Rückblick und Vorschau an der Jahreswende
Gemeinde vor Vollendung und Durchführung großer Aufgaben
Hunderdorf. Das vergangene Jahr war für die Gemeinde Hunderdorf der Beginn einer großen Umstellung, ist doch zu berücksichtigen, daß aus dem kleinen Ort, dessen wirtschaftliche Struktur die gleiche Zusammenstellung aufwies wie die tausend anderen niederbayerischer Dörfer, ein Industrieort geworden ist, dessen Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist, der man schon jetzt Rechnung zu tragen hat. So wurden zu Beginn des Jahres 1954 durch die Wohnungsbaugenossenschaft Bogen 24 Wohnungen fertiggestellt und an die Mieter übergeben, um den durch viele Neuzugänge entstandenen Wohnraummangel zu beheben. Im Juli des Jahres wurde das größte Straßenbauprojekt des Kreises mit dem Straßenbau Bärndorf – Hunderdorf begonnen. Der erste Bauabschnitt konnte jedoch nicht wie vorgesehen bis zum Ende des Jahres beendet werden. In der gleichen Zeit hat die Gemeinde zwar einen recht unvollkommenen, aber doch in seinen Anfängen immerhin bemerkenswerten Ausbau der Ortsbeleuchtung vorgenommen. Ebenfalls kamen die beiden Schulhäuser zu notwendigen Reparaturen. Brand und Wideraufbau des Zweigwerkes der „Nolte u. Co. Möbel GmbH.“ brachten nach großer Bestürzung letzten Endes wieder große Zuversicht bei ca. 300 Arbeitern und Angestellten des Betriebes. Auch vom Hochwasser vergangenen Sommers blieb die Gemeinde nicht verschont. Besonders traf dieses Unglück die Landwirtschaft. Dagegen war der Abschluß des zweiten Bauabschnittes im Wasserleitungsbau ein wahrer Segen für die Einwohnerschaft. Zu einem Festtag für die Gemeinde wurde zu Ostern der Aufzug der neuen großen Kirchenglock. Damit wurde das Kirchengeläute wieder vollkommen. Bei den technischen Neuerungen wäre anzuführen, daß erstmals das Fernsehen in unseren Ort Einzug hielt. Neben diesen ausgeführten Vorhaben aber waren im letzten Jahre auch eine Reihe neuer Aufgaben und Notwendigkeiten für Hunderdorf aufgetaucht und zum Teil schon versprochen worden.
Vordringliches Projekt ist natürlich die Fertigstellung des Straßenbaues, zu dem bereits die Finanzierung klargestellt ist. Im Anschluß an diesen Bau wird auch der geplante Gehsteig zwischen Bahnlinie und Straße von Hunderdorf nach Apoig in Angriff genommen werden. Ein Bebauungsplan ist ebenfalls bereits in Bearbeitung und wir für Gemeinde und Baulustige in gleicher Weise Erleichterung bringen. Eine Angelegenheit, die als Folge der starken Bebauung und der Wasserleitung zu einer Lösung drängt, ist die Kanalisation. Da bisher die Abwässer zum Teil in ungedeckten Gräben ablaufen, wird dieses Problem vielleicht bald zum Zuge kommen müssen und wird eventuell durch den geplanten Neubau von Siedlungswohnungen noch beschleunigt. Der Friedhofsneubau, bzw. die Erweiterung des Friedhofs, wird nicht nur eine Angelegenheit der Hunderdorfer Gemeindeväter, sondern auch der Gemeinden Steinburg und Gaishausen sein. Ob im Hinblick auf diese großen Aufgaben die Gemeinderäte noch den Mut haben, an den Neubau eines Schulhauses, das die beiden alten Schulhäuser mit nur vier Schulsälen ablösen soll, zu gehen, ist fraglich. Gleichermaßen wird es mit dem Schwimmbad sein, für das bereits im verflossenen Jahr ein Plan erstellt wurde. Eine schöne Aufgabe für den Trachtenverein wäre es, durch eine Gedenktafel auf das ehemalige Wohnhaus des Mühl-Hiasl hinzuweisen. Der Bau von Löschwasserteichen in Sollach und Lindfeld dürfte der Gemeinde wenig Sorgen machen, wenn sie auch den Bau vorwärts zu treiben hat.
Es wird kein leichtes Jahr werden. Doch mit etwas Schwung und Weitblick von zuständiger Seite dürften gerade in diesem Jahr die angeführten Maßnahmen als Voraussetzung für eine Weiterentwicklung unserer Gemeinde auch zu einem positiven Abschluß kommen.
Quelle: Bogener Zeitung 03.01.1955
Saalschlacht in der Neujahrsnacht
Hunderdorf. Im Verlauf eines Sylvestertanzes kam es in einer hiesigen Gastwirtschaft in der Nacht zum Samstag zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Besuchern, die sich bald zu einer regelrechten Saalschlacht entwickelte. Als dann bei den Schlichtungsversuchen auch der Wirt tätlich angegriffen wurde, rief dieser das Ueberfallkommando der Landpolizei herbei, das die Rauflustigen aus dem Saal entfernte.
Quelle: Bogener Zeitung 03.01.1955
Sandbiller-Vater 79 Jahre
Hunderdorf. In erstaunlicher körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische konnte um die Jahreswende der Gasthofbesitzer Sandbiller sen. Seinen 79. Geburtstag feiern. Sandbiller, der vor 50 Jahren die Wirtschaft am Bahnhof in Apoig übernommen hat, kann in Hinblick auf die Modernisierung seines Betriebes als vorbildlicher Gastronom des Vorwaldes angesprochen werden. Zwar hat offiziell sein Sohn die Gastwirtschaft übernommen, doch überall spürt man in dem Wirtschaftsbetrieb noch die vorsorgliche Hand des „Opa“. Wir wünschen ihm noch viele gesunde Jahre im Kreise seiner Familie und seiner Gäste.
Quelle: Bogener Zeitung 03.01.1955
Hunderdorf. (Beerdigung) Noch in den letzten Tagen des alten Jahres mußte die Familie Mautner von Thananger den Heimgang ihres Vaters betrauern. Im 47. Lebensjahr stehend, hatte das Herzleiden viel zu früh seinem Leben ein Ende gesetzt. An seinem Grabe würdigten Belegschaftsmitglieder der „Nolte-Möbel“ in dem Verschiedenen einen guten Arbeitskameraden. Für die Betriebsleitung legte Herr Legler einen Kranz nieder. H. H. Kiermeier spendete dem Verstorbenen die kirchlichen Segnungen.
Quelle: Bogener Zeitung 03.01.1955
Hunderdorf. (Die Theaterfreunde), die sich dem Besucherring angeschlossen haben, fahren am 22. Januar zum Besuch der Operette „Nacht in Venedig“ nach Regensburg. Anmeldungen sind unbedingt bis 8. Janaur bei Rektor Hösl erforderlich. Die große Anteilnahme und die ausgezeichnete Organisation der letzten Besuchsfahrt bildete für die Hunderdorfer Theaterfreunde einen geglückten Auftakt für dieses Besucherringunternehmen.
Quelle: Bogener Zeitung 03.01.1955
Neues Jahr mit Weihe der Schule Ainbrach begonnen
Nach Ueberwindung vieler Schwierigkeiten erhielten die Ortschaften an der Donau ein schönes Schulhaus – Gemeinde Amselfing und der ganze Landkreis sind stolz auf dieses Werk
Ainbrach. Die Gemeinde Amselfing, im besonderen aber die der Gemeinde zugehörigen und an der Donau gelegenen Ortschaften konnten das neue Jahr mit einer Feier beginnen, die in die Geschichte der Gemeinde in Letternschrift eingehen sollte. Ein hundertjähriges Bestreben fand mit dem Bau des Schulhauses seine Erfüllung, das am gestrigen Sonntag von H. H. Pfarrer Reitinger aus Schambach geweiht wurde.
Seit jeher mußten die Kinder der Gemeinde Amselfing die Schulen in Nachbargemeinden besuchen und dabei ergaben sich besonders Schwierigkeiten für die Kinder aus den Donauorten, denn sie mußten auf dem Schulweg die Donau in der Fähre und zeitweilig zu Fuß auf dem Eis überqueren, Führte die Donau starkes Hochwasser oder viel Treibeis, dann konnte die Fähre nicht über den Strom fahren und der Schulbesuch war unmöglich. In ungünstigen Jahren konnte das zu ganz erheblichen Ausfällen an Unterrichtsstunden führen. Dazu kam die Gefahr für die Gesundheit der Kinder, die in hohem Maße Wind und Wetter ausgesetzt waren, abgesehen von den Gefahren des Stromes. Alle Bemühungen aber, auf dem diesseitigen Donauufer eine Schule zu errichten, scheiterten seit Jahrzehnten an finanziellen Schwierigkeiten und anderen Widerständen. In den letzten beiden Jahren war jedoch der Wille zum Schulhausneubau nicht mehr zu verdrängen und mit Hilfe des Kreistages, der Kreisverwaltung und der Schulbehörde bei der Regierung für Niederbayern wurde erreicht, daß der Schulhausbau in das Stadium der Planung gebracht werden konnte. Dabei ist die Unterstützung zu erwähnen, die Regierungspräsident Dr. Ulrich diesem Projekt angedeihen ließ, denn als ihm im Frühjahr 1954 die Situation geschildert wurde, machte r gleichsam durch alle Gegenbestrebungen einen Federstrich und sagte: „Selbstverständlich wird diese Schule gebaut!“ In kurzer Zeit waren dann alle Schwierigkeiten überwunden und auf dem Zeichentisch im Kreisbauamt wurden Schule u. Lehrerwohnhaus entworfen, wie sie heute als zierliche und doch repräsentative Gebäude in Ainbrach errichtet sind.
Die Festlichkeiten zur Schulhausweihe wurden mit einem feierlichen Gottesdienst eingeleitet, bei dem der gut ausgebildete Ittlinger Kirchenchor eine Festmesse sang. Unter der Leitung von Oberlehrer K. Meindl ist dieser Kirchenchor zu einer fein eingestimmten Gemeinschaft geworden, die kirchenmusikalischen Werke und Chorlieder mit beachtlichem Niveau vorzutragen weiß. Auch zur Ausgestaltung der Feier im Schulhaus trug der Chor mit vierstimmig gesungenen Liedern bei. Von Schulkindern wurden Gedichte vorgetragen. Bürgermeister Gruber begrüßte de Gäste und sprach über die Sorgen, die er und der Gemeinderat gehabt hatten, bis die Schule gebaut werden konnte. Sie sei ein Segen für die Kinder und für die ganze Gemeinde sei allen zu danken, die zum Gelingen des Werkes mitgeholfen haben oder ihre Unterstützung gaben. Besonders dankte der Bürgermeister Landrat Bickleder, dem Kreistag, Kreisbaumeister Himmel und Dipl.-Ing. Käser, Reg.-Rat Dr. Limmer, H. H. Pfarrer Reitinger, dem Gemeinderat von Amselfing, Mühlenbesitzer Rothammer, Baumeister Bauhuber aus Straßkirchen und allen Handwerkern und Arbeitern.
