Hunderdorf-Apoig. (Silberhochzeit) Der Lederwarenfabrikant Jakob Hirtreiter und seine Gattin Hanni, geb. Steckler, begehen am Samstag, 3. Juli, ihr 25-jähriges Hochzeitsjubiläum. Wir wünschen alles Gute.
Quelle: Bogener Zeitung 02.07.1954
Windberg. (Die Bayerwaldlichtspiele) zeigen heute Freitag 20.30 Uhr den Louis Trenker-Film „Berge in Flammen“ im Jugendheim.
Quelle: Bogener Zeitung 02.07.1954
Windberg ehrte seinen Priester-Jubilar
Windberg. Diese Woche jährte es sich zum 40. Male, daß H. H. Pfarrer Ach von Windberg im Hohen Dom zu Regensburg aus der Hand des Bischofs Antonius Henle die Priesterweihe empfing. Nach seiner Tätigkeit in Dalking, Vohburg, Altheim, Sulzbach, Affecking, Kötzting und Bogen war der Jubilar vor 15 Jahren nach Windberg gekommen.
Trotz des Regens versammelten sich am Morgen des Jubiläumstages alle Vereine und viele Pfarrkinder vor dem Pfarrhof und geleiteten den Jubilar feierlich durch die festlich geschmückten Straßen zur Kirche. In einer kurzen Ansprache beglückwünschte ihn Bürgermeister Karl Amann im Namen der Gemeinde. In der romanischen Pfarrkirche zelebrierte der Jubilar assistiert von Pater Hermann-Josef und Pater Norbert, ein feierliches Pontifikalamt. Unter der Leitung von Pater Subprior sang der Kirchenchor die Festmesse in G-Dur von Felke. An der Orgel war Pater Siard.
Am Mittag fand im Gasthaus Deschl das Festmahl statt. Herr Pater Prior und der Festprediger vom Vormittag, Pater Hermann-Josef, würdigten in ihrem mit großen Beifall aufgenommenen Reden das Wirken des H. H. Pfarrers. Erika Feldner überreichte nun das Geschenk der Gemeinde, der Feuerwehr, des Veteranenvereins und des Trachtenvereines, eine sehr schöne Stola. Unter Anleitung von Lehrerin Frl. Englhart trugen die Kinder nette Gedichte vor. Begleitet von Oskar Bugl sang die Nichte von Frau Deschl einige Lieder. Alfons Haimerl bot einige lustige Lieder. Die Kapelle Bugl gab die musikalische Umrahmung.
Am Abend versammelte sich die Pfarrjugend um den Jubilar. Der Saal des Jugendheimes war mit vielen Blumen und Girlanden festlich geschmückt. Die Einleitung bildete eine Priesterfeier, von Pater Siard verfaßt, die in liturgischen Texten, Prologen und Liedern die hohe Sendung des Priesters, Mittler zu sein zwischen Gott und den Menschen, hervorhebt. Alfons Haimerl überreichte im Namen des Burschenvereins und der übrigen Pfarrjugend ein prächtiges, ledergebundenes Evangelienbuch. Dann übergab Pater Siard eine wundervoll geschnitzte Schatulle mit Zigarren. Als Ueberleitung zum geselligen Teil las Pater Hermann-Josef ein Kapitel aus dem Buch „Don Camillo und Peppone“ und sang, am Flügel begleitet von Pater Siard, Balladen von Loewe und einige andere Lieder. Viele lustige Beiträge, Lieder und Gedichte ernteten großen Beifall. Der ganze Abend zeigte die große Verbundenheit der Jugend mit ihrem Seelsorger. Zum Schluß dankte der Jubilar dem Präses und der Jugend für all die Darbietungen und Geschenke und für die große Freude, die ihm dieser schöne Abend bereitet habe.
Quelle: Bogener Zeitung 02.07.1954
Hunderdorf. (Kino) Die Bayerwald-Lichtspiele zeigen heute um 20 Uhr im Baier-Saal „Berge in Flammen“.
Quelle: Bogener Zeitung 03.07.1954
Hunderdorf. (Standesamt) Im Monat Juni wurden eine Geburt (Harald Rudolf, Hunderdorf), eine Eheschließung und ein Sterbefall (Hunger Alois, 42 Jahre, Gefallenennachmeldung) registriert.
Quelle: Bogener Zeitung 03.07.1954
Hunderdorf. (Auszahlung) Die Fürsorgeunterstützung, Unterhalts- und Ausbildungsbeihilfen werden heute von 10 bis 12 Uhr in der Gemeindekanzlei ausgezahlt.
Quelle: Bogener Zeitung 03.07.1954
Gemeinderat für Schule aufgeschlossen
Schulhaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1954/55 erstellt.
Hunderdorf. Vollzählig waren die Gemeinderäte von Hunderdorf und Gaishausen am Donnerstag um 19 Uhr erschienen, um im unteren Schulhaus den Rechenschaftsbericht für das vergangene Haushaltsjahr im Hinblick auf den Schulhaushaltsplan für das kommende Schuljahr aufzustellen. Nach eingehender Prüfung der Ausgabenbelege wurde dem Rechnungsführer Pollmann Entlastung erteilt. Danach waren genau 6419,81 DM für die Volksschule Hunderdorf ausgegeben worden, während in der gleichen Zeit 2764,64 DM (inkl. Der rückständigen Zahlungen der Gemeinde Gaishausen und Oberalteich, die ebenfalls Kinder in der hiesigen Volksschule schicken) eingegangen waren. Die Differenz von 3655,17 DM wurde von den Gemeinden Hunderdorf und Gaishausen abgedeckt.
Eine lebhafte Beteiligung zeigten die Gemeindeväter, als es an die Aufstellung des neuen Haushaltsplanes ging. Hier wurden zunächst von Rektor Franz Hösl die Posten des ordentlichen Haushaltes fixiert, denen die Gemeinderäte auch in der vollen Höhe zustimmten. Großzügigkeit bewies die Versammlung, als es um die Aufstellung des außerordentlichen Haushalts ging. Neben mehreren Neuanschaffungen wurde auch verschiedenen Reparaturarbeiten zugestimmt. So werden im Laufe der Sommerferien die beiden alten Kachelöfen im oberen Schulhaus durch moderne Allesbrenner ersetzt. Zur Vorführung von Filmen wurde die Anschaffung von neuen Verdunkelungen gutgeheißen. Des weiteren konnten angemessene Summen zum Kauf von Lehr- und Lernmitteln, Turngeräten und Büchern für die Schulbücherei bewilligt werden. Die beiden Schulhöfe, die durch den Einbau der Wasserleitung in den beiden Schulhäusern ziemlich gelitten haben, werden mit einer Kiesdecke versehen. Trotz dieser zahlreichen Ausgabeposten wird der Schulhaushalt in diesem Jahr im Vergleich zu 1953/54 um etwa 1000 DM hinter den Ausgaben des Vorjahres stehen. Zur allgemeinen Einsichtnahme liegt der Schulhaushaltsplan in der Gemeindekanzlei auf.
Im Anschluß an die Schulhaushaltssitzung zog sich der Gemeinderat zu einer geheimen Sitzung zurück.
Quelle: Bogener Zeitung 03.07.1954
Gefährliches Spiel
Hunderdorf. Einen schlimmen Ausgang hatte das Experiment einiger Buben, als sie eine Anzahl Kartoffelkäfer und Laven mit Karbid beseitigen wollten. Als die mit Karbid und Wasser gefüllte Bierflasche nicht gleich explodierte, näherte sich ein Bub der gefährlichen Ladung, um nachzusehen. In diesem Moment ging die Flasche in die Luft. Durch die Scherben erlitt der Bub schwere Schnittwunden an den Armen und Beinen, so daß die Einlieferung ins Krankenhaus Bogennotwendig war.
Quelle: Bogener Zeitung 07.07.1954
Hunderdorf. (Gemeinsames Sportfest) Bei schönem Wetter treffen sich heute die Schulen Hunderdorf, Windberg, Degernbach und Au vorm Wald um 8 Uhr auf dem Sportplatz in Apoig zu einem Vergleichswettkampf.
Quelle: Bogener Zeitung 07.07.1954
Windberg. (Norbertimarkt) Das Prämonstratenserkloster Windberg feeirt am kommenden Sonntag das Fest seines Ordensstifters, des hl. Norbert. Jedes Jahr wird dieses Fest auch von der Gemeinde Windberg mitgefeiert. Nach alter Tradition soll am Sonntag wieder ein Jahrmarkt, der sog. Norbertimarkt, abgehalten werden. U. a. sind große Volksbelustigungen vorgesehen. Im Gasthaus Deschl ist Tanz. Auswärtige Fieranten sind erwünscht. (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 07.07.1954
Windberg. (Rüstiger Jubilar) Dieser Tage feierte Herr Anton Feldmer inNeuhofen bei Laberweinting sein 80. Wiegenfest. Der Jubilar ist in Windberg allgemein geachtet und beliebt. Bis vor einigen Jahren war er Landwirt in Oberbuchs, Gde. Windberg. Wie sehr er das Vertrauen der Gemeinde besaß, zeigt die Tatsache, daß Herr Feldmer lange Jahre Gemeinderatsmitglied und zugleich Gemeindekassier war. Ueber 40 Jahre gehörte er der Freiw. Feuerwehr Windberg an. Dem Jubilar unseren herzlichen Glückwunsch. (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 07.07.1954
Hunderdorfer Volksfest
Hunderdorf. Das schon zur Tradition gewordene alljährliche Juli-Volksfest wird auch heuer wieder abgehalten. Vom Samstag, 17. bis Montag, 19. Juli, erwartet ein reichhaltiger Vergnügungspark Besucher aus Stadt und Land. Im großen Dietl-Bräu-Bierzelt auf der Festwiese sorgt eine verstärkte Blaskapelle für die richtige Feststimmung. Das Fest, das am Samstagabend mit der Bierprobe beginnt, findet in den späten Abendstunden des Montag in einem großen Hochfeuerwerk seinen Abschluß.
