Hunderdorf. (Fahne für Trachtenverein) In der Versammlung des Trachtenvereins gab die Vorstandschaft den Ankauf einer Vereinsfahne bekannt. Die Fahne wird im Juni geweiht; sie soll in den nächsten Tagen eintreffen.
Quelle: Bogener Zeitung 01.04.1957
Hunderdorf. (Steine für Schulhausbau) Wenn Pessimisten in den letzten Wochen noch immer Zweifel am Bau des Schulhausbaues hegten, so werden sie von den den Vorbereitungen eines Besseren belehrt. Seit einigen Tagen werden die für den Bau benötigten Hohlziegel angefahren und gestapelt. Ca. 1100 000 Ziegel werden gebraucht.
Quelle: Bogener Zeitung 03.04.1957
Am Sonntag Frühjahrskonzert
Hunderdorf. Nach längerer Pause tritt nun am kommenden Sonntag im Sandbiller-Saal der Gesangverein Hunderdorf wieder mit einem Konzert an die Oeffentlichkeit. Die früheren Aufführungen und die Vorbereitungen, die der Gesangverein auch diesmal für das Konzert getroffen hat, lassen hoffen, daß das Frühjahrskonzert auch dieses Jahr ein Erfolg wird. Neben Darbietungen des gemischten Chores, eines Kinderchores und des Orchestervereins Bogen, werden auch Einzelstücke zu Gehör kommen.
Quelle: Bogener Zeitung 03.04.1957
Hunderdorf. (Standesamtliche Nachrichten) Im Monat März wurden auf dem hiesigen Standesamt drei Geburten (Richard Petzendorfer, Stockwies; Armin Georg Stadler, Apoig; Karin Mathilde Schlecht, Thananger), drei Todesfälle (Anna Maria Esche, Apoig; Katharina Blasini; Josef Weindl-Eglsee) verzeichnet.
Quelle: Bogener Zeitung 03.04.1957
Hunderdorf. (Evang. Gottesdienst) am Sonntag findet um 9.30 Uhr für die evang. Gemeinde ein Gottesdienst mit Abendmahl statt.
Quelle: Bogener Zeitung 03.04.1957
Der erste Spatenstich für die Kaserne ist getan
Ein großes Werk des Landrats Hafner und ein großes Opfer der Grundbesitzer
Bogen. Nachdem so viel Schweiß in den Bogener Amtsstuben geflossen war, diplomatische Wendigkeit und Zähigkeit erforderlich gewesen war, ging der Wunsch der Stadt und des Landkreises Bogen nun in Erfüllung: Der erste Spatenstich zum Kasernenbau wurde getan!
Am Mittwoch versammelten sich Vertreter des Wehrbereiches IV München, der Oberfinanzdirektion München, des Finanzbauamtes Passau, des Kreisbauamtes Bogen, der Kreis- und Stadtverwaltung Bogen, der Bürgermeister von Bogenberg, Vertreter des Arbeitsamtes und anderer Stellen zum ersten Spatenstich.
Landrat Hafner sagte zu Beginn seiner Begrüßungsansprache: „Es ist für den Landkreis Bogen und auch für mich persönlich eine bedeutsame Stunde, in der auf diesem Gelände der erste Spatenstich zur Errichtung einer Garnison vollzogen wird. Das größte Bauwerk in der Geschichte des Landkreises Bogen beginnt. Nicht nur eine jahrelange, zähe Bemühung um die wirtschaftliche Stärkung dieses kapitalarmen Landkreises im bayerischen Grenzland wird vom Erfolg gekrönt, sondern es wird auch das Gesicht des Landkreises weitgehend verändert. Wie sind nicht einem wirtschaftlichen Irrtum nachgelaufen, sondern haben ein sehr beachtenswertes Ziel verfolgt. Das haben die vielfachen Bemühungen anderer Landkreise und Städte um die Errichtung einer Garnison inzwischen deutlichgezeigt.“ Der Redner führte weiter aus, daß die Garnison die Steuerkraft, den Umsatz, die Einwohnerzahl und nicht zuletzt den Verbrauch landwirtschaftlicher Erzeugnisse erheblich steigern würde. „Ein solches Ziel vor anderen und größeren Landkreisen oder Städten so frühzeitig erreicht zu haben, erfüllt mich und wohl auch Sie alle mit Freude und Stolz.“
Zum Schluß dankte der Landrat ausführlich allen, die mithalfen, dieses Unternehmen zu beginnen: Den Grundbesitzern, die unter Opfern ihr Land abgetreten haben; denn es sei sehr schwer, heute Grund freizubekommen. – Ferner den Dienststellen des Staates und des Bundes, insbesondere Bundestagsabg. Lermer, außerdem den Einwohnern von Bogen und Bogenberg sowie allen im Landkreis.
BM Neueder hieß die Anwesenden im Namen der Stadt willkommen und sagte: „Als vor fünf Jahren die ersten Anträge auf Errichtung einer Garnison in Bogen gestellt wurden, glaubten die wenigsten, daß diesem Wunsche je Rechnung getragen würde. Und wenn vor einem Vierteljahr jemand gesagt hätte, daß heute, am 2. April 1957, der erste Spatenstich zu diesem Kasernenbau vollzogen wird, wären ebenfalls noch viele Zweifler aufgetreten; denn noch vor zwei Tagen wurde dieser Spatenstich als Aprilscherz veröffentlicht. Um so überraschter war gestern die Bevölkerung Bogens, als gegen Abend die Maschinenkolosse aufkreuzten und um so erfreulicher ist es, heute den offiziellen Baubeginn des Standortes Bogen als den ersten in Niederbayern und dem zweiten Neubau nach Ingolstadt miterleben zu können.“ – Fast eine Broschüre käme heraus, meinte der Bürgermeister weiter, wollte man die großen Schwierigkeiten und die nimmermüden Bemühungen um diese Garnison schildern. Dann pries er die Aufgeschlossenheit der Bogener Bevölkerung, das Entgegenkommen der Grundstückseigentümer von Bogen und Bogenberg, die große Hilfe des Landrats und der von ihm genannten Persönlichkeiten. Er dankte allen bewegt. Das neue Werk werde für die Stadt und den Landkreis den erwünschten wirtschaftlichen Aufschwung bringen und darüber hinaus der Heimat den Frieden.
