Es gibt Geld
Windberg. Am Sonntag werden in der Gemeindekanzlei die Sozialhilfe. Kriegsschadenrente, Ausbildungsbeihilfen und Pflegegelder, sowie Pflegekindergelder ausbezahlt. Die Auszahlungszeit von 8 bis 9 Uhr ist unbedingt einzuhalten.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.07.1965
Feuerwehr fährt zur Fahnenweihe
Windberg. Am Sonntag fahren die Mitglieder der FFW Windberg zur Fahnenweihe nach Schwarzach. Treffpunkt aller Teilnehmer 8 Uhr im Gasthaus Wagner in Windberg in Windberg in Uniform. Die Fahrt wird mit Privatfahrzeugen unternommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.07.1965
Übung der Feuerwehr
Windberg. Die für Sonntag. den 4. Juli anberaumte Einsatzübung in Windberg fällt aus und wird zu einem späteren Termin nachgehalten.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.07.1965
Kleintierzüchter treffen sich
Windberg. Am Samstag findet im Gasthaus Primbs in Neukirchen die Monatsversammlung der Kleintierzüchter statt. Beginn ist 20 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.07.1965
Bauverbot und Kanalisation
Versammlung der CSU – Hunderdorf im Kreistag schwach vertreten
Hunderdorf. Als am Sonntag der CSU-Ortsvorsitzende J. Steckler, die Versammlung der CSU-Ortsgruppe eröffnete, war das Gastzimmer bei Edbauer bis auf den letzten Platz besetzt und manche der Zuhörer mußten sich sogar mit einem Notsitz begnügen. Als Referenten konnte Steckler den stellv. Landrat und Bürgermeister Schäffer willkommen heißen. Ferner konnte Herr Steckler auch 2. Bürgermeister Härtenberger, Rektor Hösl, sowie die Kreisräte Uekermann und Scheitler begrüßen. Schäffer ging zunächst auf die Ereignisse in der Bundespolitik ein und stellte fest, daß die derzeitige Regierung dem Volk einen Wohlstand gebracht habe, der nicht nur von den Deutschen selber, sondern auch vom Ausland mit größter Beachtung registriert wurde. Es ist daher kaum daran zu zweifeln, daß auch in Zukunft eine Regierungsmannschaft der CSU-CDU auf diesem Wege fortschreiten und wirtschaftliche, kulturelle und politische Ziele weiterhin erreichen wird. Noch harren manche ungelösten Probleme auf ihre Verwirklichung, aber auch diese werden in den kommenden Jahren in gleicher Weise angepackt werden. Auch bei der Landesregierung lasse sich die gleiche Tendenz erkennen. Man ist bemüht, die Vorhaben der Gemeinden und Kreise zu unterstützen und zu fördern. Eingehend auf die Ereignisse um den früheren Verteidigungsminister Strauß, stellte der Redner fest, daß auch die vielen gezielten Angriffe auf diese markante politische Persönlichkeit nicht die Meinung ändern konnten, daß sich dieser Politiker in ehrlicher Absicht um seine Aufgaben und Belange bemüht habe.
Der Referent setzte sich mit der Frage der Senkung der Kreisumlage, die durch die SPD an-geregt wurde, auseinander. Die SPD hatte eine Senkung von 57 Prozent auf 50 Prozent vorgeschlagen und damit eine Erleichterung für die Gemeindefinanzen verlangt. Die CSU-Kreistagsfraktion jedoch war der Ansicht, daß die Gemeinden insgesamt durch diese Prozente weniger belastet werden, dafür aber an solche Gemeinden, die größere Projekte durchführen wollen, höhere Zuschüsse gegeben werden können als dies bei 50 Prozent Kreisumlage der Fall wäre. In der Praxis sieht das so aus, daß aufbaufreudige Gemeinden durch die Kreiszuschüsse, die ja nicht von allen Gemeinden gefordert werden, größere Summen erhalten können,. als sie durch eine Senkung der Kreisumlage sparen könnten. Die Kreisumlage wurde daher, um einen Kompromiß zu schließen, auf 55 Prozent festgelegt. Der Gemeinde legte Herr Schäffer die Durchführung der Flurbereinigung nahe. Für diese Maßnahme gibt es derzeit etwa 70 Prozent Zuschuß. Die restlichen 30 Prozent können von den Grundstückseigentümern bei den anfallenden Wege- und Kanalbauten im Hand- und Spanndienst teilweise oder ganz eingebracht werden. In den Gemeinden, wo man diese Maßnahme bereits durchgeführt hat, sind gute Erfolge erreicht worden. In der anschließenden recht lebhaften Diskussion wies Herr Maier darauf hin, daß die Gemeinde Hunderdorf, obwohl die größte Landgemeinde des Kreises, nicht immer gut abgeschnitten habe. Auch die Vertretung der Gemeinde im Kreistag ist mit einem Kreisrat der SPD recht bescheiden. Hier hat man den Kandidaten der CSU aus Hunderdorf auf eine sehr ungünstige Stelle gesetzt, die seine Wahl negativ beeinflußte. Herr Fellinger aus Sollach wies auf den Bau der Autobahn hin, die durch den südlichen Teil der Gemeinde führen wird und eine Reihe von Grundstücken verschlingen wird. Herr Schärfer versicherte, daß auch hier alles getan werde, um einen richtigen Ausgleich zu schaffen. Verschiedene Anfragen aus der Versammlung richteten sich an die Gemeinde selbst. In Abwesenheit von Bürgermeister Rainer ging hier der 2. Bürgermeister Härtenberger auf die verschiedenen Fragen ein. Er konnte vor allem feststellen, daß die Pläne für die Kanalisation fertig und bereits genehmigt sind und der Bau in den nächsten Wochen beginnen kann. Gerade diese Frage berührte einige Anwesende, da mit der Errichtung der Kanalisation auch das bestehende Bauverbot im Siedlungsgebiet Bahnhof wieder aufgehoben wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.07.1965
Vereinsabend der Trachtler
Hunderdorf Am Samstagabend treffen sich die Mitglieder des Trachtenvereins um 20 Uhr im Gasthaus Georg Baier. Es werden vor allem die Vorbereitungen zum Trachtenfest in Plattling durchbesprochen. Es wird darauf hingewiesen, daß sich an der Fahrt nach Plattling auch Nichtmitglieder beteiligen können. Anmeldungen nehmen Herr Sacher und Herr Wölfl entgegen.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.07.1965
Bauen ist eine Gemeinschaftsleitung
Zeitgerechte Wohnung- und Schulpolitik – SPD nahm auf einer öffentlichen Versammlung zur Wohnungs- und Schulpolitik Stellung
Steinburg. Am Samstagabend hielt der SPD-Kreisverein Bogen in Steinburg, Gasthaus Solcher, eine öffentliche Versammlung ab. Als Vertreter der SPD waren Kreisrat Ueckermann, Kreisrat Scheitler und Lehre Eckl anweisend.
Im Mittelpunkt des Abends standen die Ausführungen W. Ueckermanns, der sich besonders mit der Wohnungspolitik der Regierung auseinandersetzte. Bezugnehmend auf die Äußerungen des CSU-Kandidaten über den Wohnungsbau erklärte Walter Ueckermann folgendes: „Wir denken nicht daran, dem derzeitigen Bundeswohnungsbauminister auch nur etwas von dem streitig zu machen, was er und seine Vorgänger in diesem Amt mit Recht als eigenen Beitrag in Anspruch nehmen können. Feststellen aber können wir auch, daß vieles, was Politik und Gesetzgebung beeinflußt hat, von Sozialdemokraten mitgestaltet und auf Gedanken. Initiativen und Impulse von Sozialdemokraten zurückzuführen ist. Was wir an Gedanken, auch in Gesetzesvorlagen entwickelt haben, das hat sich bisher noch immer als genügend durchdacht und haltbar genug herausgestellt. Wenn wir uns überhaupt mit dem Blick auf das, was hinter uns liegt, gegen etwas wehren, dann gegen die Anmaßung, Bauen ist seinem ganzen Wesen nach immer eine Gemeinschaftsleistung Wir wehren uns daher gegen die Propagandaformel, die Bundesregierung habe 8 Mill. Wohnungen gebaut. Das ist schlicht ausgedrückt eine Unverschämtheit, wenn die CDU kürzlich in einer ihrer sog. Dokumentationen das gesamte Ergebnis des Wohnungsbaus in der Vergangenheit für sich als höchst eigene Leistung in Anspruch nimmt und diese dann zum „Wohnungswunder“ ernennt. Das ist Maßlosigkeit in der Einschätzung des selber Vollbrachten.
Wer die Anstrengungen miteinander vergleicht, der weiß, daß das, was Städte und Gemeinden zur Beseitigung der Wohnungsnot beigetragen haben, allein ein Vielfaches von dem ist, was der Bund zu leisten imstande war. Die das dort getan haben, waren in der großen Mehrzahl Sozialdemokraten. Wohnungspolitik wird nicht nur in Bonn gemacht, sondern auch in den Ländern, und das was in sozialdemokratischen Ländern geschehen ist, das schneidet nicht schlecht ab. Unsere Freunde in Ländern und Kommunen können in vielen Fällen vorbildliche Leistungen aufweisen. Sie haben nicht ständig auf Bonn gesehen, sondern sind dem, was von Bonn kam, oft vorausgeeilt.
Der Bund hat auch vorzugsweise das, was in den Ländern zu geschehen hat, zu koordinieren und ihnen bei der Mobilmachung ihrer organisatorischen, wirtschaftlichen und finanziellen Kräfte zu helfen und Voraussetzungen zu schaffen. In dieser Rolle hat die derzeitige Bundesregierung ernste Fehler begangen und viel versäumt. Sie hat bei weitem nicht immer und überall getan was nötig war und wozu immer imstande gewesen wäre. Vieles, was künftig geschehen muß, wäre vor ein paar Jahren noch viel leichte rgewesen, wozu es sehr viele Beispiele gäbe.“
In der anschließenden Aussprache wurde besonders heftig über die derzeitig überhöhten Baulandpreise diskutiert. Als die Rede auf den Bau von Mittelpunktschulen kam, ergriff Lehrer Eckl das Wort. Er wies in seinem Kursreferat besondere darauf hin, daß in Zukunft durch den Ausbau der Volksschuloberstufe unbedingt ausgebaute Zentratschulen überall errichtet wer-den müßten, da die Zwergschule, trotz Eintreten des Bundespräsidenten, überholt sei. Wer heute für solche Schultypen eintrete, der versündige sich am Landkind und erkenne nicht die Zeichen der Zelt; denn Ausschöpfung aller Begabungsreserven und bessere Bildungschancen auch auf dem Lande bedürften unbedingt der Verwirklichung.
Längere Ausführungen während der Diskussion gab auch Kreisrat Scheitler zum Bundesbaugesetz und zur Beschaffung von Bauland Der Redner beschäftigte sich eingehend mit der Frage der finanziellen Bewältigung des BBG. Gerade die kleineren Gemeinden stünden heute vor fast unlösbaren Aufgaben. In diesem Zusammenhang kritisierte er auch die hohe Kreis-umlage. Es sei Zeit, so meinte Kreisrat Scheitler, endgültig einen gerechten Ausgleich zu schaffen, damit die Gemeinden auch in der Lage wären, die gestellten Aufgaben zu lösen.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.07.1965
13 Geburten im Juni
Schwarzach. Das Standesamt beurkundete im Juni 13 Geburten, wovon 10 zur Veröffentlichung freigegeben wurden: … Claudia Petra Feldmeier, Irenzfelden, Gemeinde Windberg …
Quelle: Bogener Zeitung, 03.07.1965
Wallfahrtstag in Heilig-Kreuz
Windberg. Am Sonntag wird in der Wallfahrtskirche zum Heiligen Kreuz das Fest des Kostbaren Blutes begangen. Der Festgottesdienst beginnt um 10 Uhr. Vorher ist in der Marien-kapelle Beichtgelegenheit. Nach dem Rosenkranz, der um 13.30 Uhr beginnt, ist um 14 Uhr die Festandacht.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.07.1965
Windberg. (Gottesdienste) Am Sonntag um 10 Uhr ist Gottesdienst in Heilig-Kreuz, zuvor Beichtgelegenheit. Am Nachmittag ist um 14 Uhr Andacht, zuvor Rosenkranz.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.07.1965
Standesamt Bogen meldet
Bogen. Im Juni registrierte das Standesamt Bogen 13 Geburten, 1 Eheschließung und 10 To-desfälle. Geburten: Manfred Spranger. Grabmühl (Gde. Hunderdorf); Andrea Maria Schröter, Schafberg (Gde. Steinburg) … Josef Andreas Menacher, Gaishausen … Silvia Richter, Mühlried, Hofdorf … Dieter Helmut Leidner, Apoig (Gde. Hunderdorf) …
Quelle: Bogener Zeitung, 05.07.1965
Freie Meinungsäußerung ein Grundrecht?
