Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Otto Bergbauer, Breitfeld, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Garage; …
Quelle: Bogener Zeitung, 01.03.1961
24 Hühner gestohlen
Hunderdorf. In der Nacht zum Sonntag wurden in Thannanger bei Hunderdorf aus zwei Hühnerställen ca. 23 Hennen und ein Hahn gestohlen. Ein Teil der Hühner wurde von den Dieben getötet. Die Polizei setzte einen Suchhund ein, der zunächst die Spur verfolgte. Da aber die Täter vermutlich mit einem Kraftwagen weitergefahren waren, konnte der eingesetzte Hund keine weitere Spur verfolgen. – Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mitfahndung. Mitteilungen und Hinweise, die vertraulich behandelt werden, nimmt die Landpolizei Bogen entgegen. Sie warnt zugleich vor Ankauf von Hühnern, wenn der Verdacht des Diebesgutes bestehen könnte.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.03.1961
Hunderdorf. (Es gibt Geld) Die Auszahlung der Gelder für die Fürsorge und Unterhaltshilfe wird heute von 8 bis 10 Uhr vorgenommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.03.1961
Steinburg. (Jahresversammlung des Bienenzuchtvereins) Am Sonntag hielt der Bienenzuchtverein Steinburg seine Jahresversammlung in der Brauerei Berger. Vorstand Karl Hanner begrüßte neben den zahlreich erschienenen Mitgliedern vor allem den Bezirksvorsitzenden Freudenstein – Deggendorf-Seebach. Dieser sprach zum Thema „Wie erzeigt man guten Honig und wie kommt man zu möglichst guten Ernten?“ Eingangs streifte der Redner die Absatzschwierigkeiten. Eingehend auf die Preisgestaltung auf dem Honigmarkt führte der Redner aus, daß der deutsche Honig ein Qualitätshonig sei und von den Käufern bevorzugt werde. Auf alle technischen Einzelheiten eingehend, erläuterte der Redner die Einwinterung und Abfütterung der Bienen. Die Königinnenzucht ist ein wesentlicher Bestandteil der Auslese. Hier haben es die Imker von Steinburg und Umgebung besonders gut, denn der Imkermeister Gall – Gaishausen ist ein weit bekannter und erfolgreicher Züchter, und es ist immer vorteilhaft, eine Königin einzusetzen, die das Klima gewöhnt ist. Ein großes Augenmerk ist aber auf die Drohnenzucht zu widmen, denn eine schlechte Drohne vererbt schlechte Anlagen. Die im Frühjahr äußerst wichtigen Pollen kann der Imker durch Anpflanzung von Bienenweiden den Bienen bereitstellen. – Unter diesem Punkt kam der Redner auch auf die Flurausräumung und auf die Verödung der Landschaft zu sprechen. Zum Abschluß ermahnte Freudenstein die Imker, Wissen und Erfahrungen auszutauschen.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.03.1961
Windberg. (Vom Trachtenverein) Am Samstag findet um 19.30 Uhr im Vereinslokal Josef Wagner (Deschl) eine Plattlerprobe mit Vereinsabend statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.03.1961
Tischtennisclub wieder aktiv
Hunderdorf. Die Hunderdorfer Tischtennisfreunde sind trotz der ungünstigen Verhältnisse, die bei Austragungen von Freundschaftsspielen durch das Fehlen eines geeigneten Saales entstehen, zur Zeit wieder sehr aktiv. In einem Spiel gegen Bogen zeigten sich zwar deutlich wieder Schwächen der Mannschaft, doch bei einzelnen Spielern ist auch ein Formatanstieg zu verzeichnen. Klar konnte Mannschaftführer Schopf die 2 Sätze gegen Eibl-Bogen gewinnen und der jugendliche Tschentke II nahm Hoffmann in 2 knappen Sätzen die Punkte ab. Erst im 3. Satz konnten Tschentke II gegen Wagner, und Holzknecht gegen Hoffmann das Spiel für Hunderdorf entscheiden. Nach gutem Start verlor Tschentke I gegen Lex Punkte und Spiel im 3. Satz. Im Doppel konnten wieder Tschentke I und Tschentke II gegen Eibl und Treitlinger, sowie Schopf und Kvech gegen Zeindlmeier und Lex das Spiel für sich entscheiden. Überlegen gewann Zeindlmeier (Bogen) das Spiel gegen Piening, und auch Kvech mußte gegen Spitzenspieler Treitlinger Federn lassen. Auch gegen Tschentke I blieb Treitlinger erfolgreich und ebenso mußten Holzknecht gegen Wagner und Kvech gegen Lex die Waffen strecken. Zu einem 3. Satz kam es noch im letzten Spiel Schopf gegen Zeindlmeier. Hier zeigte sich der Gast aus Bogen spielstärker und gewann schließlich Satz und Punkt für seine Mannschaft. Im Endergebnis hieß es 9:4 für Bogen nach Punkten, während das Verhältnis 20:10 in den Sätzen für Hunderdorf ein günstigeres Ergebnis bot. Am kommenden Samstag wird die junge Hunderdorfer Mannschaft im Gasthaus Sandbiller eine Mannschaft des Fliegerhorstes Straubing empfangen und man darf gespannt sein, wie sie gegen dieses spielstarke Team abschneiden wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.03.1961
BOG 2 Ortsdurchfahrt Steinburg
Landrat Hafner nimmt Stellung zu dem Artikel in der Bogener Zeitung mit der Überschrift „Der Blinddarm der Straße BOG 2“
„Laut obigem Zeitungsartikel sind in der Gemeinderatssitzung bittere Worte über den katastrophalen Zustand des Verkehrs durch den Ort Steinburg gefallen. Ich bin darüber sehr überrascht, denn nur wenige Gemeinden sind verkehrsmäßig mit Teerstraßen so gut versorgt wie Steinburg, nämlich von drei Seiten.
Richtig ist allerdings die Behauptung, daß die BOG 2 im Ort Steinburg verkehrstechnisch Schwierigkeiten bereitet. Unerfindlich ist aber die Behauptung, daß der Bebauungsplan nicht aufgestellt werden kann, weil noch nicht feststeht, wie die BOG 2 ausgebaut werden soll. Die Trassierung der BOG 2 durch die Ortsdurchfahrt steht in groben Umrissen bereist fest und kann ihne weiteres beim Kreisbauamt befragt werden. Unrichtig ist auch die Behauptung, daß keine Kreisstraße und keine Ortsdurchfahrt von so schweren Straßenverkehr beansprucht wird wie in Steinburg.
Die Aufstellung von „Schule“-Schildern für den Ein- und Ausgang der Schule auf die Straße ist bereits erfolgt.
Leicht ist es Kritik zu üben, jedoch schwer, entsprechende Vorschläge zur Abhilfe der Mängel zumachen. Es wäre erfreulich gewesen, wenn solche Vorschläge in der Gemeinderatssitzung aufgetaucht wären. Dabei sind aber nur zwei Abhilfevorschläge möglich: Der Landkreis erhöht um den Betrag dieser Ausbaukosten die Steuern, oder es wird zugunsten der Gemeinde Steinburg ein anderes Projekt (Ortsdurchfahrt) innerhalb des Kreises zurückgestellt.
Eine Steuererhöhung in diesem Zusammenhang ist wohl undiskutabel; die Zurückstellung eines Projektes einer anderen Gemeinde wäre jedoch nicht gerecht, da es sich hier in der Hauptsache um Projekte handelt, die die Teerung der Ortsdurchfahrten vorsehen. Diese Maßnahmen sind in Steinburg, wie bereits oben erwähnt, längst erfolgt. Insbesondere ist hier auch der großzügige Ausbau des Anschlusses der Kreisstraße an die Staatsstraße 2147 im Ort Steinburg zu erwähnen. Hierbei löste der Kreis eine Scheune mit Stallung und mehrere Nebengebäude ab, um den Anschluß gut zu gestalten.
Außerdem ist der Ausbau der Ortsdurchfahrt Steinburg noch gar nicht spruchreif, da zur Zeit Verhandlungen laufen, daß diese Straße von Bogen über Hunderdorf nach Steinburg ab 1. 1. 1962 vom Bayer. Staat übernommen werden soll. Der Staat übernimmt allerdings nicht die Schulden und Eigenmittel, die der Landkreis beim Ausbau dieser Straße aufbringen mußte, denn es darf nichtvergessen werden, daß sich die Gesamtkosten hier auf 2,5 Millionen D-Mark beliefen. Der Landkreis kann daher zugunsten des Staates und auf Kosten der Steuerzahler des Kreises nicht noch einmal hierfür Mittel aufbringen. Nachdem der Staat bei der Übernahme der erwähnten Straße erhebliche Vorteile zu ungunsten des Landkreises hat, ist es jedem verantwortlichem Kreisbürger nicht gestattet, in diesem Sinne weiterzufahren.
Im übrigen hat der Landkreis zuerst die Staub- und Schmutzfreimachung seiner Straßen ohne Beseitigung der Kurven und ohne Frostschutzeinbau im Auge, da hier wenigstens in einigen Jahren ein Ziel abgeschlossen und die Belästigung von Personen durch Staub und Schmutz schneller beseitigt werden kann. Erst dann kann an die Beseitigung von Kurven und Frostschäden gegangen werden, da diese Maßnahmen erhebliche Mittel erfordern und auf viele Jahre aus finanziellen Gründen ausgedehnt werden müssen.
Ich bedauere, daß ich hier auch an die Öffentlichkeit gehen muß; gerne hätte ich dies vermeiden, wenn nicht die Gemeinde hierbei den Anfang gemacht hätte. Ich hoffe, daß diese Dinge in Zukunft vorher mit dem Landkreis besprochen werden und daß der Bayerische Staat, falls er die Straße übernimmt, dem Wunsche von Steinburg baldmöglichst nachkommt.
gez. Hafner, Landrat.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.03.1961
Pioniere im „Einsatz“ für die Gemeinde
Mahr als hundert Kubikmeter Steine für den Straßenbau gesprengt
Hunderdorf. Zwar besitzt die Gemeinde einen beachtlichen Steinbruch in Hofdorf, auch wurde ein Kompressor im Wert von ca. 5000 DM gekauft, doch bisher war trotzdem die Ausbeute nicht sehr groß. Das dringend benötigte Material mußte immer noch ungenützt im Bruch bleiben, weil ein Sprengmeister und verschiedenes mehr fehlte, um das Gestein abzubauen. Seit Dienstag donnern nun die Sprengschüsse über das Hofdorfer Gelände und häufen sich die wuchtigen Gesteinsbrocken entlang des Fahrweges. Auf eine Bitte des Gemeinderats an den Kommandeur des Pionierbataillons in Bogen hin wurde unter Leitung von Hauptmann Schmidt eine etwa 20 Mann starke Gruppe in den Steinbruch angeordnet, um dort im Rahmen der normalen Pionierausbildung Sprengungen durchzuführen. In den vorgesehenen drei tagen – von Dienstag bis Donnerstag- wurden nunmehr weit über 100 cbm Steine herausgesprengt. Da sich aber zum Großteil sehr große Brocken lösen, müssen diese auch noch angebohrt und gesprengt werden. Nun wäre natürlich auch noch ein Steinbrecher notwendig, um das Material richtig herzurichten.
Man darf sagen, daß das Entgegenkommen der Garnison Bogen für die Gemeinde Hunderdorf eine sehr große Hilfe darstellt, andererseits aber auch für die Pioniere ein Ausbildungsobjekt gegeben wurde, das einem gemeinnützigen Zweck dient. Wenn die Hunderdorfer nun schon vielleicht in wenigen Tagen über neu aufgeschotterte Wege fahren können, dann danken sie es vor allem den Pionieren aus Bogen, die ihnen das Material hierzu aus dem Steinbruch sprengten.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.03.1961
Vom Standesamt
Bogen. Das Standesamt verzeichnete im Februar 12 Geburten, 3 Trauungen und 5 Sterbefälle. Geburten: … Wanninger Konrad, Bogen-Schönthal 12a …Reginat Günter Werner, Steinburg Nr. 23 … Trauungen: … Klaus Kalka und Anna Zeindlmeier, Tübingen, Neuffenstraße 14. Sterbefälle: Hartmannsgruber Reinhard, Thannanger 203, 5 ½ Monate alt; …
Quelle: Bogener Zeitung, 04.03.1961
Das Straßenbild soll nun bald verschwinden
Teerung der Ortsstraße noch Ende März oder Anfang April
Hunderdorf. In einer Sitzung des Gemeinderates legte Landrat Hafner am Donnerstag nochmals sämtliche Vorbereitungsarbeiten zur Durchführung der Ortsstraßenteerung in Hunderdorf den Gemeinderäten dar und erläuterte dabei den Finanzierungsplan, Wie Landrat Hafner ausführte, wird es voraussichtlich nach Ende März möglich sein, die Teerung durchzuführen, da zu diesem Zeitpunkt noch keine anderweitigen Arbeiten vorgesehen sind. Zur Anfrage, ob dabei auch das Straßenstück zur Hochfeld-Siedlung mitgeteert werden könnte, teilte Landrat Hafner mit, daß er so bald als möglich, den Ingenieur Marx mit der Ausarbeitung eines Kostenvoranschlages beauftragen werde. Dann wird sich ergeben, ob die Mittel auch hierzu von der Gemeinde noch aufgebracht werden können. Er konnte aber noch keine endgültige Zusage geben, ob der Kreisbautrupp so lange zur Verfügung steht, da ja sonst andere Arbeiten im Landkreis, für die bereits Zuschüsse gegeben wurden, nicht ausgeführt werden könnten.
Die Gemeinde wird nach Fertigstellung der Ortsstraße den Antrag an den Kreis stellen, daß diese Straße vom Kreisbautrupp unterhalten wird. Landrat Hafner versicherte, daß dafür der Gemeinde nur die tatsächlichen Kosten verrechnet werden. Eigene Maschinen kann sich die Gemeinde für diese Arbeiten nicht beschaffen.
Der Wirtschaftsweg nach Lintach ist in die Dringlichkeitsliste aufgenommen. Man darf für 1962 eine Entscheidung erwarten. Dieser Wirtschaftsweg dürfte rund 150 000 DM kosten. Als Wirtschaftsweg würde er auch eine Teerdecke erhalten. Inwieweit Zuschüsse vom „Grünen Plan“ kommen, und wie hoch die endgültigen Kosten sein werden, kann heute noch nicht genau gesagt werden. Das bedarf erst der Prüfung.
