Betreuung von Buben und Mädchen unter drei Jahren im Kindergarten
Schulbushaltestelle in Wegern wird verlegt – Ende der Kläranlagensanierung
Hunderdorf. (xk) Ein Platz im Kinder- und Jugendhaus Don Bosco in Straubing in Trägerschaft des Katholischen Jugendsozialwerks München wird — vorerst befristet auf ein Jahr — als bedarfsnotwendig anerkannt. Das war das Beschlussergebnis des Gemeinderates in der Sitzung am Donnerstagabend. Zuvor wurde der Gemeinderat näher informiert über die Grundlagen und Auswirkungen des neuen Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes sowie das Tagesbetreuungsausbaugesetz des Bundes, die zum 1. August beziehungsweise 1. Januar in Kraft getreten sind.
In diesen Gesetzen ist die Bedarfsplanung für Kinderbetreuungsplätze völlig neu geregelt. Danach ist bei den Gemeinden eine örtliche Bedarfsplanung für die Kindertagesbetreuung für alle Altersgruppen vorzunehmen. Diese genauere Bedarfsfeststellung steht für das kommende Jahr an. Für anerkannte Kindergärten ist eine so genannte „Bedarfsfiktion“ bis 31. August 2008 gegeben, für Krippen und Hortbereich bedarf es einer Bedarfsanerkennung bis Ende Dezember dieses Jahres.
Ein Kind in fachbezogenem Hort
Zukünftig seien wohl auch Einrichtungen mit anderer pädagogischer Ausrichtung als in der Gemeinde vorhanden zu akzeptieren. Wie der Gemeinde mitgeteilt wurde, besucht ein Kind aus dem Hauptschulbereich den Straubinger fachbezogenen Hort. Der Gemeinderat sprach sich abschließend einstimmig für eine diesbezügliche bedarfsnotwendige Anerkennung aus, die vorerst befristet wurde auf ein Jahr.
Jüngere im Kindergarten
Eine anteilige Betriebskostenübernahme bleibt nach deren Mitteilung jedoch der Einzelfallentscheidung vorbehalten. Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat in diesem Zusammenhang, dass der Kindergarten in Hunderdorf sein Betreuungsangebot erweitert. So ist grundsätzlich auch eine Aufnahme von Kindern unter drei Jahren vorgesehen wie auch eine Nachmittagsbetreuung.
Im nächsten Tagesordnungspunkt fasst der Gemeinderat Beschluss über die Widmung des landwirtschaftlichen Zufahrtsweges in Hofdorf-Siedlung zum öffentlichen Feld- und Waldweg mit einer Länge von rund 45 Metern. Anschließend gab Bürgermeister Gerd Peschke die Einladung zum Jahreskonzert nach Sankt Johann am 10. Dezember bekannt, ebenso die Fertigstellung des Lückenschlusses eim Gehweg Lindfelderweg.
Weiter wies der Gemeindechef auf das Problem der vorübergehenden gaststättenrechtlichen Erlaubnisse hin. Laut Anschreiben des Landratsamtes müssen die Gemeinden die Antragsgründe beispielsweise für eine Jugenddisco, Gartenfeste und so weiter sowie die vorgesehenen Festabläufe, auch im Hinblick auf den Alkoholmissbrauch, verstärkt prüfen.
Kein Kulturmobil
Zu einem Schreiben des Bezirks für ein Gastspiel des „Kulturmobils“ im Jahr 2006 wurde kein Bedarf konstatiert, auch im Hinblick auf die Kosten von mehr als 600 Euro. Weiterhin gab der Bürgermeister die verkehrsrechtlichen Stellungnahmen des Landratsamtes zur Schülerbeförderung zur Kenntnis. Darin wird bezüglich der Überquerung der starkbefahrenen Staatsstraße innerorts keine „gefährliche Schulwegstrecke“ für Grundschüler gesehen.
Es wurde jedoch nunmehr die Einrichtung einer Schulbushaltestelle Au vorm Wald für sieben Kinder vorgeschlagen. Bezüglich der direkt an der Staatsstraße gelegenen Haltestelle in Wegern wurde seitens der Schulleitung eine Verlagerung der morgendlichen Zusteigstelle in die Seitenstraße zum Grundstück Wegern 12 angeregt, die vom Landratsamt grundsätzlich gebilligt und für die Entscheidung zur Kommune gegeben wurde.
Neue Haltestellen
Sodann beschloss der Gemeinderat einmütig, im Interesse der Schulwegsicherheit der Haltestelle Au vorm Wald sowie der neuen Zusteigstelle Wegern zuzustimmen. Die Änderungen werden bereits am Montag, 5. Dezember, umgesetzt.
Trotz entsprechender gemeindlicher Hinweise werden Autos auf dem Grünstreif en oder in den Wendehämmern abgestellt und damit der Winterdienst in unzulässiger Weise erschwert, teilte Peschke erneut mit. Er wies nochmals allgemein darauf hin, dass ein derartiges Parken unzulässig ist und von allen Anliegern beachtet werden sollte.
Abschließende Sanierung
Im nichtöffentlichen Teil waren sich die Damen und Herren des Gemeinderates einig, dass auch das Belebungsbecken bei der Kläranlage als abschließende Sanierungsmaßnahme projektiert und zur Förderung eingereicht werden sollte. Dazu wurde der Planungsauftrag an das Büro Sehlhoff vergeben.
Abschließend wurde die Anlage einer Urnenwand im Friedhof diskutiert, wie sie schon vor einiger Zeit ins Gespräch gebracht wurde. Zur Beratung bei Bedarf sollten Gestaltungsvorschläge zur Sitzung eingebracht werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.12.2005
90 Jahre
Anna Steckler aus Öd, Gemeinde Hunderdorf ,, konnte am Mittwoch ihr 90. Wiegenfest im Kreise ihrer Lieben feiern. Zu ihrem Ehrentag stellte sich als Gratulant auch der Stellvertreter des Landrats, Josef Laumer, ein. Er überbrachte die Glückwünsche von Landrat Alfred Reisinger und des Kreistages. Für die „Gemeinde Hunderdorf gratulierte Bürgermeister Gerd Peschke. Anna Steckler, eine gebürtige Lankes, erblickte am 30. November 1915 in Irschenbach bei Haibach das Licht der Welt. Mit zwölf Geschwistern wuchs sie dort auf dem kleinen Anwesen der Eltern auf. Bereits in jungen Jahren musste sie sich bei den Bauern „ihr Brot“ verdienen. 1938 führte sie Alfons Steckler zum Traualtar. Der Mann fiel 1942 im Zweiten Weltkrieg. Drei Kindern schenkte Anna Steckler das Leben und war ihnen eine treu sorgende Mutter. In der schweren Kriegs- und Nachkriegszeit hätte sie es nicht leicht. Sie sorgte für das Aus- und Fortkommen und bewirtschaftete auch allein auf sich gestellt, in harter Arbeit die kleine Hofstelle in Öd. Mit ihrem Lebenspartner Josef Esterl (gestorben 1994), hatte sie dann ein neues Glück aufgebaut. Bis gut zum 80-sten Lebensjahr verrichtete sie noch gerne landwirtschaftliche Tätigkeiten. 1960 wurde mit Fleiß das heutige Wohnhaus in Öd neu errichtet. Ein weiterer Schicksalsschlag war der tödliche Verkehrsunfall des Sohnes Alfons 1982. Mittlerweile kann sich die Steckler-Oma beziehungsweise Uroma über sechs Enkelkinder und acht Urenkel freuen. Liebevoll betreut und umsorgt wird sie von Tochter Anneliese Holzapfel mit Familie. Interessiert verfolgt die Altersjubilarin, die gerne täglich als Lebenselixier ihr „Bierchen“ trinkt, das Zeitgeschehen durch Fernsehen und Zeitungslesen. – Bild: Anbei Glückwünsche für Anna Steckler zum „Neunzigsten“ gab’s von stellvertretendem Landrat Josef Laumer (links) und Bürgermeister Gerd Peschke, dahinter Tochter Anneliese, Enkelin Carmen und Urenkel Florian. (Foto: xk)
Quelle: Bogener Zeitung, 03.12.2005
Räuber lässt von Tat ab und entschuldigt sich bei Opfer
Ermittlungen wegen versuchter räuberischer Erpressung
Hunderdorf. (ta) Ein Tankstellenräuber hat am Sonntagabend die Unsinnigkeit seines Tuns eingesehen und sich bei seinem Opfer entschuldigt. Als ein Angehöriger der überfallenen Frau den Sachverhalt später bei der Polizei anzeigte, konnte der Täter festgenommen werden. Gegen den mit über drei Promille alkoholisierten Mann ermitteln jetzt Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft wegen versuchter räuberischer Erpressung.
Wie die Polizei mitteilte, betrat ein 22-jähriger osteuropäischer Spätaussiedler aus dem Landkreis Straubing-Bogen am Sonntag gegen 20.45 Uhr eine Tankstelle in der Bahnhofstraße in Hunderdorf, ging zum dortigen Tresen und bedrohte eine allein anwesende 41-jährige Angestellte aus dem Landkreis Straubing-Bogen mit einem Messer. Der Mann, der mit einer schwarzen Haube maskiert war, eine Sonnenbrille trug und einen schwarzen Schal vor dem Gesicht hatte, bedrohte die Frau mit einem Messer und forderte Geld. Die Frau kannte den Mann aber und forderte ihn auf, „doch aufzuhören und keinen Sch…. zu machen“.
Der 22-Jährige fühlte sich daraufhin auch sofort persönlich wiedererkannt, legte das Messer auf den Tisch und nahm seine Maskierung ab, so die „Polizei weiter. Die Frau bot dem Täter sogar eine Zigarette an, beide rauchten dann gemeinsam. Der Räuber entschuldigte sich bei seinem Opfer für sein Tun und ging nach Hause. Der Ehemann der Geschädigten verständigte gegen 22.15 Uhr die Polizei, Beamte konnten den 22-jährigen Täter wenig später in seiner Wohnung festnehmen und arretieren.
Ein Alkotest bei dem Mann hatte einen Wert von über drei Promille ergeben. Das Tatmesser und die „Tatmaskierung“ konnten sichergestellt werden.
Blutentnahmen zur genauen Alkoholwertbestimmung wurden angeordnet und im Klinikum Straubing durchgeführt. Die Ermittlungen wegen versuchter räuberischer Erpressung führen jetzt Kriminalpolizei Straubing und Staatsanwaltschaft Regensburg, Zweigstelle Straubing.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.12.2005
Au v. Wald. Stammtisch: Ab sofort Anmeldung für Weihnachtsfeier (17.12.) und Skiausflug Gasteinertal (21./22.1.), Vereinslokal.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.12.2005
Hunderdorf. Frauenbund: Mittwoch, .12., 19 Uhr, Besuch der Lichterrorate, anschließend Adventsfeier, Gasthaus Baier-Edbauer (gemeinsames Essen).
Quelle: Bogener Zeitung, 06.12.2005
Hunderdorf. Kirchenchor: Heute, Dienstag, 19 Uhr, Gestaltung des Festgottesdienstes zum Pfarrpatrozinium; 18.30 Uhr Einsingen, Pfarrheim. Mittwoch, 7.12., 19 Uhr, Gestaltung des Lichterrorate; 18.30 Uhr Einsingen, Pfarrheim.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.12.2005
Hunderdorf/Steinburg. Landfrauen: Samstag, 10.12., 13 Uhr, Adventsfeier, Gasthaus Freudenstein, Au v. Wald.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.12.2005
Ministranten dürfen Neujahr mit Papst feiern
Hunderdorf hatte eine der originellsten Bewerbungen
Hunderdorf. (hk) Große Freude herrschte bei den Ministranten in der Pfarrei Sankt Nikolaus in Hunderdorf, als vor ein paar Tagen die Mitteilung aus der Diözese Regensburg kam, dass eine Gruppe Sternsinger mit Betreuer am Neujahrstag zum Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI in den Petersdom nach Rom eingeladen ist. Auch bei Pater Martin war die Freude riesengroß und er meinte, dass diese Einladung wie ein „Sechser“ im Lotto für die Pfarrei sei.
Wie jedes Jahr, so findet auch am Neujahrstag 2006 wieder im Petersdom in Rom ein Neujahrsgottesdienst mit Papst Benedikt XVI und Sternsingern fast aus der ganzen Welt statt. Aus über 100 Bewerbern wurden sechs Pfarreien aus der Diözese Regensburg

