle Unterstützung gewährt wird. Die Zweckmäßigkeit des Bauvorhabens wurde schon daraus ersichtlich, daß der Antragsteller schon eine Scheune auf diesem Baugrundstück errichtet hat und so eine wirtschaftliche Notwendigkeit besteht, den gesamten landwirtschaftlichen Betrieb zu verlegen, zumal für Herrn Schreiner im Orte Steinburg nicht genügend Baugrund zur Verfügung steht, um eine landwirtschaftliche Gebäudegruppe zu erstellen.
Der Ortsname „Haselquanten“ besteht nach einem Schreiben des Landratsamtes Bogen im Bayerischen Ortsverzeichnis nicht. Der Ort heißt „Hasenquanten“. Durch einen Beschluß wird nun das Amt gebeten, den Namen „Haselquanten“ zu belassen, da dieser Name schon jahrzehntelang besteht und mit einer Umschreibung der Verwaltungsvereinfachung kein guter Dienst erwiesen würde, obwohl der Name nichts mit Haselnußstrauch zu tun hat und obwohl auch die Schreibung „Quanten“ falsch ist, gemeint ist das Gewände, in unserer Mundart Gwandten gesprochen.
Steuerrückstände stellen für einen Gemeinderat immer das schwierigste Problem dar. Aber im Interesse der Allgemeinheit darf hier keine zu große Nachsicht herrschen, denn von den Steuern sind alle Bürger betroffen und müssen sie darum auch von allen entrichtet werden. Die Gemeindeverwaltung wird in nächster Zeit mit den Betreffenden Verhandlungen aufnehmen, damit auch diese für jeden leidige aber nun einmal notwendige Angelegenheit bereinigt wird. Die Feuerschutzabgabe beträgt für die Nichtmitglieder 8 DM. Ausgenommen von der Abgabe sind Personen, die Mitglieder einer anderen gemeinnützigen Organisation sind. Interessenten wollen sich in der Gemeindekanzlei um den genauen Wortlaut des Beschlusses bemühen. Die Hundeabgabe wird auf 6 DM belassen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.01.1961


Gott, der Herr über Leben und Tod, holte am 19. 1. 1961 meinen lieben Gatten, guten Vater, Bruder, Schwiegervater, Großvater, Schwager, Onkel und Paten
Herrn Franz Xaver Zollner
Austragslandwirt von Gaishausen
im Alter von 67 Jahren heim in ein besseres Jenseits.
Gaishausen, Hunderdorf, Wahdorf, Birka, Pillersberg, 20. 1. 1961
In tiefer Trauer:
Maria Zollner,  Gattin
Maria Fuchs; Tochter mit Familie
Karl Zollner, Bruder mit Familie
Cilly Zollner, Schwester
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Montag, 23. 1. 1961 um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.01.1961


Oberalteich. (Aufgeboten sind) der Spengler und Installateur Ludwig Schlecht aus Großlintach und die Gastwirtstochter Sofie Eidenschink aus Elisabethszell.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.01.1961


Es geht um die Wasserversorgung
Hunderdorf.
 Heute Dienstag treffen sich um 10 Uhr im Gasthaus Baier die Bürgermeister und Mitglieder der Wasserausschüsse von Bogen, Bogenberg, Hunderdorf, Windberg, Mitterfels, Haselbach und Steinburg zu einer öffentlichen Versammlung, bei der es um die Frage einer gemeinsamen Wasserversorgung geht. Zu dieser Versammlung wird auch Landrat Hafner mit Vertretern des Landesamtes für Wasserversorgung und des Wasserwirtschaftsamtes erscheinen. Bei dieser Versammlung wird es zu einer Aussprache über den Vorschlag des Wasserwirtschaftsamtes kommen, der vorsieht, daß sich obengenannte Gemeinden zu einer gemeinsamen Wasserversorgung zusammenschließen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.01.1961


Versammlung der Waldbesitzer
Hunderdorf/Windberg.
 Am kommenden Samstag findet um 15 Uhr im Gasthaus Hilmer in Irenzfelden eine Versammlung der Waldbesitzervereinigung statt. Bei dieser Gelegenheit wird sich auch der neue Forstmeister von Mitterfels den Waldbesitzern vorstellen.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.01.1961


Degernbach. (Aufgeboten) sind der Bauerssohn Josef Baier von Halmerhof und die Gastwirtstochter Walburga Primbs aus Waltersdorf; der Landwirtssohn Josef Knoll aus Weidholz und die Landwirtstochter Isolde Penzkofer aus Haid; der Schreiner Rudi Weishardt aus Waltersdorf und die Landwirtstochter Frieda Stumhofer aus Au v. W.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.01.1961


Faschingsball der Sänger
Hunderdorf.
Seit dem Bestehen des Gesangvereins gehören seine Faschingsbälle zu den Höhepunkten der Hunderdorfer Faschingsveranstaltungen. Heuer hat man sich besonders intensiv für diesen Abend vorbereitet und man hat keine Mühe gescheut, um dem Sandbiller-Saal das nötige „Festkleid“ zu schneidern. Auch für eine gute Kapelle und einige Überraschungen ist gesorgt. Die Saaleröffnung erfolgt am Samstag um 19 Uhr, die Polonaise wird um 20 Uhr starten.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.01.1961


Windberg. (SPD-Versammlung) Am Sonntag um 15 Uhr hält die SPD im Gasthaus Loibl in Windberg und um 19 Uhr im Gsthaus Huber in Meidendorf Versammlungen ab. Als Referenten erscheinen zu beiden Versammlungen die Kreisräte Hofmarksrichter und Ueckermann sowie Regierungsrat a. D. Sepp Laumer – Straubing.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.01.1961


Elisabethszell. (Hochzeit) Am Montag heiraten in der Pfarrkirche zu Oberalteich der Installateur und Gastwirtssohn Ludwig Schlecht von Großlintach und die Gastwirtstochter Sophie Eidenschink von Elisabethszell. Die weltliche Feier findet in der Gastwirtschaft Schlecht, beim Bruder des Bräutigams, in Großlintach statt. Dazu sind über 100 Hochzeitsgäste geladen. Das junge Paar wird in sein neuerbautes Eigenheim in Großlintach einziehen. Dem Brautpaar viel Glück und Segen für die Zukunft.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.01.1961


Hunderdorf – Bogen 4:9
Hunderdorf.
In einem Freundschaftsspiel standen sich in dieser Woche die Mannschaften des TSV Hunderdorf und eine kombinierte Mannschaft aus Bogen gegenüber. Trotz der heftigen Gegenwehr der Hunderdorfer konnten sie eine klare Niederlage nicht vermeiden. Nur knapp verloren Tschentke I und II das Doppel gegen Eibl-Treitinger, doch klarer fiel die Niederlage von Schopf-Kvech gegen Zeindlmeier-Lex aus. Lediglich Tschentke II konnte gegen Hoffmann und Schopf gegen Eibl in zwei Sätzen die Punkte sammeln. Erst im 3. Satz entschieden Holzknecht gegen Hoffmann und Tschentke II gegen Wagner die Spiele für Hunderdorf. Klar verloren gongen die Kämpfe gegen Treitlinger und nur Tschentke I und Schopf konnten nochmals gegen Lex und Zeindlmeier einen 3. Platz herausspielen, der dann aber jeweils an die Gäste ging. Mit 20:10 Sätzen und 4:9 Punkten mußten sich schließlich die Hunderdorfer den erfahreneren und versierteren Spielern aus Bogen beugen, denen man vorher aber schon einen weit höheren Sieg vorausgesagt hatte.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.01.1961


Neuer Weg in der Wasserversorgung: Ringleitung
Zweckverbände gegen drohenden Wassermangel / Ein Verbundnetz wie bei den Elektrizitätswerken geplant
Hunderdorf.
Unter Leitung von Landrat Xaver Hafner wurde am Dienstag in Hunderdorf eine Versammlung einberufen, auf der erstmals in der Geschichte des Landkreises die Trinkwasserversorgung mehrerer Gemeinden durch eine Ringleitung besprochen wurde. Dieses Problem wird auch in Zukunft als die Ideallösung angesehen werden müssen, da gerade im Kreis Bogen der Wasserbedarf durch Quellefassungen nicht in allen Orten gedeckt werden kann und besonders in Zeiten des Spitzenverbrauchs Wassermangel auftritt. Wo aber ergiebige Triefbrunnen entstehen, kann man den Wasserüberschuß in jene Gemeinden leiten, die während der Sommermonate aus ihren Wasseranlagen nicht genügend versorgt werden. Die Bildung von Zweckverbänden wird dabei als die beste Lösung für die Umlegung der Kosten auf die beteiligten Gemeinden angesehen.
Auf Einladung von Landrat Hafner waren am Dienstag die Bürgermeister von Bogen, Bogenberg, Degernbach, Windberg, Hunderdorf, Steinburg, Gaishausen und Mitterfels im Gasthaus Baier erschienen, um gemeinsam mit H. Regierungsbaudirektor Stimmelmeyer und Oberbaurat Frick vom Landesamt für Wasserversorgung, sowie H. Oberbaurat Füßl und Baurat Brandl vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf und ORR Dr. Osthelder die Probleme der Wasserversorgung in diesem Teil des Kreises zu erörtern. Regierungsbaudirektor Stimmelmeyer gab einen kurzen Rückblick auf die Entwicklung der Wasserversorgung in diesem Teil des Kreises und besonders von Hunderdorf. Er zeigte dabei die Schwierigkeiten einer ausreichenden Wasserversorgung im Landkreis und im Bayerischen Wald auf, die bisher mehr oder weniger durch Quellfassungen erfolgt ist. In vielen Fällen aber reichte diese Versorgung nicht mehr aus. Besonders in Zeiten des Spitzenverbrauches herrscht daher auch infolge einer geringen Quellschüttung vielerorts Wassermangel. Der Ruf nach Tiefbrunnen mit großer oder gleichbleibender Wasserförderung ist daher gerade in größeren Gemeinden überall zu vernehmen. Leider aber ist dafür fast der ganze Bayer. Wald von Regensburg bis Passau recht ungeeignet, da die geologische Beschaffenheit des Untergrundes keine ausreichenden Grundwasservorkommen aufweist. An mehreren Orten mußten daher die Versuchsbohrungen ergebnislos abgebrochen werden. Umso erfreulicher war die Bohrung in Hunderdorf, die überraschenderweise eine sehr günstige Wasserschüttung brachte. Weit ergiebiger sind die Tiefbrunnen der Stadt Bogen, deren Förderung ein Mehrfaches des Hunderdorfer Brunnens ausmacht. Es liegt daher nahe, solche Gemeinden, deren Quellfassungen in den Sommermonaten nicht mehr genügend Wasser liefern können, aus diesen großen Reserven von Bogen und Hunderdorf mitzuversorgen. Dazu müßte eine Ringleitung gebaut werden, die – wie das Bild zeigt – die nötige Versorgung mit Trinkwasser gewährleistet. Ungeachtet der eingeschalteten Tiefbrunnen würden aber die beteiligten Gemeinden wie bisher Wasser aus ihren eigenen Versorgungsanlagen entnehmen und nur dann Wasser aus der Ringleitung brauchen, wenn ihre eigene Kapazität nicht mehr ausreicht. In erster Linie war daher der Anschluß des Tiefbrunnens von Hunderdorf an das Leitungsnetz zu entscheiden. Dieser Anschluß, der einstweilen nur den Einbau eines Versorgungsschachtes, einer Unterwasserpumpe, der Stromzuführung und die Verbindung des Tiefbrunnens mit dem Ortsnetz vorsieht, wurde auf ca. 30 bis 40 000 DM veranschlagt. Einstimmig beschlossen die anwesenden Gemeinderäte von Hunderdorf diese Aufgabe durchzuführen. Mit den Arbeiten soll bereits im Frühjahr begonnen werden. Da zwischen Hunderdorf und Steinburg eine Leitungsverbindung besteht, würde auch Steinburg damit von einer Wassernot, die dort infolge des großen Verbrauchs der Kelterei im Herbst auftritt, befreit sein.
Im weiteren Ausbau dieser Ringleitung müßte der Anschluß an Mitterfels getätigt werden. Gerade dort ist, wie Bgm. Hafner ausführte, die Versorgung mit genügend Trinkwasser eine Kardinalfrage geworden. Die starke Zunahme der Wasserabnehmer in den letzten Jahren und die bevorstehenden weiteren Anschlüsse haben dort die Gemeinde ebenfalls zu einer Tiefbohrung veranlaßt. Leider stieß man in einer Tiefe von 58 m auf Granit und der vorgenommene Schöpfversuch brachte nur eine Schüttung von 1 l pro sec. Diese Förderung ist vollkommen unrentabel. Für Mitterfels ist daher die Sicherung der Wasserversorgung von Hunderdorf her dringend notwendig. Er befürwortete die Bildung eines Zweckverbandes mit Hunderdorf. Bei der Führung einer Wasserleitung von Hunderdorf nach Mitterfels könnte auch die Gemeinde Gaishausen, die Orte Grub, Ellaberg und Rammersberg und evtl. ein Teil von Lintach mitversorgt werden. Baudirektor Stimmelmeyer bezifferte die Kosten für die Leitung nach Mitterfels auf 150 000 DM, mit dem notwendigen Überhebewerk auf ca. 200 000 DM. Damit würden diese Ausgaben nicht einmal so hoch kommen, wie der Ausbau der eigenen Tiefbrunnenanlage in Mitterfels. In einem Zweckverband würde für Mitterfels außerdem das Wasser nicht teurer kommen, als etwa für die Gemeinde Hunderdorf selbst.
Bürgermeister Neueder von Bogen befürwortete die Gründung des Zweckverbandes und führte aus, daß Bogen gerne bereit sei, Wasser zu liefern, wenn dies notwendig sein würde. Die projektierte Aufbereitungsanlage würde dafür garantieren, daß die Verbraucher einwandfreies Trinkwasser bekämen. Bürgermeister Meier von Degernbach behielt sich eine Anschluß vor, da man bisher selber genug Wasser habe. Die weitere Entwicklung könne aber einen Anschluß einmal günstig erscheinen lassen. Auch Bgm. Gall von Gaishausen begrüßte das Projekt als solches, doch stehe zunächst für die Gemeinde die Versorgung mit Überlandstrom im Vordergrund. Die Gemeinde könne die Verwirklichung beider Projekte nicht verkraften.
Zusammenfasend wurde festgestellt, daß der Ausbau der Ringleitung vorbereitet werden soll unter der Voraussetzung, daß dann genügend Wasser für alle Beteiligten gewährleistet, für die Kostenbeteiligung der Gemeinden ein tragbares Verhältnis gefunden wird und die Geldbeschaffung keine zu große Belastung bringt. Das Landratsamt wird die Unterlagen für das Projekt ausarbeiten und in wenigen Wochen zu einer erneuten Besprechung vorlegen.
Abschließend ging Landrat Hafner nochmals auf die Vorteile einer solchen Ringleitung ein, die dank der vorhandenen Quellfassungen und Tiefbrunnen für alle eine sichere Wasserversorgung auch in den Sommermonaten bedeuten würde, da man den Überschuß aus den Tiefbrunnen zur Deckung von da und dort auftretendem Wassermangel verwenden könnte. Es drängt sich hier ein Vergleich mit dem früheren privaten Elektrizitätswerken auf, die infolge der raschen Elektrifizierung nicht mehr genügend Strom liefern konnten und daher von einem großen leistungsfähigen Verbandnetz abgelöst wurden. Es liegt nahe, daß auch die Wasserversorgung künftig diesen Weg gehen muß, wenn in Trockenzeiten auch das letzte Haus mit kostbaren Naß versorgt werden soll.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.01.1961