Die Vorstandschaft des SPD-Ortsvereins Hunderdorf berief eine außerordentliche Sitzung ein
Hunderdorf. Die Vorstandschaft des SPD-Ortsvereins Hunderdorf traf sich im Cafe „Wein-zierl“ zu einer außerordentlichen Sitzung. Ortsvorsitzender Aumer konnte neben den Vorstandsmitgliedern auch Kreisrat Ueckermunn begrüßen. Im Verlaufe der Sitzung setzte man sich besonders eingehend mit der letzten CSU-Versammlung in Hunderdorf auseinander. Gemeinderat Aumer kritisierte vor allem die Darstellung der CSU, als sei es allein ihr Verdienst, daß Hunderdorf heute. bedingt durch Nolte, zu den fortschrittlichen Gemeinden zähle. X. Aumer wies darauf hin, daß viele Anträge auf seine Fraktion zurückzuführen seien. U. a. erwähnte er folgende Beispiele: Die Teerung der Hochfeldsiedlung, die Straßenbeleuchtung der Bahnhofstraße, den Straßenbau nach Lintach, die Straßenteerung Sandbiller-Myrtek mit freiwilliger Spendenaktion, die Straßenteerung Apoig-Windberg, die volle Unterstützung beim Schulhausbau, die Erstellung eines Fußweges vom Bahnhof zur Siedlung. Wenn auch einige Anträge wie z. B. die Errichtung einer öffentlichen Fernsprechzelle oder der Bau eines Sportplatzes wegen der Geländefrage noch nicht verwirklicht werden konnten, so seien die SPD-Gemeinderäte stets bemüht, am Fortschritt der Gemeinde aktiv mitzuwirken. Es sei nicht notwendig. die Erfolge an die große Glocke zu hängen, da Tatsachen für sich sprechen und besser überzeugen als es Worte könnten. Es gehe in erster Linie um das Wohl der Gemeinde und nicht um Wahlpropaganda. Im übrigen werde man bei nächster Gelegenheit auf einer öffentlichen Versammlung die Bürger eingehend aufklären und auch zu Worte kommen lassen, gleich woher die Teilnehmer kämen. Kreisrat W. Uekermann meinte, er und Kreisrat Scheitler hätten die CSU-Versammlung deswegen besucht, weil es eine öffentliche Versammlung war. Da im Verlaufe des Hauptreferates auch Punkte erörtert worden seien, die W. Seheitler und ihn als Kreisräte berührten, hätten beide bei der Diskussion um das Wort gebeten. Doch überrascht hätten sie feststellen müssen, daß man ihnen keine Gelegenheit gab, mit der Begründung, nur Gemeindebürger könnten sprechen. Anscheinend sei es politische Angst, wenn nicht gar politische Unbildung gewesen, denn die freie Meinungsäußerung in einer öffentlichen Versammlung unter Wahrung des Stils sei ein Grundrecht. Vielleicht aber sei die Versammlungsleitung im demokratischen Stil noch etwas „ungeübt“ gewesen! Jedenfalls, so stellte Kreisrat Uekermann fest, beweise ein derartiges Verhalten, daß der Auftrag des Artikels 21 des Grundgesetzes, die Parteien sollten bei der pol. Willensbildung des Volkes mitwirken, in diesem Falle übergangen worden ist. Ein derartiges Beispiel werde sicher bei der SPD keine Schule machen.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.07.1965
Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 21. bis 25. 6. 1965 eingereichten Baugesuche
Bogen. Beim Landratsamt Bogen sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: Wirth Karl, Unterwachsenberg, Gde. Hunderdorf, Antrag auf Vorbescheid wegen Errichtung eines Wohnhauses …
Quelle: Bogener Zeitung, 06.07.1965
Wertvolle Kunstdenkmäler werden erhalten
Windberg. Wenige Klosterorte sind noch so reich an Zeugen der alten Geschichte und Kultur wie Windberg. So wurde jetzt durch das Landbauamt wieder ein wertvolles Kunstdenkmal vor dem Verfall gerettet, die aus der Gotik stammende Friedhofskirche, die der Gottesmutter geweiht ist. Die Arbeiten gehen bereits ihrem Ende entgegen. Wie schon bei den früheren Restaurierungen wurde auch bei diesem Bauwerk mit gutem Einfühlungsvermögen ein harmonisches Äußeres erreicht. Vor allem kommt durch Weglassen der barocken Säulen am Haupteingang die Gotik wieder voller zur Geltung. Nun wachsen die Baugerüste den Kirch-turm hinauf, da für heuer dieser Teil der Pfarrkirche für die Restaurierung noch vorgesehen ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.07.1965
Wohlvorbereitet durch die Tröstungen ihrer heiligen Religion entschlief nach schwerer Krankheit, in den frühen Morgenstunden des 6. Juli 1965, unsere liebe Schwester, Schwiegermutter, Tante und Patin
FRAU ROSINA DESCHL
verwitwete Greindl
Gasthofbesitzerin in Windberg
im Alter von 75 ½ Jahren.
Windberg, Rattenberg, Hunderdorf, den 8. Juli 1965.
In tiefer Trauer:
Maria Miedaner, Schwester
Juliane Röhlig, Schwester
Josef Sandbiller, Schwiegersohn und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst mit anschließender Beerdigung am Donnerstag. den 8. Juli 1965, vormittags 9 Uhr, in der Pfarrkirche in Windberg. Sterberosenkranz am Mittwoch abends 17 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.07.1965
Nach Gottes heiligem Willen verschied am 6. 7. 1965 mein lieber Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager, Onkel und Pate
Herr Johann Mühlbauer
im Alter von 60 Jahren selig im Herrn.
Hoch, Arnsdorf, Thannanger, Hohenwarth, Kötzting, Garmisch, den 6. Juli 1965.
In tiefer Trauer:
Henriette Mühlbauer, Gattin
Ida Reichersdorfer, Tochter mit Fam.
Johann Mühlbauer, Sohn mit Familie
Hermann Mühlbauer, Sohn mit Fam.
Henriette Obermeier, Tochter mit Fam.
Hildegard Mühlbauer, Tochter und übrige Verwandtschaft.
Gottesdienst am Freitag, 9. 7. 1965, um 9 Uhr in Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.07.1965
Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 28. 6. bis 2. 7. 1965 eingereichten Baugesuche
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Falk Maria, Rammersberg, Gde. Gaishausen, Neubau eines Austragshauses …
Quelle: Bogener Zeitung, 09.07.1965
Aufbereitung – Herz der Wasserversorgung
Installation an der Aufbereitungsanlage abgeschlossen – Sauberes Trinkwasser in den Leitungen – Anlage für doppelten Verbrauch ausreichend – Notstromaggregat als Sicherheitsfaktor
Hunderdorf. Die ersten Besucher der neuen Aufbereitungsanlage in der Wasserversorgung der Bogenbachtalgruppe, welche die Gemeinden Hunderdorf, Mitterfels und Haselbach um-faßt, waren die Schulkinder der Oberstufe der Volksschule Hunderdorf. Der Vorsitzende des Wasserzweckverbandes, Herr Härtenberger, hatte sich zur Führung der Schulkinder zur Verfügung gestellt und ihnen die Funktion der gesamten Anlage erklärt. Zunächst wurden die drei Tiefbrunnen gezeigt, die aus einer Tiefe von 60 bis 100 m Grundwasser in einer Menge von 20 bis 25 Liter pro Sekunde fördern können. In die Brunnenschächte sind bereits die Pumpen
eingebaut, die das Wasser zur Aufbereitungsanlage befördern. Hier wird das Wasser, das stark eisenhaltig und sauerstoffarm, aber sonst bakteriologisch einwandfrei ist, einer Behandlung unterzogen, die zu einem einwandfreien Trinkwasser führt. Im Voroxydator, einem hoben Druckkessel, der mit kurzen Tonröhren gefüllt ist, wird das Wasser durchgepumpt und dabei zum Schäumen gebracht. Dieses aufgelockerte Wasser kommt dann in einen weiteren Kessel, der mit besonderem Filterkies gefüllt ist. Hier wird dem Wasser das Eisen entzogen. Von hier aus gelangt es in den Verdüsungsraum, in dem das Wasserfein zerstäubt unddamit für die eingeblasenen Frischluft zur Aufnahme von Sauerstoff bereit ist. Das mit Sauerstoff angereicherte Wasser kommt nun in einen etwa 60 Kubikmeter großen Saugbehälter, aus dem es in die Entsäuerungsanlage gepreßt wird. Etwa 15 Kubikmeter fasst dieser Kessel, der mit Quarz- und Magnokies gefüllt ist und aus dem das fertige Trinkwasser nun ins Leitungsnetz gerät, um in die Hochbehälter von Ried und Hoch befördert zu werden.
Um den teueren Tagstrom zu meiden, wird dieses Auffüllen der Hochbehälter grundsätzlich nur mit Nachtstrom durchgeführt. Ist aber bei großem Tagesverbrauch trotzdem ein Nachfüllen notwendig, so wird derzeit das Notstromaggregat in Betrieb genommen, das den nötigen Strom für die drei großen Pumpen liefert. Wasserwart Beck zeigte den Kindern diese Anlage in Betrieb und führte anschließend eine Rückspülung durch, bei der der Wasserlauf umgekehrt erfolgte und dabei wurde der abgelagerte Eisenschlamm in der Enteisungsanlage ausgespült. Das verschmutzte Wasser wird dann in einem außerhalb der Anlage gelegenem Behälter gepumpt, wo dann erst am nächsten Tag, dann in einen außerhalb der Anlage Behälter gepumpt, wo dann erst am Tag, nachdem sich der Schlamm abgeetzt hat, das Wasser abgelassen wird.
Besonders interessant war auch die Besichtigung des Pumpenraumes, in dem drei schwere Kreiselpumpen angebracht sind. Daneben zeigte sich der Schaltraum, der eine vollautomatische Steuerungsanlage enthält. Besonders interessierte natürlich die Buben der 75 PS starke Dieselmotor, der einen Generator betreibt und damit den Strom abgibt, wenn das Stromnetz ausfällt. Im Gebäude ist auch noch ein Konferenzraum für die Vorstandschaft, ein Werkraum für den Wasserwart und eine Autogarage untergebracht. Die Installation der Anlagen ist so gut wie abgeschlossen und lediglich die Maler haben noch zu tun. Auch der Vorplatz wird noch eine Teerung erhalten und das ganze Grundstück erhält eine Umzäunung.
Obwohl die Aufbereitungsanlage damit vor ihrer Vollendung steht, wird mit der Weihe des Gebäudes noch bis zur endgültigen Fertigstellung der Verbandsanlage gewartet. Dieser Zeitpunkt wird voraussichtlich im Sommer nächsten Jahres erreicht sein. Es ist, wie Vorsitzender Härtenberger dazu sagte, ein Tag der offenen Tür geplant, an dem alle Einwohner und Interessenten die Anlagen besichtigen können.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.07.1965
Ein gutes treues Mutterherz
hat aufgehört zu schlagen
Nach Gottes hl. Willen verschied am Mittwoch meine liebe Gattin, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Pflegemutter, Oma und Schwester
Frau Maria Kieninger
geb. Bücherl
im Alter von 54 Jahren selig im Herrn.
Breitfeld, Regensburg, Oberalteich, den 8. Juli 1965
In tiefer Trauer:
Fritz Kieninger, Gatte
Maria Geiger, Tochter mit Gatten
Günther Winter, Pflegesohn
Josef Bücherl, Bruder
Enkel Heinerl
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst am Samstag, den 10. 7. 1905, um 9 Uhr in Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.07.1965
Besuch bei der Liedertafel Metten
Hunderdorf. Am Dienstag werden die Mitglieder des Gesangvereins um 19.30 Uhr ihren Be-such beim Sängerverein in Metten antreten. Die Abfahrt erfolgt vor dem Vereinslokal Sandbiller mit Privatautos. Es handelt sich bei diesem Treffen um den Abschluß der Tätigkeit des Vereins vor den Ferien.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.07.1965
Deschl-Wirtin zu Grabe getragen
Windberg. Groß war die Zahl der Trauergäste, die am Donnerstag auf dem Windberger Friedhof der Deschl-Wirtin von Windberg das letzte Geleit gaben. Nach längerer Krankheit verschied sie am Dienstag schnell und unerwartet. Über 40 Jahre war sie Wirtin von Windberg, bis sie sich vor einigen Jahren in den wohlverdienten Ruhestand begab und die Gastwirtschaft mit Metzgerei verpachtete. Am 1. Mai 1912 reichte sie dem Gastwirt Xaver Greindl von Windberg die Hand zum Lebensbund. Dieser ist ihr 1940 in die Ewigkeit vorausgegangen. Die Verstorbene führte den Geschäftsbetrieb alleine weiter Doch allzuviel war die Arbeit, die auf ihr lastete und so reichte sie am 22. Oktober 1941 dem Gastwirtssohn Josef Deschl von Hofdorf die Hand zum Lebensbund. Doch das Schicksal wollte es anders und schon bald holte man den Ehemann zu den Waffen zur Verteidigung des Vaterlandes. Erst bei Kriegsende kehrte er wieder heim. Schon nach einigen Jahren stellte sich eine Krankheit ein und 1958 ist Josef Deschl dieser Krankheit erlegen. Wieder auf sich allein gestellt, führte sie die Gastwirtschaft noch einige Jahre weiter, um dann doch alles zu verpachten und in den Ruhestand zu gehen. Vielen örtlichen Vereinen stand sie mit Rat und Tat zur Seite und bei den Weihen der Vereinsfahnen war sie meistens Fahnenmutter. Die Vereine wußten dies zu würdigen indem sie ihrer Herbergsmutter das letzte Geleite gaben und Kränze an ihrem offenen Grabe niederlegten. Den Kameraden der FFW Windberg war es eine Ehre, ihre Herbergsmutter zu Grabe zu tragen. Pfarrer Ephrem übergab den Sarg der geweihten Erde und der Kirchenchor unter Leitung von Chordirigent Unkrodt und der Musikkapelle Bugl gaben der Verstorbenen mit einem Lied und Instrumentenweisen das letzte Geleite.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.07.1965
„SPD-Ortsverein möchte fremde Lorbeeren ernten“
Hunderdorf. In der „Bogener Zeitung“ vom 5 Juli war ein Bericht über die außerordentliche Sitzung des SPD-Ortsvereins Hunderdorf abgedruckt. Wegen der darin wissentlich oder unwissentlich genannten Unwahrheiten sah steh CSU-Ortsverband Hunderdorf, bzw. dessen Vorstandschaft genötigt, ihrerseits eine Vorstandsitzung einzuberufen
Als Ergebnis derselben gibt die Vorstandschaft der CSU in Hunderdorf folgend. Stellungnahme ab:
„Die nach dem Grundgesetz freie Meinungsäußerung wurde in keiner Weise unterbunden, da die Diskussion nach dem Vortrag des Redners jedem Anwesendem das Recht zur Stellungnahme gab. Da es sich jedoch um eine Versammlung des CSU-Ortsverbandes handelte, der keine überörtliche Bedeutung beizumessen war, stand es dem Vorsitzenden als Versammlungsleiter frei, das Wort nur an Bürger der Gemeinde Hunderdorf zu erteilen. Im Grunde wer es ja eine Niederlage des SPD-Ortsvereins Hunderdorf, der sich durch die Herbeiholung von auswärtigen Kräften den Anschein gab, daß es in seinen eigenen Reihen keinen Mann gab, der den Mut aufbrachte und zur Versammlung der CSU ging. Daß dann noch dazu sozusagen die stärksten Geschütze der SPD aufgefahren wurden, ehrt sogar noch die Bedeutung der CSU Hunderdorf.
Der von Herrn Kreisrat Uekermann zitierte Art. 21 des Grundgesetzes ist an den Haaren herbeigezogen, da die SPD anscheinend die Willensbildung des Volkes ausgerechnet in einer Versammlung der CSU durchführen wollte. Dies aber ist wiederum nicht im Grundgesetz enthalten und die Parteien sind nicht an die Redefreiheit nach dem Grundgesetz gebunden.
