Au vorm Wald. FFW: Sonntag, 10.12., 13.30 Uhr, Christbaumversteigerung im Vereinslokal.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.12.1995
Au vorm Wald. Stammtisch: Heute, Dienstag, 20 Uhr, Hallensport (Frauen) Turnhalle Hunderdorf; Sonntag, 10.12., 13.30 ‚Uhr, Teilnahme Christbaumversteigerung.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.12.1995
Dorfabend war ein voller Erfolg
Erlös zugunsten der Dorfkirche in Au vorm Wald
Au vorm Wald. (ta) Als vollen Erfolg konnte Vorsitzender Helmut Pielmeier den Dorfabend des Stammtisches der Au’inger verbuchen. Die zahlreichen Gäste erfreuten sich an fünf verschiedenen Sketchen und testeten ihr Wissen in einem Ratespiel. Für beste musikalische Unterhaltung sorgten „Die lustigen Zwoa“, die ihr Honorar ebenfalls für den guten Zweck spendeten. Als Reinerlös verblieben 1300 Mark, die zweckgebunden für Anschaffungen und Renovierungen in der Dorfkirche in Au vorm Wald verwendet werden.
Bürgermeister Gerd Peschke freute sich, daß es der Stammtisch der Au’inger immer wieder schaffe, größere Veranstaltungen für gute Zwecke auf die Beine zu stellen. Er bedankte sich bei allen Mitgliedern und Mitwirkenden für deren selbstloses Engagement.
Kirchenpfleger und Mesner Max Schütz war sichtlich überrascht über den großen Spendenscheck, den Helmut Pielmeier im Namen des Stammtisches überreichte. Schötz sagte, daß der Spendenbetrag den Grundstock für den Einbau einer Heizung in die Kirche bilde. Hierzu sagte auch Bürgermeister Peschke die Unterstützung der Gemeinde zu.
Auch Pater Wolfgang bedankte sich für das kirchliche Engagement des Stammtisches. Pielmeier bedankte sich bei Pater Wolfgang und Bürgermeister Peschke für dessen Zusage, bei der Gesamtfinanzierung der Heizung behilflich zu sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.12.1995
Erweiterte Freizeitbuslinien
Steinburg/Hunderdorf. (xk) Aufgrund des großen Erfolges und der langen Fahrzeit ist die Freizeitbuslinie 3 aufgeteilt und erweitert worden in die Linien 3 und 4. Dadurch haben sich neue Fahrzeiten ergeben – und für manche Freizeitbusbenützer günstigere Zusteigemöglichkeiten. Die neuen Fahrpläne gelten ab 2. Dezember noch bis 25. Mai 1996. Der Bus fährt jeden Samstag einmal in Richtung Ascha, Straubing und Straßkirchen und zweimal zurück. Zusteigemöglichkeiten sind in Steinburg, Gasthaus Berger (20.06 Uhr), in Hunderdorf, Kindergarten (20.10 Uhr) und Gaishausen, Bushaltestelle (20.14 Uhr). Weitere Bedarfshaltestellen sind in Wegern, Thananger und Ehren. Die neuen Fahrpläne können ab sofort in der Gemeinde Hunderdorf abgeholt oder kostenlos beim Kreisjugendring im Landratsamt Straubing-Bogen unter der Telefonnummer 09421/973-233 angefordert werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.12.1995
Erste Nikolauswanderung
Steinburg. (jf) Der Heimat- und Fremdenverkehrsverein Steinburg führt heuer erstmals eine „Nikolauswanderung“ durch. Am Samstag, 9. Dezember, wird um 13.30 Uhr am Schulhof in Steinburg losgegangen. Der Weg führt zunächst durch die Bogenbachauen nach Gaishausen. Dort geht es auf dem Radweg weiter, über Ehren nach Wachsenberg. Eine gemeinsame Einkehr soll gerade jetzt in der „staaden Zeit“ Raum zur Kameradschaft und Unterhaltung bieten. Die Wege sind befestigt und leicht begehbar (keine Anhöhen), deshalb können neben den Vereinsmitgliedern auch Familien sowie alle Wanderfreunde teilnehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.12.1995
Freie Wähler erstellten Liste
Hunderdorf. (kh) Mit der Aufstellung der Bewerberliste eröffnete die Freie Wähler Gemeinschaft Hunderdorf-Gaishausen den Wahlkampf für die Kommunalwahlen im März 1996. Vorsitzender Höcherl appellierte besonders an die Kandidaten, sich im Wahlkampf geschlossen für die gemeinsame Sache einzusetzen, um die Reihe der guten Ergebnisse in der Vergangenheit wiederholen zu können.
Nachdem Ehrenvorsitzender Feldmeier noch einmal den Werdegang der Freien Wähler Gemeinschaft hatte Revue passieren lassen, der mit der Wahl von Egon Weinzierl zum Bürgermeister bisher seinen Höhepunkt hatte, wurde über die Nominierung eines Bürgermeisterkandidaten diskutiert. Da unter den Anwesenden kein Bewerber zu finden war, mußte man die Diskussion vorerst ergebnislos beenden. Es kristallisierte sich jedoch schon die Meinung heraus, daß ein eigener Kandidat zwar wünschenswert, aber nicht unbedingt notwendig sei.
Danach ging man zur Erstellung der Kandidatenliste über. Da in den einzelnen Ortsbereichen schon gute Vorarbeit geleistet worden war, dauerte es nicht lange, bis die Reihenfolge festgelegt war. Bei der Abstimmung über die Gesamtliste zeigten die Teilnehmer Geschlossenheit, indem die vorgeschlagene Liste einstimmig angenommen wurde.