Stolzer Rückblick, verheißungsvoller Ausblick
Aus der Generalversammlung des SPD-Ortsvereins Hunderdorf
Fritz Schmettlach blieb Vorsitzender
Hunderdorf.
 Fragen der Organisation; des weiteren Ausbaues der Ortsvereins, der Kommunalpolitik, der Entwicklung der SPD und ihre heutige Stellung sowie der bevorstehende Bundestagswahlkampf waren die Themen bei der sehr gut besuchten Generalversammlung des SPD-Ortsvereins. – Erster Vorsitzender Fritz Schmettlach begrüßte neben den zahlreichen Mitgliedern Bgm. Reiner, Regierungsrat a. D. Laumer, die Kreisräte Hofmarksrichter und Ueckermann sowie Parteimitglieder von Mitterfels, Windberg und Neukirchen. Zu Beginn gedachte man in einer Schweigeminute des verstorbenen langjährigen Ersten Vorsitzenden Max Grunert, der Inhaber des Goldenen SPD-Parteiabzeichens war.
Vorsitzender Schmettlach bezeichnete das abgelaufene Vereinsjahr als ein Jahr der größten politischen und organisatorischen Erfolge für den Ortsverein Hunderdorf. Der Mitgliederstand wuchs von 10 auf 50 an, die letzte Wahl brachte der SPD 44 Prozent aller Stimmen, vier Gemeinderäte, den Bürgermeister u. einen Kreisrat. Besonderen Dank sprach der Vorsitzende dem Organisationsleiter Aumer aus, der die Hauptlast der fruchtbringenden Arbeit geleistet habe.
Der Kassenbericht, vorgetragen durch Kassier Wölfl, ließ ein stetes Aufwärts erkennen, das allen künftigen Anforderungen gerecht zu werden in der Lage ist. Organisationsleiter Xaver Aumer stellte die harte Aufbauarbeit in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Er begrüßte die vielen neuen Mitglieder und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Aktivität für die Zukunft noch stärker werde. Nur so könnten die kommenden Wahlen für die SPD von Erfolg gekrönt werden.
Unterbezirksvorsitzender Hans Hofmakrsrichter sprach allen Dank und Anerkennung aus für die gute Zusammenarbeit. Er betonte vor allem, daß vom Ortsverein Hunderdorf die Vorarbeiten geleistet wurden für die Gründung der Ortsvereine in Windberg und Neukirchen.
In der folgenden Wahl wurde der Erste Vorsitzende Fritz Schmettlach wiedergewählt. Zweiter Vorsitzender wurde Xaver Reiner, Kassier Karl Wölfl, Schriftführer Otto Schulmeister und Organisationsleiter Xaver Aumer. Beisitzer sind: Wenzel Schmid und Anton Hainz. Als Frauenvertreterin und Leiterin der Frauengruppe fungiert Erna Aumer. Die Wahl des Leiters der SPD-Betriebsgruppen wurde für die nächste Mitgliederversammlung zurückgestellt.
Regierungsrat a. D. und Mitglied des Bezirksrats Sepp Laumer – Straubing sprach zur allgemeinen Politik und meinte, man solle mehr für die Gemeinden und weniger für die Aufrüstung tun. Er forderte mehr Mittel für die kleinen Landwirte durch den grünen Plan. Im Landkreis Bogen wären jährlich 90000 bis 100 000 DM erforderlich, jedoch nur 40 000 bis 50 000 DM zugewiesen. Er wies auf die beispielhaft dastehende hessische Landwirtschaft hin und auf die dortigen Dorfgemeinschaftshäuser; hier regiere allerdings seit 15 Jahren die SPD. Bei der Währungsreform habe man dem Verbraucher 40 DM in die Hand gedrückt, während man die Aktien 1:1 umgestellt habe. Hier habe das Unrecht schon begonnen. In die Bundestagswahl könne die SPD mit Zuversicht gehen, sagte Laumer. An der Spitze ihrer Kandidaten stehe Willy Brandt, der auch als Bundeskanzlerkandidat der richtige Mann sei.
Kreisrat und Unterbezirksvorsitzender Hans Hofmarksrichter befaßte sich mit der Kommunalpolitik im allgemeinen und im besonderen mit den Problemen der Gemeinde Hunderdorf. Durch die Ansiedlung des Noltebetriebes, so meinte er, habe die Gemeinde einen enormen Aufschwung genommen im Bau von Geschäftshäusern, Wohnblöcken und sonstigen privaten Bauten. Die Bevölkerungszahl sei von 1000 innerhalb von zehn Jahren auf 1800 gestiegen. Das finanzielle Aufkommen habe jedoch nicht in gleichem Maße Schrott halten können, so daß die Gemeinde mit dem Bau des so dringend notwendigen Schulhauses in Finanznot geraten sei. Weitere große Objekte, wie der Bau der Wasserleitung, die Kanalisation und der Straßenbau ständen bevor. Hofmarksrichter versprach, zusammen mit dem Hunderdorfer Kreistagsmitglied Unger alles zu tun, damit die Gemeinde bei ihren Vorhaben mit den notwendigen Zuschüssen bedacht würde. Er begrüßte die allmonatlichen Zusammenkünfte der SPD-Mitglieder, an der übrigens alle Gemeindebürger teilnehmen könnten. Dadurch, daß bei diesen Zusammenkünften alle gemeindlichen Probleme besprochen würden, seien sie zu kleinen Bürgerversammlungen geworden und hätten als solche sich auch schon einen gewissen Ruf erworben.
Kreisrat Ueckermann gab einen Ausblick auf die kommende Bundestagswahl und appellierte an das Selbstbewußtsein der arbeitenden Menschen, die sich ihr freies demokratisches Denken nicht vernebeln lassen sollten durch eine übergroße und in vielen auch unsachliche Propaganda der politischen Gegner. Der Mittelstand und die Geschäftswelt sollten der SPD und ihren Mitgliedern nicht reserviert oder gar ablehnend gegenüberstehen, meinte er, da diese es ja seien, die durch den Kauf der Waren mit die Existenzgrundlage dieser Geschäfte  dieser Geschäfte sichern helfen. Die Gewerkschaften hätten an Lohnsteigerungen kein Interesse; sie würden sofort einen Lohnstopp verkünden, wenn diesem Lohnstop ein wirklicher Preisstop vorausginge.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.01.1961


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Heinrich Kalka – Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses in Apoig … Adolf Schlecht – Windberg, Neubau eines Wohnhauses … Xaver Bergbauer – Gaishausen, Umzäunung des Grundstücks … Kath. Geiger – Apoig, Gde. Hunderdorf, Wohnungsausbau im Dachgeschoß; Otto Dorfner – Steinburg, Aufstockung des Wohnhauses; Johann Feldmeier – Au v. W., Gde. Steinburg, Aufstockung des Wohnhauses; Georg Ecker – Schafberg, Gde. Steinburg, Um- und Erweiterungsbau der bestehenden Stallung … Willi Helmbrecht, Meidendorf, Gde. Windberg, Umbau des Wohnhauses …
Quelle: Bogener Zeitung, 28.01.1961


Maria Kuschowski 76 Jahre alt
Hunderdorf.
Gestern konnte Frau Maria Kuschowski ihr 76. Wiegenfest feiern. Wie die Jubilarin von sich selbst sagt, waren ihr Leben und Schicksal von Kriegen gezeichnet. Das Licht der Welt erblickte sie in Dirschel, im westlichen Teil von Oberschlesien. Bald jedoch kam sie nach Ostoberschlesien. Dort heiratete sie 1915 den Wachtmeister Kuschowski, doch im letzten Kriegsjahr 1918 entriß ihr der Tod den Lebensgefährten. Am ende des 2. Weltkrieges mußte Frau Kuschowski ihre Heimat verlassen und nach langer und planloser Flucht fand sie zuerst in der Tschechoslowakei und später im Lager Moschendorf wieder einen sicheren Aufenthalt. Hungerzell und Obermühlbach waren weitere Stationen, ehe sie 1952 nach Hunderdorf kam, wo sie mit ihrer Schwester in der neuen Siedlung wieder eine richtige Wohnung bekam. Ein schon Jahre zurückliegender Unfall macht ihr heute noch zu schaffen. Vor wenigen Monaten verließ sie ihre Schwester. Seitdem lebt sie nun allein und ohne nähere Verwandte. Ihre nette und liebenswürdige Art haben ihr aber viele Freunde unter den Mitmenschen geschaffen. Wir wünschen der Jubilarin alles Gute und einen gesunden und langen Lebensabend.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.01.1961


Oberalteich. (Hochzeit) Heute heiraten in unserer Pfarrkirche der Spengler und Installateur Ludwig Schlecht aus Großlintach und die Gastwirtstochter Sophie Eidenschink aus Elisabethszell. Die weltliche Feier ist in Großlintach in der Gastwirtschaft des Bruders des Bräutigams. Das junge Paar zieht in ihr im vergangenen Sommer in Großlintach erbautes Wohnhaus – Wir gratulieren dem jungen Paar!
Quelle: Bogener Zeitung, 30.01.1961


Oberalteich. (Aufgebot) Zur Ehe sind aufgeboten der Mauerer Ludwig Treimer aus Lintach und die Landwirtstochter Helene Diermeier aus Brandlberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.01.1961


Zwei Millionen Mark aus dem Melkeimer
Abschluß des Viehhaltungs- und Melkkurses im Windberger Jugendheim – Weiterbildung der Landjugend eine wichtige Aufgabe
Windberg.
 Am Freitag fand im Jugendheim der Abschluß des 14tägigen Viehhaltungs- und Melkkurses statt, an dem Mädchen aus dem ganzen Landkreis teilgenommen hatten. Berufsschuldirektor Rott konnte dazu neben den Kursteilnehmerinnen mit Melklehrer Neidl auch Landrat Xaver Hafner, Landtagsabg. Alois Rainer, den Subprior des Klosters Windberg, Molkereidirektor Henle, Herrn Zirngibl sowie die Bürgermeister aus Mitterfels und Wiesenfelden und die Lehrkräfte der landwirtschftl. Berufsschule begrüßen.
Melklehrer Neidl stieg mit seinen Kursteilnehmerinnen in eine mündliche Prüfung ein, die etwa eine Stunde währte. Hauptanliegen war dabei das richtige Melken sowie die richtige Aufzucht der Kälber. Was die Mädchen dabei an fachlichem Wissen zeigten, war erstaunlich.
Davon war auch Landrat Hafner sichtlich beeindruckt. Er zog daraus den Schluß, daß es bei diesem Eifer und Können um die Zukunft der Landgemeinden nicht gefehlt sein kann. Die Wichtigkeit dieser Ausbildung liegt auch in der Struktur des Landkreises begründet, der mit 51 Prozent bäuerlicher Bevölkerung auch heute noch bäuerlichen Charakter zeigt. Bei den etwa 4800 landwirtschaftlichen Betrieben sind mehr als die Hälfte Kleinbetriebe, und gerade hier kommt es auf eine gute Wirtschaftsführung an, wenn eine Rentabilität erreicht werden soll. Er wies auch auf den immer schärfer werdenden Konkurrenzkampf der Landwirtschaft hin, der sich aus dem wirtschaftlichen Zusammenschluß der europäischen Länder ergebe. Dazu müsse auch die heimische Landwirtschaft vorbereitet werden. Nicht zuletzt aber bedeute auch die Steigerung der Leistungen eine Erhöhung des Einkommens, mehr Freude an der Arbeit und eine größere Bodenständigkeit des Landvolkes.
Der Subprior des Klosters Windberg betonte das Interesse des Klosters an dieser Arbeit und sagte seine Unterstützung zu, wenn zu dieser Arbeit das Jugendheim oder die Wirtschaftsräume des Klosters gebraucht werden. Er berief sich auf die Tradition der Klöster und Mönche, die auch früher Lehrmeister für die Bevölkerung waren. Heute gibt es dafür zwar die Fachlehrer und Spezialisten, doch neben den materillen Dingen ist auch ein Augenmerk auf die persönliche und seelische Bildung der jungen Menschen zu legen, und dazu kann auch heute noch das Kloster seinen Teil beitragen.
Molkereidirektor Henle zeigte an Hand von Zahlen auf, wie sich die Pflege einer modernen Milchwirtschaft gerade in den letzten Jahren im Landkreis Bogen ausgewirkt hat. Allein im letzten Jahr wurden täglich 22 000 Liter Milch in der Molkerei angeliefert und die Milchgelder, die dadurch in den Kreis flossen, erreichten 1960 die 2-Millionengrenze. Mit dem Erfolg im Stall stellt sich aber auch automatisch eine Besserung der Lebensgrundlage für viele landwirtschaftliche Betriebe ein. – Bürgermeister Josef Hafner sprach in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Berufsschulverbandes Mitterfels den Kursteilnehmern und allen, die sich am Gelingen des Kurses beteiligt haben, den Dank aus. Das Wissen, das sich die jungen Menschen hier angeeignet haben, werde sie einmal zum Nutzen der Familien, des Landes und des Volkes auswirken.
Abgeordneter Rainer bezeichnete sich als Mittelsmann zwischen Bevölkerung und Regierung. In dieser Eigenschaft werde er auch die Belange der bäuerlichen Bevölkerung wahrnehmen und ihre berechtigten Interessen jederzeit vertreten. Er bezeichnete die Landwirtschaft als eine Wissenschaft für sich. Aus diesem Grunde müsse man sich auch um die bäuerliche Jugend mehr als bisher kümmern. Die hier im Landkreis seit zehn Jahren geleistete Arbeit zeigte bereits ihre Früchte und es sei nur zu hoffen, daß in den Wintermonaten weitere Kurse stattfinden können. Hierauf verteilte er die Zeugnisse an die Kursteilnehmerinnen. – Melklehrer Neidl dankte allen beteiligten Stellen für die Hilfe, die man dem Lehrgang angedeihen ließ, und verteilte die Preise, die vom Landkreis, der Molkerei Niederwinkling, der Baywa Bogen, der Kreissparkasse, den Milchwerken Regensburg und der Gemeinde Wiesenfelden gestiftet worden waren.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.01.1961


