Der Jahresrechnung 1979 zugestimmt
Sie beläuft sich auf über fünf Millionen Mark — Aus der Gemeinderatssitzung
Hunderdorf. Bei der Sitzung im Gemeindeamt hatte sich der Gemeinderat mit der Stellungnahme zum Regionalplan zu befassen, des weiteren wurde im Interesse der Bürger in Birkhof und Rimbach einer Gebietsbereinigung zugestimmt. Ferner wurde für den Ausbau der Erschließungsstraße im Baugebiet „Hochfeld-Süd“ die Firma Lanzinger, Zinzenzell, beauftragt.
Eingangs trug Bürgermeister Härtenberger das Ergebnis des Prüfungsberichts der Jahresrechnung 1979 vor. Es haben sich keine Beanstandungen ergeben. Der Gemeinderat beschloß deshalb die Jahresrechnung 1979 mit Solleinnahmen und Sollausgaben von insgesamt 5 118 935 DM. Erneut beraten wurde auch die Umgliederung der Ortsteile Rimbach und Birkhof zur Gemeinde Neukirchen. Nach einer eingehenden Beratung beschloß der Gemeinderat, dieser Gebietsbereinigung zuzustimmen, wobei eine geringfügige Grenzkorrektur erfolgt. Voraussetzung der Zustimmung ist auch die Schulsprengeländerung zwischen den Gemeinden Hunderdorf und Neukirchen, so daß die Schulsprengelabgrenzung mit dem jeweiligen Gemeindegebiet identisch wird. Die Zustimmung wurde vom Gemeinderat Hunderdorf mit Rücksicht auf die betreffenden Bürger getroffen, die sich auch bei seiner vor kurzem vorgenommenen Anhörung eindeutig für Neukirchen ausgesprochen hatten, da die Verbindungen (Schule, Pfarrei, Vereine usw.) hierzu bestehen.
Dem Gemeinderat gab Bürgermeister Härtenberger zur Kenntnis, den Entwurf des Teilabschnitts „Regionalplanerische Aufgaben der Gemeinden“ und die Stellungnahme des Landratsamtes hierzu. Hiernach ist für Hunderdorf die Zuordnung von „Mittelpunktsaufgaben“ sowie neuerdings die Qualifikation „Freizeit und Erholung“ eingeplant. Der Gemeinderat stellte hierzu sein Einvernehmen fest und beantragte zusätzlich die Festsetzung des Kriteriums „Fremdenverkehrsschwerpunkt“ im Hinblick auf den Fremdenverkehrsort Steinburg. Des weiteren wurden Regelungen für den Sportbetrieb im neuen Freizeit- und Sportgelände getroffen. Hiernach werden die Stockbahnen und die Tennisplätze vom jeweiligen Klub instand gehalten. Die Rasenpflege beim Fußballplatz übernimmt die Gemeinde, wobei das Spielfeld nunmehr bei trockenem Wetter bespielt werden kann. In der Einspielzeit soll der Platz noch nicht mit sämtlichen Spielen belastet werden. Als Platzwart wurde in Nebentätigkeit Xaver Anleitner bestimmt, dem auch der Kioskbetrieb zugesprochen wurde. Diese Regelung gilt vorerst für ein Jahr.
Zur Kenntnis gegeben wurde auch ein Schreiben des Landratsamtes hinsichtlich des Selbstschutzes. Für den Bereich der Verwaltungsgemeinschaft wurden die Wohnbereiche Hunderdorf und Neukirchen vorgeschlagen. Um den Selbstschutz in der Gemeinde zu aktivieren, soll ein weiterer Selbstschutzberater ehrenamtlich aufgestellt werden, dem es auch zeitlich möglich ist, weiterführende Ausbildungsveranstaltungen (ganztägig) zu besuchen. Meldungen von entsprechenden Interessenten werden bei der Gemeinde entgegengenommen, wobei auch noch weitergehende Information erteilt wird.
In der Apoiger Straße wird demnächst ein Verbotsschild aufgestellt, das das Einfahren zum Sportplatzgelände verbietet. Es wird darauf hingewiesen, daß die Zufahrt zum Freizeit- und Sportplatzgelände nur über die Straße „Am Sportplatz“ nahe des Friseurgeschäftes Scharrer zulässig ist. Vergeben wurden vom Gemeinderat die Bauarbeiten für die Erschließungsstraße im Baugebiet „Hochfeld-Süd“ an die Fa. Lanzinger, Zinzenzell, die das billigste Angebot vorgelegt hatte.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.05.1980
Tennissaison 1980 ist eröffnet
Hunderdorf. Nachdem die Frühjahrsarbeiten auf den Tennisplätzen des Sportzentrums Hunderdorf beendet waren, konnte auf der Anlage der Spielbetrieb aufgenommen werden. In einer Mitgliederversammlung informierte Abteilungsleiter Kornelius Klar die Anwesenden über Punkte, die beim Spielbetrieb zu beachten sind. Klar dankte allen Helfern, die beim Platzbau Hand angelegt hatten und Josef Baier für die Bereitstellung der erforderlichen Fahrzeuge.
Nach den Worten des Abteilungsleiters könnten sich die Mitglieder
jeweils ab Samstagmorgen in den Belegungsplan eintragen. Eine Eintragung gelte von Montagmorgen bis Freitagmittag, die zweite von Freitagmittag bis Sonntagabend: Offene Spielzeiten könnten belegt werden. Die Schlüssel zur Anlage könnten bei Klar jun., Zimmer, Myrtek, Berger, Grill, Hanner, Kaldonek und in der Gemeinde gegen Unterschrift abgeholt werden. Die Mitglieder seien gebeten, nicht immer zur gleichen Zeit den Platz zu belegen. Wenn Nichtmitglieder als Spielpartner mitspielen wollen, hätten diese fünf Mark pro Stunde zu entrichten. Bis Ende 1980 könnten nur Einwohner der VG Hunderdorf oder Mitglieder des Sportvereins aufgenommen werden, fügte Klar in diesem Zusammenhang hinzu. Zehn Minuten vor Beendigung der Spielstunde müsse der Platz gekehrt werden, damit nachfolgende Spieler ein ordnungsgemäßes Spielfeld vorfänden. Der Platz selbst solle nur in Sportschuhen und entsprechender Kleidung betreten werden.
Einmal im Monat und zwar jeden 1. Donnerstag, wird eine Versammlung abgehalten. Fällt dieser Donnerstag mit einem Feiertag zusammen, so wird die Zusammenkunft auf den 2. Donnerstag verlegt. Nachdem das Interesse für einen Tennislehrer sehr groß war, wurde auch ein solcher verpflichtet. Klar schloß die Versammlung mit dem Wunsch und der Bitte, die Anlagen recht oft zu nützen, aber auch entsprechend zu schonen und in Ordnung zu halten.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.05.1980
Am Samstag, 3. 5. 1980, verschied schnell und unerwartet mein lieber Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Otto Schindler
Mitglied des VdK und der Krieger- und Soldatenkameradschaft Hunderdorf
im Alter von fast 68 Jahren.
Hunderdorf, Furth, Phönix (USA), Zeil am Main, 5. 5. 1980
In tiefer Trauer:
Paula Schindler, Gattin
Erich Schindler, Sohn mit Familie
Margit Laumer, Tochter mit Familie
Gerda Mihalik, Tochter mit Familie
Hanni Biener, Schwester mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Überführung heute, 19.00 Uhr; anschließend Sterberosenkranz. Trauergottesdienst am Dienstag, 6. 5. 1980, um 16.00 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf, mit anschließender Beerdigung.
Von Beileidsbezeigungen bitten wir Abstand zunehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.05.1980
„Siehe, ich bin die Magd des Herrn“
Feierliche Einweihung der neuen Marienstatue — Erster Bauabschnitt abgeschlossen
Hunderdorf. Nachdem bei den Renovierungsarbeiten in der Pfarrkirche St. Nikolaus der erste Bauabschnitt beendet ist, konnte nun die schon seit längerer Zeit fertiggestellte Marienstatue an ihrem vorgesehenen Platz im Gotteshaus angebracht werden. Zahlreiche Gläubige versammelten sich deshalb zur feierlichen Maiandacht, bei der Pfarrer Franz Reitinger die Weihe der neuen Marienstatue vollzog.
Bei seiner Festpredigt meinte Pfarrer Reitinger, daß sich die Pfarrgemeinde zum Lobpreis der allerseligsten Jungfrau Maria versammelt hätte, denn ein Kirchenjahr wäre arm ohne den Marienmonat Mai und die Marienfeste. Erst ein schönes Marienbild mit kunstvollen und bild-haften Darstellungen mache ein katholisches Kirchengebäude vollkommen. In Hunderdorf, so meinte der Prediger weiter, sei im vergangenen Jahr eine Marienstatue in Auftrag gegeben worden, die Maria als Immaculata, d. h. als Unbefleckte Empfängnis darstellt. Diese Holzplastik ist sehr kunstvoll geschnitzt und in prachtvollen leuchtenden Farben und Gold gefaßt.
Mit beiden Füßen, so sagte der Geistliche, stehe Maria auf der Weltkugel, um welche sich die Schlange krümme, die Schlange, welche schon immer als Sinnbild des Bösen gelte. Maria sei eine von uns, unsere Schwester. Das Haupt Mariens ist umgeben von einem Kranz Rosen. Vom ersten Augenblick ihres Lebens und ihrer Empfängnis an sollte der Teufel auf sie keinen Einfluß ausüben können. Die Maria der Statue schaue auf zu Gott, als wiederhole sie ihre Worte von damals: „Siehe ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe nach deinem Worte.“ So biete Maria Gott ihre Dienste an ohne Vorbehalt und ohne jegliche Bedingung.
Zum Schluß seiner Ansprache erinnerte der Pfarrer die Zuhörer, daß sie Maria nicht anbeten, sondern sie verehren sollten, wenn sie in der Kirche vor ihrem Bild stehen. Die Gläubigen sollten sie verehren als Mutter und Fürsprecherin. „Freuen wir uns, daß wir Maria als Mittlerin haben“, schloß Pfarrer Franz Reitinger seine Festpredigt.
Den musikalischen Teil der Maiandacht gestaltete der Kirchenchor und brachte mehrstimmige Marienlieder zum Vortrag. Zur besonderen Verehrung sangen und beteten alle übrigen Kirchenbesucher altbekannte Lieder und Gebete, in denen die Mutter Gottes um Hilfe angerufen wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.05.1980
Zum Tag der Arbeit — Maibrauchtum
Der 1. Mai gilt heute als “Tag der Arbeit”. Im Leben des Volkes verblieb auch noch ein Spielraum eines Brauchtums, das von den jeweiligen zeitgemäßen und aktuellen Proklamationen unberührt geblieben ist.