Die Kandidatenliste sieht folgende Reihung vor: Max Höcherl, Agraringenieur, Grub; Franz Hornberger, Bildungsreferent, Hunderdorf; Josef Schießl, Schreinermeister, Au v. Wald; Laura Baier, Hausfrau, Hunderdorf; Franz-Xaver Häusler, Schreinermeister, Haselquanten; Johann Dietl, Schmied, Gaishausen; Kornelius Klar, Lehrer, Hunderdorf; Gerhard Kronfeldner, Großhandelskaufmann, Au v. Wald; Hildegard Kricke, Angestellte, Gaishausen; Johann Häusler, Landwirtschaftsmeister, Hofdorf; Franz Höfl, Fuhrunternehmer, Steinburg; Josef Helmbrecht, Werkzeugmacher, Hunderdorf; Christine Fendl, Postbotin, Gaishausen; Herbert Wirth, Schreiner, Hofdorf; Johann Weinzierl, Landwirtschaftsmeister, Röhrnau; Peter Henke, Versicherungskaufmann, Hunderdorf. Als Ersatzleute wurden Johann Breu, Neidau, und Josef Liebl, Steinburg, gewählt. Der Vorsitzende stellte abschließend fest, daß die FWG-Liste hinsichtlich der Altersstruktur als auch der vertretenen Berufsgruppen ein ausgewogenes Bild ergebe, in das sich auch die weiblichen Kandidaten gut einfügten.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.12.1995
Sitzung des Gemeinderats
Hunderdorf. (xk) Am Donnerstag, 14. Dezember, findet Um 19 Uhr im Sitzungssaal Hunderdorf eine Gemeinderatssitzung mit nachstehenden öffentlichen Tagesordnungspunkten statt: Deckblatt 1 Hochfeld Süd – Erweiterung für Grundstück „Rathausplatz“, Planentwürfe für Bauplätze in Ehren und Hunderdorf; Bestellung Gemeindewahlleiter und Stellvertreter; Benutzung Lehrschwimmbecken: Zuschuß für SV Hunderdorf Jugend, Badegebühren nach Sanierung; Neuerlaß des Kostenverzeichnisses für Verwaltungsgebühren; Sanierung der Urinalanlagen in der Hauptschule; Bericht Bauausschuß vom Freitag, 8. Dezember; Zuschußantrag VdK; Fäkalschlammgebühren-Kalkulation für Annahmestation Bogen; Baupläne; Vollzug Bayerisches Naturschutzgesetz (Sanierung der Baumgruppe Windberger Straße) sowie Informationen und Sonstiges.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.12.1995
Vorbild
Der Vereinsausschuß des Sportvereins Hunderdorf hat beschlossen, eine Sportlerin oder einen Sportler beziehungsweise ein Mitglied jedes Jahr zum „Mitglied des Jahres“ zu küren. In einer Feierstunde wurde dies heuer wieder durchgeführt. Der Vorsitzende des SV Hunderdorf, Peter Henke, meinte, daß mit der Auszeichnung Dank und Anerkennung ausgedrückt werden sollten. Zugleich sollte auch Motivation für einen Einsatz in der Zukunft und für andere Sportler geschaffen werden. Mit Markus Hastreiter wurde ein sehr junger Sportler zum Mitglied des Jahres 1995 auserkoren. Markus Hastreiter kommt aus der Tennisabteilung und hat auch in dieser Sportart seine Erfolge erzielt: Vereinsmeister der Schüler 1995, Landkreismeister 1995 in seiner Altersklasse und Dritter beim RHW-Turnier in Geiselhöring, Somit sei Markus ein Vorbild für Einsatzwillen und Ausdauer geworden und habe die Farben des SV Hunderdorf würdig vertreten. Henke wünschte dem jungen Sportler weiterhin viel Erfolg. Nachdem Markus mit einer Ehrenurkunde bedacht worden war, erhielt er zudem eine Gedenkmünze des FC Bayern München. Neben dem Vorsitzenden gratulierten dem talentierten Sportler auch Bürgermeister Gerd Peschke, Pfarrer P. Wolfgang Vos und zweiter Abteilungsleiter Ernst Schick. Das Bild zeigt Vorsitzenden Henke (re.), Markus Hastreiter (Mitte) und zweiten Abteilungsleiter Ernst Schick.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.12.1995
Nächtliche Brandkatastrophe mit drei Todesopfern
Drei Kinder sterben in den Flammen — Freiwillige Feuerwehren aus sechs Ortschaften im Einsatz
Hunderdorf-Steinburg. Drei Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren sind in der Nacht zum Freitag bei dem nächtlichen Großbrand in Steinburg im Dachgeschoß des Einfamilienhauses in den Flammen ums Leben gekommen. Die übrigen Mitglieder der elfköpfigen Großfamilie K., fünf Kinder, die Eltern und die Großmutter, konnten sich retten. Die Feuerwehren aus Steinburg, Hunderdorf, Au vorm Wald, Neukirchen, Bogen und Gaishausen bekämpften die Feuersbrunst. Das Bayerische Rote Kreuz und die Gemeinde Hunderdorf haben zu Geld- und Sachspenden für die Familie aufgerufen. Unsere Bilder zeigen Szenen des nächtlichen Einsatzes sowie die Situation am Tag danach. – stu-
Quelle: Bogener Zeitung, 16.12.1995
Nächtliche Feuersbrunst endet in Tragödie
Drei Kinder kommen in den Flammen um
Acht Familienmitglieder gerettet – Kurzschluß in Wäschetrockner mutmaßliche Brandursache
Hunderdorf. Tragödie in der Nacht zum Freitag beim Brand eines Einfamilienhauses im Landkreis Straubing-Bogen: Drei Kinder einer elfköpfigen Großfamilie sind in den Flammen umgekommen, während sich die übrigen Familienmitglieder mit zum Teil schweren Verletzungen aus eigener Kraft retten konnten oder von den Feuerwehrleuten geborgen wurden. Das Feuer war kurz nach 3 Uhr im Dachgeschoß des Gebäudes ausgebrochen, wo die drei Kinder schliefen. Als mögliche Ursache des Brandes im Feriendorf Steinburg (Gemeinde Hunderdorf) war zwar noch am nächtlichen Schauplatz ein explodierender Ölofen genannt worden, weil Anwohner einen dumpfen Knall gehört hatten. Die Kriminalpolizei geht nach vorläufigen Ermittlungen vom Freitag jedoch von einem Kurzschluß in einem Wäschetrockner aus. Brandstiftung schließt die Polizei hingegen aus.
Als am frühen Freitag morgen, gegen 3.30 Uhr, Feuerwehr, Polizei
und Rettungsdienste an dem brennenden, älteren Einfamilienhaus Steinburg 41 in dem Vorwald-Feriendorf eintreffen, ahnt noch niemand der Rettungsleute die Tragödie, die sich in den Flammen bereits abgespielt hat. Drei der acht Kinder sind tot, in dem lichterloh brennenden Dachgeschoß umgekommen.
Der dreijährige Franz-Xaver, die fünfjährige Jasmin und die zehnjährige Kordula der Familie K. schliefen im Dachgeschoß des Hauses, dort wo nach ersten Erkenntnissen der Polizei der Brand ausbrach. Von dort gab es für die Kinder keine Fluchtmöglichkeit.
Acht Familienangehörige gerettet
Als die aus sechs Ortschaften herbeieilenden Wehrmänner am Schauplatz eintreffen, schlagen die Flammen meterhoch aus dem Dachstuhl. Für die drei Kinder kommen die Retter zu spät, aber noch rechtzeitig, um den übrigen fünf Geschwistern im Alter von dreieinhalb Monaten bis zu 16 Jahren sowie den 34 und 38 Jahre alten Eltern und der Großmutter (66) Hilfe in der Not zu leisten.