Landwirtschaft schädigt sich laufend selbst
Windberger Jahrtag – In der Gemeinschaft liegt die Stärke
Windberg.
Der Zweigverein Windberg des Bauernhilfsvereins Neukirchen beging am Montag in Windberg sein herkömmliches Jahresfest, mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche. Anschließend war die Generalversammlung unter dem Vorsitz des Herrn Max Hartmannsgruber, 1. Vorstand des Hauptvereins Neukirchen in der Gastwirtschaft Deschl. In den Nachmittagsstunden waren dann verschiedene Landwirtschaftliche Vorträge. Als erster sprach der neue Regierungsveterinärrat Dr. Scheerer von Bogen über Seuchenbekämpfung. Im Vordergrund stand die Tbc-Ausmerzung und das am 25. März 61 in Kraft tretende neue Fleischbeschaugesetz. Oberlandwirtschaftsrat Kuhn vom Landwirtschaftsamt Mitterfels, ließ sich in seinem sehr umfangreichen Referat zunächst über die verschiedenen Förderungsbeträge aus dem Grünen Plan aus und wies auf den Wert der Energieversorgung für die Landwirtschaft hin. Er empfahl u. a.  auch die Errichtung von Gülleanlagen, für die es bauliche Zuschüsse gibt und ging auf den Bau von Gärfuttersilos näher ein, weil damit nur eine ausreichende Versorgung mit Saftfutter auch im Winter gegeben wäre. Wie es heute selbstverständlich wäre, daß jeder Landwirt seinen Schlepper hat, so werde es in einigen Jahren  gar nicht denkbar sein, daß ein Hof ohne Silo ist. Daher soll es nicht versäumt werden, jetzt die Zuschußmöglichkeiten für den Bau von Silos zu nutzen. Sehr warm legte er sich ebenfalls für die Flurbereinigung ein, welche nicht nur eine Zusammenlegung der Grundstücke mit sich bringe, sondern zugleich den Bau von guten Straßen, welche heute für einen gesicherten Absatz der landwirtschaftlichen Produkte Voraussetzung wären, und dazu wäre mit der Flurbereinigung auch eine Entwässerung verbunden. Erfreulicher Weise sei auch im Landkreis Bogen die Anwendung von Handelsdünger stark gestiegen. Leider nicht bei Kalk, welcher in der Regel in den Böden des gesamten Landkreises viel zu wenig vorhanden wäre und eine Voraussetzung nicht nur guter, sondern vor allem qualitativer Erträge wäre. Wenn auch die Anwendung von Handelsdünger im Ackerland gestiegen sei, so sei der Verbrauch bei Wiesen unverändert anscheinend wir zu Großvaters Zeiten. Und gerade das kann sich heute kein Landwirt leisten, von 20 oder 30 und noch mehr Prozent des vorhandenen Bodens auf eine bessere Einnahme zu verzichten.
Landrat Xaver Hafner betonte, daß er nicht nur die Interessen der Landwirtschaft, sondern der gesamten Bevölkerung des Landkreises zu vertreten habe. Als Abkömmling der Landwirtschaft schon, aber auch wegen ihrer enorm hohen Bedeutung liege ihm das Wohl der Landwirtschaft sehr am Herzen. Er sprach den Wunsch aus, daß die Landwirtschaft des Landkreises jede Gelegenheit wahrnehmen müsse, um sich auszubilden und damit auf einem Bildungsstand zu kommen, der ihr eine Gleichwertigkeit mit der Landwirtschaft unserer Partner gebe, um dem Konkurrenzkampf gewachsen zu sein und empfahl ganz besonders den noch engeren Zusammenschluß im Bauernverband, da ohne Organisation die Landwirtschaft zur Bedeutungslosigkeit verurteilt sei.
Molkereidirektor Henle von Niederwinkling sprach über Fragen der Milchwirtschaft und stellte die Bedeutung der Qualitätsleistung heraus, weil diese auch mitentscheidend für rentable Milchwirtschaft wäre. Vor allem wies er auch auf die Bedeutung der genossenschaftlichen Verwertung der landwirtschaftlichen Produkte hin und stellte die dänische Landwirtschaft unserer bayerischen Landwirtschaft gerade in diesem Sektor des Vermarktens als richtunggebendes Beispiel vor.
Kreisgeschäftsführer Ebner vom BBV behandelte Fragen des gemeinsamen Marktes und die Übergangszeit hiezu. Er zeigte eine Reihe von Nachteilen auf, welche unsere Landwirtschaft heute im Vergleich zur Landwirtschaft unserer Nachbarländer hat. Leider wären die Wettbewerbsverzerrungen unseren Partnern auf dem Lebensmittelmarkt, nämlich den Verbrauchern, nichtbekannt und so entstehe dort der Eindruck, daß nur unsere Landwirtschaft auf Kosten der Steuerzahler gefördert würde. In Wirklichkeit geben andere Länder im Vergleich wesentlich höhere Förderungsmittel. Leider geben aber auch eine große Zahl von Landwirten ihrer Berufsvertretung, dem Bauernverband, nicht annähernd das, was für eine gute Aufklärung der Verbraucherschaft nötig wäre und so schädige sich laufend die Landwirtschaft dadurch selbst, weil ihr so immer wieder und dort von Verbraucherseite her Schwierigkeiten gemacht würden. Er sprach dazu die bedeutungsvollen Worte, daß der Landwirtschaft um ihre Zukunft nicht bange sein bräuchte, wenn sie entschlußkräftig und vernünftig genug wäre, einzusehen, daß in der Gemeinschaft die Stärke liegt. Wenn aber der Berufsvertretung die nötigen finanziellen Mittel nicht gegeben würden, brauche man sich nicht wundern, wenn da und dort etwas versäumt würde, das den Bauernstand schwer zu stehen käme.
Baywaverwalter Zirngibl schilderte schließlich d en Wert des genossenschaftlichen Zusammenschlusses. Nur solle die Genossenschaft nicht erst dann als letzter Ausweg gesucht werden, wenn alle anderen Mittel versagt haben, sondern man solle schon in der guten Zeit die Genossenschaft fördern, damit sie für die schwierigen Verhältnisse gerüstet wäre und auch dann ihre Aufgabe zufriedenstellend erfüllen kann.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.01.1961


SPD-Versammlungen in Windberg u. Meidendorf
Josef Laumer, Hans Hormarksrichter und Walter Ueckermann behandelten in beiden Versammlungen zeitnahe Probleme
Windberg.
In zwei SPD-Versammlungen in Windberg und Meidendorf sprachen am Sonntag nachmittag und abend Regierungsrat a. D. Josef Laumer – Straubing, Unterbezirksvorsitzender und Kreisrat Hans Hofmarksrichter und Kreisrat und Stadtrat Walter Ueckermann. Alle Referenten behandelten in den sehr gut besuchten Versammlungen zeitnahe politische Probleme, wobei Hofmarksrichter insbesondere auch auf Aeußerungen des Kreisvorsitzenden der Viechtacher Jungen Union, Karl Lautenschlager, einging, und die voll und ganz mißglückte Parallele zwischen Adenauer und Hindenburg richtig stellte. Die SPD habe damals für Hindenburg sich entschieden, nicht weil sie ihn hundertprozentig als Allheilmittel ansah, sondern weil sie wußte, was kommen würde, wenn Hitler an die Macht käme. Heute aber stehe als Gegenkandidat des alten Kanzlers ein junger Mensch da, von dem man wisse, daß er kein Diktator werden wolle, sondern ein Demokrat von reinstem Wasser sei. – „Ohne Adenauers staatsmännische Fähigkeiten herabwürdigen zu  wollen, ist heute aus reinen Vernunftgründen eine Wahl Brandts als Kanzler erforderlich.“
Reg.-Rat a. D. Josef Laumer sprach über die Industrie-Ansiedlungen im Landkreis Bogen und verwies auf die aktive Mitarbeit der SPD hierbei. Auch OBM Stiefvater habe für Straubing erfreuliche Erfolge in der Industrieansiedlung erzielen können, wie auch OBM Schlichtinger für Regensburg. 18 Grenzstädte im Bundesgebiet hätten SPD-Bürgermeister. Leider seien die Verantwortlichen der Bundespolitik in 12 Jahren ihrer Tätigkeit der Frage der Wiedervereinigung um keinen Schritt näher gekommen. Auch das von Hitler mit dem Vatikan abgeschlossene Konkordat habe trotz seiner vielen und großen Mängeln noch Gültigkeit. Interessant waren seine Ausführungen über die Dienstbotenordnung. Von 1781 bis 1883 habe die 14 Seiten umfassende Dienstbotenordnung Gesetzesgültigkeit gehabt, die im Par. 11 bestimmte, daß beim Davonlaufen aus dem Dienst Geldbußen, körperliche Züchtigungen und längerer Arrest erfolgen müßten. Als Endeffekt enthalte der Paragraph die Einweisung in ein Arbeitshaus. Im Par. 22 wurde bestimmt, daß kein Dienstbote an Sonn- und Feiertagen ausgehen dürfe und daß sich die Dienstboten mit landesüblicher Kost und billigen Lohn zu begnügen hätten. Auch die Eltern wurden bestraft, wenn sie ihre Kinder nicht in den Dienst gaben. – Es sei nicht zuletzt das Verdienst der SPD, daß es auf allen Gebieten des Arbeitsrechts anders geworden sei. Im Augenblick ständen wir in  der Entwicklung der mittelständischen Wirtschaft zur Großindustrie.
Kreisrat und Stadtrat Walter Ueckermann kennzeichnete sich als Vertreter jener Generation, die den Hitlerkrieg mitmachte. Eine der Hauptaufgaben der SDP sei von jeher die Erziehung des Menschen zu selbständigem politischen Denken gewesen. 83 Prozent aller Menschen ständen beruflich in einem Abhängigkeitsverhältnis, das sich aber nicht politisch auswirken dürfte. Ein Notdienstgesetz, mit dem man bereits wieder liebäugle, würde von der SPD abgelehnt, da es keine Rücksicht auf die Persönlichkeit und die persönliche Freiheit nehme. Die Neuordnung der Krankenversicherung sei im Widerspruch zur Sozialordnung und sei der Nachteil für die 27 Millionen Versicherten.
In der Diskussion wurden die Wehrpflicht, die Außenpolitik und die Innenpolitik sowie arbeitsrechtliche Fragen behandelt. Abschließend betonte Hofmarksrichter noch, daß nur eine gegenseitige Toleranz, die im Andersgläubigen und Andersdenkenden den Mitmenschen achtet, eine tragfähige Grundlage für das menschliche und politische Zusammenleben böte. Der Sozialismus sei kein Religionsersatz und die SPD achte die Kirchen und Religionsgemeinschaften, ihren besonderen Auftrag und die Eigenständigkeit. Sie begrüße es aber vor allem, wenn Menschen aus ihrer religiösen Bindung heraus eine Verpflichtung zum sozialen Handeln und zur Verantwortung in der Gesellschaft bejahen. Eine religiöse und weltanschauliche Verkündigung dürfe aber nicht parteipolitisch oder zu antidemokratischen Zwecken mißbraucht werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.01.1961


Hunderdorf hatte seine erste Faschingsgarde
Wer nach dem Chrysanthemenwalzer in seiner Blume einen Treffer fand …
Hunderdorf.
In zünftiger Weise wurde auch heuer die Tradition der Sängerbälle fortgesetzt. Man darf ohne Übertreibung sagen, daß er die früheren Veranstaltungen in den Schatte stellte. Der kleine und der große Sandbiller-Saal hate dazu eine einmalige Dekoration erhalten und die Sänger hatten schon seit Tagen mit Eifer die Vorarbeiten betrieben. Der Abend selber brachte nicht nur ein volles Haus, sondern auch bald nach der Polonaise, die von Liedermeister Hösl angeführt wurde, eine ausgezeichnete Stimmung, die durch die Kapelle Sagstetter immer wieder angefeuert wurde. Es gab auch einige Orden und wer nach dem Chrysanthemenwalzer in seiner Blume einen Treffer fand, der konnte noch einen schönen Preis in Empfang nehmen. Zweifellos die größte Überraschung des Abends war die Sängergarde, die in adretten Kostümchen in den Saal kam und hier ihre vielbejubelten Vorführungen zeigte. Es war kein Wunder, daß man die frischen Mädchen nicht so schnell aus dem Saal ließ und daß noch einige „Dreingaben“ gezeigt werden mußten. Jubel, Trubel und Heiterkeit waren Trumpf bis kurz nach Mitternacht, wo der Ball für viele recht unerwartet schon sein Ende fand.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.02.1961


Fritz Herrgott bei der Jugend
Hunderdorf.
Heute wird Fritz Herrgott vom Bayerischen Jugendring mit seiner Wanderlehrgruppe zu Gast sein bei der Katholischen Pfarrjugend Hunderdorf. Es wird dabei einen Sing- und Spielabend durchführen. Zu dieser Veranstaltung sind auch die Mitglieder der Jugendgruppen Neukirchen und Windberg eingeladen. Treffpunkt ist der Saal neben der Gemeindekanzlei. Beginn 20 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.02.1961


Windberg. (Die Impfung) gegen Kinderlähmung wird auch heuer wieder durchgeführt. Alle Eltern, die ihre Kinder impfen lassen, sollen sofort eine schriftliche Einwilligung mit Namen, Geburtsdatum und Wohnort des Kindes an die Gemeindeverwaltung oder die Schulleitung geben. Die Impfung ist freiwillig. Als Unkostenbeitrag wird für jede der drei Einspritzungen ein Beitrag von 2.50 DM erhoben.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.02.1961


Von der Wiege bis zur Bahre
Bogen.
Das Standesamt Bogen verzeichnete im Januar zwölf Geburten: … Franz Xaver Bornschlegl, Hofdorf 128, Gem. Hunderdorf; Hermann Wolfgang Fuchs, Lintach 91, Gem. Hunderdorf; Rudolf Englmeier, Hunderdorf 13 ½; Monika Maria Dietl, Großlintach 138 ½; … Astrid Hildegard Amann, Windberg 30; … Sechs Todesfälle: … Franziska Elbinger, Stippich 109, Gem. Neukirchen, 79 Jahre; Josefa Wagner, geb. Altmann, Steinburg 43, 86 Jahre; Franz Xaver Zollner, Gaishausen Nr. 2, 66 Jahre; …
Quelle: Bogener Zeitung, 04.02.1961


