Windberg. Den Jahrtag am Peter- und Paulstag nahm der Krieger und Veteranenverein Windberg zum Anlaß, eine Gedenktafel einzuweihen. Von Irenzfelden gings im Kirchenzug nach Windberg, wo in der altehrwürdigen Kloster- und Pfarrkirche in einer Feldmesse das Opfer der Toten im Gebete gewürdigt wurde. Hierauf begaben sich die Vereine, die Feuerwehr, der Bauernhilfsverein und der Krieger- und Veteranenverein zum Kriegerdenkmal, wo H. H. Pfr. Ach die Gedenktafel für die Gefallenen einweihte. Nach einem Gedicht, vorgetragen von der fünfjährigen Paule Frankl, legte Vorstand Peter Hilmer einen Kranz nieder und die Kapelle spielte die Weise vom Guten Kameraden. Hernach marschierten die Krieger und Veteranen zum Festessen nach Irenzfelden, wo im Gasthaus Hilmer ein feuchtfröhliches Treiben begann, das mit einem Familienabend endete.
Quelle: Bogener Zeitung 01.07.1957
Hunderdorf. (Die Prüfung) zur Aufnahme an Höheren Schulen in Straubing bestanden alle angemeldeten Schülerinnen aus Hunderdorf. – Heidi Hammes, Rosi Hirtreiter, Ingrid Opalka, und Christl Skoula werden zu Beginn des neuen Schuljahres die Oberschulen in Straubing besuchen.
Quelle: Bogener Zeitung 03.07.1957
Gute Leistungen beim Schulsportfest
Hunderdorf. Ueberraschend gut waren die Leitungen der 155 10-14jährigen Schülerinnen und Schüler der Volksschule, die sie gestern beim Schulsportfest auf dem Turnplatz in Apoig zeigten. Um der größten Mittagshitze auszuweichen, begannen die Uebungen im leichtathletischen Dreikampf schon um 7 Uhr. Sie konnten bereits um 10.30 Uhr abgeschlossen werden. Nach der Punkteauswertung der Sprung-, Wurf- und Laufergebnisse erhalten 51 Schüler eine Siegerurkunde. Als Schulbeste qualifizierte sich die elfjährige Marga Hofmann, die insgesamt 70 Punkte erreichte und damit an der Schule Hunderdorf einen Rekord aufstellte. Mit ihr erhalten Rita Betzlbacher, Inge Loos, Monika Hofmann, Franziska Hastreiter und Oswald Böhm eine Ehrenurkunde des Bundespräsidenten. Den jungen Sportlern unsere Glückwünsche.
Quelle: Bogener Zeitung 05.07.1957
Hunderdorf. (Rosenveredelung) Am Sonntag um 18 Uhr ist im Garten des Willi Bauer (beim Gasthaus Sandbiller) eine praktische Unterweisung über das Veredeln von Hochstammrosen. Alle Mitglieder des Gartenbauvereins sowie Interessenten aus der Umgebung sind herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos. Es können auch andere Gartenbaufragen gestellt werden. Leiter der Vorführung ist Kreisfachberater Kilger.
Quelle: Bogener Zeitung 05.07.1957
Windberg. (VdK-Versammlung) Am Sonntag sit um 15 Uhr im Gasthaus Loibl eine VdK-Aufklärungsversammlung des OV Hunderdorf. Die Versammlung ist wegen des weiten Verbreitungsgebietes des Hunderdorfer Ortsverbandes vor allem für Mitglieder aus Windberg und Umgebung gedacht. Geschäftsführer Unger wird sprechen über 1. Was bringt die 5. Novelle zum BVG? 2. Unfallrentenerhöhung. 3. Das neue Kindergeldgesetz. Gleichzeitig soll ein Kassier für Windberggewählt werden. Ab 14 Uhr ist bereits eine Vorstandssitzung.
Quelle: Bogener Zeitung 05.07.1957
„Windberg, niederbayer. Gemeinde n.ö. von Straubing, 723 E.; Prämonstratenserabtei (um 1130 bis 1803, seit 1823 wieder besiedelt). Romanische Basilika (1167) mit späteren Rokokoausbau (1722/56)“ Dies sagt uns das Lexikon. Welche Herrlichkeiten entfalötet aber das Bild vor unseren Augen. Ein Fleckerlteppich die Ackerraine, feldgebreiten und Gärten, Wannen und Bühle, alles in einem anderen Sehwinkel betrachtet. Flugaufnahme (Aero Expreß München) enthüllen immer neu Schönheiten unserem Auge. Und wie das Dorf sich um das Kloster kuschelt. Im Mittelpunkt das Kreuz der Abteikirche und das Viereck des Klosters. Der Berg erscheint unserem Auge von Natur aus bestimmt zu sein, eine Burg oder ein Kloster zu tragen wie eine Krone.
Sommer, Sonne und Wind sind im Spiel auf dem Ackerleiten und in den Obstbäumen, im grellen Licht und im Dunkel des Laubes. Die Monate des Blühens sind vorbei. Jetzt folgt der Abschnitt des Tragens und Reifens. Was jetzt noch nicht gesät ist, wird keine Ernte erleben. Im wuchsigen Getreide und saftigen Grün scheint es uns zu flüstern und zu wispern. Es ist Sommer geworden, der Frühling ging unwiderruflich dahin. Wieder ist ein Frühling unseres Lebens dahingegangen. Laßt uns den Sommer unseres Lebens erwandern und wandern in die schöne Welt …
Quelle: Bogener Zeitung 06.07.1957
Wasser wurde gesperrt
Hunderdorf. Die tropische Hitze der letzten Tage hat durch den unvorhergesehenen Spitzenverbrauch an Leitungswasser für Hunderdorf zu einem empfindlichen Wassermangel geführt. Wohl hat die Möbelfabrik Nolte seinen Wasserverbrauch durch die Schaffung einer eigenen Versorgungsanlage zur Hälfte eingeschränkt, trotzdem aber konnte in den letzten Tagen die Wasserversorgung nicht aufrecht erhalten bleiben. Die höher gelegenen Häuser der Ortschaft sind tagsüber ohne Leitungswasser und auch die tiefer gelegenen Häuser haben in ihrem Wasserleitungen einen sehr geringen Wasserdruck. Um die Wasserversorgung noch einigermaßen aufrecht erhalten zu können, hat der Wasserausschuß ab sofort die Wasserleitung täglich von 13-17 Uhr gesperrt. Außerdem ist das Spritzen der Gärten und Anlagen mit Leitungswasser verboten. Bei Nichtbeachtung dieser Anordnung wird die Anlage der Zuwiderhandelnden gesperrt und eine Geldstrafe verhängt.
Quelle: Bogener Zeitung 08.07.1957
Unsere liebe Mutter, Großmutter und Schwiegermutter
Frau Maria Schindler
geb. Langer
ist nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 83 Jahren für immer von uns gegangen.
Hunderdorf, den 8. 7. 1957
In tiefer Trauer:
Otto Schindler, Sohn
Johanna Biener, Tochter
nebst übr. Verwandtschaft
Beerdigung am Donnerstag um 9 Uhr im Pfarrfriedhof zu Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 10.07.1957
Ballonwettfliegen
Hunderdorf. Mehr als hundert Ballone wurden gestern von den Hunderdorfer Schulkindern gestartet, die damit im Sinne des JRK ihren Beitrag zur Völkerverständigung leisten wollten. Jeder Ballon trägt auf einer anhängenden Karte die Grüße der Kinder mit hinaus und zugleich ihr Bekenntnis zu einem friedlichen Zusammenlebenwollen mit allen Menschen, gleich welcher Rasse und Nation. – Die Karten, die zugleich die Adresse der Kinder enthalten, sollen von den Findern zurückgesandt werden. Für die weitesten Flüge winken vom roten Kreuz gestiftete Preise.