Quelle: Bogener Zeitung 12.07.1954
Straßenbau wird den Vorwald erschließen
Gesamtkosten betragen 700 000 DM / Fertigstellung in zwei Bauabschnitten
Hunderdorf. Die ersten Spatenstiche zum Bau der Straße Hunderdorf – Apoig – Hofdorf – Bärndorf sind in der letzten Woche getan worden. Damit wird eine Planung des Landkreises verwirklicht, die schon seit Jahren gedacht, viel umstritten und letzten Endes eben als die in ihrer jetzigen Form relativ beste Möglichkeit gebilligt wurde. Der Gedanke, die bestehende Straße Hunderdorf – Bogen grundlegend zu erneuern, mußte wegen der häufigen Kurven, der vielen Berg- und Talstrecken als für den neuzeitlichen Verkehr untragbar verworfen werden. Auch die frühere Planung, die neue Straße waldwärts bei Apoig vorbeizuführen, mußte aufgegeben werden, da man sonst die Ortschaften Hunderdorf und Apoig rechts unberührt liegen gelassen hätte.
Nun wird, wie uns Kreisbaumeister Kraus, Bogen, mitteilt, im Anschluß an die Landstraße II. O., die im Vorjahr erbaut wurde, auch die neue Linie weitergeführt und zwar in einem großen Bogen zur Bahnüberfahrt zwischen Hunderdorf und Apoig, vom hier aus entlang der Eisenbahnlinie bis zum Bahnhof. Dort mündet sie in die Straße Hunderdorf – Hofdorf, um von Hofdorf aus in einer Entfernung von etwa 50 M parallel zur Bahnlinie nach Bärndorf zu verlaufen.
In diesem Jahre wird – abhängig von der Witterung – mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes gerechnet. Diese 2.9 km lange Strecke wird in zwei Teilabschnitten fertiggestellt. Davon reicht das eine Teilstück von Bärndorf bis zum Wirtschaftsweg nach Hofdorf; das zweite vom Bahnhof Apoig bis zum Anschluß an das im Vorjahr erbaute Straßenstück Steinburg – Hunderdorf, der zweite Bauabschnitt kann erst nach Zuteilung weiterer Mittel, voraussichtlich im nächsten Jahr begonnen werden. Nach Fertigstellung des ersten Bauabschnittes, bei dem selbstverständlich die Straße mit einer Teerdecke versehen wird, ist jedoch schon mit einer Zulassung der Straße Hunderdorf – Bärndorf für leichteren Verkehr zu rechnen. Die Gesamtkosten dieses Projektes werden sich für die zwei Bauabschnitte auf ca. 700 000 DM belaufen. Für den ersten Bauabschnitt sind allein 400 000 DM vorgesehen.
Besonders schwierig erweist sich der Bau der Straße über das Wiesengelände in Hunderdorf. Hier ist es notwendig, den sumpfigen Untergrund durch eine Pfahl- oder Betonrost zu stabilisieren, bevor der ca. 2 Meter hohe Damm aufgeschüttet werden kann. Am Bahnübergang Apoig ist es zur Regelung des Verkehrs, der sich hier durch die Einmündung der Ortsstraße verdichten wird, notwendig, die Normalbreite der Straße von 7 m auf ungefähr 11 m zu verbreitern um die Sicherheit des Straßen- und Bahnverkehrs zu gewährleisten. Bei der Einmündung der Straße in Bärndorf mußte außerdem die Planung der Autobahnlinie Regensburg – Passau berücksichtigt werden. Durch eine möglichst nahe Heranführung an die Bahnlinie soll es später möglich sein, durch ein gemeinsames Bauwerk Straßen und Bahnlinie zu überbrücken. Die Grundstücksverhandlungen sind bereits als abgeschlossen zu betrachten. Die Interessengemeinschaft Firma Schuhbauer Bogen und Sager u. Woerner Deggendorf, die mit dem Bau beauftragt ist, haben nun dort mit der Arbeit begonnen, wo der Rasenabhub auf Wiesen gemacht werden kann, während man die übrigen landwirtschaftlichen Nutzflächen noch bis Ende der Ernte ungeschoren läßt, um den damit verbundenen Entschädigungen auszuweichen.
Da auch von Steinburg aus die Straße bis Neukirchen neu rolliert und ausgebessert wurde, dürfte mit diesem wichtigen Verbindungsstück ein entscheidender Schritt getan sein, gerade den bayerischen Vorwald zu erschließen.
Quelle: Bogener Zeitung 12.07.1954
Schulschlußfeier
Hunderdorf. Auch in diesem Jahr trafen sich Schüler und Lehrer der Volks- und Berufsschule, um den letzten Schultag noch in einer kleinen Feier im Sandbillersaal gemeinsam zu verbringen. Nach einigen kurzen Darbietungen der Klassen aus dem Jahresstoff gab Rektor Hösl einen Rückblick auf das vergangene Jahr. Darauf wurden die Schüler mit einem Buch bedacht, welche im Schuljahr 1953/54 keine Versäumnisse aufzuweisen hatten. Dem folgte die Verleihung der Siegerurkunden durch Lehrer Maier. Vier Schülerinnen bekamen dabei Urkunden des Bundespräsidenten und 40 Knaben und Mädchen die des Landes Bayern. Im Anschluß daran entließ Rektor Hösl mit der Verleihung der Zeugnisse 20 Knaben und 19 Mädchen aus der Volksschule und 11 Knaben und 9 Mädchen aus der Berufsschule.
Quelle: Bogener Zeitung 16.07.1954
Volksfest in Hunderdorf
Hunderdorf. Auf der großen Festwiese in der Nähe des Bahnhofes herrscht bereits ein geschäftiges Treiben. Schon seit einigen Tagen kommen immer wieder neue Schaustellerfirmen an, um dort einen reichhaltigen Vergnügungspark zu errichten. Schon am Samstag findet im großen Bierzelt, das übrigens erstmals in Hunderdorf aufgestellt wird, die Bierprobe statt. Moderne Karussells, Schaukeln, Schieß- und Wurfbuden lassen die großen und kleinen Festbesucher auf ihre Rechnung kommen. Mit besonderer Spannung erwartet man das Hochfeuerwerk, das bereits vor 2 Jahren wegen seiner Reichhaltigkeit weit über die dörflichen Veranstaltungen dieser Art hinaus ging. Wenn der Festverlauf hält, was die Vorbereitungen versprechen, darf Hunderdorf und Umgebung ein recht fröhliches und abwechslungsreiches Ereignis erwarten.
Quelle: Bogener Zeitung 16.07.1954
Hunderdorf. (Hochzeit) Nach altem Brauch und Herkommen feierten am Dienstag der Landwirt Josef Gütlhuber von Hoch und die Landwirtstochter Petronilla Lex von Mitterkogl ihre Hochzeit. Nach der kirchlichen Trauung in der Pfarrkirche begab sich das Paar mit dem großen Hochzeitsgefolge in die Gastwirtschaft Baier, wo alle ein festliches Hochzeitsmahl erwartete.
Quelle: Bogener Zeitung 16.07.1954
Pater Norbert sprach in Windberg
Windberg. Der bekannte Geschichtswissenschaftler Pater Norbert Backmund sprach am vergangenen Sonntag nachmittag im Gasthaus Deschl zu den zahlreich erschienenen Zuhörern. Sein Vortrag befaßte sich mit der eichen Geschichte Windbergs. In Windberg stand das Stammschloß der nachmaligen Grafen von Bogen. Diese hatten ursprünglich keinen festen Wohnsitz in ihrem „Donaugau“, ließen sich später aber als Grafen von Windberg hier nieder. So stammt also das bayerische Rautenwappen, als ehemaliges Wappen der Grafen von Bogen, aus Windberg. Durch den Einfluß des hl. Norbert überließ Graf Albert von Windberg-Bogen 1125 den in seinem Schloß wohnenden Geistlichen das Schloß und zog nach Bogen. Der erste Abt entfaltete eine reiche literarische Tätigkeit, der „Windberger Psalter“ ist als beste Interlinearversion bekannt, da er als solche sprachlich am schönsten ist. Der Bau der romanischen Basilika wurde 1140 begonnen und 1167 vollendet. Abt Gebhart brachte damals auch die Glasindustrie in den bayerischen Wald und gründete die erste Glashütte in Glashütt bei Englmar. Im dreißigjährigen Krieg wurde Windberg geplündert und zwei Patres getötet. Unter Brand hatte das Kloster nie zu leiden. In der Barockzeit lebte in Windberg der Laienbruder Fortunat Simon, „von dessen Arbeit jeder Winkel im Kloster berichtet“. Er ist der Meister der Sakristeischränke, der Chorstühle und des Hochaltares. Neben anderen stammen auch Altäre in Sossau und Pürgl von ihm. 1803 wurde das Kloster aufgehoben und viele Kunstschätze zerstört. Die Kirche blieb als Pfarrkirche, die Pälatur als Pfarrhof erhalten. 1923 wurde der verwahrloste Konventbau (seit 1835 Brauerei) von der holländischen Prämonstratenserabtei Berne wieder angekauft und neu besiedelt.
Im zweiten Teil seines Vortrages schilderte Pater Norbert Windberg im Jahre 1802. Damsls befanden sich schon viele Windberger Familien als Angestellte des Klosters in Windberg. – Pater Norbert ist bereits am Montag wieder nach Belgien abgereist, um die Arbeit an seinem mehrbändigen Werk „Monasticon Praemonstratense“, das schon in aller Welt als bedeutende wissenschaftliche Leistung voll anerkannt wurde, wieder aufzunehmen. (-wp-)
Quelle: Bogener Zeitung 21.07.1954
Das fällt angenehm auf
Hunderdorf. Nachdem zu Beginn dieses Jahres der Einzug in die neuen Siedlungshäuser etwas überstürzt vorgenommen werden mußte, da der Termin für die Bezugsfertigkeit schon überschritten war, kam die Baugenossenschaft nicht mehr dazu, die Wege an die Wohnblöcke ordentlich zu erstellen. Nun aber wird das Versäumte nachgeholt. Die Baufirma Erber ist zur Zeit damit beschäftigt, eine massive Rollierung zu schaffen für den Verbindungsweg zur Straße u. auch auf die Wege von Haus zu Haus werden entsprechend fundamentiert. Wenn die freibleibenden Flächen dann noch ebenso bebaut werden, wie die Anlagen der ersten Siedlung, so wird dieses Wohngebiet zu den bestgepflegten des Ortes gehören.
