Inhalt
VORWORT
Von den Deutschen sagt man, wenn mehrere Gleichgesinnte zusammenkommen, so gründen sie einen Verein. Ganz abwegig ist diese Aussage nicht, denn wie sonst erklärt man sich, daß es in der Gemeinde Hunderdorf über 40 Vereine, Verbände und Genossenschaften gab und gibt. Manche von ihnen haben sich inzwischen aufgelöst, man hat sogar ihre Namen vergessen. Das nun vorliegende Werk soll sie alle nennen und ihre Ziele und Aufgaben bekanntgeben.
Dieses Buch kann und will nicht eine detaillierte Chronik der einzelnen Vereine und Verbände aufzeigen, das würde den Rahmen des vorgelegten Werkes sprengen. Wer also mehr wissen möchte, muß sich an den jeweiligen Verein wenden.
Der Stoff zu dieser Sammlung stammt aus Veröffentlichungen in der Tagespresse, aus Jubiläumsfestschriften, aus Protokollen von Vereinsversammlungen und von Aussagen einzelner Vereinsmitglieder. Ich bin viel herumgefahren, um an das nötige Material zu gelangen.
Sollten in irgend einem Bericht sachlich falsche Aussagen zu finden sein, so bitte ich mir das mitzuteilen, um eine Korrektur vorzunehmen.
Allen, die mir bei der Herausgabe dieser Dokumentation behilflich waren, sage ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank.
Hunderdorf, im Jahre 1999
K.Klar
Chronist der VG Hunderdorf
P.S. Da dieses Werk im Kopierverfahren erstellt wurde, sind manche Bilder von mangelnder Qualität. Ich bitte das zu entschuldigen. Ein Druck durch eine Druckerei wäre zu teuer gewesen.
BBV – Bayerischer-Bauernverband
Der BBV gehört zu jenen Verbänden, der in der breiten Öffentlichkeit nur wenig in Erscheinung tritt. Daher sind die Nachrichten in der Presse nur selten zu finden. Aus ihnen ist zu entnehmen, daß der Verband wahrscheinlich um 1947 nach dem Kriege gegründet wurde. Dort heißt es im Jahre 1957:“Im Gasthaus Edbauer traf sich ein ansehnlicher Kreis von Landwirten, um dem Ortsverband Hunderdorf in Bayer. Bauernverband neuen Auftrieb zu geben. Herr Fruhstorfer von Sollach, der seit 10 Jahren dem Verein vorsteht, begrüßte u.a. Herrn Schmid von Wiesenfelden sowie den Vertrauensmann Wittmann aus Schieda. Herr Maier bat als 2.Bürgermeister die Anwesenden, in ihrem eigenen Interesse dem BBV beizutreten. Bei der Neuwahl gingen Ludwig Hornberger als 1.Vorstand, Johann Hornberger als 2. Vorstand, Otto Edbauer als Kassier und H. Pollmann als Schriftführer hervor.“
1971 wird Johann Meier von Hofdorf als Ortsobmann des BBV genannt, der in einer Versammlung den Bundestagsabgeordneten Rainer, den Geschäftsführer des BBV Ebner, Bürgermeister Härtenberger und die Ortsbäuerin Maria Fruhstorfer als Gäste begrüßen konnte.
In einer Mitgliederversammlung im Januar 1981 hatte BBV-Obmann Ludwig Fellinger den Kreisrat Stadler von Oberwinkling und die neugewählte Ortsbäuerin Rita Hornberger zu Gast. Bei der Neuwahl wurde Ludwig Fellinger für weitere 5 Jahre als BBV-Obmann gewählt. Sein Stellvertreter hieß Georg Spielbauer, zu Beisitzern bestimmte man Xaver Baier und Willi Gütlhuber. Zur Diskussion standen die Themen wie Einkommen in der Landwirtschaft, steigende Betriebskosten, die Steigerung der Soziallasten, die Flurbereinigung, Bau der Autobahn und des Truppenübungsplatzes.
In einer weiteren Sitzung im Februar 1982 wurde der bisherige BBV-Obmann Johann Klein von Thananger in seinem Amt bestätigt. Sein Vertreter wurde Willi Gütlhuber. Zu Beiräten wählte man Ludwig Fellinger von Sollach, Xaver Neumaier und Johann Hornberger von Hunderdorf. Klein erklärte, daß fast alle 52 Bauern Hunderdorfs ihre Betriebe im Nebenerwerb bewirtschafteten. Kreisobmann Buchner berichtete über das bayer. Investitionsförderprogramm, über die GATT-Verhandlungen und die Flächenstilllegungen.
Im Dez.1996 wurden neue BBV-Ortsobmänner gewählt: Hans Landstorfer für Hunderdorf, Johann Weinzierl für Gaishausen und Josef Hacker für Steinburg. Hans Klein, BBV-Obmann des Ortsverbandes Hunderdorf, gab bekannt, daß er nicht mehr kandidiere. Sein Nachfolger wurde Hans Landstorfer von Sollach, Stellvertreter Hans Häusler von Hofdorf, die Beisitzer Ludwig Fellinger jun. und Xaver Neumaier. Die Wahlen beim Ortsverband Gaishausen brachten mit Johann Weinzierl aus Röhrnau einen neuen Ortsobmann. Sein Vertreter wurde Otto Engl von Gaishausen. Zu Beisitzern wurden Norbert Schneider von Röhrnau und Herbert Fuchs von Gaishausen bestimmt. Max Fendl hatte vorher 15 Jahre lang den Posten als Ortsobmann inne. Beim Ortsverband Steinburg legte Franz Retzer sein Amt nieder. Zu seinem Nachfolger wählte man Josef Hacker jun, zu seinem Stellvertreter Wolfgang Diewald, zu Beisitzern Franz Retzer und Alois Freudenstein.
Im Mai 1997 wurden Franz Retzer von Au vorm Wald für 20 Jahre, Max Fendl von Gaishausen für 15 Jahre und Johann Klein von Thananger für 10 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit als BBV-Ortsobmänner vom Bayerischen Bauernverband Straubing-Bogen geehrt.
BRK-Ortsgemeinschaft Hunderdorf
Am 8.Mai 1958, dem Geburtstag des Rotkreuzgründers Henry Dunant, wurde die Rotkreuzgemeinschaft Hunderdorf ins Leben gerufen.
Der Gedanke zu dieser Gründung wurde bereits in April des gleichen Jahres geboren. Den Anstoß zu diesem Schritt gab ein Erste-Hilfe-Kurs, den der damalige Lehrer Kornel Klar in den Räumen des Gasthauses Edbauer abhielt.
Am ersten Dienstabend nahmen folgende Gründungsmitglieder teil: Julius Baumgartner, Ludwig Schmidbauer, Max Holmer, Gunther Schulmeister, Franz Hafner, Eduard Dilger, Walter Reichhardt, Johann Grill, Elfriede Holmer, Maria Hafner, Rita Poiger, Henriette Mühlbauer, Frieda Gstettenbauer, Josefine Höpfl, Edith Klar und Veronika Dietl. Julius Baumgartner und Martha Hofmann wurden mit der Führung der Gemeinschaft beauftragt.
Eine schwere Zeit der Aufbauarbeit begann. Für jeglichen Einsatz fehlten Mittel und Geräte. Durch begeisterte Mitarbeit und Fleiß der Mitglieder konnten erstmals die notwendigsten Dinge, wie Bereitschaftstaschen, angeschafft werden. Die Gelder dazu kamen
durch engagiertes Theaterspielen in die Kasse der jungen Gemeinschaft. Durch Erfolg angespornt folgten der ersten Aufführung noch weitere, die es der Gruppe ermöglichten, Dienstkleidung anzuschaffen. Den ersten größeren Erfolg konnte die Gruppe verbuchen, als sie vom Erlös des Theaterspielens eine Unfallhilfestation einrichten konnte, die zum Nutzen vieler Menschen dient.
Nach Jahren fruchtbarer Arbeit wollte man ein sichtbares Zeichen für den Dienst an Mitmenschen setzen. Eine Fahne wurde angeschafft und in Frühjahr 1961 geweiht. Seit dem Bestehen der Gemeinschaft war es das Bestreben jedes Einzelnen, sich fundiertes Wissen anzueignen. An dieser Stelle ist Ludwig Niedermeier zu danken, der viele Jahre für die Weiterbildung der Mitglieder verantwortlich zeichnete. Erfolgreich wurden Sanitäts- und Schwesternhelferinnenlehrgänge absolviert. So verfügte die Gruppe über ein ausgezeichnetes Sanitätspersonal.
Um das Niveau dieses Bildungsstandes zu halten und ständig zu verbessern, nahm die Gruppe erfolgreich an Sanitätswettbewerben und Übungen teil. Bei einem dieser Wettbewerbe konnte der zweite Kreissieger gestellt werden. Als 1972 durch den Präsidenten des BRK die Leistungsprüfung eingeführt wurde, konnten alle Mitglieder das Leistungsabzeichen der Stufe I erwerben. In den Jahren 1975 und 1977 konnten viele Mitglieder die Stufe II der Leistungsprüfung erreichen. Dies bewies erneut den hohen Grad des Bildungsstandes.
Im Rahmen des Krankentransportdienstes wurden beim Kreisverband die eingeteilten Wochenenddienste übernommen. Für viele war es selbstverständlich, daß sie auch während des Urlaubs Dienst leisteten. Mit Erfolg konnten die Frühjahrs- und Herbstsammlungen durchgeführt und der Glückshafen betreut werden. Nicht zuletzt wurde der Sanitätsdienst bei allen örtlichen Veranstaltungen übernommen. Um allen den Dienst am Gemeinwohl nahezubringen, wurden Erste-Hilfe-Kurse für die Bevölkerung abgehalten, viele Bürger wurden auch in häuslicher Krankenpflege ausgebildet.
In Jahre 1977 wurde durch großes Engagement einiger Mitglieder und durch die Initiative des Gruppenführers Werner Fischer die Jugendrotkreuzgruppe Hunderdorf ins Leben gerufen. Seit den Gründerjahren nahm die Mitgliederzahl bis zu diesem Zeitpunkt ständig zu und hat sich dann stabilisiert.
Bei der Feier des 25. Gründungsfestes im Jahre 1983 übernahm die damalige RK-Gruppe Steinburg die Patenschaft. Zu diesem Anlaß wurde durch Pfarrer Anton Högner eine neue Fahne gesegnet. Als Schirmherr wirkte Bürgermeister Karl Härtenberger, Fahnenmutter war Kathi Scheibenthaler. Zu den Festrednern gehörten der BRK-Kreisvorsitzende und Landrat a. D. Xaver Hafner und Landrat Ingo Weiß. Bei dem Festabend wurden langjährige Mitglieder geehrt. Gegen Ende der 80er Jahre litt die Gruppe unter jungem Nachwuchs.
Neben Ludwig Niedermeier, Martha Hofmann und Werner Fischer hatte sich auch der Gruppenführer Hans Schötz für die Hunderdorfer Gruppe Verdienste erworben. Im Jahre 1989 wurde Hans Schötz für 20jährige Mitgliedschaft geehrt. Für 30jährige Dienstzeit erhielten Franz Hafner, Walter Reichhardt und Ewald Axinger die Auszeichnungsspange in Gold. Eine besondere Ehrung erfuhr Martha Hofmann durch die Verleihung der Spange in Gold für 50 Jahre Dienst am Nächsten. 1994 konnten Erwin Czasa und Dieter Kühn das Ehrenzeichen am Bande für 25 Jahre Dienst in Empfang nehmen. 1995 erhielten Johann Schötz und Walter Reichhardt das Ehrenzeichen am Bande für 25jährige Dienstzeit. 1996 bekam der Ausbilder und Kolonnenführer Ludwig Niedermeier für besondere Verdienste das staatl. Ehrenzeichen in Silber und Gold. 1997 wurde ihm die BRK-Ehrennadel in Gold für 40 Jahre verliehen. Werner Fischer erhielt das Ehrenzeichen am Band für 25jahrige aktive Mitgliedschaft.
Die Rotkreuzgruppe Steinburg
Auch die frühere Gemeinde Steinburg hatte einst ein RK-Gruppe. Diese war zwar eine kleine Gruppe, stand aber in Hinblick auf die erbrachten Leistungen unter den besseren Gruppen des Landkreises.
Nach einem Erste-Hilfe-Kurs im Jahre 1964 wurde die Gruppe gegründet. Viele Jahre wurde sie von Uwe Volstedt geführt. 1983 übernahm die Gruppe die Patenschaft bei der Fahnenweihe der Nachbargruppe in Hunderdorf. Noch im Jahre 1985 wurden 18 Personen durch den BRK-Ausbilder Karl Kucharek in Erster Hilfe ausgebildet. Nach 15jähriger Tätigkeit als Gruppenführer übergab Uwe Volstedt die Gruppenführung 1985 an Karlheinz Solcher. Die Neuwahlen 1986 erbrachten folgendes Bild: 1.Gruppenführer Karlheinz Solcher,
Stellvertreter und Schriftführer Benni Beilhack, Kassenführerin und Frauenbereitschaft Gunda Beilhack. – Neben dem Dienst am Nächsten pflegte man auch die Kameradschaft und Geselligkeit. Faschingsveranstaltungen, Seniorennachmittage, Grillfeste, Nikolaus-Aktionen gehörten zum Programm der Gruppe. Ende der 80er Jahre wurde es still um die Gruppe, da es an Nachwuchs fehlte. So wurde die Gruppe schließlich aufgelöst.
Im Jahre 1984 wurden für 5jährige Tätigkeit ausgezeichnet: Mathias Oberoi, Hans Solcher, Helmut Pellkofer, Max Häusler, Helga Feldmeier und Frieda Häusler. 10 Jahre war Gottfried Höfelsauer dabei, 15 Jahre Otto Schötz und Uwe Volstedt. Für 25jährige Dienstzeit wurde Christa Volstedt geehrt. Die Übungsstunden fanden lange Jahre in der Gaststätte „Bergerbräu“ und zuletzt im Gasthaus „Zur Rutschn“ statt.
Der Bayerwaldverein
Der Bayerwaldverein wurde in Jahre 1968 von den Mitgliedern des damaligen Stopselclubs gegründet. Die 15 Gründungsmitglieder wählten Jakob Helmut zu ihrem Vorstand, Stellvertreter wurde Otto Hirtreiter. Die beiden standen den Verein bis 1971 vor.
Der Bayerwaldverein hat sich zum Ziel gesetzt, die Kenntnisse über den Bayerischen Wald zu verbreiten und zu vertiefen und die Verbindung zu bestehenden Heimat- und Ortsvereinen zu pflegen. Darüber hinaus ist er bestrebt, Kultur und Volkstumspflege zu fördern, die Landschaft mit ihren Pflanzen und Tieren zu schützen und nicht zuletzt die
Kameradschaft und Geselligkeit zu pflegen. In Januar 1972 fand eine Neuwahl statt, bei der Helmut Lachinger zum 1.Vorstand gewählt wurde. Die im Juli erfolgte zweite Neuwahl brachte Hans Glas das Amt des 1. Vorsitzenden ein. Laura Baier wurde seine Stellvertreterin und Josef Leidl Wanderwart. Im August 1972 kam es zur Gründung der Jugend des Bayerwaldvereins mit 18 Jugendlichen. Als Jugendleiterin konnte Elfriede Siedersbeck und als Betreuerin Aloisia Hirtreiter gewonnen werden. Gesangsleiterin wurde Josefine Weindl.
1974 übernahm Hans Achatz die Wanderwart-Funktion. 1976 wurden beim Vereinskreuz die ersten vier Totenbretter zum Gedenken der verstorbenen Mitglieder aufgestellt. Mittlerweile sind mehr als 30 Tote des Vereins zu beklagen. 1977 folgte die Aufstellung einer Wandertafel beim ehemaligen Bahnhof, die vor einigen Jahren durch den Heimatpfleger Kornel Klar erneuert wurde. Am Vereinskreuz wurde ein handgeschnitzter Christus-Korpus angebracht, der die Weihe durch Pfarrer Reitinger in feierlichem Rahmen mit rund 400 Teilnehmern erhielt.
Mit ein Höhepunkt in Vereinsgeschehen war 1978 das 10jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe. Als Fahnenmutter fungierte
Hannelore Hamberger Schirmherr war Landrat Ingo Weiß. 1979 übernahm das Amt des Wanderwartes Katharine Scheibenthaler. In Rahmen des Volksfestes wurde 1982 der zehnte IVV-Wandertag unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Karl Härtenberger gefeiert. 1983 übernahm die Leitung des Vereins Werner Schwarzensteiner, der bis heute dem Verein vorsteht. Der langjährige Vorsitzende Hans Glas, der über 11 Jahre die Vereinsgeschicke bestimmte, wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. 1986 ehrte der Verein die langjährige Wanderwartin Kathi Scheibenthaler für ihre Verdienste mit der Ernennung zum Ehrenmitglied.
1989 wurde Konrad Groß Wanderwart. Im selben Jahr wurde mit großem Erfolg das Volksschauspiel „Mühlhiasl“ unter der Regie von Alois
Winter aufgeführt, das mehr als 5000 Zuschauer sahen. Vom Reinerlös erhielt der Kindergarten 1000 DM und die Gemeinde 2000 DM für den Kinderspielplatz.
Der Bayerwaldverein wuchs mit 110 Mitgliedern zu einem aktiven Mitglied im örtlichen Vereinsleben heran. Alljährlich wird ein internationaler Wandertag durchgeführt, bei dem auswärtige Wanderer unsere schöne Heimat kennenlernen können. An unzähligen auswärtigen Wanderveranstaltungen wurde ebenso teilgenommen, wie man stets bei den kirchlichen Anlässen und Festlichkeiten vertreten war. Ebenso beteiligten sich die Mitglieder an örtlichen Vereins- und Gründungsfesten sowie bei nachbarschaftlichen Fahnenweihen und Festlichkeiten.
Der Burschenverein Hunderdorf
Schon vor dem Kriege 1914/18 hatte Hunderdorf einen Burschenverein. Auf unserem 1. Bild, das die Weihe einer Fahne zeigt, sehen wir Pfarrer Wolfgang Gruber, der von 1884 bis 1916 Seelsorger der Pfarrei war.
Das 2.Bild zeigt den rührigen Burschenverein im Jahre 1928 bei einem Jahresfest. Der Verein erfreute damals mit Theateraufführungen, Wanderungen und fröhlichen Festen. Unter ihnen Pfarrer Michael Gebhard zwischen dem Vereinswirt Johann Baier und dem Vorstand Josef Weinzierl. Der Akkordeonspieler Josef Bugl, die Baßspielerin Anni Klein und der Geigenspieler Xaver Klein sorgten für die musikalische Unterhaltung. Als Fahnenjunker fungierten Heinrich Sagstetter und Otto Baier.
Das Foto zeigt den Katholischen Burschenverein um 1930 mit Kooperator Woppmann, der 1933 von Kooperator Beck abgelöst wurde. Die Jahresfeste des Burschenvereins gehörten zu den Höhepunkten in Jahresablauf des Vereins. Kooperator Woppmann weilte gerne unter den Burschen und führte Regie bei deren Theaterspielen. Links auf dem Bilde die Brüder Michael und Josef Bugl, die für musikalische Unterhaltung sorgten.
Während des Dritten Reiches waren kirchlich orientierte Vereinigungen nicht gerne gesehen. Erst nach dem letzten Krieg kam es 1948 zur Wiedergründung des Burschenvereins. Da er keinen eigenen Versammlungsraum hatte, trafen sich die Burschen unter Führung von Pater Cyriakus Hollender ein bis zweimal die Woche in der Werkstätte der Schreinerei Härtenberger.
Am 19. und 26. März 1950 spielte zum 1. Male der Kath. Burschenverein auf der neuerstellten Bühne in Baiersaal das Schauspiel „Vaterunser“. Am 2. und 6. Dez. 1951 wurde das Stück „Mädchen auf dem Lande“ mit großem Erfolg aufgeführt. Das Stück fand auch in der Heimat des Herrn Kooperators Gschlößl großen Beifall. 1953 zeigte man das Stück „Das Wunder des hl. Florian“ und den Einakter Hans im Totoglück“.
Mitte des 50er Jahre mußte der Burschenverein eine Krise durchmachen, was aus einem Zeitungsbericht vom Januar 1956 zu lesen ist. Dort heißt es: „Die Jahresversammlung des Kath. Burschenvereins war nicht gerade übermäßig besucht und vor allem vermißte man die Mitglieder aus Au und Steinburg. Nach den Begrüßungsworten, die Vorstand Willi Steckler an Mitglieder, Präses Kooperator Lobinger und mehrere Gäste richten konnte, gab Kassier Max Neuberger einen kurzen Überblick über Einnahmen und Ausgaben und konnte mit einem Bestand von 356 DM eine durchaus günstige Bilanz nachweisen. Als Präses sprach Kooperator Lobinger den Dank an die Vorstandsmitglieder und die Burschen für ihre Mitarbeit aus. Das vergangene Jahr stand zwar nicht in Zeichen großer Veranstaltungen, dafür aber der intensiven Kleinarbeit. In Vorträgen zum Jahresthema „Das christliche Menschenbild“ wurde versucht, den Blick der Zeit, der den Menschen nach seinem Besitz einschätzt, hinzuwenden zu dem Verhältnis Mensch und Gott, vor dem in Ursprung alle gleich sind. Die Neuwahl brachte mit großer Stimmenmehrheit die Wiederwahl des bisherigen 1.Vorstandes Willi Steckler, der damit im 8.Jahr dem Verein vorsteht. Zweiter Vorstand wurde Josef Plötz, Kassier Franz Neumaier, Schriftführer bleibt Josef Plötz und Fahnenjunker wurde Karl Kastl.“ In der Folge führten den Verein noch Josef Plötz, Franz Neuberger und Franz Neumaier, der um 1960 dann aufgelöst wurde.