Quelle: Bogener Zeitung 12.07.1957
Hunderdorf. (Silberhochzeit) Im Kreise der Familie feierte das heimatvertriebene Ehepaar Albert und Elfriede Schmidt gestern das Fest der silbernen Hochzeit. Der Gesangverein, dem die Jubilarin lange Jahre als aktives Mitglied angehört, ließ es sich nicht nehmen, mit einem prächtigen Blumenstrauß dem Paar noch recht viele und glückliche Jahre zu wünschen.
Quelle: Bogener Zeitung 12.07.1957
Hunderdorf. (Beerdigung) Kurz nach der Vollendung ihres 83. Lebensjahres fand Frau Maria Schindler von Apoig am Donnerstag ihre letzte Ruhestätte. Zwei schwere Schicksalsschläge hat sie in ihrem Leben erlitten. – Einmal im Jahre 1918, als ihr Mann im ersten Weltkrieg fiel, und dann 1946, als sie mit ihren Angehörigen ihre sudetendeutsche Heimat in Klein-Mohrau verlassen mußte. Frau Schmidt legte im Namen des VdK Hunderdorf, dessen Mitglied die Verstorbene war, einen Kranz nieder. Für ihre langjährige Mitgliedschaft hatte sie erst vor kurzem das goldene Treueabzeichen erhalten. Seit ihrer Vertreibung lebte Frau Schindler bei ihrem Sohn Otto in Apoig.
Quelle: Bogener Zeitung 12.07.1957
In Gottes unerforschlichem Ratschluß hat es gelegen, am Mittwoch, den 10. Juli 1957, 18 Uhr, meinen lieben guten Gatten, unseren stets treusorgenden lieben Vater, lieben Sohn, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager, Onkel und Paten
Herrn Karl Hastreiter
Bauer und Bürgermeister von Ebenthann
Kriegsteilnehmer 1939/45
nach langer, schwerer Krankheit, jedoch ganz schnell und unerwartet, versehen mit den hl. Sterbesakramenten im Alter von 54 Jahren aus unserer Mitte zu nehmen.
Ebenthann, Gradis, Feldhof, Großaign, 12. Juli 1957
In tiefer Trauer:
Maria Hastreiter, Gattin
Dora Bergbauer, Tochter
Karl Hastreiter, Sohn
Josef Hastreiter, Sohn
Norbert Hastreiter, Sohn
Josef Bergbauer, Schwiegersohn
Maria Hastreiter Schwiegertochter
Franz Hastreiter, Vater
sowie Enkelkinder u. übrige Verwandtschaft
Gottetsdienst und Beerdigung am Samstag um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 12.07.1957
Sportfest in Hunderdorf
Hunderdorf. Zu einem gemeinsamen Sportfest auf dem Platz in Apoig erscheinen am Dienstag die Schulen Au, Degernbach, Windberg und Hunderdorf. Es geht dabei um den Wettstreit der Schulbesten im Laufen, Werfen und Springen. Anschließend sind auch Mannschaftskämpfe zwischen den einzelnen Schulen vorgesehen. Die Mädchen werden dabei die beste Völkerball-, die Knaben die beste Fußballmannschaft ermitteln.
Quelle: Bogener Zeitung 13.07.1957
Am Sonntag Gemeindeversammlung
Hunderdorf. Morgen findet um 15 Uhr im Gasthaus Baier eine öffentliche Gemeindeversammlung statt. Die Themen, die dort zur Sprache kommen, bewegen schon seit geraumer Zeit die Gemüter und es liegt nur an den einzelnen, sich bei dieser Versammlung zu informieren. Es ist eine Aufklärung über den Schulhausbau und eine Information über die Erschließungsgebühren für den Straßenbau und die Ortskanalisation vorgesehen.
Quelle: Bogener Zeitung 13.07.1957
Wann die Flur zum Lehrmeister wird
Windberg. Am Mittwoch fanden sich die Bauern sehr zahlreich zur Flurbegehung unter der Leitung d. Landwirtschaftsassessors Licht ein. Die Flurbegehung führte von Windberg aus in Richtung Heiligen Kreuz – Haimerlhof – Feiertaghof – Irenzfelden. Anschließend fand in Irenzfelden im Gasthaus Hilmer eine Versammlung über den Grünen Plan statt. Assessor Licht sprach über die Beobachtungen bei der Flurbegehung, über den Kartoffel- und Getreidebau und über auftretende Krankheiten. Es folgte eine sehr lebhafte Aussprache.
Quelle: Bogener Zeitung 13.07.1957
Windberg. (Lichtbildervortrag) Heute Samstag findet im Gasthaus Deschl ein Lichtbildervortrag und eine Plattlerprobe bei der Zusammenkunft des Heimat- und Volkstrachtenvereins und Raiffeisenvereins Windberg statt. Kreisfachberater Hans Kilger zeigt Farbbilder von einer Oesterreichreise und aus dem Bayerischen Wald.
Quelle: Bogener Zeitung 13.07.1957
Bürgermeister Hastreiter beerdigt
Hunderdorf. Nichts konnte die Beliebtheit und die Hochachtung für den so plötzlich verstorbenen Bürgermeister von Gaishausen, Herrn Karl Hastreiter, besser zeigen als die Beteiligung auf seinem letzten Gang. Erst im 54. Lebensjahr stehend, wurde er viel zu früh von der Arbeit auf seinem Hof und aus der Tätigkeit für die Gemeinde gerissen. H. H. Dekan Kiermeier schilderte mit treffenden Worten den Lebensweg dieses aufrechten Mannes, der weiniger mit Worten argumentierte, aber in seiner geraden christlichen Haltung stets eine Stütze seiner Gemeinde und seiner Familie war. Die in Gaishausen von ihm veranlaßte Elektrifizierung, seine Sorge um den Wegebau und die Anschaffung einer neuen Motorspritze für die FFW zeugen von der Umsicht und Verantwortung, die er für die Gemeinde empfand. In Vertretung des Landrates legte Dr. Osterhelder einen Kranz nieder und dankte im Namen des Landkreises dem Verstorbenen für die pflichtbewußte Arbeit, die er seit 1945 in seiner Gemeinde geleistet hat. Im Namen des Gemeinderates legte H. Gall einen Kranz nieder und stattete mit bewegten Worten den Dank für die gute Zusammenarbeit ab. Die Fahnen der FFW Gaishausen und Hunderdorf senkten sich über dem Grab.
Quelle: Bogener Zeitung 15.07.1957
Windberg. (Den Bund fürs Leben) werden schließen Herr Willibald Resch, Gottesberg, und Frau Hildegard Grill, Hörbach. Die weltliche Hochzeitsfeier findet am Mittwoch im Gasthaus Deschl statt.
Quelle: Bogener Zeitung 15.07.1957
Volksfest in Hunderdorf
Hunderdorf. Auf der großen Festwiese beim Cafe Weinzierl herrscht bereits ein geschäftiges Treiben. Schon seit einigen Tagen kommen immer wieder neue Schaustellerfirmen an, um dort einen reichhaltigen Vergnügungspark zu errichten. Schon am Freitag findet im großen Bierzelt der Schloßbrauerei Gossersdorf die Bierprobe statt. Moderne Karussells, Schaukeln, Schieß- und Wurfbuden lassen die großen und die kleinen Festbesucher auf ihre Kosten kommen. Für die Stimmung im Bierzelt sorgt die beliebte Blaskapelle Sagstetter. Neben dem guten Festbier der Brauerei Brandl wird Festwirt Josef Weinzierl auch noch für weitere Spezialitäten sorgen. Wenn der Festverlauf hält, was die Vorbereitungen versprechen, darf Hunderdorf und Umgebung ein recht fröhliches und abwechslungsreiches Ereignis erwarten.