Sie werden mit zum Teil schweren Rauchvergiftungen, Brandverletzungen und in schwerem Schockzustand nach Erstversorgung durch Notarzt und Rotes Kreuz in Krankenhäuser nach Straubing und Bogen gebracht. Lebensgefahr besteht nach Auskunft eines Polizeisprechers für keines der geretteten Familienmitglieder. Der 38jährige Familienvater Franz-Xaver K., Beschäftigter einer Baufirma, hat offenbar noch bis zuletzt versucht, zu seinen im Dachgeschoß von den Flammen eingeschlossenen drei Kindern vorzudringen, um sie herauszuholen, und sich dabei eine Rauchvergiftung und schwere Brandwunden zugezogen.
Vom Feuer im Schlaf überrascht
Die ums Leben gekommenen Kinder sind nach Erkenntnissen der Kriminalpolizei im Schlaf von den Flammen überrascht worden. Eng aneinander gekauert werden sie schließlich in einem der verkohlten Betten im Dachgeschoß liegend gefunden und geborgen. Das Feuer muß sich von der Seite des Giebels, in dem die Kinder ihr Zimmer hatten, so rasch ausgebreitet haben, daß es für sie keinen Fluchtweg mehr gibt, obwohl die ersten Feuerwehren schon wenige Minuten nach der Alarmierung um 3.20 Uhr an Ort und Stelle sind.
Als die Flammen soweit abgelöscht sind, daß Feuerwehrmänner in das Dachgeschoß vordringen können, sind die Räume so verrußt und der Feuerschaden so verheerend, daß nur eine der Leichen sofort entdeckt wird, die beiden anderen Kinder vorerst als vermißt gelten. Erst am Morgen werden auch die beiden anderen Leichen gefunden und geborgen. Das mit vier Zimmern ausgebaute Dachgeschoß des Hauses ist vollkommen ausgebrannt, die beiden darunter liegenden Stockwerke durch Feuer und Löschwasser schwer beschädigt. Die Polizei geht von einem Sachschaden von mindestens einer Viertelmillion Mark aus.
Zwar ist nach Polizeiangaben die Brandursache nicht eindeutig geklärt. Die vorläufigen Ermittlungsergebnisse deuten jedoch auf einen elektrischen Defekt im Wäschetrockner hin, der im Dachgeschoß aufgestellt war – offenbar in unmittelbarer Nähe des Zimmers, in dem die Kinder schliefen.
Dorfbewohner geschockt
Fassungslosigkeit und Entsetzen am Morgen danach in dem
beschaulichen 150-Seelen-Dorf am Eingang zum Bayerischen Wald. Die Leute sind geschockt von den dramatischen Ereignissen der Nacht mit dem tragischen Tod ihrer drei jungen Mitbürger. Bürgermeister Gerd Peschke, selbst sofort zum Brandschauplatz geeilt, ist erschüttert: „Eine Tragödie, ein furchtbares Unglück – und das wenige Tage vor Weihnachten.“ Auch die übrigen Dorfbewohner des kleinen Ortes, wo jeder jeden kennt, sind tief betroffen. Noch am Tag zuvor hatten Nachbarn die Familie, die Kinder, gesehen. Nun sollten sie tot sein.
In Windeseile verbreitet sich die schreckliche Nachricht in die nahe und fernere Umgebung. Eine Welle der Hilfsbereitschaft und des Mitgefühls strömt auf die schmerzlich getroffene Familie zu, die nicht nur drei Kinder, sondern ihr gesamtes Hab und Gut verloren hat. Die Familie wird vorerst bei Angehörigen Aufnahme und Unterschlupf finden, bis sie wieder ein eigenes Dach über dem Kopf hat.
Welle der Hilfsbereitschaft
Noch in der Nacht laufen erste Hilfsaktionen von Nachbarn und Freunden an. Am Vormittag koordiniert Bürgermeister Gerd Peschke die Hilfsmaßnahmen der Gemeinde. In ,Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz wird ein Spendenkonto eingerichtet (siehe unten).
Der Bürgermeister kann am Freitag nachmittag von einer Welle der Hilfsbereitschaft berichten: „Die Solidarität ist sehr groß, viele Leute wollen helfen, bieten Geld, Kleidung, Möbel und vieles andere an.“ Vereine und Verbände, die eben erst ihre Weihnachtsfeier hinter sich haben, spenden den Erlös aus der Tombola, Privatleute greifen tief ins Portemonnaie. Bürgermeister Peschke: „Das wird ein trauriges Weihnachtsfest für die Familie, aber ich glaube, daß wir gerade zu Weihnachten alle ein bißchen versuchen sollten, zu helfen.“
Aufruf zu Spenden
Das Bayerische Rote Kreuz und die Gemeinde Hunderdorf haben zu Spenden für die von dem Brandunglück furchtbar getroffene Familie K. aufgerufen und ein Spendenkonto eingerichtet: Kontonummer 1578 bei Sparkasse Straubing-Bogen, Bankleitzahl 742 500 00, Kennwort: „Brandunglück Steinburg“. Kleider- und Sachspenden nimmt das Rote Kreuz in der Dienststelle Bogen entgegen. – stu –
Quelle: Bogener Zeitung, 16.12.1995
„Peschke soll Bürgermeister bleiben”
Einhelliges Votum der SPD und Parteilosen Wählergemeinschaft
Hunderdorf. (hj) Einstimmig nominierten die SPD und Parteilose Wählergemeinschaft Hunderdorf den amtierenden Bürgermeister Gerd Peschke erneut zum Bürgermeisterkandidaten. Mit dem gleichen Ergebnis wurden die Bewerber für die Gemeinderatsliste festgelegt. Ortsvorsitzender und Versammlungsleiter Helmut R. Jakob dankte allen Kandidaten der vergangenen Perioden und bat zugleich um Verständnis, da künftig aufgrund der Einwohnerzahl nur mehr 16 statt bisher 28 Bewerber aufzustellen sind, obwohl mehr als 20 dazu die Voraussetzung hätten. Voll Lob sprach er über die Arbeit der Mandatsträger, vor allen aber das unermüdliche und verdienstvolle Schaffen des Bürgermeisters, der sich erneut für das Amt zur Verfügung stellte.
Bürgermeister Peschke dankte besonders der Gemeindeverwaltung in fachlicher und kameradschaftlicher Hinsicht, die ihm den Einstieg nach dem Tod seines Amtsvorgängers Egon Weinzierl wesentlich erleichtert habe. Besonders stellte er die gute Zusammenarbeit mit dem gesamten Gemeinderat und das positive Zusammenwirken zwischen der politischen und kirchlichen Gemeinde heraus.