Nach dem Spatenstich des Landrats rollte eine erdgreifende mächtige Laderaupe und Schubraupe los. Dicht daneben warteten die mächtigen Bodenentleerer, um mit ihrer Motorenkraft enorme Erdarbeit zu leisten und das Kasernengelände in Angriff zu nehmen.
Quelle: Bogener Zeitung 05.04.1957
Hunderdorf. (Hundeuntersuchung) Am Dienstag von 9-11 Uhr findet im Vorzimmer der Gemeindekanzlei die Hundeuntersuchung statt. An Hundesteuer sind für den 1. Hund 6 DM, für den 2. Hund 9 DM und für den 3. Hund 12 DM zu entrichten. Die Steuerbeträge müssen sofort eingezahlt werden.
Quelle: Bogener Zeitung 06.04.1957
Hunderdorf. (Baumfrevel) Vor einigen Tagen wurden 6 von 20 Birken, die um den Sommergarten des Cafe Weinzierl gepflanzt wurden, abgeschnitten. In der gleichen Nacht wurden auch die im Vorjahr gesetzten Pappeln entlang der Hauptstraße geknickt. Da solche Vorfälle in Hunderdorf öfters vorkommen, wäre es wünschenswert, wenn Täter einmal gefaßt und empfindlich bestraft würden.
Quelle: Bogener Zeitung 06.04.1957
Hunderdorf. (Obstbauernversammlung) Heute um 19.30 Uhr findet im Gasthaus Edbauer eine Versammlung des Obstbauvereins statt, in der über aktuelle Fragen zur Obstbaumpflege und über sonst Verschiedenes Kreisfachberater Kilger sprechen wird.
Quelle: Bogener Zeitung 06.04.1957
Windberg. (Jubilar) Vorgestern feierte Johann Auerbacher von Buchaberg sein 75. Geburtstagsfest. Der Jubilar ist noch sehr rüstig und lebensfroh und hilft noch fleißig in der Landwirtschaft mit. Wir wünschen dem Jubilar noch viele frohe und angenehme Lebensjahre. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 06.04.1957
Windberg. (Vereinsabend) Heute Samstag findet im Vereinslokal Deschl ein Abend des Trachtenvereins statt. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 06.04.1957
Windberg. (Versammlung) Morgen Sonntag nachmittag findet im Gasthaus Loibl eine Versammlung des Obstbauvereins Windberg statt. Landrat Xaver Hafner, Kreisfachberater Kilger und der Verwalter Zirngibl von der Baywa Bogen werden erscheinen. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 06.04.1957
Hunderdorf. (Burschenversammlung) Am Donnerstag findet um 20 Uhr im Vereinslokal Baier eine Versammlung des Katholischen Burschenvereins statt.
Quelle: Bogener Zeitung 08.04.1957
Hunderdorf. (Guter Sammelerfolg) Bei der letzten haussammlung des BRK konnten die Mädchen der Volksschule ca. 65 DM zusammenbringen.
Quelle: Bogener Zeitung 08.04.1957
Windberg. (Hundeuntersuchung) Morgen 10 Uhr ist im Gasthaus Deschl die Hundeuntersuchung für die Gemeinde Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung 08.04.1957
Windberg. (Den Bund fürs Leben) schlossen Alfons Schroll – Unterholzen und Maria Hartmannsgruber von Windberg. Die weltlchge Feier fand vorgestern im Gasthaus Deschl statt.
Quelle: Bogener Zeitung 08.04.1957
Windberg. (Letzte Fastenpredigt) Die Fastenpredigten, die der H. H. Prior jeden Freitag im Wallfahrtskirchlein Heiligkreuz hält, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Diese Woche ist die letzte Predigt; sie findet nicht am Freitag, sondern bereits morgen statt. (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 08.04.1957
Linienverkehr
Hunderdorf. Ab sofort kann der Linienomnibus Berger am Montag, Mittwoch und Samstag wieder Fahrgäste aus Steinburg, Schafberg und Hofdorf nach jeder Richtung hin befördern. Dasselbe gilt auch für die Rückfahrt von Straubing aus.
Quelle: Bogener Zeitung 10.04.1957
Frühjahrskonzert im Zeichen Mozarts
Hunderdorf. Nie werden Konzerte die Landbevölkerung in der gleichen Weise ansprechen wie etwa die Laienspieler örtlicher Vereine und daher werden Aufführungen dieser Art, wie sie die Liefertafel Hunderdorf am Sonntag mit ihrem Frühlingskonzert bot, immer ein finanzielles Risiko sein. Trotzdem kam es an diesem Abend dank der erfolgreichen Konzerte und der treuen Anhängerschaft des Gesangvereins zu einem gut besetzten Saal und die Erschienenen kamen mit den Gästen aus Bogen zu einem genußreichen Abend. Der erste Teil des Abends stand ganz im Zeichen Mozarts und die Lieder des gemischten Chores und des von Rektor Hösl zusammengestellten Kinderchores fanden viel Beifall. Nicht weniger kamen die Freunde der Instrumentalmusik auf ihre Rechnung, denn das Orchester Bogen zeigte mit der Aufführung der Titusouvertüre einen erfreulichen Aufschwung seit seiner neuerlichen Gründung. Die heitere Muse kam im zweiten Teil mehr zur Geltung und ein Geigensolo von H. Weber-Bärndorf, der den Hunderdorfern von den früheren Konzerten her in bester Erinnerung ist, brachte dem Publikum deutlich spürbar einen viel zu frühen Abschluß des Abends.
Quelle: Bogener Zeitung 10.04.1957
Hunderdorf. (VdK-Tanz) Am Ostermontag findet im Gasthaus Sandbiller zugunsten der Ausschmückung des Kriegerdenkmals ein Tanz – veranstaltet vom VdK – statt.
Quelle: Bogener Zeitung 12.04.1957
Hunderdorf. (Todesfall) Am Mittwoch verscheid nach langer, mit großer Geduld ertragener Krankheit die im 73. Lebensjahr stehende Rentnerin Frau Maria Mauthner im Kreiskrankenhaus Bogen. Der Gatte und ein Sohn gingen der Verstorbenen bereits vor einigen Jahren ik Tod voraus. Die Beerdigung ist morgen in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 12.04.1957
Windberg. (Den Bund fürs Leben) werden schließen Herr Alf. Schroll und Frl. Maria Hartmannsgruber. Die weltliche Feier findet am 24. 4. Im Gasthaus Deschl statt. Am Samstag war eine Andingung der Hochzeitsfeier.