Auch die Ortsstraße, die durch den immer stärker werdenden Verkehr schwer mitgenommen wurde, mußte wieder ausgebessert werden. Gerade diese Straße ist durch eine schmale Fahrbahn und wegen des ungenügenden Unterbaues eines der vielen „Sorgenkinder“ der Gemeinde. Sollte jedoch die Planung eines Umbaues der Ortsstraße in Verbindung mit dem Straßenbau Hunderdorf – Apoig wahr gemacht werden, so dürfte sie noch im Laufe des Jahres ein neues Gesicht bekommen.
Quelle: Bogener Zeitung 23.07.1954
Hunderdorf. (Evangelischer Gottesdienst) Am Sonntag, 25. Juli, vormittags 9 Uhr, findet für die hiesige Gemeinde ein evangelischer Gottesdienst statt.
Quelle: Bogener Zeitung 23.07.1954
Blindenerholungsheim im Landkreis Bogen
Windberg. In Windberg ist dieser Tage ein Blindenerholungsheim im Rohbau vollendet worden. Es liegt landschaftlich herrlich eingeschmiegt vor einem kleinen Akazienhain auf dem Weg von Windberg nach Dambach. Das Heim ist nicht als ständiger Wohnsitz für Blinde gedacht, sondern soll ihnen zur Erholung offen stehen. Den Anstoß zu diesem Werk gab der Windberger Blinde Jakob Stumhofer, der sich unermüdlich für die Ausführung einsetzte. Bereits im Oktober 1952 wurde der Wasser-Anschluß ausgeführt, der rund 300 m Leitung erforderte und durch das hügelige und unebene Gelände sehr erschwert worden war. Trotz seiner Blindheit hatte Herr Stumhofer damals selbst beim Graben mitgeholfen. Heuer im Frühjahr wurde nun in ganz kurzer Zeit der Bau ausgeführt. Der Bauherr, der Niederbayerische Blindenbund, zählt zur Zeit 470 Mitglieder. Vorstand ist Herr Eidenschink, Straubing. Den Baugrund hat Herr Josef Schötz in Dambach zur Verfügung gestellt. Ferner überließ das Kloster Windberg den früheren Schankplatz und einen Grund zu einer Anlage. So wird dieses Werk bald vielen Blinden manche Freude und Entspannung bieten. (-wp-)
Quelle: Bogener Zeitung 23.07.1954
In sieben Jahren zehnmal um den Erdball
Steinburg. Seit sieben Jahren ist der Kraftfahrer Alois Högerl beim Omnibusunternehmer Ludwig Berger in Steinburg beschäftigt. Würde man die Strecke von 40 000 km, die er dabei zurücklegte, als Straße um den Erdball führen, so würde sie ihn zehnmal umspannen. In der Praxis bedeutet das bei dem normalen Reisedurchschnitt, den ein Omnibus hat, eine Fahrzeit von einem vollen Jahr, wobei der Fahrer Tag und Nacht den Führersitz nicht verlassen dürfte. Daß der „Alis“, wie er von den Kunden genannt wird, nur einen einzigen Verkehrsunfall und den ohne eigene Schuld gehabt hat, beweist nicht nur seine Umsicht und gute Fahrweise, sondern auch ein großes Verantwortungsbewußtsein gegenüber seinen Fahrgästen.
Trotz der Anforderungen, die an ihn gestellt werden, hat der Alois seinen Humor nicht vergessen und gar mancher, der mit ihm eine Tour innerhalb Deutschlands oder ins Ausland unternommen hat, wird erzählen können, daß er manche Schwierigkeit mit einem kräftigen Witz oder einem seiner geflügelten Worte wieder zur allgemeinen Zufriedenheit gelöst hat. Dabei ist es gar nicht einfach, den Aufträgen auf seinem Linienverkehr von Rattenberg und Elisabethszell nach Straubing geduldig gerecht zu werden. Da braucht nämlich ein Bauer von der Stadt einen Melkeimer, ein Wirt ein Standerl „Kracherl“, ein Dorfkramer ein Kistl Salat oder ein Schullehrer seine Schribmascine. Immer jedoch bringt er das Richtige.
Sein größter Stolz ist augenblicklich, abgesehen vom Stammhalter, die neue „Stahlkutsche“, die sich sein Chef angeschafft hat. Mit nicht geringer Freude kann er davon sagen, daß sie die schönste und modernste des Landkreises ist. Verständlich ist auch, daß sich Herr Berger darüber freut, weiß er doch, daß sie beim „Alis“ in besten Händen ist. Wir gratulieren dem Fahrer zum Jubiläum und wünschen ihm weiterhin „Gute Fahrt“.
Quelle: Bogener Zeitung 26.07.1954
Rasanter Wiederaufbau im Produktenwerk
Hunderdorf. Noch erinnern Berge von angebrannten Brettern, verkohlten Holzstapeln und ausgebrannten Mauern an die Brandkatastrophe, die am 10. Juni das Produktenwerk in Hunderdorf heimsuchte. Trotzdem wird jeder, der das Werkgelände heute betritt, beeindruckt sein von dem großartigen Wiederaufbau, der hier innerhalb von vier Wochen geleistet wurde, Nicht nur, daß das Werkgelände geradezu wimmelt von Maurern und Zimmerleuten, Hilfsarbeitern und Monteuren; auch die Bauten, die bereits im Rohbau erstellt sind, fordern Bewunderung.
Kaum waren die letzten schwelenden Brandherde ausgetilgt, als auch schon die Arbeiten am Fundament einer neuen 150 m langen Werkhalle begonnen wurden. Heute ist sie im Rohbau fertig und auch die neugebauten Büroräume sind bezugsfähig. In vier Trockenkammern werden bereits wieder wöchentlich mehrere Hundert cbm Holz künstlich getrocknet. Auch die zwei anderen Trockenkammern stehen kurz vor der Vollendung. Im Anschluß an die Büroräume wurden Wasch- und Aufenthaltsräume für die Belegschaft angebaut, die ebenfalls bis Mitte August, dem Zeitpunkt also, an dem die Produktion wieder aufgenommen werden soll, benutzungsfertig sind.
Augenblicklich sind sämtliche männlichen Belegschaftsmitglieder des Werkes am Wiederaufbau beschäftigt. Auch nach Fertigstellung der neuen Werkhallen und bei der Aufnahme der Produktion werden zwar die alten Belegschaftsmitglieder wieder eingesetzt, aber mit einer weiteren Neueinstellung ist trotz der bedeutenden Vergrößerung der Werkraumfläche vorerst nicht zu rechnen. Die Befürchtungen also, mit denen der industriearme Landkreis Bogen beim Brand dieses größten Betriebes – im Hinblick auf die Ausstellung von beinahe 200 Arbeitern rechnen mußte – sind nur zu einem kleinen Teil eingetreten.
Noch bleibt bis zu dem Termin der Fertigstellung eine ungeheure Arbeit zu leisten. Angesichts des überraschend schnellen Wiederaufbaus, der bisher trotz des schlechten Wetters geleistet wurde, kann man auch bis dahin mit einer planmäßigen Arbeitsaufnahme rechnen.
Quelle: Bogener Zeitung 26.07.1954
Hunderdorf. (Kleine Sparer) Die Kreissparkasse Bogen entleerte die Sparbüchsen der Schuljugend. Dabei wurde festgestellt, daß von der Schuljugend Hunderdorfs seit der letzten Entleerung zu Anfang dieses Jahres wieder 214.- DM gespart wurden.
Quelle: Bogener Zeitung 04.08.1954
Hunderdorf. (Auszahlung) Am Freitag von 8 bis 9 Uhr werden in der Gemeindekanzlei die Fürsorge- und Unterhaltsbeihilfen für den Monat August ausgezahlt.
Quelle: Bogener Zeitung 04.08.1954
Hunderdorf. (Das Standesamt) verzeichnete im Monat Juli zwei Geburten (Rudolf Wagner, Lintach und Ernst Heinz Künzel, Eglsee), sowie zwei Todesfälle (Franz Dargelies, 80 Jahre und Anna Söldner, Lintach, 59 Jahre). In gleicher Zeit war keine Eheschließung erfolgt.
Quelle: Bogener Zeitung 04.08.1954
Hunderdorf. (Beerdigung) Ueberaus groß war die Zahl der Trauernden, die am Freitag der verstorbenen Landwirtin, Frau Anna Söldner von Lintach das letzte Geleit zum Pfarrfriedhof in Hunderdorf gaben. H. H. Kooperator Gschlößl richtete trostvolle Worte an die Hinterbliebenen und zeichnete in seiner Grabrede ein treffliches Bild der Verblichenen, die nach schwerer Krankheit, im 59. Lebensjahr, in die Ewigkeit abgerufen wurde.
Quelle: Bogener Zeitung 04.08.1954
Windberg. (Es gibt Geld) Die Auszahlung der Unterhaltshilfe, Fürsorgeunterstützung u. Kriegsschadenrente erfolgt bei Kassier Kittenhofer am Donnerstag, 5. August, nur von 12 bis 13 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung 04.08.1954
Hunderdorf. (Kino) Die Bayerwaldlichtspiele zeigen am Samstag um 20 Uhr den Dokumentarfilm aus der Zeit des Dritten Reiches „Bis 5 nach 12 Uhr“.