Landrat beglückwünschte die Gemeinde zu dem gelungenen Werk und sprach darüber, wie notwendig es gewesen sei, gerade für Ortschaften an der Donau eine Schule zu errichten. Dankbar erinnerte er an das Verständnis der Bürger der Ortschaft Amselfing, denn andere Maßnahmen, die ihnen vielleicht näher gelegen wären, wurden zu Gunsten des Schulhausbaues zurückgestellt. Regierungsrat Dr. Limmer überbrachte die Glückwünsche der Regierung. Bezirksschulrat Fischer erwähnte, es sei zu begrüßen, daß auch ein schlichtes Lehrerwohnhaus gebaut wurde, denn der Lehrer auf dem Lande müsse auf vieles verzichten, und deshalb sollte ihm durch eine hübsche Wohnung ein kleiner Ausgleich geboten werden. Auch Mühlenbesitzer Rothammer, der sich in besonderem Maße für den Schulhausbau in Ainbrach eingesetzt hatte, richtete Gruß- und Dankesworte an die Versammelten. Dann übergab Bürgermeister Gruber im Auftrag des Gemeinderates die Schlüssel der neuen Schule an Schulleiter Meindl, der früher an der Schule in Ittling gewirkt hat und als hervorragender Pädagoge gilt.
Die Weihe der neuen Schule hatte H. H. Pfr. Reitinger vorgenommen, der viel dazu beigetragen hat, daß die Schule überhaupt errichtet werden konnte. Er hatte sich seinerzeit sofort bereit erklärt, den Religionsunterricht zu übernehmen und hatte auch selbst die Bestrebungen zum Schulhausbau unterstützt. Als nach der Feier die Bevölkerung die schönen Schulräume besichtigte waren viele Worte des Lobes zu hören und es darf gesagt werden, daß sich mit den Kindern die gesamte Gemeinde an dem schönen Werk erfreut. Die Festgäste trafen sich dann im Gasthaus Rothammer, wo der Ittlinger Kirchenchor nach dem Festmahl wiederholt mit gesanglichen Darbietungen hervortrat. Ab 14 Uhr klangen die Feierlichkeiten mit einem Elternnachmittag aus. (-tt-)
Quelle: Bogener Zeitung 03.01.1955
Hunderdorf. (Standesamtlicher Rückblick) Bemerkenswert ist der Geburtenanstieg innerhalb der Gemeinde. Im letzten Jahr wurden 27 Geburten eingetragen, Es wurden auf dem Standesamt außerdem 13 Todesfälle und 12 Eheschließungen beurkundet.
Quelle: Bogener Zeitung 05.01.1955
Hunderdorf. (Auszahlung) Heute werden in der Zeit von 8 – 9 Uhr die Auszahlungen der Fürsorge- und Unterstützungsgelder vorgenommen.
Quelle: Bogener Zeitung 05.01.1955
Hunderdorf. (Von der Gemeinde) Mit Wirkung vom 1. Januar hat die Gemeindeschreiberin Th. Pollmann den Dienst aus familiären Gründen quittiert. An ihrer Stelle wird Anna Bugl, die bereits von 1946-1950 diesen Posten innehatte, die schriftlichen Belange der Gemeinde erledigen. – Das Vermessungsamt Straubing fordert aus Anlaß der Übernahme der Bodenschätzungsergebnisse auf, die neuen Liegenschaftskataster der Gemeinde Hunderdorf in den Diensträumen des Vermessungsamtes Straubing vom 1. 1. Bis 31. Januar einzusehen. Beschwerden gegen die neuen Eintragungen müssen bis Ende Januar schriftlich vorgetragen werden.
Quelle: Bogener Zeitung 05.01.1955
Familie in zwei Jahrzehnten ausgestorben
Was Totenbretter in Apoig erzählen – Der „Suppenbrunzer“ zu Unrecht beschuldigt
Hunderdorf. Im Bayerischen Wald gibt es ein interessantes, wenn auch jetzt sehr selten ge wordenes Gegenstück zu den bekannten Rum- und Schnapsflaschen der Seefahrer an der Wasserkante, in die aus Holz Tauben, die vermutlich den hl. Geist versinnbildlichen sollten, eingebastelt und dann über den Tischen in den Bauernstuben aufgehängt wurden. Heute findet man diese Glaskugeln nur mehr selten und wer sich die Suche in alten Bauernhäusern ersparen will, kann sie viel leichter im Kreismuseum in Bogen besichtigen. Von diesen Glaskugeln, denen der Volksmund etwas derb den Namen „Suppenbrunzer“ gegeben hat, weil sich der aufsteigende Dampf der Speisen an dem kühlen Glas niederschlug und das kondensierte Wasser an der Kugel herunterlief und in die Schüsseln tropfte, ist eine Geschichte zu berichten.
Wenn man vom Bahnhof Hunderdorf aus den Wanderweg nach Windberg einschlägt, der kurz nach der Bogenbachbrücke rechts abzweigt, gelangt man nach etwa 50 m an ein Haus, dessen Scheunenanbau 12 Totenbretter trägt. Das wäre weiter nicht auffallend, aber auf diesen Brettern kehrt der Familienname Trummp immer wieder. Wie man daraus entnehmen kann, ist diese Familie mit sieben Personen innerhalb von zwei Jahrzehnten ausgestorben. Dabei fällt auf, daß drei Generationen vertreten sind: Großeltern, Eltern und Kinder. Wie man dieses Sterben erklärte, hat man lange Zeit so erzählt:
Auch bei dieser Familie hing über dem Eßtisch in der Stube eine Glaskugel mit der hölzernen Taube. Genau so, wie oben beschrieben, wiederholte sich auch hier zu den Mahlzeiten der Vorgang: der heiße Dampf der Speisen stieg auf, kühlte sich ab und kam in Wassertröpfchen wieder zurück in die Schüsseln. Als nun ein Familienmitglied nach dem anderen erkrankte und starb, machte man sich doch Gedanken über das rätselhafte Sterben dieser Leute. Man entdeckte nun eines Tages, daß an dem Aufhänger der Glaskugel eine große Spinne ihren Unterschlupf gefunden hatte. Da die Spinne ohnedies in dem Ruf eines giftigen Tieres steht, kam man bald zu der einfachen, wenn auch schließlich nicht haltbaren Erklärung, die Spinne sei durch den aufsteigenden heißen Dampf jedesmal gereizt worden und hätte deshalb immer ihr Gift abtropfen lassen, wenn die Leute gerade beim Essen saßen. Da sich auf dem Tisch die Eßschüsseln befanden, habe man das gefährliche Gift mitgegessen, das dann schließlich zum Tod aller Familienmitglieder geführt habe.
So simpel heute auch diese Auslegung klingen mag, so wurde doch recht glaubwürdig vorgebracht und war eine Erklärung für eine schwere übertragbare Krankheit in der Familie. Angst vor unheimlichen Krankheiten, die jung und alt den Tod brachten, ließ Spinne und „Suppenbrunzer“ lange Zeit in unverschuldeten Verdacht kommen.
Quelle: Bogener Zeitung 10.01.1955
Generalversammlung der Feuerwehr
Windberg. Die Freiw. Feuerwehr hielt ihre Generalversammlung ab. Der stellvertretende Feuerwehrinspektor und Kommandant der Feuerwehr Windberg Georg Wagner konnte eine stattliche Anzahl Mitglieder im Gasthaus Deschl begrüßen. Nach der Verlesung des Jahresberichtes gab Kassier Zitzelsberger den Kassenbericht. Kommandant Wagner sprach dann kurz über die Uebungen im letzten Jahr und dankte allen Mitgliedern für die rege Teilnahme. Er wies darauf hin, daß es auch die Aufgabe im kommenden Jahr sei, die Schlagkraft und die Einsatzbereitschaft der Wehr weiter zu heben und zu fördern. Die Kameraden rief er auf, alle erforderlichen Uebungen möglichst zahlreich zu besuchen. Sie beginnen regelmäßig für alle Gruppen nachmittags 14.30 Uhr. Fernerhin beschloß man, zur Vereinheitlichung der Uniformen 30 Hemden anzuschaffen. Dann soll in absehbarer Zeit ein Feuerwehrball veranstaltet werden, dessen genauer Zeitpunkt aber noch nicht feststeht. Anschließend befaßte man sich noch mit einigen aktuellen Fragen.
Quelle: Bogener Zeitung 10.01.1955
Züchtergenossenschaft erhält Verbandsbullen
Hunderdorf. Zu einer außerordentlichen Versammlung trafen sich am Mittwoch abend die in der „Zuchtgenossenschaft Hunderdorf“ zusammengeschlossenen Fleckviehzüchter im Gasthaus Sandbiller. Der Obmann der Genossenschaft, Herr Franz, Sollach, konnte neben den Mitgliedern auch den Obmann der Bezirksgenossenschaft Bogen, Bauer Schütz aus Menach und Dr. Formann vom Tierzuchtamt Regen begrüßen. Letzterer gab einen Ueberblick über die bisherige Tätigkeit der Zuchtgenossenschaft Hunderdorf von der Gründung im Jahr 1950 bis zur Gegenwart. In dieser Zeit sind bereits 2 Bullen gekauft worden, die jeweils 2 Jahre gehalten wurden. Da man nun wieder vor einer Neuerwerbung stand, entschloß man sich, durch den Zuchtverband für Fleckvieh, Abtlg. Bayr. Wald, einen Verbandsbullen zur Verfügung zu bekommen. Dieser Verbandsbulle, der übrigens der erste im Landkreis Bogen sein wird, kommt schon in den nächsten Tagen in die Gemeinde, wo der bei Neumaier in Sollach untergestellt wird. Wie wir erfahren, handelt es sich hier um einen Bullen der Zuchtwertklasse II, der bei der Absatzveranstaltung in Blausfelden zu einem Preis von 4000 DM erworben wurde. Er wird voraussichtlich für die Dauer von 2 Jahren von der Zuchtgenossenschaft übernommen.
Quelle: Bogener Zeitung 15.01.1955
Hunderdorf. (Gründungsversammlung) Zur Gründung eines Ortsvereins hält das Katholische Werkvolk am Sonntag um 14.30 Uhr im Gasthaus Edbauer eine Versammlung. Diözesansekretär Weichmann aus Regensburg und Bezirksvorsitzender Frey aus Straubing werden dabei zum Thema „Das Katholische Werkvolk und sein Wollen“ sprechen.
Quelle: Bogener Zeitung 15.01.1955
Hunderdorf. (Beerdigung) Am Donnerstag wurde der im 81. Lebensjahr verstorbene Wagnermeister Josef Pflügl aus Wegern im Pfarrfriedhof beigesetzt. Viele Trauernde hatten sich eingefunden, um ihm auf seinem letzten Weg zu begleiten. Kooperator Lobmeier sprach vom Lebensweg des Verstorbenen und fand tröstliche Worte für die Hinterbliebenen.
Quelle: Bogener Zeitung 15.01.1955
Erfolgreiches Jahr für den Gesangverein
Hunderdorf. Man kann dem Gesangverein für das vergangene Jahr zweifellos zugestehen, der rührigste und erfolgreichste Verein unter allen Vereinen in Hunderdorf gewesen zu sein. Das geht allein aus dem Rechenschaftsbericht des 1. Vorstandes Höhn hervor, der beid er Jahresversammlung 39 Zusammenkünfte und 9 Veranstaltungen im Jahre 1954 aufweisen konnte. Besonders hervorzuheben sind dabei das Frühlingskonzert und der Bunte Abend, deren Zusammenstellung und Durchführung auf beachtlichem Niveau lagen und die den eifrigen Sängern auch den Erfolg in der Oeffentlichkeit brachten. Nach kurzen Dankesworten an alle Mitarbeiter und Mitglieder trat Vorstand Höhn von seinem Amt zurück, um dem Alterspräsidenten Wenz. Ritschl die Neuwahl der Vorstandschaft anzuvertrauen. Wie erwartet, ging daraus August Höhn als 1. Vorsitzender hervor. 2. Vorstand Sepp Müller, Liedermeister, Rektor Hösl, 2. Liedermeister, Lehrer Maier, 1. Schriftführer Walter Barbian Stv. Willi Steckler. Fräulein Gretl Worbs wurde als bisherige Kassenverwalterin nach Revision der Kasse Entlastung erteilt und gleichzeitig wurde sie wieder einstimmig mit diesem Posten betraut. 2. Kassier Frau Reichelt, Notenwartin Anni Groß, Vertreterin Fräulein Seel. Liedermeister Hösl gab bekannt, daß er auch im neuen Jahr wieder sehr an der Verbesserung des Chors arbeiten werde. Es werde auch nicht zu umgehen sein, daß bei der großen Anzahl der aktiven Mitglieder nunmehr eine strenge Auslese bei Neuaufnahmen getroffen werde. Es sei vorgesehen, in diesem Jahr auch in Verbindung mit der Liedertafel Bogen aufzutreten. Im Juni wird der Verein einen Ausflug unternehmen, über dessen Ziel man sich noch zu einigen hat. Der Sängerball wurde auf 9. Februar festgesetzt, ferner ist ein Faschingskränzchen.