Herrn Kreisrat Uekermann mag zwar an dieser Stelle bescheinigt werden, daß die Ortsvorstandschaft der CSU In Hunderdorf nicht so viel Übung im Abhalten von Versammlungen hat wie er selber, dafür ist er aber auch als hauptamtlicher Organisator der SPD vermutlich entsprechend geschult und hat die nötige Zeit dafür. Dies ist aber noch lange kein Grund, daß er Leuten, die die Politik nicht als Beruf betreiben, Ungeübtheit im Demokratischen Stil vor-wirft. Die SPD wäre besser beraten, wenn sie ihren Einfluß auf den SPD Bürgermeister von Hunderdorf dahingehend ausüben würde, daß die Gemeindeversammlungen fristgerecht und in der vorgeschriebenen Form bekanntgemacht würden: Die Gemeinderäte der CSU haben je-doch schon verschiedentlich entsprechende Anträge an den Bürgermeister gerichtet – Was übrigens gar nicht notwendig wäre, wenn die Gemeindeordnung beachtet würde! Der Gipfel der Unwahrheit ist aber mit den Ausführungen des SPD-Ortsvorsitzenden Aumer erreicht, der die Stirn hat, Leistungen der CSU, bzw. des 2. Bürgermeisters Härtenberger und der Herren Abgeordneter A. Rainer und Landrat Hafner auf das Konto der SPD zu buchen. Allein schon seine Kritik an der Versammlung der CSU ist deshalb unberechtigt, weil er selber ja gar nicht dabei war und deshalb nur zugetragene und im Zusammenhang verdrehte Behauptungen von sich geben kann. Die CSU hat noch nie behauptet, daß es ihr alleiniges Verdienst sei, daß Hunderdorf dank der Ansiedlung der Fa. Nolte zu den fortschrittlichen Gemeinden zähle. Dies könnte auch gar nicht geschehen, da Hunderdorf zwar zu den einkommenstärksten Gemeinden aber deshalb noch lange nicht zu den fortschrittlichsten Gemeinden zählt. Hier könnte mache kleinere Gemeinde ein Beispiel für Hunderdorf geben Der maßgehende Mann bei der Ansiedlung dar Fa Nolte war aber unzweifelhaft Landrat Hafner und an dieser Tatsache kann selbst die SPD rütteln.
Aumer führt weiter aus, daß mit Anträgen seiner Fraktion eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt wurden oder werden. Er hat dabei bloß eine wichtige Kleinigkeit vergessen und zwar daß es allgemein bei den Anträgen blieb, die Durchführung aber von der CSU und dem zweiten Bürgermeister Härtenberger besorgt wurde. Welcher Unterschied aber zwischen Beantragung und Durchführung liegt, weiß heutzutage jeder Mensch. Im übrigen ist der CSU-Fraktion im Gemeinderat von diesbezüglichen Anträgen gar nichts bekannt. Oder hat Aumer zusammen mit dem Bürgermeister jemals schon beim Landratsamt, bei der Regierung, beim Wasserwirtschaftsamt, bei der Obersten Baubehörde oder gar bei einem Ministerium wegen der Durchführung einer Maßnahme vorgesprochen? Die ehrliche Beantwortung dieser Frage dürfte für alle Gemeindebürger interessant sein und mehr zählen als alle Reden und Berichte. Die CSU wird jedenfalls bei gegebener Zeit alle Unwahrheiten der SPD einzeln aufgreifen und die Bevölkerung von Hunderdorf in sachlicher Weise über alle Tatrachen aufklären!
Quelle: Bogener Zeitung, 10.07.1965
Fatimatag und Lichterprozession
Windberg. Am Dienstag treffen alle Fatimaverehrer in Heilig-Kreuz bei Windberg. Am Vormittag sind in der Pfarrkirche um 6.30 und 7.10 Uhr hl. Messen. Nachmittags ist um 2 Uhr in der Wallfahrtskirche Rosenkranz, anschließend Predigt und Marienfeierstunde. Abends um 7.30 Uhr treffen sich die Pilger an der Windberger Pfarrkirche und ziehen in einer Lichterpro-zession nach Heilig-Kreuz, wo dann eine Abendmesse den Pilgerts beschließt.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.07.1965
Das Aufgebot bestellt
Windberg. Das Aufgebot zur Eheschließung haben bestellt, der Hilfsarbeiter Rother Hermann Josef von Au v. Wald und die Hilfsarbeiterin Thersia Klumbies von Herrnbirket. Die Trauung soll am 17. Juli stattfinden. Des weiteren sind aufgeboten der Landwirt und Hilfsarbeiten Otto Loichinger von Böhmhäuser und die Plastikarbeiterin Maria Spindler von Staudenau. Die Eheschließung findet am 24 Juli statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.07.1965
Wer schlau war, ließ sein Rad daheim
Der Verkehrsgarten bereitete manche Schwierigkeiten – Statt verkehrserzogen sind viele verkehrt erzogen
Hunderdorf. Daß zwischen Theorie und Praxis ein erheblicher Unterschied besteht, mußten die Schulkinder am Dienstag erfahren, als sie auf Ansuchen von Schulleiter Hösl durch Polizeiobermeister Meißner und Polizeimeister Perlich eine Lektion in Verkehrserziehung erteilt bekamen. Auf einer Schultafel wurde vorher ein Straßennetz aufgezeichnet, das von POM Meißner mit Verkehrszeichen versehen wurde. Nach Festlegung der Fahrtroute
mußten dann die Kinder zunächst die vorhandenen Verkehrszeichen erkennen und erläutern. Hier gab es noch keine Schwierigkeiten und die Antworten der Kinder erfolgten mit großer Sicherheit. Nach diesem „Planspiel“ ging es dann mit den Bildern in den Schulhof, wo von den beiden Vertretern der Verkehrspolizei bereits ein Verkehrsgarten aufgebaut war. Mit Seilen und Sägespänen hatte man hier die gleiche Strecke nachgebildet und mit den Verkehrszeichen versehen. Ohne Rücksicht auf die Beschaffenheit der Fahrräder gingen dann die Teilnehmer auf den Rundkurs. Besonders beachtet wurde dabei neben der Berücksichtigung der Verkehrszeichen das richtige Einordnen, die Richtungsanzeige, die Beachtung des Gegenverkehrs und das Einbiegen. An den kritischen Stellen überwachten entweder die Polizisten oder die Lehrkräfte das richtige Verhalten und gar manche wurden zurückbeordert, um in einem neuen Anlauf ein einwandfreies Fahren zu zeigen. Ungünstig erwies sich dabei jedoch der kurze Abstand von einer Einfahrt zur anderen, da die Strecken wegen der Kürze des Platzes einfach reduziert werden mußten. Auch die Richtungspfeile zum Einordnen und die Fußgängerüberwege, die mit Sägespänen markiert wurden, waren im Gras weniger zu erkennen, als das etwa auf der Straße der Fall Ist. Etwa ein Dutzend schwieriger Stellen mußten passiert werden und gar manche hatten dabei entweder durch den kurzen Abstand, der Unsicherheit auf dem unebenen Boden oder der Aufregung
manchen Fehler gemacht. Dafür sahen aber alle, die kein Rad hatten — oder es absichtlich zu Hause gelassen hatten — und als Zuschauer am Straßenrand standen, jeden Fehler und sparten nicht mit Kritik.
Landkinder kommen selten in Situationen, wie sie hier gezeigt wurden. Sie wissen meistens durch den Verkehrsunterricht in den Schulen und durch eigene Erfahrung, wo im Dorfe und auf dem Schulweg die gefährlichen Punkte sind. Die Stadtverhältnisse, wie sie hier aufgebaut wurden, zeigten ihnen aber, daß es noch weit schwierigere Verkehrssituationen zu meistern gibt, als dies in Hunderdorf der Fall ist. Manche haben sich durch Vorsicht und umsichtiges Verhalten gut der neuen Situation angepaßt, manchen aber wird es eine Lehre sein, daß sie sich nun in unbekannten Verkehrssituationen doppelt vorsichtig verhalten.
Die Unterstufe bekam nach einer Kostprobe an der Tafel mit der gleichen Anlage dann noch einen ausführlichen Unterricht im Verkehrsgarten, wobei die Kinder geschlossen an die einzelnen wichtigen Verkehrspunkte geführt wurden und ihnen dabei von POM Meißner das richtige Verhalten erklärt wurde.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.07.1965
30% aller Teilnehmer erhielten eine Urkunde
Leistungen im leichtathletischen Dreikampf ermittelt – 24 Schüler und 22 Schülerinnen erfolgreich
Hunderdorf. Nachdem noch im Vorjahr bei der Errichtung des Turngartens zugleich eine neue Weitsprunganlage und eine Laufbahn erstellt wurden, konnten heuer erstmals die Bundesjugendspiele unter regulären wettkampfmäßigen Bedingungen ausgetragen werden. Dabei zeigte es sich, daß abgesehen von den schlechten Trainingsmöglichkeiten, verursacht durch das lange Regenwetter, die Leistungen für die Erlangung einer
Siegerurkunde nicht leicht zu erfüllen sind. Kein Schüler erreichte dabei eine Ehrenurkunde, zu der 55 Punkte notwendig sind, obwohl mehrere über die kritischen 50 Punkte hinaus kamen. Besonders im Weitsprung, wo an den meisten Schulen durch die tiefer gelegene Sprunggrube und die damit verbundene größere Sprungbahn, viele Punkte gesammelt werden, fehlte es diesmal am Grundstock für eine höhere Punktzahl. Trotzdem konnten von den rund 160 Teilnehmern 47 Kinder über 40 Punkte und damit eine Siegerurkunde erringen. In den einzelnen Altersklassen waren folgende Teilnehmer siegreich: 15 Jahre — Mädchen: Anna Maria Obermeier 40 Punkte. 14 Jahre — Mädchen: Angela Wanninger 47,5 P., Christa Hirtreiter 24,5 P., Maria Grill 44 P., Anna Lehner 41,5 P. — Knaben: Josef Hagn 50,3 P., Ewald Kunze 45 P., Erich Schleinkofer 40,5 P., Hans Landstorfer 40,5 P. 13 Jahre — Mädchen: Waltraud Hagn 45,5 P. Martha Niedermeier 41,5 P., Christa Förg 40.5 P. — Knaben: Herbert Fuchs 49,5 P., Johann Bergbauer 46 P. 12 Jahre — Mädchen: Angela Grill 50 P. Eva Henke 40,5 P., Evelyn Nowak 40.5 P. — Knaben: Helmut Schäfer 49,5 P., Reinhold Bräu 49 P., Josef Bugl 42,5 P., Johann Meier 40 P., Werner Spierhansl 40 P. 11 Jahre — Mädchen: Angela Grill 53 Patricia Häusler 41,5 P., Heidi Spierhansl 41,5 P, Renate Ostermeier 40,5 — Knaben: Wolfgang Zimmer 52 P., Theo Kern 45 P., Johann Kerscher 42,5 P., Anton Hirtreiter 41 P., Manfred Hainz 40,5 P., Max Schlecht 40 P. 10 Jahre — Mädchen: Josefa Hirtreiter 45 P, Johanna Hainz 42,5 P., Claudia Häusler 42.5 P., Gertrud Proksch 41,5 P., Gerda Altschäffl 41 P., Doris Greller 40,5 P., Ingrid Girlinger 40 P., Gerd da Glöckl 40 P. — Knaben: Reinhard Hilller 51 P., Helmut Hainz 44 P., Johann Riepl 42,5 p., Josef Meier 42 P., Erwin Niedermeier 42 P., Johannes Hornberger 41 P., Otto ‚Bergbauer 40,5 P. Schulbeste Leichtathletin wurde danach die Schülerin Angela Grill und bester Dreikämpfer unter den Buben Wolfgang Zimmer mit 52 Punkten.
Rektor Hösl überreichte an die Sieger in den Wettspielen die Urkunden und eine Siegerschleife.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.07.1965
Nachbarschulen stellten sich zum Wettkampf
Sportwettkampf zwischen den Schulen Hunderdorf und Windberg
Hunderdorf. Neben den Bundesjugendspielen sind vor allem die Sportwettkämpfe zwischen den beiden Nachbarschulen Hunderdorf und Windberg alljährlich von größter Bedeutung für die Schüler. Auch heuer stellten sich die beiden rivalisierenden Schulen zum Wettkampf.
Zunächst wurden die Spiele mit Freiübungen eingeleitet, wobei sich alle Schüler und Schülerinnen beteiligten. Die Mädchen wurden heuer sogar bei ihren gymnastischen Übungen von Musik begleitet und so kam hierbei nicht nur die körperliche Gewandtheit, sondern auch die Musikalität der Schülerinnen zum Ausdruck. Anschließend folgten Partnerübungen der Buben, bei denen neben Kraft auch Geschicklichkeit und ein gutes Balancegefühl notwendig waren. Die Oberstufe der Hunderdorfer Buben zeigte Bodenübungen, bei denen vor allem die Hechtrolle über mehrere Schüler den Kleinen sehr imponierte. Mit besonderer Aufmerksamkeit wurden die Staffelwettkämpfe verfolgt, wobei abwechselnd die Buben und die Mädchen starteten und die Zuschauer aus den beiden ,.feindlichen Lagern“ mit größter Lautstärke die Wettkämpfer anfeuerten. Die Laufstaffeln und Ballstaffeln wurden eine Beute der Mannschaften von Hunderdorf. Hier machte sieh die größere Auswahl von Hunderdorf bemerkbar, die in der Oberstufe bei den Knaben und bei den Mädchen gute Mannschaften bilden konnte.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.07.1965
Schützenverein fährt ins Salzkammergut
Großlintach. Der Schützenverein Großlintach fährt am Sonntag. 30. 7., ins Salzkammergut und veranstaltet eine Fünfseenrundfahrt. Mitglieder, die an diesem Ausflug interessiert sind, melden sich bis spätestens Sonntag entweder beim 1. Vorstand Hans Altschäffl oder dein Vereinskassier Xaver Schlecht. Wenn darüber hinaus noch Plätze für Nichtmitglieder frei sind, wird dies rechtzeitig bekanntgegeben. Schon jetzt wird darauf aufmerksam gemacht, daß für den Grenzübertritt nach Österreich gültig Bundespersonalausweise notwendig sind.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.07.1965
Windberger Wehr ist jederzeit alarmbereit
Die Löschgruppe der FFW Windberg bestand das silberne Leistungsabzeichen
Windberg. Das Leistungsabzeichen in Silber besitzt nun eine Gruppe der FFW Windberg. Kommandant Karl Holmer als Gruppenführer und die Wehrmänner Anton Kittenhofer, Wind-berg; Josef Wurm, Meidendorf; Ludwig Wagner, Ochsenweiher; Josef Schmidbauer, Meidenberg; Arthur Päßler, Ried; Peter Faltl, Feiertaghof; Helmuth Haimerl, Hof und Manfred Hiller, Windberg stellten sich zu dieser schwierigen. Prüfung den Kreisbrandmeistern Pellkofer, Wiesenfelden; Heß, Pilgramsberg und Löw. Perasdorf. Die besondere Schwierigkeit dieser Prüfung besteht darin, daß die Einteilung der Gruppe erst kurz vor Prüfbeginn durch das Los den einzelnen Wehrmännern bekannt wird, so daß jeder Teilnehmer sämtliche Tätigkeiten beherschen muß. Trotzdem schaffte die Windberater Wehr die vorgeschriebene Übung außerordentlich gut. Die Fehlerpunkte bleiben in den angemessenen Grenzen. Die Windberger Wehr hat damit wiederum bewiesen, daß sie in gutem Ausbildungsstand und jederzeit voll einsatzbereit ist. Die wochenlangen Übungen vorher wurden mit Silber belohnt.