Quelle: Bogener Zeitung 12.04.1957
Aus Pulver entstehen Wasserleitungsrohre
Ueber 100 Menschen fanden Arbeit und Brot in der Kunststoffabrik
Bogen. Als im Sommer 1954 nach Stillegung der Lederfabrik in Bogen Landrat Hafner das Fabrikgelände für die Kreissparkasse erwarb, dachte er an die vielen Arbeitslosen des Kreises. Von den vielen Industriellen, die sich um das Gelände bewarben, fand er in der Firma Gebrüder Anger aus München das geeignete Unternehmen, welches die Möglichkeit bot, einer Vielzahl von Menschen Beschäftigung zu geben. Die Verbriefung erfolgte zu Weihnachten 1954 und bereits 1956 konnte die Produktion auf den heutigen Stand erhöht werden. Der Betrieb beschäftigt heute über 70 Arbeiter und Angestellte und 35 Heimarbeiterinnen und ist damit zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Interessant ist nicht nur die Herstellung des blauen und schwarzen Kunststoffrohres für die Trinkwasserversorgung, sondern auch die Einstellung des Betriebes, der mit seinen sechs Abteilungen einen sauberen und gut organisierten Eindruck macht. Auch für die Belegschaft ist die Arbeit angenehm, da von dem sonst üblichen Fabriklärm nichts zu spüren ist. Die großen Maschinen erzeugen höchstens den Lärm einer Nähmaschine. Was Chemiker vor Jahrzehnten entdeckten, wurde von den Gebr. Anger zur Vollkommenheit entwickelt, wobei sie auch die modernen Maschinen konstruierten. Es ist heute bereits so weit, daß der Bedarf an Kunststoffrohren, die im gesamten Bundesgebiet sowie im Ausland verlegt und eingebaut werden, kaum gedeckt werden kann, obwohl im Werk Bogen Tag und Nacht und sogar sonntags gearbeitet wird. Im Zeitraum von 24 Stunden werden über 3000 m Rohre verschiedener Stärken hergestellt. Die Länder Württemberg, Baden, Hessen, Hannover, Schleswig-Holstein usw. zeigen großes Interesse: z. Z. wird eine Kaltwasserversorgungsanlage mit Kunststoffrohr, weil diese billiger und wirtschaftlicher ist, auf der Insel Amrum gebaut. Seit auf der Leipziger Frühjahrsmesse eine Gabodur- und Gaboleen-Anlage gezeigt wurde, hat auch Ostdeutschland mit dem Werk Bogen Verhandlungen aufgenommen; denn auch dort ist man von den hervorragenden Eigenschaften der Kunststoffrohre – erstaunliche Leichtigkeit, Biegsamkeit, Standhaftigkeit gegen Säuren, Laugen, Salze und Verkalkungen – restlos überzeigt.
Die Gabodur-PVC-Druckrohrerzeugung
Von Betriebsleiter Ing. Rudolf Nießner angeführt, begannen wir unseren Rundgang in der Mischerei, wo ein Mann mit Gasmaske das chemische Pulver sortiert und mischt, das dann in die Fabrikationshalle kommt, wo die Rohranfertigungsmaschinen stehen, die ekien Stunde stille stehen, um das nahezu unverwüstliche blaue Rohr zu produzieren, das eine Druck bis zu 200 Atü – je nach Abmessung – standhält. Jede Maschine, an der fast ein Dutzend Instrumente angebracht sind, wird von einem Mann bedient, der von Zeit zu Zeit eine Schaufel voll Pulver in den Trichter der Maschine schüttet, das unter größtem Wärmeeinfluß und hohem Druck zu einer festen Masse verarbeitet wird und über eine Rohrdüse als Rohr herauskommt. Alsdann geht es durch ein Wasserband, schiebt sich weiter bis zu einer Säge, die die gewünschten Längen herstellt. Der nächste Arbeitsgang ist das Abschrägen und Aufpressen einer Steckkupplung, die eine Erfindung von Ing. Nießner ist. Nachdem das Gabodur-Druckrohr fertiggestellt ist, kommt es zum Prüfstand, wo es auf einen Druck von 25 Atü erprobt wird.
Die Gaboleen-Druckrohrerzeugung
Auf der nächsten Station bedient ein Mann zwei Spezialmaschinen, die ständig des schwarze biegsame Gaboleenrohr ausstoßen. Dieses Kunstoffrohr wird ebenfalls für die Trinkwasserversorgung verwendet und in verschiedenen Stärken von 0,5-2 Zoll hergestellt. Es wird für Quellfassungen und für die Hausanschlußleitungen verwendet. Ing. Nießner erklärt hierzu, daß dieses Rohr leichter als Wasser und nach allen Richtungen biegsam sei: es biete als Werkstoff von großer Lebensdauer ein hohes Maß an Betriebssicherheit. Eine Rolle mit 100 Meter Rohr wiegt ca. 50 kg. Es hält einen Druck bis zu 30 Atü und mehr aus.
Auch Eisenteile, die für den Wasserleitungsbau Verwendung finden, werden mit Kunststoff überzogen, um sie vor Rost- und anderen Witterungseinflüssen zu schützen.
Lockenwickler und Autobrillen
Weiterhin werden in automatischem Vorgang Lockenwickler und Autobrillen hergestellt, die täglich zu Tausenden das Werk verlassen. Für die Lockenwickler- und Autobrillenherstellung wurde in Bogen eine beachtliche Heimindustrie aufgebaut, in der 35 Frauen Beschäftigung fanden. Weiter gehört noch zum Betrieb eine eigene Schlosserei, in der Werkzeuge und Maschinenteile hergestellt werden können. In den großen Lagerräumen ist wenig zu sehen, da wegen der großen Nachfrage die fertigen Kunststoffrohre sofort zum Versand kommen.