Er gab einen umfassenden Abriß seiner Tätigkeiten in Verbindung mit dem Gemeinderat. Vieles sei noch zur realisieren, erweise sich jedoch wegen fehlender Mittelzuweisungen als schwierig. Wie schon in jüngster Vergangenheit, so müßten besondere Schwerpunkte und Prioritäten gesetzt werden.
Bei der Schulhaussanierung würden immer mehr Mängel deutlich, was zu einer deutlichen Überschreitung der geplanten Kosten führe. Mit großem finanziellen Aufwand wurde in Gemeindebereichen die Ortskanalisierung durchgeführt. In anderen Ortsbereichen stehe sie noch bevor. Erforderlich gewesen sei auch die Erneuerung der Wasserversorgung in Bereichen der Gemeinde. Als notwendig erwies sich auch die Erweiterung des Kindergarten. Die Gemeinde trat zwar nicht als Bauträger auf, war aber an den Baukosten beteiligt. Fortschritte zeigen sich bei der Schaffung von Arbeitsplätzen. Neben der Firma Thyssen-Polymer konnten mehrere kleinere Betriebe angesiedelt werden. Weitere Baugebiete wurden in den verschiedenen Ortsbereichen erworben, ausgewiesen und erschlossen. Dies seien nur die Schilderungen der wesentlichen Maßnahmen.
„Gerd Peschke muß Bürgermeister bleiben.“ Dies war einhellig die Meinung aller Versammlungsteilnehmer. Als einzig vorgeschlagener Kandidat wurde er einstimmig nominiert. Peschke bedankte sich -für das überwältigende Vertrauen. Es werde mit ihm zwar eine „Wahlinformation“, aber keinen „Wahlkampf“ mit leeren Versprechungen und Zusagen, die nicht einzuhalten seien, geben.
Mit demselben einstimmigen Votum wurden die Bewerber für die Gemeinderatsliste festgelegt: 1. Gerd Peschke, Bürgermeister; 2. Helmut R. Jakob, SPD-Ortsvorsitzender; 3. Xaver Dieweld, Ehrenvorsitzender und Gemeinderat; 4. Xaver Neumaier, Gemeinderat; 5. Georg Pflügl, Gemeinderat; 6. Günter Baierl, Reg.-Angestellter; 7. Irene Scheibenthaler, Elternbeirätin; 8. Adolf Reisinger, Schreinermeister; 9. Hans Grill, Arbeiter; 10. Roland Peschke, Zeitsoldat; 11. Manfred Obermeier, selbständiger Maler und Lackierer; 12. Emil Gerhardt, Landwirt; 13. Josef Ecker, Reg.-Angestellter; 14. Stefan Diewald, Zivildienstleistender; 15. Leonhard Reiner, Verbandschul-Hausmeister; 16. Willi Richter, Facharbeiter. Als Ersatzkandidaten wurden nominiert: Ralf Rademacher, Beamter; Thomas Hanft, Zeitsoldat; Arno Gerhardt, Brauer, und Franz Baierl, Rentner.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.12.1995
Kandidatenaufstellung
Hunderdorf. (xk) Der FDP-Ortsverband und die Freie Wählergruppe stellen in der Versammlung am Freitag, 22. Dezember, 19.30 Uhr, im Gasthaus Deschl in Hofdorf ihre Kandidatenliste für die Gemeinderatswahl auf.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.12.1995
Dort wohnen, wo andere Urlaub machen
Wohnanlage „Siedlungsstraße 5A“ vor Fertigstellung – Sonntag „Tag der offenen Tür“
Hunderdorf. (xk) Der stattliche Ort Hunderdorf, reizvoll gelegen am Eingangstor zum Bayerischen Wald, wird nunmehr auf dem Sektor Wohnen mit einer Eigentumswohnanlage mit sieben Einheiten bereichert. Bauherrin der ersten in Hunderdorf zum Kauf angebotenen Eigentumswohnanlage ist Anita Wagner aus Straubing-Ittling. Nach dem Motto „Dort wohnen, wo andere Urlaub machen“ hat sie im Ortszentrum eine attraktive Wohnanlage erstellt, die am Sonntag zu besichtigen ist und für die demnächst die Abschlußarbeiten anlaufen, wobei Käuferwünsche noch berücksichtigt werden können.
Der attraktive Bau in der zentrumsnahen Wohngegend enthält
sieben Wohneinheiten in der Größenordnung von 58 bis 100 Quadratmeter. Bei der Planung der Grundrisse wurde Wert auf die Funktionalität und gehobene Ausstattung gelegt, die jede Wohnung liebenswert Macht. So hat jedes Bad auch ein außenliegendes Fenster. Die Wohnungen sind wie folgt eingeteilt: Je zwei Einheiten im Erdgeschoß, Obergeschoß und Dachgeschoß. Der Ausblick auf das Panorama der Vorwaldlandschaft und das herrliche mittelalterliche Klosterdorf Windberg ist unverbaubar.
Eine Keller-Einliegerwohnung ist für den Hausmeister eingeplant. „Ob Single oder Familie, für jeden „ist etwas dabei“, betont die Unternehmerin, die darauf verweist, daß sich die Wohnungen für Eigennutzer und Kapitalanleger gleichermaßen gut eignen.
Die größeren Eigentumswohnungen sind mit zwei Kinderzimmern ausgestattet. Jede Wohnung hat Terrasse oder Balkon. Auf Wunsch, so die Bauherrin, ist es jederzeit bei der abschließenden Bauausführung noch möglich, Käuferwünsche zu berücksichtigen. Nach dem persönlichen Geschmack können wahlweise Böden, Fliesen, und Sanitärfarben ausgesucht werden. Das Wohnobjekt wurde von Bauherrin Anita Wagner über das Bauplanungs- -und Baugeschäft ihres Mannes Hans Wagner ausgeführt. Das Planen und Arbeiten Hand in Hand ist sicher ein Plus für optimale Bauausführung.
Interessenten, ob Kapitalanleger oder Eigennutzer, sind willkommen zum „Tag der offenen Tür“ am Sonntag, 17. Dezember, in der Zeit von 12 bis 16 Uhr. Hier wird Bauherrin Anita Wagner einen Einblick in die ansprechenden Räumlichkeiten gestatten und gerne nähere Auskünfte über die noch verfügbaren Wohneinheiten geben. Auf die
Besucher wartet auch eine Verlosung, wobei es als Hauptpreis einen Zwei-Tages-Aufenthalt in Kaprun zu gewinnen gibt. Wohnungen seien vorab, so Anita Wagner, bereits an zwei Hunderdorfer Bürger veräußert worden. Ihr Motto zur Wohnanlage in Hunderdorf ist: „Ein Lebenstraum – für jeden erfüllbar. Dort wohnen, wo andere Urlaub machen“.