Im Jahre 1929 entstand dieses Foto, das den Burschenverein und den Jungfrauenverein von Hunderdorf beim Theaterspielen zeigt. Kooperator Woppmann führte bei den Aufführungen, die zweimal im Jahr, zu Ostern und Weihnachten, stattfanden, Regie.
Die Spieler von links stehend: Alfons Steckler, Rupert Fuchs, Josef Steckler, Otto Gierl, Mathilde Härtenberger, Theres Baier, Johann Baier, Xaver Bauer und Josef Poiger; sitzend: Hilda Steckler, Michl Feldmer und Anni Bauer.
Der Bürgerverein Steinburg
Sein voller Name lautet Bürgerverein zur Pflege von örtlicher Tradition und Gemeinschaft. Gegründet wurde er am 6.9.1978, als bei der Gemeindereform die Gemeinde Steinburg der Gemeinde Hunderdorf angegliedert wurde. Ihr vornehmstes Ziel war zunächst die Erhaltung der alten Gemeinde Steinburg. Schreiben an den Staatsminister Dick und an die Staatsregierung wurden zwar wohlwollend behandelt, änderte jedoch nichts an der gefaßten Entscheidung. So vertrat der Verein die Interessen der Steinburger Bürger in der neugeschaffenen Großgemeinde Hunderdorf.
Bei der ersten durchgeführten Wahl wurden gewählt: 1.Vorsitzender Johann Feldmeier, Stellvertreter Johann Hornberger, Kassierin Theresia Schießl und Schriftführerin Heidi Altmann. Ein Jailr später wurden noch Walter Reichhardt, Hans Kraus, Karl Hanner jun., Franz Retzer und Rupert Kronfeldner in die Vorstandschaft berufen. Die Gesamtvorstandschaft wurde für die Dauer von vier Jahren im Amt bestätigt. 1980 kam noch Willi Wagner als Dorfsprecher in den Vorstand.
So setzte sich der Verein in der Folge für die Errichtung eines Bolzplatzes und einer Schulbushaltestelle in Wegern ein. Anträge zur Erhaltung der Postanschriften und der Poststelle wurden an das Postministerium gestellt und um die Erhaltung des Ortseintrags im Telefonbuch gekämpft. Man bemühte sich um die Renovierung der Schloßkapelle und die Verbesserung des Fernsehempfangs und um vieles mehr. Nicht alles konnte erreicht werden, und so wurde es langsam still um den Verein, der schließlich am 7.3.1997 wieder seine Auflösung fand. Mit beigetragen hat zu diesem Schritt auch die volle Integration von Steinburg in die Großgemeinde und die Wahl Steinburger Bürger in den Gemeinderat von Hunderdorf, die dort weiterhin die Interessen der Steinburger vertreten. Das Vereinsvermögen spendete man zu gleichen Teilen den örtlichen Vereinen. Das waren die Feuerwehren von Steinburg und Au, der Imkerverein, der Heimat- und Fremdenverkehrsverein und der Eistock-Club.
Der Dart(es)-Club Hunderdorf
Der Dart-Club gehört zu den jüngeren Vereinen der Gemeinde Hunderdorf. Er wurde am 22.11.1989 aus der Taufe gehoben und hat sein Vereinslokal im Pilspub „Sunset“. Der Spickerwerfen-Sport kommt aus England und hat bei uns viele Freunde gefunden. Der Hunderdorfer Club nimmt an Turnieren teil und veranstaltet jeden ersten Samstag im Monat ein internes Rangturnier im Club-Lokal.
Bei der Gründung wurden in den Vorstand gewählt: 1.Vorstand Ewald Artmann, 2.Vorstand Peter Hartmannsgruber, Schriftfühererin und Kassierin Sabine Zollner, 2. Schriftführerin Conny Katzendobler und Mannschaftsführer Werner Gackstatter.
Schon 1991 konnte ein großer Erfolg verzeichnet werden, als man bei der Dart-Liga Plattling ungeschlagen Ligameister wurde. Durch den Beitritt zum Deutschen Sport Automatenbund (DSAB) würde die Teilnahme bei der DSAB-Liga Niederbayern Nord ermöglicht. Der amtierende Weltmeister Willi Lerndorfer gewann 1993 die „Karlsruhe-Open“. 1994 erreichte man einen 1. Platz in der Runde des DSAB. Bei den Deutschen Meisterschaften am Merkur-Eletronik-Dart belegte Willi Lerndorfer den 2. Platz.
1995 fand ein Wechsel in der Vereinsführung statt. Pierre Finck wurde zum 1.Vorsitzenden gewählt, ein Jahr später stand Hans Heigl dem Verein vor. Seit 1995 werden auch VG-Meisterschaften durchgeführt. Der Reinerlös kommt den Kindergärten der Mitgliedsgemeinden zugute.
Die bisherigen Vorstände: Ewald Artmann (6 Jahre), Pierre Fink, Hans Heigl, Jürgen Hastreiter und wieder Ewald Artmann.
Den Pokal für den vereinsinternen Dart-Meister erhielten bisher Franz Holmer, Harald Holmer, Werner Gackstatter, Karl-Heinz Hambach, Pierre Finck und Thomas Ecker. Bei den Damen waren erfolgreich: Dagmar Baier, Bettina Holmer und Sabine Artmann.
Die Mitglieder des Dart-Clubs pflegen auch die Geselligkeit und Kameradschaft; so werden Gartenfeste, Sommerfeste, Faschingsbälle und andere Veranstaltungen abgehalten.
Der Eistock-Club (EC) Hunderdorf
Den Anstoß zur Gründung einer Eisstockabteilung gab eigentlich der Ski-Club. Als im Jahre 1973 wegen Schneemangels keine Skifahrten durchgeführt werden konnten, wich man, um Wintersport treiben zu können, auf das Eis aus. Die Begeisterung für diesen Sport war auf Anhieb so groß, daß man beschloß, eine eigene Eisstock-Abteilung innerhalb des Sportvereins zu gründen.
Hauptinitiatoren waren Wenz Schmidt, Georg Hagn, Xaver Anleitner, Josef Poiger, Ferdinand Hartmannsgruber, Kornel Klar und Franz Primbs. Bei der Gründungsversammlung wurde gleich auch die Leitung der Abteilung gewählt. Wenz Schmidt konnte sich als erster Abteilungsleiter in die Chronik eintragen. Den Posten des Schriftführers übernahm Kornel Klar sen. und das Amt des Kassiers übertrug man Georg Hagn.
Die Gemeinde Hunderdorf stellte noch im gleichen Jahr ein Gelände am alten Sportplatz zur Verfügung, um einen Eisweiher bauen zu können. Eine Tiefbaufirma aus Rattenberg hob das Erdreich aus. Die Mitglieder Xaver Anleitner und Otto Weinzierl haben sich beim Bau des Eisweihers
damals besondere Verdienste erworben, da sie kostenlos die notwendigen Baumaßnahmen durchgeführt haben, bzw. die Arbeiten über viele Tage hinaus leiteten.
Weiniger Glück hatten die Eisschützen mit dem Wetter. Mangelnder Frost ermöglichte nicht die Durchführung eines Gründungsturniers. Darum wich man zu diesem Vorhaben im Jahre 1975 auf die Asphaltbahn nach Bogen aus.
Da auch in den kommenden Wintern nur an wenigen Tagen ein Stockschießen auf dem Eis möglich war, kam der Wunsch zur Errichtung einer Asphaltbahn immer öfter zutage. Dazu aber fehlten die notwendigen finanziellen Mittel. Doch auch hier hatte die Abteilung Glück. Die Gemeinde Hunderdorf plante die Errichtung eines Sportzentrums, zu dem auch eine Asphaltanlage gehörte.
Um den Bau schneller vorantreiben zu können, beteiligte sich auch der Eisstock-Club finanziell an diesem Vorhaben.
Beim Eröffnungsturnier 1978 konnte die eigene Mannschaft mit den Schützen Erwin Wild, Emil Gerhardt, Rudi Wirth und Gerd Altmann das Turnier gewinnen. Den größten Erfolg konnte jedoch die Jugendmannschaft verbuchen, denn sie qualifizierte sich bis zur Deutschen Meisterschaft. Leider löste sich diese mangels Nachwuchses wieder auf. Die Senioren verfehlten nur knapp den Aufstieg in die Bezirksliga.
Beim 10jährigen Gründungsfest 1983 befanden sich zwei Mannschaften in der B-Klasse, eine in der C-Klasse und eine Mannschaft schaffte den Aufstieg in die D-Klasse. Mit Klaus Klar und Hans Holmer hatte die Abteilung zu dieser Zeit zwei eigene Schiedsrichter.
1987 wurde die Decke der Asphaltbahn erneuert. Seitdem gibt es Probleme nach Regenfällen, weil das Wasser nicht versickert und lange stehen bleibt. 1991 wurden erstmals Mehrkampfmeisterschaften in verschiedenen Sportarten ausgetragen. Veranstalter waren der EC-Hunderdorf und die Schützenkameradschaft Hunderdorf. Der Wettkampf bestand aus Luftgewehrschießen, Kegeln und Stockschießen (Einzel- und Mannschaftswertung).
1983 feierte man das 20jährige Gründungsfest mit einem Bier- und Zeltbetrieb am Parkplatz bei der Asphaltbahn und einem Stockturnier. Im gleichen Jahr konnte das neuerbaute Vereinsheim seiner Bestimmung übergeben werden, das durch freiwillige Arbeitsstunden, durch Geld- und Sachspenden finanziert wurde. Die Eisstockabteilung übernahm auch die Patenschaft für den Kinderspielplatz.
In der Wintersaison 1995/96 stieg die Mannschaft des EC-Hunderdorf in die Kreisoberliga auf, ein Erfolg, auf den der Verein stolz sein konnte. Das 25jährige Gründungsjubiläum wurde in Rahmen eines Gartenfestes mit verschiedenen Turnieren am 1./2. August 1998 gefeiert. Als Schirmherr fungierte Bürgermeister Gerd Peschke.
Seit der Gründung haben folgende Abteilungsleiter den EC geführt: Wenz Schmidt von 1973 bis 1978, Otto Sachs von 1978 bis 1983, Josef Ammer von 1983 bis .1989, Arno Gerhardt von 1989 bis 1991, Otto Sachs von 1991 bis heute. Kornel Klar sen. war von 1973 bis 1989 als Kassier und Schriftführer tätig, dann übernahm die Posten Hans Söldner.
Die Eisschützen zeichnen besonders drei Merkmale aus: Aktivität, Zusammenhalt und Geselligkeit. In Hunderten von Turnieren zu Hause und auf fremden Bahnen haben die Stockschützen den Namen Hunderdorf bekanntgemacht. In vielen Turnieren sind sie als Sieger hervorgegangen. Dabei haben sie viel Zeit und Geld für die Abteilung geopfert. Zur Zeit beklagt der Verein das Fehlen einer Jugendabteilung. Die jährlich durchgeführten Vereins- und Ortsmeisterschaften sind Höhepunkte des Vereinsjahres. Bei den anschließenden Feiern bewiesen die Akteure, daß sie auch gerne gesellig beisammen sind.
Eisstock-Club Steinburg
Der EC Steinburg gehört zu den jüngeren Vereinen der Gemeinde Hunderdorf, denn er wurde erst 1979 ins Leben gerufen. Gerd Altmann und Rudi Wirth, beide begeisterte Stockschützen, müssen als Initiatoren genannt werden. Sie fanden in Walter Sagstetter, der als. 1. Vorsitzender den EC führte, volle Unterstützung. 18 Mitglieder ließen sich bei der Gründungsversammlung in den Verein aufnehmen. Inzwischen hat der Verein an die 150 Mitglieder.
Bei der ersten Wahl erhielten Walter Sagstetter als 1. Vorsitzender, Gerd Altmann als 2. Vorsitzender, Heidi Altmann als Schriftführerin und Johann Feldmeier als Kassier das Vertrauen der Mitglieder.
1984 wurde Gerd Altmann zum 1. und\ Hildegard Kricke zum 2. Vorsitzenden gewählt.
Die ersten Turniere auf Eis wurden auf dem Tegelweiher durchgeführt, ehe Vereinswirt Karl Solcher 1985 einen Eisweiher in Ehren zur Verfügung stellte. Auf der Asphaltanlage im Sportzentrum Hunderdorf werden im Sommer Turniere abgehalten. Vereins- und Ortsmeisterschaften auf Eis und Asphalt werden jährlich durchgeführt. Neben den Männern, die 5 Mannschaften stellten, waren auch zwei Damenmannschaften sehr aktiv. Selbst an internationalen Turnieren waren die Schützen aus Steinburg beteiligt. Als Höhepunkt des Vereinslebens darf die Ausrichtung des 7. Jugend- und Junioren-Länderkampfes Bayern/Österreich bezeichnet werden.
Gute Plazierungen bei den Kreis- und Bezirksmeisterschaften und beim Bayern-Pokal sind zu verzeichnen.
Im Jahre 1992 übernahmen die Steinburger Schützen die Austragung der Gemeindemeisterschaft. 1997 wurde zum ersten Male auch ein VG-Meisterschaft durchgeführt, bei dem 15 Mannschaften auf Natureis beteiligt waren. Teilnehmer waren Schützen aus den Gemeinden Hunderdorf, Neukirchen und Windberg. Inzwischen kann sich der Verein auch über die kleine Asphaltanlage in Ehren freuen, die für Trainingsabende bestens geeignet ist und auf der sogar 1997 die
Vereinsmeisterschaft ausgetragen wurde. Im gleichen Jahr stieg die 3. Mannschaft in die Kreisliga auf.
Großen Wert legt der Verein auch auf das gesellschaftliche Leben. Das beweisen die zahlreichen Teilnahmen an Veranstaltungen der örtlichen Vereine, die Gartenfeste, Kappenabende und Vereinsfahrten.
Der Eisstock-Club Steinburg hat einen festen Platz im Vereinsleben der ehemaligen Gemeinde Steinburg und in der jetzigen Gemeinde Hunderdorf.
Der Frauenbund Hunderdorf
Das 19. Jahrhundert brachte große gesellschaftliche Umbrüche. Weite Bevölkerungskreise suchten in den Städten wirtschaftliches Auskommen und verelendeten. Mitte des 19. Jahrhunderts war man erstmals bestrebt, die Frauenbewegung ins Leben zu rufen. Im Jahr 1903, während des Katholikentages in Köln, bereitete man die Gründung eines Frauenbundes vor. Schon am 16.Nov.1903 konstituierte sich der erste Vorstand. 1910 gründete man dann in der Diözese Regensburg den ersten Zweigverein. Allen interessierten Frauen sollte ein Wirkungskreis geboten werden.
Der ehemalige Pfarrer von Hunderdorf, BGR Georg Ruß, lud im März 1968 alle interessierten Frauen aus der Pfarrei ein, um einen
Katholischen Frauenbund ins Leben zu rufen. Nach der Sonntagsvesper fand im Pfarrheim die erste Zusammenkunft statt, bei der auch Vinzenz Guggenberger, der geistliche Beirat des Diözese Regensburg, anwesend war. Die Gründung wurde vorbereitet und der erste Vorstand gewählt. Dora Bugl war Vorsitzende, Pfarrer Ruß der geistliche Beirat.
In den Anfangszeiten hatten es die Mitglieder des Frauenbundes nicht immer leicht, sich als eigenständiger kath. Frauenverein durchzusetzen. Den meisten Ehemännern war es nicht recht, daß ihre Frauen auf solch „revolutionäre Ideen“ kamen und sich einem Frauenverein anschlossen. Dennoch ließen die Frauen in ihrem Bestreben nicht locker und warben noch mehr für ihre Interessengemeinschaft. Schließlich konnte der Frauenbund in Hunderdorf Fuß fassen. Mitte 1969 wurde Josefine Klauke zur Vorsitzenden gewählt. Die monatlichen Zusammenkünfte waren für viele Frauen der damaligen Zeit die schönsten Stunden. Sie konnten, von ihrer Alltagslast unbeschwert, mit anderen Frauen Probleme besprechen, die Ohren für die Probleme anderer Menschen öffnen und sich auf religiösem und gesellschaftlichem Gebiet bilden. Soziale und caritative Aufgaben übernahmen die Frauen von Anfang ab.
Der Kath. Frauenverein erhielt starke Unterstützung durch seine geistlichen Beiräte: durch die Pfarrer Georg Ruß, Johannes Vilsmeier, Franz Reitinger, Anton Högner, Herbert Gerstl und jetzt Pater Wolfgang Vos.
1972 übernahm Paula Maier den Vorsitz. 1976 erlitt der Frauenbund einen kleinen Tiefpunkt. Niemand wollte sich für das Amt der Vorsitzenden zur Verfügung stellen. Der Frauenbund stand vor seiner Auflösung. Martha Hofmann, die schon viele Jahre mit der
Seniorenbetreuung vertraut war, führte den Frauenbund weiter. 1982 löste Angela Söldner Martha Hofmann als Vorsitzende ab.
Das abwechslungsreiche und anspruchsvolle Programm des Frauenbundes verfügt über eine bunte Palette von vergnüglichem Beisammensein, über soziales und religiöses Engagement, bis hin zu bildenden und kulturellen Theater- und Ausstellungsbereichen. Immer wieder wurden verschiedene hilfsbedürftige Organisationen mit Geldspenden aus Erlösen von Basaren, Faschingstombolen , Kaffee- und Kuchenverkauf, Palmbuschenverkauf und Sammlungen bedacht.
Zur Tradition ist es schon geworden, daß der Frauenbund sein soziales Engagement darin zeigt, daß er beim Kinderfasching für die Organisation und für das leibliche Wohl sorgt und Feiern der Senioren mitgestaltet. Auch das Nähen von Ministrantenröcken und Sternsingerkleidern hat der Frauenbund übernommen. Besichtigungen verschiedener Firmen und Einrichtungen und die Teilnahme der Vorstandschaften an der Bezirkstagung in Straubing boten Gelegenheit zu Information und Weiterbildung. Das kulturelle Programm wurde angereichert durch den Besuch mehrerer Operetten- und Festspielaufführungen und Ausflüge in die verschiedenen Regionen. Praktischen Nutzen brachten den Mitgliedern Vorträge über gesundheitliche Themen, häusliche Themen und Ernährungsthemen. Seit nunmehr 16 Jahren arbeitet Angela Söldner als derzeitige Vorsitzende mit ihrem rührigen Vorstand mit Idealismus und Tatkraft daran, daß der Frauenbund Hunderdorf auch weiterhin ein lebendiges Glied in der Pfarrei bleibt und somit auch sicherlich einen Akzent in der Gemeinde setzt.
Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Au vorm Wald
Im Jahre 1936 ordnete die damalige Reichsregierung die Auflösung der Gemeinde Au v. Wald an, wenn diese nicht eine Feuerwehr gründe. Eine Handvoll Gemeindebürger beschlossen im November 1936 die Gründung der FFW Au v. W. Ludwig Kronfeldner wurde zum 1. Kommandanten gewählt. 1937 wurde die erste Handdruckspritze M742 gebraucht gekauft. Dieses Löschgerät war für längere Zeit bei Johann Schötz und Martin Wühr untergebracht. Es wurde dann bald ein kleines Feuerwehrhaus neben dem Gasthaus Wagner erbaut. Von 1939 bis 1945 war dann Jakob Petzendorfer 1. Kommandant, ihn löste bis 1967 Alois Schötz ab. Ein Höhepunkt war die Fahnenweihe 1950. Als
Fahnenmutter konnte Ottilie Niedermeier von Oberbucha gewonnen werden. Die Patenschaft hatte die FFW Steinburg übernommen. Unter dem Kommandanten Alois Schötz erwarb man auch die erste Motorspritze TS 4/5. Er wurde 1967 zum Ehrenkommandanten ernannt. Zur gleichen Zeit übernahm sein Sohn Alois Schötz jun. das Amt des Kommandanten. Max Wagner wurde in das Amt des Vorstandes gewählt.
Jetzt begann man mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses, das unter dem neuen Kommandanten Johann Breu vollendet wurde. 1969 kaufte man das erste Feuerwehrauto. Ein weiteres großes Ereignis bildete die Fahnenweihe im Jahre 1974. Als Fahnenmutter fungierte Berta Schötz von Au. Die FFW Steinburg übernahm auch diesmal die Patenschaft.
1975 kaufte die Gemeinde eine größere und modernere Motorspritze von Typ TS 8/8, ein Jahr später erhielt die Wehr auch ein neues Fahrzeug vom Typ „Ford“. 1984 wurde Max Wagner zum Ehrenvorstand ernannt, Alois Freudenstein übernahm das Amt des 1.Vorstandes.
1986 feierte die FFW Au das 50jährige Gründungsfest. Als Fahnenmutter fungierte Waltraud Hornberger aus Haselquanten, die FFW Steinburg stellte den Patenverein. Als Zeichen des Dankes für die gefallenen und verstorbenen Kameraden errichtete man einen Gedenkstein beim Feuerwehrhaus. 1992 erhielt schließlich die Wehr ein Tanklöschfahrzeug, das von Pfarrer Gerstl eingeweiht wurde.
Freiwillige Feuerwehr Gaishausen
Auf Initiative des Bürgermeisters Josef Weinzierl wurde 1926 mit 30 Gründungsmitgliedern die Freiwillige Feuerwehr Gaishausen ins Leben gerufen. Zur ersten Ausrüstung gehörte eine Handdruckspritze, die bei Weinzierl in Röhrnau untergebracht war. 1929 bekam die Wehr die
erste Fahne. Als Fahnenmutter fungierte Franziska Weinzierl, die FFW Steinburg stellte den Patenverein. Schon ein Jahr später erhielten die Gaishausener ein Feuerwehrgerätehaus.
1954 übergab Bürgermeister Weinzierl der Wehr einen Einheitstransportwagen und bald darauf eine Einheitsspritze. 1961 wurde unter Bürgermeister Gall eine Tragkraftspritze angeschafft. Eine neue Fahne erhielt 1969 ihre Weihe. Emilie Weinzierl stellte sich als Fahnenmutter zur Verfügung. Auf Initiative des Kommandanten Karl Solcher wurde 1973 ein umgerüstetes Tragkraftspritzenfahrzeug angeschafft.