Quelle: Bogener Zeitung 06.08.1954
Hunderdorf. (Beerdigung) Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, besonders der Heimatvertriebenen, wurde gestern vormittag Frau Maria Lang zur letzten Ruhe beigesetzt. Wie H. H. Koop. Gschößl in seiner Grabrede schilderte, war die Verblichene im Jahre 1945 mit ihrer Familie aus der Heimat in Christiansberg, Kr. Krumau, vertrieben worden. In Hunderdorf fand die damals Sechsundsiebzigjährige wieder ein Unterkommen. Am Montag setzte eine Herzlähmung ihrem arbeitsreichen Leben ein Ende. Zehn Kindern schenkte sie das Leben, doch nur drei konnten die Mutter auf ihrem letzten Gang begleiten.
Quelle: Bogener Zeitung 06.08.1954
Schulhaus-Reparatur stand im Vordergrund
Neu Oefen für Schulzimmer
Anschaffung eines gekörten Ziegenbocks notwendig
Hunderdorf. Eine Reihe schwieriger und – wie die Sitzung später zeigte – auch heftig umstrittener Punkte stand auf der Tagesordnung, als Bürgermeister Reiner am Dienstag die Sitzung in der Gemeindekanzlei eröffnete.
Beim Schulhaushalt hatte schon einige Zeit vorher ein verstärkter Ausschuß die genaue Aufstellung und Postenverteilung vorgenommen. So wurde beschlossen, die veralteten Kachelöfen im Oberen Schulhaus durch neue Großraumöfen zu ersetzen. Zu den Ausschreibungen, die hier die Gemeindeverwaltung an die verschiedenen Firmen der Gemeinde ergehen ließ, waren bereits die Angebote eingegangen und um keine Benachteiligung einzelner Geschäftsleute eintreten zu lassen, wurden die Aufträge an die Firmen Bugl, Hoch und Schuhbauer-Gaishausen erteilt. Die Firma Steckler-Hunderdorf wurde außerdem mit der Reparatur der Dachrinnen, der Anschaffung des Gartenzauns im oberen Schulhaus und kleinerer Nebenarbeiten beauftragt. Heftig diskutiert wurde der Antrag einer Lehrkraft auf Einbau der Wasserleitung in die Dienstwohnung. Mit der Zusage, den Schulhaushalt nicht weiter zu belasten, sondern an Stelle dieser Ausgaben einen anderen Posten zu streichen wurde auch dieser Antrag (70 DM) zufriedenstellend gelöst.
Im weiteren verlas Bürgermeister Reiner eine neue Verfügung, wonach die Gemeinde zum Halten eines gekörten Ziegenbocks verpflichtet ist, um die „Schwarzarbeit“ der ungekörten Böcke zu unterbinden. Hier muß jedoch ein Ziegenbockhalter gefunden werden, bevor weitere Schritte unternommen werden können. Der Punkt wurde auf die nächste Sitzung verschoben.
Einen Antrag des Müllers Drexler von Oberhunderdorf auf Bau einer Waschküche und des Bauern Hafner aus Sollach zum Bau eines Jungviehstalles wurde allseits zugestimmt. Das Gesuch eines auswärtigen Geschäftsmannes zum Bau einer Tankstelle in Apoig wurde mit der Begründung abgelehnt, daß bereits zwei Tankstellen in Hunderdorf vorhanden sind und diese vollkommen ausreichen.
Als letzter Punkt der umfangreichen Tagesordnung wurde ein Ansuchen von Herrn Weinzierl auf käufliche Erwerbung eines kleinen Gemeindegrundstücks behandelt und diesem stattgegeben, das der Antragsteller bei der Erweiterung seines Hauses bereits bebaut hatte. Die anfallendem Vermessungskosten sind von Herrn Weinzierl zu tragen.
Ebenfalls wurde die Zustimmung für Weiterverpachtung des dort eingebauten Geschäfts an einen Geschäftsmann aus Oberwinkling befürwortet, da der bisherige Pächter Weigl von Hunderdorf wegzuziehen gedenkt. Als Bedingung stellten die Gemeindeväter jedoch, daß der neue Pächter kein Anrecht auf Zuteilung einer Wohnung geltend machen kann, da die Wohnungsfrage in Hunderdorf noch nicht ausreichend gelöst ist.
Quelle: Bogener Zeitung 06.08.1954
Eine Kies-Halbinsel wächst in die Donau
Niederwasser-Regulierung in vollem Gange – 70 000 cbm Kies werden ausgebaggert
Pfelling. Nach dem Abflauen des Hochwassers, das den Baumaßnamhen erheblichen Schaden zufügte, laufen die Arbeiten bei der Niederwasserregulierung der Donau zwischen Pfelling und Hermannsdorf nun wieder auf vollen Touren. Im Auftrag der Rhein-Main-Donau-AG führt die Baufirma Leonhard Moll-München hier ein Projekt aus, das etwa eine halbe Million DM kostet und das eine Verbesserung und Erleichterung des Schiffsverkehrs bezweckt. – Die Arbeiten dürften im November abgeschlossen sein.
Die kleine Zille mit Außenbordmotor, die auch die rund 80 Arbeiter hin und her transportiert, flitzt geschäftig von einer Baustelle zur andern. „Wie arbeiten hier teilweise in zwei Schichten“, sagt uns der aufsichtführende Ingenieur, H. Schmidt aus München, als wir an dem „Leitwerk“ anlegten, wie der technische Ausdruck für den beiderseitig bepflasterten Kieswall lautet, der sich halbinselförmig von einem Ufer aus in einer Länge von 1000 m in den Flußlauf hineinfrißt. Dieses Leitwerk gleicht einer Art Damm und dient dazu, das Flußbett einzuengen, eine stärkere Strömung hervorzurufen und damit der ständigen starken Versandung entgegenzuwirken. Es teilt den Fluß in zwei ungleiche Hälften, von denen die schälere an ihrem Ende wie ein kleiner Hafen anmutet. – „Früher war hier eine große Sandinsel, die bei niedrigem Wasserstand hervorragte und eine dauernde Gefahr für die Schiffahrt bildete“, erklärt Ing. Schmitt. Er gibt auch gleich einige technische Daten des „Walles“: etwa 1 km lang, Aufschüttung zwischen 2.50 und 5 m. Bei normalem Pegelstand ragt er 1.80 m aus dem Wasser heraus. An der Stelle, wo das Leitwerk ans Ufer stößt, entstand eine flache, dreieckige Kiesfläche, ein idealer Miniaturbadestrand für Donaunixen und vorbeifahrende Wassersportler. Wie ein vorsintflutliches Ungetüm liegt in der Mitte des Flusses etwa 300 m stromaufwärts ein großer Schwimmbagger, der die gesamte Schiffahrtsrinne in einer Länge von 3 km und einer Breite von 120 m ausbaggert. Insgesamt werden rund 70 000 cbm Kies aus dem Flußbett geholt. Der Kies wird in Schleppkähnen verladen, von denen jeder ca. 80-90 cbm tragen kann und ans Ufer transportiert. Hier werden sie mit Hilfe eines Greifbaggers entleert und mit dem Motorboot wieder zurückgeschleppt. So geht es von 5 Uhr früh bis 9 Uhr abends ohne Unterbrechung. Der Kies wird zum Teil für den Bau des Leitwerks benötigt, zum Teil wird er am Ufer aufgeschüttet, um später für den geplanten und hart umkämften Hochwasser-Ueberlaufdamm verwendet zu werden.
Neben diesen beiden „Generalmaßnahmen“ laufen noch zwei kleinere Bauvorhaben. Zur Verbesserung der Strömung wird quer zur Flußrichtung eine Anzahl von Bunen – das ist der technische Ausdruck für eine Art trapezförmige Steinbarrikade – eingebaut. Außerdem erhält das linksseitige Ufer an der größten Druckstelle eine Pflastersteinbefestigung auf eine Länge von 400 m.
Quelle: Bogener Zeitung 11.08.1954
Das Wahrzeichen von Apoig wurde gefällt
Hunderdorf. Wo am Sonntag beim letzten Gartenfest gar manch Durstiger unter den schattigen Bäumen zwischen dem Bahnhof Hunderdorf und dem Gasthaus Sandbiller gesessen ist, sieht man heute nur mehr ein wüstes Durcheinander von gestürzten, jahrzehntealten Baumriesen.
Es mögen an die hundert Zuschauer gewesen sein, die sich am Mittwoch den Anblick nicht entgehen ließen, wie unter Zuhilfenahme einer schweren Planierraupe der Firma Schuhbauer-Bogen diese neuzeitliche Rodung vollzogen wurde. Nachdem zuerst das Wurzelwerk freigelegt wurde, ratterte die bullige Geländeraupe mit hoch erhobener Schaufel wie ein vorzeitliches Ungetüm immer wieder gegen die erzitternden, mehr als mannsstarken Baumstämme bis sie endlich krachend zu Boden stürzten. Ein bißchen weh mag vielleicht den eingesessenen Erwachsenen zumute gewesen sein. Bildete doch gerade diese Baumgruppe mit Kastanienbäumen, Kiefern, Erlen und Linden, den Vogelbeerbäumen und dem stilechten Blockhaus darinnen von jeher das Wahrzeichen von Hunderdorf-Apoig. Wenn auch de Beseitigung wegen der Durchlegung der neuen Straße Hunderdorf-Bärndorf notwendig war, so ist damit auch zweifellos ein Stück Vorwaldromantik aus unserem Ort verschwunden.
Quelle: Bogener Zeitung 13.08.1954
Steinburg. (Zusammenstoß) Am gestrigen Freitag stießen in der Kurve beim Anwesen Hanner in Steinburg zwei LKW zusammen. Wie den Ermittlungen der Lapo, die den Tatbestand aufnahmen, zu entnehmen ist, schnitt der Fahrer eines Deggendorfer Fuhrunternehmers, der mit einer Ladung Steine von Rattenberg kam und über Bogen nach Schwarzach wollte, die dortige Kurve. Der Mitterfelser Geschäftsmann kam, obwohl sein Wagen vom Motor bis zum Führerhaus zertrümmert wurde, mit dem Schrecken davon.