Quelle: Bogener Zeitung 17.01.1955
Hunderdorf. (Todesfall) In den frühen Morgenstunden des Samstag verschied nach längerer Krankheit, jedoch schnell und unerwartet, im Alter von 68 Jahren der Landwirt Michael Sieber aus Hoch.
Quelle: Bogener Zeitung 17.01.1955
Nach Gottes hl. Willen verschied am Samstag früh um ½ 3 Uhr unser lieber Gatte, Vater, Pflegevater, Schwiegervater, Bruder, Schwager, Onkel und Pate
Herr Michael Sieber
Landwirt und langjähriger Vorarbeiter
in Hoch
nach längerem Leiden, jedoch schnell und unerwartet, im 68. Lebensjahr selig im Herrn.
Hoch, Bauernholz, Straubing, München, Niederwinkling, den 15. Januar 1955
In tiefer Trauer:
Cäcilie Sieber, Gattin
Alois Sieber, Sohn mit Familie
Frieda Fronauer, Pflegetochter mit Töchterchen
Trauergottesdienst am Dienstag, den 18. 1., um 9 Uhr in Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung 19.01.1955
Jugendwoche beendet
Windberg. In der vergangenen Woche führte der Kreisjugendring im Landkreis eine Jugendwoche durch. Sie stand unter dem Motto: „Die Jugend spielt und tanzt“. So lag auch das ganze Gewicht aller Veranstaltungen im Bereich des Musischen. Von Montag bis Freitag fanden jeden Abend an einzelnen Orten Jugendabende statt, und zwar in Falkenfels, Konzell, Bogen, Stallwang und Mitterfels. Ueber das Wochenende hatte der Vorsitzende des KJR, H. H. Pater Siard Meier die Jugendleiter ins Jugendheim Windberg eingeladen, wo ein Jugendleiterlehrgang die Jugendwoche beenden sollte. Der Referent des Bayerischen Jugendringes, Fritz Herrgott, versuchte, die recht solide Grundlage, die Florian Harlander und Toni Detterbeck in früheren Kursen schufen, weiter zu festigen. Er legte auch hier besonderes Gewicht auf Singen, Spielen und Tanzen. Es war erfreulich zu sehen, wie die Teilnehmer auch bei diesem Kurs ihre schon früher gezeigte Aufgeschlossenheit erneut unter Beweis stellten. Einen wesentlichen Beitrag lieferten die Bayerwaldlichtspiele mit einem Film, bei dem besonders die schauspielerischen Leistungen den Teilnehmern viele Anregungen für das eigene Spiel zu geben vermochten. (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 19.01.1955
Obstbauern im Vorwald am Scheideweg
Baumpflege muß intensiviert werden – Obstbauverein vor neuen Aufgaben
Hunderdorf. Es waren am Sonntag viele Mitglieder des Hunderdorfer Obstbauvereins in das Gasthaus Sandbiller gekommen, um aus dem berufenen Mund des Kreisfachberaters Kilger neue Anregungen für den Obstbau zu bekommen. Es war allerdings nichtgerade erfreulich, was dann Herr Kilger seinen Zuhörern im Hinblick auf den gegenwärtigen Stand des heimischen Obstbaues erzählen konnte, und gar manchen mag er als „Schwarzseher“ erschienen sein, als er über die Lage auf dem Obstmarkt berichtete. Ein Großteil der Schuld an der ungünstigen Entwicklung ist bei den Baumbesitzern selbst zu suchen, die eben die notwendige Umsicht für die Auslese und Pflege des Baumbestandes vermissen lassen. Nimmt diese augenblickliche Richtung ihren Fortgang, so dürfte allerdings für die hiesigen Obstbauern der beste Absatz im Mostobst, im Fabrikobst oder in der sogenannten mittleren Wirtschaftssortierung zu finden sein. Ann den Beispielen der Obstkulturen am Bodensee, in der Schweiz und Italien erklärte dann Fachberater Kilger wie die Behandlung unserer Obstbäume vorzunehmen wäre: Weg mit dem überflüssigen Holz beim Ausschneiden, sorgfältige Spritzungen, ausreichende Düngung und weg mit den veralteten Baumbeständen; das sind dioe Hauptpunkte für einen Erfolg. Erfreulicherweise sehen immer mehr Obstbauern diese Notwendigkeit ein und richten sich danach. Als guten Start für die Arbeit des hiesigen Obstbauvereins kann man es werten, daß schon für kommenden Freitag ein Schulungskurs festgelegt wurde, bei dem Herr Kilger im Obstgarten von Herrn Neumeier, Sollach, die Veredlungsarbeit zeigen wird.
Anschließend gab Schroftführer Rektor Hösl die Jahresarbeit des Vereins für 1954 bekannt. Es wurden vier Versammlungen abgehalten, die Obstpresse instand gesetzt und an alle Mitglieder je ein Baum zum Preis von -.90 DM abgegeben. Der Mitgliederstand liegt bei 51 und wurde noch im Laufe der Versammlung durch Neuzugänge erhöht. Der Wart der Obstpresse, Herr Kern, berichtete, daß im vergangenen Jahr insgesamt 91 Zentner Obst angeliefert und gepreßt wurden.
Für schönen Fensterschmuck wurden folgende Einwohner ausgezeichnet: Niedermeier, Hunderdorf; Bugl, Lindfeld; Maier, Hunderdorf; Neumaier, Hofdorf; Hastreiter, Hunderdorf; Frankenberger, Hunderdorf; Gmeinwieser, Hoch; Bauer, Hoch; Gmeinwieser, Stetten; Baier, Hofdorf, und Reiner, Lindenbrunn. Die Firmen Sparrer, Straubing, Naimer, Langholz und die Raiffeisenkasse Windberg hatten dazu Preise gestiftet, aus denen sich die Hausbesitzer je einen Zierstrauch, eine Flasche Obstwein oder einen jungen Obstbaum aussuchen konnten.
Geschäftsführer Lehrer Maier versicherte, auch die Volksschüler der Oberstufe für die Obstbaumpflege zu interessieren und einen Kurs abzuhalten. Ebenfalls wurde von ihm angeregt, im Laufe des Faschings einen Kappenabend zu veranstalten.
Quelle: Bogener Zeitung 26.01.1955
Danksagung
Für die innige Anteilnahme beim Tode meines lieben Gatten, unseres Vaters, Pflegevaters, Schwiegervaters, Großvaters, Bruders, Schwagers, Onkels und Paten
Herrn Michael Sieber
Landwirt und langjähriger Vorarbeiter in Hoch
sagen wir allen ein herzliches Vergeltsgott. Besonders den Schwestern des Krankenhauses Bogen und der Geistlichkeit der Pfarrei Hunderdorf, außerdem Dank auch H. H. Dekan Kiermaier für die trostreichen Worte am Grabe und dem Kirchenchor für den erhebenden Grabgesang. Ebenso innigen Dank für die vielen Kranzspenden, der Frau Berta Enders und der Firma Mayr aus Straubing und dem VdK für die eigenhändige Kranzniederlegung. Ferner danken wir allen aus nah und fern, die an den Trauerfeierlichkeiten teilgenommen haben.
Hoch bei Hunderdorf, den 22. Januar 1955
Die tieftrauernden Hinterbliebenen
Quelle: Bogener Zeitung 26.01.1955
Hunderdorf. (Sängerball) Der Festball des Gesangvereins findet nicht wie ursprünglich festgelegt am 9. Februar, sondern schon am 8. Febr. im Gasthaus Sandbiller statt.
Quelle: Bogener Zeitung 28.01.1955
Hunderdorf. (Beerdigung) Zum siebenten Male seit Beginn dieses Jahres standen am gestrigen Donnerstag Trauernde an einem offenen Grabe eines Pfarreimitgliedes. Es war die Landwirtin Kreszenz Hunger aus Lintach, die nach kurzer Krankheit im Alter von 76 Jahren und sieben Monaten im Krankenhaus in Bogen verschied und auf dem hiesigen Pfarrfriedhof zur letzten Ruhe gebettet wurde. H. H. Dekan Kiermaier würdigte in seiner Grabrede das arbeitsreiche christliche Leben der Verstorbenen und der Kirchenchor umrahmte mit einem Grablied die Trauerfeier.
Quelle: Bogener Zeitung 28.01.1955
Hunderdorf. (Käthe Reitberger Oberlehrerin) Mit Wirkung vom 1. 4. 1954 wurde die an der hiesigen Volksschule tätige Lehrerin Frl. Käthe Reitberger von der Regierung zur Oberlehrerin ernannt. Damit fand die aufopfernde Arbeit einer Erzieherin ihre verdiente Würdigung.
Quelle: Bogener Zeitung 28.01.1955
Fahnenweihe wird vorbereitet
Hunderdorf. Nachdem bei der Generalversammlung der Ankauf einer neuen Feuerwehrfahne und die Abhaltung einer Fahnenweihe beschlossen wurde, hat sich in der Zwischenzeit der Festausschuß der FFW – bestehend aus Bürgermister Reiner, Kommandant Schaubeck, sowie den Mitgliedern Hirtreiter, Hornberger Ludwig und Hornberger Hans, Schmiedbauer und Beck bereits näher mit den verschiedenen Punkten befaßt. Der Tag der Fahnenweihe wurde auf den 22. Mai festgesetzt. Eine Untersuchung der alten Fahne ergab ein negatives Ergebnis, so daß gleichzeitig mit einer Fahnenstickerei Verbindung aufgenommen wurde, welche bis zum Festtag die neue Fahne anfertigen soll. Das Motiv für das Fahnentuch steht bereits fest, ebenfalls ist schon die ungefähre Kaufsumme festgesetzt. Am kommenden Sonntag findet nun um 15 Uhr im Gasthaus Baier eine Feuerwehrversammlung statt, in der der Festausschuß von seiner Vorarbeit berichten wird.
Quelle: Bogener Zeitung 02.02.1955
Hunderdorf. (Vom Standesamt) Während im Vormonat sieben Todesfälle in der Pfarrgemeinde zu verzeichnen waren, wurde im Januar nur der Bundesbahnangestellte Otto Schäfer in das Sterberegister eingetragen. Geboren wurden; Gabriele Rosa Wuttke, Hunderdorf, und Felizitas Maria Schreiner, Eglsee. Eheschließung erfolgte keine.
Quelle: Bogener Zeitung 02.02.1955
Hunderdorf. (Theaterfahrt) Anmeldungen zur Teilnahme an der Fahrt zur Operette „Der Zigeunerbaron“ in Regensburg müssen bis spätestens zum 12. Februar bei Rektor Hösl vorgenommen werden.
Quelle: Bogener Zeitung 02.02.1955
Hunderdorf. (BdK-Versammlung) Am Samstag findet um 19 Uhr im Gasthaus Baier eine Versammlung des BdK statt, in der RA Dr. Homma sprechen wird. Alle Kindergeldempfänger werden gebeten, die Originalanträge mitzubringen, da sie nochmals unterschrieben werden müssen.