Geschwister Farnberger in Hunderdorf
Großer Fasching der Gewerkschaft Holz in der Bahnhofsgaststätte Steinburg
Steinburg.
Wer bei der Weihnachstfeier in der Gastwirtschaft Solcher, Bahnhof Steinburg, mit dabei war, wird bestätigen, daß bei der Gewerkschaft „Holz“ immer für nette Ueberraschungen gesorgt wird. Diesmal werden die durch Rundfunk und Fernsehen bekannten Geschwister Farnberger die Veranstaltung am 11. Februar umrahmen. Sie werden die Besucher mit einem netten Faschingsprogramm unterhalten. Eine hervorragende Stimmung ist also im voraus schon garantiert. Die Vorstandschaft ist außerdem bemüht, einen außergewöhnlichen Abend zu gestalten. Der kämpferische Geist, der die Gewerkschaft-Holz das ganze Jahr über beherrscht, wird für diese Stunden abgeschaltet werden, es wird also Fasching für jedermann sein, ob Funktionär, ob Mitglied, oder Gäste. Alle aus nah und fern sind zu dieser Veranstaltung höflich eingeladen. Masken sind in großer Zahl erwünscht. Sollten einige dabei sein, die eine stille Ecke bevorzugen, so gibt ihnen dazu eine romantische Kellerbar, mit heißer Musik, die beste Gelegenheit.
Wenn auch ein kleines bißchen mehr getrunken werden sollte, niemand braucht sich über das Nachhausekommen Gedanken machen, die Hauptsache ist, man befindet sich im Lokal, für die Heimfahrt werden Busse eingesetzt, so daß jeder seine Haustüre wohlauf erreichen wird.
Auch Sorgen wegen der Musikkapelle dürften nicht entstehen, denn die verstärkten „Schwarzen Zigeuner“ sind ja hier zu Lande bekannt. Sie werden keinen Gast bis zum Schluß das Tanzbein ruhen lassen. Die Verwaltungsstelle hat auch von der Lokalbesitzerin die feste Zusage erhalten, daß es an sämtlichen Getränken nicht mangeln wird.
Beim großen Fasching der Gewerkschaft-Holz wird einfach alles drunter und drüber gehen. Jeder, der gerne nach Steinburg (Bahnhofsgaststätte) kommt, ist schon jetzt willkommen geheißen. Die Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf bei Gastwirt Solcher und bei der Vorstandschaft zu DM 2.-.
Natürlich werden auch an der Abendkasse noch Eintrittskarten abgegeben. Der große Auftakt ist um 19 Uh rund beendigt wird diese Veranstaltung bestimmt zu vorgerückter Stunde werden.
Am Ende des großen Faschings der Gewerkschaft-Holz, Verwaltungsstelle Hunderdorf, werden die Busse folgende Strecken fahren: 1.: Steinburg, Mitterfels (bei Bedarf bis Haselbach); 2._ Steinburg, Neukirchen, Haggn, Obermühlbach, Hintersollach, Perasdorf, Meidendorf, Windberg; 3.: Steinburg, Hunderdorf (bei Bedarf Bogen). Alles kommt daher zum Fasching der Gewerkschaft-Holz nach Steinburg, wo auch recht viele Masken erwünscht sind und wo es Ueberraschungen am laufenden Band gibt. Es ladet ein die Vorstandschaft der Gewerkschaft-Holz, Verwaltungsstelle Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.02.1961


Die Arbeit erhielt ihn rüstig
Hunderdorf.
Mitten in der Arbeit trafen wir den Austragslandwirt Ludwig Weinzierl von Apoig an, der mit seinen 82 Jahren, die er heute Samstag vollendet, noch immer in erstaunlicher Rüstigkeit seinem Tagwerk nachgeht. Seinem >Fleiß und seiner Arbeitskraft nach könnte man ihn gut für einen rüstigen Sechziger halten und schon gar, wenn er frei auf dem Wege stehend, mit dem Pferdefuhrwerk auf das Feld fährt. Ja, so jugendlich fühlt er sich noch manchmal, der Weinzierl Ludwig. Er stammt aus einem alten Bauerngeschlecht. Seine Wiege stand in Autsdorf. Als er im Jahre 1911 die Bauerstochter Anna Eibauer in Apoig heiratete, übernahmen sie den Hof in Apoig und dort wirtschafteten beide fleißig. Der Herrgott segnete ihre Ehe mit sieben Kindern. Eines starb schon im Kindesalter und auch der Krieg forderte einen Sohn, dessen Schicksal bis heute noch ungewiß ist. Seine erste Frau starb im Jahre 1924 und seine zweite Ehegefährtin teilt mit ihm auch heute noch die Arbeit und Sorge um den Hof und die Kinder. Der Jubilar selber denkt gar nicht mehr an die Zeit, wo er krank war und er fühlt sich am wohlsten, wenn er im Freien seiner Arbeit nachgehen kann. Daß er dies noch recht lange Jahre vermag, das wünschen ihm seine Kinder und Enkel an seinem Jubeltag von Herzen.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.02.1961


Heute VdK-Jahresversammlung
Hunderdorf.
 Heute findet um 15 Uhr die Jahresversammlung des VdK-Ortsverbandes Hunderdorf im Gasthaus Sandbiller statt. Es spricht der 1. Kreisvorsitzende Felix Dachauer über das erste Neuordnungsgesetz in der Kriegsopferversorgung und sonstige aktuelle Fragen des Verbandes. Gleichzeitig die Verleihung der Treuabzeichen in Gold für mehr als 2jährige Mitgliedschaft, in Silber für mehr als 10jährige Mitgliedschaft statt. Im Anschluß werden wichtige Probleme des Ortsverbandes besprochen. Zu dieser Versammlung ergeht an alle Mitglieder höfliche Einladung mit der Bitte um vollzählige Beteiligung. Ab 18 Uhr erklingen zum Tanz die Geigen. Der große VdK-Maskenball wird auch heuer wieder mit Maskenprämierung durchgeführt. Der Beginn ist auf 18 Uhr festgesetzt. Da der Reinerlös der Tanzveranstaltungen caritativen Zwecken und der Betreuung der Mitglieder dient, werden alt und jung eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.02.1961


Hunderdorf. (Lehrgang in „häuslicher Krankenpflege“) Es ist beabsichtigt, in Hunderdorf einen sechs-doppelstündigen Lehrgang in „häuslicher Krankenpflege“ abzuhalten. Dieser Kurs ist besonders für Frauen und Mädchen sehr wichtig; aber auch Burschen und Männer sollen ihn nicht versäumen. Der Kurs ist gebührenfrei. Anmeldungen werden ab sofort bei Frau Martha Hofmann entgegen genommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.02.1961


Tauwetter brachte Hochwasser
Hunderdorf.
Das Regen- und Tauwetter der letzten Tage brachte eine starke Schneeschmelze und damit ein starkes Ansteigen des Bogenbaches. Innerhalb kurzer Zeit trat der Bach über seine Ufer und überschwemmte die Bachwiesen. Auch Wege und Zufahrtstraßen zu einzelnen Anwesen standen teilweise unter Wasser. Nur der leichte Temperaturrückgang verhinderte eine größere Ausbreitung des Hochwassers und brachte ein leichtes Fallen des Wasserspiegels.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.02.1961


Zweimal in den Straßengraben
Steinburg.
Zwei Personenwagen mußten am Samstag morgen infolge Straßenglätte aus dem Straßengrabengehoben werden. In der engen Kurve der Brauerei Berger konnte ein Personenwagen, aus Richtung Neukirchen kommend, einem großen Möbeltransportwagen nicht ausweihen und fuhr in den tiefen Straßengraben, aus dem er nur mit Mühe herausgehoben werden konnte. Etwas später ereignete sich etwa 200 Meter weiter entfernt ein weiterer Unfall. Ein Kleinwagen wollte noch schnell ein parkendes Fahrzeug überholen, obwohl ein Laster entgegenkam. Beim glatten Boden verlor der Fahrer die Herrschaft über sein Fahrzeug und landete ebenfalls im Straßengraben.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.02.1961


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Dietl Johann, Gaishausen, Versetzen und Anbau einer Scheune; … Meier Johann, Hofdorf, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Scheune mit Garage und Wagenremise; Wittmann Xaver, Lintach, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Stalles; …
Quelle: Bogener Zeitung, 07.02.1961


Hauptversammlung des Obstbauvereins
Windberg.
Am Samstag findet um 19 Uhr im Gasthaus Deschl in Windberg die Hauptversammlung des Obstbauvereins statt. Die Tagesordnung sieht folgende Ounkte vor: 1, Aussprache über interne Vereinsangelegenheiten; 2. Blumenpflege und Dorfverschönerung in Farblichtbildern; 3. Verleihung der Ehrenurkunden und Preisverteilung im Blumenschmuckwettbewerb; 4. Wie dünge ich die Obstbäume? – 5. Quer durch Bayern; 6. Farblichtbildervortrag über die beiden letzten Reisen in die Dolomiten und ins Zillertal; 7. Farblichtbilder aus unserer engeren Heimat, – Alle Mitglieder des Obstbauvereins und Interessenten sind dazu höflich eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.02.1961


22 Treueabzeichen für VdK-Mitglieder
Noch keine restlose Klarheit über das Neuordnungsgesetz – Guter Besuch beim VdK Maskenball
Hunderdorf.
Am Samstag fand in Gasthaus Sandbiller die gutbesuchte Jahresversammlung des VdK Hunderdorf statt. In Vertretung des erkrankten Vorsitzenden Unger eröffnete zweiter Vorstand Johann Hainz die Versammlung und hieß die Mitglieder, sowie den 1. Kreisvorsitzenden Dachauer und Kreiskassier Schotte aus Bogen willkommen. Kamerad Dachauer behandelte im Hauptreferat des 1. Neuordnungsgesetz in der Kriegsopferversorgung. Der Referent bedauerte, daß zu dem bereits gültigen Neuordnungsgesetz die Bundesregierung bisher noch keine Rechtsverordnung erlassen hat und damit die Auslegung und Anwendung dieses neuen Gesetzes bisher immer noch auf große Schwierigkeiten stößt. Häufig ergeben sich über die Neuberechnungen der Kriegsbeschädigtenrenten, der Eltern- und Waisenrenten Unklarheiten und das immer noch, obwohl das Gesetz seit 8 Monaten in Kraft ist. Er meinte, daß gerade jetzt der VdK wachsam sein müsse, damit das Gesetz nicht verwässert wird. Sehr interessant waren auch die Ausführungen des Redners über die Sozialrenten, das Krankenneuordnungsgesetz, die Neufestlegung der Unfallrenten und das Sozialhilfegesetz. Der VdK hat sich hier sehr um die Belange der Zivilbeschädigten eingesetzt und wird ein wachsames Auge auf die Neugestaltung dieser Gesetze haben. In Abwesenheit des 1. Ortsvorsitzenden wurden die Vereinsangelegenheiten auf einen späteren Termin zurückgestellt und anschließend die verdienten Mitglieder geehrt.
Das Treueabzeichen in Gold für 25jährige Mitgliedschaft wurde an Herrn Johann Laumer von  Windberg verliehen. Für 10jährige Mitgliedschaft beim Verband wurden Otto Wanninger, Johann Schötz, Rupert Schedlbauer, Johann Pollmann, Josef Haimerl, Josef Eichmeier, Selma Pohl, Maria Länger, Anna Fuchs, Franziska Hirtreiter, August Höhn, Wilhelm Ertel, Alois Heigl, Joh. Hartmannsgruber, Hildegard Dorfner, Eugenie Leitner, Karoline Plattetschläger, Maria Schäfer, Maria Zöllner, Else Lorenz und Maria Schedlbauer mit der silbernen Treunadel ausgezeichnet. Ein besonderer Glückwunsch wurde dem Kameraden Johann Zitzelsberger gewidmet, der in diesen Tagen seinen 80. Geburtstag begehen konnte.
Der Abschluß der Mitgliederversammlung brachte dann zugleich den Auftakt zum großen Maskenball des VdK. Wie in den Jahren vorher waren auch diesmal wieder die Besucher in großer Zahl gekommen. Es gab auch heuer wieder viele, schöne Masken. So verschiedenartig aber auch die Kostümierung und die Trachten der „Maschkera“ waren, der Tanz, die Fröhlichkeit und die gute Stimmung waren bald das Bundemittel, das alle näher brachte und die Kapelle Bugl tat ein übriges, um Schwung in den Saal zu bringen. Bei der Maskenprämierung hatten es die Preisrichter nicht leicht und nach eingehender Beratung vergab man den 1. Preis an Herrn Hartwig, der als „Neandertaler“ die originellste Maske hatte. In den 2. Preis teilten sich Frau Geier, die als Brautpaar in einer Person gekommen war und Frau Meindl, die als Faschingskatze nicht minder schlecht war. Den 3. Preis erhielt Frau Fries, die sich bis dahin unerkannt in einem Miniaturhäuschen verborgen hatte. Der Reinerlös dieser gut besuchten Veranstaltung wird caritativen Zwecken zugeleitet.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.02.1961


Fatima-Feier am Dreizehnten
Windberg.
Am Montag um 14 Uhr findet in Heilig-Kreuz bei Windberg wieder eine Fatima-Feier statt. Bei dieser Feier zieht mit Rücksicht auf die Schneeglätte keine Prozession von Windberg zum Wallfahrtskirchlein hinauf. Die Feier wird nur in Heilig-Kreuz begangen.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.02.1961


Wird die Ortsteerung in Angriff genommen
Hunderdorf.
Es ist schon längst ein „offenes“ Geheimnis, daß für das kommende Frühjahr eine Ortsteerung vorgesehen ist. Wenn man bedenkt, daß Hunderdorf einerseits als zweitgrößte Gemeinde des Landkreises einer der letzten Ortschaften des Kreises sein wird, der die Ortsteerung noch bevorsteht, andererseits die hiesigen schlechten Straßenverhältnisse kennt, dann darf man wohl annehmen, daß diese Maßnahme gerechtfertigt ist. Dazu kommt noch, daß durch die Initiative des zweiten Bgm. Karl Härtenberger bereits bei den einzelnen Anliegern eine Kostenbeteiligung angeregt wurde, die nicht wenig Eigenleistungen vorsieht. Auch Landrat Hafner hat seine Hilfe zugesagt und auf seine Veranlassung hin findet am Freitag im Gasthaus Baier um 16 Uhr eine öffentliche Versammlung statt, auf der das Problem Ortsteerung erörtert wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.02.1961


Geschlossene Versammlung bei Aussprache über die Ortsteerung
Hunderdorf.
Da es sich bei der Versammlung heute um 16 Uhr im Gasthaus Bayer um eine Aussprache über die geplante Ortsteerung in Hunderdorf handelt, die zwischen Herrn Landrat Hafner und den Gemeindevertretern und en beteiligten Anliegern geführt wird, findet die Versammlung unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt!
Quelle: Bogener Zeitung, 10.02.1961


Faschingsspiele der Schulkinder
Hunderdorf.
Zu einem bunten Faschingsnachmittag laden die Schulkinder von Hunderdorf ihre Eltern und die ganze Einwohnerschaft ins Schulhaus ein. Kinder aus allen Klassen werden dabei lustige Spiele, Einakter, Lieder und eine Reihe närrischer Späße zur Aufführung bringen. Der Reinerlös soll auch diesmal wieder zur Anschaffung von Sportgeräten und Lehrmitteln verwendet werden. Die Faschingsveranstaltung beginnt bereits um 14.30 Uhr. Jung und alt ist dazu höflich eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.02.1961


Mühl-Hiasl-Mühle ist vom Wasser eingeschlossen
Hunderdorf.
 Wie eine Insel ragt zur Zeit das „Wahrzeichen“ von Apoig, die Mühle des Mühl-Hiasl, aus dem Wasser. Das Hochwasser, das erneut das Hunderdorfer Tal überflutet hat, ist wieder einmal bis an die Mühle gekommen und nur auf Umwegen können die Bewohner ihr Heim erreichen. Der Hobmeier-Müller war schon öfters dieser Gefahr ausgesetzt und immer wieder ist es schließlich gut abgelaufen. Sein Vertrauen auf St. Nepomuk, dem Schutzpatron der vom Wasser Bedrängten, muß schon groß sein, wenn er diese Wassermassen vor seiner Haustüre sieht. Weil dieser aber schon seit etwa 200 Jahren seinen Schutz nicht versagt hat, wird er hoffentlich auch in Zukunft seine Hand schützend über die ehemalige Heimat des Waldpropheten Mühlhiasl halten.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.02.1961