Weiter unterbreitete Landrat Hafner der Gemeinde den Vorschlag, in einem Dringlichkeitsprogramm alle Straßen, die in den nächsten Jahren zur Teerung oder zur Ausbesserung gebracht werden sollen, zu erfassen und die Planung dem Kreis zu unterbreiten, damit dann heute schon eine Übersicht für die kommenden Jahre entsteht. Wenn die Voraussagen zutreffen, so würden also die Hunderdorfer zum „Osterhasen“ ein wirklich schönes Geschenk bekommen und endlich würden die Bilder wie wir sie in Hunderdorf seit eh und je kennen, verschwinden. Da Bild zeigt großen Wasserlachen im Ortszentrum.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.03.1961
Als Millionenprojekt wurde Wasserzweckverband zu teuer
Die Verhandlungen der Gemeinden Hunderdorf, Mitterfels und Steinburg über Gründung eines Zweckverbandes in der Wasserversorgung sind gescheitert – Hunderdorf baut seine Wasserversorgung aus – Mitterfels faßt neue Quellen
Hunderdorf. Vor knapp 6 Wochen trafen sich in Hunderdorf die Bürgermeiste der Gemeinden Mitterfels, Hunderdorf, Steinburg und Bogen unter Vorsitz von Landrat Hafner zu einer Besprechung, auf der von den Herren des Landesamtes für Wasserversorgung und des Wasserwirtschaftsamtes ein Plan unterbreitet wurde, nachdem sich die beteiligten Gemeinden zu einer Ringleitung in der Wasserversorgung zusammenschließen sollten. Diese Ringleitung sollte vor allem für die Gemeinden Mitterfels und Steinburg, die während der Sommermonate zusätzliches Wasser benötigen, einen Ausweg bieten. Innerhalb von wenigen Wochen wurde nun durch das Landesamt für Wasserversorgung ein Plan ausgearbeitet und durch Oberbaurat Frick am Donnerstag im Gasthaus Sandbiller den anwesenden Gemeinderäten von Mitterfels, Steinburg und Hunderdorf vorgelegt. Bogen wurde als Wasserlieferant aus dem Projekt ausgelassen, da der Anschluß Bogens erst für spätere Zeit geplant war. Das Projekt sah nun neben dem Ausbau des Tiefbrunnens in Hunderdorf eine Wasseraufbereitungsanlage in Hunderdorf, einen Anschluß weiterer Orte in der Gemeinde und vor allem eine Leitung nach Mitterfels vor. Hunderdorf und Steinburg sind bereits durch einen Wasserstrang verbunden. Diese gesamte Anlage wurde vorläufig auf etwa 1 Million Mark geschätzt. Die bereits bestehenden Wasserversorgungsanlagen in Mitterfels und Steinburg sollten in dieses Verbundnetz mit angeschlossen werden und ihr Wasser an die drei Gemeinden liefern. Reicht dieses Wasser nicht mehr aus, so hätte die Pumpanlage in Hunderdorf in Tätigkeit zu treten und die fehlende Wassermenge zuzufördern. Das hätte den Vorteil, daß für lange Zeit des Jahres keine Betriebskosten für die Wasserversorgung auszugeben wären. Bei einem zu gründenden Zweckverband müßten aber nicht nur die Gemeinden Steinburg und Mitterfels ihr Versorgungsanlagen in das Vermögen des Verbandes überführen, sie hätten sich auch je nach der Zahl ihrer Wasserabnehmer mit Hunderdorf in die Kosten der gesamten neuzuerrichtenden Anlagen zu teilen.
Zwar wäre für das Projekt mit einem Zuschuß von ca. 60 Prozent zu rechnen, doch die trotzdem noch notwendigen Aufwendungen der Gemeinden Mitterfels und Steinburg, die ja praktisch nur etwa zwei Monate im Jahr zusätzlich Wasser benötigen, erscheinen zu hoch. Dieses Argument mußte anerkannt werden und die Gemeinde Steinburg hatte bereits durch einen Gemeinderatsbeschluß den Beitritt abgelehnt. Auch die Gemeinde Mitterfels will vorher noch durch die Fassung weiterer vier Quellen am Pfarrerberg ihre Wasserkapazität steigern, jedoch wird diese Maßnahme noch von der Stellungnahme des Gesundheitsamtes über die Verwendbarkeit dieses Wassers abhängen. Die bisherigen Messungsergebnisse der Schüttung würden ausreichen, um den Bedarf an Wasser auch in den Sommermonaten zu decken. Außerdem sind die Investitionen der beiden Gemeinden in ihre Wasserversorgungsanlagen so hoch, daß sie begreiflicherweise dieses Vermögen nicht in den Zweckverband stecken wollen.
Die Gemeinde Hunderdorf selbst stellte sich dem Zweckverband nicht ablehnend gegenüber. Sie hat zwar keine so großen Anlagen mitzubringen, dafür aber durch die starke Schüttung des Tiefbrunnens einen Garanten dafür, daß auch im Sommer genug Wasser vorhanden ist. Gewiß, eine solche Verbundanlage in der Wasserversorgung, wie sie hier geplant war, hätte große Vorteile, man wird vielleicht in naher Zukunft gerade im Bayerwald die Wasserversorgung nach diesem Muster – wie sie übrigens in Franken schon seit langem bestehen – aufziehen müssen, da die Quellfassungen keine genügende Sicherheit bieten, andererseits werden die Gemeinden die Wasseranlagen, die schließlich doch immer wieder Geld bringen, nicht gerne aus ihrem Haushalt lassen und auch das bereits in den Wasserversorgungsanlagen liegende Vermögen in einen Zweckverband geben. Man soll aber nicht vergessen, daß alles provisorische Stückwerk bei gleichbleibendem Bevölkerungszuwachs schon in wenigen Jahren für die Gemeinden neue Schwierigkeiten bringen kann und dann werden vielleicht die Verbundanlagen noch mehr kosten und das für Übergangslösungen ausgegebene Geld ist ebenfalls dahin.
Es dürfte schwer sein, heute schon eine absolut richtige Entscheidung zu fällen, doch die Zukunft wird schließlich beweisen, ob man hier richtig gehandelt hat. Für Hunderdorf ergab sich nach dieser ablehnenden Stellungnahme der beiden Gemeinden die Notwendigkeit einer Entscheidung in eigener Sache. Hunderdorf wird nun die Wasserversorgung aus dem Tiefbrunnen aus eigener Regie durchführen. Die ganze Anlage muß nun noch einmal mit für die Gemeinde Hunderdorf begrenzter Leistung projektiert werden. Auch für Hunderdorf sind Zuschüsse in der Höhe von etwa 60 Prozent zu erwarten und die Amortisationskosten für die noch aufzunehmenden Darlehen müssen aus den Geldern des Wasserzinses gedeckt werden. Natürlich werden daneben auch der Gemeinde noch weitere Kosten für die Unterhaltung und die Stromkosten des Pumpwerkes entstehen. Wenn es also auch keine direkt rentierliche Maßnahme für die Gemeinde werden wird, so ist doch zu hoffen, daß sich die jährlichen Aufwendungen aus dem Gemeindehaushalt für die neue Wasserversorgungsanlage in erträglichen Grenzen halten wird. Ein Sprecher der Gemeinden dankte abschließend Herrn Landrat Hafner, Herrn Oberregierungsrat Dr. Osthelder und Herrn Oberbaurat Frick vom Landesamt für die Ausführungen und die zugesagten Unterstützungen.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.03.1961
Silbernes Priesterjubiläum
Windberg. Pater Cyriakus Hollender kann am Dienstag sein silbernes Priesterjubiläum feiern. Weit über das Kloster hinaus wird dieses Fest Anklang finden, erfreut sich Pater Cyriakus doch sehr großer Beliebtheit, die in seinem seelsorgerischen Wirken in den Gemeinden Windberg und Hunderdorf gründet. Am Mittwoch, 8. März, ist um 9 Uhr vormittag in der Pfarr- und Klosterkirche Windberg das feierliche Hochamt. Der Jubilar, der lange Jahre auch Subprior im Kloster Windberg war, ist augenblicklich Seelsorger im Krankenhaus Azlburg in Straubing.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.03.1961
Gott, der Herr, hat Samstag früh unsere liebe Mutter
Frau Kreszenz Bornschlögl
im Alter von 71 Jahren nach Empfang der hl. Sterbesakramente zu sich gerufen.
Windberg, 4. März 1961
In tiefer Trauer:
Leopold Bonrschlögl mit Familie
Maria Stadler mit Familie
Cilly Weickmann mit Familie
Josef Bornschlögl
vermißt in Rußland
Beerdigung Dienstag 9.30 Uhr vom Leichenhaus aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.03.1961
Windberg. (Ein Lichtbildervortrag) über den in Dachau umgekommenen Karmelitenpater Titus Brandsma aus Friesland findet heute um 19.30 Uhr im Jugendheim Windberg statt. Es spricht ein Karmelitenpater aus Straubing.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.03.1961
„Feuerwehr-Dienst immer Selbstverständlichkeit“
Landrat Hafner ehrte verdiente Mitglieder der FFW Hunderdorf – Gute Aufbauarbeit des Kommandanten Härtenberger – Bisher keine Nachwuchssorgen bei der FFW Hunderdorf
Hunderdorf. Wenn sich heute trotz der vielseitigen Vergnügungs- und Unterhaltungsmöglichkeiten unsere jungen Burschen noch immer in genügender Zahl zum Dienst in der Freiwilligen Feierwehr melden und ihre Zeit opfern, dann tun sie es nicht alleine aus Sorge um die Erhaltung des Besitzes, aus der Erkenntnis um die Gefahr des Feuers für das Volksgut. Für si eist es in erster Linie eine Art persönlicher Bewährung im Kampf gegen eine vernichtende Naturgewalt. Wenn über die jugendliche Sturm- und Drangzeit hinaus auch im gesetzteren Alter der FFW die Treue gilt, dann verlangt das mitunter nicht geringe persönliche Opfer. Diese langjährige Treue ihrer Mitglieder zu ehren, hatte die FFW Hunderdorf am Samstag ihre Jubilare in den Baier-Saal geladen.
Kommandant Härtenberger oblag es, die Feier zu eröffnen und neben den Jubilaren und den vielen Feierwehrmännern auch Landrat Hafner, Kreisbrandinspektor Baier und Bürgermeister Reiner zu begrüßen. Die Kameraden, so führte der Kommandant aus, haben durch ihr gutes Beispiel, durch ihren Idealismus und ihre Opferbereitschaft in der FFW unseren Dank verdient. In merh als 25 Jahren haben sie sich inden Dienst der guten Sache gestellt und allen ein Vorbild gegeben. Kurz streifte Härtenberger die Entwicklung des Feuerwehrwesens in der Gemeinde. Für die nötige Unterstützung durch die Gemeinde und Kreisbrandinspektor sprach er sprach er den beteiligten Stellen seinen Dank aus. Ein besonderer Dank galt den Jubilaren. Bürgermeister Reiner schilderte die mangelhafte Ausrüstung der Wehr, wie er sie bei seinem Amtsantritt in den Jahren nach dem Krieg vorfand. Erfreulich war, daß die Kommandanten Schaubeck und Härtenberger die Wehr nun wieder zu einem einsatzfähigen Instrument gemacht haben. Die Jubilare bat er, sich auch in den kommenden Jahren in den Dienst des Gemeinwohles zu stellen.
Landrat Hafner beleuchtete eingehend die wichtige Aufgabe der Feuerwehr, die der Mensch um seiner selbst und seines Vermögens willen notwendig braucht. Nicht nur in der Bekämpfung des Brandes und im Schutze der Eigentums, auch in den vorbeugenden Maßnahmen der Brandverhütung hat der Feuerwehrmann seine Aufgabe zu suchen. Der Sinn der FFW besteht nicht im Tragen der Uniform, im Geist der Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. Sie ist die Einrichtung der gesamten Bevölkerung und muß daher auch von allen getragen werden, sei es im aktiven Dienst oder durch die Mithilfe zum Aufbau und zur Ausrüstung der Wehren durch die Entrichtung einer Feuerschutzabgabe. Wenn man im Landkreis Bogen jährlich mit einem Brandschaden von 150 000 bis 200 000 DM durchschnittlich rechnen muß, so würde erfahrungsgemäß der Brandschaden beim Fehlen von Feuerwehren etwa fünfmal so hoch liegen, In dieser Sicht ist die halbe Million DM für die Ausrüstung der ca. 60 Wehren des Landkreises Bogen innerhalb der letzten 9 Jahre sehr gut angelegt. Wenn in Hunderdorf heute einer der Wehrmänner für 50jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wird, dann darf man nicht vergessen, daß dieser Mann wenigstens ein Jahr seines Lebens für den Dienst in dieser Hilfsorganisation geopfert hat und dies ohne jedes Entgelt. Es ist ein Opfer, das wir brauchen, um als Menschen bestehen zu können, aber es bedarf auch der öffentlichen Anerkennung.
Anschließend verlieh Landrat Hafner an Xaver Hainz von Thannanger für 50jährge Mitgliedschaft bei der FFW das Treuabteichen und die Urkunde des Bayer. Staates. Für 25jährige Dienste wurden ausgezeichnet Xaver Anleitner, Hofdorf; Karl Geiger, Hofdorf; Hans Geiger, Apoig; Jakob Hirtreiter, Apoig; Karl Zollner, Hunderdorf; Josef Steckler, Hunderdorf; Josef Drechsler, Oberhunderdorf; Georg Deschl, Hofdorf; Jos. Zollner, Apoig; Jos. Poiger, Hunderdorf; Hans Schötz, Thananger; Jos. Schaubeck, Thannanger und Hans Meier, Hofdorf ausgezeichnet. Kreisbrandinspektor Baier überbrachte bei dem Festessenden Dank der Kreisfeuerwehren an die Jubilare und an Kommandant Härtenberger, der es verstanden hat, die Zusammenarbeit in der Wehr, ihre Ausrüstung und Leistungsbereitschaft in seiner Amtszeit zu steigern. Ein Beispiel für die vorbildliche Arbeit sei die Ablegung des Feuerwehrleistungsabzeichen durch zwei Gruppen der Hunderdorfer Wehr.
Als Sprecher der Jubilare dankte Jakob Hirtreiter Landrat Hafner, Kreisbrandinspektor Baier, der Gemeindeverwaltung und allen beteiligten Stellen für die schöne Feier. Er lob die gute Kameradschaft innerhalb der Wehr hervor und betonte, daß er für die Jubilare immer eine Selbstverständlichkeit war, in der Feuerwehr ihren Dienst zu tun.
Im unterhaltenden Teil der Veranstaltung fanden die Gedichte der beiden „Jungfeuerwehrmänner“ (Max Steckler, Horst Hagn) und die Gstanzl, bei denen die Jubilare auf niederbayerische Art ausgesungen wurden, reichen Beifall. Die Einstudierung hatten dazu Rektor Hösl und Lehrer Merklein übernommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.03.1961
Gartenbauverein Hunderdorf wird wieder aktiv
Am Freitag um 16 Uhr Lehrkurs für Obstbaumschnitt, – Frühlingsfahrt geplant – Lehrreicher Vortrag von H. Runde
Hunderdorf. Viele Mitglieder waren am Dienstag in das Gasthaus Edbauer zur Versammlung des Obst- und Gartenbauvereins gekommen und das zeigte immerhin, wie groß das Interesse des Landwirts und Gartenbesitzers am Obstbau ist. Vorstand Gütlhuber oblag es, vor allem Herrn Runge vom Landwirtschaftsministerium sowie Kreisfachberater Kilger und H. Bürgermeister Reiner zu begrüßen. Oberlehrer Maier führte aus, daß in letzter Zeit die Tätigkeit des Vereins nicht besonders stark war. Man werde im Laufe des Jahres wieder zu einer aktiven Arbeit innerhalb des Vereins kommen. Vor allem soll auf die praktische Arbeit wieder mehr Wert gelegt werden, damit auch für jedes Mitglied gleich eine Nutzanwendung im eigenen Garten gegeben ist.