ausgewählt, eine Sternsingergruppe nach Rom zu schicken. Diesmal hat auch die Pfarrei Hunderdorf das große Los gezogen. Sie dürfen mit vier Sternsingern und ihrem Betreuer Pater Martin an der Romreise vom 30. Dezember bis 3. Januar 2006 teilnehmen. Neben dem Festgottesdienst steht auch eine Stadtbesichtigung, die Besichtigung des Petersdorns und der Besuch einer Katakombe und des antiken Roms auf dem Programm. Eine kleine Feier zur Jahreswende mit den anderen Sternsingern findet ebenfalls statt. Beim Festgottesdienst darf sogar eine Sternsingergruppe die Gabenbereitung gestalten und die übrigen Sternsinger haben natürlich reservierte Plätze in den vordersten Reihen, damit sie ganz nahe beim Papst die heilige Messe mitfeiern können.
Natürlich mussten sich die vier Ministranten diese Reise auch verdienen. In einem Gedicht beschrieben sie sich selbst und ihre Freude darüber, eventuell an dem Ereignis teilnehmen zu dürfen, vor allem aber auf das Wiedersehen mit Benedikt XVI, den sie ja schon auf dem Weltjugendtag in Köln getroffen haben.
Als eine der originellsten Bewerbungen wurden sie dann ausgewählt. Natürlich ist dies auch eine große Ehre für die ganze Pfarrei Hunderdorf und bestimmt ein einmaliges Erlebnis für die vier jungen Menschen, die vor lauter Freude jetzt schon ihre Sternsingergewänder für ihren großen Auftritt vorbereiten.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.12.2005
Ein Katzensprung vom Metzger zum Bäcker
Die Traditionsbäckerei Kalm eröffnet eine Filiale mit Stehcafé neben der Metzgerei Sandbiller
Hunderdorf. (sp) Die Kunden dürfen sich ab dem heutigen Donnerstag über kurze Wege beim Einkaufen freuen: Nach einer kurzen Umbauzeit beherbergen die Räume der ehemaligen Poststelle am Ortseingang von Hunderdorf eine moderne Filiale der Bäckerei Kalm.