Quelle: Bogener Zeitung 15.07.1957
Hunderdorf. (Schulschlußfeier) Zum letzten Mal in diesem Schuljahre treffen sich am Donnerstag die Volksschüler zu einer Feier, um einen würdigen Abschluß der diesjährigen Schulzeit zu begehen. Nach einem gemeinsamen Schlußgottesdienst treffen sich die Schüler mit ihren Lehrkräften im Sandbiller-Saal, in den auch die Eltern gebeten werden. Eine besondere Note erfährt die Schlußfeier durch die Verabschiedung der Handarbeitslehrerin Frl. Mathilde Härtenberger, die nach mehr als 30jähriger Dienstzeit in Hunderdorf und Windberg in den verdienten Ruhestand geht.
Quelle: Bogener Zeitung 17.07.1957
Windberg. (Lichtbildervortrag) Am Samstag zeigte Kreisfachberater H. Kilger im Gasthaus Deschl in einem Lichtbildervortrag des Heimat- und Volkstrachtenvereins und des Raiffeisenvereins Windberg Farblichtbilder von der Oesterreichreise des Raiffeisenvereins und von Alt. Und Neubauten im Bayerischen Walde.
Quelle: Bogener Zeitung 17.07.1957
Hunderdorf
Sonntag, den 21. 7. 57
im Sandbiller-Saal
Tanz
Beginn: 16 Uhr
Quelle: Bogener Zeitung 19.07.1957
Abschied von Handarbeitslehrerin Härtenberger
Hunderdorf. Die Schulschlußfeier am Donnerstag, zu der sich neben den Kindern, den Lehrkräften und der Geistlichkeit auch Bürgermeister Reiner, Schulrat Dr. Strewitzek und viele Eltern eingefunden hatten, Brachte nicht nur eine besinnliche Stunde für die Schüler und Schülerinnen, die an diesem Tage die Volksschule verließen, sondern auch eine Würdigung für die Handarbeitslehrerin Mathilde Härtenberger, die nach 38jähriger Tätigkeit in den verdienten Ruhestand trat.
Rektor Hösl gab zunächst einen kurzen Rückblick über das vergangene Jahr und gedachte der verstorbenen Oberlehrerin K. Reitberger. Nach der Ueberreichung von Buchpreisen für versäumnislosen Schulbesuch innerhalb der letzten Jahre wandte er sich an die scheidende Handarbeitslehrerin Härtenberger, der er für die lange Tätigkeit als Handarbeitslehrerin den Dank aussprach. Besonders hob er dabei die gute Zusammenarbeit mit den übrigen Lehrkräften hervor, die Liebe und Geduld, mit der sie in diesen langen Jahren den Kindern die notwendigen Kenntnisse beibrachte und das Pflichtbewußtsein, das ihr auch in kranken Tagen nicht gestattete, den Dienst zu versäumen.
Auch H. H. Dekan Kiermeier richtete Worte des Dankes an Frl. Härtenberger und zugleich die Bitte, auch im Ruhestand wie bisher sich um die gottesdienstliche Ordnung bei den Schülern zu kümmern.
Schulrat Dr. Strewitzek rief die Kinder an der Schwelle eines neuen Lebensabschnittes zur Besinnung und innerlichen Einkehr auf. Den Dank des Landrates und des Schulamtes überbrachte er Frl. Härtenberger für den an den Kindern geleisteten Dienst und wünschte der Scheidenden noch einen recht angenehmen und gesunden Lebensabend.
Als Frl. Härtenberger aus der Hand des Schulleiters die von den Lehrkräften gestiftete Madonna entgegennahm, richtete sie noch einmal tiefempfundene Worte des Dankes an Schüler, Kollegen und Eltern, mit denen sie immer so guten Kontakt hatte. Nach einem Spiel von Schülern der Entlaßklassen endete die Feier mit der Verteilung der Schlußzeugnisse an 16 Mädchen und 10 Knaben.
Quelle: Bogener Zeitung 20.07.1957
Morgen Gemeindeversammlung
Hunderdorf. Da die für den vergangenen Sonntag angesetzte Gemeindeversammlung aus wichtigen Gründen ausfallen mußte, wird morgen im Gasthaus Baier eine öffentliche Gemeindeversammlung stattfinden, auf der die Gemeinde Aufklärung über den Schulhausbau, die Kanalisation und die Straßeninstandsetzung geben wird.
Quelle: Bogener Zeitung 20.07.1957
Hunderdorf. (Nach Berchtesgaden) Der VdK Hunderdorf fährt heuer nach Berchtesgaden. Die Fahrt geht über Altötting, Traunstein, durch die Ramsau und zum Königssee. Außerdem ist eine Besichtigung des Salzbergwerkes und eine Fahrt mit der Drahtseilbahn zum Predigtstuhl in Reichenhall vorgesehen. Anmeldungen erbitten Schmidt Albert, Apoig, oder Rudolf Karl, Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 20.07.1957
Windberg. (Revolver zwischen Klostermauern) Vorgestern wurde bei Reparaturarbeiten am Klostergebäude eine ungarische Pistole mit Munition gefunden. Der Revolver befand sich in einem sehr guten Zustand. Wahrscheinlich wurde er bei Kriegsende von Abziehenden Soldaten weggeworfen.
Quelle: Bogener Zeitung 20.07.1957
Massenbesuch beim Volksfest
Hunderdorf. Trotz der schlechten Witterung in den Volksfesttagen war der Zustrom zum Festplatz erstaunlich groß. Am Sonntag gab es kaum mehr einen Parkplatz. Während die Jugend auf der Festwiese sich amüsierte, zog es die Erwachsenen mehr ins Bierzelt Weinzierl, wo die Kapelle Sagstetter für Unterhaltung sorgte. Am Samstag und am Sonntag gastierte außerdem die Artistengruppe „Heroldini“ in Hunderdorf und zog durch ihre gewagten Balanceakte auf dem Hochseil viele Zuschauer an. Besonders bestaunt wurde die Fahrt mit dem Motorrad auf dem Hochseil zum Kirchturm, wobei zwei Mitglieder der Truppe mit dem Motorrad einen 3-fachen Umschwung auf dem Seil vorführten.
Quelle: Bogener Zeitung 26.07.1957
Steinburg. (Familienabend mit Peppi Gebhard) Die FFW Gaishausen veranstaltet morgen abend bei Solcher in Steinburg einen gemütlichen Familienabend, zu dem u. a. auch der bekannte Komiker Peppi Gebhard von der Münchener Lachparade erscheinen wird.
Quelle: Bogener Zeitung 26.07.1957
Todesanzeige
Tief erschüttert bringen wir allen Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß Gott, der Herr, meinen lieben, guten Gatten, unseren herzensguten, treubesorgten Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager, Onkel und Paten
Herrn Franz Xaver Groß
Ausnahmbauer von Hofdorf
Mitglied der Mar. Männerkongregation – Kriegsteilnehmer 1914/18
nach kurzem, schweren Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im 81. Lebensjahr zu sich gerufen hat.