Der Beginn dieses Wonnemonats gehört dem Maibaum, der in vielen Gegenden am Vortage aufgestellt wird. Besonders die Heimat- und Volkstrachtenvereine nehmen sich noch dieses Brauchtums an, wobei auch Volkslied und Volkstanz gepflegt wird.
Der Maibaum, früher mußte er gestohlen sein, prangt mit seinen bebänderten Wipfelbäumchen und den darunter hängenden drei Kränzen als Wahrzeichen des Frühlings und der Schneid der Burschen inmitten der Ortschaften. Um seinen Besitz, seine heimliche
Entwendung durch Burschen anderer Orte, bevor er am Walpurgisabend feierlich aufgestellt wurde, oder gar um die Entführung eines schon aufgerichteten Maibaumes, ranken sich viele, oft genug blutig verlaufene Geschichten. Die einstmals üblichen allgemeinen Festtagsraufereien haben schon lange merklich nachgelassen.
In mühe- wie liebevoller Arbeit wird der Baum entrindet und entästet, mit Girlanden geschmückt oder in den blauweißen Farben angemalt. Zunft- und Handwerkszeichen dienen zur weiteren Ausstattung des
Maibaumes. Vielerorts findet auch ein Maibaumkraxeln statt, wobei als Lohn für die besten Kletterer verschiedene Preise ausgesetzt sind.
Heute wird der Maibaum meistens von einem Waldbesitzer gestiftet, das Maibaumstehlen im Walde gehört mehr oder weniger der Vergangenheit an. Am Abend versammelt sich die Jugend beim Maitanz.
Der Heimat- und Fremdenverkehrsverein Steinburg hat auch in diesem Jahr den Brauch des Maibaumaufstellens gepflegt. Jung und alt griff tüchtig zu, als der mit Wappen und Berufssymbolen geschmückte, 20 m lange Baum aufgerichtet wurde. Anschließend gab es für alle Helfer eine Stärkung in der Gastwirtschaft Höfelsauer. In der Pflege des „Maibaumstellens” hat sich die Jugend von Steinburg ausgezeichnet. Gleich zwei Maibäume fielen ihnen zum Opfer: Der Baum des Heimat- und Fremdenverkehrsvereins und der des Gastwirts Solcher in Ehrn. Mit Hilfe des Stammtisches Lintach konnte der erste Baum jedoch in einem unbewachten Augenblick wieder zurückgestohlen werden. Ihnen gehörte auch die Belohnung, die nach altem Brauch aus Flüssigem bestand.
Der Volkstrachtenverein hatte mit dem Stehlen seines Maibaumes keine Probleme. Dieser wurde nämlich erst frühen Morgen des 1. Mai gefällt,
hergerichtet und um die Mittagszeit aufgestellt. Den 26 m langen Baum stiftete Georg Deschl von Hofdorf.
Auch in Neukirchen wurde erst am 1. Mai nachmittags ein stattlicher Baum von 24 m aufgestellt, den die Gemeinde aus den eigenen Waldungen zur Verfügung gestellt hat. Nachdem der Maibaum am Ortseingang stolz in die Höhe ragte, fanden verschiedene Belustigungen für Kinder statt.
Die Nacht vor dem 1.Mai, die Walpurgisnacht, ist eine Losnacht. In dieser Nacht, so glaubten die Alten, fahren die Hexen auf Besen durch die Lüfte und wollen den Menschen, dem Vieh und den Äckern Unheil zufügen. Die Hexe war den Alten eines der Sy,bole für die Mächte, die ihm schaden. In anderen Teilen Deutschlands wurden in dieser Nacht Holzstöße abgebrannt, um die Hexen zu vertreiben, und um Fruchtbarkeit über die Fluren zu rufen. Bei uns erzählt manche Sage vom Ausritt der Hexen in der Walpurgisnacht.
(Quellen: Niederbayerische Heimat) K.Klar
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Schöne Heimat
Abseits des Verkehrslärms, versteckt zwischen Stallungen und Scheunen, steht dieses schöne Bauernhaus.
Wer auf Schusters Rappen unsere Heimat durchwandert, wird auch die Schönheiten entdecken. Will man aber das Haus richtig sehen, muß man sich schon in den weiträumigen Hof begeben. Der Hof gehört dem “Grubbauern“ wie der Hausname heißt und befindet sich in der Ortschaft Grub in der Gemeinde Hunderdorf.
Zuerst fällt uns der schöne, bemalte Taubenschlag auf, in dem einige Taubenpaare ein- und ausfliegen. So ein Taubenschlag ist noch selten auf den Bauernhöfen anzutreffen. Dahinter finden wir das schöne Bauernhaus mit der Jahreszahl 1876 über der Haustür. Die Malereien an den Fenstern verleihen dem Gesamtbild ein oberbayerisches Gepräge, sind aber dezent gehalten. Der Balkon, der sich auf zwei Seiten um das Haus windet, trägt im Sommer bunte Bauernblumen. Über die Geschichte des Hauses konnte ich erfahren:
1876 wurde das Haus von einem gewissen Edenhofer erbaut.
1899 kaufte es Johann Meier aus Wetzelsberg
1911 übernahm den Hof seine Tochter Franziska Schedlbauer.
1947 erbte das Haus Anna Kronfeldner, geb. Schedlbauer
Seit 1973 bewirtschaftet der älteste Sohn Josef das Anwesen, das 1976 renoviert wurde.
K. Klar
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Bei der VG Hunderdorf eingereichte Baugesuche:
Gemeinde Hunderdorf:
Mühlbauer Hermann, Hoch, Hunderdorf‚ Neubau einer Garage
Wagner Rudolf, Au vorm Wald, Steinburg, Teileinfriedung des Grundstückes FlNr. 18/2
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Wie das Bayer. Landesvermessungsamt München mitteilte, werden ab Juni bis etwa Oktober 1980 trigonometrische Vermessungen in den Gemeindebereichen Neukirchen und Windberg durchgeführt. Das Merkblatt über die Bedeutung und den Schutz der trigonometrischen Punkte geben wir nachstehend zur Kenntnis mit der Bitte um Beachtung.
Merkblatt über die Bedeutung und den Schutz trigonometrischer Punkte
Das bayerische Landesvermessungswerk stützt sich auf trigonometrische Festpunkte, die im Abstand von etwa 1 – 2 km über das ganze Land verteilt sind. Diese Punkte, deren gegenseitige Richtungen u. Entfernungen mit hoher Genauigkeit bestimmt sind, bilden die Grundlage für die Vermessung der Grundstücksgrenzen und tragen so zum Nachweis und zur Sicherung des Eigentums an Grund und Boden bei. Unentbehrlich sind sie als Ausgangspunkte für größere Vermessungen, wie sie etwa bei Flurbereinigungen, bei Straßenbauten und in Siedlungsgebieten notwendig werden. Ihre Lage im freien Gelände ist durch besonders bearbeitete Granitsteine (s. Abbildung) gekennzeichnet.
Für die Dauer der trigonometrischen Vermessungsarheiten werden über den trigonometrischen Festpunkten oder in deren Nähe Beobachtungszeichen oder -gerüste (Signale) errichtet.
Die Vermessungsarbeiten zur Bestimmung, Festlegung und Überwachung der trigonometrischen Punkte sind auf Grund des Gesetzes über die Landesvermessung und das Liegenschaftskataster (VermKatG) vom 31. Juli 1970 von den Grundstückseigentümern zu dulden.
Die Festlegungen der trigonometrischen Punkte und die vorübergehend errichteten Signale müssen in ihrer Lage unverändert bleiben und sind daher vor jeder Beschädigung zu schützen. Vorsätzliche oder auch fahrlässige Beschädigung ist strafbar (Art. 15 Abs. (1) Nr. 2a VermKatG). Zudem wird, wer einen Festlegungs- oder ein Signal eigenmächtig entfernt, zu den Kosten für die Wiederherstellung herangezogen.
Werden Arbeiten auf einem Grundstück beabsichtigt oder durchgeführt, die einen trigonometrischen Festlegungsstein oder ein Beobachtungszeichen bzw. -gerüst gefährden, so muß seine Verlegung beim staatlichen Vermessungsamt, bei der Flurbereinigungsdirektion oder beim Bayer. Landesvermessungsamt beantragt werden. Ebenso ist zu verfahren, wenn aus dem Vermessungszeichen eine Gefahrenquelle wird. In diesen Fällen entstehen dem Grundstückseigentümer keine Kosten.
Bayer. Landesvermessungsamt, 8000 München 22 (Postfach)
Auszug aus dem VermKatG (GVBl. 1970 S. 369)
Artikel 13 Duldungspflichten
(1) Die Eigentümer und Nutzungsberechtigten von Grundstücken und Gebäuden müssen dulden, daß die Personen, die mit den Vermessungen zum Vollzug dieses Gesetzes beauftragt sind, die erforderlichen Arbeiten vornehmen, Vermessungszeichen anbringen und für die Dauer der Arbeiten Beobachtungszeichen und -gerüste errichten, soweit dies für die Vermessungsarbeiten notwendig ist. Vor dem Betreten von Gebäuden und eingefriedeten Grundstücken sind die Eigentümer oder die Nutzungsberechtigten zu verständigen. Wohnungen dürfen nur mit Zustimmung des Inhabers betreten werden.
(2) Die Grundstücks- und Gebäudeeigentümer sowie die sonstigen Berechtigten haben die Vermessungszeichen sowie die Beobachtungszeichen und -gerüste zu schonen und die Vermessungszeichen, soweit sie nicht unterirdisch angebracht sind, erkennbar zu halten. Wer Arbeiten beabsichtigt oder durchführt, die den festen Stand oder die Erkennbarkeit von Vermessungszeichen gefährden, hat die Sicherung oder Versetzung der Vermessungszeichen beim staatl. Vermessungsamt zu beantragen. Dasselbe gilt auch für Maßnahmen, die die unmittelbare Umgebung von Vermessungszeichen so verändern, daß aus dem Vermessungszeichen eine Gefahrenquelle wird.
(3) Entsteht dem Eigentümer oder einem sonstigen Berechtigten durch eine nach diesem Gesetz zu duldende Maßnahme ein nicht zumutbarer Vermögensschaden, so leistet der Staat hierfür auf Antrag eine angemessene Entschädigung in Geld. Der Staat kann von demjenigen, der die Kosten der Maßnahme trägt, Erstattung der nach Satz 1 geleisteten notwendigen Aufwendungen verlangen. Über den Erstattungsanspruch nach Satz 2 entscheiden im Streitfall die ordentlichen Gerichte.