Gleich nebenan gibt es frische Fleisch- und Wurstwaren bei der Metzgerei Sandbiller. Mit der neuen Zweigstelle in der Bahnhofstraße 25 soll den Kunden zum Bäckerei-Hauptgeschäft im Ortskern noch mehr Service geboten werden. Eine kleine Besonderheit ist das integrierte Stehcafé, das zur gemütlichen Pause einlädt. Kaffeegenießer dürfen sich über eine ausgewählte Fülle verschiedener Sorten freuen.
Die neuen Räume der Bäckerei sind geschmackvoll eingerichtet. Eine übersichtliche Verkaufstheke und Regale aus Mahagoniholz werden ab heute Brot- und Backwaren – in bekannt guter Qualität – präsentieren. Ein übersichtliches Frühstückssortiment, kleine „Mitbringsel“ sowie die Heimatzeitung sind in der Bäckereifiliale ebenso erhältlich.
Die Bäckerei Kalm besteht mittlerweile in der dritten Generation. 1937 wurde der Grundstein von Berta und Franz-Xaver Kalm gelegt. Die heutigen Senior-Chefs Erika und Franz Xaver Kalm hielten die Bäckertradition aufrecht und schufen einen florierenden Handwerksbetrieb. Durch kontinuierliche Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen ist der Backbetrieb im Ortskern stets am Puls der Zeit. Noch heute stehen Qualität, Frische, gesunde Zutaten vereint mit feinem Geschmack im Mittelpunkt der Firmenphilosophie.