Quelle: Bogener Zeitung 02.02.1955
Deckringe werden neu gebildet
Windberg. Am Sonntag fand im Gasthaus Hilmer in Irenzfelden eine sehr gut besuchte Gemeindeversammlung statt. Bürgermeister Karl Amann begrüßte die Gemeindemitglieder und kam gleich auf das Hauptthema zu sprechen, nämlich die Bullenhaltung. Es haben sich drei Windberger Landwirte freiwillig bereit erklärt, einen gekörten Bullen zu halten. Es wurde beschlossen, die Kühe in der Gemeinde zu zählen und dann auch für die kommende Zeit die Deckringe wieder neu einzuteilen. Zu diesem Zweck soll ein Ausschuß gebildet werden. Die Landwirte, die sich bereit erklärten, die Bullen zu halten, sind Faltl in Feiertaghof, Hilmer in Irenzfelden und die Klosterverwaltung in Windberg. Da sich also in der Gemeinde gekörte Bullen befinden, ist es nicht gestattet, in eine Nachbargemeinde zu treiben. Gemeindeschreiber Wurm erläuterte das neue Kinderbeihilfebesetz. Er bat die in Frage kommenden Personen noch diese Woche in die Gemeindekanzlei zu kommen. Mitzubringen sind die Geburtsdaten der Kinder sowie der Bescheid der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft. Der Obmann Girl des BBV wies auf die Unterstützung hin, die die Landwirte vom BBV bisher erhlten hätten und die ihnen auch in Zukunft gewährt werde. Leider wurde durch eine unsachliche Diskussion kein besonders wertvoller Beitrag zur Aussprache geliefert.
Quelle: Bogener Zeitung 02.02.1955
Zwei Erzieherinnen wurden geehrt
Lehrerin Elfriede Kroupa im Ruhestand – Käthe Reitberger wurde Oberlehrerin
Hunderdorf. Am Donnerstag nachmittag hatten sich die Lehrkräfte der hiesigen Volksschule sowie der Bürgermeister der Gemeinde und Schulrat Strewitzek im Cafe´ Weinzierl eingefunden, um in einer schlichten Feierstunde zwei Lehrkräfte für ihre aufopfernde Arbeit im Volksschuldienst zu ehren. Es waren dies die Lehrerin Elfriede Kroupa, die aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand treten mußte, und die Lehrerin Käthe Reitberger, die von der Regierung zur Oberlehrerin ernannt wurde. In einer herzlichen Ansprache würdigte Schulleiter Rektor Hösl die Zusammenarbeit mit der nunmehr aus dem Dienst scheidenden Kollegin Kroupa, die nach ihrer Ausweisung aus dem Sudetenland hier in Hunderdorf bald nach dem Kriegsende die Arbeit an der Schule aufgenommen hat. Obwohl ihr Lebensweg durch den Tod ihres Mannes, die Ausweisung und den Verlust ihres Sohnes von schweren Schicksalsschlägen gezeichnet war, gab es für sie keine Resignation, keine Verbitterung. – Ihre ganze Liebe schenkte sie den anvertrauten Kindern und sie verstand es, ihren Mädchenklassen einen Teil ihrer eigenen vornehmen Gesinnung aufzuprägen. Im Namen des Lehrkörpers überreichte Rektor Hösl der Scheidenden ein Geschenk und wünschte im Namen aller noch recht viele und gesunde Lebensjahre. Schulrat Strewitzek überbrachte Frau Kroupa die Glückwünsche der Regierung, des Landrates, und seinen persönlichen Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Schulamt. Er bedauerte aufrichtig das vorzeitige Ausscheiden der Kollegin aus dem Schuldient, die durch ihre ausgezeichnete Arbeit im Unterricht immer die uneingeschränkte Anerkennung ihrer Vorgesetzten besaß. Bürgermeister Reiner dankte im Namen der Gemeinde für die verdienstvolle Arbeit der Erzieherin und überreichte mit herzlichen Glückwinschen für ihr weiteres Leben ein schönes Geschenk. Mit bewegten Worten dankte Lehrerin Kroupa allen, die ihr diesen Ehrentag bereitet hatten, und griff nochmals zurück in die Zeit ihrer Ankunft in Hunderdorf, das ihr, dank des Entgegenkommens aller, zur zweiten Heimat geworden ist.
Nicht minder herzlich gestalteten sich die Gratulationen der Anwesenden für Lehrerin Reitberger zu ihrer Ernennung zur Oberlehrerin. Schulleiter Hösl überbrachte Glückwünsche und Geschenke der Lehrerschaft, während Bürgermeister Reiner namens der Gemeinde die Glückwünsche aussprach und ein schönes Blumengebinde überreichte. In einer schönen Feierstunde hatten zwei verdiente Lehrkräfte eine kleine Würdigung ihrer langjährigen Berufsarbeit erfahren.
Quelle: Bogener Zeitung 05.02.1955
Wird die Ortstraße geteert?
Hunderdorf. Tausende von Mark mußten aufgewendet werden, um die Ortsstraße in den letzten Jahren wieder befahrbar zu machen. Doch alle diese Arbeiten konnten nur Maßnahmen sein, die Straße einigermaßen zu erhalten. Ihre unzureichende Breite und ihre Anfälligkeit gegen Witterung und Verkehr machen es notwendig, sie zu erweitern und auszubauen. In diesen Tagen wurde der Gemeinde ein Kostenvoranschlag unterbreitet, der den Ausbau der Ortsstraße vom Bahnübergang nach Apoig bis zum Lagerhaus Betzelbacher vorsieht. Einschließlich der Teerung würde dieser Umbau, der in zwei Abschnitten (Bahnübergang – Schreienrei Meier und Meier – Lagerhaus Betzelbacher) geplant ist, ungefähr auf 15 000 DM kommen. Es kann wohl angenommen werden, daß der Landkreis einen nicht unwesentlichen Teil davon übernimmt und der Rest durch Hand- und Spanndienste, sowie durch Zuschüsse für die Gemeinde noch beträchtlich reduziert werden kann. Die tatsächlichen Ausgaben würden danach in einem tragbaren Ausmaße die Gemeinde belasten. Wie wir dazu von zuständiger Seite erfahren haben, ist die Geschäftswelt auch an dem Ausbau des restlichen Teiles der Ortsstraße interessiert. Freilich werden sich dabei die Kosten bedeutend erhöhen, doch im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit der Teerdecke und die Verschönerung des Ortsbildes würde diese Neugestaltung zweifellos einen Gewinn bringen. In der kommenden Woche werden die Gemeinderäte zu einer Sitzung zusammentreten, um über das Schicksal der Ortsstraße zu beraten. Man braucht wohl nicht allzu optimistisch sein, wenn man annimmt, daß dabei ein positives Ergebnis erzielt werden kann.
Quelle: Bogener Zeitung 05.02.1955
Um Kindergeld und Wohnungen
Hunderdorf. Das Wochenende brachte im Gasthaus Baier eine stark besuchte Versammlung des BdK. Leider war der angekündigte Referent, Dr. Homma aus Bogen, am erscheinen verhindert. An seiner Stelle übernahm das Vorstandsmitglied Achtziger-Bogen – nachdem der Vorstand des OV, Otto Schulmeister, die Mitglieder begrüßt und die Versammlung eröffnet hatte – das Wort zum derzeitigen Stand der Bestrebungen des Bundes. Er hob vor allem die unterschiedliche Behandlung der verschiedenen sozialen Schichten im Hinblick auf die Kindergeldgewährung hervor und sprach sich für eine alle Stände betreffende gleichlaufende Regelung aus. Er kritisierte jene, welche eine solche Angleichung der Kindergeldbezüge ablehnen und forderte alle Betroffenen auf, durch einen Zusammenschluß innerhalb des BdK den Bund stark genug zu machen, daß er seine Interessen gewichtig vertreten kann.
Der Vorstand des BdK-Kreisverbandes Bogen, Otto Hafner, kam in seinen Ausführungen auf die Wohnungsnot besonders für kinderreiche Familien zu sprechen. Gerade diese Familien wären durch ihre meist große Mitgliederzahl nicht in der Lage, teuere Wohnungen zu mieten und könnten auch andererseits nicht in Kleinstwohnungen untergebracht werden. Es sei für sie noch wenig geschehen. Allerdings seien Richtlinien des Bundes vorhanden, wonach die Baugenossenschaften diese Verhältnisse berücksichtigen sollten. Aehnlich sei die Lage auf dem Arbeitsmarkt, wo man bei Einstellungen zu wenig die kinderreichen Väter berücksichtige.
In einer heftig geführten Diskussion wurden von einzelnen Teilnehmern auch die Wohnungsverhältnisse in Hunderdorf einer Kritik unterzogen. Seit Jahren seien einzelnen Familien mit mehreren Kindern in kleinsten Wohnungen untergebracht. Bürgermeister Reiner erklärte, daß die Zahl der Altwohnungen für die Wohnungssuchenden zu wenig sei. Leider fehle ihm bei Siedlungsbauten die Zuständigkeit, hier Wohnungssuchende einweisen zu lassen.
Ein Antrag des Schriftführers Stark auf Entbindung vom Amt wurde von der Mehrheit der Versammlung nicht gebilligt. Als Kassier wurde Frau Emma Lichey gewählt, da die bisherige Verwalterin dieses Amtes ihren Posen zur Verfügung gestellt hatte.
Quelle: Bogener Zeitung 09.02.1955
Hunderdorf. (Es heiraten) am Montag der Landwirt Schroll aus Unterholzen und die Landwirtstochter Lehner aus Oberstetten. – Die kirchliche Trauung nahm H. H. Dekan Kiermeier ind er Pfarrkirche vor, während die weltliche Feier im Gasthaus Edbauer stattfand.
Quelle: Bogener Zeitung 09.02.1955
Keine Resignation bei Rückschlägen
Windberg. Der Obstbauverein hielt im Gasthaus Grüneisl in Meidendorf seine Generalversammlung. Der erste Vorstand des Vereins, N. Wurm, der sich schon so viele Verdienste um den Obstbau erworben hat, begrüßte die so überaus zahlreich erschienenen Mitglieder und Obstbauern, ferner als Ehrengäste Landrat Hafner, Kreisfachberater Kilger und Verwalter Zirnbigl. Wurm gab dann den Jahresbericht. – Der Windberger Verein zählt zur Zeit 81 Mitglieder und ist somit einer der größten im ganzen Kreis. Das wichtigste Ereignis im vergangenen Jahr war zweifellos die Einweihung des neuen und modernen Obstlagerhauses in Windberg, das nicht nur den Windberger Obstbauern, sondern dem ganzen Kreis zugute kommt. In diesem ihrem Lagerhaus hat die Raiffeisengenossenschaft auch die moderne Mostpreßanlage untergebracht, die den Obstbauern sehr oft die einzige Gelegenheit bietet, das sonst unverkäufliche Mostobst zu verwerten. Neben der Obstverwertung beschäftigte sich der Redner vor allem mit der Obstsammelstelle, die sich bereits gut bewährt hat.
Landrat Hafner befaßte sich in seinem Referat mit der Lage des Obstbaues im Landkreis. Er bedeute natürlich in keiner Weise eine Gelegenheit, große Geschäfte zu machen, sondern bilde in den meisten Fällen nur die unbedingt erforderliche Existenzgrundlage, Kreisfachberater Kilger legte bei seinem Vortrag besonderes Gewicht auf technische Fragen. Er rief alle auf, ungeachtet der Rückschläge fest zusammenzuhalten und unentwegt weiterzuarbeiten. Baywa-Verwalter Zirngibl aus Bogen gab wertvolle Ratschläge zur sachkundigen Düngung in der Landwirtschaft.