Referent Runge ging dann in seinem Vortrag „Obst das ganze Jahr“ auf die Lage der heimischen Obstbauern ein. Danach stellt sich bei uns leider immer die gleiche Situation ein. In den Jahren mit guter Ernte werden geringe Preise bezahlt, da es sich bei unserem heimischen Obst meistens um qualitativ nicht die besten Sorten handelt und bei schlechter Ernte ist sowieso von einer Rentabilität nicht zu sprechen. Die sogenannte Obstschwemme wird auch mit durch den gesteigerten Selbstversorgeranbau herbeigeführt, die in guten Obstjahren auch ihr Obst auf den Markt bringen. Das große Angebot muß normalerweise dann die Preise sehr drücken. Zum Großteil ist dieses Auf und Ab auch in den Zuständen unserer Obstgärten zu suchen. Ungepflegte Bäume, die in manchen Jahren zwar reichlich, aber kleines Obst bringen, rasten im nächsten Jahr wieder und tragen keine Frucht. Unsere Obstbauern sollen sich ernstlich überlegen, ob sie nicht ihren Obstbau einschränken und dafür aber gutes Baummaterial und gepflegte Anlagen mit gleichbleibendem guten Ertrag eintauschen wollen. Schon vom Klima und von der Arbeit her gesehen, kann unser Obstbau nicht mit anderen Obstbaugebieten konkurrieren, man müßte sich daher mehr auf Selbstversorgung und auf den Absatz mittlerer Qualitäten einrichten. Gerade hier gibt es für unsere Obstbauern noch gute Möglichkeiten.
Im weiteren ging Herr Runge noch auf die gesundheitliche Bedeutung des Obstes ein, das durch seinen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen eine große Bedeutung für die Funktionen des Körpers hat. Neben dem Genuß der Frucht ist vor allem das „Flüssige Obst“ zu einem Begriff geworden. Der Landkreis Bogen hat mit den beiden Verwertungsanlagen in Windberg und Steinburg ausreichende Möglichkeiten, das Mostobst zu verwerten und damit wenig haltbares Obst in haltbare Obstsäfte zu verwandeln. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von ca. 100 kg Obst pro Kopf und Jahr, wie es zu empfehlen wäre, käme der Mostbereitung noch große Bedeutung zu. In einer Reihe von Lichtbildern wurde gezeigt, wie eine gute Anlage aussehen soll und welcher Stamm sich für die verschiedenen Anlagen eignet. Besonderes Interesse zeigten die Zuhörer für den Obstbaumschnitt und hier konnte Kreisfachberater Kilger manche Bedenken zerstreuen. Während man früher den Schnitt als Kunst weniger Fachleute betrachtete, gelten heute ganz neue Gesichtspunkte. Aus Gründen der Arbeitserleichterung sollen die Krone tief gehalten werden, der Baum soll sehr licht ausgeschnitten werden, die nach innen wachsenden Äste beseitigt und vor allem soll man nicht zu zaghaft sein bei der Auslichtung. Um das in der Praxis zu zeigen, wird Herr Kilger am Freitag um 16 Uhr im Garten von Franz Hornberger die Arbeit an verschiedenen Bäumen vorführen. Mitglieder des Obstbauvereins und auch Interessenten sind dazu eingeladen.
Abschließend wurde durch H. Kilger noch Vorschläge für eine „Blütenfahrt“ des Vereins unterbreitet. Man wird bis zur nächsten Versammlung zu überlegen haben, ob man eine Fahrt in den Lallinger Winkel oder nach Weihenstephan und zum Botanischen Garten nach München unternehmen wird. Auf der nächsten Versammlung, die bereits in wenigen Woche stattfinden wird, zeigt H. Kilger Farblichtbilder „Häuser in schönem Blumenschmuck“ und Herr Maier wird über einen gefürchteten Gartenschädling und seine Bekämpfung sprechen.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.03.1961
Hunderdorf. (Straßensperre aufgehoben) Die wegen der Frostaufbrüche für Fahrzeuge über1,5 t gesperrte Straße von Hunderdorf nach Windberg ist ab sofort wieder für alle Fahrzeuge freigegeben.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.03.1961
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Berger Ludwig, Wegern, Gde. Steinburg, Neubau von Garagen – Bugl Josef, Schafberg, Gde. Steinburg, Ausbau des Dachgeschoßes … Kuroszcyk Marian, Neukirchen, Aufstellung eines Kalksilos in Ehren … Baier Josef, Hunderdorf, Einbau von Toiletten … Hamberger Gustav, Windberg, Einbau einer Oelfeuerungsanlage …Scherl Anny, Apoig, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Zweifamilienhauses – Diewald Josef, Ellaberg, Gde. Gaishausen, Aufstockung des Wohnhauses – Menacher Josef, Elisabethszell, Neubau eines Wohnhauses in Gaishausen – Länger Rupert, Rammersberg, Gde. Gaishausen, Verlängerung der Scheune … Fuchs Alois, Gaishausen, Anbau einer Scheune … Fuchs Johann, Steinburg, Wohnhausanbau … Diewald Xaver, Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses …
Quelle: Bogener Zeitung, 11.03.1961
Feier am 13. März
Windberg. Die Fatima-Feier in der Wallfahrtskirche Heilig-Kreuz bei Windberg wird am 13, März zum ersten Mal in diesem Jahre wieder in feierlicher Form stattfinden. Von Windberg aus wird von der Kirche um 13.30 Uhr eine Prozession nach Heilig-Kreuz ziehen, wo um 14 Uhr Predigt und Andacht ist. Die Abendmesse mit Predigt beginnt um 19 Uhr. Sie wurd heuer mit einer Lichterprozession abgeschlossen.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.03.1961
Einer guten Mutter letzter Gang
Windberg. Eine große Trauergemeinde hatte sich auf dem hiesigen Friedhof versammelt, um Frau Kreszenz Bornschlögl die letzte Ehre zu erweisen. Die Verstorbene stand im 71. Lebensjahr und erfreute sich allgemeiner Beliebtheit. Schon seit längerer Zeit war sie kränklich. H. Pfarrer Ach übergab sie der geweihten Erde, der Kirchchor sang ein Grablied.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.03.1961
AW- und BdK-Versammlung
Hunderdorf. Am Samstag findet um a8 Uhr in der Gastwirtschaft Sandbiller eine Versammlung der Arbeiterwohlfahrt statt. Anschließend spricht H. Hofmarksrichter ein einer Versammlung des Bundes der Kinderreichen.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.03.1961
Steinburg. (Omnibusverkehr) Der Omnibusbetrieb Ludwig Berger, Steinburg, nimmt ab Montag, 13. März seine Linienfahrten in vollem Umfang wieder auf.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.03.1961
Satzung für Hand- und Spanndienste
Hunderdorf. Die vom Landratsamt am 23. 2. 61 genehmigte Satzung über Hand- und Spanndienstleistungen tritt ab sofort in Kraft. Die Satzung liegt für alle Gemeindebürger in der Kanzlei zur Einsichtnahme auf.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.03.1961
Windberg. (Ausgabe der Führerscheine) Morgen Mittwoch werden um 19 Uhr im Gasthaus Deschl in Windberg die Ergebnisse der Führerscheinprüfung für die Klasse V bekannt gegeben und die Führerscheine ausgehändigt. An dem Kurs hatten sich die Teilnehmer aus den Gemeinden Perasdorf, Hunderdorf und Windberg beteiligt.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1961
Der Trachtenverein erspielte sich viel Beifall
Guter Besuch bei dem Volksstück „Mutterherz in Not“
Hunderdorf. Daß die Lust und Freude am Spiel noch recht lebhaft bei der jüngeren Generation erhalten ist, das zeigte die Aufführung des Trachtenvereins Hunderdorf, der am Sonntag in 2 Aufführungen das Volksstück „Mutterherz in Not“ bei einem großartigen Besuch über die Bühne ging.
Im Mittelpunkt der Handlung steht die Klausnerin (Betty Sacher), deren Mann (H. Sacher) sich immer noch in Kriegsgefangenschaft befindet. Der älteste Sohn der Klausnerin, der Bertl (Siegmund Wölfl) muß daher für seine Mutter und die kleineren Geschwister sorgen. Er liebt die Tochter Cilli (Anni Schedlbauer) des reichen Lachauer (Josef Seidl) der sein Vermögen als Schieber und Schwarzhändler während des Krieges erworben hat. Das Verhältnis seiner Tochter mit dem armen Bertl behagt ihm nun gar nicht, und er verdächtigt den Bertl des Einbruchs und Diebstahls in seinem Haus. Der Polizist (Georg Hagn) findet tatsächlich in Bertl Kammer Geld und Brieftasche des Lachauer und will ihn daher verhaften. Da mit der Verhaftung des Bertls aber auch die Existenz der Familie in Frage steht, beschuldigt sich die Mutter selbst der Tat und läßt sich abführen, damit Bertl als Ernährer der Familie in Freiheit bleibt. Das genügt aber dem Lachauer nicht und er will auch den Bertl, der einmal zur Ausbesserung des halbverfallenen Häusl einen Baum aus dessen Wald entwendet hat, hinter Schloß und Riegel bringen, damit ihm das Anwesen leicht zufällt. Er hat aber nicht mit dem Rentner Hias (Hans Hastreiter), dem Schuster Paul (Siegfried Wölfl) und der reschen Tante Bärbel (Maria Wölfl) gerechnet. Als der Lachauer, der Bösewicht des Spiels, mehr und mehr der Trunksucht und der Liederlichkeit verfällt, verläßt seine Tochter Cilli den Hof und flüchtet zur Klausnerin. Dort erkennt Hias, daß Cilli eigentlich seine Tochter ist, die er nach dem Tode seiner Frau aus Verzweiflung in ein Waisenhaus gegeben hat und aus dem sie der Lachauer , sein Bruder, unter Angabe seines Namens, geholt hat. Als der Lachauer nach einem Unfall auf Tod und Leben darniederliegt, gesteht er ein, daß er selber das Geld beim Bertl versteckt hat, um diesen zu verdächtigen und die Mutter, die unschuldig im Gefängnis sitzt, kehrt zur Familie zurück. Nun steht der Hochzeit zwischen Bertl und der Cilli nichts mehr im Wege und nachdem die Cilli nun ihren wirklichen Vater wiedergefunden hat, bekommt sie ind er Tante Bärgel gleich auch eine besorgte Stiefmutter. Um das Glück voll zu machen, erscheint endlich auch der lange in Kriegsgefangenschaft zurückgehaltene Klausner und das Spiel endet in allgemeinem Glück.
Der häufige Szenenapplaus und die vielen „Vorhände“ zeigten, wie sehr das Publikum vom Inhalt und dem Spiel der Darsteller, die sich große Mühe gaben, beeindruckt waren und der Dank galt schließlich auch Herrn OL Maier, der sich für die Einstudierung zur Verfügung gestellt hatte.
An einem der nächsten Sonntage wird die Aufführung wiederholt.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1961
Windberg. (Feuerbeschau) In diesen Tagen findet die Feuerbeschau durch den zuständigen Kaminkehrermeister Kaiser – Bogen statt. Zur reibungslosen Durchführung ist erforderlich, daß möglichst von jeder Familie jemand zuhause bleibt.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.03.1961
Von 30 Pfarreien fehlten 20
Landjugend prüft kritisch ihre Arbeit – Das nächste Arbeitsziel
Windberg. Der diesjährige Schulungstag der Kath. Landjugend am Sonntag im Jugendheim Windberg erreichte nicht den Besuch der früheren Jahre. Der herrliche Frühlingssonntag und die vielen Theateraufführungen haben wohl mitbeigetragen, daß von den rund 30 Pfarreien des Kreises nur 10 Pfarreien vertreten waren.
Kreisobmann Sagmeister, Degernbach konnte dazu als Gäste Landjugendseelsorger Pfarrer Ludwig Pramps, Perasdorf, H. Pater Friedrich vom Kloster Windberg und die Vertretung des Landwirtschaftsamtes Frl. Iberl und Assessor Lang begrüßen.
IN Diskussionsform wurde die praktische Arbeit in den Gruppen und Pfarreien besprochen. Pfarrer Pramps und P. Friedrich leiteten die Gespräche über die religiöse Bildung, die ja Grundlage und Kern der ganzen Arbeit sind und bleiben müssen, das wurde eindeutig festgestellt. Die beruflich-fachlichen Fragen wurden mit Frl. Iberl und Assessor Lang erörtert. Sie wiesen vor allem auf die Arbeitsvorhaben hin, die ein wertvolle Hilfe sind, der bäuerlichen Jugend das nötige Selbstvertrauen zugeben. Der Kreisobmann behandelte dann noch organisatorische Fragen und gab bekannt, daß für die Pendler, die mit der Industrialisierung auch bei uns immer mehr werden, nun ein eigener Werkbrief erschienen ist, in dem in klarer Form die Probleme dieser jungen Leute besprochen werden. Zur kulturellen Arbeit sagte er, es sei erfreulich, daß in letzter Zeit das Laienspiel wieder größere Beliebtheit findet, denn hier werde vom jungen Menschen Opfer und Einordnung in die Gemeinschaft verlangt. Er warnte aber, das Theaterspielen als alleiniges Ziel der Arbeit zu sehen, sondern es müsse eingeordnet sein in den Rahmen der übrigen Tätigkeit.
Das Arbeitsziel der nächsten Zeit ist es, die „Runde der Verantwortlichen“ in möglichst allen Pfarreien einzuführen, denn nur mit ihr könne auf die Dauer erfolgreich und zielstrebig gearbeitet werden. Auch der so wertvolle Vortragswettbewerb wird bis zum Kreisentscheid durchgeführt. Alle Gruppen, die sich beteiligen, müssen ihre Ortssieger bis Ostern beim Landwirtschaftsamt gemeldet haben. Mit einem Aufruf Pfarrer Pramps, durch die aktive Mitarbeit beizutragen, daß die Müdigkeit und Sattheit der übrigen Jugend nicht auch auf unsern Kreis übergreife, schloß dieser wertvolle Schulungstag.