Quelle: Bogener Zeitung 13.04.1957
Hunderdorf. (Bäume wurden gepflanzt) Am Wochenende pflanzten die Schüler zum Tag des Baumes am Sportplatz eine Anzahl von Weidensträuchern, Fichten und Birken in den Anlagen der Siedlung, und eine Linde, gestiftet von Herrn Karmann-Hofdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 15.04.1957
Hunderdorf. (Durchfahrtsverbot) Die Durchfahrt durch den Kirch- und Schulhof wurde für alle Fahrzeuge gesperrt. Die Gemeinde hat an den Zufahrtsstellen Verbotstafeln anbringen lassen.
Quelle: Bogener Zeitung 15.04.1957
Nach Gottes hl. Willen verschied, am 22. 4. 57 mein lieber Vater, unser guter Opa, Bruder, Onkel und Pate
Herr Xaver Hien
Austragslandwirt
im Alter von 81 ½ Jahren nach Empfang der hl. Oelung selig im Herrn.
Hunderdorf, den 22. 4. 1957
In tiefer Trauer:
MARIA AUMER, Tochter
mit Enkelkindern
und übr. Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Freitag, den 26. 4. 1957, um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 24.04.1957
Kriegsopfer verlieren durch Rentenreform
Hunderdorf. In einer gutbesuchten Aufklärungsversammlung des VdK sprach am Montag im Gasthaus Sandbiller der Kreisgeschäftsführer Otto Unger über das neue Rentenversicherungsgesetz und über die 6. Novelle des BVG. Unger bezeichnete die Kriegsopfer als die einzigen Verlierer diese neue Rentenreform, da die hierdurch gegebenen Mehrzahlungen bei der Invalidenversicherung wieder von der Kriegsbeschädigtenrente abgezogen werden. Die 6. Novelle zum BVG, die zur Zeit im Bundestag behandelt wird, soll hier einen Ausgleich schaffen. Der Referent schilderte ausführlich die einzelnen Bestimmungen dieser Novelle und gab auch Antworten auf die eingeworfenen Fragen. Ein besonderes Plus für den VdK seine die im Saarland bestehenden höheren Renten, die auch nach dem Anschluß an die Bundesrepublik beibehalten worden seien.
Kassier Schmidt oder Schriftführer Karl nehmen Anmeldungen zur Fahrt zum Kriegsopfertreffen in Simbach am Inn und zur Fahnenweihe in Mitterfels am 2. Juni entgegen. Anschließend fand im Sandbillersaal ein Tanz statt, dessen Reingewinn zur Ausschmückung des Kriegerdenkmals verwendet wird.
Quelle: Bogener Zeitung 26.04.1957
Mopedfahrer mit Radfahrer zusammengestoßen
Steinburg. Beim Bahnhof Steinburg, gegenüber dem Gasthaus Solcher, stießen gestern mittag ein Mopedfahrer und ein Radfahrer zusammen. Der Radfahrer, ein älterer Mann aus der Umgebung von Steinburg, bog vom Bahnhofsvorplatz rechts auf die Straße ein. Im selben Moment kam aus Richtung Mitterfels ein Mopedfahrer, der nicht mehr genügend bremsen konnte, so daß der Zusammenstoß unvermeidlich war. Der Radfahrer stürzte und zog sich erhebliche Kopfverletzungen zu. Sein Fahrrad wurde schwer beschädigt. Erste Hilfe leistete Dr. Müller-Bogen, der den Verletzten ins Bogener Krankenhaus brachte. Der Mopedfahrer kam mit dem Schrecken davon. Den Unfall nahm der Unfalltrupp Bogen auf. (ks)
Quelle: Bogener Zeitung 26.04.1957
Hunderdorf. (Schuleinschreibung) Am Montag findet von 13 bis 16 Uhr im oberen Schulhaus die Schuleinschreibung der im September eintretenden Kinder statt.
Quelle: Bogener Zeitung 01.05.1957
Straßenübernahme abgelehnt
Hunderdorf. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde erneut die Uebernahme der Landstraße II. O. von Hunderdorf nach Sollach durch die Gemeinde abgelehnt. Diese ehemalige Verbindungsstraße von Bogen nach Hunderdorf ist durch den Straßenneubau über Bärndorf für den Durchgangsverkehr ausgeschaltet worden. Die Gemeinden Bogen und Hunderdorf hatten sich daher in den Unterhalt dieser Straße, soweit sie zu ihrem Gemeindebereich gehört, zu teilen. Hunderdorf lehnt den Unterhalt deshalb ab, weil bereits 42 km Gemeindewege zu unterhalten sind, die erhebliche Kosten verursachen. Weiter wird angeführt, daß sich die „alte“ Straße gerade bei Frostaufbrüchen als vielbefahrene Ausweichstraße erwiesen habe und dadurch die Erhaltung für die Gemeinde infolge des zu diesen Zeiten starken Verkehrs ziemlich teuer würde. Außerdem sei es der Gemeinde zur Zeit unmöglich, die durch den Schulhausbau äußerst angespannten Finanzverhältnisse noch weiter zu belasten.
Quelle: Bogener Zeitung 03.05.1957
Hunderdorf. (Vom Standesamt) Im April verzeichnete das Standesamt vier Geburten (Brig. Margarte Obermeier-Lintach, Gisela Lydia Lichey-Eglsee, Walter Michael Liebl-Hoch, Siegfried Harald Spierhansl-Hunderdorf) und einen Todesfall (f. X. Hien-Hunderdorf).
Quelle: Bogener Zeitung 03.05.1957
Hunderdorf. (Impfung) Am Dienstag findet von 10 Uhr an im oberen Schulhaus die Pockenschutzimpfung statt.
Quelle: Bogener Zeitung 03.05.1957
Hunderdorf. (Körung) Am Montag um 15 Uhr findet auf dem Körplatz neben Reisinger die Körung der Jungstiere statt.
Quelle: Bogener Zeitung 03.05.1957
Windberg. (Neubauten) Maurermeister Rupert Feldmeier von Meidendorf baut sich ein neues Wohnhaus, ebenso Herr Josef Bauer, Meidendorf. Die Neubauten stehen bereits im Rohbau fertig. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 03.05.1957
Hunderdorf. (33 Schulanfänger) Im September dieses Jahres werden 12 Knaben und 21 Mädchen den Schulunterricht erstmals besuchen. – Ein Knabe und drei Mädchen sind nur probeweise aufgenommen.