Hunderdorf, prädestiniert als „Wohngemeinde“, hat einiges zu bieten, und aufgrund breitgefächerter Infrastruktur hat sich die Bauherrin für das Grundstückskaufangebot aus Hunderdorf entschieden. Hunderdorf, gelegen im herrlichen Bogenbachtal am Eingangstor zum Bayerischen Wald, ist mit 3300 Einwohnern eine der größten Landkreisgemeinden. Sie weist neben der Grund- und Hauptschule, Verwaltungssitz, Banken auch eine optimale Ausstattung an Geschäften des Versorgungs- und Dienstleistungssektors auf und die ärztliche Versorgung ist mit zwei praktischen Ärzten und einer Zahnärztin gesichert. Besonders günstig ist auch die Verkehrsanbindung an die Autobahn A 3 Nürnberg-Passau. Zentral liegt man auch zur Stadt Straubing und zum Ski- und Erholungsgebiet Sankt Englmar und dem Bayerischen Wald. Hunderdorf ist auch die Heimat des weithin bekannten Waldpropheten „Mühlhiasl“
Quelle: Bogener Zeitung, 16.12.1995
Leserbriefe
Hat Alarmplan versagt?
Nach dem Brand in Steinburg mache ich mir Gedanken darüber, ob nicht vielleicht doch eines der dabei umgekommenen Kinder hätte gerettet werden können. Es ist unwiderlegbar, daß von Mitterfels nach Steinburg fünf Kilometer, von Bogen neun Kilometer Anfahrtsweg sind. Wenn man alle Komponenten wie Ausrückzeit und Anfahrtszeit zusammenlegt, hätte Mitterfels um mindestens fünf Minuten früher am Brandort sein können, als die FFW Bogen. Ich selbst war zehn Jahre Feuerwehrkommandant in Mitterfels (1978 bis 1988) und kenne daher die Materie.
Es kann doch nicht richtig sein, daß eine Feuerwehr wie Mitterfels in Richtung Steinburg, Hunderdorf, Gaishausen oder auch Großlintach, also in Gemeinden, die direkt an Mitterfels angrenzen und eine wesentlich kürzere Anfahrt haben als die FFW Bogen, nicht mehr im Alarmplan für diese Gebiete eingesetzt werden.
Wenn man auch den Feuerwehren nachsagt, sie würden zu den Einsätzen rasen, ist dies vom Menschlichen her gesehen notwendig. Durch eine richtige Erstellung des jeweiligen Alarmplanes könnten wie man hier sieht vielleicht weniger Tote zu beklagen sein.
Werden hier auf Kosten von Einsatzzahlen für die FFW Bogen Menschenleben auf das Spiel gesetzt, um Zuschüsse für Feuerwehrfahrzeuge oder Personalbesetzung zu erreichen? Oder geht es nach dem Motto „Das ist unser Feuer“.
Früher schob man dies immer auf die mangelnde Alarmierung durch die zuständige Stelle, welche ich hier nicht nennen möchte. Seitdem nun aber diese Alarmierung über Computer vollautomatisch geht, liegt dies voll und ganz in der Verantwortung der Feuerwehrführungskräfte des Landkreises und eine Schuldzuweisung und Verzerrung der Tatsachen wird nicht mehr möglich sein.
An dieser Stelle sei auch gleich noch angemerkt, daß bei den Alarmplänen für die B 20 genau dieselbe Ungereimtheit herrscht. Wieso fährt die FFW Straubing bei Unfällen auf der B 20 bis fast nach Steinach also 16 Kilometer, wo Mitterfels, welche ebenfalls mit den notwendigen Geräten ausgerüstet ist, nur fünf Kilometer zur B 20 hat.
Weitere Ausführungen über die Zusammenhänge bei der Alarmierung möchte ich an dieser Stelle nicht mehr abgeben, kann aber jederzeit darüber noch Auskünfte geben.
Gerhard Karow
Hochfeldring 45, 94360 Mitterfels
Quelle: Bogener Zeitung, 19.12.1995
Ernst Sacher nun Ehrenvorsitzender
36 Jahre an Spitze der Trachtler – Jahresrückblick und Ehrungen
Hunderdorf. (xk) Im Rahmen der Weihnachtsfeier des Heimat- und Volkstrachtenvereins wurde Ernst Sacher, der 36 Jahre an der Vereinsspitze stand, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zugleich wurden Mitglieder für 25- und 40jährige Vereinszugehörigkeit geehrt.
Trachtlervorsitzender Albert Maurer berichtete über ein arbeits- und erfolgreiches Vereinsjahr. „Mein Wunsch ist es, daß sich alle Vereinsmitglieder, jung und alt, im Verein wohlfühlen und unsere Veranstaltungen besuchen“, so Maurer. Bürgermeister Gerhard Peschke übermittelte die Grüße der Gemeinde sowie des Gemeinderates und zollte dem Engagement des Trachtenvereins ein
besonderes Lob. Peschke zeigte sich erfreut, daß der Übergang des Vereinsvorsitzes auf Albert Maurer reibungslos erfolgte. Dies sei sicher auch auf die langjährige gute Arbeit des früheren Vorsitzenden Ernst Sacher zurückzuführen, der einen gutgeführten Verein übergeben konnte.
Pfarrer Wolfgang Vos, Ehrenmitglied des Vereins, sprach dann über das Brauchtum. Trotz des Brauchtums, das im Trachtenverein gepflegt werde, sollte das Wesentliche des Weihnachtsfestes, die Geburt Jesu nicht vergessen und im Mittelpunkt stehen. Der Pfarrer erinnerte daran, daß der Trachtenverein neben seinem Brauchtum auch mit der Kirche sehr verbunden ist, wie etwa mit der Errichtung der Vereinskapelle und die Beteiligung bei religiösen Festtagen. Die Weihnachtsfeier, die insbesondere von der Wander- und Jugendgruppe der Trachtler mitgestaltet wurde war dann der ansprechende Rahmen für die Ehrung verdienter Mitglieder. Höhepunkt war dabei die Ernennung von Ernst Sacher zum Ehrenvorsitzenden, der von 1958 bis 1994 an der Vereinsspitze stand. Vorsitzender Albert Maurer würdigte die vielfältigen Ver dienste von Ernst Sacher um den Hunderdorfer Trachtenverein und sprach ihm hierfür nochmals den besonderen Dank aus. Dann überreichte der Vorsitzende aufgrund einstimmigen Vorstandsbeschluß an Ernst Sacher die Ernennungsurkunde zum „Ehrenvorsitzenden“.