Artikel 15 Abs. (1) Nr. 2a) Ordnungswidrigkeiten
(1) Soweit die Tat nicht nach anderen Vorschriften mit Strafe bedroht ist, kann mit Geldbuße belegt werden, wer vorsätzlich oder fahrlässig unbefugt Vermessungszeichen, Beobachtungszeichen oder Beobachtungsgerüste beschädigt oder entfernt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Selbstschutzberater gesucht
Unter Bezugnahme auf ein Schreiben des Landratsamtes Straubing-Bogen hat der Gemeinderat über Aufbau, Förderung und Leitung des Selbstschutzes beraten. Dabei wurde vom Landratsamt u. a. für den Bereich der Verwaltungsgemeinschaft die Einteilung des Gebietes in zwei Wohnbereiche und zwar in Hunderdorf und Neukirchen vorgeschlagen.
Zur Betreuung von Beratungs- und Leitstellen sind auch Selbstschutzberater von seiten der Gemeinden ernannt worden und auch in verschiedenen Ausbildungsveranstaltungen unterrichtet worden, um ggf. die Selbstschutzberatung zu aktivieren, soll ein weiterer Selbstschutzberater für die Gemeinde Hunderdorf aufgestellt werden, wobei auch entsprechende weiterführende Ausbildungskurse stattfinden. Es handelt sich dabei um ein- bis zweitägige Kurse oder ggf. um eine wöchentliche Ausbildungsreihe. Bürger aus dem Bereich der Gemeinde Hunderdorf, die Interesse und auch Zeit für die Tätigkeit eines Selbstschutzberaters (ehrenamtlich) haben, sollten sich bei der Gemeinde Hunderdorf melden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Bisher bei der Gemeinde Hunderdorf gemeldete Veranstaltungen:
13.6. – 16.6.1980 Betriebsjubiläum der Gewerkschaft Holz bei Solcher mit Bierzeltbetrieb
20.6.-.23.6.19/0 Betriebsjubiläum Karl Solcher mit Bierzeltbetrieb
27.6. – 30.6.1980 100-jähriges Gründungsfest der Krieger- und Soldatenkameradschaft
27.7.1980 Pfarrfest
1.8.- 4.8.1980 Hunderdorfer Volksfest, Festwirt Richard Weinzierl
6.12.1980: Christbaumversteigerung des Sportvereins Hunderdorf
7.12.1980 Weihnachtsfeier des Bayerwaldvereines bei Sandbiller
12.12.1980 Christbaumversteigerung des Bayerwaldvereines bei Sandbiller
20.12.1980 Weihnachtsfeier des Sportvereins Hunderdorf
3.1.1980 Interner Ball des Bayerwaldvereines bei Sandbiller
17.1.1980 Ball des Bayerwaldvereines bei Berger-Höfelsauer
14.2.1981: Faschingsfeier des Sportvereins Hunderdorf
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Bekanntmachung über die Genehmigung der Änderung eines Bebauungsplanes
hier: Gemeinde Windberg, Bebauungsplan „Hochgarten- Riedfeld“
Der Gemeinderat hat am 25.3.1980 die Änderung des Bebauungsplanes Hochgarten-Riedfeld durch Deckblatt Nr. 6 als Satzung beschlossen. Diese Änderung des Bebauungsplanes ist vom Landratsamt Straubing-Bogen mit Schreiben vom 11.4.1980 Nr. V/1 – 619 – 3/2 genehmigt worden.
Das Deckblatt liegt samt Begründung ab Veröffentlichung dieser Bekanntmachung im Verwaltungsamt Hunderdorf, Kirchgasse 8, Zimmer Nr. 1 während der allgemeinen Dienststunden öffentlich aus und kann dort eingesehen werden.
Gemäß § 12 des BBauG wird die Änderung des Bebauungsplanes mit der Bekanntmachung rechtsverbindlich.
Auf die Vorschriften des §44 c Abs. 1 Sätze 1 und 2 und Abs. 2 des BBauG, über die fristgemäße Geltendmachung etwaiger Entschädigungsansprüche für Eingriffe in eine bisher zulässige Nutzung durch diesen Bebauungsplan und über das Erlöschen von Entschädigungsansprüchen wird hingewiesen.
Gemäß § 155 a des Bundesbaugesetzes ist eine Verletzung von Verfahrens- oder Formvorschriften des Bundesbaugesetzes beim Zustandekommen eines Bebauungsplanes unbeachtlich, wenn sie nicht schriftlich unter Bezeichnung der Verletzung innerhalb eines Jahres seit Inkrafttreten des Bebauungsplanes gegenüber der Gemeinde geltend gemacht worden ist; das gilt nicht, wenn die Vorschriften über die Genehmigung oder die Veröffentlichung des Bebauungsplanes verletzt worden sind.
Hunderdorf, den 22.4.1980
Kleikamp, 1. Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Eintrag „Windberg“ im Telefonbuch
Der Gemeinderat hat beschlossen, den Gemeindeeintrag „Windberg“ im amtlichen Fernsprechbuch zu beantragen. Hiernach wird der Telefonanschlußinhaber nicht mehr unter den verschiedenen Ortsnetzen (Bogen, Mitterfels) aufgeführt, sondern es erfolgt eine Zusammenfassung für den gesamten Gemeindebereich unter dem Gemeindenamen „Windberg”. Ein praktisches Beispiel für einen derartigen Gemeindeeintrag ist zu finden im jetzigen gültigen Fernsprechbuch Nr. 69 unter dem Gemeindeeintrag Drachselsried”. Näheres zum Gemeindeeintrag kann aus dem dieser Bekanntmachung angefügten Informationsblatt ersehen werden.
Es wird darauf hingewiesen, daß Einwände gegen diesen geplanten Gemeindeeintrag innerhalb eines Monats nach erfolgter Bekanntmachung bei der Geschäftsstelle der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, 8441 Hunderdorf, Kirchgasse 8, schriftlich oder mündlich erhoben werden können.
Kleikamp, 1. Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Vom Gemeinderat Windberg – Sitzung am 24.4.1980
Zu dieser Sitzung konnte Bürgermeister Kleikamp insbesondere Oberamtsrat Rothammer und Ingenieur Rothammer von der Tiefbauabteilung des Landratsamtes Straubing-Bogen sowie techn. Angestellten Pfister vom Ingenieurbüro Sehlhoff begrüßen.
Bürgermeister Kleikamp gab eingangs bekannt, daß die Straßenbaumaßnahme Irensfelden – Netzstuhl durch das Landratsamt aus Kfz.-Mitteln im heurigen Jahr teilfinanziert werde, so daß ein Baubeginn möglich wäre. Oberamtsrat Rothammer gab die Zuschußbewilligung bekannt, so sei vom Landratsamt aus Kfz.-Mitteln ein Betrag von 200.000 DM für das Jahr 1980 vorgesehen. Desweiteren sei mit einem Zuwendungsbetrag in gleicher Höhe aus dem Härtefond der Regierung zu rechnen, so daß an Zuschüssen 1980 400.000 DM zur Verfügung stünden. Im Jahr 1981 werden aus dem Landratsamtkontingent weitere 223.000 DM vorgesehen, sowie aus dem Härtefond 100.000 DM, so daß die Gesamtkosten der mit rd. 1.096.000 DM veranschlagten Baumaßnahme eine Bezuschussung von rd. 723.000 DM erfährt. Bevor jedoch der Baubeginn erfolgt, sollten die Grundstückserwerbe für die Baumaßnahme notariell beurkundet sein, betonte Rothammer weiterhin.
Ingenieur Rothammer führte aus, daß die technische Begutachtung des Projektes keine Einwendungen erbrachte und die Ausschreibung ebenso nach den Vorschriften durchgeführt wurde. Die Kosten lt. Angebot bewegen sich im Rahmen des Kostenanschlages. Desweiteren erläuterte techn. Angestellter Pfister das Submissionsergebnis und gab den Preisspiegel hierzu bekannt. Nach eingehender Aussprache beschloß der Gemeinderat einstimmig, den Zuschlag an die Fa. Rothammer, Parkstetten zu vergeben, die das billigste und wirtschaftlichste Angebot eingereicht hatte. Die Auftragssumme beläuft sich auf rd. 882.000 DM. Im Jahre 1980 soll voraussichtlich der Unterbau erstellt werden, wobei bis zu 650.000 DM verbaut werden sollen. Die Teerdecke und die weiteren Abschlußarbeiten sollen 1981 ausgeführt werden. Der Gemeinderat sprach sich auch für einen baldmöglichsten Baubeginn aus, wobei hinsichtlich der verschiedentlich erforderlichen Grundabtretung noch eine Aussprache mit den Anliegern erfolgen sollte.
Für die Beschaffung. des neuen Feuerwehrfahrzeuges wurde ein Angebot der Bayerischen Versicherungskammer angenommen. Es wird demnach aus Mitteln der Zonenrandförderung ein zinsgünstiges Darlehen in Höhe von 5.000 DM in Anspruch genommen. Desweiteren befaßte sich der Gemeinderat mit der Aufstellung von allgemeinen Plakatierungstafeln für die Parteien bei Wahlen. Es wurde festgestellt, daß die Gemeinde derzeitig nicht beabsichtigt, derartige Anschlagtafeln aufzustellen.
Desweiteren billigte der Gemeinderat das Deckblatt Nr. 7 samt Begründung und beschließt die öffentliche Auslegung. Hiernach erfolgt die Änderung des Bebauungsplanes „Hochgarten-Riedfeld” im Bereich der FlNr. 200 Parzelle Nr. 49, in der Weise, daß ein Kniestock bis 1 m in diesem Einzelfall zugelassen wird.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Orgelkreis
Mit der vorliegenden Programmvorschau gehen die Windberger Orgelkonzerte in das zehnte Jahr. Das positive Echo, das sie in diesen Jahren auslösten, ermutigt den Orgelkreis Windberg, diese Konzertreihe fortzusetzen.
Diese Konzerte entsprangen dem Gedanken, den schönen Raum der Pfarr- und Klosterkirche, der in den sommerlichen Monaten von zahlreichen Touristen besucht wird, für Freunde der Kunst in der Atmosphäre von Musik erlebbar werden zu lassen. Neben der musikalischen Erbauung hoffen wir den Hörern auch Stunden der religiösen Sammlung zu bieten.