Abschließend traf sich die Jugend noch mit dem Kreisvorsitzenden der Jungen Union, Lehrer Walter Ritschel, Haibach, um über die politische Bildung zu sprechen. Lehrer Ritschel legte in überzeugender Weise die Notwendigkeit der politischen Bildung dar und forderte die jungen Leute auf, sich auch für diese Fragen zu interessieren. Das Arbeitsprogramm der Jungen Union biete dazu die besten Möglichkeiten. Abschließend lud er zum ersten Treffen mit Landtagsabgeordneten Alois Rainer, Haibach, am 25. 3. In Bogen ein.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.03.1961
Fatimafeier in Windberg
Windberg. Der 13. Des Monats wurde wieder sühnend auf dem Kreuzberg im alten Wallfahrtskirchlein begangen. Nachdem die Straubinger mit einem Bus beim Nepomukdenkmal in Windberg angekommen waren, wurden sie vom Pater Prior der Prämonstratenser empfangen und gemeinsam mit den anderen Wallfahrern rosenkranzbetend zum Heiligkreuzkirchlein geleitet. – In seiner Predigt sprach der H. Pater Prior über „Maria, Vermittlerin aller Ganden“. Nach einer gemeinsam gesungenen Marienlitanei und dem sakramentalen Segen endete die nachmittägige Wallfahrt.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.03.1961
80. Geburtstag
Steinburg. Am Montag kann Frau Klara Keller in geistiger Frische im Kreis ihrer Lieben ihren 80. Geburtstag feiern. Die Jubilarin stammt aus Breslau und war lange Jahre mit dem Eisendreher Alfred Keller verheiratet. 1943 mußte ihren Lebensgefährten hergeben. Aus der Ehe gingen drei Kinder, 2 Söhne und 1 Tochter, hervor. Ein Sohn ist in Rußland vermißt, ein Sohn starb. 1945 kam Frau Keller nach Steinburg, wo sie bei ihrer Tochter und der Enkeltochter lebt. Wir wünschen Frau Keller noch viele gesunde u. glückliche Lebensjahre.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.03.1961
Bei Kanalisierung auf Knüppeldamm gestoßen
Vorarbeiten zur Teerung haben begonnen – Die Arbeiten werden im Scharwerk durchgeführt
Hunderdorf. Die Ankündigung der Teerung der Ortsstraße hat in den letzten Tagen eine Reihe von Vorbereitungsarbeiten ausgelöst, die man noch schnell vor der Anbringung der Teerdecke zu erledigen hat, damit nicht später wieder die Straßen aufgerissen werden müssen. Es wurden noch Wasseranschlüsse verlegt, Zäune ausgebessert und seit zwei Tagen wird nun auch die Kanalisation zwischen Pfarrhof und Steckler, dem steilsten Stück der Ortsstraße, ausgebaut. Da mit Beginn dieses Jahres von der Gemeinde eine Satzung über Hand- und Spanndienste erlassen wurde, konnten hier gleich die Arbeiten im Scharwerk durchgeführt werden. Auf einer Strecke von fast 150 m hat man bisher die Gräben ausgehoben und man ist dabei entlang der Friedhofsmauer auf einen Knüppeldamm gestoßen, der in einer Tiefe von ca.50 cm liegt. Dieses Hindernis macht den Scharwerkern nicht wenig zu schaffen, da sich die Knüppel in dem feuchten Erdreich verhältnismäßig gut erhalten haben. – Zugleich zeigt dieser Fund aber, daß gerade dieses Straßenstück schon Generationen vor uns große Schwierigkeiten bereitete und daß man die grundlosen Wege auf diese Weise fahrbar gemacht hat.
Es ist anzuerkennen, wie sich die Männer im Scharwerk bei diesen Arbeiten einsetzen und GR Josef Steckler, der seit je ein Verfechter dieser Gemeinschaftsarbeit war, hat sich, mit gutem Beispiel vorangehend, gleich mit in die Schar der übrigen Bürger eingereiht. Es sind nicht wenige unter ihnen, die nicht nur beträchtliche freiwillige Spenden für die Ortsteerung gegeben haben, sie stellen nun auch ihre Arbeitskraft der Gemeinde zur Verfügung und in diesem Sinne geben die Bürger von Hunderdorf nun ein seltenes Beispiel.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.03.1961
Kurs in häuslicher Krankenpflege abgeschlossen
Hunderdorf. Nach einem 14tägigen Lehrgang in „Häuslicher Krankenpflege“ konnte die Gruppenführerin Maria Hoffmann die Teilnahmebescheinigungen austeilen. In sechs Doppelstunden erfuhren die 12 Teilnehmerinnen in Theorie und Praxis das Wichtigste über die Pflege der Kranken, die Verabreichung der Medikamente, die Ernährung und über die Ausführung einfacher Verordnungen des Arztes. Der Eifer und das Interesse der Frauen und Mädchen an diesem Kurs war groß und von dem Bewußtsein getragen, daß gerade auf dem Lande der Pflege des Kranken eine große Bedeutung zukommt, da gewöhnliche Aerzte und geschultes Krankenpersonal nicht vorhanden ist.
Die RK-Ortsgruppe in Hunderdorf hat erstmals einen solchen Kurs durchgeführt und wird auch in Zukunft neben den Ausbildungslehrgängen in “Erster Hilfe“ solche Pflegekurse einschalten. Besonderer Dank gebührt Frau M. Hoffmann, die sich als Lehrgangsleiterin nicht nur in Hunderdorf, sondern auch in anderen Ortsgruppen zur Verfügung stellte. Auch der Aufruf des RK zum Blutspendedienst blieb in Hunderdorf nicht ungehört. Es haben sich bereits einige Einwohner auf der Gemeindekanzlei zur Blutspende gemeldet. Weitere freiwillige Meldungen werden in den nächsten Tagen entgegengenommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.03.1961
VdK veranstaltet Bunten Nachmittag
Hunderdorf. Für die Mitglieder des VdK und deren Angehörige wird am Sonntag um 14.30 Uhr im Saal der Gastwirtschaft Sandbiller ein Bunter Nachmittag veranstaltet. Das Künstlerpaar Frank-Cornelie wird mit heiteren Liedern aus Wien auftreten und Günther Braun wird heitere Solovorträge bringen. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Kapelle Sagstetter. Der Eintritt für die Mitglieder ist frei.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.03.1961
Jahreshauptversammlung der FW
Hunderdorf. Am Sonntag findet um 15 Uhr in der Gastwirtschaft Baier die Jahreshauptversammlung der FFW statt. Neben den Rechenschaftsberichten des Kommandanten, des Schriftführers und des Kassiers werden auch die Neuwahlen durchgeführt. Da der bisherige Kommandant Härtenberger sein Amt aus beruflichen Gründen niederlegen will, darf man mit Recht auf die Neuwahl seines Nachfolgers gespannt sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.03.1961
Paul Worbs ist 85 Jahre als
Hunderdorf. Wohl der älteste Neubürger der Gemeinde, Herr Paul Worbs, begeht heute Samstag seinen 85, Geburtstag. Zwar hat das körperliche Wohlbefinden im Laufe der letzten Jahre nachgelassen, doch zeigt er noch lebhaftes Interesse am Zeitgeschehen. Der Geburtsort des Jubilars ist Seidorf im Riesengebirge. Weit ab von jedem Verkehr wuchs damals schon in dem Knaben der Wunsch, einmal Lokomotivführer zu werden. Nach Erlernung des Schlosserhandwerkes ging sein Jugendtraum in Erfüllung: Er wurde Lokführer in Schlesien. Diesen Beruf übte er 44 Jahre lang aus, dann ging er als Oberlokomotivführer in den Ruhestand. Im Jahre 1908 ehelichte er seine Frau Ida und heute ist ihre einzige Tochter ihnen eine starke Stütze in ihrem Lebensabend. Vor drei Jahren konnte das Ehepaar das seltene Fest der goldenen Hochzeit feiern. Seit 1945 wohnt Herr Worbs mit seiner Familie in Hunderdorf und in diesen Jahren hat er sich ob seiner Bescheidenheit und Freundlichkeit die Achtung seiner Mitbürger erworben. Zu seinem Jubelfest gehen ihm daher auch von allen Seiten die besten Glückwünsche für einen gesunden Lebensabend zu.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.03.1961
Großes Interesse für Obstbaumschnitt
Hunderdorf. Der Gartenbauverein Hunderdorf hatte auf seiner letzten Versammlung Kreisfachberater Kilger gebeten, für die Mitglieder den fachgerechten Obstbaumschnitt vorzuführen. Mehr als 40 Interessenten, davon eine große Anzahl von Entlassungsschülern, hatten sich dazu im Obstgarten bei Hornberger eingefunden. Nach einer kurzen Einführung in das Warum und Wie des Schnittes begaben sich die Teilnehmer gleich an die praktische Arbeit und lichteten je einen Baum verschiedener Größe und verschiedenen Alters aus. Abschließend begab man sich auch noch in den Garten von Herrn Gaschler, wo man vor allem das Ausschneiden von Buschbäumen praktisch durchführen konnte. Die guten Ratschläge, die bei diesem kurzen Lehrgang alle Gartenbesitzer mit nach Hause nehmen konnten, werden sich bestimmt zum Vorteil für die eigene Pflanzung auswirken. Namens der Teilnehmer sprach OL Maier Herrn Kilger für diese vortreffliche Unterweisung Dank aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.03.1961
Hunderdorf. (Trachtenverein) Heute findet um 20 Uhr bei Baier eine Versammkung statt, bei der auch Gauvorstand Greitl anwesend sein wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.03.1961
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: Kurosczyk Marian, Neukirchen, Anbau einer Lagerhalle an die Kelterei … Schmidbauer Josef, Windberg, Neubau einer Garage; Reichl Xaver, Windberg, Neubau eines Wohnhauses … Gürster Alois, Wegern, Gde. Steinburg, Neubau einer Scheune … Fa. Nolte, GmbH., Hunderdorf, Bau eines Spanplattenwerkes mit Maschinenhalle …
Quelle: Bogener Zeitung, 20.03.1961
Die Arbeiterwohlfahrt hilft unterentwickelten Völkern
Hunderdorf. Der Ortsverein Hunderdorf der Arbeiterwohlfahrt hielt im Gasthaus Sandbiller eine Versammlung ab. Kreisvorsitzender Hofmarksrichter sprach dabei über die Bedeutung der AW und ihre veränderte Stellung zur heutigen Notlage in der Welt. Während in den Nachkriegsjahren viele Menschen aus allen Schichten unseres Volkes durch die AW Unterstützung fanden, sowohl aus eigenen Mitteln als auch aus Beständen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums, sei die AW heute bereits dazu übergegangen, Völkern in unterentwickelten Gebieten zu helfen. Die überschüssigen Lebensmittel der USA wandern nun nicht mehr nach Deutschland, sondern ebenfalls in die unterentwickelten Gebiete. Alle Menschen, und besonders die Mitglieder der AW, sollten dafür Verständnis haben und sich vor Augen halten, daß z. B. allein in den Kongogebieten täglich 200 Menschen des Hungers sterben. Daß die AW bereit war und noch bereit sei, auch örtlich zu helfen, das habe sich nicht nur durch die Kinderlandverschickung, sondern auch dadurch bewiesen, daß bei der letzten Hochwasserkatastrophe allein im Landkreis Bogen 14 000 DM an Geschädigte durch sie zur Auszahlung gelangten. Hofmarksrichter richtete einen Appell an die Mitglieder, nicht auszutreten, weil vielleicht durch die Allgemeinverhältnisse die örtliche Unterstützung oder die Unterstützung auf Kreisebene durch die Arbeiterwohlfahrt zurückginge, sondern durch ihren verhältnismäßig kleinen Mitgliedsbeitrag mitzuhelfen, daß andere, noch ärmere Menschen unterstützt werden könnten. – Alois Jobst wurde abschlie0end als neuer Kassier des Ortsvereins Hunderdorf der AW gewählt.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.03.1961
Der Landkreis Bogen erhält das erste Familienerholungsheim des BdK in Bayern
Hunderdorf. Im Gasthaus Sandbiller hielt der Ortsverein Hunderdorf des Bundes der Kinderreichen eine Versammlung ab, in der Kreisvorsitzender Hans Hofmarksrichter über die Zahlung des Kindergeldes für das zweite Kind referierte und dabei betonte, daß diese Zahlung wohl eine kleine Entlastung der kinderreichen Familien darstelle, aber noch nicht das Endziel in den Bestrebungen des Bundes bedeute. – Die Forderung des BdK ginge dahin, auch für das erste Kind die Zahlung des Kindergeldes in der jetzigen Höhe durchzusetzen. Es sei nach wie vor eine Ungerechtigkeit, daß die Staatsbediensteten und Beamten die Kinderzuschläge bereits vom ersten Kind an bekämen, die Arbeiter, Landwirte, Handwerker und alle übrigen Angestellten und freien Berufstätigen aber erst nach dem zweiten Kind. – Die Mitteilung Hofmarksrichters, daß in der Marktgemeinde Schwarzach auf dem Degernberg das erste Familienerholungsheim des BdK in Bayern errichtet werden wird, wurde von den Mitgliedern besonders freudig zur Kenntnis genommen. Hofmarksrichter gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieser Erfolg des Kreisverbandes vielleicht doch manche kinderreiche Familie dazu anspornen möge, dem BdK als Mitglied beizutreten. – In der die Versammlung abschließenden Neuwahl der Vorstandschaft wurde Josef Procksch zum neuen Vorsitzenden gewählt. Otto Schulmeister wurde sein Stellvertreter, Frau K.Scheibenthaler Kassierin. Als Beisitzer wählte man Frau Maria Meier und Edmund Laumer.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.03.1961
Rotkreuz-Gruppe Großlintach besteht ein Jahr!
Großlintach. Alle aktiven RK-Mitglieder von Oberalteich und Großlintach fanden sich am Freitag zu ihrer Monatsdienstbesprechung im Gasthaus Schlecht in Großlintach ein. Für die RK-Gruppe II Großlintach war es zugleich der Anlaß, einen Rückblick über das vergangene Jahr zu geben, besteht doch diese Gruppe seit Februar 1960. Kolonnenführer Rupert Niedermeier berichtete zunächst über den Blutspendetermin am Dienstag in Bogen. Es war für alle aktiven Rotkreuzleute eine Selbstverständlichkeit sich als Blutspender zur Verfügung zu stellen. – Die Gruppenführerin Lisl Stettmeier berichtete anschließend ausführloch über die Arbeit der RK-Gemeinschaft seit der Gründung. 24mal wurde bei teils schweren Verletzungen Erste Hilfe geleistet. Das notwendige Verbandzeug wurde bisher aus den Beiträgen der aktiven Mitglieder beschafft. Kolonnenführer Niedermeier und Kreisgeschäftsführer Nowak fanden herzliche Worte des Dankes für die sorgfältige Arbeit und den Eifer der Gruppe.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.03.1961
VdK bescherte Frohsinn, Heiterkeit und Humor
Großartige Stimmung mit Künstlern vom Funk beim bunten Nachmittag des VdK-Ortsverbandes
Weitere Veranstaltungen geplant
Hunderdorf. Einen sehr guten Einfall – und wie die Reaktion des zahlreichen Publikums am Sonntag bewies – auch großen Erfolg hatte der VdK mit seinem „Bunten Nachmittag“. Kreisgeschäftsführer und Vorsitzender des Ortsverbandes Otto Unger hatte keine Arbeit gescheut, um diese Veranstaltung vorzubereiten und gute Kräfte für die Unterhaltung zu suchen.
Nach der Begrüßung der Gäste, unter denen sich auch Bürgermeister Reiner, Stadtrat Waas aus Straubing, sowie die 2. Landesvorsitzende Frau Anni Schlemmer befanden, auch die Vorstände der örtlichenVereine warenanwesend, eröffnete Otto Unger das Programm und stellte sich zugleich als Conferencier vor. Wenn man bisher den Kameraden Unger als gewandten Sprecher seines Verbandes und überlegenem Gesprächsteilnehmer an den Gemeindeversammlungen kannte, dann war diese Seite an ihm für viele neu, aber man wurde sich bald klar, daß ihm auch dieses Metier nicht fremd war. Seine Ansage hatte viel Schwing und Witz. Die Kapelle Sagstetter sorgte mit einem Marsch für eine zündende Einleitung und Günther Braun aus Straubing brachte erstmals mit seinem „Erzählungen aus der Kindheit“ einen viel beklatschten Höhepunkt. Das Künstlerpaar Frank-Kornelie, das vom Funk her vielen nicht unbekannt war, bot Wiener Lieder zum besten und traf damit gebau die Wünsche des Publikums. Es war daher nicht zu verdenken, daß bald ein guter Kontakt zu den Zuhörern zu den Vortragenden bestand und eine sehr gute Stimmung aufkam. Günther Braun bewies auch in den folgenden Darbietungen, wie etwa die Variationen über Schillers Glocke, die Legende und den Rezitationen aus Michl Ehbauers „Bayerischer Weltgeschichte“ jene Nonchalance u. charmante Unbekümmertheit, wie sie etwa alte Routiniers oder unbefangene Naturtalente aufzuweisen haben.