Als weiteren Fortschritt der guten Ausbildung machte auch noch die 5. Löschgruppe der FFW Windberg das Leistungsabzeichen in Bronze mit den Wehrmännern Heinrich Greipl, Anton Pielmeier, Ludwig Dorfner, Max Kräh, Helmuth Päßler, Otto Häusler, Max Zeitlhoier, Johann Zitzelsberger und Rupert Feldmeier.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.07.1965
Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 3. Bis 9. 7. 1965 eomgereichten Baugesuche
Bogen. Beim Landratsamt sind im o. g. Berichtszeitraum nachstehend aufgeführten Bau anträg eeingereicht worden: … Geiger Katharina, Apoig, Gde. Hunderdorf, Vergößerung der Fenster im Wohnhaus; Dorfner Theres, Breitfeld, GDe. Hunderdorf, Neubau einer Garage; Schmidbauer Ludwig, Hunderdorf, Errichtung eines Ladenvorbaus …
Quelle: Bogener Zeitung, 16.07.1965
Nach Gottes hl. Willen versschied nach langer, schwerer, mit bewunderswerter Geduld ertragener Krankheit, am 14. 7. 1965 im 71. Lebensjahr, meine liebe Gattin, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin, Tante und Patin
FRAU MARIA HAINZ
geb. Obermeier
Sie wurde versehen mit den Tröstungen unserer hl Kirche.
Thannanger, Hunderdorf, Eglsee, Bärndorf, Bogen, Bogenberg, Bornau, Straubing, den 16. Juli 1965.
In tiefer Trauer:
Xaver Hainz, Gatte
Johann Hainz, Sohn mit Familie
Anton Hainz, Sohn mit Familie
Otto Hainz, Sohn
Josef Hainz, Sohn mit Familie
Max Hainz, Sohn mit Familie
Adolf Hainz, Sohn
Maria Weinzierl, Tochter mit Familie
Hilde Hirtreiter, Tochter mit Familie
Edigna Hainz, Tochter mit Enkelin
und übrige Verwandtschaft.
Gottesdienst Samstag. den 17. 7. 1965, 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf anschließend Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.07.1965
Politischer Frühschoppen
Hunderdorf. Der SPD-Ortsverein veranstaltet am Sonntag um 10 Uhr im Saal des Gasthauses „Sandbiller“ einen Politischen Frühschoppen. Es stellt sich der Bundentagskandidat Otto Wittmann, Straubing, vor. Die SPD, Kreis Bogen. und die Gemeinderäte von Hunderdorf werden eine Stellungnahme zu der Versammlung der CSU im Gasthaus Edbauer abgeben und ihre politischen Richtlinien für die kommenden Wahlen erläutern. Von ca. 11 bis 12 Uhr (wir wollen der Frauen wegen pünktlich aufhören!) soll eine Diskussion über gemeindliche Probleme stattfinden, an der selbstverständlich jeder Besucher teilnehmen kann.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.07.1965
Fatimafeier in Heilig Kreuz
Windberg. Trotz des günstigen Wetters und der drängenden landwirtschaftlichen Arbeiten war der Besuch der Fatimafeier in Heilig Kreuz sehr stark. Nachmittags wurde der Rosenkranz gebetet. In seiner Predigt feuerte H. Dr. Pater Prior Michael van der Hagen die Gläubigen an, den Wunsch der Gottesmutter von Fatima zu erfüllen und häufig den Rosenkranz zu beten, besonders den Familienrosenkranz und zu sühnen für die vielen Vergehen in der Welt. Anschließend war Marienfeier. Am Abend bewegte sich eine große Lichterprozession von Windberg nach Heilig Kreuz. Sogar eine Gruppe von Cham beteiligte sich daran. Die Abendmesse zelebrierte H. Pater Administrator van Veghel, der über Maria, unsere Mutter, unsere Führerin und unsere Hilfe zu einem guten Tod predigte.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.07.1965
Böhm-Vater feierte 80. Geburtstag
Windberg. Am Freitag feierte der Böhm-Vater von Dambach seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar ist für seine Jahre noch sehr rüstig. Tagtäglich geht er in die Ortschaft Windberg, trinkt ein Glas Bier und qualmt vergnüglich seine über alles verehrte Pfeife. Dieses Vergnügen hat sich der Jubilar wohl verdient. Der Böhm-Vater stammt aus Thönischen (CSR) und mußte wie so viele andere seine Heimat verlassen. Auch sonst reichte ihm das Leben manchen bitteren Becher zum Trinken. Trotzdem Ist der Jubilar unverzagt und nimmt es, wie es kommt. Der gute Humor siegte noch immer und deshalb ist der Jubilar auch sehr beliebt. Aus der Tageszeitung erfährt er gerne noch alle Neuigkeiten der engen und weiteren Heimat, doch das Augenlicht erlaubt es ihm nicht mehr, die Heimatzeitung selbst zu lesen. Wir wünschen dem Jubilar noch viele Jahre in bester Gesundheit.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.07.1965
Hunderdorfer Volksfest vom 30.7. bis 2. 8.
Hunderdorf. Auch in diesem Jahr wird Hunderdorf wieder sein eigenes Volksfest haben. Wie schon in den letzten Jahren, so wird auch heuer Herr Weinzierl auf seinem Volksfestplatz für ein paar Tage Volksfeststimmung herzaubern. Schon laufen die Vorbereitungen. Die Brauerei Aldersbach übernimmt in diesem Jahr den Bierausschank. Neben dem Bierzelt mit den dazugehörenden Spezialitäten wird auch ein Vergnügungspark errichtet, der alt und jung etwas bieten wird. Bürgermeister Reiner wird seinen großen Kollegen in München, den Anstich des ersten Banzens vornehmen und am Sonntag ist im Bierzelt ein großes Treffen der Vereine vorgesehen. Am Montag kommt es dann wieder zur großen Preisverteilung und jeder, der auf seine Maß ein Freilos bekommen hat, kann sich den Hauptgewinn, ein Spanferkel. freuen. Für Parkplätze wird auch in diesem Jahr gesorgt und so können auch auswärtige Besucher bestimmt einen „Anlegeplatz“ finden.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.07.1965
Millionen wurden für Zwergschulen verbaut
Politischer Frühschoppen der SPD mit Bundestagskandidaten Wittmann — Ausführungen zum Regierungsprogramm der SPD — Aufforderung zu hartem, aber fairem Wahlkampf — Kommunale Probleme zur Diskussion gestellt
Hunderdorf. Zum gut besuchten Frühschoppen der SPD in Hunderdorf konnte am Sonntag im Gasthaus Sandbiller der Ortsvorstand der SPD, Herr Aumer, auch Bundestagskandidaten Wittmann, Straubing, und Studienprofessor Ostreicher, sowie Herrn Uekerman, Bogen, begrüßen.
Ueckermann ging zunächst auf die Vorfälle bei der CSU-Ortsversammlung in Hunderdorf ein, auf welcher den Vertretern der SPD-Kreisverbandes, Herrn Scheitler und ihm, das Wort entzogen wurde. Er stellte dazu fest, daß er die Versammlung als öffentliche Versammlung und nicht als Ortsversammlung angesehen habe. Man hätte diese Tatsache schon zu Beginn der Versammlung bekanntgeben müssen. lm weiteren führte er aus, ,daß der Artikel der CSU-Vorstandschaft Hunderdorf in der „Bogener Zeitung“ sehr. persönlich gehalten war und man sich dabei in der Tonart vergriffen habe. Eine persönliche Abwertung des politischen Gegners in seinen, Beruf und in seiner Tätigkeit verstoße gegen jede politische Fairneß. Bei der SPD habe jeder politische Kontrahent die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung, ohne dabei in seiner Person angefeindet zu werden. Im übrigen ist in dem Artikel der CSU ein Obrigkeits-denken zum Ausdruck gekommen, das leider auf allen politischen Ebenen von der CSU praktiziert und womit die Gleichheit aller politischen Parteien vor der Öffentlichkeit in Frage gestellt wird.
Bundestagskandidat Wittmann ging auf seine Tätigkeit vor den Wahlen ein und stellte mit Bedauern fest, daß im ganzen Wahlbezirk die Schwierigkeiten nicht so groß sind wie gerade im Landkreis Bogen.
Er erinnerte an Vorfälle in Mariaposching, wo man selbst einen Boykott von einem oder zwei Geschäften androhte. Ein Gastwirt innerhalb des Landkreises, bei dem eine SPD-Versammlung sattfinden sollte, würde dazu veranlaßt, die festgesetzte Versammlung abzusagen, da er sonst um seine Existenz fürchten müsse. Diese Praktiken sind abzulehnen, da sie die Entscheidungsfreiheit des einzelnen Bürgers beschneiden. Die SPD, sagte Wittmann, sei über jeden sachlichen und objektiven Beitrag in der Diskussion froh, es ist das „Salz in der Suppe“. Gerade hierbei können manche Probleme gelöst werden, die sonst unterschwellig in der Meinung der Leute bestehen bleiben und Anlaß zu Ungewißheit und Unzufriedenheit sind. Es gehe darum, die Unterschiede herauszuarbeiten, die zwischen der Auffassung der Politik der SPD und andererseits der CDU/CSU und der FDP beistehen. Dabei darf der Kampf hart, aber er muß fair geführt werden, frei von allen persönlichen Angriffen und Diffamierungen. Der Erfolg der politischen Einstellung der SPD zeigt sich heute in der Tatsache, daß in fast allen Großstädten und in einigen Bundesländern die SPD an die Spitze kam. Daß gerade im konservativen Niederbayern die Sozialdemokraten immer mehr Boden gewinnen, zeigt, daß auch hier das Programm dieser Partei mehr und mehr Anhänger findet. Wenn man die Wahl im Saarland als Wahlniederlage der SPD hinstellen wolle, so könne dazu nur gesagt werden, daß ein Stimmengewinn der SPD von 10 Prozent denjenigen der CSU weit überflügle und umgerechnet eine solche Stimmen-zunahme bei der Bundestagswahl die SPD als Partei mit der einfachen Mehrheit sehen würde.
Eingehend auf das Verhältnis der SPD zu der katholischen Kirche, stellte der Redner fest, daß gerade in Niedersachsen der Abschluß eines Konkordates zwischen der SPD-Regierung und dem Heiligen Stuhl eine nicht zu übersehende Tatsache ist. Dabei darf nicht übersehen werden, daß es sich in Niedersachsen bei den Katholiken um eine religiöse Minderheit handelt, der durch das Konkordat die freie Ausübung der religiösen Meinungsbildung in der Schule zugesichert wurde.
Zur Kulturpolitik meinte der Sprecher, daß die SPD schon vor 10 Jahren das Programm über Mittelpunktschulen herausgegeben hat. Trotzdem sind bisher Millionen für Zwergschulen verbaut worden. Der bayerische Kultusminister hat jetzt die Lage erkannt und in Anlehnung an das Programm der SPD die Verbandsschulgründungen gefördert. Unsere Jugend braucht die besten Ausbildungsmöglichkeiten, um den steigenden Ansprüchen, die heute in einem Industrieland gestellt werden, gerecht zu werden. Der arbeitende Mensch hat sich in diesen hochentwickelten Ländern den Anforderungen anzupassen, wenn er auf die Dauer mit anderen Industrienationen konkurrenzfähig bleiben will.
Der Sprecher rügte auch die Haltung der Deutschen in den EWG-Verhandlungen. Hier leiste die Bundesrepublik ungeheuere Zuschüsse, während beispielsweise Frankreich riesige Summen aus dem EWG-Fonds abzieht, um damit seinen Getreidehandel mit China zu finanzieren. Wittinann beifaßte sich ferner mit der Altersversorgung der Landwirte. Man müßte hier denselben Maßstab anlegen wie bei den Arbeitern, Angestellten oder Beamten. Die Vorschläge des Ministers Blank enthalten nur das, was die SPD hierzu schon vor Jahren ausgesprochen bat. Auch bezüglich des Mutterschutzgesetzes ist schon 1962 von den Sozialdemokraten ein Gesetzesantrag eingebracht worden, der jedoch erst heute als Regierungsantrag verwirklicht wird, obwohl nachweisbar die BRD bisher mit die höchste Mütter- und Säuglingssterblichkeit in Europa aufzuweisen hatte. Die Wahlgeschenke, die nun kurz vor dem 19. September gemacht werden, verursachen voraussichtlich 10 Milliarden Mehrausgeben im kommenden Jahr.
Scharf kritisierte Wittmann die Äußerung des Bundeskanzlers, wonach jeder Deutsche schon fast zwei Berufe habe, nämlich zu seinem wirklichen Beruf den eines Schwerkriegsbeschädigten, eines Heimatvertriebenen oder Heimkehrers.
Die Diskussion über kommunale Belange wurde von GR Otto Unger eingeleitet, der auf den Zeitungsartikel der CSU zu sprechen kam und dazu feststellte, daß nur 4 SPD-Mitglieder im Gemeinderat vertreten sind folglich diese Fraktion keine beschlußfähige Mehrheit bildet und für Unterlassungen nicht verantwortlich gemacht werden kann. Parteipolitik müßte gerade hier im Interesse der Gemeindepolitik zurückgestellt werden. Unsere Sorge soll die sein, wie man die Probleme des Schulhauserweiterungsbaues und der Kanalisation bewältigen kann.
Aus der Versammlung kam die Anfrage über die vermutlichen Kosten der Kanalisationsanschlüsse für die einzelnen Anwesen. Hier sei von 3000 DM gesprochen worden. Dieser Betrag ist nur für wenige erschwinglich.