Hofdorf, Unterharthof, Pilsting, Waltersdorf, Lipolding, Hunderdorf und Niedermenach, den 25. 7. 1957
In tiefer Trauer:
THERESE GROSS, Gattin
Xaver Groß, Sohn mit Familie
Therese Haslbeck mit Familie
Rosina Weber mit Familie
Maria Winklmeier
Anna Bielmeier
Helene Drexler, Töchter
Josef Groß, Bruder
Maria Hartmann, Schwester
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Samstag, den 27. 7. 1957, um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 26.07.1957
Erschließungskosten, Straßen- und Schulhausbau
Hunderdorf. Wenn trotz der Volksfeststimmung und der vor dem Versammlungslokal Baier gastierenden Artistengruppe so viele Zuhörer zur 1. Öffentlichen Gemeindeversammlung seit Jahren gekommen waren, so mag das ein Zeichen für die Interessiertheit der Bevölkerung an den Vorgängen in der Gemeinde sein, über die sie nun genauen Aufschluß haben wollte. BM Reiner eröffnete die Versammlung. 2. DM Maier legte den Standpunkt des Gemeinderates dar. Der Schulhausneubau, dessen Notwendigkeit nicht zu bezweifeln sei, werde nach seiner Fertigstellung auf ca. 500 000 DM zu stehen kommen. Man habe dafür einen Zuschuß von 225 000 DM bekommen und einen Kredit in Höhe von 200 000 DM aufgenommen, dessen Zinsen jedoch zu zwei Dritteln vom Staat übernommen werden. Erstmals habe der Landrat des Kreises für einen Schulhausneubau das Protektorat übernommen und seine Bemühungen um die Finanzierung hätten bereits Erfolge gezeitigt. Der Rohbau, von dem das Kellergeschoß fast zur Hälfte fertig sei, werde auf ca. 18 000 DM kommen und dürfte heuer noch vollendet werden. Maier nahm dann noch zum Bau selbst Stellung, der in seiner ganzen Anlage sehr modern sei. Man hätte zwar die Baukosten durch einfachere Baumweise etwas niedriger halten können, jedoch würde man dann wiederum Gefahr laufen, daß das Schulhaus, wie das fast bei allen Schulhausneubauten des Landkreises der Fall sei, nach wenigen Jahren veraltet sei und dann mit Vorwürfen nicht sparen würde.
Als zweiter Punkt besprach Maier die Erschließungsgebühren. Es wurde dargelegt, wie hoch die Erschließungskosten für den Straßen- und Kanalisationsbau im neuen Baugelände sich belaufen und damit gleichzeitig vermerkt, daß es der Gemeinde unmöglich sein, diese Kosten allein zu tragen. Man habe sich daher innerhalb des GR um eine möglichst gerechte Festlegung der Erschließungskosten bemüht. Augenblicklich hat jeder Bauherr pro Quadratmeter seines Grundes 0.10 DM und pro Kubikmeter umbauten Raumes 1 DM zu bezahlen. Es ist jedoch möglich, daß diese Gebühren nach dem Bau der Straße und der Errichtung der Kanalisation noch über- oder auch unterschritten werden. Im Hinblick auf die vielen Neubauten der letzten Jahre sei es zwar bedauerlich, daß von diesen Leuten keine Erschließungsgebühren nacherhoben würden, jedoch bestehe gesetzlich keine Handhabe, sie noch zu einer Zahlung heranzuziehen. Sollte jedoch bei den bereits innerhalb des Bebauungsgeländes liegenden Häusern ein Umbau erfolgen, der die Einreichung eines Planes notwendig mache, so habe der betreffende Bauherr die Erschließungskosten in voller Höhe nachzuzahlen. Für Neubauten außerhalb des Bebauungsplanes wird die Gemeinde pro Quadratmeter Grundfläche des Neubaues eine Gebühr von 1 DM erheben.
Einen weiteren Punkt der Versammlung bildete noch der Wegebau innerhalb der Gemeinde. Maier führte dazu aus, daß diese Angelegenheit für die Gemeinde mit ihren 42 Gemeindewegen schon immer ein Sorgenkind sei. Man habe zwar durch den Ankauf eines Kompressors die Möglichkeit, Material aus dem eigenen Steinbruch für diese Zwecke zu brechen, jedoch müßten gerade hier alle Gemeindebürger mithelfen, um etwas zu erreichen. Die Gemeinde bereitet eine Satzung für Hand- und Spanndienste vor und erst nach deren Fertigstellung hätte man eine Handhabe, bisher säumige Gemeindebürger gesetzlich zu derlei Arbeiten zu verpflichten. Auf die verschiedenen Anfragen von Gemeindemitgliedern aus der Lintacher Gegend konnte Maier erwidern, daß ein Wirtschaftsweg geplant und auf die Dringlichkeitsliste des Kreises gesetzt sei. Aus diesem Grunde sei es jetzt auch verfehlt, viel Geld in diesen Straßenbau zu stecken, der vielleicht bald schon mit einer neuen Straßenführung begonnen werde.
In den Aussprachen zu den einzelnen Punkten kam es zu einer lebhaften, aber immer sachlichen Fragestellung an die Gemeindevertreter – von denen allerdings nur vier (!) anwesend waren. Als besondere Härte wird von den Bauwilligen die Einführung der Erschließungsgebühren empfunden.
Quelle: Bogener Zeitung 27.07.1957
Windberg. (Vereinsabend) Heute Samstag abd. hält der Trachtenverein im Vereinslokal Deschl eine Plattlerprobe ab. Morgen Sonntag um 6 Uhr früh Abfahrt zum Trachtenbau- und Pichelsteinerfest nach Regen. Einige Plätze sind noch frei.
Quelle: Bogener Zeitung 27.07.1957
Bekommt Bogen einen Stadtturm?
Vor einiger Zeit wurde in Bogen ein „Stadtturm-Bauverein“ gegründet. Zweck: Erbauung eines Stadtturmes in Bogen mit Landkreismuseum. Der Turm soll ein Stiftungsturm sein, d. h. er soll von Stiftungen erbaut werden. Wer einen Meter stiftet, wird im Turm an einer eigens für ihn bestimmten Tafel verewigt. – Wenn aber 1000 Mitglieder je einen Meter stiften, wird der Turm 1000 m hoch. Die Folgerung entspringt nur der Logik. Schon seit längerem tragen sich in Bogen einige mit dem Gedanken, einen derartigen Konkurrenzturm zum Straubinger Stadtturm zwischen das Rathaus und die Berufsschule zu pflanzen. Das Projekt scheiterte aber immer wieder an den Finanzen. Vor kurzem wurde nun in gewissen Kreisen die Idee geboren, Stiftungsmitglieder zu werden, die durch monatlichen 50-Pfg-Beitrag den sehnsüchtig erwarteten Turm gedeihen lassen sollen. Hauptinitiator der Stadtturm Idee ist Schuhwarengeschäftsinhaber Jakob Katzendobler. Er hat sich mit seinen Anliegen schon des öfteren an die Stadt, den Kreis und die Sparkassen gewandt; doch aus finanziellen Gründen konnte leider keine der Instanzen u. keines der Institute den Plan des Stadtturmbaues fördern. Und so wird er auch weiterhin im Verborgenen keimen.
Quelle: Bogener Zeitung 31.07.1957
Bogener
Hühnerbraterei
empfiehlt
aus täglicher frischer Schlachtung
die erstklassigen
Bogener Hendl am Spieß
nur im Festbierzelt Redlbacher/Dietl.
Sonderpreise für Betriebe.
Mitgebrachte Hendl werden in Lohn gebraten.
Freundlichst ladet dazu ein
J. Wührl, Bogen, Tel. 435
Quelle: Bogener Zeitung 01.08.1957
Braucht Bogen einen Stadtturm?