Auch nach der Pause erhielten Frank-Kornelie für ihre reitenden Wiener Lieder und für ihren guten Vortrag noch einmal Beifallsstürme des Publikums und man war überrascht, wie schnell bei dieser guten Unterhaltung fast 3 Stunden vergangen waren. Mit einem Glückwunsch an alle Joseferl, Pepperl und Finerln beendete Kam. Unger die wohlgelungene Veranstaltung und kündigte an, daß man auch in Zukunft weitere unterhaltsame Nachmittagsveranstaltungen einlegen wird.
Den Dank der Zuhörer brachte der 2. Vorstand des Gesangvereins, Aug. Höhn den Veranstaltern zum Ausdruck und wenn er noch anfügte, daß diese Veranstaltungen dazu angetan sind, die Mitglieder im VdK menschlich einander näher zu bringen, so war das ein Fazit, das man mit Recht von diesem „Bunten Nachmittag“ erwarten konnte.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.03.1961
Xaver Anleitner neuer Kommandant der FFW
FFW Hunderdorf auf der bisher größten Leistungshöhe – Große Neuanschaffungen während der letzten fünf Jahre
Hunderdorf. Gespannt erwarteten die Mitglieder der FFW Hunderdorf die diesjährige Jahresversammlung; galt es doch, für den ausberuflichen Gründen ausscheidenden Kommandanten Karl Härtenberger einen Nachfolger zu finden. Daß die Aufgabe für den neuen Mann nicht ganz einfach sein wird, das bezeugt die großartige Aufbauarbeit, die der bisherige Kommandant geleistet hat, und man mußte daher einen Mann finden, der die Wehr in denselben Geiste weiterführt und in ihrer „Einsatzbereitschaft“ aufrechterhält.
Nach der Begrüßung der Mitglieder gedachte Härtenberger der im letzten Vereinsjahr verstorbenen Mitglieder Georg Meier (Hunderdorf), Xaver Fruhstorfer (Sollach) und Josef Schröttinger (Apoig). Das letzte Jahr brachte der FFW keinen Brandeinsatz. In zehn Übungen wurden die Gruppen der Wehr geschult und die gute Arbeit bei der Einsatzübung in Steinburg bewies wieder einmal den derzeitigen guten Leistungsstand der FFW Hunderdorf.
Kassier Karl Zollner konnte in seinem Bericht einen guten Kassenstand nachweisen, obwohl die Vereinskasse durch Zuschüsse beim Kauf von Löschgeräten und bei verschiedenen Veranstaltungen beanspruch wurde. – Der Rechenschaftsbericht des Kommandanten befaßte sich mit den finanziellen Angelegenheiten des Vereins während der letzten fünf Jahre, in denen er der FFW vorstand. Insgesamt wurden für Neuanschaffungen 6 400 DM aufgewendet, davon wurden 800 DM vom Kreis, 1 330 DM vom Land, 150 DM von der Versicherungskammer, 489 DM aus der Vereinskasse und 3 711 DM von der Gemeinde aufgebracht. Das meiste Geld verschlang der Kauf einer Motorspritze TS 8/8, während die übrigen Gelder für die Beschaffung von Schlauchmaterial, Uniformröcken, eines Hydranten-Karrens und von Kleinlöschgeräten verwendet wurden. Härtenberger sprach allen Stellen für ihre tatkräftige Unterstützung, die man ihm während seiner Amtszeit entgegenbrachte, seinen Dank aus und Begründete darauf seine ablehnende Haltung für die neue Nominierung als Kommandant, da er beruflich sehr stark in Anspruch genommen wird.
Bei der Neuwahl wurde Xaver Anleituner als neuer Kommandant gewählt. Als bisheriger 2. Kommandant bringt er alle Voraussetzungen für dieses Amt mit, und man darf von ihm hoffen, daß die FFW Hunderdorf weiterhin ihre gute Einsatzbereitschaft beibehalten wird. Als 2. Kommandant wurde Fritz Dilger gewählt, während sich in der Wahl des Schriftführers und Kassiers die bewährten Kräfte Hirtreiter und Zollner einstimmig durchsetzten.
Härtenberger konnte sodann an Gastwirt Gg. Deschl (Hofdorf) für 25jährige Mitgliedschaft das Treueabzeichen überreichen. Der neugewählte Kommandant Anleitner richtete in einem Schlußwort an die FFW-Männer die Bitte, ihn ebenso zu unterstützen, wie das bisher der Fall war, und weiterhin gute Kameradschaft zu pflegen. Für sich selber versprach Anleitner, das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.03.1961
Gemeinderatssitzung
Hunderdorf. Am Donnerstag findet um 19 Uhr in der Gemeindekanzlei eine Sitzung des Gemeinderates statt, in der folgende Punkte zur Aussprache stehen: 1. Schulhaushaltsberatung 1961 und Rechnungslegung 1960; 2. Beschlußfassung über die Höhe der Feuerschutzabgabe; 3. Ergänzung des Gemeinderatsbeschlusses vom 23. 2. 1961 über die Ortsteerung; 4. Antrag an den Kreisausschuß wegen Übernahme der Straße nach Windberg in Kreiseigentum; 5. Verschiedenes.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.03.1961
Frau Aloisia Watzl beerdigt
Hunderdorf. Am Dienstag wurde Frau Watzl zur letzten Ruhe bestattet. Kaum glaublich erschien für viele der Tod der erst 48jährigen Frau. Nach einer schweren Operation war sie am Sonntag im Krankenhaus verscheiden. Die Verblichene erfreute sich ob ihrer ruhigen und bescheidenen Art der Wertschätzung nicht nur ihrer heimatvertriebenen Landsleute, sondern auch der ganzen Bevölkerung. Die große Zahl der Trauergäste, die sie auf ihrem letzten Gang begleiteten, um dem hinterbliebenen Ehemann und dem einzigen Sohn einen Beweis gegeben haben, wie sehr sie den Schmerz im ihr plötzliches Ableben mitfühlte.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.03.1961
Kreuzfeier in Heilig Kreuz
Windberg. Zum Abschluß der Fastenzeit veranstaltet die Pfarrei Windberg eine Prozession zur Wallfahrtskirche Heilig Kreuz am Palmsonntag. Um 14 Uhr beginnt die Prozession bei der Pfarrkirche. Der Zug bewegt sich entlang der Kreuzwegstationen und dabei wird eine Kreuzwegandacht gebetet. Gegen 14.45 Uhr wird in Heilig Kreuz Dekanatsjugendseelsorger Pfarrer Pramps aus Perasdorf, der seine Pfarrkinder zum Wallfahrtsort führt, die Predigt halten. Daran wird sich die Kreuzfeier schließen. Unter Führung von Stadtpfarrer Salat von St. Josef wird aus Straubing eine stattliche Pilgergruppe erwartet.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.03.1961
Kreisbautrupp ging an Ortsdurchfahrt-Ausbau
5000 qm sind zu schottern und zu teeren
Hunderdorf. Auch der letzte Pessimist wurde gestern bekehrt, wenn er bisher noch immer Zweifel an der baldigen Teerung der Ortsdurchfahrt hegte. Unter Leitung von Vorarbeiter Bauer rückten die ersten Vorhuten des Kreisbautrupps an und ein Straßenhobel ebnete zunächst die ausgefahrene Straße ein. Mit Schrotten wurden dann die von der Kreisstraße bei Steckler her die Mulden ausgebessert und gewalzt. Viele Kubikmeter Steine werden nötig sein, um zunächst einmal die Straße zu planieren. Erst dann kann Schotter aufgetragen werden. Hierfür sind 125 kg pro qm vorgesehen und erst nachdem auch noch auf jeden qm 45 kg Mischgut angebracht sind, kann eine Teerung erfolgen. Aber auch eine Reihe weiterer Arbeiten waren und sind noch im Rahmen des Ausbaues der Ortsdurchfahrt zu erledigen. Rund 140 m mußten kanalisiert werden, dazu Einfallschächte gebaut und teilweise auch Pflasterarbeiten durchgeführt werden.
Zunächst werden ca. 5000 qm geteert und erst dann wird man sehen, ob einerseits noch Mittel da sind, um weiterzuarbeiten und andererseits der Bautrupp noch Zeit hat, in Hunderdorf zu bleiben. Das werden die nächsten Wochen entscheiden.
Ein besonderer Dank darf aber wohl jetzt schon Landrat Hafner und Kreisbaumeister Kraus ausgesprochen werden, die es trotz großer anderweitiger Verpflichtungen möglich gemacht haben, daß jetzt schon die Arbeit in Hunderdorf aufgenommen werden konnte.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.03.1961
Gemeinde Hunderdorf vermietet Schulhaus
Verbandsbeitrag pro Schüler auf 91,32 DM gestiegen – Antrag der Gemeinden Hunderdorf und Windberg auf Übernahme der Gemeindestraße durch den Kreis -Körumlage und Hundesteuer geringfügig erhöht.
Hunderdorf. Zur Gemeinderatssitzung am Donnerstag konnte Bürgermeister Reiner auch die Vertreter von Gaishausen begrüßen, stand doch die Rechnungslegung des Schulhaushaltsplanes für 1960 und die Beratung des diesjährigen Haushaltsplanes auf dem Plan. Durch die Kürzung des Rechnungsjahrs 1960 konnte der mit ca. 24 000 DM veranschlagte Haushalt verkürzt und mit Einnahmen und Ausgaben in einer Höhe von 19 113 DM abgeschlossen werden. Die Rechnungslegung wurde einstimmig gebilligt. Rektor Hösl, der die Ausführungen des Gemeindekassiers Pollmann ergänze, wies dabei auf die im letzten Jahr durchgeführten baulichen Maßnahmen hin. Neben der Planierung des Schulsportplatzes, der Angringung der Dachverschlüsse, der Errichtung von Einfassungen am Pausenhof war vor allem der Grundstückserwerb an der Südseite notwendig, um eine geeignete Zufahrt zu erhalten. Als wünschenswert bezeichnete Rektor Hösl die Errichtung der Begrenzungsmauer zum Grundstück Hastreiter, sowie die Anlage und Einfriedung des Vorplatzes.
Bei der Vorlage des neuen Schulhaushaltsplans wurde erstmals in Hunderdorf auf Anraten der Aufsichtsbehörde die Vermietung des Schulhauses durch die Gemeinde an den Schulverband, zu dem auch die Gemeinden Gaishausen und Oberalteich gehören, beschlossen. Der jährliche Mietpreis wurde auf 10 000 DM festgelegt. Diese Maßnahme, die übrigens auch bei anderen Schulverbänden so gehandhabt wird, ändert nichts am Gesamtschulhaushalt, bietet jedoch für die Gemeinde, in der das Schulhaus gebaut und erhalten werden muß, die Möglichkeit, andere Schulverbandsmitglieder etwas mehr zu belasten. Dabei muß vor allem in Betracht gezogen werden, daß eine Gemeinde, in der kein Schulhaus gebaut und unterhalten werden muß, sich sowieso den Kosten entziehen kann, die über dem Schulhaushaltsplan hinaus den Etat einer Schulgemeinde belasten. Der neue Schulhaushaltsplan ist in den Einnahmen und Ausgaben mit 25 480 DM veranschlagt. Dabei ergibt sich pro Schulkind ein Betrag von 91,32 DM. Von den 279 Schulkindern, die die Volksschule in Hunderdorf besuchen, kommen 236 aus der Gemeinde Hunderdorf, 39 aus Gaishausen und 4 aus Oberalteich. Der Gemeinderat Gaishausen, der im Verlauf der Sitzung von dieser Umstellung erfuhr, hatte zwar nichts gegen den Haushaltsplan einzuwenden, will aber vorher noch einen Gemeinderatsbeschluß über diese Angelegenheit herbeiführen, da sich der Schulverbandsbeitrag nicht unwesentlich erhöht hat.
Bei der Beratung über die Feierschutzabgabe schlug 2. Bürgermeister Härtenberger als Vorstand der FFW eine Erhöhung von 6 DM auf 8 DM vor und begründete dies mit dem Hinblick auf die Dienststunden und Aufwendungen der aktiven FFW-Mitglieder. Bei der Abstimmung darüber blieb es jedoch beim bisherigen Betrag von 6 DM. – Die Körumlage wurde von 8.50 DM auf 9 DM erhöht. Bei 347 faselbaren Rindern und vier Bullenhaltern in der Gemeinde dürfte dabei der Betrag von rund 800 DM pro Bullen im Jahr aufgebraucht werden. – Auch die Hundesteuer wurde von 6 DM auf 7 DM erhöht. Sie bewegt sich trotzdem noch immer unter dem gesetzlich erlaubten Mindestbetrag von 9 DM für Gemeinden in der Größenordnung von Hunderdorf.