Juniorchef und Bäckermeister Peter Kalm sorgt mit seinem bewährten Backstubenteam täglich für ein reichhaltiges und schmackhaftes Brot- und Backwarensortiment. Über 15 verschiedene Vollkornbrötchen, mediterrane Backwaren, Brote aus reinem Natursauer und eine Vielfalt an Kuchen und Gebäck werden täglich frisch gebacken.
Die neue Filiale hat täglich ab 6.30 Uhr geöffnet. Am Eröffnungstag erwarten die Besucher nicht nur Angebote, sondern auch kleine Überraschungen. Parkmöglichkeiten sind vorm Haus. Bereits am Mittwochabend wurde die Bäckereifiliale im Beisein vieler Gäste feierlich von Pater Martin eingeweiht. Bürgermeister Gerhard Peschke und Kreishandwerksmeister Jürgen Tanne freuten sich über die Bereicherung im Ort.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.12.2005
Räuber versucht sein Glück zum zweiten Mal
Diesmal wurde er in Fachklinik eingewiesen
Hunderdorf. (ta) Der 22-jährige Spätaussiedler, der bereits vor etwa einer Woche eine Tankstelle in Hunderdorf überfallen wollte, hat am Montagabend erneut zugeschlagen.Allerdings war er auch diesmal – wie bereits beim ersten Versuch (wir berichteten) – erfolglos. Wiederum wurde er von einer Angestellten erkannt und dazu überredet von seinem Vorhaben abzulassen.
Gegen 18.45 Uhr meldete sich eine 47-jährige Angestellte einer Tankstelle in der Bahnhofstraße in Hunderdorf und teilte der Polizei mit, dass soeben ein Mann versucht habe, sie auszurauben. Sie habe den Täter aber erkannt und ihn durch Zureden von seinem Vorhaben abbringen können.
Ziemlich genau vor einer Woche hatte der gleiche Mann die gleiche Tankstelle fast zur gleichen Zeit versucht zu überfallen. Und auch im aktuellen Fall gleichen sich die Fakten wieder: Der Täter ging allerdings dieses Mal gleich unmaskiert, aber dafür mit einem größeren Messer bewaffnet, in die Tankstelle und forderte Geld. Wiederum wurde er sofort erkannt. Die 47-Jährige verwickelte ihn in ein Gespräch, der Mann verließ dann nach wenigen Minuten die Geschäftsräume und flüchtete zu Fuß.
Im Rahmen der polizeilichen Großfahndung konnte er wenige Zeit später in seiner Wohnung im Landkreis Straubing-Bogen festgenommen werden. Er hatte sich vergeblich in einem Schrank versteckt. Die Beamten stellten fest, dass sich der 22-Jährige bei seiner Flucht vom Tatort weg auch noch eigenverschuldet den Fuß gebrochen hatte. Nach einer Behandlung in einem Krankenhaus und Abschluss aller erforderlichen polizeilichen Ermittlungsmaßnahmen wurde der wiederum alkoholisierte und drogenabhängige „Wiederholungs-Räuber“ vom Landratsamt Straubing-Bogen nach dem Unterbringungsgesetz in ein psychiatrisches Fachklinikum eingewiesen.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.12.2005
Das treue Engelchen Jakobi“
Fröhliche Seniorenweihnacht mit Pater Wolfgang Vos
Hunderdorf. (hk) Am Montagnachmittag haben sich die Senioren von Hunderdorf im Gasthaus Baier-Edbauer zu ihrer Adventfeier getroffen. Zu Besuch kam auch der frühere Pfarrer von Hunderdorf, Pater Wolfgang Vos. Adventliche und weihnachtliche Gedichte und Geschichten wechselten sich ab mit gesungenen weihnachtlichen Weisen.
Pater Martin brachte einen Rucksack vom Weltjugendtag mit und erklärte das Symbol des Weltjugendtages auf dem Rucksack. Dabei sagte er, dass der kleine gelbe Stern auf die Weisen aus dem Morgenland hinweise, die sich als erste Pilger aufmachten, um Jesus zu finden.
Jesus zu finden sei auch ein Thema in der Adventgeit, meinte Pater Martin und erzählte den Anwesenden eine Legende vom vierten König der Weisen. Dieser verpasste die Abreise der anderen drei Könige und machte sich mit seinen Geschenken, die er dem Jesuskind bringen wollte, alleine auf die Suche. Unterwegs verschenkte er all seine Gaben an Arme. Nach langer erfolgloser Suche und voller Resignation hörte er eines Tages eine Stimme vom Kreuz die sagte: „Was du den Menschen in Not getan hast, das hast du mir getan.“
Anschließend kam Pater Martin noch in Gestalt des heiligen Bischof Nikolaus zu den Senioren. Das treue Engelchen „Jakobi“ habe wieder alles aufgeschrieben, sagte der Nikolaus und lobte abschließend noch die Leiterin des Seniorenclubs, Maria Wölfl, für ihre nun schon acht Jahre währende Arbeit für die Senioren. Abschließend forderte der Nikolaus: „Singet Lieder froh und gern vom Kommen unseres Herrn!“ Alle Anwesenden bekamen eine verzierte Kerze, die Linde Schlecht gebastelt hatte, vom Nikolaus geschenkt.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.12.2005
300 Euro
Die Landfrauen Hunderdorf – Steinburg – Gaishausen hielten am Samstagnachmittag im Gasthaus Freudenstein in Au vorm Wald ihre Weihnachtsfeier, die die Geschwister Lisa und Carina Hacker musikalisch gestalteten. Nach einem besinnlichen Programm konnte Ortsbäuerin Jutta Hacker wieder einmal eine Geldspende in Höhe von 300 Euro an die „Bettina-Bräu-Stiftung“ machen, die den krebskranken Kindern in der Hauner’schen Kinderklinik in München zugute kommt. Frau Bräu freute sich sehr über die Spende und sagte den Frauen ein herzliches „Vergelt’s Gott“ für ihre immer währende Hilfsbereitschaft. – Bild: (von links) Anita Kronfeldner vom Ortsteil Gaishausen, Bettina Bräu, Jutta Hacker und ihre Stellvertreterin Marianne Aumer. (Foto: hk)
Quelle: Bogener Zeitung, 16.12.2005
Zuschuss für „Thananger Straße“
Dankesworte zum Jahresschluss – Auch 2006 viele Investitionen angestrebt
Hunderdorf. (xk)Bei der Jahresabschlusssitzung des Gemeinderates Hunderdorf am Donnerstagabend zog Bürgermeister Gerd Peschke eine insgesamt gute Jahresbilanz und bedankte sich bei den Beschäftigten und der Bevölkerung, die die Gemeindearbeit unterstützt und mitgetragen haben. Eingangs hatte der Gemeinderat sein Einvernehmen hergestellt zum Bauantrag auf Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in Au vorm Wald 78.
Dann wurde bezüglich der unentgeltlichen Übereignung der Geh- und Radwegfläche beim Industriegebiet vom Straßenbauamt Beschluss , gefasst, den entsprechenden Antrag auf Grundbuchvollzug zu stellen. Weiterhin berichtete der Bürgermeister über den an die Kreismusikschule zu zahlenden Gemeindebeitrag mit gut 2 000 Euro sowie über ein Schreiben des Landratsamtes Deggendorf bezüglich des Zweckverbandes zur Gewässerunterhaltung III. Ordnung. Danach werde auf ingenieurbiologische Maßnahmen zum Gewässerunterhalt viel Wert gelegt und zur Ufersicherung verstärkt Wurzelstöcke anstelle von Steinen eingesetzt.
Entsprechende Wurzelstücke und etwaige Sammelplätze sollen von den Gemeinden mitgeteilt werden. Abschließend gab der Bürgermeister bekannt, dass seitens des Landkreises im Rahmen der Wirtschaftsförderung dankenswerterweise ein Zuschuss von 5 813 Euro zu den gemeindlichen Grundstücksvorhaltekosten gewährt wurde.
Weiterhin seien beim Landkreis Ausbildungsstellen für Verwaltungsfachangestellte und für Beamte im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst ausgeschrieben.
Die kontinuierliche Gemeindeentwicklung konnte trotz des 4,9 Millionen-Euro-Sparhaushalts fortgesetzt werden, resümierte sodann Bürgermeister Gerd Peschke zum Jahresabschluss. Von der Gemeinde müssen Entscheidungen zur optimalen Aufgabenlösung getroffen werden, was nur gelinge, wenn man sich als Mannschaft verstehe und ein gutes Zusammenspiel erfolge. Alle haben dazu beigetragen, so dass eine positive Bilanz gezogen werden könne. Schwerpunkte waren 2005 der Baubeginn des Nachklärbeckens, das endgültige Gesamtabwasserkonzept und Beschlussfassungen zu weiteren Kanalbauabschnitten, der Baubeginn der Kanalleitungen in Grub-Ellaberg sowie Breitfeld. Die Einweihung des FFW-Gerätehauses in Hunderdorf, die Eröffnung des Spielplatzes in Steinburg, die Fertigstellung des Teilstücks des Geh- und Radweges im Industriegebiet sowie die Umrüstung der Straßenbeleuchtung zur Energieeinsparung waren weitere markante Geschehnisse, wie die Einführung des zusätzlichen Bürgerservices für Kfz-Abmeldungen vor Ort.
In 16 Gemeinderatssitzungen wurde versucht, den Aufgaben und Problemen gerecht zu werden; bilanzierte der Gemeindechef, der auf die Senkung der Pro-Kopf-Verschuldung von 753 Euro auf 620 Euro pro Einwohner zum Jahresschluss verwies, wie auf 30 Geburten (Vorjahr 28), 20 Eheschließungen (20) und 25 Sterbefälle (23). Abschließend dankte Peschke allen, die durch ihre Mit- und Zusammenarbeit zum positiven Jahresgeschehen beigetragen haben, bei seinen Stellvertretern Hornberger und Neumaier, dem Gemeinderat, allen Beschäftigten in den verschiedensten Bereichen ,sowie den Vereinen und der Bevölkerung. „Ich blicke so auch hoffnungsvoll ins neue Jahr 2006″, konstatierte Bürgermeister Gerd Peschke und nannte dabei als vorrangige Aufgabenstellungen die Weiterverfolgung der Ortskernsanierung beim ehemaligen Bahnhof, die Fortführung der weiteren Kanalbauabschnitte und der Kläranlagensanierung, die Baugebietserschließung am Wasserwerk, Hoferschließungsmaßnahmen Hoch, Oberhunderdorf und Weinberg sowie verschiedene Straßensanierungen. Ein besonderes Augenmerk gelte auch der Erschließung des Gewerbegebietes „Thananger Straße Erweiterung III“ sowie dem Lückenschluss des dringend notwendigen Geh- und Radwegebaues Hunderdorf-Steinburg.
2. Bürgermeister Hans Hornberger richtete sodann Dankesworte an Bürgermeister Peschke für seine engagierte Arbeit für die Gemeinde und ihrer Bevölkerung sowie für die gute Zusammenarbeit im Gemeinderat, ebenso ging sein Dank an die Verwaltung und die Gemeindebeschäftigten. Als Verwaltungsleiter bedankte sich Xaver Kern für das vertrauensvolle Miteinander besonders bei Bürgermeister Peschke, bei den Stellvertretern, Gemeinderat, bei den Verwaltungskolleginnen und Kollegen sowie allen, mit denen übers Jahr harmonisch zusammengearbeitet wurde. Auch der neue Seelsorger Pater Martin Müller stellte für seine kurze Amtszeit fest „Schon immer und auch jetzt mit mir als dem neuen Pfarrer verläuft die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und der Pfarrei St. Nikolaus sehr gut. Sie haben durch ihr konstruktives Zutun meinen Anfang sehr wohlwollend begleitet“.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.12.2005
Dankesworte und Ehrungen
(xk) Im Anschluss an die Jahresabschlusssitzung des Gemeinderates zollte Bürgermeister Gerd Peschke einigen Gemeindebürgern für hervorragendes Engagement besonderen Dank und überreichte Anerkennungspräsente. So würdigte der Gemeindechef besonders die weitere unermüdliche Chronikarbeit des Ortschronisten und Ehrenbürgers Kornel Klar. Er führt engagiert die Gemeindechronik und hat übers Jahr wieder einige Geschichtsbroschüren in Kopierfassung zusammengestellt. Sein ehrenamtliches unentgeltliches Engagement sei besonders wertvoll und unbezahlbar, resümierte Peschke.