Als Höhepunkt der Versammlung überreichte der Landrat 3 besonders verdienten Obstbaupionieren Ehrenurkunden, nämlich: Ruppert Feldmeier sen. von Meidendorf, Landwirt Josef Schötz aus Dambach und dem Landwirt Xaver Haimerl von Dambach. Fachberater Kilger hielt dann einen Lichtbildervortrag über den Gebäude- und Fensterblumenschmuck. Er stelle ein wertvolles Stück Volkstum dar, das es zu pflegen gelte, nicht alleind er Fremden wegen, sondern vor allem zur eigenen Freude. Er gab seiner großen Freude Ausdruck, eine stattliche Zahl Windberger Häuser zeigen zu können, deren Blumenschmuck prämiert wurde. Die Preisträger sind: Sophie Faltl-Feiertaghof, Maria Wurm-Windberg, Kreszenz Loibl-Windberg, Ottilie Nidermeier-Unterbucha, Zenta Amann-Apoig, Anna Feldmer-Biehl, Maria Frankl-Ried, Aloisia Feldmeier-Meidendorf.
Die recht harmonisch verlaufene Versammlung war besonders ausgezeichnet durch eine sehr rege und sachliche Diskussion zu allen aufgeworfenen Problemen und Fragen.
Quelle: Bogener Zeitung 09.02.1955
Fahnenweihe der Feuerwehr am 22. Mai
Etwa 1400 DM müssen aufgebracht werden
Hunderdorf. Der überaus gute Besuch der Feuerwehrversammlung im Gasthaus Baier zeigte, wie stark das Interesse der Mitglieder und Beteiligten an der bevorstehenden Fahnenweihe der Hunderdorfer Wehr ist. Bürgermeister Reiner gab als Vorstand der FFW einen Bericht über die Tätigkeit des Festausschusses seit der letzten Generalversammlung. Von der Firma Rieder in Straubing wurde ein Kostenvoranschlag eingeholt, nach dem die neue Feuerwehrfahne auf rd. 1000.- DM kommt. Das Fahnenbild wird auf der einen Seite die Kirche von Hunderdorf, das Pfarrhaus und die obere Schule zeigen. Im weiteren sind die Ausgaben für Musik, die Festabzeichen und das Trauerband veranschlagt worden. Damit kommt die Fahnenweihe, die definitiv am 22. Mai stattfindet, teuerer, als bisher geplant wurde.
Kommandant Schaubeck bat deshalb alle Mitglieder und auch die Einwohnerschaft um recht lebhafte Unterstützung. Neben den Abgaben der Mitglieder wird man vor allem auf Spenden angewiesen sein. Als Patenverein wird die FFW Windberg ihre Zustimmung nicht versagen. Neben den hiesigen Vereinen werden etwa 40 auswärtige Vereine zur Teilnahme eingeladen.
Als besonderes Plus für die Feuerwehrmänner konnte die Anschaffung von neuen Feuerwehrröcken gewertet werden, für deren Herstellung von der Gemeinde Hunderdorf 500.- DM zur Verfügung gestellt wurden. Als zweiter Fahnenjunker wurde Xaver Baier aus Hofdorf bestimmt. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde auch der Uebungsplan für dieses Jahr bekannt gegeben, nach dem jeweils um 13 Uhr am 20. März, 8. Mai und 6. November eine Schulübung und am 11. April, 5. Juni, 9. Juli, 11. September und 16. Oktober eine Einsatzübung stattfindet. Bei der Aufstellung des Alarmplanes wurde beschlossen, für die Feuermeldung die zuständigen Telefonstellen in der Gastwirtschaft Baier, Schreinerei Härtenberger und Kaufhaus Meier zu benützen.
Quelle: Bogener Zeitung 11.02.1955
Hunderdorf. (Gelungener Sängerball) Auch heuer hatte die Sängerschar den Sandbillersaal wieder herrlich dekoriert und damit schon den äußeren Rahmen für das Gelingen ihres Faschingsballes geschaffen. Die unermüdliche Kapelle unter Leitung von Herrn Sattler und die frohe Stimmung aller Anwesenden tat ein Uebriges, um den Abend zum Höhepunkt der hiesigen Faschingsereignisse werden zu lassen. Kein Wunder, daß alle Gäste bei Tanz, Gesang und Unterhaltung auf ihre Rechnung kamen u. man sich erst bedenklich lange nach Mitternacht voneinander trennen konnte.
Quelle: Bogener Zeitung 11.02.1955
Hunderdorf läßt Teilbebauungspläne erstellen
Neue Wohnbaugebiete am Bahnhof Apoig und am Lindfelder Weg – Ausbau und Teerung der Ortsstraße in Aussicht gestellt
Hunderdorf. In einer lebhaften Sitzung befaßten sich am Donnerstag die Gemeindeväter mit der Erstellung eines Wirtschafts- und Bebauungsplanes und der Erweiterung und Teerung der Ortsstraße.
Neuerliche Baugesuche hatten den Ausschlag gegeben, den ersten Punkt möglichst bald zu klären. Kreisbaumeister Kraus bemerkte im voraus, daß es für die Gemeinde unumgänglich sein wird, durch die Erstellung eines Bebauungsplanes ein weiteres wildes Bebauen der Grundstücke zu verhindern. Er legte den Gemeindevertretern nahe, gleich durch die Beschaffung eines Wirtschaftsplanes, der für Jahrzehnte hinaus die Bautätigkeit im Ortsbereich festlegen und auch auf neue Straßenzüge und die notwendige Abwasserregulierung im Orte Rücksicht nehmen würde, auf weite Sicht zu handeln. Angesichts der hohen Kosten (ca. 2000 bis 3000 DM) stellten die Gemeinderäte diesen Plan zurück, entschlossen sich aber die rasche Erstellung von Bebauungsplänen für das Siedlungsgebiet rechts vom Bahnhof Apoig und das Gelände am Lindfelder Weg. Das Baugelände bei Apoig umfaßt ca. 3 Hektar und das Gelände am Lindfelder Weg ca. 1 Hektar. Als verbindliche Kosten für die Herstellung des Bebauungsplanes wurden je Hektar 115 DM genannt. Diese Kosten und auch die anfallenden Lasten für Wasserleitungsbau, Lichtanschluß und späteren Wegebau werden von der Gemeinde als Anliegerkosten auf die einzelnen Bauherrn umgelegt, so daß keine Mehrbelastung des Gemeindehaushaltes eintreten wird. Im Hinblick auf die Straße, welche später das Wohnbaugelände in Apoig erschließen soll, einigte man sich auf die Führung durch die Mitte dieses Geländes und nicht entlang der Bahnlinie, da man im letzteren Falle die Grundstücke nur einseitig erreichen würde. – Die Baugesuche Buhl und Klar wurden zurückgestellt, bis der neue Bebauungsplan aufliegt.
Ebenfalls heftig diskutiert wurde der Kostenvoranschlag zum Ausbau und zur Teerung der Ortsstraße vom Bahnübergang bis zum Lagerhaus Betzelbacher. Dieser Ausbau ist in zwei Abschnitten (Bahnübergang – Schroll und Schroll – Betzelbacher) vorgesehen. Es wurde angeregt, daß die Baufirma eingehendere Unterlagen überbringt und in nächster Zeit eine Begehung dieser Straße durchgeführt wird, bei der bereits mit den angrenzenden Grundstücksbesitzern Fühlung genommen und über die Bereitwilligkeit kleinerer Grundabtretungen für die Straßenerweiterung verhandelt wird.
Zum Ansuchen eines Gemeinderatsmitgliedes, mit der Teerung dieses Straßenstückes auch den Ausbau der Ortsstraße zur Gemeinde, Gasthaus Baier, Härtenberger und Anschluß zur neuen Straße vorzunehmen, konnte Herr Kraus mitteilen, daß diese Möglichkeit dann bestünde, wenn der Kreis die alte Straße Hunderdorf – Bogen belassen könnte. Durch staatliche Zuschüsse wäre dann die Erstellung einer staubfreien Decke auf diesem Straßenstück innerhalb des Ortsbereiches möglich. Allerdings müsse vorher die Kanalisation im Ortsbereich gelöst sein, da sonst die Teerdecke zu stark den Wassereinflüssen ausgesetzt sei.
Nach Aussprache über eine Reihe weiterer Gemeindeprobleme und einer geheimen Sitzung schloß die Gemeinderatssitzung.
Quelle: Bogener Zeitung 11.02.1955
Todesanzeige
Gott, der Allmächtige, nahm gestern nachmittags 4 Uhr unseren geliebten Vater, Schwiegervater, Großvater und Paten
Herrn Josef Stoiber
Austragslandwirt von Wegern
nach längerer Krankheit, jedoch schnell und unerwartet, nach Empfnag der letzten heiligen Ölung im Alter von 69 Jahren zu isch in sein Reich.
Wegern, Regensburg, Straßkirchen, Heilingwies, den 11. 2. 1955
In tiefer Trauer:
Josef Stoiber, Sohn mit Familie
Maria Schwarz, Tochter mit Familie
Fanny Gritsch, Tochter mit Familie
und übrige Verwandte
Am Sonntag, den 13. 2. 1955, vormittags 9 Uhr, Trauergottesdienst in der Pfarrkirche in Hunderdorf, anschl. Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung 12.02.1955
Werkvolkgruppe Hunderdorf aktiv
Hunderdorf. Am Sonntag versammelten sich die Mitglieder der Werkvolkgruppe Hunderdorf zu ihrer ersten Monatsversammlung. Der erste Vorstand Plager übergab H. H. Dekan Kiermeier das Wort zur Begrüßung. Als Referenten konnte der Dekan zur Freude der zahlreichen Anwesenden H. H. Pfarrer Dr. Will aus Kirn bei Regensburg begrüßen, ferner den Bezirks-Vorsitzenden Frey aus Straubing mit seinen Mitarbeitern Retzer und Stadler. Pfarrer Dr. Will referierte über die Schulung im Werkvolkheim Ramspau und über aktuelle Tagesfragen. Anschließend dankte H. H. Kiermeier für die vortrefflichen Ausführungen und gab dem Bezirksvorsitzenden Frey das Wort. Frey gliederte die neugegründete Gruppe in den Verband ein und sprach noch kurz über die Werkvolksatzungen. H. H. Dekan Kiermeier und der 1. Vorstand überreichten an 25 Mitglieder die Mitgliedsbücher und die Verbandsnadeln. Weitere fünf Neuaufnahmen konnten getätigt werden.
Quelle: Bogener Zeitung 16.02.1955
Hunderdorf. (Beerdigung) Groß war die Zahl der Trauergäste, die am Sonntag dem Austragslandwirt Josef Stoiber aus Wegern das letzte Geleit gaben. Den 69jährigen hatte der Tod am Freitag von einer schweren Krankheit erlöst. H. H. Dekan Kiermeier würdigte in seiner Grabrede das christliche Leben des Verstorbenen. Die Männer der FFW Steinburg, deren Mitglied der Verblichene war, geleiteten ihn zur letzten Ruhestätte, während eine Kapelle mit Trauermusik die Beerdigungsfeier umrahmte.
Quelle: Bogener Zeitung 16.02.1955
Hunderdorf. (Familienabend) Einen gemütlichen Familienabend, bei dem vor allem die älteren Jahrgänge auf ihre Rechnung kommen werden, gestaltet der Obstbauverein am Donnerstag um 20 Uhr im Gasthaus Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung 16.02.1955
Hunderdorf. (Es heirateten) am gestrigen Dienstag der Bauer Ludwig Fellinger aus Sollach und die Bauerstochter Maria Miethaner aus Höfen bei Kollnburg. H. H. Dekan Kiermeier nahm die kirchliche Trauung vor. Im Gasthaus Baier fand die weltliche Feier nach altem Brauch statt.