2. Bürgermeister Härtenberger versicherte, daß man seitens der Gemeinde alles tun werde, um den Betrag für den Kanalanschluß so niedrig wie möglich zu halten. Es liegt im Interesse des Gemeinderates, hier alle Stellen ausfindig zu machen, die Zuschüsse zu diesem Projekt gewähren. Übersehen kann dieses Projekt leider nicht mehr, da von seiner Verwirklichung die Entwicklung des ganzen Ortes abhängt. Das Projekt ist bereits in der Planung erstellt und von den maßgebenden Stellen genehmigt. Der Baubeginn ist in allernächster Zeit zu erwarten. Mit besonderem Nachdruck wurde die Abhaltung einer Bürgerversammlung gefordert, auf der alle Gemeindeprobleme zur Sprache kommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.07.1965
„Bauer, was kommt auf Dich zu?”
Hofdorf. Der SPD-Kreisverband Bogen veranstaltet am Freitag, um 20 Uhr, im Gasthaus Deschl in Hofdorf ein Gespräch mit den Landwirten über .,Bayerischer Bauer, was kommt auf Dich zu“. Es spricht Hans Büchler, München, Landwirt und agrarpolitischer Referent beim Landesverband. Zur Einführung läuft ein Farbtonfilm über das Donauland und den Bayerischen Wald.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.07.1965
Schulentlassung an der Volksschule
19 Mädchen und 10 Knaben verließen die Volksschule – Jahresbericht von Rektor Hösl
Darbietungen und Spiele der Kinder erfreuten.
Hunderdorf. Am letzten Schultag sammelten sich die Kinder vor dem Schulhaus zum gemeinsamen Kirchgang. Vor dem Schlußgottesdienst wurde erstmals eine kirchliche Schulentlaßfeier für die Kinder veranstaltet. Pfarrer Ruß erinnerte die Kinder, daß dieser Tag Ihren Dank an den Herrgott, die Eltern und Erzieher fordere. Nun werden sie mit ihrer Umwelt konfrontiert und nicht immer sind die Einflüsse am Arbeitsplatz gut. Gerade deshalb ist es wichtig, daß sie ihrer Gesinnung treu bleiben und christliche Haltung bewahren.
Nach dem Gottesdienst begab man sich in das Schulhaus, wo sich bereits viele Eltern versammelt hatten. Rektor Hösl begrüßte sie und hieß vor allem Pfarrer Ruß, Kooperator Vos, die Bürgermeister Reiner, Härtenberger und Gall sowie die Mitglieder des Gemeinderates und der Schulpflegschaft willkommen.
Eine Harmonikagruppe eröffnete den Reigen der Schülerdarbietungen. Der Schulchor schloß sich mit mehrstimmigen Sätzen an. In einem ausführlichen Rückblick auf das abgelaufene Schuljahr hob Rektor Hösl die gute Zusammenarbeit innerhalb der Schule und Kirche hervor. Kurz streifte er die schulischen Ereignisse wie Skiwettkämpfe, Sportwettkämpfe, Schwimmkurs, Ballonwettfliegen und das Verkehrsspiel, das in Zusammenarbeit mit der Verkehrspolizei Bogen durchgeführt wurde. Beim Schulsparen konnten die Schüler mit einem Sparbetrag von 8 521 DM einen neuen Rekord erzielen. In Sammlungen für den VDA, die Kriegsgräberfürsorge, die Pfennigparade und die Schullandheime konnten Kinder den Betrag von ca. 7.600 DM erzielen. Zu einem Elterntag waren rund 80 Prozent aller Eltern gekommen, um sich über den Stand ihrer Kinder in der Schule zu erkundigen. Erfreulicherweise konnten auch in diesem Schuljahr wieder allerlei bauliche Maßnahmen, wie der Ausbau des Turngartens, die Teerung des Vorplatzes und die zweite Pausenterrasse vollendet werden. Im großen und ganzen kann man das Jahr als eine Zelt des langsamen Ausbaues und Fortschrittes bezeichnen. Für das kommende Jahr ist vor allem der Erweiterungsbau des Schulhauses von Bedeutung. Es wäre sehr zu wünschen, daß hier ein Fortschritt erzielt würde. Kinder des 5.Jahrganges führten unter Leitung von Lehrer Merklein das Lesespiel „Hermann. Billing“ auf und ernteten für die recht ansprechende Darstellung viel Beifall. Für die besten Sportler bei den Bundesjugendspielen, Angela Grill und Wolfgang Zimmer, gab es schöne Buchpreise und die Schüler ohne Schulversäumnisse durfte dafür wieder eine „süße“ Anerkennung in Form einer Tafel Schokolade entgegennehmen.
Die Englischgruppe brachte ein Lied mit englischem Text, das von Frau Kohlbeck einstudiert worden war. Lehrer Häusler sprach über den Kursunterricht Technisches Zeichnen und wies darauf hin, daß auch im kommenden Schuljahr die 8. Klasse Knaben dieses Fach allgemein belegen wird. Die Stenogruppe gab eine Probe ihres Könnens an der Tafel und bewies, daß sie unter Leitung von Rektor Hösl im letzten Jahr gut in die Grundkenntnisse der Kurzschrift eingeführt wurden. Nach einem Harmonika-Duett brachte die Orff-Instrumentalgruppe unter der Leitung von Frau Merklein ein Volkslied zum Vortrag Eine Flötengruppe schloß sich an und bekundete eine erstaunliche Fertigkeit auf den Instrumenten. Ein betrüblicher Anlaß für die Schule war die Verabschiedung von H. Kooperator Vos, der im September neue Aufgaben seines Ordens zu erfüllen hat. Rektor Hösl hob das herzliche Einvernehmen zwischen ihm und der Schule hervor und wünschte dem modernen, aufgeschlossenen und fortschrittlichen Geistlichen viel, Glück für die Zukunft. Kinder allen Klassen, die er hier unterrichtete, überreichten ihm mit Dankesworten kleine Geschenke. Die ganz Kleinen warteten mit einem Spiel auf, das sich von allem an die Schulentlassenen wandte und sie zeigten dabei, daß das Lernen nicht aufhört. Anschließend verteilte Schulleiter Hösl an 19 Mädchen und 10 Knaben die Zeugnisse und legte ihnen nahe, auch später die Verbindung mit der Schule nicht abreißen zu lassen. Er wünschte allen einen schönen, guten und erfolgreichen Lebensweg. Für die Entlaßschüler dankte Ursula Kapfenberger allen Lehrkräften für ihre Mühe während der langen Schulzeit Mädchen überreichten allen Lehrerinnen und Lehrern Blumengebinde als Anerkennung.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.07.1965
Nach Gottes hl. Willen verschied in einer Klinik in München, nach langer, schwerer und mit bewundernswerter Geduld ertragener Krankheit, am 20. Juli 1965 mein lieber Gatte, Vati, Bruder, Schwager, Schwiegersohn und Onkel
Herr Alfons Schedlbauer
in Meidendorf
im 33. Lebensjahr, nach öfterem Empfang der hl. Sterbesakramente selig im Herrn.
Meidendorf, Breitfeld, Wolfessen, Lohof, Dietmannsried, Deheim, den 22. 7. 1965
In tiefer Trauer:
Hilde Schedlbauer, Ehefrau
mit Kindern Willi und Alfons
im Namen der Geschwister u.
übrigen Verwandtschaft
Trauergottesdienst am Freitag, 23. 7. 1965, 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Windberg mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.07.1965
Der Herr über Leben und Tod holte am 21. Juli um 19.30 Uhr unsere liebe Tochter, Schwester, Schwägerin. Tante und Patin
Jungfrau Theresia Ecker
Pfarrhaushälterin
schnell und unerwartet nach Empfang der heiligen Sterbesakramente im Alter von nicht ganz 38 Jahren heim in sein ewiges Reich.
Brandstadt, Au v. Wald, Mussenhausen, Schönbrunn, Regensburg, Ölbing und München, den 22. Juli 1965
In tiefer Trauer:
Maria Ecker, Mutter
Adolf Ecker, Bruder mit Familie
Josef Ecker, Bruder mit Familie
Norbert Ecker, Bruder mit Frau
Alois und Xaver Ecker, vermißt
Schwester Maria Norberta Ecker
Schwester Maria Friedberta Ecker
Franziska Ecker, Schwester
Ottilie Ecker, Schwester
Mathilde Ecker, Schwester
und übrige Verwandtschaft
Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung findet am Samstag, 24. Juli um 9 Uhr in Hunderdorf statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.07.1965
Pilgermesse in Heilig-Kreuz
Windberg. Die Pilgermesse in der Wallfahrtskirche Heilig-Kreuz bei Windberg findet in dieser Woche ausnahmsweise erst am Samstag statt. Sie beginnt um 7 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.07.1965
Ein junger Vater beerdigt
Windberg. Eine ungewöhnlich große Trauergemeinde versammelte sich am Freitag auf dem Windberger Friedhof, um von Alfons Schedlbauer aus Meidendorf Abschied zu nehmen. Pfarrer Pater Ephrem sprach Worte christlichen Trostes für die Hinterbliebenen, hinterläßt doch der Verstorbene, der erst im 33. Lebensjahre stand, die Gattin mit zwei Kindern von drei und fünf Jahren. Ihnen wendet sich allgemeines Mitgefühl zu. Alfons Schedlbauer stammt aus Wolfessen. Erst vor wenigen Jahren hatte er Hilde Decker aus Meidendorl geheiratet. Alsbald meldete sich die langwierige Krankheit, die er großer Geduld ertrug, bis er in der letzten Woche in einen Münchner Krankenhaus verschied. Der Windberger Kirchenchor sang am offenen Grab unter Leitung von Herrn Ungrot aus Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.07.1965
„Keine Unehrlichkeit in der Agrarpolitik!“
Der agrarpolitische Referent beim SPD-Landesverband sprach in Hofdorf vor einheimischen Landwirten.
Hofdorf-Hunderdorf. Größtenteils Landwirte hatten sich am Freiteigabend eingefunden, als Kreisrat W. Ueckmann im Gasthaus Deschl (Hofdorf) dem agrarpolitischen Referenten beim Landesverband, Hans Büchler das Wort übergab.
In einem sachlichen Referat befaßte sich der Redner eingangs mit der heutigen Situation der Landwirtschaft. In diesem Zusammenhang erinnerte er an die Äußerung Dr. Mansholts, Vize-präsident der EWG-Kommission, auf der Agrarpolitikichen Tagung der Europa-Union in München: „Wer den Bauern falsche Hoffnungen macht, ist mitschuldig an dein Elend, in das sie dadurch geraten.“ Seit der Nachkriegszeit befinde sich die Landwirtschaft in einem revolutionären Umschichtungsprozeß. Die Produktion werde immer kapitalintensiver. Ein großer Teil der kleinen und mittleren Landwirte sei in eine echte Notlage geraten. Im folgenden Teil seines Referates zeigt, H. Büchler in verschiedenen Punkten die heutige Sachlage sehr klar auf. Nachstehende Gesichtspunkte wurden eingehend beleuchtet: Größenstruktur, Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, die Mechanisierung, Vergleichslohn einer Volkarbeitskraft in der Landwirtschaft mit dem Lohn im Gewerbe, Hilfen durch den Grünen Plan.
Der Grüne Plan sei so angelegt, daß derjenige, der schon viel besitzt, noch kräftig unterstützt wird. Die Frage nach der Notwendigkeit wird gar nicht gestellt. Prof. Dürwachter stellt in einem Bericht fest, daß ein 80-Hektur-Betrieb im Gäuboden, also mit bester Bodenlage, etwa 15- bis 20mal soviel erhält als ein Betrieb mit 8 Hektar im Bayerischen Wald. Auch bei der Verteilung der Gelder aus der sog. Vorfeldbereinigung ist man von den Bauernverbänden zunächst auf die geniale Idee gekommen, pro Hektar 30 DM zu verteilen, nur der Druck der Kleinen auf die Verbände habe dazu geführt, daß dieses Mißverhältnis abgeschwächt worden sei. Weiter behandelte der Sprecher die Getreidepreissenkung und ihre Folgen. Danach ging Büchler auf die Chancen in der Veredelung über. Die gewerbliche Wirtschaft fasse immer mehr Fuß auf dem Veredelungssektor. Bereits Ende 1961 wurden von Gewerbebetrieben 12 Prozent aller Mastschweine, 20 Prozent aller Eier, 55 Prozent aller Masthähnchen erzeugt. Dieser Anteil wurde gerade im letzten Wirtschaftsjahr vor allein bei der Eier- und Masthähnchenerzeugung wesentlich erweitert. Diese flächenunabhängigen Gewerbebetriebe siedelten sich immer mehr in der Nähe von Städten bzw. Großstädten an. Fabrikanten sehen in derartigen Betrieben eine gute Kapitalanlage ihrer überschüssigen Geldmittel. So habe sich z. B. vor den Toren Münchens ein solcher Betrieb mit 40 000 Hühnern angesiedelt. Bei einer weiteren Ansiedelung gäbe es kaum mehr Platz für die bäuerliche Geflügelhaltung. Diese Kreise erwägen heute schon den Bau von Schweinemästereien riesigen Ausmaßes.
Auf die kostendeckenden Preise eingehend, meinte der Landwirt: In aller Deutlichkeit müsse gesagt werden, daß es diesen Preis nicht gäbe; denn jeder Bauer erzeuge zu anderen Kosten. Sinnvoller sei es, von besseren Preisen zu sprechen.
Wer seit 8 Jahren in München und seit 16 Jahren in Bonn regiert, müsse die volle Verantwortung für diese Agrarpolitik übernehmen, auch für die Unterlassungssünden. Im abschließenden Teil seines Referates entwarf der Redner ein Bild, wie sich die SPD eine Situationsverbesserung vorstellt. U. a. nannte er folgende Punkte: Mehr Orientierung für die Landwirtschaft, planende Vorausschau, Markt- und Preisorientierung, EWG-Anpassungsplan für Bayern (von der CSU bisher immer abgelehnt), regionale Entwicklungspläne, Industrieansiedlungen, soziale Sicherheit für den Bauern, überbetrieblicher Maschineneinsatz und schließlich Verbesserung des ländlichen Bildungs- und Ausbildungssystems.