Im Rahmen der 50jahrfeier konnte ein neues Feuerwehrgerätehaus mit einem Aufenthaltsraum seiner Bestimmung übergeben werden. 1985 fand die Übergabe eines neuen Feuerwehrlöschfahrzeuges mit Metzaufbau und Funkausrüstung durch Bürgermeister Egon Weinzierl statt. Pater Thomas vom Kloster Windberg nahm die Weihe vor.
1986 wurden Dieter Kricke zum neuen Kommandanten und Johann Dietl zum ersten Vorsitzenden gewählt. Im September des gleichen Jahres ehrte Landrat Ingo Weiß aktive Mitglieder für 40- und 25jährige Dienstzeit. Die gleiche Ehrung nahm stellvertretender Landrat Franz Buchner im Jahre 1991 vor.
Das 70jährige Gründungsfest fand Ende September 1996 im Rahmen einer schlichten Festveranstaltung im Gasthaus Solcher in Ehren statt. Schriftführerin Hildegard Kricke überraschte dabei die Wehr mit einer von ihr verfaßten neuen Chronik.
Bei einem Ehrenabend 1997 stellte stellvertretender Landrat Franz Buchner fest, daß jeder vierte Bürger von Gaishausen Mitglied der FFW sei. Er ehrte Mitglieder für 40- und 25jährige aktive Dienstzeit.
Der langjährige 1.Vorsitzende Johann Dietl kandidierte 1998 nicht mehr, seinen Posten übernahm Max Höcherl.
Die Vorstände der FFW Gaishausen: 1926-32 und 1938-44 Josef Weinzierl, 1933 37 Franz Wurm, 1945-68 Johann Schedlbauer, 1969-73 und 1986-98 Johann Dietl, 1974-86 Egon Weinzierl, ab 1998 Max Höcherl.
Die Kommandanten: 1926-30 Franz Wurm, 1931-34 Xaver Kronfeldner, 1934-37 Anton Fleischmann, 1938-48 und 1958-59 Johann Schedlbauer, 1949 Otto Wurm 1950-51 Josef Bugl, 1952-57 Egon Weinzierl, 1960-68 und 1974-86 Johann Dietl, 1969-73 Karl Solcher, seit 1986 Dieter Kricke.
Die Freiwillige Feuerwehr Hunderdorf
Schon im Jahre 1872 wurde in Hunderdorf eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. Josef Hösl, der 25 Jahre lang als 1. Kommandant der Wehr vorstand, wird als Gründer genannt. Daß heute gleich vier Wehren in der Gemeinde Hunderdorf zum Einsatz bereitstehen liegt an der Tatsache, daß auf dem jetzigen Gemeindegebiet früher vier Gemeinde bestanden. Jede dieser Gemeinden war verpflichtet, eine Freiwillige Feuerwehr aufzustellen, um die vielen Holzhäuser bei Bränden schnell löschen zu können.
Zu den Gründungsmitgliedern der Wehr gehörten der Landwirt Johann Staudinger von Hofdorf, der Maurer Xaver Dorfner von Hunderdorf, der Landwirt Xaver Seitz von Hofdorf, der Landwirt Anton Poiger von Stetten und der Landwirt Josef Schleinkofer von Hunderdorf.
1. Veranstaltungen-Jubiläen-Bauten
1910 errichtete die Wehr auf dem Grundstück Alfons Steckler das erste Spritzenhaus, das heute noch (ohne Trockenturm) steht.
1930 weihte man die 1. Fahne unter dem Kommandanten Karl Härtenberger. Patenverein war die FFW Gaishausen, Fahnenmutter Kreszenz Hornberger.
1955 wurde die 2. Fahne eingeweiht. Fahnenmutter war Rosa Neumeier.
1967 hatte das alte, viel zu kleine Spritzenhaus ausgedient und wurde durch einen Neubau ersetzt und feierlich gesegnet.
1972 feierte man das 100jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe. Als Fahnenmutter konnte Maria Fruhstorfer gewonnen werden.
1982 wurde in Eigenleistung das Dachgeschoß des Gerätehauses ausgebaut; Schulungsraum, Küche und Toilette entstanden.
1987 veranstaltete man zum 115jährigen Geburtstag ein großes Dorffest mit Schauübungen.
1989 erstellte Kornel Klar sen. die Chronik der FFW Hunderdorf; Wenz Schmidt komponierte und textete das Hunderdorfer Feuerwehrlied.
1997 wurde zum 125. Gründungsjubiläum eine neue Fahne angeschafft. Als Fahnenmutter fungierte Gaby Myrtek, Schirmherr war Bürgermeister Gerd Peschke und Patenverein die FFW Gaishausen. Maria Fruhstorfer wurde zur Ehrenfahnenmutter erklärt.
Die Wehr traf sich auch bei anderen Veranstaltungen. Dazu gehörten „Spiel ohne Grenzen“, Vereinsausflüge, Faschingsbälle, Schauübungen, Gartenfeste und seit 1990 die Floriansfeste.
2. Ausrüstung der Wehr
1872-1900 war die Wehr mit einer Kübelspritze ausgerüstet.
1900-1942 wurde eine Handdruckspritze mit Pferden gezogen.
1943 schaffte man eine TSA mit einer Motorspritze DKW TS 8/8 an.
1959 erhielt die Wehr eine Motorspritze VW TS 8/8
1964 löst eine elektrische Sirene die bisherige Handsirene ab.
1967 erfreute das Löschgruppenfahrzeug LF 8 die Männer der Wehr.
1981 erhielt die FFW ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25
1989 wurde ein LF 8 Allrad-Löschgruppenfahrzeug angeschafft.
Zur Bedienung der Geräte wurden die Männer der Wehr in vielen Übungen ausgebildet. Ihr Können bewiesen sie bei verschiedenen Leistungsprüfungen.
3. Großeinsätze
1954 zwei Großbrände bei NOLTE
1963 wieder Großbrand bei NOLTE
1977 Großbrand in der Metzgerei und Gastwirtschaft S+G Baier in Hunderdorf
1994 Großeinsatz nach dem Windsturm „Wibke“
1996 Brandeinsatz im Sägewerk Eidenschink in Hofdorf
Natürlich waren die Wehrmänner auch bei unzähligen anderen Einsätzen Dienst.
Die Kommandanten der FFW Hunderdorf
1872-1897 Josef Hösl
1897-1909 Anton Poiger
1909-1934 Karl Härtenberger
1934-1946 Xaver Baier
1946-1948 Rupert Betzlbacher
1949-1956 Josef Schaubeck
1956-1961 Karl Härtenberger
1961-1971 Xaver Anleitner
1971-1986 Ferdinand Harmannsgruber
1986-1998 Horst Hagn
seit 1998 Karl Englmeier
Die Vorstände der FFW Hunderdorf
1900-1922 Anton Steckler
1922-1936 Xaver Meier (Meierschuster)
1936-1945 Max Wittmann
1945-1948 Hans Hornberger
1948-1957 Karl Reiner
1957-1971 Karl Härtenberger
1971-1982 Xaver Anleitner
1982-1992 Josef Maier
1992-1994 Josef Paukner
seit 1994 Josef Maier
Die Freiwillige Feuerwehr Steinburg
Die Freiwillige Feuerwehr Steinburg wurde im Jahre 1873 vom Lehrer
Martin Huber gegründet. Die Gründungsfeier fand erst zwei Jahre später statt. Da es der Wehr an finanziellen Mitteln fehlte, machte sie noch einige Jahre bei der Nachbarwehr in Hunderdorf Dienst. Der Ankauf einer Saugdruckspritze machte Schwierigkeiten, denn die Hunderdorfer Feuerwehr wollte die abtrünnigen Kameraden wieder in den eigenen Reihen haben.
Am 19.12.1880 faßte der damalige Gemeinderat einstimmig den Beschluß, eine eigene Spritze zu kaufen. Sie soll 450 Gulden gekostet haben. Sie wurde 1950 ausgemustert.
1901 wurde das 25jährige Gründungsfest gefeiert. Anläßlich dieser Feier konnte auch eine neue Fahne von Pfarrer Gruber von Hunderdorf eingeweiht werden. Sie kostete 247 Mark, wovon 154 Mark als Spenden eingingen. Die Hunderdorfer Wehr übernahm die Patenschaft. 26 Vereine aus nah und fern marschierten im Festzug mit. Als
Fahnenmutter fungierte die Schloßpächtersgattin Franziska Solcher.
Unter dem Kommandanten Josef Bielmeier wurde 1950 die erste Motorspritze gekauft, die aus eigenen Mitteln finanziert werden konnte. Zwei Jahre später erbaute man an der Brücke über den Bogenbach das erste Feuerwehrgerätehaus, das bis 1987 seinen Dienst tat. Die Gemeinde Steinburg kaufte auch einen neuen Anhänger, der im Einsatz war, bis ein Feuerwehrauto (ein Rotkreuzwagen der Bundeswehr) angeschafft werden konnte. 1965 erstand die FFW eine zweite Spritze.
1966 wurde vom Kommandanten Anton Häusler und seinen Männern das jetzige Kriegerdenkmal in Steinburg errichtet. 1976 kaufte die Gemeinde Steinburg ein neues Feuerwehrauto. Im Jahre 1978 wurde die Wehr mit einem Funkgerät ausgestattet und somit an das gesamte Funknetz des Landkreises angeschlossen.
Zur Hundertjahrfeier erhielt die Wehr eine neue Fahne. Sie wurde am 8.Juli eingeweiht. Als Fahnenmutter fungierte Kordula Hanner, die Patenschaft übernahm die FFW Au vorm Wald. Schirmherr war Landrat Xaver Hafner. Stolz präsentiert sich seit 1988 der Neubau des Feuerwehrgerätehauses, das rund 300.000 DM gekostet hat. Darin befinden sich eine Fahrzeughalle, die Trockenschlauchanlage, der Geräte- und Mehrzweckraum und die sanitären Anlagen. Es war ein schönes Geschenk zur 115-Jahrfeier.
1991 wurde der langjährige Kommandant Anton Häusler zum Ehrenkommandanten ernannt. Zu seinem Nachfolger wählte man Wolfgang Altmann. 1996 erhielt die Wehr ein neues Einsatzfahrzeug (Daimler Benz TSF) und eine neue Tragkraftspritze TS 8/8. Im Jahre 1998 feierte man das 125jährige Gründungsfest mit der Weihe der restaurierten Fahne. Als Fahnenmutter fungierte Andrea Petzendorfer, Schirmherr war Bürgermeister Gerd Peschke , den Paten stellte die FFW Au vorm Wald
Als Kommandanten waren bei der FFW Steinburg tätig:
1. Lehrer Martin Huber, Au vorm Wald, 1873-74
2. Lehrer Johann Bernauer, Au vorm Wald, 1874-78
3. Josef Eben, Kramer in Steinburg, 1878-84
4. Wolfgang Pfeffer, Schmiedemeister von Steinburg, 1884-98
5. Josef Buchner, Müller von Steinburg, 1898-1904
6. Johann Pfeffer, Bahn-Lademeister von Ehren, 1904-07
7. Georg Huber, Schreinermeister von Steinburg, 1907-24
8. Johann Solcher, Schloßpächter in Steinburg, 1924-31
9. Ludwig Kronfeldner, Landwirt von Au v. Wald, 1931-36
l0. Josef Schreiner, Landwirt von Steinburg, 1936-43
11. Josef Stelzl, Schuhmachermeister von Steinburg, 1943-45
12. Johann Altschäffl, Landwirt von Steinburg, 1945-47
13. Johann Fuchs, Schmiedemeister von Steinburg, 1947-49
14. Josef Bielmeier, Schneidermeister von Steinburg, 1949-57
15. Josef Solcher, Gastwirt und Metzgermeister von Wegern 1957-63
16. Anton Häusler, Landwirt von Haselquanten, 1963-1990
17. Wolfgang Altmann, Maurer von Starzenberg, 1990 bis heute
Genannte Vorstände: Alfons Berger bis 1981, Adolf Ecker ab 1981 bis heute.
Alter und neuer (Obst- und) Gartenbauverein
Vor gut einhundert Jahren wurden erste Obstbauvereine in Bayern gegründet. In Hunderdorf soll es bereits 1912 einen solchen Verein gegeben haben. Nach dem letzten Kriege führte der Krämer i. R. Alois Frankenberger den damaligen Obstbauverein in Hunderdorf. Nach seinem Tode am 28.8.1952 war beim Verein, der zu den ältesten und stärksten im Landkreis zählte, ein Stillstand eingetreten. Aus den Reihen der alten Mitglieder kam jedoch der Wunsch zur Wiedererweckung. Kreisfachberater Kilger lud zu einer Versammlung ins Gasthaus Sandbiller im April 1953 ein. Damals gab es 8000 Obstbäume in der Gemeinde Hunderdorf.
Nach einem Lichtbildervortrag konstituierte sich die neue Vorstandschaft. 1.Vorstand wurde Johann Dietl von Lindenbrunn, 2. Josef Kern von Lindfeld und Schriftführer Hauptlehrer Franz Hösl. Schon am 2.11.1953 fand in Hunderdorf die Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes für Obst- und Gartenbau statt. Landrat Franz Xaver Hafner als 1. Vorsitzender des Kreisverbandes für Obst- und Gartenbau, Hauptlehrer Vogl aus Saulburg, Kreisfachberater Hans Kilger und Bundestagsabgeordneter Lermer ermunterten die anwesenden Obstbauern, sich durch die wetterbedingten Rückschläge entmutigen zu lassen. 500 interessierte Gartler wohnten dieser Versammlung bei. Tage vorher gab es eine eindrucksvolle Schau des heimatlichen Obstreichtums und der Obstverwertungsanlagen.
1954 übergab Frau Schötz wegen Überlastung die Obstpresse an Josef Kern, der diese mit einem Motorantrieb versehen wollte. Die Preßgebühr betrug pro Zentner 80 Pfennige, für Nichtmitglieder 1,30 DM. Für jedes der 41 Mitglieder wurde je ein Obstbaum bereitgestellt, der beim Geschäftsführer Lehrer Hermann Maier abgeholt werden konnte.
Unter Vorstand Franz Neumeier von Sollach gab es 1954 einen Kreiszuschuß von 160 DM für den Obstverein Hunderdorf. In einer Versammlung bei Edbauer wies Kreisfachberater Kilger darauf hin, daß ein Erfolg im Obstbau von der Schädlingsbekämpfung, der richtigen Sortenwahl und der Pflege der Obstbäume abhinge.
1955 zählte der Verein über 50 Mitglieder. Beim Jahresbericht wurde bekanntgegeben, daß verschiedene Einwohner der Gemeinde für schönen Fensterschmuck ausgezeichnet wurden. Im Obstgarten von Herrn Neumeier in Sollach fand ein Schulungskurs über Veredlung von Obstbäumen statt. Der Verein beschloß auch, eine Motorspritze anzuschaffen, die den Mitgliedern gegen eine geringe Gebühr zur Verfügung gestellt werden sollte.
Im Jahr 1957 gab es soviel Obst wie in keinem Jahr vorher. Waggonweise wurde das Obst am Bahnhof verladen, das von der Raiffeisenkasse Windberg angekauft wurde. Der Zentnerpreis von Äpfeln lag zwischen 12 und 15 DM. Die Aktivitäten ließen in den folgenden Jahren sehr nach, so daß man 1961 wieder den Verein bei einer Versammlung aufrütteln wollte. Vorstand Gütlhuber hatte Herrn Runge vom Landwirtschaftsministerium geladen, der in seinem Vortrag verschiedene Probleme des Obstbaues anschnitt und Lösungen vorschlug. So fand am 10.März 1961 bei Franz Hornberger ein Lehrgang über Obstbaumschnitt statt.
Recht unregelmäßig und selten waren die Versammlungen des Obstbaumvereins. Auf Vorschlag von Geschäftsführer Hermann Maier sollte der Verein in einen Obst- und Gartenbauverein umgetauft werden, um auch Frauen zu Mitgliedern zu werben. Anfang der sechziger Jahre blieben viele Mitglieder den Versammlungen fern und zahlten ihre Mitgliedsbeiträge nicht mehr. Diese wurden von der Liste gestrichen.
1962 besuchte der Verein die Pflanzenschutzanstalt in Weihenstephan und den Botanischen Garten in München. In der Folge wurde es still um den Verein und man hörte nichts mehr von ihm.
So kam es im November 1996 zur Neugründung eines Gartenbauvereins. Vor einer ansehnlichen Zuschauerkulisse referierte der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Hans Niedernhuber, über die Bedeutung und Gestaltung von ländlichen Gärten. Er zeigte einen Diavortrag und sprach über die Aufgaben der Obst- und Gartenbauvereine.
So wurde noch am gleichen Abend die Vorstandschaft des neu gegründeten Gartenbauvereins gewählt:
1. Vorsitzende Bernadette Fries
2. Vorsitzender Franz Wirth
Schriftführerin Dr. Eva Hager
Kassierin Marianne Klar
Als Beisitzer fungierten Max Holzapfel, Josef Helmbrecht und Toni Holzer. Durch verschiedene Fachvorträge wurden die Mitglieder im Umgang mit der Natur geschult. Ende 1997 zählte der Verein bereits 100 Mitglieder und wurde Kreissieger beim Mitgliederwettbewerb.
Der ehem. Gesangverein Hunderdorf
Am 14.April 1949 trafen sich auf Einladung des Oberlehrers R. Wünderlich im Gasthaus Edbauer sieben Heimatvertriebene und gründeten den Hunderdorfer Gesangverein. Bald meldeten sich acht Herren und acht Damen, alle Heimatvertriebene, um im Verein das deutsche Lied zu pflegen. Ab 28.4.49 wurden zuerst bei Edbauer, später bei Baier und dann im Sandbillersaal regelmäßig wöchentliche Übungsstunden gehalten.
Den Vorsitz führte Herr Wünderlich, als erster Liedermeister stellte sich Lehrer Erich Schmid zur Verfügung. Beim großen Heimattreffen der Flüchtlinge des Landkreises Bogen in Mitterfels trat am 4.9.1949 der Chor zum ersten Male vor die Öffentlichkeit. Die Zahl der Chormitglieder stieg bald auf 25. Weihnachtsfeiern des Neubürgerbundes und des VdK wurden durch Liedereinlagen bereichert. Im Mai 1950 bot der Chor sein erstes, gut besuchtes Konzert im Sandbillersaal. Der gemischte Chor sang beim „Bockstechen“ anläßlich eines Gartenfestes bei Sandbiller und beim „Hahnenschlagen“ in der Gastwirtschaft Edbauer und erntete großen Beifall.
Als 1951 Lehrer und Chorleiter Schmid nach Straubing übersiedelte, übernahm Hauptlehrer Franz Hösl den Dirigentenstab. Gastwirt
Sandbiller erwarb ein Klavier und stellte es dem bei ihm beherbergten Gesangverein zur Verfügung. Im November 1952 hielt der gemischte Chor bei Sandbiller ein großes Konzert, bei dem neben Chorliedern Duette, Klaviervorträge und Akkordeonsolis auf dem Programm standen.
Bei der Wahl 1953 wählte man August Höhn zum 1.Vorstand. Der bisherige 1.Vorsitzende Oberlehrer Wünderlich wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Dirigent und Liedermeister blieb Hauptlehrer Franz Hösl. Zum Schriftführer wählte man Herrn Feller, zum Kassier Grete Worbs. Inzwischen zählte der Verein 55 Mitglieder, da sich auch Einheimische den Sängern anschlossen. Dem Chor gliederte man auch ein Streichorchester an. Bunte Abende und Konzerte erfreuten in der Folge alle Freunde der Musik und des Gesanges. Trotz großer Erfolge mußte der Verein auch einige Tiefen durchstehen, die durch interne Spannungen und bedauerliche Abgänge bedingt waren.
Bei der Feier des zehnjährigen Bestehens stellte Vorstand August Höhn fest, daß von den Gründungsmitgliedern nur noch vier Personen als aktive Mitglieder dem Verein angehörten. Damals zählte man 35 aktive Sänger. Bei diesem Fest fanden auch einige Ehrungen statt: Rektor Hösl erhielt die silberne Chorleiternadel für 25jährige Chorleitertätigkeit. Die goldene Ehrennadel empfingen Wenzel Ritschel und August Höhn für 50jährige Sängertätigkeit. Walter Lang löste August Höhn im Amt des 1.Vorsitzenden ab. Besonders gefragt waren auch die Faschingsbälle der Sänger, die zu den Höhepunkten der „närrischen Zeit“ gehörten.
1962 wurde der „Altsänger“ Wenzel Ritschel zum Ehrenmitglied ernannt. Zu seinem 60sten Geburtstag wurde auch Rektor Hösl zum Ehrenmitglied der Sänger bestimmt.
Ende der sechziger Jahre hatte der Verein Sorgen um den Nachwuchs und stand nahe an einer Auflösung. In der Jahreshauptversammlung
1969 wurde darum Frau Martha Hofmann mit der Werbung von Neumitgliedern beauftragt. Den Vorsitz übernahm Otmar Hübner, 2.Vorstand wurde Gunter Wieland, Schriftführerin Gundel Hornberger und Kassier Hans Greßler. 1969 feierte man auch das 20jährige Bestehen. In diesen 20 Jahren hat der Verein Höhen und Tiefen durchschritten, haben Hochstimmung und Resignation abgewechselt; doch er hat trotz aller Schwierigkeiten immer wieder einen Weg aus der Krise gefunden. Die Damen Seel und Worbs erhielten die silberne Ehrennadel des Verbandes. Aus Anlaß des 20. Geburtstages fand natürlich eine Jubiläumsveranstaltung statt.
Im Jahre 1969 ging Chorleiter Franz Hösl als Rektor der Volksschule in Pension. Nach seiner Übersiedlung nach Straubing wurde es ruhig um den Gesangverein. In den siebziger Jahren löste er sich dann ganz auf.