Zusammen mit der Gemeinde Windberg will Hunderdorf an den Kreis den Antrag auf Übernahme der Gemeindestraße Hunderdorf – Windberg richten. Im Hinblick auf die Wichtigkeit dieser Verbindungsstraße rechnen die Gemeinden mit der wohlwollenden Behandlung dieses Antrags. – Als Kassen- und Rechnungsprüfer wurde neben den bisherigen Mitgliedern Steckler und Schmettlach nun noch Härtenberger gewählt. – Einem Antrag einer Dienstwohnungsinhaberin der Lehrerdienstwohnung auf Ausbau der Waschküche zu einer Garage wurde stattgegeben. Es wurde die Bedingung daran geknüpft, daß die Kosten für den Ausbau dann von der Miete abgesetzt werden dürfen und bei Auflösung des Mietverhältnisses keine Ablösung durch die Gemeinde zu zahlen ist. – Herr Schaubeck richtete an die Gemeinde den Antrag auf Teerung des ca. 1,6 Kilometer langen Weges nach Hoch in das Straßenbauprogramm der Gemeinde einzuplanen. Die Angrenzer wollen sich bei dieser Maßnahme mit einer Spende von ca. 7000 DM beteiligen.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.03.1961
Trachtenverein wiederholt Aufführung
Hunderdorf. Wegen des großen Erfolges, den der Trachtenverein mit seinem Volksstück „Mutterherz in Not“ erzielte, wird die Aufführung heute um 20 Uhr im Saale der Gastwirtschaft Sandbiller wiederholt.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.03.1961
Die Woche im Bild
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Quelle: Bogener Zeitung, 25.03.1961
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Josef Baumgartner, Ellaberg, Gde. Gaishausen, Neubau einer Stallung und eines Kamins … Xaver Diewald, Hunderdorf, Teilwohnungsneubau …
Quelle: Bogener Zeitung, 27.03.1961
Lichtumstellung in Steinburg
Steinburg. Vor ca. drei Wochen begannen Bautrupps der SAG aus Landshut mit den Umstellungsarbeiten des Ortsnetzes in Steinburg und Umgebung. Die Vorplanungen für dieses Projekt nahmen das ganze Jahr 1960 in Anspruch und allenthalben glaubte man nicht, daß schon so früh mit den Arbeiten begonnen werden wird. Das Projekt beläuft sich auf 364 000 DM Gesamtkosten. Davon müssen rund 104 000 DM an Anschlußgebühren aufgebracht werden. Die daraus entstehende Belastung der einzelnen Hausbesitzer und Grundstückseigentümer der Gemeinde Steinburg ist groß, wenngleich Darlehen ausgenommen werden können. Zu diesen Lasten kommen dann noch die Umstellungen im eigenen Haus und im eigenen Betrieb, denn die bisherigen Motoren können nicht mehr verwendet werden. Nach der Größe des Projektes zu schließen, werden sich die Bauarbeiten über den ganzen Sommer hin erstrecken. Die Planungen wurden si ausgeführt, daß das Landschaftsbild wenig oder gar nicht gestört wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.03.1961
Lehrerwohnhaus geht seiner Vollendung entgegen
Steinburg. Nach einer Pause von über einem Jahr sieht man im Rohbau des Lehrerwohnhauses in Steinburg wieder die Handwerker fleißig schaffen, denn nach Beschluß der Gemeindeverwaltung soll das Haus noch in diesem Frühjahr fertiggestellt werden. Während der Wintermonate war die Fa. Baierer, Grafenau, damit beschäftigt, die Zentralheizungsanlage zu erstellen. Diese konnte schon als fertig übergeben werden. Es handelt sich hier um eine Warmwasserheizung mit vollautomatischer Oelbefeuerungsanlage mit einer Energieleistung von 75 000 Kalorien. Der frühe Winterabbruch ließ es nun auch zu, daß mit den Verputzarbeiten schon zeitig im Februar begonnen werden konnte und die Arbeiten zeigen schon einen erfreulichen Fortschritt, so daß in den nächsten Tagen mit dem Einsetzen der Fenster und Türen begonnen werden kann. Als ausstehende Arbeiten sind noch die Be- und Entwässerung vorzunehmen, die wohl in den nächsten Tagen in Angriff genommen werden muß, um einen normalen Baufortschritt zu gewährleisten. Auch die Steinmetz- und Fließenarbeiten stehen in den näcshten Wochen an. Die Gemeindeverwaltung Steinburg hofft, daß die Bauarbeiten zügig vonstatten gehen und das Haus in nächster Zeit seiner Bestimmung übergeben werden kann, denn die derzeitigen Wohnverhältnisse im alten Schulhaus sind schlecht.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.03.1961
Heilig Kreuz-Feier in Heilig Kreuz
Windberg. Wohl selten hat in letzter Zeit die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz bei Windberg so viele Pilger gesehen wie am Palmsonntag. Eine lange Prozession unter Führung von H. Pfarrer Ach betete von Windberg aus den Kreuzweg entlang der schönen Stationen. Unter den Betern waren viele Wallfahrer aus Straubing-St. Josef und aus der näheren und weiteren Umgebung Windbergs. Auf dem Kreuzberg konnte das Kirchlein die Scharen lange nicht fassen – bei strahlendem Frühlingswetter sprach Dekanatsjugendseelsorger Pramps aus Perasdorf über die Bedeutung des Kreuzes für die Erlösung der Menschheit und für die einzelnen in der heutigen Zeit. Aufgabe des Christen sei es, zu versuchen, den Mitmenschen das Kreuztragen so leicht wie möglich zu machen. Pfarrer Ach hielt dann ebenfalls im Freien die Andacht, die mit dem sakramentalen Segen abschloß.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.03.1961
Osterspaziergang schon auf neuer Teerstraße
Hunderdorf. Nach den Vorarbeiten begann der Kreisbautrupp am Dienstag bereits mit der Teerung der Ortsdurchfahrt. Es ist beabsichtigt, bis Gründonnerstag von Steckler bis zum Feuerhaus etwa die Teerdecke aufzutragen. Nach den Osterfeiertagen will man demnächst zum Schulhaus und bis zum Friedhof weiterarbeiten, bevor man in Richtung Bahnübergang und zur Siedlung weitergeht. Auch die Anlieger lassen teilweise auf eigene Kosten ihre Vorplätze teeren. Damit wird der Gesamteindruck der Ortsdurchfahrt mit verbessert, zudem werden kleine Stockungen der Teerarbeiten auf diese Weise günstig aufgefüllt. Die Hand- und Spanndienste für diese Arbeiten können im allgemeinen als gut bezeichnet werden. Darin liegt auch schließlich die Anerkennung der Notwendigkeit dieser Maßnahme.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.03.1961
SPD-Ortsverein in Windberg gegründet
Unterbezirksvorsitzender Hofmarksrichter sprach über den Verkehrsplan der SPD
Windberg. Zum Wochenende trafen sich Freunde und Anhänger der SPD in Windberg im Gasthaus Wagner zur Gründung eines seit langem vorbereiteten SPD-Ortsvereins. Unterbezirksvorsitzender Hans Hofmarksrichter erläuterte zunächst die Organisationsform innerhalb der SPD, das Finanzwesen und die Bedeutung der SPD-Ortsvereine als Wahl- und Werbehelfer im Unterbezirk. Die Zahl der Ortsvereine im Unterbezirk sei bereits auf über 100 angestiegen und weitere Gründungen seien in Vorbereitung. Er klärte die Anwesenden auf über die Ziele der SPD, ihr Verhältnis zu den Kirchen, über Fragen der Wirtschaft, der Sozialpolitik usw. – Nach der Gründung des Ortsvereins wurde die Vorstandschaft gewählt, die sich aus folgenden Personen zusammensetzt: 1. Vorsitzender Otto Wanninger junior, Stellvertreter Karl Böhm, Kassier Xaver Hafner, Schriftführer Karl Amann, Organisationsleiter Karl Kräh. -Hofmarksrichter versicherte der jungen Vorstandschaft jede Unterstützung, da zur Durchführung der Bundestagswahl der ganze Einsatz der Organisation notwendig sei.
Anschließend sprach Hofmarksrichter noch über den Verkehrsplan der SPD, wobei er den Ausbau unseres Verkehrswesens als Gemeinschaftsaufgabe bezeichnete, die zugleich eine dynamische Verkehrspolitik bedinge. Keiner der gegenwärtigen Verkehrsträge sei nicht nur nötig, sondern sogar möglich. Der Verkehr werde ständig wachsen. Von den 20 Millionen Arbeitnehmern des westdeutschen Bundesgebiets fahren 4 Millionen einen PKW. Von den vier Millionen Selbständigen besitzt jeder einen PKW. Ziel sei es aber, daß jeder in der Lage sei, ein Fahrzeug zu erwerben, der es wünsche. Das Maximum der Motorisierung sei also noch nicht erreicht. In der Bundesrepublik ständen zur Zeit jedem PKW-Fahrer 76,7 Straßenmeter zur Verfügung, in Frankreich dagegen 211 m. Für den Ausbau und die Instandhaltung der Straßen seien der Bund mit 8 Prozent, die Länder mit 30 Prozent und die Gemeinden mit 62 Prozent zuständig. An Kfz- und Mineralölsteuern jedoch entfallen auf den Bund 64 Prozent, auf die Länder 36 Prozent. Die Gemeinden gingen bis jetzt noch leer aus. Die Gemeinden seien gezwungen, ihren Straßenbau aus anderen Steuereinnahmen zu finanzieren. Als Beispiel führte der Redner an, daß die Stadt München für ihre 182 000 Fahrzeuge an den Bund jährlich 53 Millionen und an das Land 43 Millionen abliefere. Die Stadt erhalte aber an Zuschüssen im Jahr nur 2,9 Millionen vom Bund und 3,5 Millionen DM vom Land wieder zurück. Die SPD sei der Ansicht, daß die Verkehrssteuern und Abgaben zweckgebunden sein sollten. Die Aufteilung sollte dem Bund und den Ländern je 33 1/3 Prozent, den Gemeinden 20 Prozent zuweisen. Der Rest von 13 1/3 Prozent sollte als Schwerpunktfonds für Großstädte und für die Anpassung der öffentlichen Nahverkehrs- und Massenverkehrsmittel dienen. In den kommenden zehn Jahren sei ein Steueraufkommen aus Kfz- und Mineralölsteuern in Höhe von 55 Milliarden zu erwarten. Diese Summe reiche aus, um den deutschen Verkehr auf die Bedürfnisse bis zum Jahr 2000 auszurichten. Mit dieser Planung einer Neuordnung der Verkehrspolitik, wie sie die SPD vorschlage, könne das derzeitige Verkehrs-Chaos für alle Teile befriedigend gelöst werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.03.1961
7 Rundeisen auf einem Neubau gestohlen
Hunderdorf. Von einem Neubau in Hunderdorf wurden sieben Rundeisen, 6 Meter lang, entwendet. Für die Ermittlung des Täters oder der Täter ist eine Belohnung von 100 DM ausgesetzt. Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, erbittet die Landpolizei Bogen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.03.1961
Hunderdorf. (Auszahlung) Am Donnerstag findet zwischen 8 und 10 Uhr in der Gemeindekanzlei die Auszahlung der Fürsorge- u. Unterstützungsgelder statt. Es wird gebeten, diesen Zeitpunkt unbedingt einzuhalten.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.03.1961
Lehrgang für Erste Hilfe beginnt
Steinburg. Der Grundausbildungslehrgang für Erste Hilfe beginnt am Dienstag, 4. April um 19.45 Uhr im Nebenzimmer der Brauerei Berger in Steinburg. Interessenten von Steinburg und Umgebung können sich noch bei Frau Berger melden. Die Kursleitung hat Ausbildungsleiter Niedermeier übernomme
Quelle: Bogener Zeitung, 31.03.1961
Der Auerbacher-Vater 83 Jahre
Windberg. Ein eifriger Leser unserer Zeitung, Herr Johann Auerbacher von Buchaberg, kann heute sein 83. Wiegenfest feiern. on früh bis spät ist der Jubilar noch in seiner kleinen Landwirtschaft tätig. Herr Auerbacher wurde in Radmoos (Gemeinde Obermühlbach) geboren. 1908 heiratete er Maria Rosenhammer von Buchaberg. Vier seiner Kinder können dem Jubilar zu seinem Ehrentag gratulieren; seine Gattin starb 1946. Ein schwerer Schlag war auch der Tod seines Sohnes Josef im Jahr 1943. Zu seinem Ehrentag wünschen wir dem Jubilar noch recht viele gesunde Jahre.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.04.1961
Gott, der Herr über Leben und Tod, nahm am Ostersonntag nachts 10 Uhr meine, liebe Gattin, meine gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Tante und Patin
Frau Maria Kronfeldner
geb. Kerbl
Ausnahmslandwirtsgattin in Au v. Wald
nach kurzer Krankheit und Empfang der hl. Sterbesakramente im Alter von 68 Jahren und 10 Monaten zu sich in sein Reich.
Au v. Wald, Bärndorf, den 2. 4. 1961
Der tieftrauernde Gatte
Ludwig Kronfeldner
mit Sohn Ludwig und Familie
Xaver Kerbl, Bruder
und übrige Verwandtschaft
Am Donnerstag, 6. April, vormittags 9 Uhr Trauergottesdienst in der Pfarrkirche Hunderdorf, anschließend Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.04.1961
Das Standesamt im März
Bogen. Das Standesamt Bogen verzeichnete im März 10 Geburten, 11 Todesfälle und 3 Trauungen. Geburten: … Petzendorfer Reinhold Jakob, Stockwies 106, Kreis Bogen; Schütz Heinrich, Hunderdorf, Siedlung 143 … Schötz Maria Anna, Osterberg 132, Kreis Bogen; Lauschner Klaus Peter, Hunderdorf, Siedlung 141 … Gestorben sind: … Aloisia Watzl, geb. Pröll, Hunderdorf, Siedlung 48, 42 J …
Quelle: Bogener Zeitung, 05.04.1961
Steinburg. (Betriebsunfall im Sägewerk) Einem Arbeiter wurde am Dienstagnachmittag im Sägewerk Steinburg am Bahnhof an der linken Hand der Zeigefinger und der kleine Finger abgeschnitten und am Mittelfinger die Sehne durchgeschnitten. Der Verunglückte wurde in das Kreiskrankenhaus Bogengebracht, wo er sich in Behandlung befindet.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.04.1961
Windberg. (Vom Trachtenverein) Morgen findet im Vereinslokal Wagner eine Ausschußsitzung und anschließend ein Vereinsabend statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.04.1961
Im Scharwerk hilft jeder sich und allen
Hunderdorf. Neben der erwiesenen Spendenfreudigkeit der Bevölkerung beim Ausbau der Ortsdurchfahrt darf die Gemeinde auch darauf stolz sein, daß die Gemeindebürger im Rahmen der Hand- und Spanndienste eine große Hilfe bei dieser Baumaßnahme leisten. Täglich werden ca. 30 Leute in verschiedenen Gruppen zu Rollierungsarbeiten eingesetzt und neben den Männern sind auch Frauen eifrig am Werk. Die in dieser Hinsicht geleisteten Arbeitsstunden im Ort selbst oder schon vorher im Steinbruch belaufen sich auf ca. 2000. Der dadurch von der Gemeinde eingesparte Betrag ist nicht unbedeutend.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.04.1961
Im goldenen Jubelkranze
Steinburg. Am Samstag feiern die Eheleute Hermann und Agnes Riedel in Steinburg goldene Hochzeit. Vor 50 Jahren reichte sich das Paar zu Breslau die Hand fürs Leben. Der Ehe entsproß 1915 ein Sohn. Er wohnt heute mit seiner Familie in Görlitz. Bis 1945 war die schlesische Hauptstadt ihre Heimat. Vater Riedel war bei der Stadtverwaltung als Omnibusfahrer tätig, zuletzt als Oberkraftfahrer. Freud und Leid brachte das Leben, unvergessen und alles überragend sind jedoch die schweren Tage vor und nach der Einschließung der Stadt Breslau im Januar 1945. Sie wurde auch für die Familie Riedel zum Schicksal. Während Frau Riedel am 14. Januar nach dem Westen flüchtete, mußte Herr Riedel für die zur Festung erklärten Stadt als Kraftfahrer Dienst tun. Die Russen schickten den Zivilisten, die im ersten Weltkrieg als Soldat von 1914 bis 1918 gekämpft hatte, als Kriegsgefangenen nach Stalino. Im Februar 1946 wurde er jedoch schon entlassen. Er fand seine Frau in Steinburg wieder. Der Bayerische Wald wurde zum zweiten Zuhause. Der einzige Sohn, der mit seiner Familie zum Fest der Eltern aus Görlitz (Neiße) zu Besuch weilt, blieb in Nähe der alten Heimat. Am Samstag wird das Jubelpaar in der Erlöserkirche zu Bogen erneut vor dem Altar des Herrn treten, um das Ja-Wort von 1911 zu wiederholen. Herr Pfarrer Sommer wird die Einsegnung vornehmen. Wir wünschen zu diesem seltenen Fest alles Gute und hoffen, daß dem Jubelpaar noch viele glückliche Jahre beschert sein mögen.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.04.1961
Plattlerprobe der Trachtler
Hunderdorf. Am Samstag treffen sich alle aktiven Mitglieder des Trachtenvereins um 20 Uhr in der Gastwirtschaft Baier zu einer Plattlerprobe.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.04.1961
Hunderdorf. (Die BRK-Ortsgruppe wird am Montag abend zu einem Vortrag von Dr. B in die Kaserne nach Bogen fahren. Treffpunkt ist um 19.30 Uhr der Eingang zum Truppenstandort. Für die Rückkehr der Teilnehmer ist gesorgt.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.04.1961
Gemeindebücherei erweitert
Hunderdorf. In den letzten Tagen konnte eine große Anzahl neuer Bücher durch die Beratungsstelle in Regensburg beschafft werden. Da es sich hierbei vor allem um viele Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt handelt, dürfte das Interesse der Leser dafür groß sein. Die Ausleihzeit ist wie bisher am Sonntag nach dem Hauptgottesdienst von 10 bis 11 Uhr in der Gemeinde. Wochentags können die Bücher bei Lehrer Häusler abgegeben und ausgeliehen werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.04.1961
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Hagn Karl, Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses …
Quelle: Bogener Zeitung, 10.04.1961
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Kern Kudwig, Rammerberg, Gde. Gaishausen, Neubau einer Garage; Mühlbauer Alois, Hochholz, Gde. Gaishausen, Anbau eines Hühnerstalles; Neuhierl Ludwig und Adam Franz, Hochholz, Gde. Gaishausen, Um- und Anbau des Wohnhauses … Bornschlegl Josef, Bauernholz, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses … Riepl Johann, Thannanger, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Schuppens und Einfriedung des Grundstücks … Venus Josef, Röhrnau, GDe. Gaishausen, Neubau eines Kamins …
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1961
Der Bahnhofsvorplatz bedarf der Pflege
Hunderdorf. Ohne die Leistung der Bundesbahn, die im Spätherbst des vergangenen Jahres einen Umbau des Bahnhofsgebäudes veranlaßte, muß doch festgestellt werden, daß sich der Vorplatz in einem unerträglichen zustand befindet. Man hat zwar diesen Platz aufgeschottert und damit wenigstens den früheren Morast zugedeckt, doch nach Monaten dieser Arbeit liegen die Gesteinsbrocken dort immer noch umher und jeder, der zum Zug will, muß über dieses Geröllfeld. Leichtere Unfälle haben sich dort schon ereignet, da es wahrlich nicht schwierig ist, auf diesem steinigen Platz zu stolpern. Jeden Tag bringen die Reisenden der Bahn ihre Unzufriedenheit über diese „Stolperstrecke“ zum Ausdruck, doch wurde bisher noch keine Abhilfe geschaffen. Bei der Bundesbahn besteht die Ansicht, daß dieser Vorplatz in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinde fällt, andererseits hat man jedoch auch bei den Bauarbeiten am Bahnhof die Instandsetzung dieses Platzes mit einbezogen. Wie der gegenwärtige Zustand zeigt, ist daraus dem Reisenden und den Kunden der Bundesbahn, die diesen Platz ausschließlich benutzen, noch kein Vorteil entstanden.