Das Programm 1980 umfaßt wiederum fünf Konzerte:
Sonntag, 11. Mai: Edgar Krapp, Frankfurt
Sonntag, 15. Juni: Liliana Medici Turrini, Italien
Sonntag, 6. Ju Dorthy de Rooij, Niederlande
Sonntag, 27. Juli: Gerhard Weinberger – Orgel, München und Miss Janis Coffmann – Trompete, Stockholm
Sonntag, 17. Aug.: Josef Sluys, Belgien (voraussichtlich)
Wir möchten an dieser Stelle allen Gönnern, Freunden und Besuchern recht herzlich für die finanzielle Unterstützung danken, besonders der Regierung von Niederbayern, dem Kath. Bildungswerk Straubing, Volksbildungswerk Bogen, und der Gemeinde Windberg, weiter der Sparkasse Bogen und der Volksbank Straubing.
Freunde der Orgelmusik können mit einem Jahresabonnement von DM 20,00 Mitglied des Orgelkreises werden. Einladung mit Programm wird vor dem jeweiligen Konzert rechtzeitig zugestellt.
Sparkasse Bogen 57 000 3632
Volksbank Bogen 101 2649
Raiffeisenbank Wdb. 123 200
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
AC – Altenclub Hunderdorf
Vorankündigung: Am Mittwoch nach Pfingsten, dem 28. Mai 80, fährt der Altenclub der Evang. Kirche Bogen/Hunderdorf nach Rummelsberg. Es ist ein Tagesausflug. Er ist so geplant, daß auch stark Gehbehinderte mitfahren können, da der Bus bei der Besichtigung mitfährt.
Besichtigt werden Einrichtungen der Inneren Mission der Rummelsberger Anstalten. Zu Mittag sind die AG-Mitglieder Gast im Brüderhaus, Abschluß ist ein Gottesdienst in der Philippuskirche in Rummelsberg.
Unkostenbeitrag incl. Mittagessen – 15.00 DM.
Anmeldungen an Bruder Tepp, Hunderdorf, Fichtenstraße 28, Tel.: 1964
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Altenclub im “Schnee”
Nicht alle Mitglieder des Evang.-Luth. Altenclub Hunderdorf wagten sich bei den winterlichen Schneeverhältnissen dieses April auf den Weg zur Fichtenstraße.
Dennoch kam eine stattliche, fröhliche Runde zusammen.
Vorgesehen war, daß die Mitglieder Zweige und Blumen aus der Natur mitbringen, die dann bestimmt und benannt werden sollten. Zum Ästeschneiden kam Bruder Tepp nicht, da Wald und Hecken sich diesem Vorhaben dadurch entzogen, daß sie sich unter einer „Frühlingsschneedecke” versteckten.
Daß an diesem Nachmittag dennoch Stimmung und Fröhlichkeit kam, war nicht zuletzt dadurch geschehen, daß Diakon Tepp aus Campenhausens “Theologenspieß und -spaß” las.
Auch der unvergeßliche Heinz Erhardt trug zum Gelingen des Nachmittags bei.
Für die Gruppenveranstaltung wurde ein Gast angekündigt. Ein Förster wird Blätter und Zweige bestimmen und ein wenig aus dem Leben eines heutigen Försters berichten.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Tennis-Club wird aktiv
Hunderdorf. Nachdem die Frühjahrsarbeiten auf dem Tennisplatz des Sportzentrums beendet sind, kann auch auf dieser Anlage der Spielbetrieb aufgenommen werden. In einer Mitgliederversammlung bei Sandbiller informierte Abteilungsleiter Kornelius Klar die Anwesenden über Punkte, die beim Spielbetrieb zu beachten sind. Klar dankte allen Helfern, die beim Platzbau Hand angelegt hatten und Josef Baier für die Bereitstellung der erforderlichen Fahrzeuge.
Ab Samstag morgen können sich Mitglieder in den Belegungsplan eintragen. Eine Eintragung gilt von Montag morgen bis Freitag mittag, die zweite von Freitag mittag bis Sonntag abend.
Offene Spielzeiten können ebenfalls belegt werden.
Die Schlüssel zur Anlage können bei Klar jun., Zimmer, Myrtek, Berger, Grill, Hanner, Kaldonek und in der Gemeinde gegen Unterschrift abgeholt werden. Die Mitglieder wurden gebeten, nicht immer zur gleichen Zeit den Platz zu belegen.
Wenn Nichtmitglieder als Spielpartner mitspielen wollen, haben diese 5,– DM pro Stunde zu entrichten. Bis Ende 1980 können nur Einwohner der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf oder Mitglieder des Sportvereins aufgenommen werden.
Jedes Mitglied erhält einen ‚Ausweis, der bei der Benutzung des Spielfeldes mitzuführen ist.
Zehn Minuten vor Beendigung der Spielstunde muß der Platz gekehrt werden, damit nachfolgende Spieler ein ordnungsgemäßes Spielfeld vorfinden.
Der Platz darf nur in Sportschuhen und entsprechender Sportkleidung betreten werden.
Einmal im Monat, jeden 1. Donnerstag, findet eine Versammlung statt. Fällt auf diesen Tag ein Feiertag, so wird die Zusammenkunft auf den 2. Donnerstag verlegt. Auch ein Tennislehrer wurde verpflichtet, der einen 15stündigen Kurs zu einer Kursgebühr von 60,– DM abhält.
Mit dieser neuen Sportart hat die Gemeinde Hunderdorf das Angebot zu Freizeitgestaltung wesentlich erweitert. Es ist anzunehmen, daß alle dies zu würdigen wissen und die Sportstätte entsprechend pflegen und in Ordnung halten.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Kolonnenabend mit Dr. Neumann
Alfons Frankl zum stellvertr. Kolonnenführer ernannt
Die Kolonne Hunderdorf mit den Rotkreuz-Gruppen Hunderdorf, Meidendorf, Steinburg und Windberg versammelte sich in der Gaststätte Höfelsauer in Steinburg zu einem Kolonnenabend. Kolonnenführer Rosenhammer begrüßte als Gäste den Chef des Krankenhauses Bogen, Dr. Neumann, 2. Bürgermeister Weinzierl, Sozialdienstleiterin Martha Hoffmann und Bereichsleiter Kornel Klar. Sein Gruß galt auch den zahlreich erschienen Mitgliedern des Roten Kreuzes.
Bürgermeister Weinzierl war überwältigt von der großen Zahl der RK-Mitglieder und bedauerte, daß in der Vergangenheit die Gemeinde die Arbeit des Roten Kreuzes zu wenig unterstützen konnte. An einigen Beispielen erzählte er seine erfreulichen Kontakte mit dem Roten Kreuz während des letzten Krieges. Er entschuldigte Bürgermeister Härtenberger und überbrachte eine Spende der Gemeinde.
Das Hauptreferat hielt der Chefarzt Dr. Neumann. Sein Thema hieß: Behandlung von Knochenbrüchen. Auch er zollte seinen Respekt vor der ehrenamtlichen Arbeit des Roten Kreuzes. Der anschließende Vortrag gab den Anwesenden einen Einblick die vielfältige Arbeit der modernen Chirurgie in der Behandlung der Knochenbrüche. Das Hauptproblem sei, die Bruchteile in die normale Lage zu bringen, damit nach dem Heilungsprozess eine Belastbarkeit gewährleistet ist. Verschiedene Methoden haben in der Vergangenheit zu diesem Ziel geführt. Die bekannteste ist die Schienung durch einen Gipsverband. Muß aber dieser zu lange angelegt werden, kommt es zur “Gipskrankheit”; die Muskulatur schwindet und erschlafft, die Blutzirkulation und damit der Heilungsprozeß werden gestört. In besonderen Fällen kann es auch zu Gelenkversteifungen kommen. Die moderne Chirurgie sucht daher nach besseren Lösungen. Die anfänglichen Versuche mit Verschraubungen und Nagelungen haben keine befriedigenden Ergebnisse erbracht. Die neuen Nägel haben Bohrungen mit Bolzen, die eine Verdrehung der Knochen verhindern. Man nennt diese Methode eine statische Verriegelung. In der Schweiz wurde ein körperverträgliches Metall erfunden. Die aus diesem Material gefertigten Schrauben und Platten (Schienen) ermöglichen eine Verschraubung der Knochen bei Mehrfachbrüchen und geben eine große Stabilität. Um Knochenlücken zu füllen, entnimmt man jungen Leuten Knochen aus dem Becken. Älteren Menschen setzt man Kunststoff ein. Diese neue Methode hat gegenüber der Gipsschiene den Nachteil, daß es zu Infektionen kommen kann, denn bei der Behandlung mit Nägeln, Schrauben und Schienen gibt es zwangsläufig offene Wunden.
In der anschließenden Diskussion beantwortete Dr. Neumann noch viele Fragen der anwesenden Helfer.
Frau Hoffmann erinnerte daran, daß jede Gruppe eine Führerin zu wählen habe. Sie gab bekannt, daß vom 31. Mai bis 17. August ein Schwesternhelferinnenlehrgang stattfindet. Die Bewerberinnen müssen zwischen 17 und 50 Jahre alt sein. Das Praktikum kann im Krankenhaus Bogen oder Straubing abgeleistet werden. Voraussetzung ist aber ein abgeschlossener Kurs in Erster Hilfe. I
Bereichsleiter Klar informierte die Anwesenden über den Inhalt Genfer Konventionen. Er gab einen geschichtlichen Rückblick über die Entstehung der Abkommen. Durch sie sind die Verwundeten und Verletzten der Streitkräfte zu Lande und See, die Kriegsgefangenen und die Zivilbevölkerung in Kriegszeiten geschützt. Die Kenntnis der Genfer Abkommen sollte ein persönliches Anliegen aller Helfer im Roten Kreuz sein.
Rosenhammer dankte allen Referenten für ihre Vorträge und den anwesenden Mitgliedern für ihre Teilnahme. Zum Schluß überreichte er Alfons Frankl die Ernennungsurkunde zum stellvertretenden Kolonnenführer. Er gab seiner Freude Ausdruck, daß sich Frankl zu diesem Dienst bereiterklärt hatte und hegte die Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit.