Quelle: Bogener Zeitung 14.08.1954
Windberg. (Ausflug des Obstgauvereins) Zu Beginn der Woche fuhr der Obstbauverein unter Leitung seines Vorstandes Norbert Wurm nach Oberbayern und ins Salzkammergut. Zur großen Freude aller Teilnehmer herrschte an den Tagen ausgesprochen schönes Wetter. Unter den Teilnehmern befand sich auch Kreisfachberater Kilger, der viele wertvolle Winke an Hand des dortigen Obstbaues geben konnte. Alfons Haimerl erntete viel Beifall als Gstanzlsänger. (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 14.08.1954
Windberg. (Neue Termine) Die Meldezeiten für Arbeitslosen- und Krisenunterstützungsempfänger sind ab sofort wie folgt geändert worden: Dienstag und Donnerstag nachmittag 15.45 bis 16.15 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung 14.08.1954
Zweites Richtfest im Produktenwerk
Wiederaufbau innerhalb acht Wochen – Neue Werkraumfläche ca. 10 000 qm – Produktionsaufnahme ab 1. September
Hunderdorf. Es war ein Wettlauf mit der Zeit, als am 15. Juni ein Heer von Maurern, Zimmerleuten, Schreinern und die ebenfalls eingesetzte männliche Belegschaft des Werkes mit dem Wiederaufbau des Produktenwerkes, dessen Werkhallen durch das Großfeuer am 10. Juni vernichtet wurden, begann. Aus verständlichen Gründen lag der Werkleitung die schnellste Wiederaufnahme der Produktion von Tischlerplatten am Herzen, die vom Hauptwerk Rheda in Westfalen zur Fertigung von Möbeln dringend gebraucht werden. Wie knapp der Termin dieses Baues eingehalten werden konnte, bewiesen die letzten Handgriffe der Bauarbeiter am letzten Donnerstag, die noch eine Stunde vor der Hebefeier die Gerüste an den Außenmauern entfernten.
Kurz nach 16 Uhr versammelten sich die Belegschaftsmitglieder, Bauarbeiter und die geladenen Gäste, unter denen sich Regierungsrat Dr. Osthelder vom Landratsamt Bogen, Dekan Kiermeier, Dipl.-Ing. Skryptschik vom Planungsamt in Regensburg, Amtmann Schinkinger vom Brandversicherungsamt Straubing, Reg.-Amtmann Zemsch vom Arbeitsamt Straubing und Angestellter Berkner, der Leiter der AA-Nebenstelle Bogen, Kreisbaumeister Kraus und Regierungsoberinspektor Gille vom Landratsamt Bogen, Oberinspektor Hofer vom Fernmeldeamt Regensburg, Sparkassendirektor Rösler, Architekt Hirsch und die Bürgermeister Reiner-Hunderdorf und Stumhofer-Steinburg befanden. In der größten Doppelhalle, um dem Richtspruch des Zimmergesellen Schmiedbauer beizuwohnen. Nachdem die bunter Wimpel des Richtbaumes im Winde flatterten und die Weingläser nach einem kräftigen Trinkspruch im Gebälk zerschellt waren, bat Werksleiter die Anwesenden, an der riesigen Festtafel Platz zu nehmen. Ein Teil der Halle war dazu mit Tannengrün und Fahnen in den Landesfarben von Bayern und Westfalen prächtig geschmückt worden und ließ die 250 Festgäste die Nüchternheit einer Werkhalle vergessen.
Nach dem Eintreffen von Landrat Hafner ergriff Werkleiter Schäfer das Wort zu einer Ansprache. Er überbrachte den Dank des Chefs Nolte, der in letzter Minute am persönlichen Erscheinen verhindert wurde, und freute sich, daß durch den restlosen Einsatz aller der Wiederaufbau so schnell ermöglicht wurde. – Durch den gleichzeitigen Aufbau der seit langem geplanten dritten Werkhalle konnte die Gesamtfläche des Werkes auf ca. 10 000 qm vergrößert werden. Noch am 20. Diesen Monats wird die Teilproduktion aufgenommen. Alle vollbeschäftigten Arbeiter werden noch vor September eingestellt. Besonders erfreulich konnte die Feststellung aufgenommen werden, daß nach dem gänzlichen Ausbau des Werkes noch weitere Arbeitskräfte benötigt werden.
Landrat Hafner überbrachte die herzlichen Glückwünsche zum erfolgten Wiederaufbau. Ausdrücklich hob er hervor, daß das Werk ohne jegliche finanzielle Hilfe des Landkreises oder des Staates aufgebaut wurde. Er begrüßte es, daß die Firma Nolte bisher als einziger Betrieb des Landkreises den einheimischen Rohstoff Holz vor Ort verarbeitet. Welch steuerlichen Vorteil dabei der ganze Landkreis hat, ist daraus zu ersehen, daß seit dem anlaufen des Betriebes die Steuerkraft von 15 DM pro Kopf der Bevölkerung im Jahre 1950 nunmehr auf 17.50 DM angewachsen ist undnach Festlegung der neuen Einheitswerte wahrscheinlich auf 22 DM ansteigen wird. Darüber hinaus aber ist auch durch die Einstellung von Arbeitern die Arbeitslosigkeit der Bevölkerung von 55 Prozent auf 50 Prozent innerhalb des Landkreises gefallen.
Die Glückwünsche der Regierung überbrachte darauf mit herzlichen Worten Dipl.-Ing. Skrytschik. Reg.-Amtmann Zemsch vom Arbeitsamt Straubing lobte die soziale Einstellung der Werkleitung, die, als man nach dem Brand eine Massenausstellung der Arbeiter befürchtete, lediglich die weiblichen Arbeitskräfte entließ, während die männlichen Belegschaftsmitglieder weiter beim Wiederaufbau beschäftigt wurden.
Abschließend dankte Geschäftsführer Schäfer nochmals allen am Bau Beteiligten und wünschte für den Verlauf des Festmahls, zu dem Gastwirt Baier die gastronomischen und die Musikkapelle Bugl die musikalischen Genüsse lieferten, recht gute Unterhaltung.
Quelle: Bogener Zeitung 14.08.1954
Hunderdorf. (Nicht Amtmann, sondern Rat) In dem Artikel „Zweites Richtfest im Produktenwerk“ in der Nr. 129 wurde der Direktor des Arbeitsamtes Straubing als Regierungsamtmann tituliert. Herr Zemsch legt Wert auf die Feststellung, daß er Regierungsrat ist.
Quelle: Bogener Zeitung 20.08.1954
Hunderdorf. (Evangelischer Gottesdienst) Am Sonntag um 9 Uhr findet der letzte Feriengottesdienst statt. An September finden dann die Gottesdienste wieder regel- und planmäßig nach festgelegtem Jahresgottesdienstplan statt. Es wird gebeten, durch Durchsage diese Veröffentlichung weitergeben zu wollen.
Quelle: Bogener Zeitung 20.08.1954
Hunderdorf. (Vom Straßenbau) Beim Bahnübergang unterhalb der neuen Siedlung wurde die Hauptwasserleitung der neuen Straßenführung angepaßt. Die Arbeiten fanden bei Nacht statt, um die Wasserversorgung nicht wesentlich zu unterbrechen. Am Samstag wurden die Arbeiten zum Straßenbau zwischen Bahnhof und der Bahnüberfahrt begonnen. Das hier abzutragende Erdmaterial wird zur Aufschüttung des Straßendammes über die Loh- und Krakerwiesen verwendet. In diesem Abschnitt sollen Straße und Bahngleis auf gleicher Höhe kommen.
Quelle: Bogener Zeitung 23.08.1954
Hunderdorf. (Von der Schule) Im Laufe der Ferien wurden in den Schulzimmern des oberen Schulhauses neue Dauerbrandöfen aufgestellt. Gleichzeitig wurden von Spenglermeister Steckler umfassende Reparaturen an Dachrinnen und Kaminen vorgenommen. In die Dienstwohnung im oberen Schulhaus wurde die Wasserleitung eingerichtet. Der Schulunterricht beginnt an der Volkschule erst am Donnerstag.
Quelle: Bogener Zeitung 30.08.1954
Windberg. (Ueberprüfung der elektrischen Anlagen) Wie uns die Gemeindeverwaltung mitteilt, müssen alle Beanstandungen an elektrischen Anlagen bis Mittwoch dieser Woche behoben sein. Andernfalls könne der Abnehmer bestraft werden. Die Anlagen waren vor einiger Zeit überprüft worden. Auf den Befundscheinen, die den Stromabnehmern zugestellt wurden und die am 3. Juli datiert waren, war zu lesen, daß mit einer Nachprüfung in etwa 3 Monaten zu rechnen sei. (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 30.08.1954
Windberg. (Nach St. Hermann) im Bayerischen Wald fuhren in den letzten tagen rund 60 Personen aus Windberg und Umgebung. Die Teilehmer waren vom Wallfahrtsort sehr beeindruckt und dank des verhältnismäßig guten Wetters konnten sie sehr viele Schönheiten des Waldes genießen. Eine Besichtigung von Deggendorf beschloß die schöne Fahrt. (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 30.08.1954
Wichtig für Berufsschüler!
Hunderdorf. Der Unterricht an der Landwirtschaftlichen Berufsschule für Knaben und Mädchen aus den Gemeinden Hunderdorf, Gaishausen und Windberg beginnt morgen um 8 Uhr mit Schulanfangsgottesdienst (Lob Gottes für Singmesse mitbringen). Im kommenden Schuljahr werden eine männliche und eine weibliche Berufsschulkraft den Unterricht an der Landwirtschaftlichen Berufsschule Hunderdorf übernehmen.