Noch etwa eine Woche wird man in Hunderdorf mit den Teerungsarbeiten bei der Ortsdurchfahrt beschäftigt sein und bestimmt wäre es kein Nachteil, wenn sich die Bundesbahn und Gemeinde in Verbindung setzen würden, damit dieser Notstand vor dem Bahnhof beseitigt würde. Die Arbeiten selbst, so darf man bei der schnellen Arbeitsweise des Kreisbautrupps wohl annehmen, dürften, wenn man sich auf die notwendigsten Arbeiten vor und neben dem Bahnhof beschränkt, in wenigen Stunden erledigt sein. Vielleicht würde sich auch die BB wie andere Anlieger an der neuen Teerstraße zu einer Spende herbeilassen und so dazu beitragen, daß ihre Kunden ohne Schaden zu leiden, den Weg zu den Zügen finden könnten. Der Dank der Reisenden wäre den zuständigen Stellen gewiß.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1961
Fatima-Tag auf dem Kreuzberg
Windberg. Die Pfarrei Windberg begeht am Donnerstag ihren Fatima-Tag. 13.30 Uhr Prozession von der Pfarrkirche in Windberg nach Hl. Kreuz. Dort ist Predigt und Fatimafeier.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1961
Hunderdorf. (Die Liedertafel) trifft sich heute um 20 Uhr im Vereinslokal Sandbiller zu einem Uebungsabend. Um vollzähliges Erscheinen der Mitglieder wird gebeten, da die Proben für den gemeinsamen Konzertabend in Bogen durchgeführt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1961
Der Weg zu den Zügen wurde leichter
Hunderdorf. Am Dienstag dieser Woche erschien ein Artikel „Der Bahnhofsvorplatz bedarf der Pflege“, in dem auf die augenblicklich unerträglichen Zustände des Bahnhofsvorplatzes in Hunderdorf hingewiesen wurde. Der auf diesem Platz ausgebreitete Schotter machte den Reisenden immer wieder größte Schwierigkeiten bei ihrem Weg zu den Zügen. Obwohl die Bundesbahn die Unterhaltspflicht für diesen Vorplatz mit Recht als Aufgabe der Gemeinde ansieht, hat sie sich bereits am Mittwoch um die Instandsetzung dieses Platzes bemüht und durch die Auflage von grobem und feinem Granitsplitt in einen ordentlichen Zustand versetzt. Dieses Entgegenkommen der BB verdient Anerkennung und sicher werden es auch die Kunden der Bahn zu schätzen wissen, wenn sie nunmehr ohne Hindernisse den Bahnhof erreichen können. Eine Teerung des Platzes, wie man allgemein gewünscht hätte, muß aber bei dem gegenwärtigen Zeitmangel des Kreisbautrupps und an dem Geldmangel der Gemeinde scheitern, die durch den Ausbau der Ortsdurchfahrt schon stark belastet ist. Vielleicht gelingt es bei anderweitigen Teerungsarbeiten diesen Platz miteinzubeziehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.04.1961
Unsere geliebte Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und Schwiegermutter
Frau Rosina Heller
verscheid schnell und unerwartet im Alter von 86 Jahren.
Fleiß und Arbeit war ihr Leben.
Windberg, Saarbrücken, Kötzting, Nürnberg, Latrobe/USA, 12. 4. 1961
Die tieftrauernden Hinterbliebenen
Beerdigung findet am Samstag, 15. 4. 1961 um 9.30 Uhr in Windberg statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.04.1961
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Margarethe Honal, Hunderdorf, Bau einer Autogarage; Anton Aigner, Hofdorf, Instandsetzung des Wohnhauses; Karl Englmeier, Hunderdorf, Hofeinfriedung; … Franz Hafner, Hoch, Neubau eines Wohnhauses; …
Quelle: Bogener Zeitung, 17.04.1961
Fatimafeier in Windberg
Windberg. Die Feiern zu Ehren der Mutter Gottes von Fatima auf dem Kreuzberg bei Windberg scheinen sich zu erfolgsversprechenden Andachten zu entwickeln. Am Donnerstag waren wieder viele Gläubige aus nah und fern zusammengeströmt, so daß die Kirche all die Verehrer der Gottesmutter nicht fassen konnte. Es waren zwei Autobusse mit Fatimaverehrern nach Windberg gekommen: Ein Autobus von Viechtach mit Leuten aus Konzell und Kasparzell, dazu ein Autobus aus Straubing. Der Administrator vom Kloster Windberg mußte die Predigt im Freien halten, weil die Kreuzbergkirche bei der Ankunft der Prozession von Windberg bereits überfüllt war. Möge die Liebe zur Gottesmutter von Fatima immer mehr wachsen und immer weitere Kreise aus der näheren und weiteren Umgebung erfassen.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.04.1961
Warnschilder sind notwendig
Hunderdorf. Ein leichter Verkehrsunfall, bei dem der Schüler Raimund Bornschlegl vor der Schule von einem Personenkraftwagen aus Sollach leicht verletzt wurde, zeigt wieder, wie notwendig die Aufstellung von Hinweis- oder Warnschildern vor dem Schulhaus und dem Kindergarten ist. Die ausgebaute Ortsstraße verleitet die Verkehrsteilnehmer etwas schneller als bisher zu fahren und unvermutet sehen sie sich dann den Kindern gegenüber, welche die Schule oder den Kindergarten verlassen. Durch die Aufstellung von Hinweis- und Warnschildern könnte diese Gefahr von vorneherein etwas gebannt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1961
Bald werden die Lehrer einziehen können
Steinburg. Lange Zeit steht das neuerstellte Lehrerwohnhaus im Rohbau und es schien fast, als ob an einem Weiterbau nicht zu denken sei. Doch seit kurzer Zeit schreiten die Arbeiten voran und man kann bereits erkennen, daß die Zeit des Einzuges, auf den die Lehrerschaft schon lange wartet, nicht mehr fern liegt.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1961
Windberg. (Zur letzten Ruhe) Eine große Trauergemeinde versammelte sich am Samstag im Windberger Friedhof, um der allseits beliebten und angesehenen Frau Rosina Heller die letzte Ehre zu erweisen. H. Pfarrer Ach sprach am offenen Grabe tröstende Worte für die Hinterbliebenen. Frau Heller stand im 86. Lebensjahr, sie war in Chamerau geboren. Vor zwölf Jahren mußte sie ihren Gatten, den Kupferschmied Michael Heller, zu Grabe geleiten. Eine ihrer Töchter ist Ordensschwester in den USA. Der Kirchenchor sang ein schönes Grablied.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.04.1961
Uebungsplan der FFW
Hunderdorf. Der Uebungsplan der FFW sieht heuer noch vier Schulungs- und drei Einsatzübungen vor. Die nächste Schulungsübung findet am Samstag statt. Die folgenden Uebungen sind am 7. Mai, am 10. September und am 8. Oktober vorgesehen. Einsatzübungen werden am 13. Mai, 24. September und 22. Oktober durchgeführt. Kommandant X. Anleitner und Vorstand Härtenberger erwarten auch heuer wieder, daß die Wehrmänner mit dem gleichen Eifer wie im Vorjahr dabei sind.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.04.1961
Jakob Hirtreiter 86 Jahre
Hunderdorf. In körperlicher und geistiger Frische kann heute Freitag der Austragslandwirt Jakob Hirtreiter von Lintach das selten Fest des 86. Geburtstages begehen. Wenn nicht die Vergeßlichkeit und die altersbedingte Schwerhörigkeit von seinem hochbetagten Leben Zeugnis geben würden, dann möchte man den Jubilar zweifellos für jünger halten. Geboren wurde Hirtreiter in Zachersdorf bei Haselbach und nach seiner Verehelichung mit Therese Santl kaufte er das Anwesen in Lintach, wo er heute noch im Austrag lebt. Ein Sohn ging aus seiner ersten Ehe hervor und schon nach acht Jahren starb seine Frau. Nach seiner Wiederverheiratung mit Katharina Betzelbacher schenkte diese ihm drei Kinder. Mit Leib und Seele verschrieb er sich der Landwirtschaft und auch heute ist es noch sein liebstes Gesprächsthema, doch nebenbei übt er auch noch das Handwerk des Zimmerers aus. In den Musestunden erzählt er gern von Geistern und Weihzen. Das führte auch dazu, daß er wohl als einer der ersten Berichterstatter unserer Zeitung kurz nach dem Ersten Weltkrieg in einem Spottvers den Angriff von Jungen Lintacher Burschen und Männern auf eine Weihz in der Zeitung veröffentlichte und noch heute lassen sich die noch lebenden Figuranten dieser „Geisterschlacht“ nicht gern an diese unrühmliche Episode ihres Unglaubens erinnern. Trotzdem werden sie nicht minder herzlich dem Jubilar zu seinem Festtag die Glückwünsche überbringen, die auch die Heimatzeitung bei diesem seltenen Jubiläum an ihn richtet. – Der Sohn des Jubilars ist übrigens ein ausgezeichneter Könner der Mühl-Hiasl-Geschichten.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1961
Erfolg der Tennisspieler
Hunderdorf. In einem Freundschaftsspiel gegen eine US Mannschaft des Fliegerhorstes Straubing konnte die stark verjüngte Hunderdorfer Mannschaft einen beachtlichen 9:5 Erfolg buchen. Schon in der Vorwoche hatte Hunderdorf gegen die Mannschaft von Mitterfels einen klaren 9:3 Sieg erzielt und damit seine derzeitige gute Form bewiesen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1961
Vortrag über Pater Pio
Windberg. Über den noch lebenden stigmatisierten italienischen Kapuziner Pater Pio spricht am kommenden Sonntag, 23. April, Karl Wagner aus Wien. Er wird an Hand von Lichtbildern über seine vielen Besuche bei Pater Pio berichten. Der erste Vortragbeginnt nachmittags um 3 Uhr im Jugendheim, am Abend wird Herr Wagner um 19.30 Uhr im Gasthaus Deschl sprechen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1961
Windberg. (Vom Trachtenverein) Am Samstag treffen sich die Mitglieder des Trachtenvereins wieder im Vereinslokal Wagner.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1961
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Therese Gütlhuber, Hunderdorf, Neubau einer Garage … Johann Weinzierl, Stetten, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Garage … Josef Troidl, Hunderdorf, Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses; Karl Härtenberger, Hunderdorf, Anbau eines Lagerraumes und Aborte …
Quelle: Bogener Zeitung, 22.04.1961
Windberg. (Unfall) Auf dem Heimweg von der Schule verunglückte am Donnerstag der Schüler Josef Schmidbauer aus Irenzfelden mit dem Rad. Er erlitt einen Unterschenkelbruch und wurde vom RK ins Kreiskrankenhaus eingeliefert.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.04.1961
SPD-Ortsverein veranstaltet Maitanz
Hunderdorf. Auf einer Ausschußsitzung des SPD-Ortsvereins wurden neben der Erörterung interner Angelegenheiten des Vereins auch einige Maßnahmen angekündigt, die von großen Teilen der Bevölkerung begrüßt werden dürften. Neben der Veranstaltung eines Maitanzes am 6. Mai, zu dem alle Einwohner eingeladen sind, wird man vor allem die Aufstellung von Ruhebänken an geeigneten Plätzen innerhalb der Ortschaft gutheißen. Die Mitglieder werden dabei nicht nur Bänke selber herstellen, auch die Kosten dafür werden durch den Verein getragen. In der ersten Maiwoche wird auch der Bundestagskandidat Johann Wittmann, Straubing, dem Ortsverein einen Besuch abstatten.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.04.1961
Schulkinder pflanzten Bäume
Hunderdorf. Zum Tag des Baumes pflanzten die Knaben der Oberstufe unter Leitung von OL Maier auf der Ostseite des Schulhauses 20 Birken. Sie dienen dort nicht nur der Verschönerung des Hauses; sie sollen auch für den Pausenplatz einmal den nötigen Schatten spenden. Die Birken wurden der Schule Hunderdorf von Bürgermeister Berger aus Steinburg geschenkt. Von den Jungen konnte jeder ein kleines Birkenbäumchen aus dem Wald entnehmen und jeder dürfte es auch selbst pflanzen. Diese Arbeit machte ihnen nicht nur Spaß, sie konnten dabei auch manches lernen. Jeder wird sein Bäumchen pflegen und darauf bedacht sein, daß es sich auch gut entwickelt.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.04.1961
„Pater Pio hat mich geheilt“
Das Wunder an einem lebenden Menschen – Er trägt die Wundmale des Herrn
Windberg. Mit dem „Großer Gott, wir loben dich“ schloß am Sonntag der Lichtbildervortrag über den weltberühmten Pater Pio mit den heiligen Wundmalen, der für die Windberger Pfarrgemeinde zu einem eindrucksvollen Erlebnis wurde. Herr Karl Wagner aus Wien schilderte in bewegenden Worten das Leben und Wirken des italienischen Kapuziners. Fast ein Jahr konnte er sich bei acht Besuchen im Kloster von San Giovanni Rotondo aufhalten und aus allen seinen Worten, waren sie auch noch so schlicht vorgetragen, spürte man die Wärme persönlichen Erlebnisses. Pater Pio hat eine große Mission, die Gottlosigkeit unserer Zeit zu überführen und zu überzeugen von der Gegenwart Gottes im Alltag. Durch sein großes Sühneleiden durfte er vielen Menschen helfen zu einem überzeigten Glauben. Dadurch ist er ein großer Wohltäter der Menschen geworden. Eingangs streifte Wagner kurz den Lebenslauf des heiligmäßigen Mönches; Pater Pio wurde 1887 in Pietralcina in Süditalien geboren. Am 20. September 1918 empfing er die Wundmale Christi an den Händen, Füßen und am Herz. Diese Wunder seien seither ständig offen, ohne sich zu entzünden.