Mopedkurs beginnt
Windberg.
Am Dienstag beginnt um 19 Uhr im Gasthaus Deschl ein Mopedlehrgang, der von der Verkehrspolizei Bogen durchgeführt wird. Neben den bereits gemeldeten Teilnehmern können sich am Dienstag noch weitere Interessenten anmelden.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.02.1961


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Else Wörwag, Zwiesel, Falkensteiner Weg5, Neubau eines Wohnhauses in Windberg; … Xaver Oischinger, Steinburg, Neubau eines Wohnhauses in Wegern …
Quelle: Bogener Zeitung, 13.02.1961


Bürger spendeten 10 000 DM für Straßenteerung
Teerung der Ortsdurchfahrt und der Siedlungsstraßen in Hunderdorf ist ein Gebot der Stunde
Die übrigen Gemeindewege sollen nicht vergessen werden
Hunderdorf.
Der zweite Bürgermeister Härtenberger eröffnete am Freitag nachmittag die Versammlung der Interessengemeinschaft für die Teerung der Ortsdurchfahrt. Er konnte auch Landrat Hafner, Abg. Rainer, Direktor Oppel von der gemeinnützigen Baugenossenschaft Bogen, Kreisbaumeister Kraus, Ingen. Marx, Insp. Siegl, sowie Bürgermeister Reiner und den Gemeinderat Hunderdorf begrüßen. Die fast katastrophalen Zustände der Ortsstraßen, so führte Härtenberger aus, haben ihn bewogen, etwas zur Verbesserung zu tun. Da die Gemeinde allein nicht imstande sei, die Kosten zu tragen, habe er bei den Anliegern eine freiwillige Kostenbeteiligung angeregt und man habe ihm bisher 10 000 DM zugesichert. Die Opferwilligkeit der Bürger zeige, wie sehr auch ihnen diese Angelegenheit am Herzen liege.
Landrat Hafner erörterte die rechtliche Seite dieses Unternehmens und stellte fest, daß zunächst die Möglichkeit einer Finanzierung besprochen werden soll. Er betonte, daß letztlich nicht die Interessengemeinschaft, sondern die Gemeinde als Träger des Bauunternehmens in Frage komme. Er begrüßte die Initiative Härtenbergers und die Spendenfreudigkeit der Bürger. Die Ortstraße sei nicht gerade eine gute Visitenkarte für die Gemeinde, führte der Landrat aus. Mit der Ortsteerung soll auch die Teerung der Siedlungverbunden werden. Die Kosten belaufen sich bei der Ortsstraße auf 29 500 DM, bei der Siedlung auf 14 500 DM. – Diese 44 000 DM können wie folgt aufgebracht werden: Freiwillige Leistung  der Anlieger 10 000 DM, Leistung der Baugenossenschaft 8500 DM, Hand- und Spandienste 2500 DM, aus dem ordentlichen Haushalt der Gemeinde für Wegebauten 8000 DM, aus Mitteln des Kreises 5000 bis 7000 DM. Darlehen 8000 – 10 000 DM. Danach hätte die Gemeinde selbst  lediglich 8000 DM aufzubringen und die Zins- und Tilgungslast aus dem Darlehen, die je nach der Höhe der Zinssätze jährlich 500 – 900 DM betragen würde. Das wäre nicht mehr, als die augenblicklichen Unterhaltskosten für die Ortsstraße ausmachen. Der Landkreis würde seinen Bautrupp zur Verfügung stellen und in ca. 10 Tagen würde die rund 1 km lange Ortsstraße, wie sie auf dem Bilde gezeigt wird, geteert sein. – Ausdrücklich wurde betont, daß man neben der Ortsteerung die übrigen Gemeindewege nicht vernachlässigen werde,
In einer lebhaften Diskussion wurde angedeutet, daß man parteipolitische Momente außer acht lassen solle, wenn es um einen gemeinnützigen Zweck gehe. Oberlehrer Maier begrüßte, daß nun neben dem Schulhaus ein zweites wichtiges Projekt in Angriff genommen werde, indem man jetzt die gleichen Bedenken anmelde wie seinerzeit beim Schulhausneubau. Doch auch hier werde man eines Tages froh sein über das Geschaffene. Weiter wurde angeregt, daß man auch weitere Anlieger – es wird auch in der Nolte-Werkssiedlung ein bisher noch ausgelassenes Stück miteinbezogen – um eine freiwillige Beteiligung angehen solle. OL Maier stellte sich für eine „Sammelaktion“ zur Verfügung, was mit Beifall aufgenommen wurde.
Ein weiterer Antrag betraf die Teerung des Straßenstücks von Schmiedmeister Beck bis zum neuen Friedhof. Die Anlieger werden einen prozentuell höheren Beitrag zur Teerung leisten.
Abg. Rainer hob hervor, er habe bisher nirgends eine ähnliche Opferbereitschaft erlebt. Er versprach, sich auch im Kreisausschuß für einen Zuschuß einzusetzen. Härtenberger schloß die Versammlung mit dem Hinweis, daß bei der nächsten Gemeinderatssitzung, bei der auch Landrat Hafner anwesend sein werde, eine Abstimmung über die Ortsteerung herbeigeführt werde. Außerdem werde man in einer Bürgerversammlung das Problem nochmals behandeln.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.02.1961


Hunderdorf. (Luftsportverein spendet für die Schule) Da der Luftsportverein wegen Mangel an geeigneten Bastelräumen seine Vereinstätigkeit aufgegeben hat, vermachte er die vorhandenen Mittel in Höhe von ca. 20 DM der Schule Hunderdorf. Das Geld soll nun für die Anschaffung von Lernmitteln verwendet werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.02.1961


Lustig is die Fasenacht …
Im Kindergarten und in der Schule ging es lustig zu
Hunderdorf.
Zwei Veranstaltungen brachten die letzten Tage des Faschings für die Hunderdorfer, die viel Anklang fanden bei den Großen, welche diesmal die Zuschauer spielen durften. Am Freitag lud der Kindergarten zu einem bunten Nachmittag ein und die Kleinen gaben sich unter Leitung von Schwester Adolphine ganz wie die großen Vorbilder der bekannten Karnevalsvereine. Die Kleinen hatten den Erwachsenen die Unbekümmertheit voraus. Ein lustiges Spiel, bei dem natürlich der Kasperl die Hauptrolle spielte und bei dem er die bösen Räuber „Krips“ und „Kraps“ vor den Kadi brachte, fand ebenso viel Beifall, wie der Besuch der Tante Klara, bei welchem der Kasperl alles durcheinander wirbelte. Zum Schluß durften sich dann die Kleinen in ihren hübschen Kostümen auch noch im Tanz drehen und das schaffte erst die richtige Gaudi und einen beängstigenden Trubel unter dem kleinen Volk.
Am Sonntag war dann der Faschingsnachmittag in der Schule und hier war das Programm nicht nur von erstaunlicher Länge, sondern auch von ganz beachtlichem Niveau. Was hier in mehr als zwei Stunden über die Bühne ging, dürfte man selten wieder sehen. Jede Klasse hatte sich hier etwas zurecht gelegt und gar manche der vielen Akteure entwickelten sich bei diesen närrischen Spielen als zünftige Komödianten. Besonders viel belacht wurden die „Entfettungskur“ und der Flohzirkus „Hannibal“, aber auch „Das fidele Verhör“ und „Der böse Vater“ standen diesen Stücken nicht nach. Der Zauberer Simsalabim führte die Zuschauer an der Nase herum und die G’stanzlsinger nahmen auf ihre Art die Zuhörer auf den Arm. Bei den Kleinen schwang natürlich der Kasperl sein närrisches Zepter und lustige Singspiele durften in diesem fröhlichem Reigen nicht fehlen. Der gute Besuch dieser Veranstaltung erbrachte auch für die Schule einen ansehnlichen Betrag, der zur Anschaffung von Lernmitteln verwendet wird.
Als Elternbeirat dankte Schaubeck abschließend den Lehrkräften und vor allem Schulleiter Hösl für die große Mühe, die sie sich mit den Kindern gemacht hatten, um den Eltern diesen schönen Nachmittag zu bereiten.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.02.1961


Ein Versuch, der Schule machen wird
Im Landkreis Bogen wurden erstmals für Bayern Melk- und Viehhaltungskurse für Landwirtschaftliche Berufsschule durchgeführt – Sehr gute Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Stellen
Windberg.
 Am Freitag um 16 Uhr fand im Jugendheim Windberg der Abschluß des letzten Lehrganges für landwirtschaftliche Berufsschüler statt, der den Teilnehmerinnen in knapp 14 Tagen über das Melken und die Viehhaltung unterrichtet. Damit fand der 5. Lehrgang dieser Art, wie sie im Winterhalbjahr dieses Jahres erstmals für ganz Bayern im Landkreis Bogen durchgeführt wurden, seinen Abschluß. Drei Lehrgänge wurden für die männliche Jugend im Jugendwohnheim Bogen abgehalten und zwei Kurse für die weibliche Ju gend fanden im Jugendheim des Klosters Windberg statt.
In Anwesenheit von stellv. Landrat Schäffer, Landwirtschaftsdirektor Kuhn, Molkereidirektor Henle, Bezirksobmann Wittmann vom BBV, Herrn Zirngibl von der Baywa in Bogen, Assessor Fiederling vom Tierzuchtamt Regen, Bürgermeister Kittenhofer und den Patres Friedrich Beckers und Ephrem v. Helvoirt vom Kloster eröffnete Direktor Rott von der Landw. Berufsschule Bogen die Prüfung und Melklehrer Neidl examinierte die Kandidatinnen, die sich sorgsam für diesen Tag präpariert hatten. Frau Bege von der Berufsschule Mitterfels übernahm sodann die Leitung des Nachmittages. Stellv. Landrat Schäffer sprach den Schülerinnen die Glückwünsche zur bestandenen Prüfung aus. Er wies auf die Wichtigkeit der Ausbildung der bäuerlichen Jugend hin, die sich in der EWG in einem scharfen Konkurrenzkampf mit den übrigen Agrarländern zu messen habe.
Pater Friedrich Beckers, der als Betreuer des Lehrgangs fungiert hatte, unterstrich die Wichtigkeit dieser Melk- und Viehhaltungskurse für die Landwirtschaft. Das Ziel dieser Ausbildung sei ein größerer Wohlstand und auch mehr Freizeit für die bäuerliche Bevölkerung zum Wohle des einzelnen und der Familie. Die Erfahrung lehrt aber, daß diese Förderungsmaßnahmen einer Ergänzung bedürfen. Der größte Wohlstand und die Freizeit müssen eingebaut werden in die Totalität des Lebens, wenn sie wirklich zu einem Segen für die Menschen werden sollen. Das geht aber nicht von selbst. Hierin hat das Jugendheim und das Kloster seine spezielle Aufgabe für diese Kurse gesehen: in Zusammenarbeit mit der Schule und der Jugendbewegung durch geeignete Freizeitgestaltung und Gottesdienst den hohen Wert  dieses Kurses für das Leben erleben zu lassen.
Bezirksobmann Sepp Wittmann vom Bayerischen Bauernverband forderte die Jugend auf, dem Bauernstand trotz der vielfältigen Verlockungen anderer Berufe treu zu bleiben. In Vertretung des Tierzuchtamtes Regen, unter dessen Leitung die Lehrgänge stattfanden, sprach Assessor Fiederling über den Wert dieser fachlichen Fortbildung und behandelte kurz allgemeine Tierzuchtfragen. Er gab den Teilnehmern zu bedenken, daß materielle Güter verlorengehen können, was sie aber bei diesen Lehrgängen lernen, das kann ihnen niemand mehr wegnehmen.
Landwirtschaftsdirektor Kuhn von Mitterfels führte aus, daß auch auf dem Lande der Wohlstand steigen muß. Es werde aber immer schwierig sein, das zu erreichen; denn der bäuerliche Beruf ist anders geartet als die Arbeit in der Stadt. Die Arbeit des Bauern wird von der Natur her bestimmt und von ihr hänge Ertrag und Wohlstand ab.
Auch Molkereidirektor Henle und Verwalter Zirngibl von der Baywa betonten den Wert dieser Ausbildung. Nachdem Pater Friedrich die Zeugnisse verteilt hatte, konnte Melklehrer Neidl auch diesmal wieder eine Reihe von Preisen, gestiftet vom Landkreis, der Kreissparkasse, den Molkereien Cham und Niederwinkling und der Baywa Bogen verteilen.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.02.1961


Theresia Blasini ist 70 Jahre alt
Hunderdorf.
Heute Mittwoch vollendet die Austragsbäuerin Frau Theresia Blasini von Apoig ihr 70. Lebensjahr. Ihr Lebensweg, der wahrlich nicht leicht war, begann in Haselstauden bei Blaibach. Dort entstammte sie einem eingesessenem Bauerngeschlecht. Im Jahre 1916 ehelichte sie den Bahnagenten Josef Blasini von Hunderdorf. Da auch noch ein Anwesen vorhanden war, tat sich für Frau Blasini ein reiches Betätigungsfeld auf. Zehn Kindrn schenkte sie das Leben und ihre Betreuung, sowie die Arbeit auf dem Hofe brauchten ihre ganze Kraft. Aber nicht nur die Familie wuchs, auch der Besitz mehrte sich durch Fleiß und unermüdliches Schaffen. Als im Jahre 1948 ihr Gatte verscheid, ruhte die ganze Last und die Sorge um Familie und Anwesen auf ihren Schultern. Sie ließ sich nicht unterkriegen. Auch der Fortschritt und die Neuerungen auf dem Hof waren ihr ein Hauptanliegen. Vor zwei Jahren übergab sie den Hof und die Kohlenhandlung dem ältesten Sohn. Siesetzte sich zur wohlverdienten Ruhe, wobei sie von der ältesten Tochter betreut wird. Sechs Kinder leben noch. Der 2. Sohn ist zur Zeit als Studienassessor in Prien tätig. Von den vier Töchtern sind zwei verheiratet. Wenn sie heute der Mutter ihre Glückwünsche darbieten, dann wird sich damit auch der Dank verbinden für eine lebenlange Sorge und Arbeit für die Kinder. Auch wir wünschen weiterhin beste Gesundheit.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.02.1961