Quelle: Bogener Zeitung 01.09.1954
Seltener Fund
Hunderdorf. Am Ortsausgang von Hofdorf, dort, wo gegenwärtig die Ausschachtungsarbeiten für die neue Straße Hunderdorf-Bärndorf durchgeführt werden, stießen Arbeiter in der letzten Woche beim Ausheben eines Kanalschachtes in etwa 1 m Tiefe auf eine Reihe von Großtierzähnen. Einwandfrei steht fest, daß die Zähne einem Pflanzenfresser angehören. Ihre Zusammensetzung ergab ein ziemlich vollständiges Gebiß. Da gerade der Bayerische Wald in früherer Zeit nachweislich von Urrindern stark bevölkert war, könnte es sich hier um die Ueberreste eines solchen Exemplars handeln. Da am Fundort eine ziemlich ergiebige Quelle zutage tritt, lagen die Tierzähne in einer wasserhaltigen Lößschicht und haben sich daher auch sehr gut erhalten. Ein annähernd genauer Schluß auf das Alter derselben dürfte deshalb auch schwer fallen.
Quelle: Bogener Zeitung 01.09.1954
Windberg. (Berufsschule) Morgen, Donnerstag, 2. September, beginnt um 8 Uhr die Landwirtschaftliche Berufsschule. Der Schulort ist Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 01.09.1954
Windberg. (Fürsorgeauszahlung) Die Auszahlung der Fürsorge findet diesmal am Sonntag, 5. September von 8 bis 10 Uhr bei Kassier Kittenhofer statt.
Quelle: Bogener Zeitung 01.09.1954
Gemeine Hunderdorf vor schweren Aufgaben
Bebauungspläne erforderlich – Notwendigkeit einer Kanalisation – Hofdorfer Brücke muß gesperrt werden
Hunderdorf. Mit der stetig zunehmenden Bevölkerungszahl der Gemeinde, den Straßenneubauten im Ortsgebiet und der Neuerrichtung von Wohnhäusern, steigen im gleichen Maße die Sorgen der Gemeindeväter. Zweifellos begünstigen alle diese Unternehmen das Ortsbild von Hunderdorf, doch die Maßnahmen, die zu treffen sind, um dieser Entwicklung gerecht zu werden, zehren beträchtlich an der schon schwachen Finanzlage der Gemeinde. Diese Tatsache kam in ihrer ganzen Deutlichkeit zum Ausdruck, als sich der Gemeinderat in einer Sitzung mit diesen Problemen beschäftigen mußte.
Für das Siedlungsgebiet Apoig, rechts der Bahnlinie, auf dem bereits die Neubauten Schindler und Schön erstellt wurden, löste nun ein neues Baugesuch des Herrn Buhl eine grundsätzliche Frage aus. Im Hinblick auf diese Weiterentwicklung ist es unumgänglich, daß gerade hier ein Bebauungsplan angelegt wird, um ein wildes Weiterbauen zu verhindern. Grundbedingung wird es sein, von der Ueberfahrt am Bahnhof auf dieses Gebiet zu eine Straße zu errichten, um die Anfahrt zu diesen Grundstücken sicherzustellen. Wie Kreisbaumeister Kraus in de Sitzung ausführte, käme die Erstellung eines Bebauungsplanes für je 3 Ha auf ca. 100 DM. Um die Gemeinde aber vor weiter anfallenden Kosten zu befreien, müßte von Grundstücksbesitzern ein ca. 6 m breites Grundstück kostenlos zur Erschließung des Gebietes abgetreten werden. Außerdem sei zu überlegen, ob nicht noch weitere Siedlungsgebiete im Ortsbereich in gleicher Weise vorzubereiten seien.
Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich in der Auflösung der alten Straße von der Siedlung bis Apoig, die durch den Bau der neuen Straße illusorisch geworden ist. Damit ist nämlich ein bisher an dieser Straße liegender Kaffeehausbesitzer von der Straße abgeschnitten. Um das zu umgehen, muß der Bau eines ca. 3 m breiten Verbindungsweges zwischen Zollner und Hirtreiter erwogen werden, um den Straßenanschluß wieder herzustellen.
Ebenfalls galt es, sich für die Uebernahme der ehemaligen Landstraße II. O. vom Schuhgeschäft Meier bis zur Abzweigung des Gemeindeweges von einer Gesamtfläche von 54 Tagwerk der gemeindlichen Obhut unterstellt. Die Tatsache jedoch, daß es sich hier um das Verbindungsstück von zwei Gemeindewegen handelt und die Straße für den jetzigen Verkehr äußerst stabil und deshalb wenig reparaturbedürftig ist, kam dieser Entscheidung zugute.
Die Abwasserführung, die bisher größtenteils durch offene Gräben geregelt wurde, stand gleichfalls im Blickfeld zukünftiger Notwendigkeiten. Vorderhand mußte jedoch ein Antrag auf Einbau, bzw. Umbau der bisherigen Durchlässe zwischen Gasthof Sandbiller in Apoig und dem Anwesen Bauer abgelehnt werden, da die Mittel dazu fehlen. Hier ist zu befürchten, daß bei starken Niederschlägen ein Ablaufen des Regenwassers durch die vorhandenen Kanalrohre von 50 cm Durchmesser nicht mehr gewährleistet ist, da bereits der Zufluß in Rohren von 100 cm Durchmesser geschieht und daher die Gefahr einer Wasserstauung im tiefgelegenen Anwesen Bauer befürchtet werden muß. Kreisbaumeister Kraus deutete eine Lösung dieses Problems an, wenn er der Gemeinde die Abzweigung eines geringen Betrages des Wassergerinnes für die Kanalbenützung vorschlug, mit dessen Folge, die Kanalisation vorwärtsgetrieben werden lönnte.
In der Folge mußte auf eine Beschwerde der Bachangrenzer zwischen der Messerschmide Steckler und der Mühle in Oberhunderdorf eingegangen werden. Durch den Einbau einer Schutzmauer an dem unmittelbar am Bach gelegenen Haus Steckler wurde eine Wasserstauung nach Oberhunderdorf zu verursacht, durch die die Gefahr besteht, daß die hier am Bach liegenden Wiesen versumpfen. Eine Entscheidung in dieser Angelegenheit darf in nächster Zeit erwartet werden, da bereits Baurat Schmid vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf in dieser Frage zu Rate gezogen wurde.
Besondere Sorge bereitet die Ueberholung der Brücke in Hofdorf, deren Bohlenbelag zu schweren Befürchtungen Anlaß gibt. Da eine weitere Benützung sehr gefährlich ist, wurde ihre Sperrung beantragt. Die Reparatur, deren Kosten sich schätzungsweise auf 1200 DM belaufen werden, ist zum Großteil von den Benützern dieser Brücke zu tragen, da der Gemeindeweg nur bis zur Brücke geht. Es wurde jedoch von der Gemeindeverwaltung für die Wiederinstandsetzung der Betrag von einigen hundert DM in Aussicht gestellt. Gleichzeitig aber wurde verlangt, nach der Herstellung die Begrenzung der Tragfähigkeit durch ein Verkehrsschild zu bestimmen. Ueber die Art der Kostenverteilung auf die einzelnen Benützer der Brücke konnte vorläufig noch keine Einigung erzielt werden.
Quelle: Bogener Zeitung 06.09.1954
Straße Neukirchen-Steinburg wird geteert
Neukirchen. Was vor einem Jahr noch keiner gehofft hatte, ist in diesem Sommer Wirklichkeit geworden: die Straße I. Ordnung zwischen Steinburg und Neukirchen wird gegenwärtig geteert, der Neukirchener Winkel dem Fremdenverkehr noch mehr erschlossen. Damit wurde ein Objekt in Ordnung gebracht, das den unerfreulichen Ruf der „schlechtesten Straße“ des Landkreises genoß. Schon vor zehn Wochen wurde die Straße mit einer wassergebundenen Schotterdecke belegt. Durch die Regenperiode konnte jedoch die Teerung nicht sofort folgen und als vor 14 Tagen damit begonnen wurde, war es bereits höchste Zeit, denn die Straße hatte inzwischen bedenkliche Schäden gezeigt; nicht unwesentlich haben zu dieser Schädigung die schweren Kettenfahrzeuge der Besatzungsmacht und die großen Holzlasten beigetragen. Die große Straßenkrümmung in Stippich wurde bedeutend erweitert. Weniger erfreulich ist, daß die unübersichtliche Kurve bei der Brauerei Berger in Steinburg belassen wurde, die eine für den gegenwärtigen Straßenverkehr bedenkliche Gefahrenstelle bedeutet. Zur Zeit wird die Oberflächenbehandlung mit Teer und Splitt durchgeführt. Die Arbeiten dürften in acht bis zehn Tagen abgeschlossen sein.
Quelle: Bogener Zeitung 06.09.1954
Produktion im Nolte-Werk wieder angelaufen
Hunderdorf. Mit staunenswerter Schnelligkeit vollzog sich in den letzten Monaten der Wiederaufbau des durch einen Brand zerstörten Werkes der „Nolte-G.m.b.H.“ in Hunderdorf. Wer heute den riesigen Gebäudekomplex betrachtet, der – größer als vorher – hier erstand, kann sich der Bewunderung für die Energieleistung aller Beteiligten nicht entziehen. Was dieser Wiederaufbau für den Landkreis Bogen bedeutet, geht allein daraus hervor, daß die Arbeitslosenziffer um ein Zehntel im ganzen Landkreis zurückgegangen ist.