Wie Maurer ausführte, hat sich Ernst Sacher durch seinen unermüdlichen Einsatz den Trachtenverein fest etabliert und weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt gemacht. Neben Theateraufführungen, dem Besuch von Landestrachtenfest in Osterreich habe er auch drei Gründungsfeste (1972, 1977, 1992) organisiert. Unter seiner Führung wurde auch die Vereinsfahne restauriert und an zahlreichen örtlichen und regionalen Festlichkeiten teilgenommen. Sacher habe sich auch maßgeblich für den Bau der Vereinskapelle (Einweihung 1968) eingesetzt, die auch Gedenkplatz für die verstorbenen Vereinsmitglieder ist.
Für 25jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Agnes Riepl, Ulrike Hirtreiter, Christine Bleicher, Beate Aumeier, Josef Lobmeier und Franz Hornberger. Für 40 Jahre Treue aktive Vereinszugehörigkeit konnten sodann Maria Wölfl und Erna Wölf Ehrenurkunde und -nadel in Empfang nehmen. Mit der Auszeichnung verband der Trachtlervorsitzende Maurer seinen Dank und seine Anerkennung für die Vereinstreue.
Bürgermeister Gerhard Peschke, der dem langjährigen Vorsitzenden Ernst Sacher bereits bei der Amtsübergabe gedankt hatte, sowie Pfarrer Vos gratulierten Ernst Sacher zum Ehrenvorsitzenden und beglückwünschten auch die weiteren geehrten Vereinsmitglieder.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.12.1995
Und für die Kinder gab es Päckchen
Aussiedlerfamilien waren zu Gast – Kennenlernen stand im Vordergrund
Hunderdorf. (xk) Große Resonanz fanden Pfarrei und Gemeinde mit ihrer Angebot an die Bewohner des Aussiedler-Wohnheimes: ein Begegnungs-Nachmittag im Sportheim. Dabei stand das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund, denn seitens der Pfarrei und der politischen Gemeinde Hunderdorf ist man bemüht, die Aussiedler in die verschiedenen Bereiche des Gemeindegeschehens zu integrieren.
Bürgermeister Gerhard Peschke betonte dabei, daß die Aussiedler des Wohnheimes in Hunderdorf willkommen sind. Der Gemeindechef zollte den Familien für ihr Verhalten ein Lob und wünschte, daß dieses Verhältnis so bleiben möge. Der Bürgermeister rief die Aussiedler auf, sich den örtlichen Vereinen anzuschließen und dabei falle die Integration ins Gemeindegeschehen sicher leichter. So könnten etwa die Sportler zum Sportverein, die Jugend zur Landjugend, die Frauen zum Frauenbund kommen. Abschließend übermittelte Peschke auch die
Grüße von Landrat Ingo Weiß. Pfarrer Wolfgang Vos hieß die Aussiedler seitens der katholischen Pfarrei willkommen. Der Pfarrer rief dazu auf, im neuen Lebensabschnitt auch Gott nicht zu vergessen und lud zu den Gottesdiensten ein. Der Pfarrherr nahm Bezug auf die erfolgte Führung durch die Pfarrkirche und sonstiger kirchlicher Einrichtungen und bot seine Hilfe auch bei Problemsituationen an. Abschließend überreichte Pfarrer Vos an jede Familie ein Gotteslob und eine Bibel Unter der Leitung von Pfarrassistentin Hildegard Stanglmayr erfreute eine kleine Flötengruppe mit adventlichen Weisen. Abschließend überraschte die Frauenbund-Vorsitzende Angela Söldner jedes Kind mit einem Päckchen voller Süßigkeiten und kleinen Spieltierchen. Die anwesenden Frauen erhielten als Aufmerksamkeit nette Bastelarbeiten, die Frauenbundmitglieder fertigten. Abschließend dankte Bürgermeister Peschke besonders dem engagierten Frauenbund sowie dem Sportverein für die Unterstützung dieses Treffens, ebenso dem Landkreis für die finanzielle Spende.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.12.1995
Mehrere Zuschüsse genehmigt
Windberg. (xk) Bei der Sitzung des Gemeinderates im Sitzungssaal in Windberg wurde zunächst die dritte Änderungssatzung zur Kanalbeitrags- und -gebührensatzung mit 5: 1 Stimmen beschlossen. Damit wird klargestellt, daß grundsätzlich auch der Wasserbezug aus einer eigenen Anlage (ausgenommen Regenwassernutzung bei Mischkanalisation) der Kanalbenützungspflicht unterliegt.
Desweiteren wurde der Pauschalabzug pro Großvieheinheit auf 15 Kubikmeter jährlich festgesetzt. Desweiteren wurde geregelt, daß Wassermengen bis zu 1,5 Kubikmeter monatlich, die nicht der Kanalisation zugeführt werden, vom Abzug ausgeschlossen sind (bisher waren es fünf Kubikmeter). Dann beschloß der Gemeinderat die erste Änderungssatzung zur Fäkalschlammgebührensatzung. Danach wird die Abfuhrgebühr einschließlich Entsorgungsgebühr von bisher 52 auf 56 Mark je Kubikmeter Fäkalschlamm aus Hauskläranlagen festgelegt.
Der Bürgermeister legte auch den Flurbereinigungsplan vor, der bezüglich des weitreichenden Umfanges nur allgemein zur Kenntnis genommen wurde. Vorsorglich, daß der Bürgermeister wieder als Bürgermeisterkandidat aufgestellt wird, wurde zum Gemeindewahlleiter zweiter Bürgermeister Frankl bestellt, zu seinem Stellvertreter der weitere Bürgermeisterstellvertreter Siegfried Schuster.
Den Winith-Schützen, der BRK-Ortsgruppe Meidendorf und dem VdK-Ortsverband Hunderdorf/Windberg wurde auf Antrag ein Zuschuß bewilligt. Folglich wurde beschlossen, daß in der Klostergasse ein einseitiges Halteverbot angebracht werden soll. Zur Kenntnis gab der Bürgermeister ein Schreiben bezüglich des Feuerwehrverbandes, wozu eine Entscheidung vertagt wurde. Zugleich wurde der Bolzplatzbau und der Schriftverkehr erörtert.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.12.1995
Gebühren für Schwimmbecken bleiben
Änderungen des Bebauungsplanes Hochfeld beraten – Vom Gemeinderat
Hunderdorf. (xk) Bei der Gemeinderatssitzung im Sitzungssaal Hunderdorf befaßte sich der Gemeinderat zunächst mit der Änderung des Bebauungsplanes Hochfeld-Süd-Erweiterung durch Deckblatt Nummer eins. Dabei ging es um die Bebauung des Grundstückes gegenüber dem Rathaus. Architekt Herbert Weny stellte dazu das Deckblatt und Gestaltungsvorschläge vor. Ausgiebig wurde diskutiert, ob die Bebauung in dieser Form erfolgen sollte oder gegebenenfalls eine größere Freifläche und eine größere Anzahl von Parkplätzen geschaffen werden sollte.