Mit dem zwölfjährigen Michael Maier zeichnete der Bürgermeister sodann einen überaus fleißigen und talentierten, auch bereits über die Landesgrenzen hinaus mit seiner Steirischen erfolgreichen jungen Musikanten aus. Heuer beim „Tag der Harmonika“, einem der größten und wichtigsten internationalen Wettbewerbe in Passau, erhielt Michael unter 350 Teilnehmern in seiner Altersklasse das Prädikat „hervorragend“ Mid somit das beste Wertungsergebnis. Das Musiktalent erhielt auch 2003 beim internationalen Harmonika-Wettbewerb in Flachau/Österreich das Prädikat „gut“ und gewann 2004 den „Geschwister-König-Preis“ der Kreismusikschule. Ebenso wurde er auf Grund seiner herausragenden Leistungen zu einer Fernseh-Sondersendung „Startreff-Talente“ eingeladen, die im November ausgestrahlt wurde. Bei vielen öffentlichen Auftritten begeisterte Michael Meier die Zuhörer, und er wird bestimmt noch oft in Zukunft sein Können unter Beweis stellen, so das Gemeindeoberhaupt.
Für seine 30jährige ehrenamtliche Funktion als „Bademeister“, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, wurde dann Arno Gerhardt geehrt Seit 1975, als das Hallenbad in Betrieb genommen und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurde, war Arno stets zur Stelle, wenn man ihn brauchte. Er führte seinen verantwortungsvollen Dienst zuverlässig mit Umsicht und Tatkraft aus, so Peschke in seiner Laudatio.
Anerkennung zollte Bürgermeister Peschke auch zwei besonders erfolgreichen Familien beim vom Landkreis ausgelobten Bauherrenwettbewerb „Goldene Hausnummer“. Dabei wurden Ein- oder Zweifamilienhäuser prämiiert, die möglichst ganzheitlich nach den Grundsätzen der Agenda 21 Ökologie, Ökonomie und Soziales ausgerichtet sind und das Ortsbild prägen. So wurde das Einfamilienwohnhaus von Alrun Simmich und Christian Steger, Apoiger Straße 13, für eine schlüssige Gebäudeanordnung und Grundrisskonzeption unter besonderer Berücksichtigung eines eher problematischen Baugrundstücks im dicht bebauten Siedlungsbereich ausgezeichnet und außerdem für bewusst inszenierte Platzraum- und Wegefolge mit dem 2. Preis bedacht. Beim Wettbewerbsbeitrag mit Teilneubau mit Umnutzung eines Altbaus eines Einfamilienhauses von Evi und Ludwig Wagenpfeil, Hofdorf 9, wurde besonders gewürdigt das beispielgebende Planungskonzept in einem ortsräumlich sehr markanten Standort im Dorfgebiet, dem die Wiedernutzung der Straßen- und Hofraum definierenden Bausubstanz und deren vorbildliche bauliche Ergänzung zugrunde liegen. Zudem erhielten ,die Bauleute den 3. Preis für Detailbewusstsein.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.12.2005
Vor 60 Jahren: Beerdigung an Heilig Abend
Die 18-jährige Rosa Steinbauer wurde von einem Amerikaner. Erschossen
Hunderdorf. Am 25. April 1945 zogen die Amerikaner in Hunderdorf ein, und bald darauf, am 8. Mai, endete der furchtbare Zweite Weltkrieg. Es begann die Stunde null mit einem hoffnungsvollen Neubeginn in schwieriger Zeit. Aber in Einzelfällen schlug das Schicksal unbarmherzig hart zu.