Die weiteren Ausführungen galten dem Tageslauf Pater Pios. Unübersehbare Pilgermassen umdrängen schon am Morgen den Altar, um der hl. Messe beizuwohnen, die meist über eine Stunde währe und angefüllt sei mit Betrachtungen, Ekstasen und Visionen, wobei die Wunden jedesmal fast unerträgliche Schmerzen bereiten und heftig bluten. Die übrige Zeit des Tages sei Pater Pio fast ausschließlich im Beichtstuhl. Wagner konnte Erstaunliches berichten von Bekehrungen und Heilungen während der Beichte.
Gebannt lauschten die zahlreichen Gäste, als Herr Wagner von seiner eigenen plötzlichen Heilung berichtete. Infolge der Gefangenschaft in Rußland sei er besonders an Lunge und Nieren nach dem Kriege schwer erkrankt, besonders litt er an schwerem Lungenschwund und die Ärzte hatten bereits alle Hoffnung aufgegeben. Da träumte ihm, er solle zu Pater Pio kommen, dieser lade ihn ein. Trotz des Entsetzens der Ärzte machte er sich auf den Weg nach Italien, ohne Näheres von Pater Pio zu wissen. Nach der recht anstrengenden Bahnfahrt gelang es ihm, noch am Abend zu diesem vorgelassen zu werden, er konnte bei ihm beichten und hernach wurde er in einem Augenblick von ihm geheilt. Aus Dankbarkeit besuche er nun viele Pfarreien in Österreich und Deutschland, um vom wunderbaren Wirken Pater Pios zu künden, da er ein eindringliches Mahnzeichen Gottes für die Gegenwart ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.04.1961
40 Kinder feierten ihren Primiztag
Hunderdorf. Bei strahlendem Sonnenschein zogen am Sonntag 20 Mädchen und 20 Buben aus der Pfarrei mit ihrem Pfarrherrn und den Eltern zum Gotteshaus, um erstmals an den Tisch des Herrn zu treten. In seiner Ansprache an die Erstkommunikanten und ihre Eltern ermahnte er zur Haltung der Gebote und zur Führung eines wahrhaft christlichen Lebens. Die große Liebe, die uns der Herr durch sein Kreuzesopfer entgegenbrachte, möge auch in uns die Liebe zu ihm entzünden. Mit brennenden Kerzen schritten dann 40 Kinder nach der Erneuerung des Taufgelübdes zum erstenmal zum Altar, um aus der Hand des Priesters das Sakrament zu empfangen.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.04.1961
„Laufe nicht davon, wenn du Blut siehst!“
37 Personen lernten Erste-Hilfe – In jedes Auto eine Verbandtasche
Steinburg. 3 100 Personen sind im Landkreis Bogen in den vergangenen zehn Jahren vom Bayer. Roten Kreuz in der Ersten-Hilfe ausgebildet worden. Es ist das Ziel des RK-Kreisverbandes Bogen, überall im ganzen Landkreis Leute zu wissen, die dem verunglückten Mitmenschen wirksame Hilfe leisten können, bis der Arzt kommt und die Verantwortung für den Verletzten übernimmt.
In der Brauerei Berger in Steinburg fand am Freitag wieder ein außerordentlich gut besuchter Erste-Hilfe-Kurs seinen offiziellen Abschluß. 37 Personen unterzogen sich in den vergangenen drei Wochen, diesem so wichtigen Kurs. Gleichsam als sog. Prüfung wurde unter Aufsicht des Arztes die ganze Theorie und Praxis des Lehrganges wiederholt. Rotkreuz-Chefarzt Dr. Foucar war mit dem Ausbildungsstand aller Kursteilnehmer sehr zufrieden und brachte dies in seiner Schlußansprache auch entsprechend zum Ausdruck.
Ausbildungsleiter R. Niedermeier übermittelte die Grüße des 1. Kreisvorsitzenden des BRK, Landrat Hafner, der wegen der Fernsehsendung leider nicht bei dem Kursabschluß anwesend sein konnte. Der Referent konnte aber Bürgermeister Berger mit einigen Gemeinderäten, Kreisrat Alfred Müller und den Kreiskolonnenführer Kornel Klar willkommen heißen. N. legte den Kursteilnehmern nahe, sich in der bereits bestehenden, sehr rührigen und gut zusammenhaltenden RK-Gemeinschaft Steinburg weiterzubilden. Klar appellierte an alle Kraftfahrer, sich umgehend eine Verbandtasche für das Auto zu besorgen, um im entscheidenden Moment helfen zu können. Eine entsprechende Aktion, sagte Klar, werde in Kürze vom Roten Kreuz gestartet. Im gemütlichen Teil sorgte besonders Musikmeister Thomas und der Jubel-Brautführer Alfons Maier für Humor und gute Unterhaltung.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.04.1961
Windberg. (Neue Gottesdienstordnung) Am nächsten Sonntag tritt für die Pfarrkirche Windberg die Sommerordnung in Kraft. An den Sonntagen beginnt der Frühgottesdienst um 6.30 Uhr, der Pfarr- und Jugendgottesdienst um 8 Uhr und um 9.30 Uhr hält das Kloster seinen Konventgottesdienst. Jeden Sonn- und Feiertag ist um 14 Uhr Andacht. Während des Monats Mai fällt diese Andacht aus. Statt dessen ist um 19.30 Uhr Mai-Andacht. An den Werktagen sind die Gottesdienste um 6.30 und 7.15 Uhr. Das Kloster feiert Konventmesse um 8.15 Uhr. Die Mai-Andacht ist auch an den Werktagen um 19.30 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.04.1961
Ein Gemeinschaftswerk der Bürger
Mehr als 10 000 DM Spende und ca. 2 200 freiwillige Arbeitsstunden beim Ausbau der Ortsdurchfahrt
Hunderdorf. Vor wenigen Tagen gingen die Teerungsarbeiten an der Ortsdurchfahrt und in der Siedlung Hunderdorf zu Ende. Etwas mehr als vier Wochen haben freiwillige Arbeitskräfte der Gemeinde und die Arbeiter des Kreisbautrupps die Straßen aufgeschottert und mit einer Teerdecke versehen. Heute betrachtet man die neue Straße schon fast als Selbstverständlichkeit und man wundert sich vielleicht, daß man dieses Projekt nicht schon früher in Angriff genommen hat. Erst durch die Initiative des 2. Bürgermeisters Härtenberger und durch die finanzielle und manuelle Unterstützung der Gemeindebürger und die Bereitschaft des Gemeinderates konnte diese notwendige Maßnahme in Angriff genommen werden.
Besonders zu Dank verpflichtet ist man auch Herrn Landrat Hafner, der es ermöglichte, das Projekt in die vielen Arbeiten des Kreisbautrupps einzuplanen. Auch Kreisbaumeister Kraus ließ der Gemeinde seine Mithilfe angedeihen. Über die Teerung der Ortsdurchfahrt hinaus hat der Kreisbautrupp unter seinem unermüdlichen Vorarbeiter Bauer auch noch ca. 1000 qm Vorplätze und Einfahrten an Privatgrundstücken geteert. Das zeigte, wie man angesichts der allgemeinen Verschönerung des Orts auch auf die Verbesserung der eigenen Grundstücke achtete und das immer tut. Im Zuge einer allgemeinen Ortsverschönerung, die nunmehr in Hunderdorf unverkennbar eintritt, hat man auch neue Umfassungsmauern, Zäune und Vorgärten errichtet, die den Ort nun einen gepflegten Eindruck geben.
Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Hunderdorf ist als Gemeinschaftsarbeit nicht hoch genug einzuschätzen. Neben den Einwohnern des Ortes selbst haben sich auch die „Ausdörfler“ in gleichem Maße zur Verfügung gestellt. Damit erwächst auch die Verpflichtung, diesen bei späteren Arbeiten ebenso beizustehen. Es gab kaum arbeits- oder zahlungsunwillige Einwohner und damit hat Hunderdorf ein schönes Beispiel von Gemeinschaftsarbeit gegeben.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1961
Maikundgebung
am Bahnhofsplatz in Steinburg
Steinburg. Die Gewerkschaft Holz im DGB, Verwaltungsstelle Hunderdorf, hat sich dafür eingesetzt und beim Deutschen Gewerkschaftsbund erreicht, daß in diesem Jahr nicht nur in Straubing, sondern auch im Bayer. Wald, nämlich in Steinburg, eine Maikundgebung stattfindet. Die Verwaltungsstelle Hunderdorf möchte daher alle Arbeiter, Angestellten und Beamten aus den umliegenden Gemeinden aufrufen, an dem großen gewerkschaftlichen Ereignis teilzunehmen. Zu dieser Kundgebung werden in folgenden Strecken Omnibusse verkehren: 1. Ab Schwarzach 15.30 Uhr (Gasthaus Hofwirt); 2. B Bogen 16.15 Uhr (Gasthaus Eckmann). Diese Omnibusse werden kostenlos eingesetzt.
Programmablauf:
16.00 Uhr Standkonzert, 17.00 Uhr Maikundgebung. Es Spricht der Bundestagsabgeordnete Franz Höhne, Regensburg. Bei schlechtem Wetter findet die Kundgebung im großen Saal der Bahnhofsgaststätten statt. Ab 18.00 Uhr Maitanz im Saale der Bahnhofsgaststätte Solcher. Es spielt die bekannte Tanzkapelle aus Kollnburg.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1961
Fahrzeugweihe
Windberg. Nach dem Pfarrgottesdienst um 8 Uhr werden am 1. Mai wieder die Fahrzeuge gesegnet werden. Die Autos, Traktoren, Motorräder und Mopeds werden am Pfarrhofplatz zu beiden Seiten der Straße aufgestellt.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1961
Maitanz und Maibaumsteigen
Hunderdorf. Mit einem bunten Programm will der Trachtenverein am Montag, dem 1. Mai gerecht werden. Am Vormittag wird vor der Gastwirtschaft Baier der Maibaum aufgestellt. Am Nachmittag finden dann ab 15 Uhr für die Kinder Wettspiele statt. Bei denen sie sich im Sackhüpfen, Maibaumsteigen, Schubkarren-Rennen und Eierlaufen auszeichnen können. Für die reifere Jugend ist dann im Freien ein Podium aufgestellt und zu den Klängen einer beliebten Trachtenkapelle kann sich jeder im Tanze schwingen. Für die Gewinner der Wettspiele stehen auch Preise zur Verfügung. – Heute Samstag um 20 Uhr findet im Vereinslokal Baier eine Vereinsversammlung statt, auf der die Einzelheiten der Maifeier besprochen werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1961
Ausflug der FFW Hunderdorf
Hunderdorf. Am 11. Mai unternimmt die FFW Hunderdorf einen Omnibusausflug nach Cham, Schwandorf, Regensburg und Kelheim. Der Fahrpreis beträgt pro Teilnehmer DM 8.-. Anmeldungen nimmt ab sofort Vorstand Härtenberger bis zum 6. Mai entgegen.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1961
Heilig Kreuz für die Wallfahrer gerüstet
Windberg. Die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz bei Windberg gewinnt als Wallfahrtsort immer mehr an Bedeutung. So traf sich hier am letzten Sonntag die Mädchenjugend der Pfarrei St. Josef in Straubing, um im Rahmen einer Andacht die neuen Mitglieder in die Katholische Jugendgemeinschaft aufzunehmen.
Dank der rührigen Tätigkeit des Einsiedlers Bruder Konrad wurden einige wichtige Neuerungen durchgeführt: Auf der Südseite der Kapelle wurden eine Terrasse mit drei Aufgängen gemauert, die für Gottesdienste und Predigten im Freien geeigneten Platz bietet, um die Kapelle wurden Bänke aufgestellt. In diesen Tagen wird noch rechtzeitig bis zum Patrozinium in der Marienkapelle ein neuer, geschlossener Beichtstuhl aufgestellt, der den alten provisorischen ablöst. Besonders wichtig war die Errichtung von zwei Toiletten am Waldrand. Das benötigte Baumaterial wurde gestiftet.
In diesem Jahr wird das Patrozinium am Feste Kreuzauffindung mit einem Triduum gefeiert. Für die vier Predigten konnten bekannte Prediger gewonnen werden. Das Triduum beginnt am Freitag, 5. Mai, morgens 7 Uhr hl. M., abends 19.30 Uhr Predigt und Maiandacht. Ebenso am Samstag um 19.30 Uhr Predigt und Maiandacht, vorher um 19 Uhr Beichtgelegenheit. Aus diesem Anlaß wird Freitag und Samstag die Maiandacht in der Windberger Pfarrkirche ausfallen. Am Sonntag ist um 7 Uhr Beichtgelegenheit, 7.30 Uhr hl. Messe mit Kommunion der Jugend, 9 Festgottesdienst mit Predigt. Nachmittags 14 Uhr Predigt. Prozession und feierliche Andacht. Der Kreuzpartikel wird zur Verehrung gereicht. Bei günstiger Witterung finden die Feierlichkeiten im Freien statt. Ferner ist jetzt im Sommer jeden Freitag um 7 Uhr heilige Messe, die von einem Pater des Klosters Windberg zelebriert wird. Jeden Sonntag ist nachmittags 14 Uhr Fatimarosenkranz mit Weihelitanei. Im Monat Mai werden sich die Marienverehrer täglich 19.30 Uhr zur Maiandacht versammeln. Diese ist an den Sonn- und Feiertagen nachmittags um 14 Uhr. Daneben wird weiterhin an jedem 13. Monatstage die Fatimafeier sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1961