Bogen. Ich brauche keinen Stadtturm, und Sie, sehr verehrter Artikelschreiber, Sie brauchen auch keinen Stadtturm, aber wir wollen eine Stadtturm. Jetzt sind es schon hundert eingeschriebene Mitglieder aus Bogen und dem Landkreis, welche sich zu dieser Idee bekennen. Warum brauchen wir einen Stadtturm? Die Bestrebungen, einen neuen Kirchturm in Bogen zu erbauen, gehen schon auf das Jahr 1949 zurück, als die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft des Landkreises Bogen gegründet wurde. Da habe ich angeregt, daß wir einen anderen Kirchturm brauchen, weil Bogen seit 1923 eine eigene Pfarrei geworden ist und wir haben einen so kleinen Kirchturm, der dem einer Filialkirche gleichsieht. Wir können dort auch keine größeren Glocken anbringen, weil der Bau zu schwach sei. Wir brauchen aber unbedingt ein größeres Glockengeläute, das unserer Stadt würdig ist. Es ist auch schon ein Teil dieser Glocken gestiftet. Dieses Läutwerk wird von der Sakristei aus geschaltet. Ich habe als Beispiel die Jakobskirche in Straubing erwähnt. Diese ist im Mittelalter erbaut worden und war damals viel zu groß für Straubing, das damals wohl nur 10 000 Einwohner zählte und heute ist Straubing stolz auf seine Jakobskirche. – Nun hat man gleich gesagt, weil ich Jakob heiße, will ich einen Jakobsturm in Bohen bauen. Das ist der Hergang der Sache.
Nun die Bemühungen, einen neuen Kirchturm in Bogen zu erbauen, sind technisch auf Schwierigkeiten gestoßen. Erstens steht der jetzige kleine Kirchturm mit Vorschiff unter Denkmalschutz. Zweitens, einen Turm neu zu bauen im Hof hinter der Sakristei würde dem Meßnerhaus schaden, da die Sonne weggenommen würde. Für eine Turm an der Bachseite müßten mindestens 10 m Fundament ausgehoben werden. Nun kam man auf die Idee, nach dem Entwurf des Architekten Fred Katzendobler in München einen Stadtturm mit Kreismuseum zu bauen. Ueber die Schwierigkeiten dieses Vorhabens bin ich vollkommen unterrichtet und ich möchte vorausschicken, daß ich hierin ein Geheimnis habe, welches die Triebkraft dazu ist. Dieses Geheimnis werden sie lesen können in der Kuppel unter dem Aussichtstand oben. Wir haben auch keinen anständigen Platz, unser Kreismuseum unterzubringen, und hier wäre der schönste Platz dafür. Im Mittelgeschoß werden die Stifter verewigt. Unter Stiftung von 1 m versteht man eine Zuwendung von 1000 DM in Geld, Sach- oder Arbeitsleistung. Das Museum ist doch wirklich ein geeigneter Platz, die Namen dieser Förderer der Nachwelt zu erhalten. Jeden Tag kommen neue Mitglieder dazu. Wir haben ja nicht lauter solche, die 1000 DM spenden können, aber alle sollen mittun können, weil das ein gemeinsamer Turm wird für alle, die in Bogen wohnen und für die, die zum Landkreis Bogen gehören. Mit Opferbereitschaft, Einigkeit und Heimatliebe werden wir sicherlich dieses Ziel erreichen und zwar schon bald. Ich mache darauf aufmerksam, daß am 8. September im Staudingersaal in Bogen nochmals das Singspiel „Glück am Rhein“ von der Liedertafel gespielt wird, und zwar zu Gunsten des Stadtturmbauvereins. Karten sind ab Montag im Schuhhaus Katzendobler erhältlich. Ich ersuche jeden, im Interesse der Gemeinnützigkeit der Sache auch dem Stadtturmbauverein beizutreten.
Jakob Katzendobler.
Quelle: Bogener Zeitung 03.08.1957
Hunderdorf. (Langfinger am Werk) Nach der Erweiterung der Trafostation bei Zollner in Hunderdorf sind nun die Arbeiter des Ueberlandwerks an der Installation. Dabei wurden ihnen bei der Nacht von einer Werkbank ein Schraubstock abmontiert und entwendet. Da man auch auf dem Bauplatz des Schulhauses schon Verschiedenes vermißte, darf man wohl annehmen, daß es sich hier um ein und dieselbe Person handelt, die sich auf die „krumme“ Tour etwas aneignen will.
Quelle: Bogener Zeitung 10.08.1957
Hunderdorf. (Wahlversammlung) Am Sonntag um 20 Uhr spricht der Bundestagskandidat und Vizepräsident des Bezirkstages von Niederbayern, Stadtrat Hermann Stiefvater – Straubing in einer öffentlichen Wahlversammlung im Gasthaus Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung 17.08.1957
Windberg. (Vereinsabend) Der Trachtenverein Windberg hält heute um 20 Uhr im Vereinslokal Deschl einen Vereinsabend mit Plattlerprobe ab. Zugleich wird die Fahrt nach Plattling besprochen.
Quelle: Bogener Zeitung 17.08.1957
Kellerdecke des Schulhauses ist fertig
Hunderdorf. Innerhalb von zwei Tagen wurde die Kellerdecke des Schulhauses ausgegossen. Um die Arbeit flüssig zu halten und die Bindefähigkeit des Betons nicht zu gefährden, wurde jeweils bis tief in die Nacht gearbeitet. Mit einem Hochkran der Firma Bachner-Straubing – die auch sämtliche Betonarbeiten ausführt – konnte diese Decke, die 600 qm groß ist, innerhalb dieser kurzen Zeit gegossen werden. Die Schule Hunderdorf dürfte damit als erstes Gebäude im Landkreis eine Zwischendecke in der Ausführung als Stahlrippenbeton erhalten haben. In den nächsten Tagen beginnt die Aufführung des Mauerwerks und die Grundsteinlegung kann erfolgen.
Quelle: Bogener Zeitung 19.08.1957
Silbernes Priesterjubiläum
Windberg. P. Norbert Backmund feiert dieser Tage in aller Stille sein silbernes Priesterjubiläum. Er wurde am 23. September 1907 in Würzburg geboren, absolvierte am Neuen Realgymnasium in München, trat am 10. Juli 1926 ins Kloster Windberg ein und empfing am 15. August 1932 im holländischen Berne die hl. Priesterweihe. Sein erstes heiliges Meßopfer brachte er am 23. August 1932 in Windberg dar. Er war seitdem Kooperator von Windberg 1933-1940 und Klosterbibliothekar von 1933 bis 1951. Eine äußere Feier findet wegen der z. Z. im Kloster im Gang befindlichen Bau- und Reparaturarbeiten nicht statt. Sie wird jedoch in bescheidenem Rahmen später nachgeholt. P. Norbert wird sowohl am 23. 8. Als auch am 23. 9. Von Windberg abwesend sein. P. Norbert ist der verdienstvolle und gelehrte Herausgeber des Monasticon Praemonstratense, des Quellenwerkes des Prämonstratenserordens.
Quelle: Bogener Zeitung 19.08.1957
„Die Aufrüstung kostet dem Staat Milliarden“
Hunderdorf. In einer gut besuchten Versammlung sprach am Sonntag der SPD-Bundestagskandidat Hermann Stiefvater, Straubing, über „Sicherheit für alle“. Eingangs legte der Redner den Standpunkt seiner Partei zur militärischen Aufrüstung in der Bundesrepublik klar. Für die SPD, so führte er aus, sei dies eine ernsthafte Angelegenheit, von der auch die sozialen Fragen einschneidend berührt werden. Die Aufrüstung kostet dem Staat Milliarden. Die Bundesrepublik benötigt dieses Geld aber dringend zur „sozialen Aufrüstung“. Die SPD vertritt die Auffassung, daß im Zeitalter der Wasserstoff- und Atombomben ein Verteidigungsbeitrag von 12 Divisionen wie ihn die Bundesrepublik im Rahmen der Nato zu leisten habe, keine nennenswerte Bedeutung habe. Sie sei deshalb auch gegen die Wehrpflicht und fordere nach wie vor ein Berufsheer. Dieses, gut und schlagsicher ausgerüstet, werde wirksamer und auch billiger sein, als uns die Wiederaufrüstung im Rahmen der Wehrpflicht kostet. Steifvater wandte sich in diesem Zusammenhang besonders gegen die überstürzte Aufrüstung. Gerade die jüngste Entwicklung bei den panzerbrechenden Waffen zeige, wie notwendig ein planvoller Aufbau der Wehrmacht notwendig wäre, was man jedoch bei unserer Bundesregierung vermisse und dies koste den Steuerzahler viele Millionen unnötiger Gelder. Der Bundestagskandidat ermahnte die Zuhörer, sich über diese folgenschwere Aufrüstungspolitik der Adenauerschen Bundesregierung ernsthafte Gedanken zu machen. Aus geschichtlicher Erfahrung könne gesagt werden, daß sich solche Tendenzen früher oder später rächen und die se Rechnung müsse dann wieder das Volk bezahlen. Während der Weimarer Zeit, als Deutschland nur ein Berufsheer hatte, bestand keine Kriegsgefahr; jedoch als Hitler 1935 die Wehrpflicht einführte, setzte die Kriegsgefahr ein, die dann auch 1939 zum Ausbruch kam. Wer könne uns garantieren, daß die heutige politische Entwicklung nicht wieder den gleichen unheilvollen Verlauf nehme. Deutschland habe die Aufgabe mitzuhelfen, die weltpolitische Lage zu entspannen und dies sei auch die politische Konzeption der SPD.