Fotos zeigen Dr. Neumann bei seinem Vortrag und die Überreichung der Ernennungsurkunde an Frankl durch Kolonnenführer Rosenhammer.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Preisschafkopf des Sportvereins
In der Hütte zu Ahornwies veranstaltete der hiesige Sportverein ein Schafkopfturnier, das vom Hüttenwirt Hans Grill organisiert wurde. Trotz Schneegestöbers war die Hütte voll besetzt und man blieb bis in die erste Morgenstunde beim Spiel beisammen. Den ersten Preis, einen Fußball mit den Unterschriften der Spieler des FC Bayern München, gewann Adolf Sandbiller, zweiter wurde Heinz Hentschirsch und den dritten Platz belegte Rudi Höpfl. Adolf Kalischko hatte an diesem Abend besonderes Glück mit einem Spiel mit acht Bauern.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Flutlichtturnier im Stockschießen
Hunderdorf. Mit sechs Mannschaften führte der Eisstock-Club das erste Turnier unter Flutlicht durch. Die Mannschaften wurden zusammengelost, so daß es von Anfang an keine Favoriten gab. Es entbrannte ein harter Kampf um die Punkte. Am Ende waren drei Mannschaften mit der gleichen Punktzahl vorne, so daß die Stockpunkte entscheiden mußten. Das Flutlicht fand bei allen Teilnehmern begeisterte Zustimmung. Die Siegerehrung nahm Abteilungsleiter Sachs in der Gastwirtschaft Josef Baier vor. Er dankte allen Teilnehmern und besonders der Gemeinde, die die Flutlichtanlage installierten ließ. Die ersten drei Mannschaften erhielten Biergläser als Siegerpreise. Das Foto zeigt die Siegermannschaft mit Georg Hagn, Thomas Scharmach, Wolfgang Riepl und Hans Holmer.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Karl Obermeier Schützenkönig – Egon Höcherl Vereinsmeister.
Hunderdorf. Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Schützenkameradschaft Hunderdorf im Schützenheim erstattete Schützenmeister Hans Schönauer einen Bericht über das Vereinsgeschehen, desweiteren erfolgte die Proklamation der Schützenkönige sowie der Vereinsmeister. Die anschl. durchgeführte Neuwahl erbrachte kaum Veränderungen und es wurde je ein einstimmiger Vertrauensbeweis für die Vorstandschaftsmitglieder ausgesprochen. Es führt so weiterhin Hans Schönauer den Schützenverein.
Eingangs hatte 2. Schützenmeister Otto Hirtreiter an 1. Schützenmeister Hans Schönauer zu dessen 50. Geburtstag die besten Gratulationswünsche ausgesprochen und im Namen des Vereins als Präsent ein Handschnitzwerk überreicht. Dann wurde für die verstorbenen Vereinsmitglieder eine Gedenkminute eingelegt. Im folgenden erstattete Schützenmeister Schönauer einen Bericht über das abgelaufene Schützenjahr. Dabei nannte er die Abhaltung eines Gartenfestes, den Besuch von örtlichen und auswärtigen Festlichkeiten, desweiteren erinnerte Schönauer an das ausgerichtete Vergleichsschießen mit den Nachbarvereinen und das Königsschießen bei entsprechender Beteiligung.
Mit einem Dank für die Mitarbeit an die Vorstandschaft und die Vereinsmitglieder schloß Schönauer seine Ausführungen.
Kassier Xaver Anleitner berichtete über die Jahresabrechnung der Vereinskasse. Die Kassenprüfer bestätigten eine ordentliche
Kassenführung.
2. Jugendleiter und Mannschaftsführer Ludwig Wagner führte an, daß die 1. Mannschaft im Rundenwettkampf der C-Klasse Wald den beachtlichen 2. Platz belegt habe, wobei Egon Höcherl sogar den 2. Platz in der Einzelwertung der Schützen errang. Wagner verabschiedete mit einem Präsent die Abgänge aus der Jugend zu den Senioren und zwar Max Höcherl, Klaus Hirtreiter und Alfons Ostermeier. An Helmut Maier wurde das Leistungsabzeichen in Bronze überreicht.
Dann erfolgte die Proklamation des Vereinsmeisters und der Sieger im Königsschießen. Vereinsmeister wurde Egon Höcherl, ‚gefolgt von Max Höcherl auf Platz zwei und Ewald Scherl auf Platz drei. Den Titel des Jugendschützenkönigs sicherte sich Franz Poiger, Wurstkönig wurde Egon Höcherl und Brezenkönig Klaus Hirtreiter. Bei den Senioren wurde Schützenkönig Karl Obermeier, Willi Hieninger Wurstkönig und Max Höcherl Brezenkönig.
Weiterhin standen Neuwahlen der Vorstandschaft an, deren Wahlergebnis wie folgt lautet:
1. Schützenmeister: Hans Schönauer, 2. Schützenmeister: Otto Hirtreiter, Kassier: Xaver Anleitner, 1. Nebenkassier: Karl Wirth, 2. Nebenkassier: Xaver Hagn jun., Schriftführer: Peter Nirschl, 1. Jugendleiter: Ludwig Wagner, 2. Jugendleiter: Alfons Ostermeier jun., 1. Mannschaftsführer: Karl Obermeier, 2. Mannschaftsführer: Max Höcherl, Waffenwart: Alois Hupf, Kassenprüfer: Karl Zollner und Michael Hastreiter.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Königskrönung der Winithschützen Windberg
In einer internen Vereinsfeier der Schützenkameraden der Winith-Schützen im Vereinslokal Gasthaus Hüttinger wurde die Königskrönung vorgenommen.
Schützenkönig wurde Ludwig Buchs mit einem 90 Teiler. Wurstkönig wurde Alois Scheitinger mit einer 92 Teiler. Brezenkönig wurde Josef Förg mit einem 99 Teiler.
Auch in der Jugendabteilung des Vereins wurden die besten Jungschützen ermittelt: Als Schützenkönig mit einem sehr guten Ergebnis konnte ermittelt werden Franz Hafner mit einem 53 Teiler. Ihm folgen Wurstkönig Robert Schötz mit einem 109,5 Teiler und als Brezenkönig Christian Häusler mit einem 189 Teiler. Den Königen wurde die Schützenkette überreicht, die sie in der kommenden Saison verteidigen sollen mit einem guten Schießergebnis.
Vorstand Helmut Haimerl nahm im Rahmen dieser Feier auch die Ehrung der Vereinsmeister der Schießsaision 79/80 vor und überreichte kleine Erinnerungsgeschenke. Vereinsbeste waren Erich Kräh mit 4099 Ringen, Heribert Hüttinger mit 3856 Ringen und Josef Förg mit 3743 Ringen. Bei der Jugend waren dies Stefan Winter mit 3037 Ringen, Armin Schneider mit 2930 Ringen und Christian Häusler mit 2566 Ringen. Mit dem Vereinsgruß „Gut Schuß” wurde der offizielle Teil der Krönung beendet und mit einem „guten Appetit” der gemütliche Teil begonnen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Wandertag in Windberg
Bei der Pokalverleihung des 7. Internationalen Volkswandertages in Windberg konnte Schirmherr Bürgermeister Franz Kleikamp viele Wanderfreunde aus fern und nah begrüßen.
Sieben auswärtigen Wandergruppen mit der höchsten Beteiligungszahl konnten durch den Schirmherrn Pokale überreicht werden. 3 Pokale wurden an die Ortsvereine für gute Beteiligung überreicht. Alle anderen Wandergruppen konnten kleine Erinnerungsgeschenke mitnehmen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.05.1980
Viele Hilfen beim Schutzraumbau
Selbstschutz kann lebensnotwendig sein“ — BVS-Referate vor dem Frauenbund
Hunderdorf. Zu einem Vortrag über Selbstschutz und Lebensmittelbevorratung konnte die Vorsitzende des Frauenbundes, Martha Hofmann, zahlreiche Mitglieder und besonders die Referenten Unverdorben und Ollwitzer vom Bundesverband für den Selbstschutz aus Deggendorf begrüßen.
Der Redner und BVS-Fachlehrer Unverdorben erklärte bei seinen Ausführungen im ersten Teil des Referates den Frauen das Thema Zivilschutz. Zum Zivilschutz gehören insbesondere der Selbstschutz, der Warndienst, der Schutzbau, die Aufenthaltsregelung, der Katastrophenschutz, Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und Maßnahmen zum Schutz von Kulturgut.
Unter Selbstschutz, so meinte der Redner, seien alle Selbsthilfemaßnahmen zu verstehen, die der einzelne und die Gemeinschaft zur Abwehr und zum Schutz gegen die Gefahren, insbesondere aber gegen die von Katastrophen oder des Verteidigungsfalles treffen können. Der Warndienst solle der Bevölkerung die Möglichkeit geben, entsprechende Maßnahmen zu ihrem Schutz zu treffen. Die Aufgabe des Katastrophenschutzes werde von öffentlichen und privaten Organisationen wahrgenommen und erstrecke sich auf Hilfeleistung bei Unglücksfällen und eben Katastrophen.
Besonderes Augenmerk richtete der Referent auf das Thema Schutzbau oder Schutzraumbau. Ein solcher Raum schütze gegen biologische und chemische Stoffe, Trümmer und Brandeinwirkung. Von besonderer Bedeutung sei auch der Schutz gegen die Wirkung von ABC-Kampfmittel. Speziell in Neubauten könne im Kellerbereich ein Schutzraum eingeplant werden. Hierfür gäbe es auch von staatlicher Seite einen Zuschuß, meinte Unverdorben. Zu den technischen Angelegenheiten erklärte er, daß durch einen Grobsandfilter für Frischluft im Inneren des Raumes gesorgt werde und bei der Planung für eine Person zwei Liter Wasser pro Tag berechnet und in Kanistern aufbewahrt werden müsse. Die Höchstdauer des Aufenthalts im Schutzbau beträgt 14 Tage. Des weiteren brachte der Redner noch genaue Anweisungen über die Ausstattung in einem solchen Raum. Dusche und Toilettenräume müßten im Schutzbau unbedingt vorhanden sein, um Hygiene und Reinlichkeit bewahren zu können.
Der zweite Teil des Vortrages war der Bevorratung von Lebensmitteln gewidmet. In Friedenszeiten solle man sich einen Lebensmittelvorrat anschaffen. Es sei nicht immer sicher, ob man z. B. im Falle einer Schneekatastrophe ohne weiteres Einkäufe tätigen könne. Ferner sei nicht garantiert, daß Lebensmittel bei einem plötzlichen Ansturm im Falle einer Katastrophe in ausreichendem Maße vorhanden. seien und auch die finanziellen Mittel nicht in einen Engpaß geraten könnten. Hierbei verwies Unverdorben besonders darauf hin, daß in Haushaltungen mit Kindern oder kranken Personen speziell an einen Vorrat gedacht werden müsse. Neben einem Lebensmittelvorrat für zirka 14 Tage sollte auch jeder Haushalt mit einem Spirituskocher ausgerüstet sein.