Quelle: Bogener Zeitung 13.05.1957
Hunderdorf. (Viele Baulustige) Auch in diesem Jahr herrscht wieder rege Bautätigkeit. In Apoig wollen Frau Leidner, Schreinermeister Otto Schlecht und Elektriker Josef Schlecht bauen. In Hunderdorf erhalten einige Neubauten in diesen Tagen den Außenverputz. Schneider Max Fruhstorfer will ein Einfamilienhaus bauen. In Apoig wurde bereits ein Wohnhaus im Rohbau erstellt. Herr Amberger wird es voraussichtlich noch in diesem Jahr bezugsfertig machen.
Quelle: Bogener Zeitung 13.05.1957
Hunderdorf. (Neuer Kompressor) Am Donnerstag traf der von der Gemeinde gekaufte fahrbare Kompressor ein. Alois Beck und Rudi Bugl wurden im Werk in der Handhabung des Aggregates vertraut gemacht und sie beide werden die Bohrhämmer bedienen. Schon im Lauf der nächsten Woche soll im Steinbruch Hofdorf mit dem Brechen der Steine begonnen werden, die vor allem für den Schulhausbau Verwendung finden sollen. Schwierigkeiten dürften sich jedoch bei Sprengungen ergeben, da sich die Wiesen um den Steinbruch unweigerlich mit Gesteinsbrocken füllen würden und damit das Mähen behindert wird.
Quelle: Bogener Zeitung 13.05.1957
Windberg. (Verschieden) ist im Alter von 67 Jahren Frau Franziska Heigl vom Fischbehalter. Sie litt schon seit einigen Jahren an einer schweren Krankheit, die sie sich bei einem landwirtschaftlichen Unfall zugezogen hatte. – Die Beerdigung ist heute um 9.30 Uhr auf dem Friedhof in Windberg. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 13.05.1957
Erster Spatenstich zum Schulhausneubau
Hunderdorf. Kurz nach 15 Uhr wurde am Montag durch den ersten Spatenstich des Landrats Hafner der Bau des neuen Schulhauses in Hunderdorf begonnen. Zu dieser kurzen Feierstunde hatten sich neben Landrat Hafner auch Schulrat Dr. Strewitzek, 1. BM Reiner, 2. BM Maier, die Architekten Schnierle und Hirsch, Rektor Hösl, Kreisbaumeister Kraus u. Bauunternehmer Altschäffl eingefunden.
BM Reiner begrüßte die Gäste und gab seiner Freude über den nunmehrigen Baubeginn Ausdruck. Landrat Hafner würdigte die Bemühungen der Gemeinde um den Bau dieses Schulhauses und führte aus, daß die Schulbildung das wichtigste und ein unverlierbares Gut ist, das wir unseren Kindern mitgeben können. Er freue sich daher immer besonders, wenn in seinem Kreis ein neues Schulhaus gebaut werde.
Schulrat Dr. Strewitzek wandte sich an die versammelten Kinder und rief ihnen zu, sich des neuen Bauvorhabens, das die Gemeinde mit großen finanziellen Opfern erstellen wird, auch dankbar und würdig zu erweisen. Die Gemeinde aber solle trotz der hohen Kosten auch daran denken, daß hier Tausende von Kindern das geistige Rüstzeug für ihr späteres Leben erhalten werden und in dieser Hinsicht sich die hohen Baukosten wieder vielfach auszahlen werden.
Nach dem Beginn des Baues durch den Spatenstich des Landrats setzte der schwere Bagger einer Straubinger Firma die Arbeit fort und beseitigte gestern Dienstag die Humusschicht, die später wieder zur Auffüllung des Schulhofes dienen wird.
Quelle: Bogener Zeitung 15.05.1957
Jugendbuch-Ausstellung
Hunderdorf. Zum Abschluß der Jugendbuchwoche wird nun die Musterbücherei, die dem Landkreis Bigen von der Bücherei des BLLV freundlich zur Verfügung gestellt worden war, am Samstag und Sonntag in Hunderdorf gezeigt. Die Bücherei, die 105 der neuesten und besten Jugendbücher enthält, hat bisher an den Schulen Bogen, Schwarzach, Oberalteich, Mitterfels und Haibach großes Interesse bei der Schuljugend und den Erwachsenen gefunden. Die Schuljugend von Hunderdorf, Windberg und Au kann die Ausstellung am Samstag besichtigen. Für die Erwachsenen ist sie am Sonntag von 10.00 – 11.00 Uhr im oberen Schulhaus zu sehen. Gleichzeitig ist auch eine Anzahl von Büchern aus der Hunderdorfer Schulbücherei ausgestellt.
Quelle: Bogener Zeitung 18.05.1957
Windberg. (Vereinsabend) Heute Samstag hält der Trachtenverein Windberg im Vereinslokal eine Plattlerprobe ab.
Quelle: Bogener Zeitung 18.05.1957
Windberg. (Versammlung) Morgen um 9.30 Uhr trifft sich der Burschenverein im Jugendheim Windberg zu einer Versammlung.
Quelle: Bogener Zeitung 18.05.1957
So aber geht das nicht weiter
Hunderdorf. Wenn das Leitungswasser einmal versiegt oder der Wasserdruck verschwindet, dann tröstet man sich damit, daß auch hier einmal ein unvorhergesehener Schaden eintreten kann. Die Hunderdorfer Wasserabnehmer sind bestimmt den Verantwortlichen gegenüber sehr geduldig. Wenn aber diese Wassernot chronisch wird, dann muß auch ihre Geduld zu ende sein. Seit Samstag besteht nun schon diese Wassernot, doch der Wasserverband oder die maßgebenden Stellen finden es nicht der Mühe wert, die Bevölkerung zu benachrichtigen, wieso und auf wie lange dieser Zustand dauern wird. Vielleicht könnte man auch, sollten eventuell Arbeiten an der Leitung notwendig sein, zu festgesetzten Zeiten das Wasser absperren. So aber geht es nicht weiter.
Quelle: Bogener Zeitung 22.05.1957
Hunderdorf. (Elektromeister) Der Elektrogeschäftsinhaber Hans Hieninger in Hunderdorf hat vor der Prüfungskommission in Passau die Meisterprüfung im Elektroinstallateurhandwerk mit gutem Erfolg abgelegt.