Quelle: Bogener Zeitung 16.02.1955
Volkswagen stürzte über Böschung
Meidendorf. Zu einem Verkehrsunfall kam es am Montag gegen 17.40 Uhr auf der Landstraße zwischen Meidendorf und Rinkam. Ein Mietautounternehmer aus Kollnburg, der sich auf dem Heimweg von Straubing befand, fuhr mit einem Volkswagen-Transporter auf der glatten Straße etwa zwei Kilometer vor Meidendorf über eine ca. 5 Meter hohe Böschung hinunter. Der Wagen überschlug sich mehrmals, kam wieder auf die Räder zu stehen, fuhr etwa 10 Meter weiter und stürzte nochmals einen kleinen Abhang hinab, um schließlich mit den Rädern nach oben liegen zu bleiben. Während das Fahrzeug schwer beschädigt wurde, kam der Fahrer wie durch ein Wunder mit dem Schrecken davon.
Quelle: Bogener Zeitung 16.02.1955
Steinburg. (Feuerwahrball) Die FFW Steinburg hält ihren Faschingsball am Sonntag im Gasthaus Solcher am Bahnhof ab.
Quelle: Bogener Zeitung 16.02.1955
Hunderdorf. (Schlingenleger am Werk) Jungen der Volksschule fanden am Freitag auf dem Weg zur Schule einen jämmerlich jaulenden Hund, der sich in einer Drahtschlinge verfangen hatte. Die Schlinge war gerade dort angebracht worden, wo – wie aus den Fährten im frischen Schnee ersichtlich war – ein Hasenwechsel vorbeiführte.
Quelle: Bogener Zeitung 21.02.1955
Hunderdorf. (Lastzug blieb hängen) Durch den starken Schneefall in diesen Tagen und die dadurch herbeigeführte Straßenglätte blieb ein Möbeltransporter mit Anhänger auf der Anhöhe nach der Ortsausfahrt in Richtung Bogen stecken. Der Verkehr war dadurch stundenlang blockiert. Die Lastfahrzeuge mußten warten, während Pkw’s an der flachen Straßenböschung vorbeigeschleust wurden. Diese Vorfälle, die sich auf der alten Straße nach Bogen in letzter Zeit wiederholt ereigneten, zeigen, wie notwendig gerade in Richtung Hunderdorf – Bogen der Bau der neuen Straße ist.
Quelle: Bogener Zeitung 21.02.1955
Hunderdorf. (Von der FFW) Dem Festausschuß zur Vorbereitung der Fahnenweihe gehört auch Karl Zollner an. Zollner ist Kassier und langjähriges Mitglied der FW Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 21.02.1955
Hunderdorf. (Beerdigung) Im Alter von 80 Jahren verschied am Donnerstag der Heimatvertriebene Gustav Kurzbach, zuletzt wohnhaft in Apoig. Der Tod ihres Gatten traf Frau Kurzbach besonders schwer, da erst in den letzten Monaten eine Tochter nach schwerer Krankheit im Kreiskrankenhaus Bogen starb. Die Beerdigung fand in Anwesenheit der hiesigen evang. Gemeinde im Pfarrfriedhof statt.
Quelle: Bogener Zeitung 21.02.1955
Nach Gottes hl. Willen verschied am Samstag, den 19. Februar, 23 Uhr, meine liebe Schwester, Schwägerin, unsere gute Tante
Jungfrau Helene Spranger
Bauerstochter
wohlvorbereitet mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 69 Jahren.
Grabmühl, den 21. Februar 1955
In tiefer Trauer:
Ludwig Spranger mit Familie
und Verwandtschaft
Trauergottesdienst am Mittwoch, den 23. Februar 1955, 9 Uhr, in der Pfarrkirche zu Hunderdorf, anschließend Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung 21.02.1955
Wann endlich wird die Straße gebaut?
Windberg. Seit einem halben Jahrhundert ist die Gemeinde Windberg bestrebt, zwischen den Orten Windberg und Meidendorf über Irenzfelden eine Verbindungstraße herzustellen. Wegen des nicht mehr tragbaren Straßenzustandes wurde 1948 das Problem des Straßenneubaues erneut aufgerollt. 1950 wurde eine eigene Interessengemeinschaft gegründet.
Irenzfelden, eine Ortschaft mit nicht ganz 150 Einwohnern, ist überhaupt mit keiner Straße erreichbar. So daß diese Menschen bei Regenwetter und im Winter völlig abgeschnitten sind. Besonders nachteilig ist dieser Umstand in gesundheitlicher Hinsicht, da weder Arzt noch Hebamme auch auch der Tierarzt diesen Ort m Bedarfsfalle rasch erreichen können. Zwischen den Ortschaften Irenzfelden (479 m) und Windberg (418 m) liegt der Bühler Berg (490 m) und die Schlucht des Dambaches (350 m). Somit ist auf eine Entfernung von etwa 500 m ein Höhenunterschied von rund 130 m zu bewältigen. Dieser steile Weg wird bei schweren Regenfällen vom herabstürzenden Wasser vollständig ausgeschwemmt, so daß die großen Granitblöcke des Untergrundes ein Befahren dieser Wege unmöglich machen. Ferner ist die Ortschaft Windberg zugleich Sitz der Gemeinde, Schulort, Pfarrdorf und Sitz des Lagerhauses. Der weg zum Bahnhof Hunderdorf führt über Windberg. Täglich müssen zahlreiche Arbeiter diesen Weg benutzen und annähernd 50 Prozent der Schulkinder auf ihm zum Unterricht nach Windberg gehen. Im Winter und in regnerischen Jahreszeiten können die Schulkinder bisweilen nicht nach Windberg gelangen, da es die Wegeverhältnisse nicht gestatten. Auch der Leichentransport zum Friedhof in Windberg ist in den ungünstigen Jahfreszeiten außerordentlich schwierig.
Die größten Schwierigkeiten liegen auf wirtschaftlichem Gebiet. Die Ortschaften Irenzfelden – Meidendorf und Umgebung liegen 6 km vom Bahnhof Hunderdorf entfernt, wohin auch die Anlieferung der landw. Erzeugnisse und des Holzes erfolgen muß. Ferner müssen von dort auch der Kunstdünger und die sonstigen landwirtschaftlichen Bedarfsgüter abgeholt werden. Hier macht sich das Fehlen der Verbindungsstraße am ärgsten bemerkbar und behindert jeglichen wirtschaftlichen Aufstieg der Ortschaften. Bis zur Ortschaft führt ein verhältnismaßig gute Wirtschaftsstraße von der Bezirksstra0e Bogen-Steinburg-Rattenberg, so daß die beabsichtigte Verbindungsstraße eine Querverbindung Bogen – Englmar sein würde. – Mit dem Bau dieser Verbindungsstraße würde dem Kraftverkehr ungemein gedient, da die Fahrzeuge jetzt, wenn sie von Windberg nach Meidendorf oder Irenzfelden wollen, die 18 km lange Strecke über Hunderdorf – Bogen – Waltersdorf – Meidendorf – Irenzfelden umfahren müssen.
In seiner letzten Sitzung beschloß der Gemeinderat Windberg, die Neuprojektierung der Wirtschaftsstraße Windberg – Meidendorf wieder ernstlich in die Weg zu leiten. Landrat Hafner wurde gebeten, diese Angelegenheit weiterzuleiten. Ferner wurden Landrat Hafner und Baurat Schmid gebeten, die beabsichtigte Linienführung nochmals zu besichtigen. Der entsprechende Antrag liegt ja schon zwei Jahre beim Landratsamt bzw. bei den zuständigen Ministerien. Sicher werden die Gemeindebürger auch bei diesem Vorhaben – wie bei allen früheren Unternehmungen – ihre große Bereitschaft zur freiwilligen Mitarbeit erneut unter Beweis stellen.
Die beabsichtigte Verbindungsstraße würde sicherlich viel zur wirtschaftlichen Hebung des Gemeindegebietes und darüber hinaus des ganzen Landkreises beitragen. Nicht zuletzt würde Windberg mit seinen vielen kulturhistorischen Bauten und Denkmälern durch den Bau der Straße dem Fremdenverkehr erschlossen werden können. (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 26.02.1955
Düngung steigert Ernteertrag
Hunderdorf. Der gute Besuch der Bauernversammlung im Gasthaus Sandbiller konnte als erfreuliches Zeichen für die Aufgeschlossenheit der landwirtschaftlichen Bevölkerung gewertet werden. Landwirtschaftsdirektor Stärz sprach über Grünlandwirtschaft und die damit verbundene Notwendigkeit der Silobeschaffung. Diplomlandwirt Faas vom Deutschen Kalisyndikat Hersdeld beleuchtete dann dieses Thema im einzelnen und verstand es dabei ausgezeichnet, an Hand von Lichtbildern das günstige Verhältnis von Düngung und Ertrag herauszustellen. Schon bei einem zum Düngen von Wiesen aufgebrachten Durchschnittsbetrag von 28 DM pro Tagwerk ist es möglich, den Futterertrag auf das Drei- bis Vierfache zu steigern. Damit ist erst die ausreichende Futtermenge garantiert, um die Grünfütterung auch im Winter durchführen zu können. Diplomlandwirt Faas gab genaue Vorschläge über die richtige Anwendung und Verwendung von Handelsdünger. Der Direktor der Kartoffelflockenfabrik Regensburg referierte über Kartoffelanbau und -absatz. Um einen geregelten Absatz herbeiführen zu können, empfahl der Referent Anbauverträge mit der Kartoffelflockenfabrik Regensburg abzuschließen, durch die ein laufender Absatz für den Anbauenden gesichert sei. Den letzten Vortrag hielt der Verwalter Zirngibl vom Baywa-Lagerhaus Bogen, der auf allgemeine landwirtschaftliche Fragen einging und manche Bedenken zerstreuen konnte. Der lebhafte Beifall und die angeregte Aussprache zeigten deutlich, auf welch fruchtbaren Boden die Worte der Vortragenden gefallen waren.
Quelle: Bogener Zeitung 02.03.1955
Dekan Kiermeier 40 Jahre im Dienste des Herrn
Hunderdorf. Am 3. März konnte H. H. Dekan Kiermeier auf eine 40jährige vorbildliche Arbeit im Weinberg des Herrn zurückblicken. Wenn gerade anläßlich dieses Ehrentages der Jubilar ausdrücklich bat, von allen öffentlichen Ehrungen abzusehen, dann bestimmt deshalb, weil er für seine fast 20jährige nimmermüde Arbeit als Seelsorger der Pfarrei Hunderdorf nicht die Anerkennung in Form einer Feier wünscht, sondern als geistlicher Betreuer dieser großen Pfarrgemeinde die aus dem Herzen kommende Tat aller seiner Pfarrmitglieder, das Verständnis seiner Bemühung um eine immer schönere Ausgestaltung des Gotteshauses und die Anteilnahme am christlichen Leben jeder öffentlichen Ehrung vorzieht.