Auf dem Tafelobstmarkt nur geringe Chancen
Der Obst- und Gartenbauverein hielt Jahres-Rückschau
Windberg.
Trotz schlechten Wetters folgten am Samstag die Windberger Gartenfreunde der Einladung ihres Vorstandes Norbert Wurm in ungewöhnlich großer Anzahl in das Gasthaus Deschl, zur Jahreshauptversammlung. In seiner von Herzen kommenden und zu Herzen gehenden Ansprache streifte Wurm noch einmal den Leidensweg, den er und der ganze Verein seit der Rückwärtsentwicklung im heimischen Obstbau durchgemacht haben. In dieser Entwicklung haben nicht die Obstbauern versagt, meinte er, wie es neulich in einer Zeitungsmeldung hieß, sondern die wirtschaftliche Umgestaltung unserer ganzen Lebensverhältnisse; vor allen Dingen die ungehemmten Einfuhren, die übersteigerten Ansprüche der Verbraucher und der geringe Konsum an Obst in jedem Haushalt, auch dem heimischen. Die Menschen im Zeichen des Lebensstandards greifen nur noch nach dem Allerbesten und besonders gern nach dem, was aus dem Ausland kommt und was entsprechend teuer und gut aufgemacht ist. Erwerbsobstbau Niederbayern und speziell des Bayerischen Waldes habe die Entwicklung zum Buschobstbau mit feinsten Edelsorten nicht mitmachen können und so kann man im wesentlichen nur mehr von einem Mostobstanbau sprechen. Diesem habe man durch den Ausbau der Raiffeisenkelterei unter größten Opfern seine Existenzberechtigung erhalten können und möglicherweise zeichnen sich auf dem Gebiet in normalen Obstjahren sogar recht gute Absatzverhältnisse ab. Mit den neuen Keltereimaschinen werfe der Betrieb erstmals nun einen Gewinn ab, obwohl die hohe Investierung von etwa 70 000 D-Mark große Abschreibungen erfordere. Das Jahr 1960 sei bedeutend besser überstanden worden als das Jahr 1958, was ausschließlich dem Ausbau der heimischen Verwertungsbetriebe zu verdanken sei. Auch in den Absatz von Wirtschaftsobst hab er wieder eingegriffen, obwohl es gar nicht beabsichtigt war. Wurm konnte die Räumung des Obstlagers in den nächsten Tagen voraussagen. Ein Wort des Dankes fand er dabei für die Raiffeisenkasse und deren Vorstand Georg Schranz, für Landrat Hafner und Kreisfachberater Kilger sowie Herrn Zirngibl von der Baywa Bogen.
In Vertretung des 1. Kreisverbandsvorsitzenden sprach Hans Kilger und versuchte, seinen Freund Wurm etwas zu trösten und ihn für die weitere Arbeit zu erhalten. Die umwälzenden Geschehnisse auf dem europäischen Markt haben auch schon manch anderen Berufszweig erfaßt und werden – nicht nur in Deutschland – viele andere Teilgebiete der Landwirtschaft erfassen. So einer großräumigen Entwicklung könne man weder durch Schimpfen noch durch Verzweifeln Einhalt gebieten, sondern man müsse sie recht und schlecht zu überstehen versuchen. Er selbst habe bereits 1955 mit Bangen die unaufhaltsame Verschiebung in den Erzeugungs- und Absatzverhältnissen erkannt und damals mehr oder weniger auszuweichen versucht. Inzwischen glaube er aber, daß im Spiel der freien Wirtschaft und der politischen Strömungen wieder bessere Tage kommen würden. Der Baumbestand im Landkreis Bogen und auch in Niederbayern sei zum größten Teil ein absterbender und wer weiß, ob nicht eines Tages für den Zentner Kernobst mehr oder zumindest so viel bezahlt würde, wie heute für das aussortierte Wirtschaftsobst. Auf dem Tafelobstmarkt bestehen allerdings nur mehr ganz geringe Chancen und das nur für beste Obstbauern. Inzwischen habe sich der Obstbauverein in einen Gartenbauverein umgewandelt und auf diesem Gebiete erwachsen neue und auch schöne Aufgaben. In diesem Sinne überreichte Kilger im Auftrage des Landrats elf Blumenfreunden eine Ehrenurkunde für schönen Blumenschmuck. Weitere sieben Hausbesitzer hatten sich zu einem Blumenschmuck-Wettbewerb gemeldet und erhielten nun von Vorstand Wurm ein Paket Rosen und Blumenzwiebeln für ihre Mühe. Die Namen der Geehrten sind: Theres Böhm, Erna Häusler, Anna Huber, Anna Frankl, Else Lorenz, Anna Teynor, Lina Kronfeldner, Anna Plager, Anna Haimerl, Maria Plattenschläger und Theres Hartmannsgruber. Die sieben Wettbewerbsteilnehmer sind: Sophie Faltl, Zenta Wagner, Ottilie Niedermeier, Maria Plattenschläger, Veronika Schötz, Maria Frankl und Karl Scherz.
Bevor der Riegen der Lichtbilder eröffnet wurde, hielt Herr Zirngibl von der Baywa Bogen als alter treuer Gast in Windberg ein Kurzreferat mit Hinweisen auf die Notwendigkeit der Düngung und der Schädlingsbekämpfung. Die Lichtbilder führten kreuz und quer durch Bayern und nach Österreich. Alois Högl von Haggn, der mit den Windbergern schon viele schöne Ausflugsfahrten gemacht hat, brachte eine Menge Erinnerungen und photographischer Kostbarkeiten mit.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.02.1961


Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht
Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feierwehr – „Sportlergruppe“ übt am Vormittag
Au vorm Wald.
Für Sonntag hatte Kommandant Alois Schötz sen. die Männer der Freiwilligen Feuerwehr ins Gasthaus Max Wagner zur Jahreshauptversammlung einberufen. Kommandant Schötz gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß alle bewiesen, wie sie mit der Feuerwehr fest verbunden sind. Gemeinschaftssinn kann nicht von einigen gepflegt werden, sondern nur von allen Mitgliedern. Hier kann aber die Freiw. Feuerwehr Au vorm Wald ein gutes Beispiel geben. Der Jahresbericht begann mit dem Kassenbericht, den der bewährte Kassier Max Schört zusammengestellt hatte. Das 25jährige Gründungsfest im Jahre 1960 hat die Kasse in keiner Weise belastet. Einnahmen und Ausgaben sind voll ausgeglichen.Die Rückschau auf die Übungen zeigte einen guten Besuch, so daß der Ausbildungsstand als sehr gut bezeichnet werden kann.
Für die Feuerwehrkameraden, die aktiv am Sport beteiligt sind, wurde ein neuer Übungsplan aufgestellt. Man kam zu dem Ergebnis, eine eigene „Sportlergruppe“ aufzustellen, die ihre Übungen jeweils an den Sonntagvormittagen abhalten wird. Sehr anerkennend äußerten sich alle über die vorbildliche Arbeit des Zeugwartes Josef Ecker. Bei einer Besichtigung des Feuerwehrhauses muß auch jeder die peinliche Ordnung im Raum und sie saubere Pflege der einzelnen Geräte loben. In diesem Zusammenhang möchte auch die Gemeindeverwaltung Herrn Josef Ecker den Dank aussprechen.
Als letzten Punkt behandelte man die Vorbereitung der Feier, in der langjährige und verdiente Mitglieder geehrt werden. Sie findet am Samstag, den 18. Februar, in Au vorm Wald statt. Landrat Hafner wird persönlich die Urkunden und Ehrenzeichen an die Jubilare verteilen. Alle anwesenden waren sich darin einig, dieses Fest in würdiger Weise zu begehen. Auch die Gemeindeverwaltung hat hierzu ihre Unterstützung zugesagt.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.02.1961


Angeblich nichts erlegt
Bogen.
Was war es mit dem Wildfrevel im Herbst in Eglsee? Mit dem Waffentragen ohne Erlaubnisschein? Und mit dem Stehlen von Seifenpulver in Bogen aus dem Auto eines Vertreters? Hier standen zwei Vettern aus Eglsee vor dem Richter. Der Cousin H. war der Gewichtigere, dem noch zusätzlich zu den ersten beiden Vergehen – Wildfrevel und Waffentragen ohne Erlaubnisschein – das Stehlen von Seifenpulver zur Last gelegt wurde. Nach der Entwendung des Seifenpulvers fuhr er mit seinem Moped Richtung Hunderdorf. Und als er sich verfolgt sah, warf er es packelweise auf die Straße. H. war es auch, der eines Abends mit einem Schießgewehr zu seinem Cousin O. kam, um ihn dann zu einem „Jagdausflug“ mitzunehmen. Vor den Richter bei der Verhandlung in Bogen wurde nun behauptet, der Inhaber des Gewehrs (H.) ohne Erlaubnisschein hätte nichts geschossen. Doch einige Tage vor diesem „Pirschgang“ oder dem „Anstand“ – so sagte eine Zeugin aus. hätte sie von H. einen Fasan frei ins Haus geliefert bekommen. H. hingegen behauptet treuherzig vor dem Richter, er habe das gequälte Wild aus dem Fang eines bösen Hundes befreit, der sich den Fasan gewildert habe. Daraufhin hätte er ihn dann mit der Zeugin verspeist.
Des Wildfrevels und des Waffentragens ohne Erlaubnisschein und des Diebstahls überführt, wurde H. zu drei Monaten und drei Wochen ohne Bewährung verurteilt. O., der von H. verleitet worden war, sich aber auch verleiten ließ, wurde zu drei Monaten mit vierjähriger Bewährungsfrist verurteilt. Vorstrafen hat er bereits.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.02.1961


Neue Interessengemeinschaft zur Straßenteerung
Hunderdorf.
 Nachdem nun das Projekt der Teerung der Ortsdurchfahrt angepackt worden ist, besteht auch bei den Anliegern der anschließenden Nebenstraßen der begreifliche Wunsch nach einer Teerung. Wie wir erfahren, wollen auch die Grundstücksbesitzer an der Straße vor dem Schulhaus nach Lindfeld und die Siedler der sog. Hastreiter-Siedlung eine Interessengemeinschaft gründen und durch freiwillige Spenden zu einer Teerung ihren Teil beisteuern. Es wäre wünschenswert, wenn auch diese Maßnahme eingeplant werden könnte und damit auch die dortigen schlechten Wegeverhältnisse besser würden. Inwieweit diese Vorhaben verwirklicht werden können, dürfte wohl vom endgültigen Spendenergebnis und der zusätzlichen Belastung des Gemeindehaushalts abhängen. Wie dem aber auch sei, das Bestreben der Bürger ist auf jeden Fall anerkennenswert; denn an sich obliegt die Straßenteerung der Gemeinde.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.02.1961


Immer mehr kommen zur Fatima-Feier
Windberg.
Trotz schlechten Wetters und obwohl die Gestaltung der Feier noch lange nicht an Klingenbrunn herankam, kamen auch am Montag wieder viele Gläubige aus der Umgebung zur Fatima-Feier nach Hl. Kreuz. Auch aus Straubing hatten sich Wallfahrer eingefunden. Von Windberg aus bewegte sich eine ansehnliche Prozession zum Wallfahrtskirchlein. H. H. Kooperator P. Ephrem vom Kloster Windberg ging in seiner Predigt auf die Marienverehrung ein. Auch die Mutter Gottes, so sagte er, stand im Laben wie wir, sie hatte zu kämpfen wie wir, vielleicht sogar noch mehr. Wir Menschen wenden daher unsere Bitten an die Mutter-Gottes, daß sie unsere Fürsprecherin sein möge. Die nächste Fatima-Feier wird voraussichtlich am 13. März stattfinden und dazu wird von Windberg aus eine Lichterprozession nach Hl. Kreuz führen.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.02.1961


Windberg. (Teilweise Straßensperre) Die Schmelzwasser haben auf der neuerrichteten Straße von Windberg nach Weidendorf teilweise die Straßenböschung unterspült, so daß an diesen Stellen die Straßen einseitig gesperrt werden mußte. Diese Hinweisschilder dürfen nichtbeiseite geschafft oder beschädigt werden, da sonst die Gefahr besteht, daß schwere Fahrzeige noch mehr Schaden anrichten.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.02.1961


Windberg. (Vom Trachtenverein) Nach einer längeren Pause trifft sich der Trachtenverein wieder zu einem Vereinsabend (Plattlerprobe) im Vereinslokal Wagner (Deschl) am Samstag um 20 Uhr. Die Mitglieder werden alle gebeten, zu erscheinen.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.02.1961


H. H. Kooperator Krottenthaler scheidet
Hunderdorf. Nach knapp eineinhalbjähriger Tätigkeit in der Pfarrei Hunderdorf hat gestern H. H. Kooperator Krottenthaler unsere Pfarrgemeinde verlassen, um eine Stelle als Kooperator in Waldmünchen anzutreten. Nicht nur H. H. Kooperator Krottenthaler scheidet ungern von Hunderdorf, wo er nach seiner Priesterweihe eine erste Wirkungsstätte gefunden hatte, auch die Bevölkerung und die Schulkinder werden ihn als eifrige Seelsorger und liebenswerten Katecheten sehr vermissen. Für den scheidenden Priester wird zunächst Pater Wolfgang vom Kloster Windberg die aushilfsweise Nachfolge antreten. Die Pfarrgemeinde wünscht H. H. Kooperator Krottenthaler alles Gute und für sein Wirken Gottes reichsten Sehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.02.1961


Hunderdorf. (Versammlung des Trachtenvereins) Heute abend treffen sich um 20 Uhr die Mitglieder des Trachtenvereins im Gasthaus Baier zu einer Versammlung, auf der über die letzten Veranstaltungen ein Rechenschaftsbericht gegeben wird.