Quelle: Bogener Zeitung 22.05.1957
Hunderdorf. (Die Impfung gegen Maul- und Klauenseuche) wird aus öffentlichen Mitteln bestritten. Ein etwaiger Einspruch zieht keine Verschiebung nach sich. In der nächsten Woche bereits soll durch den Tierarzt mit der Impfung begonnen werden.
Quelle: Bogener Zeitung 25.05.1957
Hunderdorf. (Wasserverhältnisse nicht beunruhigend) Die mangelhafte Wasserversorgung der höhergelegenen Häuser unserer Ortschaft, die anfangs dieser Woche die Bevölkerung beunruhigte und eine Katastrophe für die Sommermonate befürchten ließ, hat sich nun nicht als Fehler in der Anlage erwiesen, sondern als eine Ueberbeanspruchung der Wasserleitung durch einen Großabnehmer. Die Schüttung der Quellen liegt nach wie vor über dem berechneten Wert und dürfte bei normaler Wasserabnahme keine Schwierigkeiten aufkommen lassen. Wie Bürgermeister Reiner uns mitteilt, ist in den letzten Tagen lediglich durch die Ueberbeanspruchung der 150 cbm fassende Hochbehälter entleert worden, der tagsüber nicht mehr aufgefüllt werden konnte.
Quelle: Bogener Zeitung 25.05.1957
Windberg. (Vereinsabend) Heute Samstag findet im Vereinslokal Deschl ein Vereinsabend des Trachtenvereins Windberg mit Plattlerprobe statt.
Quelle: Bogener Zeitung 25.05.1957
Kirchweihfest heuer am 16. Juni
Steinburg. Jedes Jahr lockt die Steinburger Kirchweih viele Gäste in das sonst so ruhige Dörflein. Unter dem Protektorat der FFW und der Gemeindeverwaltung wird auch heuer wieder für Unterhaltung und Vergnügen der Gäste gesorgt werden. Im Schloßhof wird ein Vergnügungspark nicht fehlen. Auch für einen Parkplatz wurde gesorgt und im großen Festzelt der Brauerei Berger war seit jeher Stimmung Trumpf an diesem Tage.
Quelle: Bogener Zeitung 25.05.1957
Auf zum Frühlingsfest in Bogen!
Bogen. Der TSV 1883 Bogen veranstaltet vom 30. Mai bis 2. Juni ein großes Frühlingsfest. Neben einer erstklassigen Stimmungskapelle und Bogener Brathendln ist ein reichhaltiger Vergnügungspark vorhanden. Fußball- und Faustballkämpfe mit Flugmodell-Vorführungen werden das Festprogramm besonders umrahmen.
Donnerstag, 30. Mai:
12 Uhr Standkonzert auf dem Stadtplatz; 12.30 Uhr Abmarsch zum Bierzelt und Eröffnung; ab 13 Uhr Fußballpokalturnier um den Pokal des Landrats. Teilnehmer: SV Oberschneiding, RSV Parkstetten, SV Neukirchen, TSV Bogen II. – Als Einlage Flugvorführungen.
Freitag, 31. Mai:
Ab 20 Uhr Treffen sämtlicher Vereine und Betriebe der Stadt. – Gebhardt-Grassi, das bekannte bayerische Komikerpaar.
Samstag, 1. Juni:
Ab 15 Uhr Jugendpokalturnier um den Pokal der Stadt Bogen. Teilnehmer: TSV Straubing 2. Jgd., FSV Straubing 1. Jgd., TSV Bogen 1. J. – 20 Uhr Betrieb im Bierzelt mit Verlosung einer Sau.
Sonntag, 2. Juni:
12.30 Uhr: Standkonzert auf dem Stadtplatz, 13 Uhr Fußballspiel TSV Straubing (alte Liga) gegen Bogen AH-Mannschaft; 14 Uhr Flugvorführungen auf dem Sportplatz; Faustballspiel Bogen-Neukirchen; 15 Uhr FSV Straubing gegen TSV Bogen. Anschließend Schülerspiel TSV Bogen – TSV Straubing I. – Abends Festausklang im Bierzelt mit Verlosung.
Es ergeht an die Einwohnerschaft von Bogen und Umgebung herzliche Einladung.
Quelle: Bogener Zeitung 29.05.1957
Hunderdorf. (Evangelischer Gottesdienst) Morgen (Fest Christi Himmelfahrt) findet um 15 Uhr in der Kapelle in Steinburg ein evangelischer Gottesdienst statt. Am Sonntag ist für die Evangelische Gemeinde in Hunderdorf um 15 Uhr ein Gottesdienst im Saal des Gasthauses Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung 29.05.1957
Schulkinder fahren ins Schullandheim
Hunderdorf. Die Zeit vom 7. Bis 22. Juni werden die Schulkinder des 5. Jahrgangs der Volksschule im herrlich gelegenen Heim in Solla verbringen. Damit kommt erstmals eine Klasse aus Hunderdorf in den Genuß eines Schullandheimaufenthalts. Ausschlaggebend für diesen sehr verbilligten Aufenthalt war vor allem der Zuschuß von 10 Prozent aus dem Sammelergebnis für Schullandheime aus dem Vorjahr, sowie Spenden des Landrats, des Produktenwerks, des Wohlfahrtsverbandes und de Gemeinde Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 05.06.1957
Wie wird das neue Schulhaus aussehen?
Hunderdorf. Nachdem nun die Baugrube für den Schulhausneubau ausgehoben ist und die ersten Betonarbeiten in Angriff genommen wurden, beginnt bei den Leuten das Rätselraten über das Aussehen des künftigen Baues.