Kurz sei der Lebenslauf des Geistlichen gestreift. Am 2. 6. 1889 in Schaltdorf im Kreis Rottenburg geboren, führte ihn das vorbereitende Studium zunächst an das Gymnasium in Landshut, später nach Straubing. Im Jahre 1910 trat er als Absolvent in das Priesterseminar Regensburg ein. Am 3. 3. 1915 empfing er im Dom zu Regensburg die hohe priesterliche Weihe. Nach zwölfjähriger Kooperatorenzeit brachte ihn seine Tätigkeit als Religionslehrer nach Mitterteich. 5 Jahre war er Seelsorger in Geigand und trat am 1. Februar 1936 für Pfarrer Betthausen, der im September 1935 gestorben war, die Nachfolge in Hunderdorf an. Es war nicht leicht, das große Werk, das hier sein Vorgänger begonnen hatte, die Fertigung der damals im Rohbau erstandenen Pfarrkirche, zu beenden. Doch der vollendete Bau zeigt, daß mit zeitlichem Weitblick und viel künstlerischem Verständnis H. H. Dekan Kiermeier diese schwierige Aufgabe gemeistert hat. Das Gotteshaus ist nicht nur zum religiösen Mittelpunkt der Pfarrei geworden; es bildet auch das ästhetische Zentrum des Ortes. Gleichsam, als ob diese Aufgabe ihm den Weg gewiesen hätte für sein weiteres Schaffen, hat Dekan Kiermeier seit dieser Zeit unermüdlich an der Vollendung der Kirche und der übrigen kirchlichen Gebäude weitergearbeitet.
Doch auch den allgemeinen Interessen des Ortes hat sich der Jubilar immer aufgeschlossen gezeigt. Am 15. 9. 1952 erfolgte die Ernennung zum Dekan des Dekanats Bogenberg. Im zwanzigsten Jahr betreut nun H. H. Kiermeier die Pfarrei Hunderdorf. Seine Leistung beim Bau der Kirche und ihrer Einrichtungen, seine offene und kräftige Art der Kanzelsprache, seine aufgeschlossene Haltung bei allen Problemen der Gemeinde, seine aufopfernde Seelsorge und die Anteilnahme am Wohl und Wehe seiner Pfarrkinder lasen ihm von allen aus voller Anerkennung und Dankbarkeit für sein unermüdliches Schaffen noch viele Jahre segensreichen Wirkens in seiner Pfarrei wünschen.
Quelle: Bogener Zeitung 05.03.1955
Bezirkspräses beim Werkvolk
Hunderdorf. Der Bezirkspräses des Katholischen Werkvolks besuchte die Gruppe Hunderdorf bei ihrer Monatsversammlung im Gasthaus Edbauer. H. H. Pfarrer Staudigl-Grafentraubach sprach über den Aufbau der katholischen Arbeitervereine, heute Werkvolk. Der Bezirksvorstand von Straubing sprach über die Arbeit des Vorstandes in der Gruppe und über die Aufgaben der Frau im Werkvolk. Es wurde auch die endgültige Wahl der Vorstandschaft durchgeführt. 1. Vorstand Plager, 2. Vorstand Eichinger, Schriftführer Watzl, 1. Kassier Frl. Plötz, stellv. Kassier Kagerbauer, Frauenvertreterin Fr. Schedlbauer, Jugendvertreter Max Neuberger und Frl. Berger, Beisitzer Jos. Schötz. Auch konnten wieder Neuaufnahmen getätigt werden, so daß die junge Werkvolkgruppe heute schon 33 Mitglieder zählt. H. H. Präses Dekan Kiermeier dankte allen für die schöne Zusammenarbeit.
Quelle: Bogener Zeitung 11.03.1955
Hunderdorf. (Evangelischer Gottesdienst) Am Sonntag beginnt die evangelische Gemeinde wieder mit ihren vierwöchentlichen Haupt- und den zwischenzeitlich festgelegten vierzehntäglichen Hilfsgottesdiensten. Der erste Gottesdienst mit hl. Abendmahl beginnt um 9.30 Uhr. Der Gemeindenachmittag muß leider ausfallen und wird auf einen späteren Zeitpunkt verlegt.
Quelle: Bogener Zeitung 11.03.1955
Pläne für die Ortsstraße
Hunderdorf. Die Baufirma Schuhbauer-Bogen hat nun genaue Unterlagen und einen Lageplan zum Ausbau der neuen Ortsstraße an die Gemeinde Hunderdorf gesandt. In nächster Zeit wird die Begehung dieser Straße und eine erste Aussprache der Gemeinde- und Baufirmavertreter über die kostenlose Abtretung kleiner Grundstücksstreifen mit den Angrenzern erfolgen. Es dürfte zum Teil auch von der Einstellung der Angrenzer abhängen, ob in dieser Angelegenheit noch in diesem Jahr etwas unternommen wird. Für die Gemeindeväter wird die Entscheidung über den Straßenbau im Hinblick auf die Kostenfrage nicht leicht sein.
Quelle: Bogener Zeitung 11.03.1955
Hunderdorf. (Theaterbesucherring) Am Samstag, 26. März, wird Jean Gilberts Operette „Die keusche Susanne“ besucht. Anmeldungen bis zum 15, März bei Rektor Hösl.
Quelle: Bogener Zeitung 11.03.1955
Hunderdorf. (Kino) „Klara Schuhmanns große Liebe“ heißt der Film, den die Bavarialichtspiele am Sonntag im Gasthaus Baier zeigen.
Quelle: Bogener Zeitung 11.03.1955
Josef Schötz 80 Jahre
Hunderdorf. Eine der bekanntesten Erscheinungen unseres Ortes ist der Schneidermeister Josef Schötz, der am morgigen Donnerstag seinen 80. Geburtstag feiern kann. Erstaunlich rüstig ist der Jubilar und wenn er die langen Jahre seines Lebens zurückblickt, dann weiß er keinen Tag, an dem er krank gewesen ist. „Dazu habe ich keine Zeit g’habt“, sagt er und daraus ist zu ersehen, daß ihn auch sein Humor, den er in seiner 40jährigen Tätigkeit als Hochzeitslader immer wieder bewies, nicht verlassen hat. Herr Schötz stammt aus einer alteingesessenen Hunderdorfer Familie, die bereits im Jahre 1846 in Hunderdorf urkundlich benannt ist. 1896 eröffnete er in Hunderdorf sein Geschäft. Nachdem der Tod allzu früh seine Gattin; die ihm zwei Söhne schenkte, entriß, verehelichte er sich 1929 mit Frau Berta Löw, die noch heute Freud und Leid mit ihm teilt. Längere Zeit gehörte der Jubilar dem Gemeinderat und der Kirchenpflegschaft an. Heute noch nimmt er regen Anteil an den Geschehnissen des Alltags und liest mit besonderem Interesse das „Straubinger Tagblatt“, das er schon seit 60 Jahren bezieht. Wir wünschen das Beste für noch viele Lebensjahre!
Quelle: Bogener Zeitung 16.03.1955
Es geht um die Ortsstraße
Hunderdorf. Heute Mittwoch um 18 Uhr findet in der Gemeindekanzlei eine öffentliche Gemeinderatssitzung statt, bei der als Hauptthema der Ausbau und die Teerung der Ortsstraße von der Bahnüberfahrt Hunderdorf-Apoig bis zum Lagerhaus Wanninger behandelt wird. Bereits am Dienstag fand in der Gemeindekanzlei im Beisein von Bürgermeister Reiner, Kreisbaumeister Kraus, Bauunternehmer Schuhbauer und der Straßenangrenzer eine Aussprache statt, bei der sich alle Angrenzer für eine Grundstücksabtretung zugunsten des Straßenbaues verbürgten.
Quelle: Bogener Zeitung 16.03.1955
Hunderdorf. (Kino) Die Bayerwaldlichtspiele zeigen am Sonntag um 20 Uhr im Baier-Saal den Streifen „Die Seeteufel von Cartegna“
Quelle: Bogener Zeitung 16.03.1955
Bienenzucht-Lehrgang
Steinburg. Vom 22. Bis 24. 3. Findet in der Brauerei Berger, Steinburg, ein Bienenzuchtlehrgang statt, auf dem Bienenzuchtberater Hammedinger aus Regensburg auch Lichtbilder über Bienenzucht zeigen wird. Kursbeginn ist am 22. März um 9 Uhr. Die Kursgebühr beträgt 2 DM. Veranstalter ist der Bienenzuchtverein Steinburg.
Quelle: Bogener Zeitung 16.03.1955
Der Straßenbau steht im Vordergrund
Bau der Ortsstraße abhängig von den Zuschüssen – Kein Baugrund für BdK-Siedlungen
Hunderdorf. In der Sitzung des GR am Mittwoch standen bedeutende Probleme auf der TO. Bürgermeister Reiner konnte auch Bauunternehmer Schuhbauer-Bogen begrüßen, der über „Ausbau und Teerung der Ortsstraße“ referierte. Schuhbauer legte neu Kostenvoranschläge unter Einbeziehung der Kosten für die notwendige Kanalisation des Bauabschnittes Bahnübergang Hunderdorf-Apoig bis Lagerhaus Wanninger vor. Die Kosten für den Ausbau dieses Straßenstückes belaufen sich auf ca. 27 000 DM. Nach eingehender Durchsicht der Unterlagen kam jedoch die Mehrheit der GR zu dem Ergebnis, daß bei einer Inangriffnahme dieses Projekts auch der Ausbau und die Teerung des Straßenstückes Lagerhaus Betzelbacher bis Anwesen Huber (neue Straße) durchgeführt werden müsse. Da aber der zweite Straßenabschnitt die frühere Landstraße II. O. darstellt und die Gemeinde einen Antrag an den Kreistag richtet, um für diesen Teil eine staubfreie Teerdecke zu bekommen. Erst wenn eine Zusage des Kreises vorliegt, wird der GR einen endgültigen Entschluß fällen können.
Leider ist die Möglichkeit einer Finanzierung durch Zuschüsse sehr gering. Deshalb ist die Gemeinde gezwungen, nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen.
Der Antrag des BdK-Ortsverbandes auf Bereitstellung eines ca. 2 Tw. großen Grundstücks für Siedlungszwecke mußte abgelehnt werden. Der BdK plant die Errichtung von Siedlungshäusern für Mitglieder, wobei die Gemeinde auch den Straßenbau übernehmen soll. Wie Bgm. Reiner ausführte, hat sich die Gemeinde schon vor einiger Zeit für ein geeigentes Grundstück interessiert und auch die Pläne für einen Ausbau fertigen lassen. Es wären damals Dreizimmerwohnungen für kinderreiche Familien vorgesehen gewesen, doch seien im letzten Moment die Verhandlungen fehlgeschlagen, da das Gelände zu einem geringen Mehrpreis verkauft werden konnte.
Im weiteren Verlauf der Sitzung entschlossen sich die GR zu einer Zurücknahme des Einspruches gegen die hohen Umlagen, die an die LB-Schule des Kreises zu zahlen sind. Dem Verkauf der früheren Gemeindestraße in Apoig wurde mit der Auflage zugestimmt, daß vom Käufer auch die Vermessungs- und Verbriefungskosten übernommen werden. Da zwei Interessenten vorhanden sind, wird das Grundstück dem meistbietenden Bewerber zugeschlagen. Hitzig wurde die Debatte, als es um die Einbehaltung der Gebühren, die von den Gastwirten bei der Abhaltung von Veranstaltungen, an die Gemeinde zu zahlen sind, ging. Man beschloß, bei Nichtbeachtung der Gemeindeverordnung künftig durch Ueberwachung der Veranstaltungen die Gebühren sofort einzuheben.
Quelle: Bogener Zeitung 19.03.1955
Windberg. (Seeteufel von Karthagena) heißt der Film, den die Bayerwaldlichtspiele heute um 20 Uhr im Jugenheim zeigen.