Liste der ehemaligen Vorstandschaftsmitglieder:
1.Vorstand: Oberlehrer Wünderlich, August Höhn, Walter Lang, Otmar Hübner
2.Vorstand: Sepp Müller, August Höhn, Josef Merklein, Gunter Wieland
1. bzw. 2. Schriftführer: Herr Feller, Frau Schmid, Grete Worbs, Josef Troidl, August Höhn, Arnold Watzl, Hans Greßler, Gunda Hornberger, Gertrud Reichelt
1. bzw. 2. Kassier: Grete Worbs, Gertraud Reichelt, Frau Seel, Hermann Maier, Hans Greßler
Liedermeister: Erich Schmid, Franz Hösl
2.Liedermeister: Herr Barbian, Herr Unkrodt, Walter Lang
Notenwart: Groß Anni, Anni Knietsch, Ursula Hofmann, Ruth Greßler
Der Heimat- und Fremdenverkehrsverein Steinburg
Heimatverbundene Männer aus Steinburg haben am 30.9.1966 diesen Verein gegründet, der sich zum Ziel gesteckt hat, die Heimat zu verschönern und ihn so dem Fremdenverkehr zu erschließen. Auf der Liste der Gründungsmitglieder finden wir den damaligen Bürgermeister Alfons Berger, Ludwig Berger sen., Josef Bielmeier, Johann Feldmeier,
Johann Hornberger, Johann Petzendorfer, Max Schötz, Hubl Karl, Xaver Oischinger und Johann Schreiner.
Ein halbes Jahr nach der Gründung brachte der Verein einen schwarzweißen Prospekt heraus. Er stellte sieben künstlerisch schöne Wegweiser mit Handzeichen und Figuren aus Holz auf. Der urige Dorfbrunnen und der Maibaum mit den Wappen vieler Zünfte, die die ortsansässigen Handwerker symbolisierten wurden zu markanten Zeichen des Ortes Steinburg. Für die Fremden stellte man 20 Ruhebänke an schönen Aussichtspunkten auf.
Nach vielen Verhandlungen und Fahrten des Seniors Ludwig Berger konnte am 21.1.1968 auch ein Gemeindewappen der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Drei Ortstafeln an den Dorfzufahrten wiesen Steinburg als Ferienort auf.
Im gleichen Jahr wurde auch eine Orientierungstafel für Wanderer aufgestellt. Mit Unterstützung der Bundeswehr baute man der Jägersteig über den Perlbach zwischen Neukirchen und Steinburg. Dort, wo noch vor Jahrzehnten die Ölschlagmühle gestanden hat, wurde über den Perlbach die Sperlbrücke erbaut und eine rustikale Sitzgruppe aufgestellt. Zum 10jährigen Bestehen gab der Verein seinen ersten Farbprospekt heraus und stellte eine Anschlagtafel auf.
1976 wurde ein neuen Maibaum mit Figuren aufgestellt, ein Dorfbrunnen gefertigt, neue Wegweiser wurden angebracht und die alten renoviert. Der 1968 gekaufte Motormäher wurde durch einen neuen ersetzt. Eine weitere Sitzgruppe im Perlbachtal entstand. Am 7.8.1976 feierte der Verein sein zehnjähriges Bestehen. 1977 stellte man acht neue Ruhebänke auf, an 30 alten erneuerte man die Latten.
Nach Verhandlungen mit den Grundstückseignern Baron Poschinger-Bray und den Bacheignern Xaver Wagner und Frau Gall konnte ein Kneipp-Durchschreitebecken errichtet und im Juli 1977 der Öffentlichkeit übergeben werden. Dieses Becken erfreut sich bei Einheimischen, Gästen und Wanderern besonderer Beliebtheit.Auf Anregung des Vereins wurde 1983 auf der Höhe bei Wegern ein sieben Meter Hohes Feldkreuz mit sechs Totenbrettern aufgestellt. Eine Ruhebank und die Minigrotte mir der Marienfigur machen den Platz zu einem gern besuchten Ort. 1984 wurde vom Mitglied Josef Liebl ein neuer Dorfbrunnen aus Beton aufgestellt.
Zu einem besonderen Vereinsgeschehen kann man die freundschaftlichen Beziehungen zum Orte Steinburg in Schleswig-Holstein nennen. 1985 kam es zu gegenseitigen Besuchen.
Die Feier des 20jährigen Bestehens war der würdige Anlaß, mit dem Namensvetter aus Schleswig-Holstein eine Partnerschaft zu besiegeln. Drei Tage feierte man in trauter Verbundenheit dieses für den Ort Steinburg einmaliges Ereignis. Die Gäste waren mit der Jugendblaskapelle Lägerfeld angereist, die zusammen mit den Jugendblaskapellen Hunderdorf und Perasdorf für die musikalische Umrahmung sorgten. Bürgermeister Egon Weinzierl und sein Amtskollege Lindemann aus Steinburg-Süderau unterzeichneten am ersten Festabend die Partnerschaftsurkunden und tauschten Erinnerungsgeschenke aus.
Zum 450jährigen Bestehen der Süderau-Dorf-Gilde fuhr der Verein 1986 nach Steinburg-Süderau. Als Gastgeschenk überreichte man einen waldlerischen Holzbrunnen Bürgermeister Alfons Berger war der erste Vorstand des Vereins. Als Geschäftsführer fungierte Johann Schreiner. Von 1978 bis 1986 führte Gottfried Höfelsauer den Verein. Nach seinem Wegzug leitete kurze Zeit Ludwig Berger den Verein.
1987 wurde Johann Petzendorfer zum Vereinsvorsitzenden gewählt. Sein auch von Berufs wegen guter Kontakt zum Hause Poschinger machte es möglich, daß bis 1990 ein weitverzweigtes Netz ausgebauter Wanderwege, die vom Mitglied Kornel Klar beschildert wurde, entstand.
Nach dem plötzlichen Tod von Petzendorfer, leitete die damalige zweite Vorsitzende Hermine Obermeier für ein halbes Jahr die Geschicke des Vereins. Seit Herbst 1990 ist Johannes Fuchs Vereinsvorsitzender. Sein Bestreben ist es, für die Steinburger Bevölkerung und für Feriengäste, mit der Pflege von Traditionen und Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem eine liebenswerte Heimat zu erhalten.
Schon Anfang der 80er Jahre war wieder einmal die Rede von einem weiteren Ort mit dem Namen Steinburg in Sachsen-Anhalt. Die Öffnung der innerdeutschen Grenze machte es möglich, mit diesem Ort Kontakt herzustellen. Wiederholte gegenseitige Besuche trugen dazu bei, daß das Ost-/Westblock-Denken schnell aufhörte. Eine achtköpfige Besuchergruppe traf 1996 zum 30jährigen Jubiläum in unserem Steinburg ein.
Im Laufe der 30 Vereinsjahre wurden Mitglieder des Heimat- und Fremdenverkehrsvereins für besondere Verdienste um den Verein zu Ehrenmitgliedern ernannt. Das sind die Mitglieder Ludwig Berger sen., Josef Bielmeier, Hans Hornberger und Dr. Albert von Poschinger-Bray.
Zum ersten Male sorgte der Verein im Jahre 1997 für Frohsinn und Heiterkeit mit einem „Hoagarten“, bei dem junge Talente und Interpreten ein Chance des öffentlichen Auftretens erhielten. Vorstand Johannes Fuchs sorgte gekonnt für den Ablauf des 2 Stunden dauernden Programms.
Bund der Kinderreichen (BdK)
Am 18.April 1953 wurde in Hunderdorf eine Ortsgruppe des BdK gegründet. Als Vorstand des Ortsverbandes tritt Otto Schulmeister hervor. Der Verband trat für die Gleichbehandlung der verschiedenen sozialen Schichten im Hinblick auf die Kindergeldgewährung ein. Ebenso eindringlich setzte man sich für die Schaffung von Wohnungen für kinderreiche Familien ein, da diese die vorhandenen teuren Wohnungen nicht bezahlen konnten. Ein weiteres Anliegen des BdK war die bevorzugte Einstellung von Arbeitern aus diesen Familien.
Schriftführer war zu dieser Zeit ein Herr Stark, als Kassierin fungierte Emma Lichey. In einer 1960 im Gasthaus Sandbiller abgehaltenen Versammlung wurde ein „echter Familienlastenausgleich“ gefordert. Der BdK verlangte weiterhin eine Einkommensumschichtung und eine Neugestaltung der Verteilungsordnung. Er forderte die Zahlung eines Kindergeldes für das 2. Kind und einen wesentlich höheren Freibetrag für dieses Kind. Angeblich zählte das Kindergeld in der Bundesrepublik damals zu den niedrigsten in der Welt.
Die ungünstige Behandlung kinderreicher Familien hatte eine Geburtenschwund zur Folge. 1902 gab es in Deutschland noch über zwei Millionen Geburten jährlich, 1933 nur noch eine knappe Million und 1960 700.000. Die BRD stand nach der internationalen Statistik über Geburtenentwicklung mit 15,5 % an letzter Stelle. Demgegenüber nahm der Anteil über 65jährigen zu. So fragte der BdK, wer soll bei ständigem Geburtenrückgang die Zahl der alten Menschen einmal versorgen.
1962 wurde Josef Proksch zum 1.Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter hieß Otto Schulmeister. Als Kassierin und Schriftführerin wählte man Katharina Scheibenthaler.
In einer Versammlung des gleichen Jahres stellte man fest, daß Bestrebungen im Gange waren, das Kindergeld für das zweite Kind von 25 auf 30 DM zu erhöhen und für alle anderen Kinder von 40 auf 50 DM.
Zweiter Kreisvorsitzender Herr Hofmarksrichter kritisierte, daß das Bundesministerium die Mittel für Familienfragen 1962 von 70.000 auf 35.000 DM gekürzt habe, während der Haushalt für andere Resorts gestiegen sei.
Im Kommentar des Chronisten heißt es damals: „Man möchte wünschen, daß der BdK seine berechtigten Forderungen auf Bundesebene durchsetzen könnte. Bei der anhaltenden Preissteigerung kommen die kinderreichen Familien immer noch ins Hintertreffen.“
In der Folge hörte man wenig vom Bund der Kinderreichen, der Verein scheint sich bald darauf aufgelöst zu haben.
Ehemalige Flugmodellbaugruppe
1959 haben sich unter Leitung von Herrn Frisch viele Burschen und Mädchen zusammengeschlossen, um in ihrer Freizeit Segelflugmodelle zu bauen. Bereits im Herbst 1958 wurde mit den selbstgebauten Flugmodellen ein Wettfliegen am Windberger Hang veranstaltet. Dabei zeigte es sich nicht nur, daß die Modellbaugruppe erstaunlich gute und flugtüchtige Modelle gebaut hatte, auch das Interesse der Zuschauer war überaus groß.
Im Januar 1959 trafen sich die Freunde des Flugsports im Cafe Weinzierl zu ihrer Gründungsversammlung. Herr Frisch gab den Anwesenden zu bedenken, daß gerade die Jugend durch den Modellbau von der Straße oder anderen unnützen Beschäftigungen ferngehalten wird, und außerdem durch diese Arbeit eine gewisse Fertigkeit im Handwerklichen erreicht wird. Damit verbunden sei ein lebhaftes Interesse der Jugend für technische Dinge und ein gesunder Wettbewerbsgeist, der von sauberer und genauer Arbeit entschieden wird.
Als 1.Vorstand der Modellbaugruppe Hunderdorf wurde Herr Frisch, als 2.Vorstand Herr Zimmer gewählt. Als Kassier fungierte Hans Bruckmüller und als Schriftführerin Ingrid Frisch. Hans Hien übernahm das Amt eines Organisators. Nahezu 30 Interessenten bewarben sich um die Mitgliedschaft. Das größte Anliegen der neugegründeten Gruppe war es, einen geeigneten Werkraum zu finden, in dem die Modellbauer bei ihren Zusammenkünften ungestört arbeiten konnten.
Herr Frisch, ein alter Segelflieger und Pilot während des Zweiten Weltkrieges, verstand es, viele Jugendliche für diesen Sport zu interessieren. Als Clublokal wählte man das Cafe Weinzierl.
Die Modellbaugruppe nützte die kalten Wintermonate und bastelte fleißig an ihren Modellen. Beim Frühjahrsfliegen am Windberge Hang waren außer den Segelflugmaschinen auch Motorflugzeug am Start. Der Hauptreferent des Bayerischen Luftsportvereins. Herr Gremmer aus Landshut, war ebenfalls bei einer dieser öffentlichen Flugveranstaltungen anwesend und zeigte mit einer magnetgesteuerten Hangflugmaschine vor den vielen Zuschauern erstaunliche Leistungen.
Der Leiter der Hunderdorfer Modellbaugruppe, Herr Frisch, konnte neben den Motorflugmaschinen vom Typ Kadett, Hast 5, Stieglitz und Schiebe Sperling auch eine ETB 38 Parasolwettbewerbmaschine vorstellen, die er selbst gebaut hatte. Die Gruppe beteiligte sich auch beim UHU-Wettbewerb und errang dabei zwei wertvolle Preise.
Das Interesse am Flugmodellbau dauerte einige Jahre an. Durch die Gründung des Sportvereins Hunderdorf 1966 ließ dieses jedoch nach. Der Verein wurde schließlich aufgelöst.
Der Heimat- und Volkstrachtenverein Hunderdorf
hat den Beinamen „Do gmüatlichen Perlbachtaler“. Er wurde am 6.Dezember 1952 gegründet. Die erste Vorstandschaft bestand aus: 1.Vorsitzender Georg Baier sen., 2.Vorsitzender Willi Bauer, Kassier Hans Schöfer, Schriftführer Willi Hornberger, Vorplattler Sigi Wölfl, Theaterleiter Lehrer Hermann Maier, Herbergsmutter Sophie Baier, Dirndlführung Berta Bauer.
1954 wurden Willi Bauer, 1955 Xaver Rainer und 1958 Ernst Sacher zum 1.Vorsitzenden gewählt. Unter der Regie von Oberlehrer Hermann Maier wurden in den folgenden Jahren verschiedene Theaterstücke aufgeführt.
1957 erhielt der Verein eine neue Fahne. Die Schirmherrschaft bei der Fahnenweihe übernahm Staatsminister Prof. Dr. Baumgartner, Fahnenträger war Fritz Dilger, Fahnenmutter Paula Eichmeier und Festjungfrau Reserl Gütlhuber. Als Patenverein fungierte der Heimat- und Trachtenverein „Fels’nstoanan aus Elisabethszell.
1959 beteiligte sich der Verein am Straubinger Volksfest und 1960 beim Oberösterreichischen Landestrachtentreffen in Wels.
1961 wurde Georg Baier zum Ehrenvorstand ernannt; Willi Bauer, Hermann Maier, Sophie Baier und Paula Eichmeier erklärte man zu Ehrenmitgliedern. 1963 wurden Landrat Franz Xaver Hafner und 1965 Pater Wolfgang Vos ebenfalls Ehrenmitglieder des Vereins. 1965 gründete man eine Jugend- und Kindergruppe. Zum Gedenken an verstorbene Mitglieder errichtete der Verein 1967 in Lintach eine kleine Kapelle, 1969 wurde er Mitglied des Bayerischen Waldgaues.
Beim zwanzigjährigen Gründungsfest 1972 fand auch eine Jugendstandartenweihe statt. Schirmherr war Landrat Franz Xaver Hafner. Auf Anregung des Bayerischen Waldgaues schaffte man 1981 eine neue Volkstracht an.
1983 wurde der Verein ins Vereinsregister eingetragen. 1989 war der Trachtenverein Pate bei der Fahnenweihe des Heimat- und Volkstrachtenvereins Windberg. Für besondere Verdienste um den Heimat- und Volkstrachtenverein „Dö gmüatlichen Perlbachtaler“ wurden Sigmund, Maria, Johann und Ernestine Wölfl 1990 zu Ehrenmitgliedern ernannt.
1992 feierte man das vierzigjährige Bestehen des Vereins im Rahmen des Hunderdorfer Volksfestes. Bürgermeister Egon Weinzierl übernahm die Schirmherrschaft. Mehr als 50 örtliche und auswärtige Vereine erwiesen dem Festverein die Ehre. Ein Standkonzert, ein großer Heimatabend mit Volkstänzen, Mitgliederehrung und ein feierlicher Festzug standen auf dem Programm des Jubelvereines.
Johann Wölfl erhielt 1994 den begehrten Jugend-Oskar. Nach 34jähriger Tätigkeit legte Ernst Sacher den Vorsitz beim Trachtenverein nieder. Er wurde zum Ehrenvorsitzenden erklärt. Sein Nachfolger wurde Albert Maurer 1995 wurde eine neue Vorstandschaft gewählt: 1.Vorsitzender wurde Albert Maurer, 2.Vorsitzender Wolfgang Riepl, Schriftführerin Georgine Maurer, Kassierin Rosmarie Löwel, Vortänzer Joachim Käfer, Jugendleiter Hans Lobmeier und Margaretha Schönberger.
Der Heimat- und Volkstrachtenverein hat in über vierzig Jahren viele Feste und Veranstaltungen auch anderer Vereine mit seinen Volkstänzen zu einem besonderen Erlebnis gemacht und stets viel Beifall geerntet. Er ist ein wichtiges Glied innerhalb der Vereine in der Gemeinde Hunderdorf geworden.
Imkerverein Steinburg-Neukirchen
Schon die alten Germanen sammelten den Honig der wildlebenden Bienen, die in hohlen Bäumen der Wälder ihre Waben mit süßer Nahrung füllten. Aus dem gegorenen Honig fertigten sie ein alkoholisches Getränk, den Met, der sich damals größter Beliebtheit erfreute. Aus dem Nektar von Blüten stellten außer den Bienen auch andere Hautflügler diesen süßen Stoff her.
Unter den zivilisierten Menschen erkannte man bald die Bedeutung des Honigs für unsere Gesundheit, und so begann man Bienen zu züchten, um den Honig gewerbsmäßig zu gewinnen. Bald entstanden Interessengemeinschaften, die ihre Erfahrungen über die fliegenden Honigerzeuger gegenseitig austauschten. Diese Gemeinschaften nennen sich heute Bienenzucht- oder Imkervereine.
Der Imkerverein Steinburg-Neukirchen wurde im Jahre 1910 gegründet. Nach dem letzten Krieg mußte der Verein bei der damaligen amerikanischen Militärregierung nachweisen, daß die Imkervereine keine politischen Ziele verfolgten, ehe sie ihre Tätigkeit wieder aufnehmen konnten. Langjähriger Vorstand war Karl Hanner (+15.8.1983), der den Verein bis 1975 leitete. Dann wurde er vom jetzigen Vorsitzenden Josef Attenberger abgelöst. Der Imkerverein Steinburg-Neukirchen zählt zu den aktivsten Bienenzuchtvereinen des Landkreises. Seine Mitglieder kommen aus vielen umliegenden Orten und Gemeinden, so aus St. Englmar, Obermühlbach, Neukirchen, Haibach, Mitterfels und natürlich aus Steinburg und Hunderdorf.
Im Jahre 1981 zählte der Verein 46 Mitglieder, 1983 waren es schon 57, 1987 67 mit 1300 Bienenvölkern. Bei diesem Stand hat sich die Zahl über Jahr hinaus stabilisiert.
In den Jahresversammlungen und bei Stammtischrunden werden die Belange und Probleme der Bienenzüchter diskutiert. So bekommen die Freunde der Bienen bei ihren Zusammenkünften Hinweise über Pflege- und Bekämpfungsmaßnahme und über die Bedeutung und Vermarktung des Honigs.
Die Honigernte ist wie die Obsternte den klimatischen Schwankungen ausgesetzt so daß nicht jedes Jahr eine gutes Bienenjahr war. Die Imker werden auch mit Problemen wie die Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten unter den Völkern konfrontiert. Die Honigpreise sind durch Billigimporte aus dem Ausland oft gefährdet, daher muß der Imker auf gute Qualität seiner Erzeugnisse und die Direktvermarktung achten.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Neukirchen konnte der Verein 1997 eine Lehrbienenstand errichten, der sich harmonisch in den Kreisobstgarten einfügt.
Neben den Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft hat der Verein Karl Hanner zum Ehrenvorstand und die Mitglieder Franz Schedlbauer von St. Englmar, Johann Lorenz von Haselbach und Xaver Kern sen. von Lintach zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Als Kassiere werden Karl Heigl und Wallerich Schätz genannt. Zur Zeit besteht die Vorstandschaft aus dem 1. Vorstand Josef Attenberger, 2. Vorsstand Max Länger, Kassier Karl Beer und dem Schriftführer Xaver Obermeier.
Die Jagdgenossenschaften
Schon die Menschen der Eis- und Nacheiszeit waren Jäger. Sie lebten als Wildbeuter hauptsächlich von der Jagd auf Großtiere. In Horden von 20 bis 40 Mann führten sie Treibjagden durch. Sie hetzten das Wild über steile Felsstürze, legten Fallgruben und töteten sie mit großen Steinbrocken. Als Waffe benützten sie Faustkeile und Speere mit im Feuer gehärteten Spitzen aus Eibenholz. Das Jagen war für sie überlebenswichtig, denn die Tiere lieferten ihnen Fleisch, Fell, Wolle, Knochen und vieles mehr. Mammut, Wisent, Hirsch und Elch waren ihre Jagdbeute. Der Ackerbau war ihnen noch fremd. Heute ist die Jagd mehr zu einer Freizeitbeschäftigung geworden. Wo die Natur für eine natürliche Auslese nicht mehr ausreicht, greift der Jäger ein, damit bestimmte Tiere nicht überhandnehmen.
Nachdem letzten Kriege, als von der amerikanischen Militärregierung das Tragen von Jagdwaffen wieder genehmigt wurde, bildeten sich in den ehemaligen Gemeinden Hunderdorf, Steinburg und Gaishausen Jagdgemeinschaften mit dem Ziele, jagdbare Tiere unserer Fluren zu hegen und zu pflegen.