Am 20. Dezember 1945 wurde die Landwirtstochter Rosa Steinbauer infolge eines Unglücksfalles im Alter von 18 Jahren von einem Amerikaner erschossen. Der Eintrag in der Gemeindechronik, die zusammengefasst 1949 erschien, lautet einfach: „Am 24. Dez. 45 wurde die 18-jährige Bauerstochter Rosa Steinbauer von Hofdorf beerdigt, die ein tragischer Tod aus dem Leben riss. Das Mädchen war mit ihren Angehörigen mit Düngerzerstreuen auf der Wiese beschäftigt, als sie ein leichtfertig abgegebener Schuss eines Amerikaners, der mit einigen Kameraden auf der Jagd war, tödlich verletzte. Was nützte es noch, dass gegen den unvorsichtigen Schützen ein Disziplinarverfahren eingeleitet wurde. Dag so jäh aus dem Kreis ihrer Lieben gerissene Mädchen konnte dadurch nicht mehr den Ihrigen zurückgegeben werden.“
Auf den Spuren dieses Ereignisses und was für einen Schicksalsschlag dies für die Familie Josef und Anna Steinbauer, geborene Obermeier, bedeutete, dazu hat Therese Steinbauer in Hofdorf, die spätere Ehefrau des Bruders Josef Steinbauer der getöteten Bauerstochter Rosa Steinbauer, (*9.9.1927, + 20.12.1945) dankenswerterweise Erzählungen ihres Mannes wiedergegeben. Danach ist Folgendes passiert:
Vater hörte den Schuss
Der Vater Josef Steinbauer hat damals den Stallmist mit dem Pferdefuhrwerk ausgefahren, die 18-jährige Tochter Rosa Steinbauer hat von Hand den Mist ausgebreitet auf der Birnbachwiese in Zierholz, heute Berndorferholz. Sie arbeitete gerade in einer Saign (leichten Senke), so dass sie wohl weiter entfernt nur etwa mit dem Oberkörper Zu sehen war. Der Vater war mit dem Wagengespann auf der Rückfahrt zum Anwesen und rund 500 Meter entfernt, als er einen Schuss hörte. Es war gegen 14.30 Uhr nachmittags. Als er sich umschaute, sah er die Tochter nicht mehr und fuhr instinktiv zurück. Er sah seine Tochter auf der Wiese liegen, leblos, die Hände in den Boden gekrallt. Durch den Schuss tödlich verletzt, starb Rosa Steinbauer innerhalb kürzester Zeit. Vater Steinbauer erblickte in der Nähe drei amerikanische Soldaten, denen er in der Verzweiflung zurief: „Was habt ihr angefangen? Was habt ihr mit meiner Tochter gemacht?“.
Die Soldaten verstanden wohl seine Sprache nicht oder wollten ihn nicht verstehen, suchten aber schnell das Weite. Steinbauer fuhr den leblosen Körper auf Hut und Jacke gebettet mit dem Mistwagen nach Hause. Er meldete den Todesfall beim amtierenden Bürgermeister Max Wittmann. Es stellte sich die schwere Frage, wer der Todesschütze war. Es war zunächst unklar, woher die tödliche Kugel stammte. Die Obduktion brachte das Ergebnis, dass der Todesschuss aus einem amerikanischen Gewehr stammte. Er zerriss die linke Unterbauchschlagader. Es konnte so durchaus eine Verbindung zu den vom Vater gesehenen US-Soldaten gegeben sein.
Einfach so ‚rumgeballert
Die amerikanische Militärpolizei ermittelte. In Bogen waren im Wochenendhaus Hofbauer zwei junge Wienerinnen wohnhaft. Sie konnten entscheidende Hinweise geben, so dass die drei beteiligten Amerikaner später festgestellt und der Todesschütze ermittelt werden konnte. Er wurde wegen eines fahrlässigen Vergehens verurteilt. Es fanden insgesamt drei Verhandlungen statt. Es war keine Tötungsabsicht, aber es wurde leichtsinnig, sorglos aus der Ferne durch die Gegend geschossen in der Vermutung, dass es sich bei der nur teilweise zu sehenden Rosa Steinbauer um ein sich bewegendes Tier handelte.
Die Angehörigen der US-Besatzungsmacht waren von Bogen her mit einem Jeep auf dem damaligen Verbindungsweg unterwegs, der in Sollach östlich hinter dem Anwesen Hafner (jetzt Eidenschink) verlief und direkt nach Zierholz führte. Die Familie Steinbauer erhielt eine Entschädigung von 20000 Reichsmark gerichtlich zugesprochen und ausbezahlt. Viel hatte sie davon nicht mehr, denn alsbald kam die Währungsreform vom 20./21. Juni 1948, womit die Deutsche Mark an die Stelle der Reichsmark kam. Dadurch wurde das Geld entwertet und war verfallen.
Bewegende Trauerfeier