In unseren beiden Skizzen, die nach dem Plan verfertigt wurden, ist nun die Westseite (Straßenseite) und die Südseite (Bäckerei Hastreiter) zu sehen. Der zweistöckige Bau, der einen Grundriß von ca. 31×21 m aufweist, soll auf der Südseite ein Bruchsteinmauerwerk erhalten. Als Dachdeckung ist Welleternit vorgesehen. Auffallend sind vor allem die vielen und großen Fenster auf der Ostseite, an der je drei Schulsäle im Erdgeschoß und Oberstock sich befinden. Weitere zwei Schulsäle erhalten ihr Licht durch die großen Fenster auf der Südseite. Die große Halle im Erdgeschoß, die bis zum Dach reicht und in der Höhe des ersten Stockes von einem Balkon umgeben wird, der die Schulzimmer miteinander verbindet, bietet bei Schulfeiern Gelegenheit, sämtliche Schulkinder zu versammeln. Ein Blumenbeet in der Halle sowie eine freitragende Treppe geben dem Innenraum eine ganz besondere Note. Architekt Schnierle-München, ein in Bayern anerkannter „Schulhausspezialist“, hat es verstanden, in dieser Planung das Notwendige mit dem Schönen zu verbinden und dabei vermieden, den Schulhausbau zu einem Normbau werden zu lasse, wie das bisher so häufig bei neuen Schulhäusern geschah. Schade ist nur, daß der Bau auf einem breitenmäßig sehr beschränkten Platz untergebracht werden muß. Gemeinde u. Schule aber können stolz sein, auf das neue Schulgebäude, das bis Ende des Jahres bereits im Rohbau fertig sein wird.
Quelle: Bogener Zeitung 08.06.1957
Hunderdorf. (Arbeit im Steinbruch) Lange Zeit lag der ergiebige Steinbruch in Hofdorf, der Eigentum der Gemeinde ist, still, obwohl die Steine für den Wegebau so dringend notwendig waren. Nun erfolgen seit einiger Zeit schwere Sprengungen und die anfallenden Gesteinsmassen türmen sich in kleinen Bergen. Diese Arbeit ermöglichte erst der kürzlich von der Gemeinde gekaufte Kompressor mit den Bohrhämmern. Erst mit diesem können die Sprenglöcher gebohrt werden und ein Sprengmeister aus Furth mach t die Ladungen fertig. In erster Linie soll das gewonnene Material für den Schulhausbau und für Straßeninstandsetzungsarbeiten verwendet werden.
Quelle: Bogener Zeitung 08.06.1957
Hunderdorf. (Hochzeit) feierten vorgestern nach der Trauung in der Wallfahrtskirche Bogenberg der Gastwirt Josef Wurm von Bogenberg-Bärndorf und die Bäckermeisterstochter Frieda Hastreiter aus Hunderdorf in der Gastwirtschaft des Bräutigams. Groß war die Zahl der Festgäste, die dem jungen Paar ihre Glückwünsche darbrachten.
Quelle: Bogener Zeitung 08.06.1957
Hunderdorf. (Der Standesbeamte) registrierte im abgelaufenen Monat einen Todesfall (Katharina Bücherl-Eglsee) und zwei Geburten (Johannes Georg Schlappa-Hunderdorf; Josef Zollner-Apoig).
Quelle: Bogener Zeitung 08.06.1957
Hunderdorf. (Würdigung für Herrn Eichmeier) Für 30jährige treue Tätigkeit bei der Sterbekasse „Deutscher Herold“ wurde Herr Eichmeier, der aus gesundheitlichen Gründen die Geschäfte an Leo Gaschler übertragen hat, vom Versicherungsverband geehrt. Herr Eichmeier, der auch lange Jahre Gemeindediener war, steht nun im 70. Lebensjahr.
Quelle: Bogener Zeitung 08.06.1957
Windberg. (Verschieden) im 64. Lebensjahr starb der Landwirt und Bienenzüchter Herr Max Simmet von Unterbucha im Krankenhaus zu Straubing. Er litt schon seit längerer Zeit an einer Krankheit und hatte im letzten Jahr seine Landwirtschaft verpachtet. Die Beerdigung findet heute Samstag um 9.30 Uhr auf dem Friedhof in Windberg statt. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 08.06.1957
Windberg. (Vereinsabend) Heute Samstag findet im Vereinslokal Deschl ein Trachtlerabend mit Plattlerprobe statt. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 08.06.1957
Hunderdorf. (Beerdigung) Am Dienstag wurde Maria Gäch aus Bauernholz beerdigt. Viele gaben der beliebten Frau das letzte Geleit. H. H. Kooperator Gregori sprach schöne Worte des Dankes und des Trostes. Frau Maria Gäch starb im Alter von 72 Jahren. Sie war lange Jahre Trägerin unseres Heimatblattes, bis sie dieses Amt infolge Krankheit vor einiger Zeit abgeben mußte. Am Grab dieser unermüdlichen Frau legte Rudolf Karl im Namen des VdK einen Kranz nieder.
Quelle: Bogener Zeitung 14.06.1957
Hunderdorf. (Versammlung der Gewerkschaft Holz) Am Sonntag um 13 Uhr ist im Gasthaus Sandbiller eine Versammlung der Gewerkschaft Holz. Auf der Tagesordnung stehen zwei aktuelle Themen – „45stündoge Arbeitszeit mit Lohnausgleich“ und „Verdienst du genug?“ Zu diesen beiden Themen spricht der Kollege Seitz von der Bezirksleitung Südbayern der IG Holz in München.
Quelle: Bogener Zeitung 14.06.1957
Hunderdorf. (Beerdigung) Am Donnerstag trat Frau Franziska Hagn aus Hoch ihren letzten Weg an. Ein zahlreiches Gefolge geleitete sie zum Friedhof. Sie starb im Alter von 74 Jahren.
Quelle: Bogener Zeitung 14.06.1957
Hunderdorf. (Film) Am Sonntag um 20.15 Uhr wird im Baier-Saal der Film „Rosen-Resli“ (nach der Novelle der Heidedichterin Johanns Spyri) gezeigt. Es spielen die kleine Christine Kaufmann und Otto Gebühr in seiner letzten Rolle.
Quelle: Bogener Zeitung 15.06.1957
Hunderdorfer Kinder im Schullandheim Solla
Solla. Groß waren die Erwartung und die Freude der 5. Klasse, die nach fast einem Jahr Wartezeit den begehrten Aufenthalt im Schullandheim Solla erhielten. Nun, da sie seit Pfingsten dort ihre Tage verbringen können, ist ihre große Hoffnung nicht enttäuscht worden.