Mit 11:2 Stimmen wurde der vorliegende Entwurf zur vorgezogenen Bürger- und Behördenanhörung beschlossen. Gleichzeitig sollte das Konzept noch mit der Regierung, Abteilung Städtebauförderung, besprochen werden. Dann zeigte der Architekt die Skizze für die drei Bauplätze in Ehren auf. Danach wird der Graben belassen und die jeweiligen Grundstückszufahrten verrohrt. Damit zeigte sich der Gemeinderat mit 12:1 Stimme einverstanden.
Zu den Bauplätzen in Hofdorf wurde die entsprechende Planentwurfsskizze vorgelegt. Dabei mußte festgestellt werden, daß die OBAG-Leitung anderweitig als mitgeteilt verläuft und insoweit mit der OBAG Rücksprache zu nehmen ist, ob dann drei oder vier Bauparzellen wegen der vorhandenen 20 Kilovolt-Leitung ausgewiesen werden können. Nachdem Bürgermeister Peschke bereits als Bürgermeisterkandidat nominiert ist, wurde zum Gemeindewahlleiter XaverKern und zu seinem Stellvertreter Reinhold Krieg bestimmt.
Folglich wurde beschlossen, daß die Gebühren für das Lehrschwimmbecken unverändert bleiben sollen. Der Sportverein erhält für die Jugendförderung wieder einen Betrag von 600 Mark. Für die Erneuerung der Urinalanlagen in der Hauptschule wurde der Auftrag an den billigsten Angebotsteller bei einer Summe von etwa 13 000 Mark vergeben. Anschließend berichtete Bürgermeister Peschke, daß wegen der Straßensanierungen in Zukunft größere Kosten im Raum stehen. Er berichtete dabei auch auf die Wegebesichtigungen durch den Bauausschuß. Dazu wurde angemerkt, daß im Haushaltsjahr 1996 entsprechende Mittel mit eingeplant werden sollen.
Dem VdK-Ortsverband Hunderdorf -Windberg wurde ein Zuschußbetrag von 150 Mark gewährt. Dann zeigte sich der Gemeinderat mit einem Schreiben der Stadt Bogen bezüglich der Fäkalschlammentsorgung einverstanden. Zu den Bauplänen wurde das gemeindliche Einvernehmen hergestellt: Anbau einer Garage, eines Ausstellungsraumes und eines Doppel-Carports für einen bestehenden Gewerbebetrieb in Nolteweg 6, Neubau von zwei Doppelhaushälften mit Garage in Amselstraße 1, Nutzungsänderung zum Ausbau einer best. Lagerhalle für einen Metallbearbeitungsbetrieb in Nolteweg 12.
Die Sanierung der Baumgruppe an der Windberger Straße wird mit einem Zuschußbetrag von 500 Mark gefördert, so der Gemeinderat mit 11:2 Stimmen. Bekanntgegeben wurde vom Bürgermeister auch das Ergebnis der Rückstauuntersuchungen in der Bahnhofstraße. Dazu soll das Ingenieurbüro nochmals die Planung erläutern. Es wurde der Prüfbericht für die Jahresrechnung 1994 bekanntgegeben und danach einstimmig deren Feststellung beschlossen. Dazu wurde festgestellt, daß die Belege gut geführt und die Haushaltsansätze gut geplant waren.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.12.1995
„Das ganz andere Heimatbuch”
Adel aus Au und Steinburg von Kornel Klar erforscht
Hunderdorf. Der Chronist und Heimatpfleger der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, Kornel Klar, dem wir eine Reihe von Dokumentationen über die Geschichte der näheren Heimat verdanken, überraschte kurz vor Weihnachten mi einer neuen Arbeit, die sich erheblich von den üblichen Heimatbüchern unterscheidet.
Bisher war über die Besitzer der Schlösser Au v. Wald und Steinburg
außer ihrem Namen und wenigen Lebensdaten kaum etwas bekannt. Das veranlaßte Klar, sich mehr mit der Genealogie dieser Adeligen zu befassen. In mehrjähriger Forschungsarbeit sammelte er zunächst das notwendige Material. Archive und Bibliotheken wurden angeschrieben und besucht, viele Gemeinden mußten angeschrieben werden, um den Stoff zu dieser Dokumentation zu bekommen. Klar besuchte viele Burgen, Schlösser und Ruinen, um sich persönlich ein Bild über den gegenwärtigen Zustand dieser Kunstdenkmäler zu machen. Gespräche mit den jetzigen Eigentümern haben Informationen ergeben, die in keinem Buche zu finden sind. Viele dieser Inhaber zeigten Interesse an der von Klar geplanten Arbeit und baten um Kopien.
Neben der Genealogie der Adeligen erforschte Klar auch die Geschichte von über 500 Orten, in denen diese adeligen Geschlechter ihren Sitz und Besitz hatten. Gerade dieses Vorhaben war mit viel Arbeit verbunden, da nicht alle angeschriebenen Gemeinden Informationsmaterial liefern wollten oder konnten.
Bei der Jahresabschlußfeier der Gemeinde Hunderdorf überreichte Klar an Bürgermeister Peschke die zwei Arbeiten über die Schlösser Au und Steinburg, die über 800 Schreibmaschinenseiten umfassen. Wenings Stiche vom Anfang des 18. Jahrhunderts, viele Fotos, Zeichnungen und Übersichtskarten veranschaulichen das Textmaterial. Klar hat zwei weitere Arbeiten über die Schlösser Haggn und Pürgl in Vorbereitung, die er in einem Jahr zu beenden gedenkt. Die Bücher, die er selbst gebunden hat, sind nur in zwei Ausgaben angefertigt und käuflich nicht zu erwerben.