Zum Schluß versicherte H. Büchler, eine sozialdemokratisch geführte Bundesregierung werde in der EWG eine Politik durchsetzen helfen, die, zusammen mit der Verwirklichung dieser Vorschläge, endlich die in der Landwirtschaft Tätigen für die Herausforderung der modernen Wirtschaftsentwicklung wappnen und sie zugleich an den ständigen Verbesserungen des Lebensstandards in der Wohlstandsgesellschaft teilnehmen lassen würde.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.07.1965
Auf zum Volksfest nach Hunderdorf
Bierprobe am Freitag – Preisverteilung am Montag
Hunderdorf. Das Volksfest ist ein Überbleibsel aus einer längst vergangenen Zeit. Es war einmal die große Schau, die Sensation und wenn es sich ein Ort leisten konnte, dann gab es sogar Attraktionen zu bestaunen. Hier sah man, was man nur mit einem Gruseln auf der Haut näher betrachten konnte: den Affenmenschen, die Riesendame, den Schlangenmenschen und genug andere schreckliche Gestalten. Niemand ließ sich gerne diese große und einmalige Schau entgehen; denn man mußte wieder gut ein Jahr darauf warten. Heute liefern uns Kuriositäten und Wunder schon das Fernsehen und die Illustrierten ins Haus und das Interesse an diesen fraglichen Attraktionen, die manchmal Schwindel oder grausame Zur-Schau-Stellung menschlichen Leids waren, ist zurückgegangen. Von den Volksfesten von einst blieb die Bierzeltstimmung, der Durst auf das süffige Volksfestbier, der Ratsch mit Gleichgesinnten und das Vergnügen an den Schießbuden, Schiffschaukeln, den Wurfbuden, Geisterbahnen und ähnlicher harmloser Zeitvertrieb.
Wenn daher am kommenden Freitag in Hunderdorf wieder mit dem Auszug auf die Festwiese und dem Anstich des ersten Banzens durch Bürgermeister Rainer das Hunderdorfer Volksfest eröffnet wird, dann sind sicher wieder genügend Leute vorhanden, die sich den kurzen Wiesenrummel in Hunderdorf nicht entgehen lassen. Neben einem kleinen Vergnügungspark. für Kinder und Erwachsene, gibt es auch Stände und Verkaufsbuden. Für das leibliche Wohl ist besonders gut gesorgt, wo es zum guten Festbier der Brauerei Aldersbach auch die nötige Unterlage, wie Brathendl, Schweinswürstl, Käse und andere Leckerbissen gibt. Die Volksfestkapelle Helmbrecht sorgt für den nötigen Schwung und eine zünftige Stimmung stellt sich dann von selbst ein. Die auswärtigen Besucher finden einen genügend großen Parkplatz vor und brauchen sich nur um die genehmigten Promille zu sorgen. Am Freitag um 18 Uhr ist der Auszug zum Bierzelt mit der Festkapelle. Anschließend wird Bürgermeister Rainer den ersten Banzen anzapfen. Bei der Bierprobe können sich dann alle von der Qualität des Festbieres überzeugen. Am Samstag ist dann großer Wiesenrummel und am Sonntag treffen sich die örtlichen Verbände und Vereine im Bierzelt. Zum Ausklang am Montag treffen sich dann nochmals alle Inhaber von Freilosen, die es auf jede Maß gibt, zur großen Preisverteilung. Der erste Preis ist wieder ein Spanferkel und auch die anderen Preise können sich sehen lassen.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.07.1965
Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 13. bis 16. 7. 1965 eingereichten Baugesuche
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Bauanträge eingereicht worden: … Fimberger Barbara, Meidendorf, Gde. Windberg. Neubau e. Garage; Feldbauer Alois, Gaishausen, Neubau eines Kamins …
Quelle: Bogener Zeitung, 30.07.1965
Schützen fahren ins Salzkammergut
Großlintach. Der Schützenverein von Großlintach fährt am Samstag nach Österreich ins Salzkammergut. Alle Beteiligten sollen sich um 4 Uhr früh beim Gasthaus Schlecht einfinden, da pünktlich abgefahren wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.07.1965
Versammlung der Krieger und Veteranen
Hunderdorf. Am Sonntag findet um 15 Uhr im Gasthaus Sandbiller eine Versammlung des Krieger- und Veteranenvereins statt. Neben den Mitgliedern sind auch Gäste willkommen. Es wird die Teilnahme am 135jährigen Gründungsfest mit Fahnenweihe des Krieger- und Veteranenvereins Straubing am 8. August besprochen und das Festprogramm bekannt gegeben werden. Zugleich soll die gemeinsame Abfahrtszeit festgelegt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.07.1965
Alfons Schedlbauer bestattet
Windberg. Groß war die Zahl der Trauergäste auf dem Windberger Friedhof, die am Freitag Abschied nahm von Alfons Schedlbauer von Meidendorf. Im Blütenalter von knapp 33 Jahren mußte der Verstorbene seine Frau und seine zwei Söhne im Alter von vier fünf Jahren für immer verlassen. Aus Wolfessen bei Perasdorf stammend, reichte er im Jahre 1961 der Landwirtstochter Hilda Decker von Meidendorf die Hand zum Ehebund. Doch schon nach kurzer Zeit wurde er von einer schweren Krankheit heimgesucht, an deren Folgen er am vergangenen Dienstag im Krankenhaus in München verschied. Pater Ephrem übergab den Sarg der geweihten Erde und sprach tröstende Worte an die Angehörigen. Der Kirchenchor unter Leitung von Chordirigent Unkrodt umrahmte die Trauerfeier mit einem würdigen Lied. Die Belegschaft der Firma Richard Weichselgärtner Bogen legte ihrem Arbeitskameraden einen Kranz nieder. Den Angehörigen des so früh verstorbenen Mitbürgers Alfons Schedlbauer wendet sich allgemeine Anteilnahme zu.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.07.1965
Ehrenvolle Auszeichnung für jungen Meister
Metzgermeister Adolf Sandbiller erhielt eine Silberne DLG_Preismünze – Heimisches Handwerk ist konkurrenzfähig
Hunderdorf. Bei der Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft für Fleischwaren und Feinkosterzeugnisse, die in Nürnberg stattfand, hat Metzgermeister Adolf Sandbiller für einen „rohen Saftschinken“ die silberne Preismünze erhalten. Die eingesandte Ware, die aus der laufenden Herstellung sein muß und kurzfristig abgerufen wird, wird dabei nach den verschiedensten Gesichtspunkten getestet und einer strengen Auslese unterzogen. Dem von Sandbiller jun. eingesandten Saftschinken wurde dabei das höchste Prädikat der DLG „Beste Qualität“ zugestanden. Von 20 möglichen Punkten wurden ihm 19 gegeben, so daß er nur um einen Punkt die goldene Medaille verfehlte. Schon im Vorjahr hatte Sandbiller bei diesem Wettbewerb eine silberne Preismünze für seinen Käseschinken bekommen. Damals ging es um Frischwaren, während heuer auf der Ausstellung die Dauerwaren vertreten waren. Der Erfolg des jungen Meisters, der erst vor einigen Jahren neben der elterlichen Gastwirtschaft die Metzgerei aufgebaut hat, ist deshalb besonders hoch zu werten, weil auf dieser Ausstellung, nur ganz wenige dieser Auszeichnungen an Betriebe im Bayerischen Wald fielen. Zur Zeit führt Adolf Sandbiller einen großzügigen und modernen Ladenbau durch, der somit nicht nur hinsichtlich der Einrichtung, sondern auch durch die anerkannte Qualitätsware, die hier erzeugt wird, vorbildlich für sein Handwerk wirbt. Besonders erfreulich ist diese Tatsache auch für das heimische Handwerk, das damit unter Beweis stellen kann, daß es für den ansteigenden Fremdenverkehr und die gehobenen Kundenansprüche durchaus gewappnet und mit anderen Gebieten konkurrenzfähig ist. Zu den Anerkennungsschreiben, die dem jungen Meister für seine Auszeichnung von den verschiedenen Berufsverbänden zugingen, auch unsere Glückwünsche.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.07.1965
Die Gemeindekasse zahlt aus
Windberg. Die Auszahlung der Sozialhilfe, Kriegsschadenrenten, Ausbildungsbeihilfen. Pflegegelder und Pflegekindergelder erfolgt am Dienstag von 14 bis 15 Uhr in der Gemeindekanzlei.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.07.1965
Sie wollen heiraten
Windberg. Der Hilfsarbeiter Johann Rosenhammer von Buchaberg und die Kontrolleurin Gisela Hoffmann von Oberaltaich haben beim Standesamt Windberg das Aufgebot bestellt. Die Eheschließung mit Hochzeitsfeier soll am Samstag, 14. August, in Windberg stattfinden.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.07.1965
Übung der Feuerwehr
Windberg. Am Sonntag findet in Irenzfelden um 9.30 Uhr eine Gruppenübung der Freiw. Feuerwehr Windberg statt. Um pünktliches und vollzähliges Erscheinen bittet die Vorstand-schaft.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.07.1965
Dieselbeihilfen abholen
Windberg. Die Dieselkraftstoffbeihilfen sind eingetroffen und sollen in den nächsten Tagen bei der Raiffeisenkasse abgeholt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.07.1965
2. Löschgruppe mit hervorragender Leistung
Die Gruppe der FFW erhielt das Leistungsabzeichen in Bronze – Innerhalb einer Woche prüfungsfähigen Ausbildungsstand erreicht
Steinburg. Am Wochenende unterzog sich die Löschgruppe der FFW Steinburg der Prüfung für das Leistungsabzeichen in Bronze. Auf dem geräumigen Spielhof der Volksschule nahm man Aufstellung und Löschmeister Franzl Solcher meldete den Schiedsrichtern die angetretene Mannschaft. Das Prüfungskollegium bestand aus den Herren Heß, Pilgramsberg, Pellkofer, Wiesenfelden und Hierl aus Straubing. Weiterhin waren auch noch die Kreisbrandmeister Löw, Perasdorf und Clement Lang, Mitterfels anwesend. Beide wollten die Früchte ihrer Ausbildungsarbeit als Zuschauer sehen. Die Prüfung wurde ohne technischen Fehlerpunkt und in sehr kurzer Zeit abgelegt. Nur dem spurtschnellen Wassertruppmann erwies sich der Kupplungsschlüssel als Verführer und riß ein großes Loch in die neue, frischgebügelte Hose. Die Gruppe zeigte eine hevorragende Leistung und alle Kameraden, Gemeindeverwaltung und Bevölkerung sind stolz auf sie.
Besonders zu würdigen ist, daß die Vorbereitungsübungen nur fünf Tage in Anspruch nahmen. „Es ist schon sehr selten. daß innerhalb einer Woche ein prüfungsfähiger Ausbildungsstand erreicht wird“, betonte Kreisbrandmeister Heß bei seiner Schlußbesprechung. Er sagte weiterhin. daß es sehr selten sei, so viele interessierte Zuschauer anzutreffen, wie in Steinburg. Dies zeige. wie sehr die Bevölkerung mit ihrer Wehr verbunden ist. Unter den Zuschauern befanden sich auch Feriengäste aus den Großstädten des Ruhrgebietes. Sie waren äußerst erstaunt und beeindruckt, daß eine Landfeuerwehr so gut ausgerüstet ist und einen so hohen Leistungsstand aufweist.
Kommandant Anton Häusler eröffnete den Kameradschaftsabend und begrüßte die Gäste des Abends. Er würdigte die Leistung der neuen Löschgruppe und hob dabei besonders hervor, daß sich die Beteiligten während ihrer Urlaubszeit zur Verfügung gestellt haben. Dann stellte er die neue Löschmannschaft vor: Löschmeister Franzl Solcher, Wassertrupp Fronauer Max und Zeindlmeier Josef, Löschtrupp Söldner Jakob und Sperl Max. Schlauchtrupp Schreiner Hans und Wenninger Adolf. Öffentlichen Dank und Anerkennung sprachen auch Bürgermeister Berger und Kreisrat Müller aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.08.1965
RK-Gruppenabend
Hunderdorf. Morgen treffen sich die Mitglieder der RK-Ortsgruppe um 20 Uhr im Cafe Weinzierl. Die Vorstandschaft bittet um pünktliches Erscheinen.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.08.1965
Namensliste war unvollständig
Steinburg. Wie berichtet, konnte die zweite Löschgruppe der FFW Steinburg das Leistungs-abzeichen in Bronze erwerben. Dieser Gruppe gehören neben den bereits genannten Wehrmännern auch Thomas Gürster als Maschinist und Johann Fuchs als Melder an. Durch ein Versehen blieben ihre Namen in unserem gestrigen Bericht unerwähnt.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.08.1965
Es trat der Herr mit raschem Schritt
in unser friedlich stilles Haus
Nach längerem, mit Geduld ertragenem, schwerem Leiden und Empfang der Letzten hl. Ölung, verschied schnell und unerwartet am 4. August 1965 im Herrn, mein lieber Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager, Onkel und Cousin
Herr Josef Schmidbauer
Maurer von Windberg
Mitglied der Freiw. Feuerwehr und des Kriegervereins Windberg
Kriegsteilnehmer 1939/45
im Alter von 61 ½ Jahren.