Quelle: Bogener Zeitung 19.03.1955
Der Jugend keinen Zwang auferlegen
Pater Siard 1. Vorsitzender und Lehrer Fritz Stahl Geschäftsführer des KJR
Vorstandschaft auf zwölf Mitglieder erweitert – Laufende Zuschüsse für Bau von Jugendheimen
Windberg. Zur Vollversammlung des KJR im Jugendheim Windberg hatten sich die Vertreter der Jugendgruppen und Berufsschulen aus allen Teilen des Kreises zahlreich eingefunden. Nachdem der 1. Vorstand Pater Siard die Versammlung eröffnet und neben den Vertretern der Jugend den Leiter dees Jugendamtes – Bürgermeister Neueder-Bogen -, Kreisschulrat Dr. Strewitzek, Koop. Pickl-Bogen, Sazellan Böhm u. a. begrüßt hatte, erfolgte der Rechenschaftsbericht. Daraus konnte entnommen werden, daß in den letzten zwei Jahren drei Jugendheime – in Stallwang, Elisabethszell und Winkling – errichtet wurden, so daß nunmehr im Kreis 11 Jugendheime zur Verfügung stehen. Aus Mitteln des Bundesjugendplanes wurden Jugendleiterlehrgänge abgehalten, und zwar in jedem Winter zwei. Hierbei hob der Vorstand hervor, daß zur Schulung von Jugendleitern und Jugendführern die üblichen 2-3 Tage nicht genügen, es müßte mindestens eine Woche zur Verfügung stehen, doch dazu fehlten leider die Mittel. Es müßten auch noch Mittel zur Verfügung stehen, um die Auslagen für die Betreuung der Jugend zu decken; es gebe aber solche nur für Jugendleiterlehrgänge und für Jugendtreffen. Vom Landkreis selbst seien keine Mittel zu erhalten, da er seinen Haushalt mit solchen außerordentlichen Ausgaben nicht belasten könne: er gibt daher für die Geschäftsführung des KJR im Jahr 500 DM. Diese Summe genügt aber kaum, um die Geschäftsführung zu gewährleisten. Die Mittel des Bundesjugendplanes sind immer zweckgebunden, sie können nur beantragt werden für Aktionen des KJR. Aus Geldern der letzten beiden Bundesjugendpläne wurde ein Kreisjugendringtreffen in Rettenbach durchgeführt, wobei den einzelnen Jugendgruppen Zuschüsse für Omnibusfahrten gewährt werden konnten. Außerdem fand im August 1954 anläßlich des Bogener Volksfestes ein Jugendsporttag statt. – Weitere Gelder wurden zur Abwicklung eines Kulturfilmprogamms in den Schulen des Kreises verwendet.
In der Berichtszeit fanden im Jugendheim Windberg drei Grundausbildungslehrgänge für Holz statt, und zwar vom September 1952 bis Juli 1953 mit 30 Teilnehmern, dann vom September 1953 bis April 1954 mit 30 Teilnehmern und der dritte September 1954 bis März 1955 mit 20 Teilnehmern. Um die Rentabilität des Heimes zu gewährleisten, wurden zusätzlich 6 Lehrlinge und zehn Schüler aufgenommen. Außerdem fanden verschiedene Schulungskurse von den einzelnen Jugendverbänden statt und in den Ferienmonaten wurden Stadtkinder zur Erholung aus Straubing, Regensburg und Nürnberg aufgenommen.
Damit das Heim nicht leer steht, werden nach den Osterferien zwanzig Schüler und sechs Lehrlinge untergebracht. Zur Personalfrage des KJR erläuterte der Vorstand, daß eine Hilfskraft jeden Abend nebenberuflich die Buchführung und den Schriftverkehr erledigt. Dafür sind monatlich 45 DM angesetzt. Telefonspesen, Porto, Schreibmaterial wurden bisher aus den Bezirksverbandszuschüssen gedeckt, die jährlich 100-150 Dm betragen; in diesem RJ wurden jedoch noch keine gewährt. P. Siard betonte, daß für die Heimleitung im vergangenen Jahr kein Pfennig zu erhalten war, da die Finanzlage des Heimes dies nicht erlaubte. So mußten Defizitbeträge aus seinen eigenen Mitteln abgedeckt werden, bis durch Spenden von Großfirmen das Defizit behoben werden konnte.
Nun ging es an die Diskussion, in der Lehrer Fritz Stahl das Verhalten Pater Siards kritisierte, der sich über einen Beschluß des erweiterten Vorstandes hinweggesetzt hatte. Lehrer Stahl verlangte, daß in Zukunft die demokratischen Spielregeln eingehalten werden. Weiter kritisierte er, daß der Vorstand wenig Interesse für sportliche Belange zeige. Dazu erwiderte Pater Siard, er habe Verständnis für den Sport und er kenne seine große Bedeutung; es müsse deswegen jemand in die Vorstandschaft, der den Sport vertrete. Sazellan Böhm warnte davor, der Jugend einen Zwang aufzuerlegen u. betonte, daß die Jugendarbeit auf dem Lande bei weitem schwerer sei als in der Stadt. Dr. Strewitzek schlug vor, daß die Jugend die Lehrerschaft zur Jugendarbeit heranziehen solle. Er würde dies jederzeit unterstützen. Außerdem machte er den Vorschlag, daß der KJR eine Art Wanderbücherei einrichten sollte.
Die neuen Satzungen des BJR und der Zusatz „Körperschaft für öffentliches Recht“ wurden angenommen. In geheimer Abstimmung wurde 1. Vorstand Pater Siard, als 2. Vorstand Kooperator Pickl gewählt. Lehrer Fritz Stahl wurde Geschäftsführer. Ferner kamen noch in die Vorstandschaft als Vertreter der Geistlichkeit Koop. Pickl, als Vertreter der Lehrerschaft Lehrer Xaver Groß, als Vertreter des Jugendamtes Bürgermeister Neueder; Vertreter der Jugend: Winfried Fenske (BVD), Rupert Sagmeister, Alfons Dietl (Kath. Landjugend); Konrad Krepl (Sportjugend), Fritz Reischer (Kolping), Lehrerin Hertel und Frl. Kradl (weibl. Jugend). Pater Siard dankte nach der Wahl für das nun schon zum drittenmal ihm entgegengebrachte Vertrauen. Koop. Pickl beantragte, daß dem Kreistag die Belange der Jugend vorgetragen werden sollten, denn es habe den Anschein, daß man für die Belange der Jugend keine Gelder zur Verfügung habe. Für diese Aufgabe wurde Geschäftsführer Lehrer Stahl auserwählt. Pater Siard gab bekannt, daß für den Bau von Jugendheimen laufend Zuschüsse vom BJR gegeben würden. Dann beschloß die Versammlung, daß die Jugendgruppen der Trachtenvereine Bogen, Schwarzach und Windberg, sowie die Jugendgruppen der Gemeinden Haunkenzell, Falkenfels, Stallwang und BVD Bogen in den KJR aufgenommen werden. Die Kassenprüfung der drei vergangenen Geschäftsjahre soll durch Revisoren des Landratsamtes geprüft werden. Die nächste Vollversammlung ist in Bogen. (mf)
Quelle: Bogener Zeitung 21.03.1955
Hochwasser
Hunderdorf. Wiederum sind große Flächen der Bogenbachauen vom Hochwasser überschwemmt. Besonders den Bewohnern am Bogenbach in Richtung Steinburg geht das Wasser bis vor die Haustüre. Auch die Baustelle der Straße Hunderdorf – Bärndorf ist wieder überschwemmt. Die Landwirte, die ihre Wiesen unmittelbar am Bache haben, fürchten wieder starke Unterspülung der Ufer und große Erdabbrüche.
Quelle: Bogener Zeitung 28.03.1955
Hunderdorf. (Obstbauversammlung) Bei einer Versammlung der Mitglieder des hiesigen Obstbauvereins ging es am Sonntag im Gasthaus Edbauer um die Frage der gemeinsamen Beschaffung von neuem Baummaterial. Der Verein wird außerdem für die kommende Frühjahrsspritzung eine Motorspritze beschaffen, die für die Mitglieder gegen eine geringe Gebühr zur Verfügung gestellt wird.
Quelle: Bogener Zeitung 28.03.1955
Hunderdorf. (Einbruchdiebstahl) In der Nacht zum Samstag stiegen bisher noch unbekannte Täter durch das auf der Friedhofseite gelegene Fenster in die Gastwirtschaft Edbauer ein und entwendeten einige Schachteln Zigaretten, sowie eine Flasche Schnaps und eine Flasche Wein. In derselben Nacht statteten vermutlich die gleichen Personen auch dem Süßwarenautomaten auf dem Bahnhof einen Besuch ab und bedienten sich dort ebenfalls, ohne die Rechnung zu bezahlen.
Quelle: Bogener Zeitung 28.03.1955
Starke Frostaufbrüche
Hunderdorf. Eine ganze Reihe von schwer passierbaren Frostaufbruchstellen hat der diesjährige Winter auf der Landstraße von Bogen nach Hunderdorf hinterlassen. Während an einzelnen Stellen die Straße bis zu einem halben Meter Höhenunterschiede aufweist, ist an anderen Stellen die Straßendecke mit breiten Rissen übersät. Täglich kann man Personenwagen beobachten, die bis über die Achse in diesen Löchern eingesunken sind. Obwohl die Straßenwärter Tag und Nacht unterwegs sind, die Schäden zu beheben, mußte die Straße Bogen – Hunderdorf bis auf weiteres für Fahrzeuge über 3,5 t gesperrt werden. Auch die neue Teerdecke der Straße Steinburg – Neukirchen ist in gleicher Weise betroffen. Auch hier hat der Unterbau zum Aufbruch der Teerdecke, die erst im vergangenen Jahr angelegt wurde, geführt. Die schweren Lastfahrzeuge müssen augenblicklich, um nach Hunderdorf zu kommen, den Weg über Mitterfels nehmen.
Quelle: Bogener Zeitung 30.03.1955
Hunderdorf. (Neu Meldetage) Ab 1. 4. Werden die Meldetage für Arbeitslose auf Dienstag und Donnerstag von 15.45 bis 16.15 Uhr festgesetzt. In den Auszahlungswochen fällt der Meldetag am Dienstag aus.
Quelle: Bogener Zeitung 30.03.1955
Hunderdorf. (Vom VdK) Die Ortsgruppe Hunderdorf des VdK ruft alle Mitglieder auf, falls sie ihre Mitgliedschaft beim VdK dem früheren NSOKV oder anderen Kriegsopferverbänden aufweisen können, sich mit Ausweisen oder sonstigen Unterlagen zu melden. Sollten Papiere für diese Zeit nicht mehr vorhanden sein, so genügt die Bestätigung eines Verbandskameraden. Die Angaben sind notwendig, damit beim Landesverband die silberne (10 Jahre Mitglied) oder die goldene Ehrennadel (25 Jahre) beantragt werden kann.
Quelle: Bogener Zeitung 30.03.1955
Die Jugendleiter treffen sich
Windberg. Ueber das Wochenende hatte der 1. Vorsitzende des KJR Bogen, Pater Siard Meier, die Jugendleiter des Kreises in das Jugendheim Windberg zu einem Lehrgang eingeladen. Wie auch in den früheren Lehrgängen, wurde den Teilnehmern ein umfassendes, abgerundetes Programm geboten. Es war erfreulich, zu sehen, mit welchem Eifer sich alle Jugendlichen beteiligten und aufgeschlossen in einer durchweg regen Diskussion ihren Beitrag zu allen Themen lieferten. Von Diözesanjugendführer Florian Harlander, dem Leiter des Kurses, wurde den Teilnehmern viel Nützliches für die Jugendarbeit geboten. Lebendig und frisch ging er auf alle aufgeworfenen Fragen ein, gab in seinen Referaten, die sich mit aktuellen Problemen und mit Angelegenheiten des Jugendlebens beschäftigen, viele Anregungen und Ratschläge. Nicht vergessen wurde auch das Spielen und Singen.
Quelle: Bogener Zeitung 30.03.1955