Die von ihm im Straubinger Tagblatt veröffentlichten „Genealogischen Studien“ haben besonders bei den örtlichen Heimatforschern großes Interesse gefunden und werden von ihnen gerne gesammelt. Bürgermeister Peschke dankte Klar für diese beiden schätzenswerten Genealogien der Adeligen. Die Gemeinde sei erfreut und stolz, so einen hervorragenden Chronisten zu haben. Seine vielfältigen Chronikbände seien unbezahlbar.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1995
Nominierung der Kandidaten
Windberg. (xk) Mit dem Ziel, an den Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen teilzunehmen, etabliert sich eine „Neue Wählergemeinschaft“. In der Versammlung am Donnerstag, 4. Januar, 19 Uhr, im Gasthaus Hüttinger in Windberg, wird die Kandidatenliste für die Bürgermeister- und Gemeinderatswahl aufgestellt.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.12.1995
Investitionen prägten Gemeindegeschehen
Bürgermeister Peschke zog positive Jahresbilanz und dankte für die Unterstützung
Hunderdorf. (xk) Bei der Jahresabschlußsitzung des Gemeinderates im Gasthaus Bahr in Steinburg resümierte Bürgermeister Gerhard Peschke, „daß ein arbeitsreiches Jahr zu Ende gehe, in dem große Investitionsmaßnahmen das Gemeindegeschehen mitprägten“. Es sei, so Peschke, vieles erreicht worden, um die Gemeinde in positivem Sinne weiterzuentwickeln und zu gestalten, wobei verschiedene Maßnahmen begonnen, fortgeführt oder eingeleitet wurden. Mit Ortschronist Kornel Klar und der ehrenamtlichen Badeaufsicht Gerhardt Arno ehrte der Bürgermeister zwei verdiente Gemeindebürger.
Nach der Begrüßung zog Bürgermeister Gerhard Peschke eine für die Gemeinde positive Bilanz eines arbeitsreichen Jahres. Bürgermeister, Gemeinderat und alle Bediensteten waren bemüht, das Beste für die Gemeinde zu erreichen und es könne an der Schwelle zum neuen Jahr eine durchwegs erfolgreiche Jahresbilanz gezogen werden. An gewichtigeren Investitionsmaßnahmen nannte der Bürgermeister die Ergänzungsausstattung und Funkumstellung für die Feuerwehren mit einem Betrag von 15 000 Mark, die Generalsanierung der Hauptschule in Hunderdorf mit rund 1,1 Millionen Mark an Ausgaben und Zuschußeinnahmen von 500 000 Mark, die Erweiterung des Kindergartens für einen viergruppigen Betrieb, wobei 910 000 Mar ausgegeben wurden und bisher Zuschußeinnahmen von 110 000 Mark verbucht wurden. Für die Erweiterung der Tennisplätze wurden 37 000 Mark ausgegeben und das Baugebiet Hochfeld-Süd- Erweiterung steht mit Ausgaben von rund 490 000 Mark zu Buche. Neu begonnen wurde auch die Straßenausbaumaßnahme Hoch-Rammersberg, für die bisher Ausgaben von 228 000 Mark getätigt wurden und KFZ-Mittel des Landkreises von 70 000 Mark vereinnahmt wurden. Bei der Restabwicklung der Kanalisationsbaumaßnahme Steinburg-Gaishausen stehen Ausgaben von 1,2 Millionen Mark Einnahmen von 583 000 Mark gegenüber. Für den Wasserleitungsbau Steinburg wurden rund 160 000 Mark ausgegeben.
Bürgermeister Gerhard Peschke dankte allen, die die Arbeit der Gemeinde und des Gemeinderates unterstützt haben. Sein besonderer Dank galt dem Verwaltungspersonal, den Bediensteten der Gemeinde und der Schule und vielen mehr. Ein besonderes Dankeschön gelte auch den Mitgliedern des Gemeinderates für das harmonische Verhältnis in der Gemeinderatsarbeit und hierauf, so der Bürgermeister, sei er besonders stolz. Ein Lob gelte auch der besonders guten Zusammenarbeit mit der katholischen Pfarrei und Pfarrer Vos. In vielen Bereichen, insbesondere auch bei der Kindergartenerweiterung, zeigte sich das Arbeiten Hand in Hand besonders vorteilhaft.
In einem kurzen Ausblick auf das Jahr 1996 stellte der Gemeindechef fest, daß es auch im neuen Jahr an Aufgaben und Problemen nicht fehlen werde. Es gelte, begonnene Maßnahmen fortzusetzen und neue Investitionsmaßnahmen einzuleiten. Peschke bat weiterhin um vertrauensvolle Zusammenarbeit und appellierte auch insbesondere an die Bürgerinnen und Bürger, die gemeindlichen Maßnahmen mit Wohlwollen zu begleiten.
Abschließend ehrte Bürgermeister Gerhard Peschke insbesondere den Ortschronisten und Ehrenbürger der Gemeinde Hunderdorf, Kornel Klar. Ihm zollte das Gemeindeoberhaupt für seine vielfältige, unbezahlbare Chronik- und Geschichtsforschungsarbeit besonderen Dank und Anerkennung. Als kleine Anerkennung überreichte Peschke an Klar ein Exemplar der neuen Gemeindewappenuhr. Ein besonderes Lob hatte der Bürgermeister auch für Arno Gerhardt parat, der seit 20 Jahren in ehrenamtlicher Tätigkeit die Badeaufsicht im Hallenbad wahrnimmt. Mit einer Ehrenurkunde, die der Bürgermeister überreichte, spricht die Gemeinde Hunderdorf für diese uneigennützige Tätigkeit besonderen Dank aus. Peschke überreichte für die treuen Dienste ebenso die Gemeindeuhr.
Pfarrer Vos sagte ein herzliches Vergelts Gott für die Unterstützung der Pfarrei und die gute Zusammenarbeit. Vom Bürgermeister sei die Pfarrei in das Gemeindegeschehen mit einbezogen worden. Der Pfarrer dankte auch ausdrücklich für das gute Miteinander bei der Kindergartenerweiterung und die Sanierung der Friedhofkapelle. Stellvertretender Bürgermeister Hans Hornberger dankte im Namen des Gemeinderates Bürgermeister Gerhard Peschke für die ausgezeichnete Zusammenarbeit im Gemeinderat und zollte der hervorragenden Arbeit des ersten Bürgermeisters ein besonderes Lob. VG-Geschäftsleiter Xaver Kern war es dann vorbehalten, sich im Namen der Verwaltung bei Bürgermeister Gerhard Peschke für die kameradschaftliche Zusammenarbeit besonders herzlich zu bedanken. Der Dank galt auch den Mitgliedern des Gemeinderates und allen, die die Arbeit der Verwaltung unterstützt haben. Abschließend bedankte sich auch Kommandant Horst Hagn für die Unterstützung der Feuerwehren seitens der Gemeinde.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.12.1995
Die Gemeinde Hunderdorf im Jahresrückblick
Text und Fotos: Xaver Kern
Quelle: Bogener Zeitung, 30.12.1995