Die Grundstückbesitzer der jeweiligen Gemeinden gehörten automatisch zur Jagdgenossenschaft und hatten bei den Versammlungen Sitz und Stimme. Sie wählten aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden, dessen Stellvertreter, einen Kassier, Schriftführer und die Beiräte.
Die Versammlung der Jagdgenossenschaft bestimmt über die Vergabe der Jagd an die Bewerber. Der Jagdpächter zahlt einen mit der Jagdgenossenschaft vereinbarten Jagdpachtschilling, der jährlich zu entrichten ist. Dieser Pachtschilling wird in der Regel zur Instandhaltung der Feld- und Waldwege verwendet, er kann aber auch für andere Zwecke bestimmt werden, worüber die Mitglieder Jagdgenossenschaft zu entscheiden haben.
Das bei einer Treibjagd erlegte Wild ist Eigentum des Pächters, die Jäger und Treiber erhalten nach der Jagd ein Essen und Getränke vom Jagdpächter. Die Zahl der zum Abschuß freigegebenen Tiere richtet sich nach vorgegebenen Abschußlisten.
Die Jagdgenossenschaft Hunderdorf
In einer im oberen alten Schulhaus am 12.3.1950 abgehaltenen Versammlung wurde durch Bürgermeister Karl Reiner eine Jagdgenossenschaft gegründet. In den Ausschuß wurden gewählt der Vorstand Ludwig Hornberger, dann Xaver Baier, Karl Zollner, Johann Falter und Georg Gütlhuber.
1966 konnte Jagdvorsteher Xaver Neumaier 170 von 240 Jagdgenossen begrüßen, die über die Bewerber für das Jagdgebiet entscheiden sollten; dies waren Dr. Kinast und Franz Xaver Baier. Dr Kinast bot 5000 DM, Baier 750 DM als Jagdpachtschilling. Sieben Stunden nach Beginn der Versammlung war das Abstimmungsergebnis bekannt. 127 Stimmen mit einer Fläche von 520 ha fielen auf Dr. Kinast, Baier erhielt 86 Stimmen mit ca. 449 ha. 500 DM zweigte man für die Schule und Kirche ab. Nicht selten kam es bei diesen Versammlungen zu unliebsamen Ausschreitungen.
1982 waren Dr. Kinast und Alfons Poiger Jagdpächter. Kassier zu dieser Zeit war Xaver Fruhstorfer.
Vorstand Neumaier konnte über den Ankauf eines Hebestandes für festliegende Rinder durch die JG berichten, der bei Xaver Häusler in Hofdorf untergebracht war.
Bei der ersten Versammlung nach der Gemeindereform 1978 trafen sich die Mitglieder der Jagdgenossenschaften Hunderdorf, Gaishausen und Steinburg im Gasthaus Solcher in Ehren. In dieser Versammlung ging es darum, ob man die bisherige Teilung belassen oder eine erweiterte Jagdgenossenschaft Hunderdorf bilden sollte. Man einigte sich auf die Teilung in die bestehenden drei Genossenschaften. Bei der gleichzeitig durchgeführten Wahl wurde die Vorstandschaft der Jagdgenossenschaft Hunderdorf bestimmt: Jagdvorsteher Xaver Neumaier jun., Stellvertreter Otto Weinzierl, Kassenverwalter Xaver Fruhstorfer. In den Jagdausschuß wurden Adolf Ecker, Franz Neumaier und Ludwig Fellinger gewählt.
Der bestehende Jagdpachtvertrag wurde 1982 mit den bisherigen Jagdpächtern Dr. Kinast und Alois Poiger über den 31.3.1985 hinaus um weitere neun Jahre bis zum 31.März 1994 verlängert. Abgezwickt wurde vom Pachtschilling eine jährliche Spende an die FFW Hunderdorf.
Bei den Wahlen 1994 für die nächsten fünf Jahre wurden Jagdvorsteher Xaver Neimaier, sein Stellvertreter Otto Weinzierl, Schriftführer Xaver Fruhstorfer und Kassier Franz Neumaier wiedergewählt.
Jagdgenossenschaft Gaishausen
Im Jahre 1950 wurde die Gemeindepacht Gaishausen an Josef Baumgartner von Bogen gegen 400 DM Pachtschilling verpachtet. 1975 wurde der Pachtschilling von 4100 auf 4500 DM erhöht. Dem bisherigen Jagdpächter Fronauer war dies zu hoch, so daß er auf eine Pachtverlängerung verzichtete. Die neuen Antragsteller, Dr. Lichte und Jürgen Tanne, bekamen aber nicht die Mehrheit der Stimmen. Erst in der Versammlung am 27.3.1976 wurde unter drei Bewerbern die Pacht an den Meistbietenden, Dr. Franz Hirsch, vergeben, der nun 8500 DM zu zahlen hatte. Darüber hinaus spendete er der Gemeinde 1000 DM und der FFW 5000 DM.
1980 war Jagdvorsteher Karl Schneider von Röhrnau, Kassier Johann Lehner und Pächter Dr. Franz Hirsch. Zu dieser Zeit besaß die JG Heusonden, die zur Überwachung des Heustockes zu Verfügung standen. Sie waren bei Karl Schneider und Georg Höcherl untergebracht. Für den Jagdvorstand wurde eine jährliche Aufwandsentschädigung festgelegt.
Die Wahlen 1982 erbrachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender Karl Schneider, Stellvertreter Max Höcherl, Beisitzer Karl Hastreiter und Albert Gütlhuber, Kassier Hans Lehner, Schriftführer Xaver Kern. Vom Pachtschilling wurden abgezweigt: Zuschuß für die Kapelle in Rammersberg und ein Betrag zum Ankauf eines Rinderhebestandes.
Aus dem Pachtschilling 1985 erhielten die Landfrauen und die FFW Gaishausen zur Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges einen Zuschuß.
1986 bekamen die Landfrauen einen Zuschuß von 250 DM aus dem Pachtschilling, für die Kapelle in Rammersberg wurden 500 DM bewilligt. Jagdpächter waren Dr. Franz Hirsch mit Frau und Otto Beckmann.
Für die Renovierung der Pfarrkirche wurden 1987 1000 DM, für die Landfrauen 250 und für den Kauf eines Hydraulik-Löffelbaggers zum Aufbau am Schlepper 1000 DM vom Pachtschilling ausgegeben.
Bei den Neuwahlen 1989 wurde die bisherige Vorstandschaft wiedergewählt, Nur der Posten des 2.Vorsitzenden wurde durch Josef Kronfeldner neu besetzt. Aus dem Pachtschilling stellte man 5000 DM zum Ankauf eines neuen Planierschildes zur Verfügung. Die Landfrauen erhielten wieder 250 DM.
1990 entschied man sich für die kooperative Mitgliedschaft beim Bayer. Bauernverband. Dr. Franz Hirsch kündigte seinen Jagdpachtvertrag, so daß Otto Beckmann nunmehr alleiniger Pächter der Jagd Gaishausen war. Die Landfrauen erhielten 250 DM aus dem Pachtschilling.
1994 fanden wieder Neuwahlen statt, die jedoch keine Änderung in der Vorstandschaft erbrachten. Norbert Schneider führte weiter die Jagdgenossen. Aus dem Pachtschilling stellte man den Landfrauen 250 DM und der Gemeinde für den Winterdienst 300 DM zur Verfügung.
1996 entschied man sich für den Ankauf eines Betonrüttlers (3000 DM), 250 DM erhielten die Landfrauen.
Jagdgenossenschaft Steinburg
Als erster Vorsitzender des Jagdgenossenschaft Steinburg wird der Brauereibesitzer Alfons Berger genannt. Ihn löst 1956 Max Schötz ab, der dieses Amt 41 Jahre lang inne hatte. Wie die anderen beiden Jagdgenossenschaften, so verwendete auch die Jagdgenossenschaft Steinburg den Jagdpachtschilling vornehmlich für den Ausbau der Feld- und Waldwege. Dieser reichte oft nicht aus, so daß der Pachtschilling mehrere Jahre als Rücklage angesammelt wurde, ehe er seinem Zweck zugeführt werden konnte.
Schon 1983 beschäftigte sich die Jagdgenossenschaft mit der Planung der Ortsumgehung Steinburg. Man war grundsätzlich gegen diese Maßnahme, da sie das Jagdgebiet durchschneide und dadurch entwerte.
1986 wird nun neben Johann Petzendorfer auch Xaver Oischinger als Mitpächter der Jagd genannt.
1988 wurde der Pachtschilling zum Ankauf eines zapfwellengetriebenen Holzspalters verwendet.
Nach dem Tod des Jagdpächters Johann Petzendorfer 1990 wurde die Pacht an seine Tochter Andrea Petzendorfer vergeben.
1992 sahen die Steinburger am Himmel der Jagdgenossenschaft schwarze Wolken aufziehen, da die geplante Umgehungsstraße ihre Existenz der flächenmäßig kleinen Jagd bedrohte. Die Jagdgenossen waren sich einig, daß die Steinburger Jagd auf alle Fälle erhalten werden sollte. Man beschloß den Ankauf eines Häckslers, mit dem Baumschnitte und Gartensträucher zerkleinert werden konnten.
1993 beschloß man den Abschluß einer Haftpflichtversicherung für eventuelle Unfälle beim Umgang mit jagdgenossenschaftlichen Geräten.
1994 wurde ein neuer Jagdkataster erstellt. Heidi Altmann schied nach 25jähriger Tätigkeit als Schriftführerin der Jagdgenossenschaft Steinburg. Ihre Posten übernahm Johannes Fuchs. Nach 41 Jahren als Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Steinburg legte Max Schötz sein Amt nieder. Die Jagdgenossen und Bürgermeister Gerd Peschke lobten ihn für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit. Bei der Neuwahl wurde Wolfgang Ecker zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Der Jagdpachtschilling betrug 1985 1500 DM, 1994 1750 DM und 1998 2000 DM. 1997 und 1998 erhielten die Landfrauen einen Zuschuß aus dem Pachtschilling.
1998 entschied sich die Mehrheit der Jagdgenossenschaft für den Ankauf eines neuen Kurzholzstaplers. Die Landfrauen erhielte wieder einen Zuschuß von 100 DM.
Der Jungfrauenverein, bzw. die weibliche Pfarrjugend
Schon in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts gab es in Hunderdorf einen Jungfrauenverein. Auf unserem ersten Bild aus dem Jahre 1929 ist dieser bei einem Ausflug nach Kostenz abgebildet. Der verstorbene Sohn des Brauereimeisters Berger, Heinrich Berger, beförderte damals die lustige Gesellschaft mit dem Lastwagen der Brauerei, auf dem Bänke aufgestellt waren, zu den jeweiligen Ausflugszielen. Die Leiterin des Vereins war die spätere Handarbeitslehrerin Mathilde Härtenberger. Mit geschickter Hand führte sie die Gruppe, veranstaltete Theaterspiele und pflegte unter den Mädchen die Geselligkeit. Auch Glaubenslehre stand auf dem Programm des Jungfrauenvereins.
Auf dem zweiten Bild sehen wir die weibliche Pfarrjugend mit Pfarrer Betthausen, der den Bau der neuen Kirche in die Wege geleitet hat, um 1933. Im Dritten Reiche verdrängte der BDM (Bund Deutscher Mädchen) die religiös organisierten Mädchenvereine.
Nach dem letzten Kriege entstanden überall wieder katholische Mädchengruppen, so auch in Hunderdorf unter Pfarrer Kiermaier. 1947 beklagte die Gruppe das Fehlen eines Heimes, in dem die jungen Leute ihre Zusammenkünfte hätten halten können. Die Pfarrjugend war damals wegen ihrer großen Zahl in zwei Gruppen aufgeteilt. In der Ortschronik lesen wir Ende des Jahres 1947: „Die weibliche Pfarrjugend hielt im Beisein ihres Pfarrers Kiermaier eine schlichte, aber stimmungsvolle Weihnachtsfeier ab. Es wurden weihnachtliche Gedichte vorgetragen und Weihnachtslieder gesungen. Eine besondere Freude löste eine Verlosung von selbstgestifteten, zum Teil selbstgebastelten Gegenständen und süßen Päckchen aus. Jedes Los war ein Treffer. Der Haupttreffer war ein schöner Scherenschnitt „Der gute Hirt“, gestiftet von Herrn Pfarrer, den zur Freude aller die rührige Führerin der jüngeren Gruppe, Theres Ecker von Brandstatt, loste.
Leider hatte die Pfarrjugend kein Heim und muß mit Genehmigung des Herrn Bürgermeisters einen Schulsaal benützen, wenn sie sich treffen und eine Feier veranstalten will.“
Weitere Nachrichten über die die damalige weibliche Pfarrjugend fehlen, sie muß sich bald darauf wieder aufgelöst haben. Sie fand in der KLJB (Katholischen Land-Jugend-Bewegung) ihren Nachfolger, in der jedoch Jugendliche beiderlei Geschlechts vereinigt sind.
Der Kart-Club Hunderdorf
Der Kart-Club ist jüngster Verein in der Gemeinde Hunderdorf. Am 17.9.1997 erschien folgender Bericht in der Tagespresse: „Start frei zur ersten Ortsmeisterschaft in Kart-Fahren hieß es in der vergangenen Woche auf der Indoor-Kartbahn. Im Rahmen des Gartenfestes am Sonntag folgte die Siegerehrung, bei der es Pokale für die Sieger gab. Josef Doblinger freute sich über die Resonanz und die Entwicklung des Kart-Clubs, der nun mit der ersten Ortsmeisterschaft im Gemeindegeschehen selbst in die Öffentlichkeit trat. Der Präsident des Kart-Clubs, Christian Leiminger, dankte den 24 Teams mit je vier Fahrern aus Vereinen, Firmen und Kartsportfreunden.
Bürgermeister Gerd Peschke gratulierte dem Kart-Club zur Ausrichtung der ersten Kartmeisterschaft und wünschte dem Verein für die Zukunft alles Gute. Josef Doblinger und Christian Leiminger nahmen dann die Siegerehrung vor. Bei den Damen siegte das Team „Tomys Pilspub“ mit den Fahrer/innen Michaela Mensah, Sonja Attenberger, Sandra Achatz und Bärbel Graf. Es folgten die Damen der FFW Steinburg und der Katholische Frauenbund.
Bei den Herren wurde das Racing-Team BAT Bayerwald Nord erster Kart-Ortsmeister mit den Fahrern Andreas Feldmeier, Thomas Attenberger, Markus Fellinger und Tobias Feldmeier. Es folgten die „Fantastischen Vier“, der MSC Meidendorf, die FFW Steinburg und die Glaserei Liebl & Wallner. Bei der Einzelwertung siegte Andreas Feldmeier, gefolgt von Walter Loibl, Thomas Attenberger, Ullrich Erdt und Markus Neidl.“
Der Kegel-Club Hunderdorf
Der Kegelsport ist uralt, denn schon die alten Ritter sollen diesen Sport ausgeübt haben. Früher hatte jedes Dorf, in dem ein Wirtshaus war, auch eine Kegelbahn. An den Wochenenden, wenn die Arbeit ruhte, trafen sich Burschen und Männer auf der Kegelbahn bei Bier und Schnaps, um die Alltagssorge in Gesellschaft für Stunden zu vergessen.
In der jetzigen Gemeinde Hunderdorf gab es Kegelbahnen bei der Gaststätte Deschl in Hofdorf, im Cafe Weinzierl und bei der Gastwirtschaft Georg Baier in Hunderdorf, beim Wagnerwirt in Au vorm Wald, bei der Brauerei Berger in Steinburg und bei der Bahnhofrestauration in Ehren.
Heute sind alle Kegelbahnen verschwunden. Die Bahn bei Baier mußte 1949 einer Halle weichen, die moderne Kegelbahn im Cafe Weinzierl machte 1992 Platz für ein Aussiedlerheim.
Die alten Kegelbahnen brauchten noch einen Kegelbuben, der die abgeräumte Kegeln wieder aufstellen mußte. Heute geschieht dies mechanisch per Knopfdruck.
Den ersten Kegelclub in Hunderdorf gab es seit den sechziger Jahren mit de Sitz in Apoig. 1962 vergrößerte die Familie Weinzierl ihre Kaffeestube mit einem Erweiterungsbau, in dem schon eine moderne Kegelbahn entstand. Hier wurden regelmäßige Kegelabende abgehalten.
Erst 1975 trat der Kegelclub unter seinem Vorsitzenden Erwin Mühlbauer mi der ersten Ortsmeisterschaft an die Öffentlichkeit. 36 Mannschaften nahmen daran teil. Erster Ortsmeister wurde die Mannschaft „Gewerkschaft Holz“. In der Einzelmeisterschaft belegte der Vereinswirt Richard Weinzierl den ersten Platz. Nach Erwin Mühlbauer wurde Helmut Lachinger zum Vorsitzenden gewählt. 1981 nahmen 48 Herrenteams und 14 Damenmannschaften an der siebte Ortsmeisterschaft teil. Die große Beteiligung zeigt, wie beliebt dieser
Sport im Ort wurde. Zu dieser Zeit war der neue Pächter des Cafes Erwin Niedermeier Vorstand des Vereins. 1985 waren 79 Mannschaften am Start. 1986 richtete der Club sein erstes Preiskegeln unter seinem Vorstand Rudolf Hanner aus. Die Kegler pflegten auch die Kameradschaft und Geselligkeit. 1986 unternahmen sie einen zweitägigen Ausflug auf den Wendelstein. 1988 fand ein Gedächtnisturnier für den verstorbenen ehemaligen Herbergsvater und Gründungsmitglied Richard Weinzierl statt.
Als das Cafe Weinzierl verkauft wurde, ging auch die Zeit des Kegelclubs zu Ende. 1992 wurde das Gebäude abgerissen und machte Platz für ein neues Haus.
In der Liste der Ortsmeister finden wir die „Gewerkschaft Holz“, den Eistockverein Hunderdorf, die Sportfreunde Hunderdorf, den Stammtisch Rutschn, Die Damen aus Thananger, die Fa. Hofmark, den Skiclub Hunderdorf, die Damen des Stammtisches Lintach, die Sparkasse Hunderdorf, die Damen des Stammtisches Rammersberg, die Montagskegler von Waltersdorf u. a.
In der Einzelwertung siegten: Richard Weinzierl, Willi Schießl, Xaver Anleitner, Gerd Altmann, Maria Niedermeier, Hans Kremer, Renate Wacker, Michael Erber, Rosmarie Hofbauer, Heinz Hentschirsch, Agnes Schötz, Hans Gierl, Edeltraud Maier u.a.
Der Kirchenbau-Verein
Die Pfarrkirche von Hunderdorf gehört zu den wenigen Gotteshäusern, die 20. Jahrhundert erbaut wurden. Der alte Kirchenbau stammte aus den Jahr 1696-1700, der gotische Kirchturm mit den Treppengiebeln sogar aus dem Jahr 1359. Vier Gemeinden, Hunderdorf, Au v. Wald, Gaishausen und Steinburg, gehörten zur Pfarrgemeinde Hunderdorf. So wurde die alte Kirche bald zu klein. Schon um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bemühte sich Pfarrer Gruber um die Erweiterung des Gotteshauses; ihm gelang nur die Erhöhung des Turmes um vier Meter.
Erst Pfarrer Betthausen war es vorbehalten, nach Überwindung vieler Schwierigkeiten, einen Neubau durchzusetzen. Damals war der Kirchenbau keine staatlich geförderte Baumaßnahme. Am 24.Dez.1934 kam es zur Gründung eines Kirchenbauvereins, der durch seine Satzung den Bau der Kirche ermöglichen sollte. Die Sorge um den Kirchenbau schwächte das ohnehin kranke Herz des Pfarrherrn. Bei einer Kur in Bad Reichenhall starb er am 3.Oktober 1935, ohne die Fertigstellung des von ihm begonnenen Werkes mitzuerleben. Kooperator Lecker und der neue Pfarrer Kiermaier vollendeten schließlich den Neubau der Kirche.
Satzung des Kirchenbauvereins Hunderdorf:
§ 1. Zweck des Vereins ist, Mittel zu gewinnen für die Erbauung einer neu katholischen Kirche im Pfarrdorf Hunderdorf. Sitz des Vereins ist Hunderdorf. Der Verein soll in das Vereinsregister eingetragen werden.
§ 2. Mitglied des Vereins kann jedermann werden. Über die Aufnahme entscheidet der Vorstand. Der Austritt kann jederzeit erfolgen durch schriftliche oder mündliche Anzeige beim Vorstand.
§ 3. Die Höhe der Beiträge und die Zeit ihrer periodischen Ablieferung im dem freien Ermessen der Mitglieder überlassen.
§ 4. Organe des Vereins sind a) der Vorstand, b) der Ausschuß, c) die Generalversammlung.
§ 5. Vorstand im Sinne des § 26 des Bürgerlichen Gesetzbuches ist der jeweilige Inhaber der Pfarrei Hunderdorf.
§ 6. Dem. Vorstand steht beratend ein Ausschuß von vier Mitgliedern, nämlich ein Schriftführer, ein Kassier und zwei Beisitzer zur Seite.
§ 7. Die Generalversammlung wird alljährlich durch Anschlag an der Kirchentafel und durch Verkündigung von der Kanzel einberufen. Eine außerordentliche Generalversammlung beruft der Vorstand nach Beschluß der Vorstandschaft. Die Beschlüsse der Generalversammlung werden in einem Protokollbuch niedergelegt und vom Ausschuß unterzeichent. Beschlußfähig ist die Generalversammlung, wenn mindestens die Hälfte der Mitglieder vertreten ist. Die Beschlüsse werden mit einfacher Stimmenmehrheit gefaßt; bei Stimmengleichheit entscheidet der Vorstand.
§ 8. Der Vorstand hat die in der Generalversammlung gefaßten Beschlüsse auszuführen, ferner Rechtshandlungen im Werte von fünfhundert RM ohne vorherigen Beschluß der Generalversammlung vorzunehmen. Bei unverbindlichen Schenkungen ist der Annahme durch den Vorstand keine Grenze gesetzt.