Die zielstrebigen und sachlichen Forderungen der SPD in der Wiedervereinigungsfrage habe die CDU-Bundesregierung bisher zurückhaltend zur Kenntnis genommen oder überhaupt nicht ernsthaft geprüft, obwohl es sich hier um eine echte vaterländische Verpflichtung handelt.
Doch die CDU wisse nur zu gut, daß sie im Falle einer Wiedervereinigung eine Schwächung ihrer derzeitigen Position erleide, führte Stiefvater weiter aus. Ueberhaupt zeige sich die Bundesregierung in der Behandlung innerdeutscher Probleme sehr zaghaft.
Als Beispiele nannte der Redner die Rentenreform, die als Teilstück der großen Sozialreform von der SPD der Bundesregierung in hartem Ringen abgerungen werden mußte. Die Rentenreform sei durchaus kein Geschenk von Dr. Adenauer, sondern das Verdienst des deutschen Volkes, das seit 1945 zeitweise unter schwersten Bedingungen Unerhörtes geleistet habe.
Zum Problem Kirche und SPD meinte Stiefvater, daß es eigentlich hier keine ernsthaften Differenzen gebe. Sie werden von den politischen Gegnern immer nur fälschlich dargestellt. Die SPD stehe der Kirche bejahend gegenüber, was besonders von der Tatsache gekennzeichnet werde, daß da, wo die SPD regiere oder mitregiere, gute Beziehungen zwischen ihr und der Kirche bestünden.
Der Bundestagskandidat schloß seine Ausführungen mit dem Hinweis, daß am 15. September das Volk darüber zu entscheiden habe, ob die derzeitige unsichere Regierungskrise weiter gehen soll oder künftig durch eine starke SPD im Bundestag eine Regierungspolitik zustande komme, die Sicherheit für alle bringe.
Quelle: Bogener Zeitung 21.08.1957
Zum 33. Mal nach St. Hermann
Windberg. Zur Wallfahrt nach St. Hermann bei Bischofsmais führt auch heuer wieder Herr Josef Grotz aus Irenzfelden die Windberger Gruppe. Der Weg dauert zweimal zehn Stunden. Herr Grotz führt in diesem Jahr zum 33. Mal zu Fuß eine Pilgergruppe diesen Weg. (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 21.08.1957
Vertrauen, Grundlage einer guten Außenpolitik
Abg. Lermer weist gegnerische Behauptungen zurück
Steinburg. An der Wahlversammlung der CSU am Freitag im Gasthaus Berger nahmen auch mehrere Frauen teil, worüber sich Ortsvorsitzender Petzendorfer besonders erfreut äußerte. Bundestagsabgeordneter Josef Lermer hielt eine profilierte Rede, die die Zustimmung der zahlreichen Anwesenden fand. Abg. Lermer wies auf die weitragende Bedeutung der Wahlen zum 3. Bundestag hin und umriß die Aufgaben eines Abgeordneten, von dem nicht nur eine intensive Mitarbeit im Bundestag, sondern auch eine ständige Pflege des Kontaktes mit seinen Wählern verlangt würde. Er selbst habe die Verbundenheit mit seinem heimatlichen Wahlkreis stets als eine Selbstverständlichkeit gepflegt, ohne dabei seine erstrangigen Verpflichtungen in Bonn zu vernachlässigen. Der Redner stellte dann sie jetzoge politische und wirtschaftliche Situation in Deutschland heraus und erkläre, daß ungeheure Fortschritte und Erfolge auf allen Gebieten zu verzeichnen seien. Dies bliebe das geschichtliche Verdienst Dr. Adenauers und der Bundesregierung, die maßgeblich von der CSU/CDU getragen werde. Mit ihren Leistungen könne sie heute vor die Wähler treten und jeder Einsichtige müsse zubilligen, daß die politische Führung Dr. Adenauers dem deutschen Volke und auch in der Welt wieder Ansehen verschafft habe.
Alle wirtschaftlichen Erfolge im Lande würden jedoch zunichte, wenn die Außenpolitik schlecht wäre. Dies könne aber nicht durch Gesetze gemacht werden. Vertrauen, gepaart mit Klugheit, sei die beste Grundlage einer guten Außenpolitik. Allein die Tatsache, dieses Vertrauen der Welt gewonnen zu haben, spräche eindeutig für Dr. Adenauer und seine Mitarbeiter.
Das Landwirtschaftsgesetz mit dem 1. Und 2. Grünen Plan bezeichnete Abg. Lermer als bedeutungsvollen Fortschritt, bei dem auch die kleinen Landwirte durchaus nicht zu kurz kämen. Gegenteilige Behauptungen von SPD-Rednern seien absolut falsch. Mit derartigen Brunnenvergiftungsmitteln gehe die SPD auf Stimmenfang unter die Landbevölkerung, weil sie in Arbeitskreisen nichts mehr holen könne und viele Arbeiter sehr wohl Dr. Adenauers Politik zu schätzen wüßten. Vor den Wahlen habe die SPD noch immer seine Bauernfreundlichkeit wie auch eine Kirchenfreundlichkeit zu heucheln versucht; nach den Wahlen waren die Taten weder bauern- noch kirchenfreundlich. Die SPD habe die Sozialreform und die Kriegsopferversorgung verzögert und gegen wichtige Verbesserungen gestimmt. Es sei mehr als lächerlich, wenn diese Partei jetzt vorgebe, diese von der CSU/CDU geschaffenen Gesetze seien unter ihrem Druck zustande gekommen. Die Behauptung des SPD-Abgeordneten Schöttle, daß Schäffers Finanzpolitik zusammengebrochen sei, wäre vollendeter Unsinn, über den jeder Einsichtige nur lachen könne. Die SPD versuche von der Unzufriedenheit zu leben und jedes Mittel sehr gut genug, um die aufbauende Arbeit der Bundesregierung zu hindern und zu hemmen.
Damit dem deutschen Volke eine Katastrophe erspart bleibe, müsse die CSU/CDU die Wahl gewinnen. Eine Politik nach christlichen Grundsätzen bleibe auch das einzige Bollwerk gegen den Kommunismus. Bei einem SPD-Sieg wäre es vorbei mit Deutschlands Sicherheit, Freiheit und Wohlstand. Leder Wähler müsse sich seiner Verantwortung am 15. September bewußt sein, weil er zu entscheiden habe, ob das Erreichte durch sozialistische Experimente gefährdet werde oder ob die Aufbauarbeit der CSU/CDU fortgesetzt werden könne.