Als die Produktion wieder in vollem Umfang aufgenommen wurde, waren es 180 Männer und Frauen, die ihre Arbeitsplätze auf den Holzlagerplätzen, im Sägewerk und an den Maschinen im Werkraum wieder belegten. Am Samstag gab nun H. H. Dekan Kiermeier den neuen Gebäuden die kirchliche Segnung. Zu dieser Stunde hatten sich Werkleiter Schäfer, die Herren Dulich und Lang, die Vorarbeiterschaft und die in Tagschicht arbeitende Belegschaft auf dem großen Vorplatz eingefunden. Dekan Kiermeier betonte, daß durch diese kirchliche Handlung Gottes Schutz und Segen auf das Gebäude und die Arbeitsstätte kommen und das Werk von allem Unheil verschont bleiben möge. Die Aufgabe des darin schaffenden Volkes solle es sein, diesen Segen zu erhalten. „Wollen alle, die hier beschäftigt sind, ihr Tagwerk mit froher Zustimmung an ihr Tun beginnen und nicht mit Unwillen und Murren ans Werk gehen, so wäre nicht nur der Monatslohn, sondern auch der Lohn des Himmels gewiß.“ Bei einem Rundweg durch das Werk segnete Dekan Kiermeier die wiedererstandenen Arbeitsstätten.
Quelle: Bogener Zeitung 06.09.1954
Hunderdorf. (Evangelische Gottesdienste) Um den Wünschen der evangelischen Gemeindemitglieder Rechnung zu tragen, werden ab 1. September, regelmäßig 14tägig, Hilfsgottesdienste (Lesegottesdienste) abgehalten, und zwar jeweils zwischenzeitlich zu den laut Gottesdienstplan festliegenden Hauptgottesdiensten. Nächster Hilfs-Lesegottesdienst also am Sonntag, 12. 9., vormittags 9 Uhr, nächster Hauptgottesdienst am Sonntag, 26. 9., vormittags 9.30 Uhr. Die Gottesdienste werden jeweils an den einzelnen Gemeindetafeln durch Aushang bekannt gegeben.
Quelle: Bogener Zeitung 10.09.1954
Kriegerdenkmal im Blumenschmuck
Hunderdorf. Der Bau des Kriegerdenkmals in Hunderdorf hat die Finanzen des VdK Ortsverbandes stark beansprucht. Begreiflicherweise ist daher auch der Plan, dem Ganzen durch Ziersträucher eine schöne Umrahmung zu geben, noch nicht zur Ausführung gekommen. Die Hinterbliebenen der Gefallenen haben nun eine Anzahl von Blumenstücken und Vasen aufgestellt. Damit ist nicht nur das Kriegerdenkmal verschönert worden; es kommt auch die dankbare Erinnerung unserer Bevölkerung an die Opfer der letzten Kriege zum Ausdruck.
Quelle: Bogener Zeitung 11.09.1954
Hunderdorf. (Für Heimatvertriebene) Die nächsten Dienststunden des Flüchtlingsamtes finden am Mittwoch von 9 bis 11 Uhr und von 13 bis 16.30 Uhr im Cafe Weinzierl statt. – Die an der Anschlagtafel vor der Gemeindekanzlei namentlich aufgeführten Heimatvertriebenen können den neuen Bundesvertriebenenausweis abholen.
Quelle: Bogener Zeitung 11.09.1954
Hunderdorf. (Kontrolle) Elektrische Inneneinrichtungen, die laut Befundschein der Beratungsstelle Raiffeisen Mängel aufwiesen, werden in den nächsten Tagen durch einen Sachverständigen überprüft, ob die Mängel beseitigt sind.
Quelle: Bogener Zeitung 11.09.1954
Steinburg-Gaishausen gegen neuen Friedhof
Neubau bzw. Erweiterung vordringlich / Kein Uebereinkommen zwischen den Gemeinden
Hunderdorf. Die Pfarrei Hunderdorf ist eine der größten Pfarreien im Landkreis; nach dem Maßstab des Friedhofes gehört sie jedoch zu den kleinsten. So verschwanden innerhalb der Friedhofsmauern nicht nur die letzten freien Plätze; im letzten Jahr mußten sogar die Wege zur Aufnahme von Grabstätten verwendet werden. In großer Dichte reiht sich nun Grab an Grab und kaum ist noch Platz vorhanden für neue Gräber.
Aus diesem Grunde war es notwendig, daß die Kirchenverwaltung Hunderdorf zusammen mit den Gemeindevertretern aus Hunderdorf, Steinburg und Gaishausen sich am Sonntag nachmittag mit der Frage eines Friedhofneubaues bzw. einer Erweiterung befassen mußten. Dekan Kiermeier ergriff als Erster das Wort, um die augenblickliche Situation zu beleuchten. Der kleine Friedhof ist nun so stark belegt, daß man auch den letzten Nebengang schon zur Hälfte für die Errichtung von Grabstätten benützen mußte. Dieser Zustand erfordert deshalb sehr dringend eine Abhilfe. Wie sie jedoch vorgenommen werden soll, müßte reichlich überlegt werden. Das Nächstliegende wäre zwar, den alten Friedhof in Richtung Schulgarten zu erweitern, der gewonnene Raum stünde aber in keinem Verhältnis zu den erforderlichen Aufwendungen und würde überdies nur etwa 50 zusätzliche Plätze schaffen. Außerdem müßten an diesem für den Erweiterungsbau borgesehenen abschüssigen Platz ca. 6 -8000 cbm Erdreich aufgeschüttet werden, wobei mangels einer geeigneten Zufahrtsstraße die Herbeischaffung des Erdmaterials sehr erschwert sei. Selbst bei Ausführung dieser Arbeiten, für die schon die Starke Friedhofsmauer beträchtliche Mittel verschlingen würde, wäre der neue Friedhofsteil tiefer gelegen, als der jetzige.
Eine wesentlich günstigere Lösung ergäbe sich beim Bau eines neuen Friedhofes. Doch auch hier sind die Schwierigkeiten nicht gering. Da er außerhalb des Dorfes, etwa in Richtung der Straße nach Bogen liegen würde, müßte hier ein 2 Tgw. Großes Grundstück auf dem Tauschweg gegen noch vorhandene Grundstücke der Kirchenverwaltung gewonnen werden. Da nur geringe Planierungsarbeiten vorgenommen werden müßten und die Umfriedung durch einen lebenden Zaun gestaltet werden könne, käme dieses Projekt wahrscheinlich billiger als die Erweiterung. Dekan Kiermeier zeigte auch noch ein drittes Projekt auf, nämlich die Einbeziehung des kleinen Obstgartens hinter dem Gasthaus Edbauer in den Erweiterungsbau. Hier ergäben sich jedoch für die Aufschüttung des tiefer gelegenen Geländes wiederum große Schwierigkeiten. Da jedoch der Friedhofsneubau keine Angelegenheit der Kirchenverwaltung, sondern der politischen Gemeinden innerhalb der Pfarrei ist. Bat Dekan Kiermeier die Gemeinderäte von Hunderdorf, Gaishausen und Steinburg um Stellungnahme.
Wie schwer sich ein Uebereinkommen erzielen lassen wird, zeigte sich zu Beginn der Debatte. Während Bürgermeister Reiner, Hunderdorf, für einen Friedhofsneubau eintrat, sprachen sich Bürgermeister Stumhofer aus Steinburg und die Gemeindevertreter von Gaishausen energisch für die Erweiterung des alten Friedhofs aus. Die Argumente, die dabei aufgeführt wurden, stützten sich besonders darauf, daß durch einen Neubau der Friedhof von der Kirche weit abgelegen wäre. Außerdem würde sich der Weg der Pfarrangehörigen aus Steinburg und Gaishausen zum Friedhof in Hunderdorf noch vergrößern.
Bei einer von Dekan Kiermeier angeregten Besichtigung des alten Friedhofes und des Erweiterungsstückes wurden die Vertreter aus Steinburg und Gaishausen in ihrem Beschluß weiter gestärkt. Um das Projekt schnell vorwärts zu treiben, wurde die Aufstellung eines Ausschusses angestrebt, der sich mit den näheren Einzelheiten schon in den nächsten Wochen befassen soll. Der Ausschuß, dem jeweils die 1. und 2. Bürgermeister der drei Gemeinden angehören, soll noch durch je ein Gemeinderatsmitglied ergänzt werden.
Quelle: Bogener Zeitung 15.09.1954
Man hört bereits die ersten Bedenken über den geplanten Friedhofneubau. Es sind vor allem: der weite Weg von der Kirche aus, die Kosten, die Grundstücksfrage und der Einwand von dem angrenzenden Bauer, daß sein Brunnenwasser verunreinigt wird.
Anmerkung in der Kirchenchronik der Pfarrei Hunderdorf
Windberg. (Die Bayerwaldlichtspiele) zeigen heute um 20 Uhr im Jugendheim den Film „Beiderseits der Rollbahn“.
Quelle: Bogener Zeitung 17.09.1954
Betriebsausflug der Firma Nolte
Hunderdorf. Nach den schweren Wochen des Wiederaufbaues ließ es sich der Chef der hiesigen Holzverarbeitungsfabrik Nolte nicht nehmen, der Belegschaft einen Betriebsausflug zu bescheren. Mit vier Omnibussen ging es in bester Stimmung Berchtesgaden entgegen, Nach einer Bootsfahrt auf dem Königssee und einem Besuch im Salzbergwerk sandte Werkleiter Schäfer im Namen der Belegschaft an Herrn Nolte – der übrigens nicht nur die gesamten Reisekosten sowie die Verpflegung bezahlte, sondern darüber hinaus auch den Arbeitstag – ein Danktelegramm. Nach Ankunft in Hunderdorf wurden die etwas Reisemüden von der Blaskapelle Bugl begrüßt, die im Gasthaus Sandbiller aufspielte. Den Dank für diesen gelungenen Tag überbrachte Herr Legler im Namen aller Beteiligten der Werkleitung.