Windberg, Bogen, Biehl, Staudach, Irenzfelden, den 4. August 1965
In tiefer Trauer:
Berta Schmidbauer, Gattin
Dietmar Schmidbauer, Sohn
Martina Scholz, Tochter mit Gatten
Geschwister und übrige Verwandtschaft Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung findet am Freitag, 6. August 1965 vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche Windberg statt. Sterberosenkranz am Donnerstag um 17 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.08.1965
Das Standesamt im Juli
Bogen. Im Juli verhzeichnete das Standesamt Bogen, 10 Geburten, 3 Ehesehließungen und zehn Sterbefälle. Geburten: Anna Helene Edbauer, Meidendorf (Gde. Windberg) … Angelika Gerda Wittwer, Hunderdorf (Siedlung) … Frieda Stelzer, Hoch (Gde. Gaishausen) … Gestorben sind: …Hainz Maria, Thananger (Gde. Hunderdorf), 71 Jahre …
Quelle: Bogener Zeitung, 06.08.1965
Fischer-Waldfest 1965
des Bezriksfischereivereins 1882 e. V. Bogen
FESTPROGRAMM
Sonntag. 7. August 12.00-17.00 Uhr Königsfischen des Bezriksfischereivereins Bogen
19.00 Uhr Eröffnung des Fischer-Waldfestes in Waltersdorf – Sommernachtsfest
21.00 Uhr Feierstunde
Omnibus-Pendelverkehr Bogen – Waltersdorf
19.00-20.00 Uhr ab Brücke Bogen – Hinfahrt
23.00-24.00 Uhr ab Waltersdorf – Rückfahrt
Sonntag. 8, August
10,30 Uhr Feierlicher Festgottesdienst an den Weihern in Walztersdorf –
Gedächtnisgottesdienst für alle verstorbenen Fischerkameraden –
Die „Burgschützen von Neu-Nußberg“ singen die ,,Waldlermesse“
von Anette Thoma
13.00 Uhr Inthronisation des Fischerkönigs 1965
Preisverteilung – Feststimmung
Montag, 9. August, ab 17.00 Uhr Festausklang
Gockerlbraterei – Bratwürstl
Festwirt: Gastwirt Primbs, Waltersdorf – Festbier: Brauerei Irlbach
Festleitung: .Joachim Hintze, Ingenieur, 8443 Bogen, Telefon 350
Quelle: Bogener Zeitung, 07.08.1965
Zur Fahnenweihe nach Straubing
Hunderdorf. Die Mitglieder des Krieger- und Veteranenvereins Hunderdorf, die sich am Samstag an der Fahnenweihe in Straubing beteiligen, treffen sich um 6.15 Uhr beim Gasthaus Sandbiller zur Abfahrt. Man erwartet, daß sich viele Kameraden zu diesem seltenen Jubiläum einfinden.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.08.1965
CSU-Versammlung mit Amtmann Deschl
Steinburg. Die Ortsgruppe der CSU veranstaltet am Sonntag im Gasthaus Berger in Steinburg eine Versammlung. Beginn: 20 Uhr. Als Redner konnte Stadtamtmann Josef Deschl gewonnen werden. Nach dem Referat des Gastes wird ein Film über den Landkreis Bogen gezeigt. Die Ortsgruppe ersucht höflichst alle Gemeindebürger zu der Versammlung zu erscheinen, da in der Aussprache auch gemeindliche Probleme erörtert werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.08.1965
Josef Schmidbauer beerdigt
Windberg. Am Freitag wurde auf dem Windberger Friedhof Josef Schmidbauer zur letzten Ruhe bestattet. Eine große Trauergemeinde hatte sich eingefunden, als Pfarrer Pater Ephrem ihm den letzten Segen der Kirche erteilte. Der Kirchenchor sang unter Leitung von Herrn Ungrodt aus Hunderdorf. – Der Verstorbene stammte aus Biehl, Gemeinde Windberg, wo er am 20. Februar 1904 als Sohn der Landwirts- und Zimmermannsfamilie Schmidbauer geboren wurde. 1932 heiratete er Berta Grüll von Rainfurt. Der Zweite Weltkrieg rief ihn nach Frankreich und Rußland. Am Kriegsende geriet er in Gefangenschaft. Einen schweren Schlag bedeutete es für die Eltern, als am 2. Dezember 1959 der Sohn Armin bei einem Arbeitsunfall im Alter von 23 Jahren tödlich verunglückte. Seit zwei Jahren litt der Verstorbene an einer schweren Krankheit, arbeitete aber bis zuletzt unermüdlich in seinem Beruf als Maurer. Sein Tod bedeutete einen schweren Verlust für die Gattin und die beiden Kinder. Josef Schmid-bauer war sehr angesehen wegen seiner steten Hilfsbereitschaft. Die Mitglieder der Freiw. Feuerwehr und des Krieger- und Veteranen-vereins nahmen am Grabe Abschied von ihrem Vereinskameraden. JP
Quelle: Bogener Zeitung, 08.08.1965
Patrozinium In Windberg
Windberg. Am Fest Mariä Himmelfahrt (15. August), das heuer auf einen Sonntag fällt, be-geht Windberg das Patrozinium der Pfarrkirche. Beichtgelegenheit ist am Samstag von 19 bis 21 Uhr und am Sonntag von 5.30 bis 6.30 Uhr. Am Sonntag wird um 6.30 Uhr der Frühgottesdienst für den verstorbenen Prämonstratenserpater Siard Tibosch gehalten, um 8 Uhr ist feierliches deutsches Hochamt und um 9.30 Uhr Klostergottesdienst. Bei jedem Gottesdienst wird für die Renovierung der Pfarrkirche gesammelt, die bald beginnen soll. Am Nachmittag ist um 14 Uhr Patroziniumsandacht.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.08.1965
Fatimafeier in Heilig Kreuz
Windberg. Am Freitag dieser Woche pilgern die Marienverehrer wieder nach Heilig Kreuz bei Windberg. In der Pfarrkirche ist morgens um 6.30 und 7.10 Uhr hl. Messe, nachmittags um 14 Uhr in der Wallfahrtskirche Rosenkranz, um 14.30 Uhr Predigt und Marienfeier. Der Pilgergottesdienst, der jeden Freitag früh in Heilig Kreuz stattfindet, fällt am Fatimatag aus. Statt dessen treffen sich die Pilger um 19.30 Uhr vor der Pfarrkirche in Windberg und gehen in einer Lichterprozession nach Heilig Kreuz, wo eine Abendmesse den Wallfahrtstag beschließt.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.08.1965
Sie schlossen den Bund fürs Leben
Steinburg. Am Samstag schlossen der Maschinenbauer Helmut Auerbacher und die Industrienäherin Helga Schneider den Bund fürs Leben. Die kirchliche Trauung fand in der Heimatkirche des Bräutigams in Windberg statt, wo Pater Ephrem das Sakrament der Ehe spendete und die Brautmesse zelebrierte. Vom schönen Klosterort begab sich dann die Hochzeitsgesellschaft herunter in das Tal des Perlbaches nach Steinburg, wo die weltliche Feier in der Brauereigaststätte Berger stattfand. Unseren Glückwunsch.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.08.1965
Windberg – liturgisches Zentrum der Diözese
Prämonstratenserabtei Windberg erhielt einen neuen Auftrag des Bischofs – Als Abtei ist Windberg kanonisch nicht erloschen – Auftrag des Oberhirten Bischof Dr. Graber im Geist des Konzils
Grundstock mit über 6000 Dokumentationsnachweisen – Zügiger Ausbau
Windberg. Die Prämonstratenserabtei Windberg baut im Auftrag des Diözesanoberhirten von Regensburg, Bischof Dr. Rudolf Graber, zur praktischen Förderung und Verwirklichung der Weisungen des Zweiten Vatikanischen Konzils und im Geist der alten pastoral-liturgischen Tradition des Ordens, ein liturgisches Informations-, Dokumentations- und Bildungszentrum auf, das vor allem im Dienst der Seelsorge und Liturgieerneuerung des Bistums Regensburg stehen, aber auch darüber hinaus Klerus und interessierten Gläubigen nach Wunsch und Be-darf sich zur Verfügung stellen will.
Das Prämonstratenserstift Windberg ist nach den geltenden Bestimmungen des Kirchenrechts als Abtei kanonisch niemals erloschen. Bei unrechtmäßiger Aufhebung, wie die staatliche Säkularisation von 1803 eine war, erlischt die Institution einer kirchlichen moralischen Person, also z. B eines Klosters, erst 100 Jahre nach dem Tod des letzten Mitglieds, (Ordensprofessen), der letzte säkularisierte Prämonstratenser der Abtei Windberg starb nach der zwangsweisen weltlichen Aufhebung von 1803 aber erst 1843, während die Neubesiedlung Windbergs schon 80 Jahre später, also 20 Jahre vor der Erlöschungsfrist, und zwar von der Mutterabtei Berne-Heeswijk in Holland aus, 1923 erfolgte. Inzwischen hat sich der Windberger Konvent durch eine ganze Reihe junger deutscher und weiterer holländischer Mitbrüder zu einem leistungsfähigen Priestertum vergrößert, das sich neben der Pflege der innerklösterlichen Lebensaufgaben in Gottesdienst, Innerlichkeit, Wissenschaft und Arbeit der Tradition des Prämonstratenserordens gemäß vor allem für die praktische Seelsorge im Bistum Regensburg und darüber hinaus zur Verfügung stellt. Zu den bisherigen Aufgaben, u. a. in der seelsorglichen Betreuung der Pfarrei Windberg, soll nun im Auftrag des Regensburger Oberhirten auch der Aufbau eines Liturgischen Zentrums kommen, wie es dem Geist des Regelvaters der Prämonstratenser, des Bischofs Augustinus und dem seelsorglich-gottesdienstlichen Ideal des Ordensgründers und Bischofs St. Norbert sowie der jahrhundertelangen Ordenstradition der Prämonstratenser entspricht. Das im Auftrag des Oberhirten errichtete Liturgische Zentrum der Prämonstratenserabtei Windberg (8441 Post Hunderdorf über Straubing Niederbayern) sieht sich im allmählichen organischen Aufbau nach der im Amtsblatt für die Diözese Regensburg mitgeteilten Arbeitsplanung vor eine dreifache Zielaufgabe gestellt:
1. Im Einvernehmen mit dem Bischöflichen Ordinariat Regensburg und nach dessen Richtlinien wird die Abtei Windberg zunächst ein Liturgisches Dokumentations- und Informationszentrum aufbauen, das bereits heute über mehr als 6 000 Nachweise verfügt und allen Seelsorgern und Pfarreien in Fragen liturgischer Pastoral zur Verfügung stehen soll.
2. Die Abtei Windberg wird außerdem einige ihrer Patres speziell dafür bereitstellen, in Pfarreien und religiösen Gemeinschaften bei der praktischen Durchführung der Liturgieerneuerung eine helfende Hand zu bieten, wobei besonders an die Veranstaltung liturgischer Tage, Triduen und Wochen, auch sog. „Meßwochen“ gedacht ist, und zwar für die ganze Pfarrei oder für einzelne Gruppen der Pfarrei bzw. größerer Gebiete, wie der Dekanate usw.
3. Im zunächst kleineren Rahmen will die Abtei Windberg im angeschlossenen Norbertusheim (bis die Mittel zu dessen entsprechendem Neubau bereitstehen) ferner schließlich noch besondere Schulungstage für Priester, Chorleiter, Lektoren, Jugendgruppen, liturgische Kreise usw. durchführen.
Die Prämonstratenserabtei Windberg betont in ihrer sorgfältig überlegten Arbeitsplanung, man hoffe von den bescheidenen Ansätzen zur Spezialisierung im heute so wichtigen liturgisch-pastoralen Apostolatszweig durch einen fortschreitenden Ausbau wachsend Gemeinden, Bistum und Kirche gute Dienste leisten zu können. Im Regensburger oberhirtlichen Amtsblatt heißt es abschließend: „Wir machen die Geistlichen des Bistums auf diese (Arbeits-) Planung aufmerksam in der Hoffnung, daß die liturgische Erneuerung durch diese Tätigkeit des Klosters Windberg eine wertvolle Förderung erfahren möge.“
Die Prämonstratenserabtei Windberg ist für jede Unterstützung in Aufbau und Arbeit des Liturgischen Zentrums, wie der Berichterstatter aus seinen Gesprächen mit den deutsch-holländischen Patres weiß, herzlich dankbar und zwar ganz besonders auch dankbar für alle Hilfe in Gebet und Opfer aus dem Gottesvolk. Weisung und Auftrag des Konzils verlangen zur praktischen Verwirklichung den bereitwilligen, konkreten Einsatz im Geist der kirchlichen Liturgie- und Lebenserneuerung.
Msgr. Dr. I. R.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.08.1965
Auf zum Preis-Kegeln
Windberg. Mit diesem Ruf wurde so mancher Liebhaber des Kegelns von seinen Kollegen aufgefordert, das Preiskegeln in den letzten 14 Tagen auf der renovierten Kegelbahn der Gast-wirtschaft Josef Wagner in Windberg mitzumachen. Am Sonntag war nun die Preisverteilung. Die glücklichen Gewinner sind: Josef Hüttinger von Iglhaft gewann den 1. Preis und damit den Schafbock, Konrad Niedermeier von Unterbucha errang den 2. Preis, Friedl Schlecht von Hunderdorf war 3. Preisträger, den 4. Preis gewann Franz Gegenfurtner von Pfelling und den 5. Preis holte sich Rainer Holzknecht von Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.08.1965
„Europa werden, um Deutschland zu bleiben“
Amtmann Deschl sprach auf einer CSU-Wahlversammlung in Steinburg
Steinburg. Zur CSU-Wahlversammlung am Sonntag in der Brauerei-Gaststätte Berger konnte Ortsvorsitzender Bürgermeister Alfons Berger zahlreiche Bürger und Bürgerinnen begrüßen. Sein besonderer Gruß galt dem Redner des Abends, Kreisrat Josef Deschl aus Bogen, den Kreisräten Egon Weinzierl und Alfred Müller, dem 2. Bürgermeister Jakob Petzendorfer, dem vollzählig anwesenden Gemeinderat, dem Ehrenbürger der Gemeinde, Johann Petzendorfer, und dem Vorsitzenden der CSU-Ortsgruppe Neukirchen, Johann Amann.
Unter der Überschrift „Wo stehen wir?“ bot Amtmann Deschl einen erschöpfenden Überblick über die weltpolitische Lage. Krisen in Regierungen und Währungen anderer Lander, aufflackernde Kriegsherde und die Not der unterentwickelten Länder sollten uns alle hellwach halten. Bis jetzt herrsche noch Gleichgewicht, aber die Waagschalen seien dauernd in Bewegung. Hier gelte es auch, daß sich Europa und auch Deutschland einschalte, denn Deutschland als die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt habe eine große Verantwortung zu erfüllen. Kleine Rückschläge dürfen nicht zur Mutlosigkeit führen. „Europa muß zur dritten Kraft werden“, dann bestehe auch größte Aussicht auf Wiedervereinigung.
Die Leistungen der CDU/CSU-Regierung auf dem Gebiete der Sozialpolitik stünden als erste auf der Weltrangliste und sogar Schweden, über 100 Jahre von Kriegen verschont, gebe nur 12,4 Prozent seiner wirtschaftlichen Gesamtleistungen aus, während die Bundesrepublik mit 16,2 Prozent an der Spitze aller Länder der Erde stehe. Wer die Verantwortung trage, dürfe stolz auf diese Leistung sein, könne sich aber auf der anderen Seite auch nicht erlauben, einen blauen Dunst von Versprechungen über das Volk auszugießen. „Wer allen alles verspricht, ist unglaubwürdig und hält das Volk für dumm“.
Die CDU/CSU verspreche als einziges dem deutschen Volke, daß sie auch weiterhin die bewährten und sichtbaren Schritte nach vorwärts und aufwärts gehen wird.
Ein weiterer Punkt der Ausführungen war Bayern gewidmet. Der Einfluß Bayerns stehe und falle mit der CSU, denn sie sei die einzige Partei, die Bayern im Bund vertrete. Dies bestätigten auch die BP und die GDP, welche die Zielsetzungen der CSU unterstützten.