Quelle: Bogener Zeitung 26.08.1957
Über die Bedeutung der Bundestagswahl
Steinburg. Am Samstag abend fand in der Brauerei Berger eine gutbesuchte Versammlung der SPD statt. Landtagsabgeordneter Laumer sprach über die Bedeutung der Wahlen zum 3. Bundestag. An Hand der Regierungserklärung des Bundeskanzlers vom 20. Oktober 1953 schilderte er das Gute der letzten vier Jahre, aber auch das, was die SPD im Interesse der sozial Schwachen, oder als ungerecht, ablehnen mußte. Immerhin habe seine Partei von über 500 Gesetzen rd. 460 zugestimmt. Nachdem im ersten Bundestag kein Kindergeldgesetz zustande kam, ist es der SPD gelungen, das Kindergeldgesetz vom 13. 11. 1954 durchzubringen. Nachdem dieses Gesetz große Mängel aufwies, wurde wieder auf Drängen der SPD ein Ergänzungsgesetz geschaffen. Auch dieses Gesetz ist immer noch das schlechteste von allen Kindergeldgesetzen in Europa. Im Kampf um die seit 1949 versprochene Rentenerhöhung hat die SPD schon vor der Regierung im April 1956 einen Gesetzentwurf eingereicht. Obwohl Milliarden im Juliusturm lagen, ließ man die Rentner warten. Kriegereltern und Kriegerwitwen bekamen zum Großteil nachher weniger. Mit dem Wohnungsbau, Schulhausbau, Straßenbau ist die SPD unzufrieden. Infolge der Einführung der Wehrpflicht und die Aufrüstung, kommen die dringendsten soziale Belange zu kurz. Der Außenpolitik der Bundesregierung kann die SPD im Interesse der Wiedervereinigung nicht zustimmen. Sollte sie an die Macht kommen, werde sie die Verträge einhalten, sich aber genau si heraushandeln, wie sich die jetzige Regierung hineingehandelt habe. Die SPD stehe aber immer zum Westen. Im Kampfe gegen den Bolschewismus habe gerade die SPD das meiste geleistet. Während in der Ostzone die CDU mitregiere, ist dort die SPD verboten. Das Beispiel Bayern beweise, daß die Sozialdemokraten den Belangen der Landwirtschaft weitgehend entgegenkommen. Da in der Bundesrepublik die kleinen Betriebe weitaus überwiegen, haben sie wenig vom „Grünen Plan“. Bei den Bundestagswahlen von 1953 habe die SPD über 1 Million Stimmen gewonnen. Sie wird bei den Wahlen am 15. September wieder gewinnen. Wer dem Frieden und der Wiedervereinigung dienen will, stimmt in unserem Stimmkreis für den Kandidaten Steifvater. Versammlungsleiter Reichardt schloß, da eine Diskussion nicht verlangt wurde, mit den Worten des Dankes die gut verlaufene Versammlung.
Quelle: Bogener Zeitung 03.09.1957
Hunderdorf. (CSU-Versammlung) Morgen um 20 Uhr spricht MdB Lermer in einer Wahlversammlung der CSU im Gasthaus Sandbiller. Es wird auch ein aktueller Tonfilm vorgeführt.
Quelle: Bogener Zeitung 03.09.1957
Motorradfahrer prallte gegen LKW
Steinburg. Am Freitag gegen 18 Uhr stießen in einer unübersichtlichen Kurve kurz hinter Steinburg auf der Straße nach Neukirchen ein LKW und ein Motorrad zusammen. Der Motorradfahrer wurde schwer verletzt und mußte vom BRK ins Straubinger Krankenhaus gebracht werden. Der Soziusfahrer kam mit dem Schrecken davon. Am Motorrad entstand erheblicher Sachschaden. Der Verunglückte kam zum Sonntagsurlaub von München.
Quelle: Bogener Zeitung 03.09.1957
Fahrrad abhanden gekommen
Hunderdorf. Ein Mann kehrte Freitag abend in einer Gastwirtschaft in Apoig ein. Sein schwarzes, noch gut erhaltenes Damenfahrrad stellte er ab. Als er nach etwa einer Stunde heimfahren wollte, war das Fahrrad verschwunden. Da vielleicht eine Verwechslung vorliegen könnte, bzw. das Fahrrad im Scherz versteckt worden ist, bittet der Eigentümer, das Rad bei der Bogener Polizei abzugeben.
Quelle: Bogener Zeitung 04.09.1957
Hunderdorf. (Holzarbeiter-Versammlung) Am Sonntag findet um 13 Uhr in Hunderdorf im Gasthaus Sandbiller eine öffentliche Holzarbeiter-Versammlung statt. Als Redner spricht Herr Alois Seitz-München über den Tarifvertrag der holzverarbeitenden Industrie. Insbesondere über die Eingruppierung nach dem neuen Tarifvertrag.
Quelle: Bogener Zeitung 04.09.1957
Nur drei Parteien im neuen Bundestag
Hunderdorf. In einer von Lehrer Maier geleiteten Wahlversammlung der CSU sprach Bundestagsabgeordneter Josef Lermer am Dienstag im Gasthaus Sandbiller. Der Redner wies darauf hin, daß der Ausgang der bevorstehenden Wahlen im Inland wie im Ausland mit größtem Interesse erwartet werde. Er betonte, auf gegnerische Anspielungen abzielend, daß die CSU-Abgeordneten in Bonn nicht zu anderen Menschen würden, sondern ihrer Heimat stets verbunden bleiben. Die Landesgruppe der CSU im Bundestag sei als größte bayerische Fraktion durchaus in der Lage, die bayerischen Interessen wirksam zu vertreten. Der abgeordnete wandte sich auch gegen Vorwürfe, als hätte der Bundestag in den letzten Wochen eine Reihe von Gesetzen in überstürzter Eile verabschiedet. Tatsächlich habe die gesetzgeberische Tätigkeit nach langen und sorgfältigen Beratungen einen Abschluß finden müssen. Kein Abgeordneter könne an einer schlechten Gesetzgebung ein Interesse haben, weil jeder schließlich auch selbst davon betroffen würde. Abg. Lermer behandelte dann die wichtigsten Gesetze der letzten Zeit und wies besonders auf die Sozialreform, das Landwirtschaftsgesetz und die Kriegsopferversorgung hin, bei denen die CSU entscheidend mitgewirkt habe. Er bezeichnete die Schaffung und Sicherung von guten Dauerarbeitsplätzen als beste Sozialreform. Für den Straßen- und Wohnungsbau wurde zu keiner Zeit soviel Geld aufgewendet, wie in den letzten 8 Jahren. Dies sei nur möglich gewesen, weil sich die deutsche Wirtschaft unter dem Schutz der Besatzungsmächte und durch den deutschen Verteidigungsbeitrag ungestört entwickeln konnte.
Alle Erfolge auf diesen Gebieten würden jedoch wertlos, wenn die außenpolitischen Verhältnisse nicht in Ordnung wären. Die Außenpolitik ließe sich jedoch nicht durch Gesetze lenken, sondern nur durch ein vertrauensvolles Zusammenwirken. Adenauers Politik habe hier Erfolge aufzuweisen, die einzigartig in der deutschen Geschichte seien. Allein die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich und die Heimkehr der Saar sei auf die von Klugheit diktierten Bemühungen des Kanzlers zurückzuführen. Deutsche Herrscher u. Staatsmänner hätten sich vergeblich bemüht, die Freundschaft Englands und ein Bündnis mit dem mächtigsten und reichsten Land der Erde, der USA, zu erreichen. Erst Adenauer habe das zuwege gebracht. Auf die Verteidigungspolitik eingehend, fand der Redner Zustimmung zu seiner Erklärung, daß ein Freiwilligenheer nicht nur viel zu kostspielig, sondern leicht auch zu einem Staat im Staate werden könnte. Ein Freiwilligenheer würde auch niemals für die deutsche Sicherheit ausreichend sein.