Quelle: Bogener Zeitung 17.09.1954
Veteranen feierten Jahresfest
Windberg. Am Sonntag beging der Krieger- u. Veteranenverein sein Gründungsfest. Trotz des sehr regnerischen Wetters trafen sich am Morgen sehr viele Mitglieder im Vereinslokal Peter Hilmer in Irenzfelden und zogen nach Windberg zur Feldmesse. Den Festgottesdienst, den H. H. Pfarrer Ach zelebrierte, leitete die Kapelle Bugl mit der Hymne „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ von Beethoven ein. In einer Ansprache gedachte der Seelsorger der Gefallenen und mahnte, über allem Schmerz nicht zu vergessen, daß wir sie einst wiedersehen werden. Bei der Ehrung der Gefallenen am Kriegerdenkmal gedachte nach einem Prolog von Erika Feldmer der Festredner Georg Wagner der Gefallenen und der Vorstand Peter Hilmer legte einen Kranz nieder. Mit der Weise „Ich hatt‘ einen Kameraden“ klang die Gedenkstunde aus. Mittags trafen sich die Mitglieder zum Festmahl und zu zwanglosem Beisammensein im Vereinslokal. (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 22.09.1954
Windberg. (Zum Feste Kreuzerhöhung) versammelten sich am Sonntag viele Pilger im Wallfahrtskirchlein Heilig Kreuz bei Windberg. Im Festgottesdienst am Vormittag sprach der Prediger, H. H. Pater Siard, über den Sinn dieses Festes. Auch am Nachmittag hatten sich wieder viele Wallfahrer zur Schlußandacht versammelt. H. H. Pater Subprior sprach über die Bedeutung des Kreuzes in unserer Zeit. (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 22.09.1954
Hunderdorf. (Neubau) Die Firma Steckler, Messerschmiede, hat im Gelände aus Richtung Steinburg ein Grundstück erworben, um hier ein Geschäftshaus zu errichten. Baumaterialien wurden bereits angefahren.
Quelle: Bogener Zeitung 22.09.1954
Steinburg. (Feuerwehrübung) Anläßlich der Feuerschutzwoche wurde am Sonntag ein Großeinsatz mit den Wehren der umliegenden Ortschaften durchgeführt, bei dem das Schloß als Brandobjekt diente. Tags zuvor hatten die Feuerwehrkommandanten eine Besprechung.
Quelle: Bogener Zeitung 22.09.1954
Straßenbau schreitet voran
Bärndorf. Seit einigen Tagen sind an der Einfahrt der neuen Straße nach Hunderdorf die Arbeiten zur Errichtung des Straßenunterbaues im Gange. Am Ortsende von Bärndorf in Rich tung nach Degernbach entsteht im Rohbau ein großes Einfahrtsdreieck, das den Verkehr aus Richtung Schwarzach und Bogen in die neue Straßenlinie einleiten wird. Hier ist bereits ein beträchtliches Stück des Straßenbettes mit der Rollierung ausgefüllt. Noch in den nächsten Wochen sollen die Arbeiten am Unterbau bis Hofdorf vorangetrieben werden. In gleicher Weise wird noch in dieser Woche die Rollierung des Teilstückes in Hunderdorf bearbeitet. Hier hat das Regenwetter dieser Tage einen für den Verkehr vom Ort zum Bahnhof untragbaren Zustand angenommen. Köcheltiefer, zäher Lehmbrei verleidet jedem den Weg zum Bahnhof Apoig. Wer unbedingt dort hinkommen will benützt den Bahnkörper als Gehsteig, selbst auf die Gefahr einer Anteige hin. Es wäre nur recht und billig, wenn gerade der Aufgang zum Bahnhof mit Brettern und Steinen von der zuständigen Baufirma vorübergehend in Ordnung gebracht würde, es passierte nämlich kürzlich, einer in Straubing berufstätigen Frau der unangenehme Zwischenfall, daß sie auf dem Wege zum Bahnhof an der bezeichneten Stelle im Schlamm steckenblieb und erst unter Zurücklassung eines Schuhes wieder trockenen Boden erreichen konnte.
Quelle: Bogener Zeitung 22.09.1954
Fremdenverkehrs-Belebung eine Notwendigkeit
Gäste sollen ihr Urteil abgeben – Verstärkte Zuführung von Gästen
Hunderdorf. Die interne Versammlung, zu der der Fremdenverkehrssausschuß Bogen die Gastwirte des Landkreises am Mittwoch in das Gasthaus Sandbiller in Hunderdorf eingeladen hatte, erhielt durch die geringe Beteiligung den Charakter eines „Gesprächs am runden Tisch“.
Kaum ein Drittel der Geladenen hatte dem Ruf Folge geleistet, obwohl die zur Debatte stehenden Probleme von größter Wichtigkeit für alle an der Hebung des Fremdenverkehrs interessierten Kreis waren.
Der Fremdenverkehrs-Referent beim Landratsamt, Insp. Bartsch, ging in seinem Referat vor allem die zu ergreifenden Maßnahmen af diesem für den Landkreis bedeutungsvollen Wirtschaftszweig ein. Man dürfe bei dem bisher Erreichten nicht stehen bleiben, denn jeder Stillstand komme einem Rückschritt gleich. Bei allen Planungen müsse es in erster Linie darum gehen, zu erreichen, daß die Wirte jährlich mit einer gewissen Zahl von Dauergästen rechnen können. Den individuellen Anforderungen der Gäste müsse man in jeder Hinsicht Rechnung tragen, denn ein zufriedener Gast sei die beste Werbung. Die Zahl der Unterkünfte sollte erhöht, die sanitären Anlagen auf einen annehmbaren Stand gebracht und die Bequemlichkeit der Gäste durch Schaffung von Erholungsmöglichkeiten wie Liegewiesen, Gärten oder Schwimmbäder gefördert werden. Neben der Erstellung einer Beilage für den Werbeprospekt sei an eine allgemeine Belebung des Fremdenverkehrs durch verstärkte Zuführung von Gästen auch in der Vor- und Nachsaison gedacht. Die Organisierung von Reisegesellschaften werde bereits seit längerer Zeit in Erwägung gezogen und soll unter Mitwirkung des Gaststättengewerbes im kommenden Frühjahr in Angriff genommen werden. Außerdem soll jeder Gast gebeten werden, an Hand eines „Fragebogens“ seine Eindrücke und sein Urteil über die Verhältnisse abzugeben.
Kreisfachberater Kilger betrachtete in seinen Ausführungen den Faktor „Fremdenverkehr“ unter dem Blickpunkt der wirtschaftlichen Hebung des Landkreises. Der Behandlung der Gäste müßte größtes Augenmerk geschenkt werden, wobei eine Schulung der Gastwirte und des Bedienungspersonals zu begrüßen wäre. Die Gastwirte selbst sollten untereinander gute Kameradschaft üben und sich gegenseitig aushelfen, anstatt sich, wie er an einem Beispiel aufzeigte, von Konkurrenzneid leiten zu lassen.
Eine lebhafte und fruchtbare Aussprache entwickelte sich über verschiedene Tagesprobleme des Gaststättengewerbes in Bezug auf die Verstärkung des Fremdenverkehrs. Es sei ungeheuer schwer, gute Haushaltsgehilfinnen zu bekommen. Wenn das Arbeitsamt Bewerberinnen zuweist, so scheitert die Einstellung zumeist an den zu hohen Lohnforderungen. Mit Entrüstung wandten sich die Gastwirte gegen die Praktik mancher Brauereien, die mit dem Bier gewissermaßen hausieren gehen, indem sie es direkt an den Letztverbraucher abgeben, und zwar zu einem niedrigeren Preis, als es die Wirte erhalten. Eine verstärkte Ueberwachung durch die Polizeiorgane wurde angeregt.
Quelle: Bogener Zeitung 24.09.1954
Neue Kirchenbeleuchtung
Hunderdorf. Mit nimmermüder Ausdauer geht der Pfarrherr der Kirchengemeinde Hunderdorf daran, das Gotteshaus zu verschönern und zu verbessern. Nachdem in der letzten Zeit die Orgel erneuert und das Geläute vervollständigt wurde, hat nun Dekan Kiermeier auch den Einbau einer ausreichenden und modernen Beleuchtung in der Kirche veranlaßt. Die schon etwas altersschwachen Glühbirnen in den Milchglaskugeln wurden entfernt und einstweilen im vorderen Teil des Kirchenschiffes durch Neonbeleuchtungkörper ersetzt. Die neuen Lampen, die von der Firma Plager-Windberg eingebaut wurden, haben die Form eines dreiarmigen Leuchters, deren Leuchtröhren nach oben verlaufend sich vom Mittelstück entfernen. Sie verbreiten nicht nur im Vergleich zur alten Beleuchtung ein ungewöhnlich intensives Licht, sondern fügen sich dank ihrer dekorativen Aufmachung sehr harmonisch in das Gesamtbild des Kirchenraumes ein. Im Laufe der nächsten Wochen werden auch die beiden Lampen vor der Empore durch gleiche Beleuchtungskörper ersetzt.
Quelle: Bogener Zeitung 25.09.1954
Hunderdorf. (Unfall) Auf dem Weg zur Arbeitsstätte, in die Bäckerei Kalm in Hunderdorf, stürzte am Mittwoch Frau Höhn aus Lindfeld mit dem Rad so unglücklich, daß sie sich einen doppelten Beinbruch zuzog. Die Verunglückte kam mit dem Rad zu Fall, als sie einen Abkürzungsweg einbiegen wollte. Da sich der Unfall schon um 5 Uhr früh ereignete, dauerte es einige Zeit, bis ihre Hilferufe gehört wurden und der Transport ins Krankenhaus veranlaßt werden konnte.
Quelle: Bogener Zeitung 25.09.1954
Hunderdorf. (Den Film) „Der Henker von London“ zeigen am Samstag die bayerwaldlichtspiele zur gewohnten Stunde im Baier-Saal.
Quelle: Bogener Zeitung 25.09.1954
Hunderdorf. (Evangelischer Gottesdienst) Am Sonntag um 9.30 Uhr versammelt sich die evangelische Gemeinde im Nebenzimmer des Gasthauses Sandbiller in Apoig zur gemeinsamen Feier des Gottesdienstes.
Quelle: Bogener Zeitung 25.09.1954