Die Trauerfeier für die Verstorbene fand am 24. Dezember 1945 (Hl. Abend) statt. Im Wortlaut geben wir die von Hochwürdigem Pfarrer Johann Kiermaier gesprochene Trauerrede wieder, die heute schon fast vergessene Eindrücke von der ärmlichen Nachkriegszeit, das harte Schicksal der leidgeprüften Familie Steinbauer und auch die tröstenden sowie allgemein mahnenden Worte des Geistlichen widerspiegelt:
„Christliche Trauernde! Kann man sich einen größeren Gegensatz denken als Heiligen Abend, Weihnachten unmittelbar vor der Türe – mag es auch kein Weihnachten sein, wo in strahlender Lichterfülle reiche Festesgaben ausgebreitet liegen, so ist es doch ein Fest des Friedens, der inneren Freude, das Familienfest wie sonst keines im ganzen Jahre, ein Fest, auf das sich Jung und Alt freut, jeder freuen möchte, der ein gläubiges Herz in der Brust trägt – und nun dieses Ereignis voller Weh und Jammer, diese Ereignis, das in jedem Menschenherzen so große innere Erbitterung geweckt hat, dies Ereignis, das ein junges Menschenleben so jäh und unversehens gefordert hat? Kann man sich einen größeren Gegensatz denken?
Die Bauerstochter Jungfrau Rosa Steinbauer von Hofdorf ist am Donnerstag nachmittags gegen halb drei Uhr während ihrer Arbeit auf der Wiese durch leichtsinnigen Schuss tödlich verletzt worden und am Platze innerhalb ein paar Augenblicken verschieden. Geboren am 9. September 1927, zählte sie etwas über 18 Jahre.
Mutter schwer krank
Unsere ungeheuchelte innigste Teilnahme wendet sich dem armen, überraschten Mädchen zu und wendet sich der schwer geprüften Familie Steinbauer zu. nenn wir sehen da Kreuz und Sorge in der Familie wahrlich im Überfluss eingekehrt. Reicht es nicht, dass die Mutter seit mehr als einem Jahre über ihren Gesundheitszustand zu klagen hat, so dass sie gar nicht einmal imstande ist, ihrem Kinde zum Grabe zu folgen, dass der Vater nicht mehr und der vom Felde heimgekehrte einzige Sohn noch nicht voll arbeitsfähig sind, muss ihnen in der jüngsten Tochter die beste Arbeitskraft weggenommen werden?
Während andere Freude empfinden in diesen Tagen, frohe Feste feiern, ein paar beseligende Stunden erleben dürfen, bohrt sich ihnen wie ein nagender Wurm oder wie ein getriebener Nagel ins Herz der Gram und das Weh und der Jammer um die liebe Tochter, um die liebe Schwester, um das junge Leben.
Wahrhaftig, es mag schon schwer werden zu sagen: Ja, Vater im Himmel! Es mag große Ergebenheit in den Willen Gottes brauchen, dass das Elend nicht erdrückend wird, dass man auch da noch sprechen mag: Herr, dein Wille geschehe! Dass man da über die Lippen bringt: Herr, du hast das doch zugelassen. Ich aber beuge mich deinem Ratschlusse! Versucht es trotzdem so zu sprechen und euch dem Willen Gottes zu unterwerfen und so wird auch dieses Leid euch und eurer lieben Toten zum Segen gereichen. (…)
Und wir beten: O Herr, nimm deine Dienerin Rosa zu dir, lass ihr ein Weihnachten werden, schöner und seliger als hier auf Erden. Amen.“
Xaver Kern
Quelle: Bogener Zeitung, 24.12.2005
Kirchenmusik
Windberg. (ws) In der Christmette heute an Heiligabend um 22 Uhr singt die Windberger Frauenschola unter Leitung von Kirchenmusiker Joachim Schreiber fröhliche und besinnliche Lieder zur Weihnacht. Am 1. Weihnachtsfeiertag beginnt das Pontifikalamt um 10.30 Uhr. Der Windberger Freizeitchor singt die Pastoralmesse in G-Dur von Karl Kempter, begleitet von Instrumentalisten und Sebastian Obermeier, Orgel. Solisten sind Gudrun Wagner-Jones (Sopran), Jutta Fruhstorfer Alt), Rene Wagner-Jones (Tenor), und Pater Samuel Geng (Bass). Die Gesamtleitung hat Kirchenmusiker Joachim Schreiber. Am 2. Weihnachtstag findet bereits um 15 Uhr das traditionelle Weihnachtskonzert unter dem Motto: „A boarische Weihnacht“ statt. Eintritt frei.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.12.2005
NEUJAHRSANBLASEN. Am zweiten Weihnachtsfeiertag gestaltete die Musikkapelle des Musikvereins Hunderdorf den Festgottesdienst musikalisch. Die Blasmusikanten unter Leitung von Kapellmeister Lothar Klein spielten festliche Weihnachtslieder und Bläserweisen. Der Musikverein lässt heuer auch wieder den alten Brauch des „Neujahranblasens“ aufleben. Zwischen den Feiertagen ab dem heutigen Dienstag zieht eine sechsköpfige Bläsergruppe der Musikkapelle durch den Ort sowie durch weitere Ortschaften und kündigt musikalisch den Jahreswechsel an. Vor jedem Haus spielen die jungen Musiker auf und wünschen nach alter Tradition – und in der Hoffnung auf ein Trinkgeld – musikalisch ein „gutes neues Jahr“. – Bild: Die Hunderdorfer Blasmusikanten gehen von Haus zu Haus. (Foto: xk)
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.2005
Das Jahr 2005 in Hunderdorf
Investitionen trotz Sparhaushalt
Schwerpunkt Kanalbau und Kläranlage – Pfarrerwechsel
In der Gemeinde Hunderdorf kann Bürgermeister Gerd Peschke trotz eines 4,9 Millionen Euro umfassenden Sparhaushaltes für das Jahr 2005 eine gute Jahresbilanz ziehen. Die kontinuierliche Gemeindeentwicklung wurde in engagierter Gemeindearbeit durch Bürgermeister und Gemeinderat fortgesetzt mit dem Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses Hunderdorf sowie einigen zukunftsweisenden Investitionsmaßnahmen auf dem Abwassersektor.