§ 9. Der Ausschuß wird durch die Generalversammlung mit einfacher Stimmenmehrheit gewählt auf Dauer von 2 Jahren.
§ 10. Die Auflösung des Vereins erfolgt nach Erreichung des Vereinszweckes, wenn diese Erreichung durch Beschluß der Generalversammlung festgestellt ist. Außerdem kann der Verein aufgelöst werden, wenn in der Generalversammlung bei Anwesenheit von 3/4 des jeweiligen Mitgliederstandes die Auflösung mit 2/3 Mehrheit beschlossen wird.
§ 11. Wenn der Vereinszweck erfüllt und dadurch die Auflösung des Vereins bedingt ist, geht das Vereinsvermögen auf die Pfarrkirchenstiftung Hunderdorf über.
Vorgelesen und unterzeichnet von Friedrich Betthausen, Pfarrer, Alois Frankenberger, Bürgermeister, Alfons Steckler, Graminger Josef, Deinböck Max, Axinger Josef, Poiger Ludwig, Schneider Jakob, Poiger Maria, Dorfner Anna, Dietl Johann und Karl Härtenberger.
Nach Beendigung des Kirchenbaues löste sich der Kirchenbauverein auf.
Die Bilder zeigen Pfarrer Betthausen, die Kirche im Bau, Pfarrer Kiermaier.
Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Hunderdorf
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 kam die große Zeit der Vereinsgründungen. Gegen Ende der siebziger Jahre wurde dann der Kriegerbund Hunderdorf von Joseph Kraus ins Leben gerufen.
Nach dem 1. Weltkrieg ging die Pfarrei Hunderdorf und der damalige Kriegerbund daran, ihren Gefallenen und Vermißten ein würdiges Denkmal zu errichten, das an der Kreuzung bei der Bäckerei Kalm stand. Am 3.8.1919 war die Denkmaleinweihung.
Die braunen Machthaber sahen in den Krieger- und Soldatenvereinigungen eine politische Gefahr, sie wurden verboten. 1953 wurde von der Gemeinde das Kriegerdenkmal an seinen neuen Platz bei der Kirche versetzt.
Bis Anfang der sechziger Jahre ruhte jede Aktivität des Vereins. 1962 machte sich Leo Gaschler daran, den Verein neu zu formieren. Im November des gleichen Jahres wurde im Cafe Weinzierl der Krieger- und Veteranenverein neu gegründet. Leo Gaschler, der als neuer Vorstand gewählt war, hatte mit seinem Kassier Xaver Aumer, mit Schriftführer Roman Kaldonek und dem 2. Vorstand Ludwig Meier für den Verein vieles nachzuholen.
1964 war dann die Fahnenweihe unterm Schirmherrn Landrat Xaver Hafner. Fahnenmutter war Maria Meier aus Hofdorf. Als Patenverein fungierte der Krieger- und Veteranenverein Windberg/Irensfelden. 1969 wurde anläßlich des 50. Jahrestages der Kriegerdenkmalenthüllung der Verein umbenannt und nennt sich seither Krieger- und Soldatenkameradschaft.
Im September 1970 wurden in den Gasthäusern Baier/Edbauer, Sandbiller und im Cafe Weinzierl Vereinstafeln angebracht. Am 29.Februar 1976 verstarb der Altvorstand Leo Gaschler im Alter von 79 Jahren.
1979 war die Krieger- und Soldatenkameradschaft Pate beim Nachbarverein in Degernbach.
1980 war dann ein besonderes Jahr für die KuSK Hunderdorf, konnte man doch das 100jährige Bestehen feiern. Über 80 Vereine und vier Musikkapellen waren beim traditionellen Festzug zu sehen. Schirmherr Bürgermeister Karl Härtenberger und Vorstand Alfons Pflügl legten am Kriegerdenkmal Kränze nieder und gedachten der Verstorbenen und Gefallenen aller Kriege. Marianne Spielbauer fungierte als Festmutter, die Krieger- und Soldatenkameradschaft Degernbach stellte den Patenverein.
Bei den Neuwahlen 1981 wurden gewählt: 1.Vorsitzender Alfons Pflügl, Stellvertreter Alfons Bugl, Kassier Josef Retzer und Schriftführer Josef Ahartinger.
1985 konnten 119 Mitglieder, die Kriegsteilnehmer waren, Urkunden und das Ehrenkreuz in Gold entgegennehmen. Bei der Jahreshauptversammlung wurde Alfons Pflügl zum KuSK-Ehrenvorstand bestimmt. Zum neuen Vorstand wählte man Gerd Peschke.
Nach vierjähriger Amtszeit stellte sich Gerd Peschke nicht zur
Wiederwahl. Auch der langjährige 2.Vorsitzende Alfons Bugl kandidierte nicht mehr. Bei den Neuwahlen wurde Johann Petzendorfer 1.Vorsitzender, Ernst Sacher jun. 2.Vorstand und Johann Pollmann Kassier in der neuen Vorstandschaft. Nachdem Johann Petzendorfer 1990 plötzlich verstarb, wählte man Ludwig Fellinger zum neuen Vorstand. Ihm zur Seite standen Ernst acher jun. als 2.Vorstand, Gerd Peschke als Schriftführer und Ludwig Schuhbauer als Kassier.
1994 erhielt die Krieger- und Soldatenkameradschaft Hunderdorf eine Vereinschronik, die vom Ortschronisten Kornel Klar erstellt wurde.
1995 feierte man im Rahmen des Volksfestes das 115jährige Bestehen des Vereins Bürgermeister Gerd Peschke übernahm die Schirmherrschaft. Als Patenverein fungierte die KuSK von Windberg.
Bei den Neuwahlen 1996 erhielt die alte Vorstandschaft das Vertrauen, nur Friedrich Steineck wurde zum 2. Vorstand gewählt. 1998 zählte der Verein 150 Mitglieder.
KLJB – Kath. Landjugend-Bewegung
Die KLJB wurde 1974 gegründet und kann als Nachfolgerin des Burschenvereins und der Katholischen Mädchengruppe bezeichnet werden. In ihr sind Jungen und Mädchen vereinigt. Als erste Aktivitäten sind die Teilnahme an der KLJB-Stafette in Irlbach, eine Herbstwanderung und die Beteiligung am „Quiz für junge Staatsbürger“ zu nennen.
Bei der Jahresversammlung 1975 wurden Johannes Fuchs zum 1. Vorsitzenden und Wolfgang Biegerl zum Stellvertreter gewählt. Gruppenführerin der Mädchen wurde Josefine Weindl, die Jungen
wurden von Karl Englmeier angeführt. Die Kassiere Reinhard Korte und Richard Petzendorfer gehörten ebenso zur Vorstandschaft wie die Sachverständigen für die Öffentlichkeitsarbeit Hans Weinzierl und Karl Englmeier. Pfarrer Vilsmeier und Kaplan Rainer sagten ihre Unterstützung zu. Josef Zollner vertrat die Arbeitsgemeinschaft auf Kreisebene.
Der Maitanz und die Aufführung von Theaterstücken wurden ins Programm aufgenommen. 1976 kam es zu Neuwahlen. Alfons Bugl löste Johannes Fuchs ab. Zweiter Vorsitzender und Kassier wurde Reinhard Korte, zweiter Kassier Richard Petzendorfer, Gruppenführer Josef Zollner, Gruppenführerin Monika Bugl. Die Öffentlichkeitsarbeit übernahmen Karl Englmeier und Markus Vranyoczky.
Beim Faschingsball 1980 begrüße 1.Vorsitzende Waltraud Weinzierl die Gäste. 1982 organisierte die neue Vorsitzende Petra Hornberger eine Orientierungsfahrt für Kinder bis 12 Jahren. Ihre Stellvertreter war Werner Haimerl, Kassier Sigrid Wagner und Schriftführerin Ute Hentschirsch. Pfarrer Högner nahm sich der jungen Leute besonders an.
1987 ist Andrea Kaldonek 1. Vorsitzende und Stephan Mauthner ihr Stellvertreter. Als Kassenwartin wurden Sonja Sachs und als Schriftführer Michael Breu gewählt.
Zu den weiteren Aktivitäten der KLJB zählen Altpapier- und Aluminiumsammlungen, die Aktionswoche „Schutz des geborenen Lebens“, Vorbereitung zum Erntedankfest in der Kirche, die Teilnahme an verschiedenen Vorträgen und vieles mehr.
Schon Pfarrer Högner bemängelte, daß die Führung der KLJB zu oft ihre Führung wechsle. Darum seien hier die weiteren Führungskräfte im Überblick genannt. 1. Vorsitzende waren Anita Winter, Ulrike Hentschirsch und Kathrin Exner.
2. Vorsitzende: Florian Bergbauer und Daniela Klar
Kassenwarte: Marion Stumhofer
Schriftführer: Sandra Axinger, Kathrin Exner, Karstin Mauthner.
Zur Zeit ist Daniela Klar erste Vorsitzende und Ramona Spranger ihre Stellvertreterin, als Kassenwarte fungieren Sonja Hornberger und Tamara Sand, Schriftführerinnen sind Nicole Helmbrecht und Claudia Englberger, Beisitzer Kerstin Mauthner und Christian Waldherr.
Seit Jahren wird im Fasching auch ein KLJB-Ball mit Masken veranstaltet.
Die Landfrauen
Die Landfrauen gehören zu jenem Verein innerhalb der Gemeinde Hunderdorf, der in der Öffentlichkeit nicht durch spektakuläre Auftritte auffällt. Die Arbeit der Landfrauen blüht mehr im Verborgenen; und doch ist sie reich an Aktivitäten. Sie besuchten in der Vergangenheit eine Anzahl von Schwimm-, Mal-, Bastel- und Kochkursen und beteiligten sich an verschiedenen Lehrfahrten. Zusammen mit dem Katholischen Frauenbund nahmen sie an zahlreichen Vorträgen teil, bei denen namhafte Referenten zu aktuellen Problemen Referate hielten. Einige seien hier genannt:“Gesundheit aus Heilkräutern“, „Gesunde Ernährung“,“Frühreif unter Glas und Folie“, „Jugend heute“, „Kenntnis von der Gesunderhaltung“, „Chemie und Müllprobleme im Haushalt“, „Wie schütze ich Haus und Hof“, „Mehrere Generationen unter einem Dach“, „Waschmittel und Umweltschutz“, „Wie gesund ist unsere Nahrung“, „Älterwerden und Altsein“ u.v.a.
Von 1965 bis 1982 war Maria Fruhstorfer Ortsbäuerin von Hunderdorf, seit 1982 hat Rita Hornberger dieses Amt inne. Von Ende 1950 bis heute ist Emilie Weinzierl Orstbäuerin des Ortsverbandes Gaishausen. Die Ortsbäuerinnen werden jeweils für fünf Jahre gewählt. Unterstützt werden die Frauen vom Ortsverband des Bayerischen Bauernverbandes.
Leichtathletikabteilung LC Tanne
Die Leichtathletikabteilung im Sportverein Hunderdorf kann heuer (1999) auf ihr 25jähriges Bestehen zurückblicken. Daß in einem Ort von der Größenordnung wie der Hunderdorfs eine Leichtathletikabteilung ins Leben gerufen worden ist, ist nicht alltäglich.
1974 war es Dieter Klug, der mit sieben weiteren Kameraden die Idee hatte, hier einen Leichtathletik-Club zu gründen. Viele junge Leute fanden Gefallen an diesem Sport und schlossen sich der Abteilung an.
Klug suchte in unnachahmlicher Weise Förderer; so ist die Firma Skoula und Tanne als Sponsor gewonnen und die Abteilung in LC-Tanne umbenannt worden. Für seine großen Verdienste um den Sport in Hunderdorf wurde Klug 1981 mit der silbernen Ehrennadel des Bayer. Leichtathletik-Verbandes ausgezeichnet. Er mußte jedoch aus beruflichen Gründen Hunderdorf verlassen, was allgemein sehr bedauert wurde.
Die LA-Abteilung kann in den 25 Jahren seit Bestehen nicht nur auf eine Unzahl großer Veranstaltungen zurückblicken, wie etwa die bayer. Alterklassen-Meisterschaft im 20 km-Straßenlauf und im Waldlauf, es konnten auch schon große sportliche Erfolge auf Bezirks-, Landes- und
auch Bundesebene verzeichnet werden. So gehörte Stefan Kraus, der mit 2,16 Metern den bayer. Rekord im Hochsprung hielt, dem Verein an.
Die Hunderdorfer Leichtathleten haben sich im Inn- und Ausland einen guten Namen erworben, sie haben Hunderdorf wen über die Landesgrenzen bekannt gemacht. Die jährlich durchgeführten Staffel- und Waldläufe sind fester Bestandteil im Programm der LA-Abteilung.
All die Erfolge der Leichtathleten von Hunderdorf aufzuzählen, würde hier zu weit führen. Diese sind in der Vereinschronik festgehalten.
Nach dem Ausscheiden des Gründers Dieter Klug als Abteilungsleiter des LC Tanne übernahm 1980 Jürgen Tanne das Ruder. Auf ihn folgten als Abteilungsleiter 1985 Hans Kraus, 1989 Anni Kraus, 1991 Hermann Fuchs, 1993 Martin Tanne und 1997 Helmut Waas.
1997 wurden gewählt: 1.Abteilungsleiter Helmut Waas, Stellvertreter Helmut Kerscher, Kassenwartin Theresia Schießl, Schriftführerin Susanne Kunz und Jugendwart Benedikt Suttner.
Musikverein Hunderdorf
Der Raum der Gemeinde Hunderdorf war schon immer ein musikalischer Mittelpunkt in der Region, denn zahlreiche Musikkapellen hatten hier ihre Heimat. Schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Kapelle Klein weithin bekannt. Nach dem Kriege spielte die Kapelle Bugl bei verschiedenen Veranstaltungen und Bällen auf.
So ist es nicht verwunderlich, daß in Hunderdorf auch ein Musikverein ins Leben gerufen wurde. Aus den Reihen der Musiker, die diesem Verein
entsprossen sind, bildeten sich verschiedene Kapellen. Als Stimmungskapellen aus der Gemeinde Hunderdorf sind weithin bekannt: „The Blizzards“, „Gaudimax“, „Bogenbachtaler“, „Die Andern“, „Mendosinos“, „Firmare“ und neuerdings die „Alphornbläser“. Als Alleinunterhalter müssen Thomas Gürster und Josef Troidl genannt werden.
Initiator des Musikvereins Hunderdorf war Bürgermeister Egon Weinzierl, der am 9.September 1981 zur ersten Informationsversammlung eingeladen hatte. Da ein weites Interesse bestand, begann im November der Musikunterricht für die Jugendblaskapelle durch Musiklehrer Tony Niedermayr. Bereits am 3. Januar 1982 erfolgte der erste Auftritt der Jungbläser in der Pfarrkirche beim Gottesdienst. Am 27.Januar fand die Gründungsversammlung statt, bei der sich 36 Erwachsene als Gründungsmitglieder eintrugen und Egon Weinzerl zum 1.Vorsitzenden wählten. Kassier wurde Franz Söldner und Schriftführer Xaver Kern. Am 23.Juni erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister. Damals zählte der Verein 75 passive und 42 aktive Mitglieder. Der Musikverein bestand aus der Jugendblaskapelle und der Akkordeongruppe. Dem Dirigenten Tony Niedermayr stand sein Stellvertreter Lehrer Heinz Schroll zur Seite:
1985 hatte der Verein 99 passive und 50 aktive Mitglieder. In den ersten drei Jahren trat die Musikkapelle bei nachstehenden Veranstaltungen auf: Beim Weihnachtskonzert und Stadtplatzfest in Straubing, im
Altenheim und auf der Volksbühne in Straubing. – Beim traditionellen St. Jodok-Ritt in Tännesberg bei Weiden. – Beim Diözesan-Jugendtag mit Bischof Manfred in Regensburg.- Beim Pfarrfest und Christkindlanblasen in Kagers.- Beim Weihnachtskonzert in Landau.- Beim Standkonzert für Pfarrer Reitinger in Bubach.- Beim Stadtplatzkonzert in Viechtach.- Nicht zu vergessen sind die vielen Auftritte in der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf.
Anläßlich des fünfjährigen Gründungsfestes der Jugendblaskapelle Hunderdorf am 19.7.1987 kam es dann zur Gründung der Ortspartnerschaft zwischen Hunderdorf und der Musikkapelle St. Johann am Wimberg/Österreich. Mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden durch die Bürgermeister Egon Weinzierl und Josef Radler verbanden sich viele Wünsche und Erwartungen auf einen gemeinsamen Weg beider Vereine und Orte. Ein enger Kontakt führender Persönlichkeiten und der Bevölkerung beider Orte sollte die Freundschaft vertiefen. Schirmherr und stellvertretender Landrat Franz Buchner meinte bei dem Fest, daß das Sprechen derselben Sprache und das Spielen der gleichen Musik eine Verbindung beider Gemeinden herstellen wird und wünschte der Partnerschaft ein gedeihliches Bestehen.
1988 übernahm Franz Söldner den Vorsitz im Musikverein. Hans Pollmann wurde Schriftführer und Ulrich Söldner Kassenwart.
Anfang der neunziger Jahre verließen viele Schüler den Musikverein und schlossen sich anderen Musikgruppen an. Durch eine Werbeaktion konnte 1992 wieder ein Aufwärtstrend festgestellt werden. Unter Leitung des Musiklehrers Hans Hallmen wurde wieder Musikunterricht erteilt. In der Folge wurde es etwas ruhiger um den Musikverein. 1996 kam es dann zur Neugründung einer Jugendblaskapelle innerhalb des Musikvereins. 1997 wurde dann eine neue Vorstandschaft gewählt. Zum ersten Vorsitzenden erwählte man Hans Pollmann, sein Stellvertreter wurde Max Höcherl jun, Schriftführer Josef Breu und Kassenwartin Hilde Schönauer. Zum Musiklehrer verpflichtete man Hans Faltermeier, Lothar Klein fungierte als Dirigent.
Seither spielen die jungen Musiker wieder vor der Öffentlichkeit auf und zeigen ihr Können. Man kann sagen, beim Musikverein ist ein Aufwind wieder bemerkbar.
Der Spar- und Darlehensverein Hunderdorf
Am 21.10.1911 wurde mit 17 Gründungsmitgliedern der Spar- und Darlehensverein Hunderdorf und Umgebung in das Genossenschaftsregister eingetragen. Bei der Gründungsversammlung am 1.10.1911 im Saale der Gastwirtschaft Baier leisteten folgende Bürger ihre Unterschrift:
Johann Fuchs, Bauer aus Rammersberg, Johann Altschäffl, Gütler aus Großlintach Josef Kraus, Gütler aus Hunderdorf, Michael Lansdorfer, Gütler aus Lintach, Xaver Geith, Söldner aus Weinberg, Josef
Kronfeldner, Söldner von Au v.Wald, Michael Eckl, Söldner von Ellaberg, Xaver Gütlhuber, Söldner von Hoch, Wolfgang Gruber, Dekan von Hunderdorf, Johann Baier, Gastwirt von Hunderdorf, Xaver Fuchs, Söldner von Lintach, Albert Laschinger, Schuhmacher von Hunderdorf, Alfons Steckler, Sattler von Hunderdorf, Xaver Barth, Ökonom von Apoig, Johann Falter, Söldner von Stetten und Ludwig Poiger, Gütler von Hunderdorf.
Als erster Rechen- und Geschäftsführer fungierte Ludwig Poiger von Hunderdorf. In zwei Generationen war die damalige Familie Steckler (Anton und Josef) ehrenamtlich in dieser Funktion tätig.
Neben dem Lagerhaus gehörte auch der „Dampf“, eine dampfgetriebene Dreschmaschine, zur Genossenschaft. Ab 1963 ist als hauptamtlicher Leiter Sebastian Biegerl eingestellt worden. Da das Lagerhaus den neuzeitlichen Anforderungen nicht mehr entsprach, wurde dieses aufgestockt. Im Erdgeschoß entstanden neben dem Lager – auch Büroräume und im Obergeschoß eine Wohnung für den Verwalter. Später wurde auch der Lagerraum in Verwaltungsräume umgebaut, da man außerhalb des Hauses in Hunderdorf und später in Ehren Lagerhäuser fand.
Bei der Fünfzigjahrfeier 1962 zählte die Genossenschaft rund 100 Mitglieder. Damals wurden der scheidende Vorstand Feldmeier und das Vorstandsmitglied Ecker von Brandstatt besonders geehrt.
Bei den Neuwahlen wurden Xaver Neumaier als Vorstandsvorsitzender, Karl Zollner und Georg Höcherl als Vorstandsmitglieder gewählt.1964 fusionierte die Raiffeisenbank Windberg und 1970 Neukirchen mit Hunderdorf. 1979 wurde eine Zweigstelle in Bogen eröffnet.
Zum siebzigjährigen Jubiläum zog die Raiffeisenbank Hunderdorf in ein neu errichtetes Gebäude im Zentrum des Ortes um. 30 Jahre führte Direktor Sebastian Biegerl die Geschicke der Raiffeisenbank. Ihn löste 1992 der Prokurist Josef Länger ab. 1992 stimmte man der Fusion mit der Raiffeisenbank Straubing zu.
1993 erhielt Sebastian Biegen l die Ehrenurkunde des Bayer. Genossenschaftsverbandes für die zukunftsorientierte und engagierte Aufbauarbeit zugunsten der Raiffeisengenossenschaften.
Schützenkameradschaft Hunderdorf
Am 27.3.1971 beschlossen neun Männer, in Hunderdorf einen Schützenverein zu gründen. Ziel war es, zum einen den Schießsport zu pflegen und zum anderen die Gemütlichkeit und Kameradschaft zu erhalten.