Kreisrat Müller zeigte anschließend den Anwesenden an Hand eines Filmes die Aufbauarbeit der CSU im Landkreis Bogen. Dabei wurde mit Befriedigung festgestellt, daß auch die Gemeinde Steinburg schon vor Jahren zielstrebig sich am wirtschaftlichen Aufbau beteiligt hat. Erwähnenswert sind, gemeindliche Wasserversorgung 330 000 DM, Schulhaus 285 000 DM, Lehrerwohnhaus 115 000 DM, Elektrifizierung 304 000 DM, Industrieansiedlung von Nolte und Walker 45 000 DM, Feuerlöschwesen, Gemeindewaage, Unkrautspritze und Weginstandsetzung, ca. 50 000 DM.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.08.1965
Generalversammlung des Trachtenvereins
Windberg. Am Sonntag findet um 15 Uhr im Vereinslokal Amann die Generalversammlung des Trachtenvereins statt. Alle Mitglieder werden um ihr Erscheinen gebeten.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.08.1965
Garant einer gesicherten Wasserversorgung
Der neue Hochbehälter verfügt über drei Kammern mit 700 Kubikmeter Wasserreserve
Mitterfels. In diesen sommerlichen Tagen denken viele Mitterfelser an die wasserknappe Zeit der verflossenen Jahre zurück. Damals genügten 2-3 heiße Tage, um die Wasserversorgung in großen Teilen des Ortes und der Gemeinde völlig zum Erliegen zu bringen. Schuld daran trug die geringe Quellschüttung in Sommerszeiten und das Fehlen einer genügenden Wasserreserve. Nur 200 Kubikmeter Wasser faßte der alte Hochbehälter von 1949, weniger als der Tagesbedarf für Mitterfels und Haselbach im Jahre 1962. Der Wasserzweckverband Hunderdorf-Mitterfels-Haselbach unter seinem rührigen 1. Vorstand Karl Härtenberger, Hunderdorf, ging darum sofort mit aller Energie an die Arbeit, um die Sorge Nr. 1. „Wasserversorgung Mitterfels“ zu beseitigen.
Schon an Pfingsten 1963 strömte das Wasser aus den Tiefbrunnen in Hunderdorf durch den neuen Leitungsstrang nach Mitterfels. Damit war der akute Wassernotstand beseitigt. Trotzdem kam es wegen des viel zu kleinen Hochbehälters immer wieder zu Störungen. Darum wurde im Rahmen des 2. Bauabschnittes 1964 sofort der Erweiterung des Hochbehälters auf dem Buchberg die ganze Aufmerksamkeit gewidmet. Nach langwierigen Grundstücksverhandlungen und Überwindung zahlreicher kleiner Schwierigkeiten konnte, mit dein Bau des 500 cbm-Behälters begonnen werden. Im zeitigen Frühjahr 1965 war er soweit fertiggestellt, daß er die Prüfung bestand und in Betrieb genommen werden konnte. In der Zwischenzeit ist auch die Böschung gut angewachsen und der Hochbehälter fügt sich bestens in die Landschaft ein. Er ist mit dem alten Hochbehälter durch ein großes Rohr verbunden. In seiner Ausgestaltung unterscheidet er sich wesentlich von seinem älteren „Genossen. Nicht nur, daß man ihn horizontal betreten kann, auch der Vorraum ist peinlich sauber und exakt ausgearbeitet. Die beiden Wasserkammern mit je 250 Kubikmeter sind zum größten Teil verdeckt, nur durch eine schmale Öffnung erfolgt der Einstieg zum Reinigen, das von Zeit zu Zeit durchgeführt wird Aber davon merkt der Wasserverbraucher nichts, da die Reinigung kammernweise vorgenommen wird und folglich immer 2 Kammern von den vorhandenen 3 in Reserve sind. Die gesamte Anlage mit ihren insgesamt 700 Kubikmeter Wasserreserve kann als Garant einer gesicherten Wasserversorgung für Mitterfels und Haselbach angesehen werden. Die Wassermisere der Jahre 1959 — 1962 kann sich nach menschlichem Ermessen nicht mehr wiederholen.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.08.1965
Aufgebot
Windberg. Beim Standesamt wurde das Aufgebot zur Eheschließung bestellt. Der Kraftfahrer Anton Pielmeier von Irenzfelden und die Näherin Waltraud Schedlbauer von Bauernholz bei Hunderdorf. Die Eheschließung findet am 28. August in Windberg statt. Die weltliche Feier hält das Brautpaar in Irenzfelden.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.08.1965
Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 9.-13. 8, 1965 eingereichten Baugesuche
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Zweckverband der Bogenbachta Hunderdorf, Neubau eines Hochbehälters mit 150 cbm Inhalt …
Quelle: Bogener Zeitung, 20.08.1965
Generalversammlung des Trachtenvereins
Windberg. Am Sonntag trafen sich die Mitglieder des Heimat- und Volkstrachtenvereins Windberg zu ihrer Generalversammlung im Vereinslokal Aman in Windberg. Nach einer Diskussion ging man zur Tagesordnung über, auf der hauptsächlich die Wahl einer neuen Vorstandschaft stand. Die Wahl erfolgte mit Stimmzetteln. Die neue Vorstandschaft setzt sieh nunmehr wie folgt zusammen: 1. Vorstand Georg Schneider, 2. Vorstand Otto Wanninger, Schriftführer Karl Amann, Kassier Josef Hafner, Vortänzer und Vorplattler Max Simmerl. Am Samstag findet wie immer der Vereinsabend statt. Die Mitglieder werden gebeten, wieder aktiv am Vereinsleben teilzunehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.08.1965
Führungskabel wird verlegt
Hunderdorf. Derzeit wird durch eine Nürnberger Firma ein Führungskabel für die zentrale Wasseranlage von Hunderdorf nach Mitterfels verlegt. Das Kabel, das eine Länge von ca. 8 km hat, wird neben der Hauptwasserleitung rund 1 m in die Erde versenkt. Die Arbeiten werden erst jetzt durchgeführt, um den Flurschaden möglichst gering zu halten. Eine Verlegung mit den Rohren war nicht möglich, da Reparaturen am Kabel oder an den Rohren sonst Schwierigkeiten ergeben würden. Durch das Führungskabel wird die gesamte Anlage einmal gesteuert. Beim Wasserwart Beck in Hunderdorf wird zugleich eine Schalt- und Kontrollanlage eingebaut, von der aus die verschiedenen Vorgänge kontrolliert und gesteuert werden können.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.08.1965
Den Bund fürs Leben
Steinburg. Am Samstag verehelichten sich der Maurer Max Wintermaier von Neukirchen und die Damenschneiderin ? Pflügl von Wegern-Steinburg. Den kirchlichen Segen spendete in Steinburg H Pater Laurentius Hunderdorf, der auch die Hochzeitsmesse zelebrierte. Nach der kirchlichen Feier begab man sich in den Brauerei-Gasthof Berger. Regie bei weltlichen Feier führte der weit und breit bekannte Bertl Altschäffl. Die Volksfestkapelle Helmbrecht — Bogen umrahmte das Hochzeitsmahl und gestaltete den anschließenden Tanzabend mit schmissiger Musik. Das junge Paar bezieht eine Wohnung in der Gemeinde Steinburg. Für den gemeinsamen Lebensweg alles Gute und Gottes Segen
Quelle: Bogener Zeitung, 25.08.1965
Bundestagswahlen am 19. September
Windberg. Im Verlauf dieser Woche werden in der Gemeinde Windberg die Wahlbenachrichtigungskarten zugestellt. Wer nach dem 28. 8. keine solche Benachrichtigung hat und trotzdem wahlberechtigt ist, möchte sich sofort in der Gemeindekanzlei melden, um in das Wählerverzeichnis aufgenommen werden zu können, er sonst am Wahltag keine Wahlberechtigungskarte hat, obwohl er wahlberechtigt ist. Wahl, welche am 19. 9. 65 von 8 bis 18 Uhr stattfindet, ist nicht wie bisher in der Volksschule, sondern in der Gemeindekanzlei.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.08.1965
Anpassungshilfe für Landwirte
Windberg. Alle Landwirte welche nicht beitragspflichtig zur Alterskasse sind und mehr als drei Tagwerk landw. Nutzfläche bewirtschaften, können Antrag auf Anpassungshilfe für land-wirtschaftliche Unternehmer stellen. Anträge liegen in der Kanzlei auf und können an den Amtstagen ausgefertigt werden. Letzter Termin für die Antragstellung ist der 30. 9. 1965 (Eingang bei der Alterskasse).
Quelle: Bogener Zeitung, 26.08.1965
Das Aufgebot bestellt
Windberg. Beim Standesamt Windberg haben das Aufgebot bestellt der Bauhelfer Maximilian Kräh von Unterbucha bei Windberg und die Verkäuferin Karolina Hierl von Steinach. Die Eheschließung findet am 4. September in Windberg statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.08.1965
Gemeindekasse zahlt aus
Windberg. Die Auszahlung der Kriegsschadenrenten, Sozialhilfe, Pflegegelder und Pflegekindergelder erfolgt am Dienstag, den 31. August von 14 bis 15 Uhr in der Gemeindekanzlei.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.08.1965
Energieversorgung der Gemeinde
Windberg. Die bisher von der Energiever- Elektr. Anlagen in unserem Gemeindegebiet werden am 1. 9. 1965 von der neuen Bezirksstelle Bogen übernommen. Diese Bezirksstelle ist zu erreichen unter Ruf Nr. (09422) 443.Quelle: Bogener Zeitung, 26.08.1965
Quelle: Bogener Zeitung, 26.08.1965
Renovierung der Pfarrkirche hat begonnen
Windberg. Nachdem im Frühjahr mit der Renovierung der Marienkirche auf dem Friedhof begonnen wurde, ist jetzt die Pfarrkirche eingerüstet. Seit einigen Wochen haben die Gerüste den ganzen Turm überzogen und verdecken das sichtbare Wahrzeichen des Bogenbachtales. Das Kreuz wurde von der Spitze herabgenommen und wird erneuert. Die barocke Kuppel wird mit Kupferblech überzogen. Der barocke Oberteil des Turmes besteht nicht aus den gleichen schönen Quadern wie die übrige Kirche und mußte deshalb verputzt werden. Ähnlich wie beim Pfarrhof und der Frauenkirche wurden hier die Ecksteine freigelassen. Die romanischen Untergeschosse des Turmes bleiben frei u. werden nur gereinigt. Als nächstes wird die Nordwand der Kirche erneuert und die im Barock glockenförmig erweiterten Fenster renoviert, weil hier bereits größere Schäden entstanden sind. So ist Windberg auf dem besten Wege, einer der schönsten Orte des Vorwaldes zu werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.08.1965
Abschiedsfeier für Pater Wolfgang
Steinburg. Am Sonntag veranstaltet die Gemeindeverwaltung Steinburg für den scheiden-Kooperator der Pfarrei Hunderdorf, Pater WoIfgang Vos eine Abschiedsfeier. Sie findet im großen Saal der Brauerei Berger zu Steinburg statt und beginnt um 20 Uhr. Die Feier wird von der Steinburger Spielerschar, den Schulkindern, der Gemeindeverwaltung und von den Vereinen gestaltet. Gemeinde und Schule Steinburg haben „ihren Pfarrer“ achten, lieben und schätzen gelernt, denn er weilte immer gerne in Steinburg und war immer mit Rat und Tat eine große Hilfe. Die Gemeindeverwaltung bittet daher um zahlreiche Beteiligung der gesamten Bevölkerung des Schulsprengels der Volksschule Au vorm Wald.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.08.1965
Damenfahrrad gestohlen
Steinburg. Zwischen 13. und 14. August wurde ein in Ehrn abgestelltes Damenfahrrrad im Werte von ca. 80 DM — Marke „Rekord“ — gestohlen. Wer kann der Landpolizeiinspektion Bogen sachdienliche Hinweise, die auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden, geben?
Quelle: Bogener Zeitung, 27.08.1965
Kanalisation wird erstellt
Hunderdorf. Das dringendste und zugleich schwierigstes Projekt, das für die Gemeinde derzeit ansteht, ist in den letzten Tagen angepackt worden. Im Ortsteil Apoig gegenüber vom Bahnhof, werden bereits die ersten Kanalgräben aufgerissen und die Rohre verlegt. Das Gesamtprojekt, das über eine Million Mark kosten wird, soll in mehreren Bauabschnitten erstellt werden. Einerseits wartet man auf die neue Anlage, da von ihr auch der Weiterbau von Wohnhäuern in diesem Ortsteil abhängt, andererseits fürchten die Anschließer mit Recht die hohen Anschlußkosten, die einmal auf sie zukommen werden. Der Gemeinderat will hier jedoch alles tun, um diese Kosten durch Zuschüsse und Darlehen möglichst niedrig zu halten.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.08.1965
Den Kreuzweg vor dem Verfall gerettet
Windberg. Vor zehn Jahren hatte der Windberger Burschenverein mit dem Erlös einer Theateraufführung die schönen Kreuzwegstationen zwischen Windberg und Heilig-Kreuz restauriert und mit neuen Kreuzwegbildern versehen. Vor allem in den letzten Jahren sind oft große Prozessionen zur Wallfahrtskirche gegangen und haben den Kreuzweg gebetet. Trotzdem haben die Stationen in letzter recht gelitten: etwa die Hälfte wurden beschädigt, indem das schützende Glas vor den Bildern mutwillig eingeschlagen wurde. Um eine umgefahrene Station kümmerte sich eine Zeit niemand. Frater Konrad Brückl, der nimmermüde Förderer der Wallfahrt zum Heiligen Kreuz, ließ jetzt die größten Schäden beheben. Es wäre schön, wenn bald die stark gefährdeten Gemälde selbst restauriert werden könnten.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.08.1965
Abschied für Kooperator W. Vos
Hunderdorf. Nahezu fünf Jahre hat H. Kooperator Vos nun in unserer Pfarrgemeinde gewirkt und als Seelsorger, Priester und Katechet großes Ansehen und Beliebtheit erfahren. Ab September wird er nun in einen anderen Wirkungskreis treten. Er wird in Zusammenarbeit mit anderen Patres seines Klosters als „fliegender Pater“ die verschiedenen Pfarreien innerhalb der Diözese bereisen und dort die neue Liturgie einführen. Wie die Schule zur Schulschlußfeier, so wird auch die Pfarrgemeinde und die Gemeinde dem verdienten Priester einen würdigen abschied bereiten. Am kommenden Sonntag wird am Vormittag ein feierlicher Abschiedsgottesdienst, bei dem zwei Mitbrüder levitieren, gehalten und am Nachmittag ist im Gasthaus Sandbiller eine Abschlußfeier, bei dem die Pfarrjugend mit einem bunten Programm aufweisen wird. Dazu sind die Angehörigen der Pfarrgemeinde und besonders die Pfarrjugend höflich eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.08.1965