Es sei genauso unsinnig, von einer Atomgefahr zu reden, wie an eine humane Kriegführung zu glauben. Jeder Krieg sei eine Grausamkeit gewesen, ganz gleich, ob er mit Hellebarden geführt wurde oder ob Panzerdivisionen und Bombengeschwader eingesetzt waren. Nicht nur die Ächtung der Atomwaffen, sondern die Verhinderung jeder kriegerischen Auseinandersetzung müsse oberstes Ziel bleiben.
Am 15. September müsse ein Bundestag gewählt werden, der gewillt sei, das bisher erreichte noch weiter auszubauen. Die Neigung der deutsche Wähler zu einer Konzentration der politischen Kräfte sei durchaus erfreulich, weil damit auch eine größere Stabilität erzielt werde. Es sei anzunehmen, daß im künftigen Bundestag nur noch drei Parteien zu finden wären und damit hätte auch die Demokratie in Deutschland eine Festigung erfahren. Keinesfalls dürfe jedoch durch politische Experimente eine allmähliche Loslösung vom freien Westen erfolgen, weil Deutschland dann unrettbar in den Sog des Ostens käme. Als Abschluß der Versammlung wurde ein eindrucksvoller Film vorgeführt, der bei allen Anwesenden ungeteilte Zustimmung fand.
Quelle: Bogener Zeitung 06.09.1957
Hunderdorf bekommt neuen Friedhof
Hunderdorf. Es war im Sommer des Jahres 1954 als H. H. Dekan Kiermeier erstmals die Vertreter der Gemeinden Hunderdorf, Gaishausen und Steinburg einlud, gemeinsam über eine Erweiterung bzw. über einen Neubau eines Friedhofes in Hunderdorf zu beraten. Während damals die Gemeinden Steinburg und Gaishausen, die ebenfalls zu Pfarrei gehören, für eine Erweiterung des alten Friedhofs eintraten. Waren Dekan Kiermeier und der Bürgermeister von Hunderdorf schon damals der Meinung, daß eine Neuanlage notwendig sei. Der alte Friedhof, der schon die Gänge für neue Grabstätten abgeben mußte, wäre nur durch große Erdaufschüttungen zu erweitern gewesen und selbst dann könnte nur Platz für ca. 50 Gräber geschaffen werden.
Der neue Friedhof, der in einer Größe von 50×100 m erstellt wird, liegt auf dem Grundstück der Kirchenverwaltung, das sich gegen das Anwesen Karl Mautner an der Abzweigung des Lintacher Weges befindet. Der Plan des Friedhofes wurde bereits von Architekt Hirsch erstellt. An der Straßenseite ist eine Steinmauer mit einem 3 m breiten Tor vorgesehen. Die übrige Umzäunung bildet ein Drahtzaun, hinter dem eine hohe Hecke angelegt wird. Ueberhaupt wird die neue Anlage durch eine geradlinige Einteilung und die an den Wegen vorgesehenen Hecken angenehm von der Linie der „Steinbruch-Friedhöfe“ abweichen. Auf der Hälfte des Mittelganges ist ein hohes Friedhofskreuz geplant und an der rechten Ecke vom Eingang aus gesehen wird ein Platz frei gelassen, der später einmal ein Leichenhaus aufnehmen soll.
Als Bauherr tritt das Katholische Pfarramt Hunderdorf auf. Da die drei Gemeinden nicht einig wurden, zum Teil auch schon durch andere Projekte schwer belastet sind, hat Dekan Kiermeier in seiner energischen Art dieses Bauvorhaben in die Hand genommen und er wird es wie alle anderen kirchlichen Bauten und Erneuerungen auch hier zu einem guten Ende führen.
Die Arbeiten haben vorige Woche begonnen und die Landwirte haben erfreulicherweise viele Fuhren Kies und Betonrohre für die notwendige Drainage mit ihren Zugmaschinen kostenlos auf den Bauplatz gebracht.
Quelle: Bogener Zeitung 07.09.1957
Mit der Kamera über Bogen
Marien-Heiligtum grüßt weit ins Land
Quelle: Bogener Zeitung 13.09.1957
Nach Gottes hl. Ratschluß verschied am Donnerstag früh um 6 Uhr mein lieber Gatte, unser lb. Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Onkel und Pate
Herr Johann Hirtreiter
Austragslandwirt von Stockwies
nach 8jährigem, schweren Leiden, wiederholt versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 68 Jahren und 8 Monaten.
Stockwies, Hunderdorf, Rußland, Lintach, Haselbach, Neunburg, Straubing, den 12. 9. 57
In tiefer Trauer:
Franziska Hirtreiter, Gattin
Willi Hirtreiter, Sohn
Maria Petzendorfer, Tochter
Barta Altschäffl, Tochter
Fanny Hirtreiter, Schwiegertochter
nebst Geschwistern u. übriger Verwandtschaft.
Trauergottesdienst am Samstag, den 14. 9., vormittags 9 Uhr mit anschließender Beerdigung vom Leichenhaus in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 13.09.1957
68,56 Prozent für Lermer im Landkreis Bogen
Landkreis Bogen
Stimmberechtigt 22 080, abgegebene Stimmen 18651-18651, 84,47 Prozent, ungültig 901-1131, gültig 17750-17520, CSU 12171-11923, SPD 2773-2603, BHE 935-1007, FDP 212-186, DP 90-89, FU 1535-1549, BdD 0-43, DG 0-8, DRP 34-26, UdM 0-46, VU 0-30, GEW 0-0.
Die Ergebnisse in den Gemeinde
…
Hunderdorf: Zahl der Wähler 897; ungültig 8 – 9; gültig 889 – 888; CSU 579 – 578; SPD 171 – 166; BHE 77 – 81; FDP 13 – 9; DP 1 – 2; FU 46 – 48; BdD 0 – 2; DRP 2 – 2.
Gaishausen: Zahl der Wähler 189; ungültig 5 – 17; gültig 184 – 172; CSU 147 – 129; SPD 15 – 14; BHE 6 – 10; FDP 5 – 3; DP 1 – 1; FU 10 – 15.
…
Steinburg: Zahl der Wähler 269; ungültig 8 – 20; gültig 261 – 249; CSU 179 – 170; SPD 54 – 48; BHE 9 – 13; FDP 0 – 2; DP 0 – 1; FU 19 – 14; Mittelstand 0 – 1.
…
Quelle: Bogener Zeitung 16.09.1957
Grundsteinlegung am 8. Oktober
Hunderdorf. Gewöhnlich wird zwar der Grundstein nach Fertigstellung der Kellerdecke gelegt, doch durch verschiedene Umstände war das beim Schulhausbau in Hunderdorf nicht möglich. Mittlerweile wird aber hier schon an den Außenmauern des ersten Stockwerkes gebaut. Die Grundsteinlegung ist nun endgültig auf Dienstag, den 8. Oktober, festgelegt. Landrat Hafner, der das Protektorat über den Schulhausbau übernommen hat, wird zur Feier erscheinen.
Quelle: Bogener Zeitung 27.09.1957
Hunderdorf. (Gemeinderatssitzung) Heute um 19 Uhr findet im Gasthaus Edbauer eine öffentliche Sitzung des Gemeinderates statt, auf der Probleme des Schulhausbaues behandelt werden.
Quelle: Bogener Zeitung 27.09.1957
Hunderdorf. (Evang. Gottesdienst) Am kommenden Sonntag hält Pfarrvikar Sommer-Bogen um 9 Uhr im Sandbiller-Saal einen evangelischen Gottesdienst.
Quelle: Bogener Zeitung 27.09.1957
Windberg. (Vereinsabend) Morgen Samstag findet im Vereinslokal Deschl ein Vereinsabend des Trachtenvereins Windberg mit Plattlerprobe statt. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 27.09.1957