Januar: Elf Landkreisgemeinden, darunter die Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, bieten mehr Bürgerservice im Rathaus durch Kfz-Abmeldungen vor Ort. Der Täter eines dreisten Handtaschenraubes wird ermittelt. Die sich wiederholenden Probleme rund ums Übersiedlerheim erzürnen die Anwohner und die Gemeindeverantwortlichen.

Im Februar beschließt die Verwaltungsgemeinschaft den Gesamthaushalt mit 645 750 Euro bei einer günstigen – gegenüber dem Vorjahr – gleichgebliebenen Verwaltungsumlage von knapp 65 Euro pro Einwohner. Feierliches Bundeswehrgelöbnis von 341 Rekruten und Längerdienenden des Bogener Panzerpionierbataillons 4 und des Sanitätslehrregiments am Sportplatz. Auch der Schulverband beschließt den 591 000 Euro-Haushalt, wobei sich eine Umlage von 1 176 Euro pro Schüler errechnet. Das Gesamtabwasserkonzept wird vom Gemeinderat beschlossen. Damit wird festgelegt, welche Ortsteile noch an die zentrale Abwasseranlage angeschlossen werden oder bei welchen Grundstücken die Kleinkläranlagen mit einer biologischen Reinigungsstufe nachzurüsten sind.

Im März wird Hans Söldner neuer Abteilungsleiter der Eisstockabteilung des SVH. Die Schützenkameradschaft gründet eine Abteilung „Bogenschießen“.

April: Beim Mühlhiaslmarkt am Palmsonntag mit verkaufsoffenem Sonntag zeigen Fieranten und Geschäfte den vielen Besuchern, dass auch Hunderdorf tolle Einkaufsmöglichkeiten hat. Rund 100 Bürger, meist Jugendliche, beteiligen sich an der Abfallaktion „Sauber macht lustig“. Angelika Schuhbauer wird neue JU-Ortsvorsitzende.

21 Erstkommunionkinder dürfen im Mai erstmals an den Tisch des Herrn treten. Viele Glückwünsche erhalten Pfarrer Wolfgang Vos zu seinem 75sten Geburtstag sowie Ehrenbürger und Ortschronist Kornel Klar zum „Achtzigsten“. Erfreulich: Die an Leukämie erkrankte 10-jährige Melissa Weindl übersteht die Knochenmarktransplantation gut. Das moderne Gerätehaus der FFW Hunderdorf (1 050 000 Euro) sowie der Versorgungs-Lkw (13 000 Euro) werden eingeweiht. Die Wehr erbringt zum Neubau rund 2 900 Arbeitsstunden, zum Lkw 300 Instandsetzungsstunden. Zudem werden aktive und langjährige Mitglieder ausgezeichnet. Der Geh- und Radweg im Teilstück Gewerbegebiet Bayerwald-Haselquanten wird mit der Feinschicht endgültig fertig.

Im Juni beschließt der Gemeinderat den Sparhaushalt mit 4,9 Millionen Euro. Bei. der Straßenbeleuchtung werden jährlich rund 3 000 Euro eingespart durch weitere Energie-Sparlampen und Wattreduzierung. Die beispielhafte Ortskernsanierung wird in einer Regierungsdokumentation Niederbayern weit vorgestellt. Der

Monat Juli bringt die 35-jährige Bestehensfeier der Skiabteilung und den 33. IVV-Wandertag mit „Olympischen Feuer“ des Bayerwaldvereins. Zur Freilichtkomödie „S’Geld stinkt net“ von Alois Winter kommen trotz der Wetterkapriolen rund 1 200 Besucher zu vier Aufführungen.
August: Der Gemeinderat vergibt den Auftrag für den Kanalbau in Breitfeld und Ellaberg-Grub.

Zum September geht der beliebte Pfarrer Wolfgang Vos in den Ruhestand. Er wird von der Pfarrei nach 44 Jahren seit Beginn seines Wirkens herzlich verabschiedet und von der Gemeinde zum Ehrenbürger ernannt. Die Pfarrgemeinde freut sich, dass sie mit Pater Martin Müller so schnell wieder einen sympathischen Pfarrherrn erhält. Gemeindevertreter und Musikverein gratulieren der oberösterreichischen Partnergemeinde St. Johann zum neuen Gemeindeamtshaus mit Musikprobesaal. Das junge Musiktalent Michi Maier ist mit seiner „Steirischen“ bei der Fernsehaufzeichnung „Startreff“ dabei.

Im Oktober wird der Bauauftrag vergeben mit rund 280 000 Euro für das Nachklärbecken (5500 EWG). Die Gemeinde begrüßt die nunmehrigen Wirtschaftlichkeits-Prognosen für das bereits vor zwei Jahren angestrebte „Bürgersolarmodell“ und gestattet der Betreibergesellschaft eine 38-kWp-Photovoltaikanlage am Wertstoffhof-Gebäude. Bei der FFW Gaishausen werden besonders verdiente aktive Kameraden und langjährige Mitglieder geehrt. Gut besucht war der Kirchweihmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag. Die Gemeinde erfährt die seit langem erwartete Nachricht, dass voraussichtlich Ende 2006 das Übersiedlerwohnheim geschlossen und bis dahin die Belegung reduziert wird.

November: Die Kanalbaumaßnahmen in Ellaberg-Grub und in Breitfeld sind im Laufen und können heuer weitgehend abgeschlossen werden. Peter Stelzer wird neuer Gesamtvorstand beim Sportverein. Der Verein „Oldtimerfreunde Hunderdorf“ wird gegründet und Alois Knott erster Vorsitzender.

In der Dezember-Sitzung vergibt der Gemeinderat die Planung für den Neubau des Belegungsbeckens (ca. 400 000 Euro) als letzte Maßnahme der Gesamtsanierung der Kläranlage.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.12.2005