Quelle: Bogener Zeitung, 18.02.1961


Hunderdorf. (Frostaufbrüche) Auf dem Straßenstück von Apoig nach Windberg machen sich die ersten Frostaufbrüche bemerkbar. Bereits vor den Frostaufbrüchen war die Straße durch starke Auswaschungen ziemlich mitgenommen. Die Schmelzwasser konnten in den Gräben und Durchlässen nichtmehr abfließen, da man diesen Teil mit Streusplit eingefüllt hatte. Dadurch mußte sich das Wasser zwangsläufig den Weg auf der Straße suchen. Wegewart Amann ist zur Zeit damit beschäftigt, wenigstens die gröbsten Löcher wieder auszubessern.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.02.1961


Wer baut wo und was?
… Rudolf Berbauer, Oberwachsenberg, Gde. Steinburg, Neubau einer Holzlege mit Garage – Johann Naimer – Steinburg, Kaminbau … Josef Weinzierl – Apoig, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Scheune.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.02.1961


Straßensperren
Hunderdorf.
Mit sofortiger Wirkung werden wegen der starken Frostaufbrüche sämtliche Orts- und Verbindungsstraßen innerhalb der Gemeinde für Fahrzeuge über 135 Tonnen gesperrt. Wegen der zu befürchtenden starken Schäden bei Nichtbefolgen dieser Anordnung wird die Gemeinde gegen Zuwiderhandelnde streng vorgehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.02.1961


Hunderdorf. (Vom (Vom Gesangverein) Der Gemischte Chor nimmt heute um 20 Uhr wieder seine Uebungsabende im Vereinslokal Sandbiller auf. Es werden an sofort die Singproben für das Sängertreffen in Regensburg durchgeführt und daher alle aktiven Sängerinnen und Sänger um pünktliches Erscheinen gebeten. Gleichzeitig lädt die Vorstandschaft sangesfreudige Damen und Herren zum Mitsingen ein.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.02.1961


Wegen der Straßensperren
Steinburg.
Auf Grund der Straßensperren fällt die Linie Kriseszell – Straubing aus. – Die Linie Kriseszell – Straubing wird nur ab Grün – Straubig bedient. Wenn die Linien wieder voll aufgenommen werden, wird wieder in der Tageszeitung darauf hingewiesen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.02.1961


Der Blinddarm der Straße Bo 2
Eine Ortsdurchfahrt, wie man sie wohl kaum mehr findet
Tbc-Umstellung bringt Aenderung in der Bullenhaltung
Steinburg.
Am Freitag hatte der Gemeinderat eine sehr umfangrieche Tagesordnung zu erledigen. Zwei Tierhalter der Gemeinde stellten einen Antrag auf Befreiung von der Deckumlage, da sie die künstliche Besamung der Rinder in ihrem Gehöft einführen möchten. Da schon einige Befreiungen auf diesem Gebiet gewährt wurden, einigte man sich wieder, den Antragstellern stattzugeben.
Aus den Beratungen ging hervor, daß die ca. 150 faselbaren Kühe im Bereich der Gemeinde nach der endgültigen Tbc-Umstellung auf wahrscheinlich 120 Tiere zurückgehen werden. Sind nun unter dieser Anzahl wieder Kühe, die künstlich besamt werden, so ist die Haltung von zwei Zuchtbullen nicht mehr rentabel. Um die von der Rechtsaufsichtsstelle geforderte Rentabilität zu sichern, müßte die Deckumlage beträchtlich erhöht werden, was Widerstände bei den Tierhaltern hervorrufen würde. Die Gemeinderäte einigten sich. In einer Gemeindeversammlung dieses Problem mit allen Gemeindebürgern zu erörtern, vielleicht mit dem Ergebnis, für die Zukunft nur mehr einen Zuchtbullen in der Gemeinde halten zu brauchen. Der Termin zu der Gemeindeversammlung wird in der nächsten Zeit den Gemeindebürgern bekannt gegeben werden, da auch noch andere Probleme einer gemeinsamen Erörterung bedürfen und es schon seit langer Zeit von der Gemeindeverwaltung praktiziert wird, derartige Probleme in aller Oeffentlichkeit zu besprechen.
Dem Gesuch der Gemeindeverwaltung, den Fleischbeschauer Josef Feldmeier noch längere Zeit im Amte zu belassen, wurde von der übergeordneten Stelle bis 31.12.1961 stattgegeben. Nach diesem Zeitpunkt ist dann von der Gemeinde ein anderer Fleischbeschauer einzusetzen. Da es einer besonderen Ausbildung bedarf, wurde die Gemeindeverwaltung angehalten, in nächster Zeit eine Person für diesen Posten zu nominieren. Eine Erörterung des Schreibens der Bayerischen Gemeindebank über Zuschüsse und Darlehen für die Flurbereinigung wurde für eine spätere Beratung zurückgestellt. Dieses Problem muß auch in der Gemeinde Steinburg einmal besprochen werden, denn die Gemeinde kann es sich nicht leisten, die Gelder, die der Staat dazu bietet, einfach nicht anzurühren, und so eine große Chance versäumen.
Die Einführung der Baulandsteuer wurde abgelehnt, da zur Zeit noch kein Bebauungsplan für die Gemeinde besteht. Wohl wäre dieser schon längst erstellt worden, aber nach ortsplanerischen Gesichtspunkten konnte bis jetzt noch nichts unternommen werden, da bis heute noch nicht feststeht, wann und wie die Kreisstraße Bo 2 ausgebaut wird, die fast 1 km durch die Ortsgebiete Steinburgs führt. Resignierte und bittere Worte fanden die Gemeinderäte über die derzeitigen katastrophalen Zustände des Verkehrs durch den Ort. Es mußte eigentlich jedem Verkehrsteilnehmer angeraten werden, eine Zusatzversicherung abzuschließen, wenn er diesen „Blinddarm der Bo 2“ durch Steinburg befahren muß. Wohl keine Kreisstraße und auch keine Ortsdurchfahrt wird vom schweren und schwersten Straßenverkehr so beansprucht. Viele Leser werden es sein, die diese Zeilen bejahen können. Kommt ein schwerer LKW um die engen Kurven innerhalb des Ortes, so müssen alle anderen Verkehrsteilnehmer im Interesse der eigenen Sicherheit Reißaus nehmen. Aus diesem Grunde wurde auch der schon gestellte Antrag der Schulleitung betr. Aufstellung von „Schule“-Schildern für den Ein- und Ausgang der Schule auf die Straße durch einen entsprechenden Beschluß unterstützt. Ist ein Unglück geschehen, dann ist es leider zu spät.
Der Gemeinderat befaßte sich ferner mit der Bebauung von Grundstücken im Ortsbereich Schafberg. Hier haben schon mehrere Bauwillige Grundstücke für die Errichtung von Eigenheimen erworben. Nach Auskunft des Grundbuchamtes liegen aber diese Grundstücke in der Gemeinde Hunderdorf, und von dieser Stelle aus wurde die Baugenehmigung in Frage gestellt. Das rief in den Reihen der Gemeinderäte großes Befremden hervor, denn es ist heute für keinen ein Vergnügen, ein Bauvorhaben durchzuführen. Der Gemeinderat stellte sich geschlossen auf die Seite der Bauwilligen und zog in Erwägung, den zu erstellenden Zufahrtsweg zu den Häusern als Gemeindeweg der Gemeinde Steinburg zu übernehmen, um hier ein Hindernis aus dem Weg zu räumen. In diesem Betreff werden mit der Gemeinde Hunderdorf Verhandlungen aufgenommen werden, hinter denen die Hilfe einer Gemeindeverwaltung für ihre Bürger steht.
Der Gemeinderat beschloß, für die Zeit der Frostaufbrüche eine Sperre für Lastwagen auf allen Gemeindewegen zu erlassen. Ausgenommen hiervon sind nur die Anlieger. Entsprechende Verbotstafeln werden in den nächsten Tagen ausgestellt.
Einstimmig wurde beschlossen, dem Kommandanten der FFW Au vorm Wald anläßlich der Mitgliederehrung den Titel „Oberkommandant“ zu verleihen. Eine entsprechende Urkunde wurde gutgeheißen. Als letzter Punkt wurde der Plan einer Ringleitung erörtert, Die Wasserversorgung Steinburg soll einer Verbandsversorgungsanlage angegliedert werden. Da dieser Sachfall auch in der Gemeindeversammlung besprochen werden wird, kann auf eine nähere Auslegung in diesem Rahmen verzichtet werden. Zu erwähnen ist nur, daß der gesamte Gemeinderat der Zusammenschließung ablehnend gegenübersteht.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.02.1961


Heutige Jugend – einmal anders
Hunderdorf.
 Die Katholische Landjugend Hunderdorf lädt alle Burschen und Mädchen für heuet 20 Uhr in den kleinen Saal neben der Gemeindekanzlei zu einem aktuellen Vortrag ein. Es spricht ein Pater von Windberg über das Thema „Heutige Jugend – einmal anders“.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.02.1961


Lehrgang in häuslicher Krankenpflege
Hunderdorf.
Der Grundausbildungslehrgang in häuslicher Krankenpflege beginnt nun endgültig am Montag um 20 Uhr in der Gastwirtschaft Sandbiller in Apoig. Interessierte Frauen und Mädchen können sich noch bei Frau Martha Hofmann anmelden.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.02.1961


Viel zu schnell für uns alle, jedoch vorbereitet mit den Tröstungen der hl. Religion, ist mein lieber Gatte, unser treusorgender Vater, guter Bruder, Schwiegervater, Großvater und Schwager
Herr Michael Neuhierl
Landwirt in Gaushausen, Kriegsteilnehmer 1914/18
im 77. Lebensjahr von uns gegangen.
Gaishausen, Hengersberg, Straubing, München, Hocholz, den 23. Februar 1961
In tiefem Schmerz:
Maria Neuhierl, Gattin
Josef Neuhierl,
Xaver Neuhierl,
Söhne
Xaver Neuhierl,
Hans Neuhierl,
Ludwig Neuhierl,
Brüder mit Familien
Reserl Neuhierl, Schwiegertochter
Pepperl und Michael,  Enkelkinder
Beerdigung am Freitag, den 24. 2.1961 um 9 Uhr mit darauffolgenden Gottesdiensten in der Pfarrkirche in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.02.1961


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Stelzer Konrad, Grub, Gde. Gaishausen, Umbau und Erweiterungsbau der bestehenden Stallung; … Karmann Xaver, Hofdorf, Gde. Hunderdorf, Anbau an die Garage; … Raiffeisenkasse Windberg, Neubau eines Geräteschuppens; …
Quelle: Bogener Zeitung, 24.02.1961


Friede im Kleinen bringt Frieden im Großen
Landrat Xaver Hafner ehrte in Au vorm Wald verdiente Mitglieder der Freiw. Feuerwehr
Au vorm Wald.
Strahlender Sonnenschein begleitete die Männer der FFW, als sie sich in der Gastwirtschaft Max Wagner zur Ehrung ihrer Senioren einfanden. Vollzählig versammelten sich die Wehrmänner um ihren Kommandanten Alois Schötz sen. Keiner ließ es sich entgehen, den Senior Martin Wühr persönlich mit abzuholen. Landrat Xaver Hafner gab dem Fest durch seine Teilnahme ein besonderes Gepräge. Die Musikkapelle Bugl durch ein Musikstück den offiziellen Teil der Feier. Kommandant Schötz begrüßte die Ehrengäste und die Feuerwehrkameraden. Besonders Herrn Landrat Hafner, Kreisbrandinspektor Baier, Bürgermeister Alfons Berger und Kreisrat Alfred Müller. Bürgermeister Alfons Berger brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, daß verdient e Mitglieder der Wehr geehrt würden. An die Jubilare gewandt sagte er, schwere Zeiten sind vorübergegangen, aber ihr habt trotzdem der Wehr die Treue gehalten. Der Leitspruch der Feuerwehr war für euch kein leeres Wort. Mit Achtung und Anerkennung gedenken wir heute eurer Treue und Hilfsbereitschaft.
In seiner Festansprache wies der Landrat darauf hin, daß es ein großer Festtag sei, wenn Leute geehrt werden, die sich große Verdienste für unsere Heimat erworben haben. Sie fragten nach keiner Zahlung, sondern stellten sich freiwillig in den Dienst der Nächstenhilfe und Nächstenliebe. Eingehend auf die 1 700 Mitglieder der FFW des Landkreises Bogen stellte der Landrat heraus, welche Lasten der Landkreis und die Gemeinden zu tragen hätten, wenn diese alle Mitglieder von Pflichtfeuerwehren wären, denn Pflichtfeuerwehren kosten viel Geld. Der Brandschaden in Bayern läuft jährlich über die 200-Millionengrenze hinaus und es steht fest, daß dieser Brandschaden mindestens das Fünffache größer sein würde, gäbe es keine Feierwehren. Für eine wirtschaftliche Gesundung muß ein guter Boden geschaffen werden und hierfür ist die Feuerwehr ein trefflicher Wegbereiter. Für den Nächsten muß man da sein, sonst geht wieder alles drunter und drüber, denn Fried im Kleinen gibt Friede im Großen. Die Kameradschaft der Feuerwehr soll ausstrahlen auf die Kameradschaft in der Öffentlichkeit. Herrschte überall der gute Geist der Feuerwehren, dann ginge es überall sehr schön vorwärts, denn die Aufopferung der Feuerwehrmänner ist für alle beispielgebend.
Zum Schluß dankte der Landrat den Jubilaren, besondern dem Kommandanten Alois Schötz sen. für seine rastlose Arbeit an der Entwicklung der FFW Au vorm Wald. Diese Aufbauarbeit darf nicht zu Grunde gehen. Der Herr Landrat appellierte an die jungen Mitglieder, einen gebührenden Nachwuchs darzustellen. Nach diesen grundlegenden Ausführungen schritt der Herr Landrat zur Ehrung der einzelnen Jubilare.
Im Namen des Staatsministers des Innern überreichte er Urkunde und Ehrenzeichen für 40jährige Mitgliedschaft an die Feuerwehrmänner: dem 2. Bürgermeister der Gemeinde Steinburg Jakob Petzendorfer, dem Kommandanten der FFW Au vorm Wald Alois Schötz, dem Altbürgermeister Ludwig Kronfeldner, dem Gemeinderat Jos. Hacker und Herrn Alois Lex.
Für 25jährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Gemeinderat Josef Retzer, Joh. Niedermeier, Ludwig Maier, Jos. Breu und Josef Haimerl, der wegen Krankheit selbst nicht an der Ehrung teilnehmen konnte. Dafür beauftragte der Landrat den Bürgermeister der Gemeinde, Urkunde und Ehrenzeichen zu überreichen.
Nach der Ehrung der Mitglieder dankte der Bürgermeister den Jubilaren im Namen der Gemeinde Steinburg ebenfalls für ihre selbstlose Einsatzbereitschaft. Als besondere Anerkennung hatte der Gemeinderat beschlossen, den verdienstvollen Kommandanten der Feuerwehr au vorm Wald den Titel „Oberkommandant“ zu verleihen. Mit Dankesworten überreichte der Bürgermeister die Urkunde an den nimmermüden Kommandanten Alois Schötz.
Kreisbrandinspektor Baier verlieh seiner Freude Ausdruck, verdienten Feuerwehrkameraden die Ehrenzeichen anstecken zu dürfen. Aus jedem seiner Worte konnte man den Idealismus spüren, der für jeden freiwilligen Einsatz zum Nutzen des Nächsten vorhanden sein muß. Der Herr Kreisbrandinspektor war als Fachmann voll des Lobes über den Leistungsstand der Wehr und die kameradschaftliche Zusammenarbeit.
Als Sprecher der jüngeren Generation dankte Kreisrat Alfred Müller den Ehrengästen für die persönliche  Würdigung der Jubilare und den Jubilaren selbst für ihr gutes Vorbild, das auch für die jüngere Generation einer Nachahmung wert ist.
Scherzgedichte über die Jubilare, vorgetragen von Schülern, schufen eine Brücke zu einem kameradschaftlichen, gemütlichen Beisammensein. Den offiziellen Teil der Ehrung beschloß im Namen der Jubilare 2. Bürgermeister Jak. Petzendorfer. In ergreifenden Worten dankte er für die den Jubilaren zuteil gewordene Ehrung und versprach auch im Namen der Geehrten, auch weiterhin der Feuerwehr die Treu zu halten.
Ein Festessen der Jubilare schloß sich an. Die hervorragend spielende Blaskapelle Bugl trug erheblich zur Verschönerung der Feier bei. Der „Brautführerkönig“ von Steinburg, Alfons Maier, erntete mit seinen „Gstanzln“ größten Beifall.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.02.1961