Otto Wurm, der damalige Besitzer des Sportheims, stellte dieses zur Verfügung. Das Gebäude war wohl von der Länge her geeignet, es fehlte jedoch die passende Innenausstattung. Man behalf sich mit Plastiktrennwänden, zwei Handkurbeln und Tisch dazu ließen zwei Schießbahnen entstehen. Durch Spenden der Mitglieder und der Brauerei Erl konnte ein Luftgewehr gekauft werden.
Da man als Verein geschlossen auftreten wollte, schaffte man eine Vereinskleidung an. Die primitive Ausstattung konnte nicht lange ertragen werden, so stellte Otto Wurm seinen alten Stadl mit Stallanbau zur Verfügung, der nun zu einem echten Schützenheim ausgebaut
wurde. So sind hier in kurzer Zeit vier Schießstände und ein gemütliches Lokal entstanden. 1975 konnte man die neuen Räume beziehen.
Auf den Schießständen wurden nicht nur Leistungsabzeichen ausgeschossen, sondern auch zahlreiche geschnitzte Holzscheiben, die vom Vereinsmitglied Josef Schleinkofer angefertigt wurden. Dank der erfolgreichen Arbeit der Jugendleiter, war die Anzahl der Jungschützen stark angewachsen. Der Verein beteiligte sich sehr rege an den Rundenwettkämpfen in der Jugend- und Schützenklasse.
Nach dem Tod des Mitglieds und Herbergsvaters Otto Wurm entschloß sich der Verein, nach Hofdorf in das Gasthaus Deschl umzuziehen.
Das Platzangebot hier war sehr gut, so daß man auf dem ehemaligen Tanzboden des Wirtshauses die so erwünschten sechs elektrischen Schießbahnen einrichten konnte. Seit 1983 wird Mittwoch- und
Samstagabend in Hofdorf geschossen. Freundschafts- und Pokalschießen wurden mit Nachbarvereinen bestritten, man fuhr aber auch nach Augsburg, München, Kempten und sogar nach St. Johann in Österreich.
Alljährlich wurde ein Zeltlager für Jun9- und Altschützen abgehalten, um die Kameradschaft zu pflegen.
Als große Feier muß das 20jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe 1991 genannt werden. 77 Vereine beteiligten sich am Kirchen- und Festzug, den viele Zuschauer aus dem ganzen Landkreis bestaunten. Als Patenverein stellte sich der Schützenverein „Geselligkeit Großlintach“ zur Verfügung. Als Schirmherr fungierte Bürgermeister Egon Weinzierl. Besonders beindruckend an diesem Tag zeigten sich die Fahnenmutter Christine Rinkl und die Festdamen mit ihren Begleiterinnen.
Im Laufe der Zeit konnten auch Kontakte zu auswärtigen Schützenvereinen geknüpft werden. 1993 fand das erste Freundschaftsschießen mit dem Schützenverein Welsickendorf/Brandenburg statt. Auch mit dem Schützenverein Senftenberg/Brandenburg konnte 1995 ein Schießen abgehalten werden. Besuche bei diesen Vereinen waren auch immer Gelegenheit für die. Mitglieder, Land und Leute kennenzulernen.
Die bisherigen 1.Schützenmeister: Hans Schönauer 1971-1982, Ludwig Wagner 1982-1987, Max Höcherl 1987-1992, Karl Liebl 1992 bis heute.
Schützenverein“Geselligkeit“ Großlintach
Dieser Schützenverein gehört zwar zur Gemeinde Oberalteich/Bogen, hat aber in seinen Reihen auch Mitglieder aus der Gemeinde Hunderdorf. So soll kurz auf diesen eingegangen werden.
Schon 1935 war hier ein Schützenverein, der aber in den Wirren des Krieges wieder eingegangen ist. Ende des Jahres 1949 lebte er wieder auf. Schützenmeister war damals Peter Wanninger. Mit einem gebrauchten Luftgewehr wurde vorerst in der Küche des Gasthauses Schlecht in Großlintach geschossen. In den fünfziger Jahren schwand jedoch das Interesse und er wurde wieder aufgelöst. Erst 1963 wurde die Basis für den heutigen Schützenverein geschaffen. Die Initiative ergriff diesmal der Maurermeister Hans Altschäffl, der in Xaver Schlecht, Alfons Riedl, Wolfgang Fuchs, Georg Nowak und Bertl Gütlhuber eifrige Mitstreiter fand. Die Brauerei Dietl stiftete ein neues Luftgewehr. Im damaligen Tanzsaal wurden drei Zehn-Meter-Schießstände errichtet. Weitere Luftgewehre und eine Schützenkleidung konnten angeschafft werden.
1975 durfte das 25jährige Bestehen gefeiert werden. 1.Schützenmeister Ludwig Treimer organisierte das Fest. Unter der Regie des Schützenmeisters Siegfried Attenberger wurde der von den Wirtsleuten zur Verfügung gestellte Raum 1984 zu einer modernen Schießanlage ausgebaut. Neben den Schießabenden werden auch andere Veranstaltungen besucht oder durchgeführt. Dazu gehören der Schützenball, Christbaumversteigerungen, Fahnenweihen, Preisschießen, Rundenwettkämpfe u.a. Mit seinen 50 Mitgliedern zählt der Verein zu den kleinen Schützenorganisationen, doch ist er traditionsbewußt und pflegt die Kameradschaft und Geselligkeit.
1990 wurde im Rahmen des 40.Gründungsfestes auch eine neue Fahne eingeweiht. Fahnenmutter war Therese Breu von Hunderdorf, Schirmherr Landrat Ingo Weiß. Patenverein waren die „Nagelsteiner Schützen“ von Obermühlbach.
1.Schützenmeister waren bisher: Peter Wanninger, Johann Altschäffl, Ludwig Treimer, Siegfried Attenberger und Michael Seifert.
Ski-Club Hunderdorf
Der Ski-Club Hunderdorf stellt mit rund 300 Mitgliedern die zweitgrößte Abteilung innerhalb des Sportvereins Hunderdorf. Als im Jahre 1966 des SV Hunderdorf gegründet wurde, dachte niemand daran, daß bald auch andere Abteilungen folgen würden. Die nahen Skipisten um St. Englmar waren schon immer ein begehrtes Ziel der wintersportfreudigen Jugend. Dies drängte im Jahre 1970 zur Gründung einer Skiabteilung. Die von Vorstand Hermann Maier einberufene Gründungsversammlung am 3.Februar 1970 zeigte das große Interesse am Wintersport. Am gleichen Abend traten 24 und Tage später weitere 10 Sportler der Abteilung bei. Die Zahl der Mitglieder wuchs von Jahr zu Jahr.
Bei der Wahl der ersten Abteilungsleitung übertrug man Joachim Kaldonek das Amt des Abteilungsleiters, während Otto Sachs die Tätigkeit des Kassiers übernahm. Kornel Klar wurde zum Schriftführer gewählt.
Mit Feuereifer rüstete man zum ersten Rennen um die Vereinsmeisterschaft, die auf dem Kolmberg bei Schneegestöber durchgeführt wurde. Kornelius Klar trug sich als erster Vereinsmeister in die Chronik der Abteilung ein. Ihn löste für viele Jahre Dieter Leonhard ab.
Ein wichtiges Ziel der Abteilung war es aber, jungen Menschen das Skifahren in Skikursen beizubringen. So machte man sich zunächst auf die Suche nach einer geeigneten Skihütte. Als im Jahre 1977 Max Leonhardt zum Abteilungsleiter gewählt wurde, nahm er sich der Sache an und hatte Glück. Dank des Mitglieds Josef Ziesler konnte in Ahornwies ein Raum gemietet werden, der für das Vorhaben geeignet schien. In Hunderten von Arbeitsstunden wurde ein Werk geschaffen, das der Stolz der Abteilung ist. Die Ziesler Alm, wie die Skihütte genannt wird, erfreut sich heute allgemeiner Beliebtheit. Da sich die Hütte unmittelbar an der „Hasenabfahrt“ des Pröllers befindet, ist sie im Winter Treffpunkt der Skifahrer und Zuschauer.
Wie wichtig die Skihütte für die Abteilung ist, hat sich bei den alljährlich durchgeführten Skikursen gezeigt. Um die 100 Teilnehmer werden jährlich in Kursen ausgebildet. In der Hütte können die Pausen verbracht werden.
Dort werden vom freiwilligen Personal die Teilnehmer auch verpflegt, wobei sich Inge Leonhardt bei Skikursen für die Verpflegung besonders verdient gemacht hat. Die an Wochenenden des Winters geöffnete Hütte wird vom freiwilligen Hüttendienst geführt. Die Mitglieder können dort neben Getränken auch kleine Mahlzeiten einnehmen. Zu diesem Zwecke stehen zwei Räume zur Verfügung. 1985 wurde die baufällige Scheune daneben abgebrochen und durch einen Anbau ersetzt.
Jährlich werden Vereinsmeisterschaften durchgeführt, vereinzelt nehmen auch Läufer an anderen Veranstaltungen teil. Durch Skigymnastik in der Schulturnhalle bereiten sich die Skifahrer auf den Skiwinter vor. Aber auch im Sommer bleibt der Ski-Club aktiv. Es werden kleinere und größere Wanderungen durchgeführt. Besonders beliebt sind in der Faschingszeit Er-und-Sie-Rennen, die mit ihren lustigen Einlagen die Akteure und Zuschauer erfreuen. Zur Tradition der Ski-Abteilung gehört es, am Ende einer Skisaison einen Ausflug nach Österreich zu unternehmen, wo beim Skifahren und Wandern ein entspanntes Wochenende in Gesellschaft verbracht wird.
Um Skikurse billig anbieten zu können, wurden viele Mitglieder zu Skilehrern ausgebildet.
Zu den beliebten Veranstaltungen des Ski-Clubs gehören alljährlich die Nikolausfeiern für Kinder in der Hütte und das Ostereiersuchen.
Die Abteilungsleiter der Ski-Abteilung des SVH:
Joachim Kaldonek 1970 bis 1972
Otto Sachs 1972 bis 1977
Max Leonhardt 1977 bis 1978
Josef Helmbrecht 1978 bis 1979
Kurt Illmann 1979 bis 1981
Max Leonhardt 1981 bis heute (1999)
Sportverein Hunderdorf – Fußballabteilung
Der Sportverein, bzw. der Fußballverein wurde am 20.9.1948 bei Sandbiller gegründet. Schon bei der Gründungsversammlung konnten 64 Mitglieder aufgenommen werden, denen sich am 30.10.1948 weitere vier Aktive und 8 Passive anschlossen. Als erster Vorstand des Vereins, der in erster Linie ein Fußballverein war, fungierte Sattlermeister Johann Hien, zweiter Vorsitzender wurde Bürgermeister Karl Reiner. Mit der Wahl des Bürgermeisters in den Vorstand war die Unterstützung durch die Gemeinde gesichert Als weitere Vorstandsmitglieder wurden gewählt: Kassier Hans Pollmann, Schriftführer Josef Anleitner und Trainer Josef Neidenbach. Unterstützt wurde der Verein durch Pater Oipiakus, Roman Kaldonek und Johann Schaubeck.
In der ersten Sitzung wurde eine Aufnahmegebühr von einer DM und ein Mitgliedsbeitrag von 50 Pfennigen für Erwachsene und 25 Pfennigen für Jugendliche und Schüler festgelegt. Als Sportplatz konnte die Baierwirtwiese in Eglsee gepachtet werden. Sie war ziemlich abschüssig, konnte aber vorläufig ihren Zweck erfüllen. Die ersten Spielerpässe berechtigten die Aktiven zum Einsatz ab 22.1.1949. Dank einiger Heimatvertriebener standen 17 Spieler zur Verfügung, mit denen der Punktspielbetrieb aufgenommen werden konnte. Spielgegner in dieser Zeit waren: SV Neukirchen-Steinburg, SV Haibach, TSV Bogen Res., TSV Stallwang, SV Pfelling, SV Schwarzach, TSV Mitterfels, SV Ascha, SV Konzell, ASV Englmar, TSV Straubing Privat, SV Salching und TSV Oberschneiding.
Am 24.2.1949 löste Hans Schaubeck Kassier Pollmann ab, aber schon am 14.6.1949 übernahm Karl Wölfl dieses Amt. Auch in der Führung kam es zu einem Wechsel. Am 25.1.1950 wählte man Lehrer Franz Hösl zum Vorsitzenden und gleichzeitig Hans Schaubeck zum neuerlichen Kassier. Durch die Abwanderung vieler Heimatvertriebener in andere Gebiete der Bundesrepublik mußte der Verein wegen Spielermangels den Spielbetrieb einstellen. Die meisten Spieler schlossen sich dem SV Neukirchen-Steinburg an.
Das Bild von 1948 zeigte die 1. Mannschaft.Von links: Hans Feller, Franz Mokri, Franz Eichinger, Georg Leidner, Josef Anleitner, Josef Neidenbach, Fitz Petz, Fritz Roßbund, Richard Lauschner, Werner Knobloch, Helmut Baier, Vorstand Hien.
Wiedergründung 1966.
Nach 15jähriger Pause trat der Wunsch zu einer Neugründung immer mehr zutage. Es war eine Zeit, in der an vielen Orten des alten Landkreises Bogen Fußballvereine ins Leben gerufen wurden. Wieder war die Platzfrage das größte Problem, das zunächst einer Neugründung im Wege stand. Der Postbeamte Xaver Aumer bemühte sich schon 1964/65 um die Neugründung des Vereins. 1966 nahm Oberlehrer
Hermann Maier die Initiative in die Hand. Als Schiedsrichter und Funktionär des Bayer. Fußball-Verbandes war er der richtige Mann. Seinem Einfluß und seiner Erfahrung ist es zu danken, daß der SV Hunderdorf auf über 30 Jahre sportlicher Tätigkeit zurückblicken kann. Zunächst dachte man nur an die Gründung einer Fußballabteilung.
Es dauerte lange, bis ein geeigneter Platz gefunden wurde. Der von Otto Wurm gepachtete Platz mußte in vielen Stunden freiwilliger Arbeit zu einem bespielbaren Spielfeld hergerichtet werden. Die Zahl der Aktiven war am Anfang so groß, daß man gleich mehrere Mannschaften hätte aufstellen können. Viele der Spieler hatten vorher nie Fußball gespielt, so war es nicht verwunderlich, daß die ersten Jahre die Punkte für Hunderdorf sehr hoch hingen. Die höchste Niederlage mußte die Reserve mit 0:32 Toren in Steinach hinnehmen!
Der Jugendarbeit wurde besonderes Augenmerk gewidmet; denn aus diesem Nachwuchs sollte einst die Mannschaft gebildet werden, die mit anderen Vereinen mitmischen konnte. Der Lohn dieser Arbeit blieb nicht aus. Immer mehr trat der SV Hunderdorf in den Vordergrund und spielte sich Jahr für Jahr mehr nach vorne. In manchen Jahren standen bis zu 8 Mannschaften im Verbandsspielbetrieb. Eine Elf der Alten Herren absolvierte Freundschaftsspiele.
Im Spieljahr 1974/75 führte die unermüdliche Aufbauarbeit zu einem großen Erfolg. Der ersten und zweiten Mannschaft war es gelungen, die Meisterschaft in der C-Klasse Bogen nach Hunderdorf zu bringen. Beide Mannschaften mußten nur je eine Niederlage einstecken, die Reserve schoß über 100 Tore.
Unser Foto zeigt die 1.Mannschaft 1967. Von links stehend: Sigi Lichey, Helmut Gebhard, Oskar Schneider, Reinhard Aumer, Helmut Wolf, Josef Buhl, Heinz Gertitschke, Albert Plötz; knieend: Max Prommersberger, Otto Sachs, Herbert Gackstatter.
Die erste Meistermannschaft des SV Hunderdorf 1974/75: Von links stehend: Abt.-Leiter M. Leonhardt, K. Klar, J. Schlecht, W. Menacher, G. Altmann, R. Klar, Trainer J. Hafner; mittlere Reihe: W. Beck, X. Steinbauer, H. Hüttinger, H. Höfer; knieend: H. Hainz, Manfred Scherz, E. Schiller, H. Hüttinger, J. Freundorfer, K. Riepl.
In der Folge gab es weitere Erfolge verschiedener Mannschaften, aber auch Mißerfolge. Höher als in die B-Klasse, heute Kreisklasse, stieg die Mannschaft nicht auf, das lag daran, daß der Trainingsfleiß der Spieler oft sehr zu wünschen übrig ließ. Gute Spieler wanderten ab und verließen den Verein. Zu loben ist gerade in den letzten Jahren die Aufbauarbeit in den Jugendmannschaften, die wiederholt Meistertitel erspielen konnten.
Zu den Glanzpunkten in der Geschichte des Sportvereins dürfte die Errichtung der neuen Freizeit- und Sportanlage in Hunderdorf gehören. Unter Bürgermeister Karl Härtenberger wurde in kürzester Zeit ein Sportmittelpunkt geschaffen, der seinesgleichen zur damaligen Zeit kaum finden konnte. Zwei Fußballfelder, Eine Stockbahn, ein Tennisplatz, eine Lauf- und Sprunganlage, ein Parkplatz und ein Kinderspielplatz entstanden, dazu ein Sportheim mit einem Aufenthaltsraum, Umkleidekabinen und Geräteräumen. Inzwischen haben sich die Stockschützen und die Tennisspieler ein eigenes Sportheim geschaffen, die Tennisplätze wurden auf vier Spielfelder erweitert.
Den Verein führten seit der Wiedergründung nachstehende Vorstände: Hugo Kvech 1966 bis 1969, Hermann Maier 1969-1971, Gerhard Peschke 1971 bis 1977, Joachim Kaldonek 1977 bis 1981, Heinz Hentschirsch 1981 bis 1987, Jürgen Tanne 1987 bis 1991, Franz Hornberger 1991 bis 1993, Peter Henke 1993 bis heute (1999).
Für ihre Verdienste um den Verein wurden Hans Schaubeck, ehemals Vereinsschiedsrichter, Kornel Klar, Funktionär in verschiedenen Abteilungen, zu Ehrenmitgliedern des Sportvereins ernannt.
Stammtisch Au’inger
Wie in Lintach, so wurde auch in Au vorm Wald 1978 ein Stammtisch-Verein gegründet, der sich die Pflege der Kameradschaft und Geselligkeit auf sein Banner schrieb. Bei verschiedenen Veranstaltungen traten die Au’inger vor die Öffentlichkeit.
1982 wurde ein Dorffest abgehalten, dessen Erlös der Restaurierung von zwei Figuren der Schloßkapelle diente. Ein Jahr später verzeichnete die zweite Orientierungs- und Bildersuchfahrt einen großen Erfolg. 43 Mannschaften waren am Start. Bei einem Fußball-Hallenturnier in der Bundeswehrhalle in Bogen zeigten die Au’inger, daß sie auch mit dem runden Leder umgehen konnten.
Beim 10jährigen Gründungsfest gab es ein Fußballturnier am Hunderdorfer Sportplatz und ein „Spiel ohne Grenzen“ mit verschiedenen Ortsvereinen. 1992 hatte der Verein 71 Mitglieder, die bis dahin von Hans-Peter Jungbauer angeführt wurden. Bei den Neuwahlen übernahm Helmut Pielmeier das Ruder des Vereins. Sein Stellvertreter wurde Markus Freudenstein, Kassier Christian Hillmeier. Ein weiterer Dorfabend 1995 erbrachte einen Reinerlös von 1300 DM, der zur Anschaffungen und die Renovierung der Dorfkirche in Au bereitgestellt wurde. 1996 wählte man Michaela Hastreiter zur zweiten Vorsitzenden.
Anläßlich des 20.Gründungsjahres 1998 traf man sich mit anderen Vereinen wieder bei einem Fußballturnier und dem „Spiel ohne Grenzen“. Zahlreiche Zuschauer erfreuten sich an den Spielen und spornten ihre Leute an.
Die turnusmäßigen Neuwahlen 1998 brachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender Helmut Pielmeier, Stellvertreter Gerhard Kronfeldner, Kassier und Schriftführer Christian Hillmeier. – Zu den Aktivitäten der Au’inger gehören auch die Faschingsbälle, Watter- und Kegelturniere, Wein- und Sommernachtsfeste, Ausflüge, Radtouren u.a.
Unser Bild zeigt die Siegerehrung des Fußballturniers 1998 mit Vorsitzendem Pielmeier und Bürgermeister Peschke.
Stammtisch Lintach-Hunderdorf
20 Jahre besteht der Stammtischverein Lintach-Hunderdorf. Aus dem anfänglichen losen Zusammenschluß wurde bald ein Verein, der in vielen Bereichen aktives Geschehen verzeichnen konnte. Die zur Zeit knapp 150 Mitglieder zählende Vereinigung ist auch seit Jahren im Vereinsregister eingetragen.
Förderung der Geselligkeit, Kameradschaft und Gemeinschaftssinn haben sich die Stammtischler in ihre Satzung geschrieben. Daß das Bestehen und die Aktivitäten über zwei Jahrzehnte anhielten, ist besonders dem unermüdlichen Engagement von Hans Achatz zu verdanken, der seit der Gründung vor 20 Jahren Vorsitzender ist.
Am 18. März 1978 ist der Stammtisch von fünf Personen gegründet worden. Bei der Gründungsversammlung hatten sich bereits 29 Mitglieder eingeschrieben. Wanderungen, Ein- und Zweitagesausflüge, Kegeln, Gartenfeste, Grillfeste, Christbaumversteigerungen und Faschingsveranstaltungen, so unter anderem eine Faschingshochzeit, wurden organisiert. Teilgenommen hatte man auch an den unterschiedlichen Veranstaltungen anderer Vereine.
Einen besonderen Erfolg hatte die Laienspielgruppe. In den 20 Jahren wurden acht Theaterstücke gespielt. Regie führte der Ehrenvorsitzende Alois Winter. Der stattliche Erlös von rund 24.000 DM wurde stets sozialen Zwecken zur Verfügung gestellt. Hier seien einige Theaterstücke genannt:“D’Welt geht unter“ 1979, „Scheinheiliger Florian“ 1980, „Einmal Hiebe – dreimal Liebe“ 1984, „Die Ledigensteuer“ 1985, „Ich Dich nicht lieben“ 1987, „Männerwallfahrt“ 1994.