Zum Abschluß des Referats führte Ollwitzer noch zwei Filme vor, die eine Vertiefung und einen genauen Einblick in das Besprochene gaben. Von seiten der Zuhörer wurden im Anschluß daran noch Fragen zu dem Thema Schutzbau gestellt, die bereitwillig von den Fachleuten beantwortet wurden.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.05.1980
DGB gegen Täuschung der Wähler
Kreisvorsitzender Kajetan Weber sprach in Hunderdorf über die Sozialwahlen
Steinburg. Kürzlich hatte der DGB-Ortskartellvorsitzende von Hunderdorf, Ludwig Kap-. fenberger, zu einer Angestellten-Versammlung ins Gasthaus Solcher, Bahnhof Steinburg, eingeladen. Vor vollbesetztem Haus spach der DGB-Kreisvorsitzende Kajetan Weber über die Sozialwahlen. Nichts läge näher, so Weber, als die Aufgaben der Selbstverwaltung den legitimen Vertretern der Arbeitnehmer, den Gewerkschaften zu übertragen.
Gemeinsam mit den Arbeitgeberverbänden hätten sie in den Selbstverwaltungsorganen in der Vergangenheit erstklassige Sozialpolitik gemacht. Trotz dieser Tatsache lasse der Gesetzgeber bei den Sozialwahlen einen „Tummelplatz von Listenbewerbern“ zu, von denen niemand wisse, wer eigentlich dahinter stecke. Trotz nachhaltiger Warnungen durch den DGB sei die Bundesregierung nicht bereit gewesen, daran etwas zu ändern. „Wie sollen wir aber für den Gedanken der Einheitsgewerkschaft kämpfen können, wenn uns die Bundesregierung Stolperdrähte spannt“, sagte Kajetan Weber wörtlich. Ihre Entscheidung für die Gleichstellung der Splittergruppen sei eine Entscheidung gegen die Einheitsgewerkschaften gewesen. Nach dem Willen der Bundesregierung hätten sich undurchsichtige Splittergruppen mit ganzen 160 Mark, denn soviel koste eine Eintragung ins Vereinsregister, ein Mitbestimmungsrecht über den Haushalt der Sozialversicherungsträger, das seien jährlich 240 Milliarden Mark, erkauft. Damit habe man der Wählertäuschung und der Manipulation bei den Sozialwahlen Tür und Tor geöffnet.
Niemand dürfe sich deshalb darüber wundern, daß die Splittergewerkschaft DAG Morgenluft wittere und die Sozialwahlen zur hemmungslosen Polemik gegen den DGB benütze. Nach dem Konzept der DAG und anderer Splittergruppen würden Sozialwahlen nicht dazu benützt werden, den Solidaritätsgedanken unter den Arbeitnehmern zu verstärken, sondern Zwietracht zu säen, um die Wähler zu verunsichern und so von der eigenen Schwäche abzulenken. Aufgabe des DGB sei es, alle Wahlberechtigten vor dieser Methode der Roßtäuscherei zu schützen. Splittergruppen und Standesorganisationen passen nach den Worten Webers nicht mehr in eine Arbeitswelt, in der Angestellte und Arbeiter die gleichen Probleme hätten. Deshalb seien die 17 Gewerkschaften im DGB einzige Alternative zur Sozialpolitik der 80er Jahre. „Wer nicht will, daß es in seiner Renten-, Kranken- und Unfallversicherung weiter bergab geht, muß bei den Sozialwahlen die Listen des DGB und seiner Gewerkschaften wählen“, sagte Weber abschließend.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.05.1980
Junge Union fährt nach Berlin
Straubing-Bogen. Der Kreisverband der Jungen Union veranstaltet in der Zeit vom 15. bis 18. Mai 1980 eine Informationsfahrt nach Berlin. 56 Teilnehmer werden dabei in vier Tagen die ehemalige Hauptstadt Deutschlands besuchen. Dabei stehen auf dem Programm eine Stadtrundfahrt, der Besuch des Reichtstages, wo die Gruppe auf Einladung von MdB Alois Rainer zum Mittagessen eingeladen ist. Zwei Vorträge über die besondere Situation Berlins und der DDR stehen ebenfalls auf dem Programm. Ein Besuch im Ostteil der Stadt wird das Programm in Berlin abrunden. Die Reise steht unter der Leitung von stellv. Kreisvorsitzen-den Josef Breu, Hunderdorf. Abfahrt ist am 15. 5. um 4.45 Uhr in Bogen am Bahnhof. Um 5 Uhr in Straubing auf dem Parkplatz beim Landratsamt, Leutnerstraße. Die Teilnehmer werden am Sonntag gegen 23 Uhr wieder in Straubing ankommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.05.1980
Das Englmariesuchen – Pfingstbrauch in unserer Heimat
Zahen tage vor Christi Himmelfahrt ist Pfingsten. Das kirchliche
Brauchtum ist nicht reich ausgebildet. Die Weihe des Taufwassers am Pfingstsamstag und das Herablassen der hölzernen Taube aus dem Heiliggeistloch am Pfingstsonntag sind bekannte kirchliche Bräuche.
An Pfingsten hat die Sonne den Sieg über den Winter davongetragen. Verschiedene Hintergründe ranken sich um die Gestalt des “Pfingstl”, der mehr einem Unhold als einem menschlichen Wesen gleicht. In seinem Gewand aus Tannen- und Fichtenzweigen soll er der heidnische Vorfahre des Pfingstbräutigams sein, der auf heidnische Fruchtbarkeitszauber zurückzuführen ist. Ihm zugrunde liegt auch das Wasservogelsingen. Da ziehen Burschen in der Pfingstnacht von Hof zu Hof und singen:
“In der heiligen Pfingstnacht abends schlafts nicht! So reisen wir daher, so reisen wir daher. Wir roasn über a greane Wies, begegnet uns Herr Jesu Christ. Wir roasn über a greane Au, begegnet uns die liabe Frau. Da Steckn zoagt auf enka Haus: Buam singts a weng und rast enk aus. Da
Bua is a guata Mo… ”
So singend erwarten sie einen Segen (Wassergruß) von oben. Nach einer kleinen Bewirtung ziehen sie dankend ab: „Mia wünschen enk a guate Ruah, hearts Schüttn auf und schlafts enk gnua!”
Bekannt ist auch das Pfingsttuschen im Bayerischen Wald. Mit einer langen „Goaßln” wird mit großer Geschicklichkeit und beachtlichem Kraftaufwand diese Peitsche geschwungen, daß es nur so kracht und schnalzt und tuscht.
Die meisten Waldler meinen, das Tuschen gelte der Vertreibung aller bösen Flurdämonen und Wassergeister. Dieser Brauch dürfte vom „Wolfsriegeln” abstammen. In der Rodungszeit lebten Wölfe und Bären in unserer Heimat. Hirten mußten daher ihre Herden streng bewachen. Die Goaßln war ihre einzige Waffe. Mit dem Tuschen sollten die wilden Tiere von der Herde ferngehalten werden.
Pfingstbrauchtum im höchstgelegenen Pfarrdorf
Umgeben von den Bergen Pröller, Predigtstuhl und Hirschenstein erlebt das ehemals stille Bergdörfchen St. Englmar in den letzten Jahrzehnten einen fast erschreckenden Aufschwung. Nach dem letzten Krieg kannten nur wenige Naturfreunde das malerische Pfarrdorf, das seinen Namen einem dort erschlagenen Eremiten verdankt.
Heute ist St. Englmar ein weithin bekanntes Ziel für Skifahrer und Erholungssuchende. Die schneesicheren Hänge des Pröller und Predigtstuhls sind in den letzten Jahren zu einem Wintersportparadies geworden. Von weither kommen die Skifahrer, besonders an Wochenenden hierher, um auf Schneebrettern die Hänge hinunterzusausen. Die vielen Lifte bringen die Wintersportler wieder auf die Höhe. Auch für Langläufer sind gespurte Loipen vorhanden. Gastfreundliche Pensionen, Gasthöfe und Hotels sorgen für das leibliche Wohl der Sportler und Gäste.
Aber auch im Sommer ist das Gebiet um St. Englmar Ziel vieler Wanderer. Erholungssachende finden neben der angenehmen frischen Luft gut markierte Wanderwege in den ausgedehnten Wäldern stille Ruheplätze und auf den Höhen eine wunderbare Aussicht, die jedes Herz höherschlagen läßt. Neben diesem Fortschritt haben die Bewohner von St. Englmar auch den Sinn für das alte Brauchtum bewahrt. Den Höhepunkt des örtlichen Kirchenjahres bildet alljährlich zu Pfingsten das traditionelle “Englmarisuchen”.
Am frühen Morgen des zweiten Pfingsttages, wenn die Sonne über dem
Predigtstuhl emporsteigt, ist das Dorf von einem emsigen Leben erfüllt. Seltsam gekleidete Menschen eilen durch die festlich geschmückten Straßen. Das ist der Anfang eines Hochfestes, zu dem Tausende von Zuschauern aus nah und fern herbeieilen. Selbst Petrus hat an diesem Tage ein Einsehen; man kann sich nicht erinnern, daß es an diesem Tage jemals geregnet hätte. Am Pfingstmontag wird nachvollzogen, was sich um das Jahr 1100 an gleicher Stelle ereignet hatte.
In jener Zeit gehörte das Gebiet den Grafen von Bogen. Sie waren die Stifter des Klosters Windberg. In der Waldeinsamkeit am Fuße des Kapellenberges erbaute sich der aus der Passauer Gegend stammende Eremit Englmar eine Klause. Er war als Freund der umliegenden Bauern geehrt und geliebt. Die Grafen von Bogen erwiesen sich als Wohltäter des heiligen Mannes und schickten ihm einen Knecht, der ihm hilfreich zur Seite stehen sollte. Dieser mußte auch allwöchentlich die nötige Speise vom fernen Bogen zur einsamen Zelle bringen. Die große Frömmigkeit des Einsiedlers und dessen Beliebtheit bei den Bergbewohnern erweckten den Neid seines Mitgefährten. Im vom Teufel geschürten Haß erschlug er im Winter des Jahres 1100 den heiligen Mann und versteckte ihn unter Reisig und Schnee.
Monate später, so erzählen die Tafelbilder in der Pfarrkirche, wurde der unverweste Leichnam durch einen vorbeiziehenden Priester des Klosters Windberg auf wunderbare Weise aufgefunden.
Beim Englmarisuchen wird das dramatische Ereignis in einem von Laiendarstellern durchgeführten Spiel nachempfunden. Graf Aswin von Bogen und sein Gefolge, in ritterlichen Gewändern, holen eine hölzerne Figur des seligen Englmar ein und geleiten den auf einem hölzernen Truhenwagen Gebetteten in die Pfarrkirche, die über dem Grabe des Einsiedlers errichtet wurde.