Älteste Bürgerin feiert Geburtstag
Steinburg.
Wer an sonnigen Tagen Steinburg passiert, kann vor dem, mit grünen Fensterläden geschmückten Hause, inmitten des Dorfes auf der „Gredbank“ ein altes Mütterchen sitzen sehen. Seine Hände ruhen nicht im Schoß, sondern sind vielmehr emsig an einer Strick-oder Hausarbeit. Es ist die älteste Einwohnerin der Gemeinde, die am Sonntag ihr 87. Wiegenfest feiert. Frau Maria Altschäffl, gebor. Aybauer, erblickte 1874 in Hofdorf, Pfarrei Hunderdorf, das Licht der Welt. Ihre Kindheit verbrachte sie im Elternhaus. Schon in früher Jugend wurde die Jubilarin vom Schicksal schwer getroffen, denn mit 14 Jahren verlor sie ihre Mutter. Nun mußte sie noch fester in der Landwirtschaft des Vaters mithelfen und für die jüngeren Geschwister sorgen. Viele Jahre war sie so unermüdlich tätig. Nach der Wiederverheiratung des Vaters übernahm sie mit ihrem Bruder, 19 Jahre alt, das Anwesen der Stiefmutter in Steinburg. 1895 reichte sie dem Landwirtssohn Lorenz Altschäffl aus Unterperasdorf die Hand zum Lebensbund. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor, von denen schon drei im Kindesalter starben. Mit viel Liebe und unermüdlicher Arbeit widmete sich die Jubilarin all die Jahre dem Wohl ihrer großen Familie und dem schönen Besitz. Doch auch viel Leid brach im Laufe der Jahrzehnte auf sie herein. Dreimal stand sie an offenen Gräbern, die ein Stück ihres Lebens aufnahmen. Zwei erwachsenen Kindern mußte die Jubilarin in das Grab schauen und im Jahre 1923 entriß ihr der Tod den Gatten und den Kindern den Vater. Der zweite Weltkrieg verlangte auch von ihr das schwerste Opfer, das eine Mutter treffen kann. Ihr Sohn Josef fiel im Feldzug gegen Frankreich. Mit 62 Jahren übergab sie das Anwesen ihrem Sohn Johann und zog sich in den wohlverdienten Austrag zurück. Frau Altschäffl ist der Dorfgemeinschaft als gute Nachbarin beliebt und geachtet. Sie nimmt noch mit Interesse Anteil am Geschehen in der Heimat und in der weiten Welt. Wenn sich am Geburtstag die Kinder, Enkel und Urenkel als Gratulanten bei ihr einstellen, möge sie versichert sein, daß auch das ganze Dorf und all die vielen Bekannten aus nah und fern der Jubilarin noch viele Jahre bester Gesundheit und Zufriedenheit wünschen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.02.1961


Die Straße nach Windberg gesperrt
Hunderdorf.
Wegen der starken Frostaufbrüche muß ab sofort die Straße von Hunderdorf nach Windberg für Fahrzeuge über 1,5 To gesperrt werden. Der Zeitpunkt der Freigabe wird wieder veröffentlicht.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.02.1961


Aus dem Gerichtssaal
Sie zogen ihm die Schuhe aus und prügelten ihn damit
Bogen.
 Auf dem Heimweg von einem Café´ in Hunderdorf in der Nacht vom 20. Zum 21. November 1959 schlugen J. H., seine Ehefrau P. H. und H. L. alle drei aus Eglsee einen Bundeswehrsoldaten mit dessen eigenen Schuhen, nachdem sie sie ihm, als er auf den Boden lag, ausgezogen hatten. Bei der Gerichtsverhandlung gab die Ehefrau an, sie wäre von zwei Soldaten und deren Mädchen, als sie mit dem P. H. im Café tanzte, verhöhnt worden. Ihr Ehemann war nicht anwesend. Sie hätte sich sehr gekränkt gefühlt. Den „Schlimmeren“ der beiden Soldaten und dessen Begleiterin hätten sie dann ihr Mann – der plötzlich in der Nacht wie ein Blitz zur Stelle war – sowie der H. L. und auch sie vorgeknöpft. Auch die Begleiterin des zu Bodengeworfenen und seiner Schuhe entledigten Soldaten bekam die Rache der gekränkten und ihrer ritterlichen Helfer zu spüren. So, als müßte und könnte in einem geordneten Gemeinwesen jeder an jedem seine angebliche Ehrverletzung mit eigenen Fäusten oder gar Schuhen des anderen handfest rächen.
Der andere Soldat wollte dem Kameraden zu Hilfe eilen. Aber als er im wilden Kampfgetümmel das Wort „Messer“ hörte, wagte er es nicht. Schließlich gelang es dem Überfallenen sich frei zu machen und davonzulaufen. Er hielt einen Kraftwagen an, um sich vor den Schlägern zu retten. Aber wie der Wind war die Gegenpartei – auf einem nichtzugelassen und nicht versteuerten Krad – zu dritt auf nachtdunkler Straße vor diesem Kraftwagen. Sie hielten ihn an, rissen die Türen auf und „kämpften“ weiter. – Die Schuhe erhielt der Soldat später zerschnitten retour. Die Mitstreiterin P. H. hatte die beiden wackeren Kumpanen nicht nur wegen der angeblichen „seelischen“ Belästigungen im Café zum ungleichen Nachtkampf propagandistisch reif gemacht, sondern auch noch wegen einer „gröberen Ehrverletzung“, die ihr der verprügelte Soldat vor längerem bei einem Gasthausbesuch im Bogenberger Gelände angetan haben soll. Der Soldat wußte aber nichts von dieser sehr anrüchigen Beschuldigung. Die Frau benahm sich gereizt auch noch vor Gericht als diejenige, die ihre Ehre zu verteidigen habe. Zeugen schwächten ihre Aussagen ab. Das Urteil: Der vorbestrafte J. H. erhielt wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung – weil das unangemeldete Krad zur Fahrt benutzt wurde – 1 Monat und 2 Wochen Gefängnis. Seine Ehefrau 2 Monate mit vierjähriger Bewährungszeit. H. L. 1 Monat und 1 Woche Gefängnis mit einer Bewährungszeit von 4 Jahren sowie 150 DM Geldstrafe an die Arbeiterwohlfahrt.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.02.1961


Gemeinde am Montag geschlossen
Hunderdorf.
Wegen besonderer Arbeiten ist die Gemeindekanzlei am kommenden Montag ganztägig geschlossen.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.02.1961


Aus dem Gemeinderat
Steinburg.
In der sitzung am Freitag befaßten sich der Gemeinderat mit der Ortsbeleuchtung im Bereiche der Ortschaften der Gemeinde. Ein Antrag des 2. Bürgermeisters Jakob Petzendorfer, auch im Ort Schafberg eine Lampe aufzustellen, wurde vom gesamten Gemeinderat angenommen, so daß nun 12 Leuchtkörper mit rund 4 200 DM Gesamtkosten aufgestellt werden. Da aber andere Baumaßnahmen und Forderungen die finanziellen Mittel der Gemeinde ganz beanspruchen, wurde Bürgermeister Berger vom Gemeinderat gebeten, mit der OBAG in Landshut betreffs einer längeren Zahlungsfrist zu verhandeln. Sollte die OBAG dem Antrag der Gemeinde nicht zustimmen, sieht sich der Gemeinderat zur Zeit nicht in der Lage, die Ortsbeleuchtung jetzt schon durchführen zu lassen, auch wenn für den späteren Zeitpunkt der Ausführung Mehrkosten entstehen würden. Es soll noch der Landkreis um einen Zuschuß gebeten werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.02.1961


Teerstraßen und Wasserbeschaffung die Hauptanliegen
Teerung der Ortsstraße beschlossen – Auch die Hochfeldsiedlung soll geteert werden – Beitritt zum Zweckverband Wasserversorgung zurückgestellt – Neue Erschließungsgebühren
Hunderdorf.
Eine äußerst umfangreiche Tagesordnung hatten die Gemeinderäte auf ihrer letzten Sitzung am Donnerstag zu erledigen. Nachdem bisher das Projekt Ortsteerung nur durch die Interessengemeinschaft in einer Versammlung mit den Vertretern des Landkreises erörtert worden war, kam nun dieses Problem auch innerhalb des Gemeinderate szur Aussprache. Es lag ein Antrag der Siedler am Hochfeld (Hastreiter-Siedlung) vor, mit dem Ersuchen, die Zufahrtstraße von Greipl bis Gaschler und von dort bis Thoma zu teeren. Die Anlieger hatten dazu ebenfalls eine Kostenbeteiligung von 2 250 DM gezeichnet. Der Sprecher der Interessengemeinschaft, Rudi Karl, wies darauf hin, daß von den Siedlern im letzten Jahr ca. 2 500 Mark an Erschließungsgebühren aufgebracht wurden und bei einer Teerung noch heuer 2 000 Mark an Erschließungsgebühren zu erwarten wären. Die Anlieger der Zufahrtsstraßen erklärten sich außerdem bereit, die notwendige Kanalisierung auf ihre Kosten zu veranlassen, so daß auch hier der Gemeinde keine Auslagen entstehen. Die Gemeinde stellte sich diesem Antrag wohlwollend gegenüber und wird bereits in den nächsten Tagen um die Erstellung eines Kostenvoranschlags für dieses ca. 350 m lange Wegstück beim Kreisbauamt nachsuchen.
Einstimmig wurde die Teerung der Ortsstraße vom Bahnübergang Betzlbacher bis Steckler Messerschmied und bis zum Friedhof beschlossen. Das ca. 100 m lange Wegstück von Beck bis zum Friedhof wurde noch mit einbezogen, da es sich bei der Teerung der Straße zum neuen Friedhof  um ein öffentliches Bedürfnis handelt und die von den Anliegern aufgebrachten Spenden mehr als zwei Drittel der Ausgaben decken. Nach diesem 1. Bauabschnitt der Ortsteerung soll nach Möglichkeit – entscheidend wird hier der Kostenvoranschlag sein – in einem 2. Abschnitt mit der Teerung der Zufahrtstraße und der Siedlung am Hochfeld begonnen werden. Sollte wider Erwarten die Teerung dieser Straßen zu hoch kommen, so wird die Gemeinde wenigstens in diesem Jahr die Kurve gegenüber dem Grundstück Klar aufschottern und ausbauen lassen. Bereits am kommenden Dienstag werden im gemeindeeigenen Steinbruch Sprengungen vorgenommen, um das notwendige Material zu erhalten.
Schon auf einer Bürgerversammlung im März 1958 wurde in Anwesenheit von Landrat Hafner der Wirtschaftswegebau Hunderdorf- Lintach besprochen und als aussichtsreiches Projekt hingestellt. Leider haben immer wieder andere Aufgaben diese Maßnahme verdrängt. Nun will aber die Gemeinde gleichsam als Ausgleich für die geplante Ortsteerung auch für die übrigen Ortschaften der Gemeinde den Bau dieser Straße im Auge behalten. Neben den Verhandlungen mit den Angrenzern über Grundstücksabtretungen wird auch die Planung dieses Wirtschaftsweges in Auftrag gegeben. Man will hier vor allem versuchen, Mittel aus dem „Grünen Plan“ flüssig zu machen, um das Projekt finanzieren zu können.
Eine umfangreiche Aussprache kam über den Beitritt zu dem geplanten Zweckverband für Wasserversorgung der Gemeinden Hunderdorf, Mitterfels und Steinburg zustande. Nachdem zur Gründung dieses Zweckverbandes von höherer Seite aus die Einbeziehung der bereits bestehenden Wasserversorgungsanlagen der betreffenden Gemeinden vorgeschlagen wurde, hat die Gemeinde Steinburg auf der letzten Gemeinderatssitzung eine Zusammenschließung einstimmig abgelehnt und die Gemeinde Mitterfels  möchte ebenfalls ihre bestehende  Wasserversorgung aus dem Verband heraushalten. Unter diesen Umständen konnten die Gemeinderäte noch keinen endgültigen Beschluß über einen Beitritt abgeben. Man will erst die Ausführungen der beteiligten Stellen bei der Gründungsversammlung des Zweckverbandes am 2. März in Hunderdorf abwarten. Bisher wurde für die Durchführung dieser Maßnahme, bei der ein Anschluß Hofdorfs, Lindfelds, Eglsees, Rammersberg, Mitterfels und Steinburg vorgesehen ist, ein Betrag von über einer halben Million Mark angegeben. Eingeschlossen in diesem Betrag ist auch der Ausbau des Tiefbrunnens. Gerade für solche Maßnahmen sind Zuschüsse bis 60 Prozent der Gesamtsumme zu erwarten und der Restbetrag müßte auf die angeschlossenen Gemeinden, wenn dieser Zweckverband nicht zustande kommt, später mit dem gleichen Geldaufwand die Kapazität ihrer Anlagen so ausbauen können, daß sie ausreichend mit Wasser versorgt sind.
Unbehagen wegen der zu erwartenden Mehrkosten bereitete den Gemeinderäten die Bauschlußkontrolle des Kreisbauamtes beim Hunderdorfer Schulhaus. Neben der Beseitugng des Wassereintritts in den Heizraum ist vor allem die Auflage zur Errichtung eines Geländers an der Böschung zum Angrenzer Hastreiter und die Verkleidung der Böschung mit einer Bruchsteinmauer mit größeren Kosten verbunden. Auch die Einfriedung des Grundstücks zur Straße hin wird dabei empfohlen und muß als notwendig zur Hebung des Gesamteindrucks anerkannt werden.
Immer wieder auftretende Schwierigkeiten mit Bauherrn und großen Kosten zur Erschließung neuen Baugeländes machten schließlich auch die Neufestsetzung der Erschließungsgebühren notwendig. Dafür die Bauwilligen neues Siedlungsgelände mit Straßen, Kanalisation und Wasserleitungen erschlossen werden muß, wurde die Erschließungsgebühr von 0,50 D-Mark pro Quadratmeter Grundstücksfläche und 1,50 DM pro cbm umbauten Raumes festgelegt.  Da noch nicht bekannt ist, ob die Gemeinde mit diesen Beträgen die Erschließungskosten im neuen Baugelände durchführen kann, haben die Bauwilligen mit der Gemeinde einen Vertrag zu unterzeichnen, der eine endgültige Abrechnung der Gemeinde mit dem Bauherrn erst nach Fertigstellung der wirklichen Anschlußgebühren gewährleistet. Diese Maßnahme ist für die Gemeinde unbedingt notwendig, wenn sie einigermaßen mit den künftig anfallenden Kosten für Baulanderschließung Schritt halten will.
Im weiteren befaßte sich der Gemeinderat mit dem Bebauungsplan Haselquanten. Man stellte fest, daß die Gemeinde durchaus nicht – wie in dem Bericht aus Steinburg vom 23. Februar hervorging – die Baugenehmigung in Frage stellt. Es handelt sich hier vielmehr um eine Baulanderschließung mit Straßenbau und Kanalisationsanschluß, die augenblicklich wegen der großen Schwierigkeiten auf diesem Sektor in Hunderdorf selbst nicht auch noch getragen werden kann. Die Gemeinde hat durchaus keine Einwendungen, wenn der Zufahrtsweg von den Angrenzern selbstgebaut wird – wie das auch bereits in Hunderdorf geschah – und das Kreisbauamt hierzu die Genehmigung erteilt. Eine Kanalisierung dieses Geländes kann augenblicklich nicht vorgenommen werden. Bis zu einer weiteren Aussprache mit den Grundstückseigentümern muß daher dieser Antrag zurückgestellt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.02.1961 

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