Anna Plötz führt seit 20 Jahren die Kassengeschäfte. Zweiter Vorsitzender ist derzeit Xaver Sporrer.-
Das Bild zeigt die Darsteller des Stückes „Einmal Hiebe – dreimal Liebe“ 1984.
Tennis-Abteilung Hunderdorf
Bei der Gründungsversammlung an 18.9.1978 bei Sandbiller zeigten viele der Anwesenden ihr Interesse an dieser für Hunderdorf neuen Sportart. Noch am gleichen Abend traten 28 Mitglieder der Tennisabteilung bei. Bei den anschließenden Wahlen stand die Vorstandschaft fest: 1. Abt.-Leiter Kornelius Klar, Stellvertreter Wolfgang Zimmer, Kassier Werner Myrtek, Schriftführer Georgine Berger. Da sich der Bau der Tennisanlage verzögerte, konnte mit dem
Training nicht gleich begonnen werden. Im März 1980 war der Platz fertiggestellt. Zum ersten Tenniskurs, geleitet vom Tennislehrer Siegfried Niedermayer aus Viechtach, meldeten sich 1980 gleich 50 Teilnehmer.
Bei der Weihe des Sportzentrums am 1.8.1980 traten die Tennisspieler zum ersten Male zu einem Vergleichskampf gegen Schwarzach an. Daß dieses Turnier wegen fehlender Spielpraxis der Hunderdorfer klare Sache der Gäste war, mußte schon vorher einkalkuliert werden. Ergebnis 1:6.
Das Interesse am Tennissport war sehr groß, und bald stieg die Zahl der Mitglieder über 100, so daß ein Mitgliederstopp notwendig wurde. Er-und-Sie-Turniere und eine Doppelmeisterschaft standen auf dem Programm. Bei den notwendig gewordenen Arbeiten auf dem Tennisplatz war die Begeisterung jedoch nicht so groß! 1981 wurde ein weiterer Tenniskurs durchgeführt. Im gleichen Jahr fanden die ersten Vereinsmeisterschaften statt. Acht Damen und 25 Herren nahmen daran teil. Hermine Axinger und Josef Hanner trugen sich als erste Vereinsmeister in die Chronik ein. Dieser erste Spielerfolg ermutigte die Abteilung zur Teilnahme an der „Wundermühlrunde“, bei der allerdings der letzte Platz belegt wurde. In den folgenden Jahren wurden regelmäßig neben den Einzelmeisterschaften auch Er-und-Sie-Turniere und Herren-Doppel durchgeführt.
Als besonderes Ereignis darf der Vergleichskampf mit Ulrichsberg in Österreich bezeichnet werden.
1982 fand dann auch ein Tenniskurs für Kinder statt. 10 Teilnehmer wurden von Tennislehrer Siegfried Niedermayer in diese Sportart eingeführt. Unter umsichtiger Leitung von Josef Zollner wurde ein Unterstellplatz für die Platzwalze erstellt.
Bei den Neuwahlen 1983 wurden neu Werner Haimerl zum Jugendwart, Josef Hanner zum Sportwart und Hans Grill zum Vergnügungswart gewählt. Die Abschlußfeier der „Wundermühlrunde“ 1984 fand in Hunderdorf statt. Unter großer Beteiligung Einheimischer und Gäste nahm Spielleiter Ernst die Siegerehrung vor. Der 7. Platz der Gastgeber vor dem SV Konzell war für Hunderdorf ein kleiner Erfolg. Ein Tanzabend beschloß die Feier.
1984 fand ein Wechsel in der Führung statt. Josef Zollner übernahm das Amt des 1.Abteilungsleiters, Stellvertreter wurde Hannelore Diewald. Wolfgang Riepl erhielt das Amt des Platzwarts.
Als besonderes Ereignis der Tennis-Abteilung kann der Bau des Tennisheimes 1986 bezeichnet werden, der zum zehnjährigen Jubiläum fertiggestellt wurde.
1992 wurden erstmals Jugend- und Schülermeisterschaften durchgeführt. 1996 ging ein lange gehegter Wunsch der Tennisspieler in Erfüllung, die Erweiterung der Tennisanlage auf nun vier Spielfelder. Vorsitzendem Alois Haimerl gelang es in Zusammenarbeit mit der Gemeinde dieses Werk zu schaffen. Pfarrer Wolfgang Vos weihte das Heim ein.
Die Neuwahlen 1998 ergaben folgendes Ergebnis: 1. Abteilungsleiter Kornelius Klar, zweiter Abteilungsleiter Ernst Schick, Kassier Wolfgang Zimmer, Schriftführer Hannah Melchner (mit Hermine Axinger), Sportwart Manfred Huber, Schülerleiter Heinz Hentschirsch, Juniorenleiter Josef Hanner, Vergnügungswart Monika Pielmeier.
In den Wintermonaten spielte man in den Tennishallen in Mitterfels, St. Englmar und in Straubing. Das Bild zeigt die Meistermannschaft 1998 der Kreisklasse 3.
Tisch-Tennis-Abteilung des SVH
Im Zuge der Festlichkeiten zur 900-Jahrfeier Hunderdorfs 1974 wurde auch ein „Tag des Sports“ abgehalten, der mit Tisch-Tennis-Wettkämpfen und Fußballspielen einen ausgezeichneten Verlauf nahm. Die Tischtennis-Spiele wurden vom Ski-Club ausgerichtet, da es zu dieser Zeit noch keine Tisch-Tennis-Abteilung gab. Mit Robert Klar und Karl Riepl gab es ein spannendes Endspiel, das Klar mit 2:1 für sich entscheiden konnte. Bei den Schülern siegte Franz Schlecht, den Jugendmeistertitel konnte Herbert Exner erringen.
Aus einer Interessengemeinschaft wurde am 6.März 1976 unter Führung des neuen Abteilungsleiters Adolf Reisinger die Tisch-Tennis-Abteilung gegründet.
Nachdem man die ersten Spielerfahrungen in Freundschaftsspielen gegen Bundeswehrmannschaften aus Bogen gesammelt hatte, wurde im Jahre 1978 der Punktspielbetrieb aufgenommen. Zwar war das berühmte Lehrgeld anfänglich mit der roten Laterne verbunden, doch bald konnten sich die Tischtenniscracks im Mittelfeld etablieren.
Als bisher größten Erfolg haben sie in der Saison 1984/85 in der III. Kreisliga die Vizemeisterschaft bei sieben teilnehmenden Mannschaften errungen. Daß dies keine Eintagsfliege bleiben sollte, wurde eindrucksvoll mit der Herbstmeisterschaft 1985/86 ohne Verlustpunkt unterstrichen. Außerdem erreichte Ewald Scherl beim Kreisranglistenturnier im Einzel 1985 den 2.Platz, im Doppel 1984 den 1. Platz sowie den 3. Platz beim Salberg-Turnier 1986.
Nachdem im Jahre 1985 die Vizemeisterschaft in der 4.Kreisliga errungen werden konnte, konnte 1986 als bisher größter Erfolg der Abteilung die Meisterschaft erkämpft werden. Dieser Erfolg gelang den Spielern Solcher, Scherl, Hillermeier und Schindler (siehe Foto). Die Ranglistenturniere in den folgenden Jahren wurden mit weniger Erfolg abgeschlossen. Nach dem Zusammenschluß mit der Tisch -Tennis-
Abteilung Windberg wurde 1990 in der 2.Kreisliga der 3.Platz und in der 3.Kreisliga der 6.Platz belegt.
1995 legte nach 18jähriger Tätigkeit als 1.Abteilungsleiter Alfred Reisinger sein Amt nieder und übergab es an seinen Nachfolger Ewald Scherl. 2. Abteilungsleiter wurde Robert Schindler, Schriftführer Klaus Solcher.
Doch das Vereinsleben beschränkt sich keineswegs auf Punkte-,Pokal- und Freundschaftsspiele der Seniorenmannschaft. Jährlich wird die Dorfmeisterschaft ausgetragen, wobei Hobbyspielern, Jugendlichen sowie aktiven Mannschaftsspielern der Schweiß fließt.
Die Pflege der Kameradschaft bleibt trotz allem sportlichen Ehrgeiz jedoch oberstes Ziel. Trotz der geringen Mitgliederzahl beteiligt sich die Abteilung sehr rege am Vereinsleben in der Gemeinde Hunderdorf. Hierzu zählen besonders die Ortsmeisterschaft der Eisstockabteilung und der Schützen sowie der Dorfrundenlauf der Leichtathleten – wo sogar kombinierten Mannschaften mit 10-facher Mitgliederzahl ein Schnippchen geschlagen werden konnte.
VdK – Verband der Kriegsbeschädigten, Sozialrentner und Behinderten
Unmittelbar nach dem Kriege wußten viele nicht mehr, wie es weitergehen sollte. Die Ausgangslage war von Hunger und unbeschreiblicher Not geprägt, worunter besonders die Kriegsopfer, Witwen und Heimatvertriebenen zu leiden hatten. Im April 1947 haben sich in Hunderdorf und Windberg Frauen und Männer zusammengefunden, um zu helfen, da vom Staat keine Hilfe erhofft werden konnte. In dieser Not wurde der Ortsverband Hunderdorf/Windberg des VdK gegründet. Heute gibt es im Landkreis Straubing-Bogen 40 Ortsverbände des VdK mit 4100 Mitgliedern. Der Ortsverband Hunderdorf/Windberg zählte 1997 134 Mitglieder, 1963 waren es sogar 223.
Lange Jahre führte Otto Unger den Ortsverband an; er war gleichzeitig auch Kreisgeschäftsführer des VdK im Altlandkreis Bogen. 1955 waren in Windberg Bestrebungen im Gange, einen eigenen VdK-Ortsverband zu bilden. Schließlich scheiterte das Vorhaben an der geringen Zahl von nur 55 Mitgliedern.
Der Ortsverband des VdK sieht seine Aufgabe in der Mitgliederberatung und Aufklärung. Die Mitglieder dagegen engagieren sich als Sammler bei der Hilfsaktion „Helft Wunden heilen“. Bei den Jahresversammlungen werden sie durch kompetente Redner über aktuelle Themen der Sozialpolitik und Rentenfragen informiert. Der Ortsverband legt auch Wert auf die Betreuung älterer Mitglieder.
Seit 1976 ist Rudolf Karl Ortsvorsitzender. Ab 1948 ist er in der Vorstandschaft ehrenamtlich tätig, als Schriftführer und Kassier. Seit 1982 ist er Mitglied im Kreisvorstand. 1994 wurden Franz X. Hagn und Resi Grimm mit der goldenen Mitarbeiternadel für langjährige Mitarbeit geehrt. 1998 ehrte man für 50jährige Mitgliedschaft mit der Ehrennadel in Gold Anni Remiger, Rudolf Karl, Anna Heilmann, Hildegard Stephan, Joh. Kraus und Norbert Haimerl.
Der VdK fühlt sich auch als Anwalt und Fürsprecher der Behinderten, Unfallverletzten und Rentnern. Er ist somit auch für jüngere Mitglieder offen.
VdK—Ortsverband Steinburg
Wie in Hunderdorf und Windberg, wurde bald nach dem Kriege auch in Steinburg ein Ortsverband des VdK gegründet. Die Ziele und Aufgaben entsprachen denen anderer Verbände. Unter Vorstand Anton Grüneisl, der seit 1965 Mitarbeiter im VdK war, zählte der Ortsverband Steinburg 35 Mitglieder. Um diese Zeit waren Walter Reichhardt Schriftführer, Johann Feldmeier Kassier und Max Schötz 2. Vorsitzender. 1985 löste Walter Reichhardt Anton Grüneisl als 1. Vorsitzenden ab, Gerda Bornschlegl übernahm das Amt der Hinterbliebenenbetreuerin.
1986 regte man bei der Kreisverbandssitzung an, die Ortsverbände Hunderdorf, Steinburg und Neukirchen zu einer Großraumorganisation zusammenzuschließen. Dieser Vorschlag wurde jedoch von den Ortsverbänden abgelehnt. 1988 feierte man das 40jährige Bestehen.
Dabei wurden Anna Breu, Otto Bethke, Maria Diewald, Josef Ecker, Joh. Schindlmeier und Max Schötz für 40 Jahre Treue geehrt.
Theresia Hubl wurde 1990 für 20jährige Treue und für ihren Einsatz bei der VdK Haussammlung „Helft Wunden heilen“ mit der Ehrennadel in Gold geehrt. Sie wurde 1993 zur Frauenbetreuerin ernannt.
Für 30jährige Mitarbeit im Vorstand und für ihren uneigennützigen Einsatz im Dienste des VdK Ortsverbandes Steinburg erhielt Kassier Johann Feldmeier und stellvertretender Vorsitzender Max Schötz 1995 das Treueabzeichen. 1997 ehrte man Franziska Hermann für 50 Jahre Verbandstreue. Diese Ehrung erfuhren 1998 Anna Breu, Joh. Schindlmeier, Josef Ecker und Max Schötz.
Alljährlich beteiligt sich der VdK auch bei der Gedenkfeier an die Opfer der beiden Weltkriege und legt einen Kranz am Ehrenmal in Steinburg nieder.
Das Bild zeigt die Vorstandschaft nach der Wahl 1985.
Turnabteilung der Frauen im SVH
Als siebte Abteilung unterhält der Sportverein Hunderdorf eine Frauen-Turnabteilung, die sich besonders bei älteren Damen einer großen Beliebtheit erfreut.
Gegründet wurde die Frauenabteilung im Februar 1971. Im damals leergewordenen Schulhaus in Steinburg wurden zwei Jahre lang die Turnabende abgehalten. Nach der Fertigstellung der Schulturnhalle in Hunderdorf, siedelte man hierher um.
Eine ganze Palette von Tätigkeiten steht auf dem Programm dieser Abteilung: Frauengymnastik für jede Altersstufe, Schwimmen, Wanderungen im Sommer und Winter, Radtouren, Faschingsveranstaltungen u.a.
Waldfriede Holzapfel wirkte viele Jahre als Trainerin, Heidi Altmann führt die Frauen als Abteilungsleiterin. Sie wird von Anni Kraus als Übungsleiterin unterstützt.
Volleyball-Abteilung im Sportverein Hunderdorf
Eine Volleyballabteilung wurde beim SV Hunderdorf gegründet. Der Einladung waren 20 Personen gefolgt, meist Frauen und Mädchen, die bisher schon regelmäßig Volleyball spielten. SV-Vorsitzender Peter Henke leitete die Versammlung und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß eine neue Abteilung ins Leben gerufen werde. Er forderte die Aktiven zu fleißiger Übung auf, wünschte viel Spaß, Glück und Erfolg. Er überreichte als Begrüßungsgeschenk einen neuen Volleyball. Abteilungsleiterin ist Isolde Freundorfer, zweite Abteilungsleiterin Anita Englmeier, Kassenführerin Irmgard Häusler, Schriftführerin Petra Raschke. Heinz Hentschirsch wird auch weiterhin als Übungsleiter tätig sein. (Foto: he) 09.05.1998
Seniorenclub Hunderdorf
1996 konnte der Seniorenclub Hunderdorf sein 20jähriges Bestehen feiern. Eigentlich reicht die Seniorenbetreuung in Hunderdorf schon bis Mitte der fünfziger Jahre zurück. Damals betreute schon Martha Hofmann, die über das Rote Kreuz Seniorenbetreuerin von Bogen war, auch die älteren Leute aus Hunderdorf mit.
Am 7.April 1976 gründeten dann 23 engagierte Frauen aus der Pfarrei Hunderdorf den Seniorenclub und ernannten Martha Hofmann zu ihrer Vorsitzenden. Der damalige Pfarrer Georg Ruß war darüber sehr erfreut, denn endlich hatte die Pfarrgemeinde auch einen Treffpunkt, wo sich die Senioren zusammenfinden konnten. Faschingsveranstaltungen, Weihnachtsfeiern, Muttertagsfeiern, Volksfestbesuche, Bastelabende, Bildungs- und Gesundheitsvorträge stehen auf dem Programm des Altenclubs.
Im Jahre 1981, als Pfarrer Högner nach Hunderdorf kam, begann die „Reiselust“ der Senioren. Mit Pfarrer Högner als Reiseleiter wurden 75 Fahrten unternommen. Besonders erfreulich ist die Tatsache, daß seit 1987 auch eine Tanzgruppe mit 18 Personen dem Club angehört. 1996 zählte der Verein 47 Mitglieder.
Als 1998 Frau Hofmann aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz im Altenclub abgeben mußte, konnte vorerst niemand für dieses Amt gewonnen werden, und der Seniorenclub stand vor der Auflösung. Schließlich fand man in Frau Maria Wölfl doch noch eine Nachfolgerin für die langjährige Vorsitzende Frau Hofmann.
Evangelisch-Lutherischer Jugendtreff
Ähnlich wie die Jugendgruppe in der katholischen Kirche gab es in der evangelischen Kirche eine Jugendorganisation. Im Bereich Hunderdorf/Bogen hieß die Einrichtung „Evangelisch-Lutherischer Jugendtreff“.
Dieser Jugendtreff sprach Jugendliche ab dem vierzehnten Lebensjahr an. Für jüngere Mitglieder der Kirche gab es in Hunderdorf die „Jungschargruppe“. Die Veranstaltungen entsprachen dem Angebot, wie es auch in der KLJB beschrieben wurde. In der Hauptsache waren auch hier Gottesdienstgestaltungen, Diskussionsabende, Spielnachmittage, Wanderungen, Fahrten und dgl. auf dem Programm.
Der Jugendtreff wurde besonders aktiv, als 1979 Bruder Hasso Tepp die neu geschaffene Stelle eines Gemeindediakons in Hunderdorf übernahm. Nach seiner Versetzung 1982 hörte dieser Treff wieder auf.
Auf dem Bild sehen wir eine Mädchengruppe mit Diakon Hasso Tepp.
DIE POLITISCHEN PARTEIEN
sollen hier nur kurz behandelt werden.
CSU – Christlich Soziale Union, Ortsverband Hunderdorf
1960 wurde durch den Landtagsabgeordneten Alois Rainer der CSU-Ortsverband gegründet. Bei der anschließenden Wahl betraute man Johann Hornberger mit der Führung des jungen Ortsverbandes.
In der Folge finden wir Xaver Anleitner, Josef Steckler, Willi Hornberger, Hans Hamberger, Josef Breu, Hans Hornberger und jetzt Siegfried Attenberger auf dem Posten des 1. Vorsitzenden.
1966 stellte die CSU mit Karl Härtenberger ihren 1. Bürgermeister. Er blieb bis 1984 im Amt.
Die Junge Union (JU) der CSU ist am 25.4.1973 aus der Taufe gehoben worden. Seither wurde die JU von Josef Breu, Heidi Watzl, Franz Baumgartner, Bianca Schießl und Ulrike Watzl geführt.
F.D.P. – Freie Demokratische Partei, Ortsverband Hunderdorf
Die F.D.P. zählt zu den jüngeren politischen Parteien in der Gemeinde Hunderdorf, denn sie wurde erst im Jahre 1988 gegründet. Ist Vorsitzender ist Werner Schwarzensteiner.
FWG – Frei Wählergemeinschaft Hunderdorf-Steinburg-Gaishausen
Die FWG hat man 1984 ins Leben gerufen, die von Johann Feldmeier angeführt wurde. Bei der Wahl im gleichen Jahr konnte sich Egon Weinzierl (FWG) als Bürgermeister von Hunderdorf durchsetzen. Er blieb bis zu seinem Tode 1992 im Amt. 1990 löste Josef Schießl Johann Feldmeier im Vorsitz der FWG ab. Seit 1995 hat Max Höcherl dieses Amt inne.
ÖDP – Ortsverein Hunderdorf
Der ÖDP-Ortsverein wurde erst 1996 gegründet. Zu seinem 1.Vorsitzenden wählte man Franz Rainer.
SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Ortsverband Hunderdorf
Mit einer Reihe Gleichgesinnter gründete der gebürtige Breslauer Max Grunert 1955 den SPD-Ortsverein Hunderdorf. Seine Nachfolger auf dem Parteisitz waren Fritz Schmettlach, Xaver Aumer, Michael Kapfenberger und Xaver Diewald. Letzterer wurde 1994 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seither führt Helmut Jakob den Ortsverein. – Nach dem Tode von Bürgermeister Egon Weinzierl (FWG) sitzt SPD-Mitglied Gerd Peschke auf dem Bürgermeisterstuhl in Hunderdorf.
Bürgerinitiative Apoig
Auf keiner Karte, auch nicht im Telefonbuch ist der ehemalige Ort Apoig zu finden. Im Zuge der Gemeindereform wurde Apoig dem Hauptort Hunderdorf angegliedert. Nur die Apoiger Straße und der Mühlhiasl-Weg erinnern noch an alte Zeiten.
Am Stammtisch bei Sandbiller wurde Anfang des Jahres 1996 eine Bürgerinitiative zur Erhaltung des Ortsnamens Apoig als wertvolles Kulturgut gegründet. Oskar Schneider wählte man zu ihrem Sprecher. Ortschronist Kornel Klar versprach, dem Orte Apoig eine Chronik zu widmen. Eine Ortstafel, erstellt vom Maler Manfred Obermeier, mit der Aufschrift Apoig, Heimat des Mühlhiasl, soll fremden Gästen als Hinweis dienen, daß hier der bekannte Seher und Prophet Mühlhiasl geboren wurde. Die Tafel steht an der Kreuzung bei Sandbiller.
Der „Apoiger Verein“ kommt jährlich einmal zu einer fröhlichen Runde zusammen, um lokale Probleme zu erörtern und zu besprechen.
Das Bild zeigt die „Apoiger“ bei der Gründungsversammlung im Jahre 1996.