Unter Pfarrer Wilhelm Bunz erfuhr dieser Volksbrauch vor einigen Jahren eine glückliche Erneuerung. Durch die Gründung der “Fördervereinigung St. Englmar“ konnten die vielen historischen Gruppen im Stil des 12. Jahrhunderts neu eingekleidet werden.
Vor dem eigentlichen Umzug finden sich die vielen Zuschauer auf dem Dorfplatz ein, wo geißelschwingende Pfingsttuscher und ein in Tannenreisig vermummter Pfingstl die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Nach der Auffindung der versteckten Holzfigur findet auf dem Kapellenberg eine Feldmesse mit Fürbitten statt. Anschließend zieht der Zug, in dem wieder viele geschmückte Pferde zu sehen sind, durch das Dorf in die Kirche zurück, wo die Figur St. Englmars zur Verehrung aufgestellt wird. Im bunten Zug finden wir Prinz und Prinzessin von Bogen in Begleitung von adeligen Hofdamen und vier Pagen. Der Ortspfarrer und ein Feldgeistlicher folgen, die vor dem Ochsengespann und dem Truhenwagen daherreiten. Ministranten und Tafelträger mit den Insignien des Ermordeten schließen sich an. Auch der Abt von Windberg mit zwei Leviten, Jäger und Burschen, Kinder mit Schäfchen, eine Blaskapelle, die Gemeindeväter und die Ortsvereine marschieren im Zug.
Der Selige Englmar erfreut sich großer Liebe und Verehrung unter dem Waldvolk. In der Oberflächlichkeit, im Lärm und in der Betriebsamkeit unserer Zeit, die den Menschen einsamer werden läßt als einen Walderemiten, kann Sankt Englmar uns ein Vorbild sein, wie wir in der Stille wieder zu uns und zu Gott finden können. Für viele, die dieses Pfingstfest in St. Englmar miterleben, wird es noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Bereits am Pfingstsonntag erlebt das Städtchen Bogen den Brauch der Kerzenwallfahrt. Nachdem der Borkenkäfer die Wälder um Holzkirchen befallen hatte, gelobten die dortigen Bewohner die Kerzenwallfahrt zur Mutter Gottes auf den Bogenberg. Die Plage wich aus den Wäldern, und seither bringen die Holzkirchner in einem zweitägigen Fußmarsch eine 13 m lange Wachsstange betend auf den Bogenberg.
Die Kötztinger haben am Pfingstmontag ihren Pfingstritt. Es ist ein vielerorts beheimateter Pfingstumritt. Von Kötzting geht diese Pferdeprozession zur Kirche nach Steinbühl. Nach dem Heimritt schließt sich die Pfingsthochzeit an. Mit den schönen Trachten und einem strengen Ritual ist sie noch heute ein tiefer und lebendiger Brauch geblieben.
Quellen: Bayer. Wald, Land der Stille – Niederbayerische Heimat – Heft: Bayerwald) K. Klar
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Bei der VG eingereichte Bauanträge:
GEMEINDE HUNDERDORF:
Fuchs Elisabeth, Hoch, Hunderdorf, Teilausbau des Dachgeschoßes und Einbau eines Fensters
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Abhaltung von Volksfesten, Gartenfesten, Gründungsfesten und Fahnenweihen usw. hier: Erlaubnis nach dem Gaststättengesetz
Außerhalb konzessionierter Räume dürfen zubereitete Speisen und Getränke zum Verzehr an Ort und Stelle ohne gaststättenrechtliche Erlaubnis nicht verabreicht werden. Nach § 12 Abs. 1 des Gaststättengesetzes (GastG) kann aus besonderem Anlaß der Betrieb eines erlaubnisbedürftigen Gaststättengewerbes unter erleichterten Voraussetzungen vorübergehend auf Widerruf gestattet werden. Als besondere Anlässe sind hierbei zu nennen:
Volksfeste, Fahnenweihen, Waldfeste, Schul- und Jugendfeste, Johannisfeuer, Sportveranstaltungen, Flugtage, Gartenfeste, Pfarrfeste und ähnliche Veranstaltungen, wenn dabei alkoholische und nichtalkoholische Getränke sowie zubereitete Speisen (Hendl, Bratwürste, Käse, Fische etc.) zum Verzehr an Ort und Stelle abgegeben werden. Die Tatsache, daß der bei diesen Festen erzielte, die Selbstkosten übersteigende Zuschuß bzw. Gewinn für gemeinnützige Zwecke Verwendung finden soll oder daß die Abgabe von Getränken und Speisen nur an Vereinsmitglieder (und an ihre Familienangehörigen) erfolgt, schließt eine Genehmigung nicht aus.
Die Gestattung nach § 12 Abs. 1 GastG setzt einen Antrag voraus, der frühzeitig, d.h. mindestens 3 Wochen vor Betriebsbeginn, über die Gemeinde beim Gewerbereferat des Landratsamtes Straubing – Bogen, 8440 Straubing, Leutnerstr. 15, zu stellen ist. Dem Antrag ist ein Führungszeugnis des Veranstalters (1. Vorstand ) beizugeben. Von der Beigabe eines Führungszeugnisses wird abgesehen, wenn der Festwirt bereits ein Gaststättengewerbe betreibt. Bei kleinen Veranstaltungen, die nur einige Stunden dauern, wie z.B. Sonnwendfeier, Gartenfeste etc., wird ebenfalls auf die Vorlage eines Führungszeugnisses verzichtet, wenn die Gemeinde auf dem Gestattungsantrag bestätigt, daß gegen den verantwortlichen Antragsteller keine Tatsachen bekannt sind, die eine Versagung der Erlaubnis rechtfertigen würden.
Um Kenntnisnahme und Beachtung wird gebeten.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Information zur Trinkwasseruntersuchung Gde, Hunderdorf und Neukirchen
Das Landratsamt teilte mit, daß bezüglich der Trinkwasseruntersuchungen über das Bayer. Staatsministerium des Innern und des Bundesministeriums für Familie, Jugend und Gesundheit ein Änderungsentwurf dem Bundesrat vorgelegt wurde. Eine Entscheidung hierüber wird Ende Mai/Anfang Juni d. J. erwartet.
Wie weiter ausgesagt wurde, ist die mikrobiologische Untersuchung (d. i. die billigere Untersuchung mit Kosten v. ca.50 DM) jedenfalls zu veranlassen. Ob die chemische Untersuchung, die teuere, noch vorzunehmen ist, hängt also von der Entscheidung des Bundesrates ab.
Zur weiteren Verfahrensabwicklung teilen wir mit, daß die Gemeinde für die Brunnenbesitzer, die eine Beteiligung an der Sammelbestellung bereits gemeldet haben, die Untersuchung veranlassen wird. Im Interesse einer evtl. Kosteneinsparung wird wenn möglich die mikrobiologische Untersuchung, die jedenfalls erforderlich ist, erst nach der Entscheidung im Bundesrat über die chemische Untersuchungspflicht veranlaßt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Bekanntmachung der Regierung von Niederbayern vom 25. April 1980 – Nr. 230 — 4055/8 – 64
Auf Antrag der GEMEINDE HUNDERDORF, Landkreis Straubing-Bogen, hat die Regierung von Niederbayern die Namen der Gemeindeteile “Brandstatt’’ (Einöde) und „Hoch” (Weiler) aufgehoben.
Die Einöde Brandstatt wurde dem Gebiet des Weilers “Brandstatt” und der Weiler “Hoch“ dem Gebiet des Dorfes „Hoch” zugeordnet.
Die Namensaufhebung erfolgte mit Wirkung vom 1. Juni 1980.
Landshut, den 25. April 1980
REGIERUNG VON NIEDERBAYERN
Dr. Schmid, Regierungspräsident
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Vom Gemeinderat Hunderdorf (Sitzung am 12.5.80)
Kanalanschluß für Volksfestplatz
Der Bürgermeister informierte den Gemeinderat über die Anschlußmöglichkeit an den Gemeindekanal des als künftigen Volksfestplatz vorgesehenen Grundstückes bei Sandbiller. Der Gemeinderat beschloß, die Verlegung des Kanales von seiten der Gemeinde in Eigenregie zu veranlassen. Desweiteren soll in diesem Zusammenhang die Wasserleitung mit verlegt werden. Der Kostenaufwand wird ca. 2.000 DM erfordern. Voraussetzung ist, daß der Platz mindestens für 10 Jahre für Volksfeste u.ä. Veranstaltungen zur Verfügung gestellt wird. Desweiteren hat jeder Veranstalter der Gemeinde eine Kanalgebühr von 200,00 DM zu entrichten.
Gebietsänderung im Bereich Rimbach-Birkhof
Bezüglich der nunmehr von den Gemeinden Hunderdorf und Neukirchen akzeptierten Gebietsänderung im Bereich Rimbach und Birkhof hat die Regierung von Niederbayern das weitere Verfahren eingeleitet. Da die Orte Rimbach und Birkhof künftig der Gemeinde Neukirchen zugeordnet sind und eine Doppelbezeichnung dieser Ortsnamen nicht erfolgen sollte, wird das Anwesen Hollmer, das auch künftig auf dem Gebiet der Gemeinde Hunderdorf verbleibt, künftig unter der Ortschaft “Steinburg“ geführt.
Die Gebietsänderung kann voraussichtlich zum 1. Juli 1980 in Kraft treten.
Einsatz des Gemeindeunimogs für Schotterfahrten
Der Gemeinderat Hunderdorf nahm Kenntnis von den einzelnen Besprechungen in den Jagdgenossenschaftsversammlungen Gaishausen, Steinburg.und Hunderdorf. Danach wurde insbesondere von den Jagdgenossen in Gaishausen und Steinburg angeregt, das Schotterfahren künftig mit dem Gemeindeunimog zu ermöglichen, wenn der jeweilige Schotterberechtigte kein eigenes geeignetes Fahrzeug besitze. Nach eingehender Beratung beschloß der Gemeinderat mit Mehrheit bei Bedarf die Schotteranfuhr des von den Jagdgenossenschaften zugeteilten Schotters zu übernehmen, sofern kein eigenes Fahrzeug des jeweiligen Schotterberechtigten vorhanden ist.
Pro Fuhrleistung mit Unimog und Anhänger wird ein Betrag von 35,00 DM in Rechnung gestellt.
Information über Flurbereinigung
Bürgermeister Härtenberger informierte den Gemeinderat über die Aktennotiz des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bezüglich der Besprechung i. S. Flurbereinigung Hunderdorf am 15.4.1980. Die entsprechende Besprechungsniederschrift ist in diesem Informationsblatt veröffentlicht.