Ein gepflegtes Heim, eine wunderbare Umgebung, gute Kost und eine stets hilfsbereite Heimleiterin lassen ihnen den Aufenthalt zu einem Erlebnis werden. Die Ferienzeit um Pfingsten wurde von der Klasse mit den begleitenden Lehrkräften Frl. Murr und H. Häusler ausgiebig genutzt, um die Umgebung kennenzulernen. So führte eine Wanderung zu den „Wackelsteinen“, mächtigen, tonnenschweren Felsblöcken, die ein Laune der Natur so auf ihren Standpunkten ausgewaschen hat, daß sie in ihrem Schwerpunkt auf einer zu ihrer Größe verhältnismäßig kleinen Fläche stehen und nach einem kraftvollen Versuch der ganzen Klasse sich wirklich in kleine schwankende Bewegungen bringen ließen.
Der Tagesablauf im Heim ist genau eingeteilt. Um 7 Uhr werden die Kinder, die jeweils in sauberen Zimmern mit vier Betten untergebracht sind, geweckt und nach dem Waschen und „Stubendienst“ geht es in den Speisesaal, wo ein reichliches Frühstück wartet. Kurz nach 8 Uhr beginnt der Schulunterricht, der bis 11.45 Uhr dauert. Nach dem Mittagessen, dem die Kinder herzhaft zusprechen, gibt es eine kurze Bettruhe. Um 15 Uhr versammeln sie sich wieder im Speisesaal zum Nachmittagskaffee und anschließend geht es auf eine Wanderung oder die Kinder spielen auf dem Spielplatz oder baden bei schönem Wetter im Löschweiher. Nach dem Abendessen um 18 Uhr finden sich dann wieder alle im Schulsaal ein, wo der Tag nach verschiedenen Gesellschaftsspielen mit einigen Lehrkräften ausklingt.
Auch Skeptiker im Hinblick auf den Schullandheimbau würden angesichts eines solchen Aufenthaltes eines Besseren belehrt werden, denn nicht umsonst war der Sammeleifer der Kinder bei den insgesamt sieben Schullandheimsammlungen. Für ihren Aufenthalt in Solla wurden ihnen 10 Prozent des Sammelergebnisses aus dem Vorjahre als Zuschuß für den Aufenthalt gewährt. Dazu kommen noch Spenden des H. Landrates Hafner, der Nolte-Möbel-Fabrik, des Wohlfahrtsverbandes und der Gemeinde.
Nicht zuletzt aber gebührt auch der Dank dem Schullandheimverein, der unter Leitung von H. Sax dieses Werk ins Leben rief und dessen Unterstützung seitens der Eltern niemals fehlen dürfte.
Quelle: Bogener Zeitung 20.06.1957
Trachtenverein Hunderdorf erhielt neue Fahne
Hunderdorf. Der Heimat- und Volkstrachtenverein „Dö gmüatlichen Perlbachtaler“ durfte gestern seine neue Fahne zur Weihe tragen. Bis von Landshut und Obertraubling waren die Freunde der guten Sitte und Förderer der Heimat gekommen und bekundeten dadurch schon, was ihnen ehrenwert ist. Der Heimatverein hat damit sein Ziel erreicht, das er seit seiner Gründung im Jahre 1951 anstrebte. Die Schirmherrschaft hatte Staatsminister Prof. Dr. Baumgartner übernommen.
In seinem Geleitwort an den Trachtenverein Hunderdorf betonte der Schirmherr: „Die bayerischen Gebirgs- und Volkstrachtenvereine sind ein lebendiger Beweis für die Liebe und Treue, mit der wir Bayern unser überliefertes Brauchtum hochhalten und pflegen. Gerade in unserer schnellebigen Zeit ist es notwendiger als je, daß es noch Menschengibt, denen die Lebensart ihrer Väter mehr bedeutet, als nur eine versunkene Vergangenheit. Die Liebe und die Begeisterung, mit der die Mitglieder der Trachtenvereine das bayerische Brauchtum pflegen, ist die sicherste Garantie dafür, daß wir in Bayern unsere Eigenart auch künftig zu wahren wissen werden. Ich habe deshalb mit Freude die Schirmherrschaft über die Fahnenweihe des Heimat- und Trachtenvereins Hunderdorf übernommen und wünsche der Veranstaltung einen guten Verlauf.“
In einer Festpredigt, wie man sie bei Fahnenweihen selten zu hören bekommt, wies H. H. Dekan Johann Kiermeier auf die Werte hin, die ein Volkstrachten- und Heimatverein im Zeitalter der Vermassung und Konfektion als heilig und ehrenwert hegen und hüten muß. Jeder Mensch, jede Seele ist eine eigene Prägung des Schöpfers, keine Schablonen- und Fabrikware, Eigenart ist das Charakteristische der Landschaft, der Heimat, der Tracht. In schlichten, einprägsamen Worten schilderte der Festprediger den innigen Zusammenhang zwischen dem Christlichen und der Natur, Geist und Leben. Mit einem Juhschrei und Duliöh ist die Heimat nicht zu retten. In dieser Sintflut der Vermassung gelte es, die kostbarsten Werte in die Arche zu retten. Der Pfarrherr erteilte dann der neuen Fahne den Segen der Kirche. Das Hochamt zelebrierte Kooperator Karl Gregori.
Nach dem Festgottesdienst versammelten sich die Fahnen und Gäste um das Kriegerdenkmal, wo als erstes Band von Fräulein Cilli Holmer das Trauerband an die neue Fahne geheftet wurde und – was uns noch besser gefiel – statt vieler Worte ein ernstes Vaterunser für die Toten gebetet wurde. Einem kleinen Regenschauer gelang es nicht, die Feier zu stören.
Ein prächtiges Bild boten die vielen Fahnen und farbigen trachten, die markanten Gesichter, die kleidsamen Mieder und leuchtenden Hauben, die Alten und die Kinder, die sich im Festzug zum Bierzelt der Brauerei Röhrl begaben.
Am Nachmittag herrschte die strahlende Sonne, als sich der Festzug aufstellte und durch das Dorf bewegte. Bei einem Festakt wurden die Ehrenbänder überreicht und anschließend die Ehrentänze aufgeführt.
Die Trachtler von Elisabethszell hatten die Ehre des Patenvereins übernommen. Fahnenmutter war Frau Paule Eichmeier und Festjungfrau Fräulein Reserl Gütlhuber, die ein prachtvolles Band spendete. Das patenband stiftete Fräulein Liesl Dilger. Fritz Dilger durfte die erste Fahne des Trachtenvereins Hunderdorf als Fahnenunker tragen.
Quelle: Bogener Zeitung 24.06.1957