Ausbau des Gehweges in Steinburg
Dem Gemeinderat wurde das Submissionsergebnis der beschränkt öffentlich ausgeschriebenen Maßnahme bekanntgegeben. Mit dieser geplanten Maßnahme sollen insbesondere die Bordsteine neu gesetzt werden und ein neuer Teerbelag aufgebracht werden. Es wird so der Gehweg in seiner jetzt vorhandenen Länge instandgesetzt. Aufgrund des billigsten und wirtschaftlichsten Angebotes erteilte der Gemeinderat den Zuschlag an die Fa Holmer in Haunkenzell bei einem Angebotspreis von 31.441,69 DM. Nach der Ausschreibung sollen die Bauarbeiten bis Ende Juli 1980 abgeschlossen sein.
Sportheimeinrichtung geplant
Für die Einrichtung des Aufenthaltsraumes im Sportheim wurde Bürgermeister Härtenberger beauftragt, ein entsprechendes Leistungsverzeichnis zu erstellen sowie einen Einrichtungsvorschlag zu erarbeiten. Hinsichtlich der Finanzierung werden dann verschiedene Alternativen möglich. Vorübergehend sollen leihweise Tische und Stühle eingebracht werden. Die neue Einrichtung soll jedoch bereits bei den Einweihungsfeierlichkeiten am 1.8. vorhanden sein. Desweiteren wurde festgelegt, daß im Sportheim das Bierlieferungsrecht der Brauerei Erl obliegt, wobei jedoch vorerst eine vertragliche Verpflichtung nicht eingegangen wird von seiten der Gemeinde Hunderdorf.
Flurbereinigungsbesprechung in München
Am 15. April 1980 fand im Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eine Besprechung i. S. Flurbereinigung Hunderdorf statt. Hierbei waren u.a. anwesend die Herren Manger und Seibl vom Staatsministerium, MdL Krinner, Baudirektor Zitzelsberger, Präsident Krimmer, Bürgermeister Härtenberger und Weinzierl, BBV-Obmann Fellinger, BBV-Geschäftsführer Hanisch sowie K. Geiger und O. Bugl.
Das Besprechungsergebnis wurde vom Ministerium wie folgt zusammengefaßt:
1 – Das Flurbereinigungsverfahren Hunderdorf wurde als Teil einer Gruppenflurbereinigung im Zusammenhang mit dem Bau der Autobahn Regensburg – Passau mit Beschluß vom 10. Dezember 1979 als Unternehmensflurbereinigung (§§ 87 ff FlurbG) und Regelflurbereinigung (§ 1 FlurbG) angeordnet.
Das Flurbereinigungsgebiet gliedert sich in drei Bereiche:
– den von der Bundesautobahn und einem etwa 100 ha umfassenden Truppenübungsplatz im betroffenen südlichen Teil
– den östlichen Teil im hochwassergefährdeten Bereich des Bogenbaches, der von der geplanten Verlegung der Staatsstraße (Autobahnzubringer) betroffen wird
– das von überörtlichen Maßnahmen nicht berührte, kleinere Gebiet westlich von Hunderdorf mit Weiler- und Einzelhofstruktur, wo nach Auffassung der Teilnehmer aus Hunderdorf nur untergeordnete Bodenordnungsmaßnahmen erforderlich sind.
Die Besprechungsteilnehmer aus Hunderdorf wenden sich gegen die Durchführung der Regelflurbereinigung. Sie sind dagegen mit der Durchführung der Unternehmensflurbereinigung ausdrücklich einverstanden, wobei nach ihrer Auffassung das letztgenannte Gebiet westlich von Hunderdorf aus der Flurbereinigung ausgeschaltet werden sollte.
2 – Seitens der Flurbereinigungsdirektion wurde aufgezeigt, daß gerade wegen der vorliegenden, vielfältigen flächenbeanspruchenden Maßnahme der öffentlichen Hand die Hilfestellung durch ein Flurbereinigungsverfahren für die betroffenen Landwirte wichtig und zweckmäßig ist. Die gleichzeitige Anordnung des Flurbereinigungsverfahrens auch als Regelflurbereinigung soll aufzeigen, daß auch außerhalb der durch die verschiedenen Unternehmen veranlaßten Maßnahmen weitere Flurbereinigungsmaßnahmen erforderlich sind. Im einzelnen wird darüber der noch zu wählende Vorstand der Teilnehmergemeinschaft zu befinden haben. Angesichts dieser umfassenden Bedeutung der Flurbereinigung wurde darauf hingewiesen, daß es unzweckmäßig ist, das verhältnismäßig kleine Gebiet im Westen aus der Flurbereinigung auszuschalten.
Die Anwesenden wurden darauf hingewiesen, daß aufgrund eines Beschlusses des Bayerischen Landtags die Möglichkeit besteht, die Beiträge zu den Ausführungskosten der Flurbereinigung zu senken, wenn bei Unternehmensflurbereinigungen gleichzeitig Maßnahmen der Regelflurbereinigung mit durchgeführt werden.
3 – Das weitere Vorgehen wurde wie folgt festgelegt:
a) Die Flurbereinigungsdirektion Landau a. d. Isar untersucht zusammen mit der Wasserwirtschaftsverwaltung Möglichkeiten zur Hochwasserentlastung bzw. – freilegung des Bogenbachtales, die auch mit dem Naturschutz abgestimmt werden sollen.
b) Für den Bereich westlich von Hunderdorf ermittelt die Flurbereinigungsdirektion nochmals eingehend die aus objektiver Sicht erforderlichen Erschließungs- und Bodenordnungsmaßnahmen.
c) Die Flurbereinigungsdirektion klärt im einzelnen die Maßnahmen ab, die von den verschiedenen Unternehmensträgern zu übernehmen sind. Dabei ist grundsätzlich vom Verursacherprinzip auszugehen.
4 – Über das Ergebnis der Erhebungen werden die Teilnehmer des Flurbereinigungsverfahrens eingehend durch die Flurbereinigungsdirektion unterrichtet. Die Flurbereinigungsdirektion wird die vorliegenden Widersprüche gegen die Anordnung des Flurbereinigungsverfahrens auch dann verbescheiden, wenn wegen der notwendigen weiteren Erhebungen die Frist von einem halben Jahr (§ 142 Abs. 2 FlurbG) verstreichen sollte.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Verbilligte Eintrittskarten für. die Benutzung des Panoramabades Mitterfels
Der Markt Mitterfels verlangt im Jahr 1980 die gleichen Gebühren für das Freibad wie im Vorjahr. Für Feriengäste der Gemeinde Hunderdorf werden wie bisher verbilligte Zehnerkarten ausgegeben.
Die Badegebühren werden somit wie folgt erhoben:
Neufestsetzung der Badegebühren
Das Gremium entschloß sich nach eingehender Beratung, die Eintrittspreise wegen der eingetretenen Preissteigerung um 20 % zu erhöhen. Die im Vorjahr verkauften Zehnerkarten können heuer noch aufgebraucht werden.
Folgende Preise haben nunmehr Gültigkeit:
Badegebühren 1980
1. Einzelkarte:
a) Erwachsene 2,50 DM
Abendkarte ab 18.00 Uhr 1,20DM
b) Jugendliche bis 18 Jahre und Schwerbeschädigte 1,20 DM
c) Kinder von 4 bis 14 Jahren 0,60 DM
2. Zehnerkarte:
a) Erwachsene 20.00 DM
b) Jugendliche bis 18 Jahre und Schwerbeschädigte 10.00 DM
c) Kinder bis 14 Jahre 5.00 DM
Zehnerkarte in Verbindung mit Kurkarte:
a) Erwachsene 15.00 DM
b) Jugendliche bis 18 Jahre 7.50 DM
c) Kinder bis 14 Jahre 3.50 DM
3. Jahreskarte
a) Erwachsene 60.00 DM
b) Jugendliche bis 18 Jahre und Schwerbeschädigte 30.00 DM
c) Kinder bis 14 Jahre 12.00 DM
4. Familienkarte – nicht übertragbar –
Für Familien mit Kindern und Jugendlichen bis zu 18 Jahren 120.00 DM
5. Schulklassen
örtliche Schulen frei
auswärtige Schulen, je Schüler 0,60 DM
6. Geschlossene Bundeswehrabteilungen
pro Person 1,20 DM
7. Schüler und Studenten:
pro Person mit Ausweis 1,20 DM
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Schöne Heimat
Vielerorts sind Bestrebungen im Gange, stilechte alte Bauernhäuser zu erhalten oder neue Gebäude dem Waldstil anzupassen. Auf einer Wanderung von Neukirchen nach Mitterkogl entdeckte ich noch einige alte Bauernhäuser, bei denen mit vor Freude das Herz schneller schlug. Da mich die Menschen in diesem Raum aus der Zeit, als ich in Neukirchen Lehrer war, kennen, kam es oft zu längeren Unterhaltungen. Ich traf aber auch auf Menschen, deren Mundart verriet, daß sie aus einer anderen Gegend stammen. Manche dieser alten Häuser, so auch in Mitterkogel, wurden verkauft und dienen als Wochenend- oder Ferienhäuser.
Das abgebildete Haus gehört heute dem Bauern Josef Baumgartner und wurde um 1848 erbaut. Um das Jahr 1900 kaufte es der Vater des verstorbenen Altbürgermeisters Fuchs von Hochstraß. Besonders auffällig ist auf der Giebelseite der doppelreihige Balkon (Schrot) aus schönem Schnitzwerk. Wie es früher üblich war, führt außen am Haus eine Treppe zu den Gesindestuben, die sich meistens über den Stallungen befanden. Die Milchkannen auf der “Greedbänk” stehen kopfüber in der Sonne zum Trocknen.
Nur wenige Meter über den Hof entdecken wir den Misthaufen und daneben den Bauerngarten mit frischem Salat und Gewürzpflanzen. Am Schrot sind bunte Bauernblumen und die Wäscheleine, auf der die Wäsche trocknet. Das ist noch die Stimmung, die wir aus früherer Zeit her kennen, als noch keine Beton- und Steinklötze das Bild unserer Heimat beherrschten.
K. Klar
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Gemeinderatssitzung der Gemeinde Windberg (Sitzung am 5. Mai 1980)
Hauptpunkt dieser Gemeinderatssitzung wär der Straßenausbau Irensfelden – Netzstuhl. Hierzu hatten sich zahlreiche Grundstücksanlieger eingefunden, die von der beabsichtigten Baumaßnahme betroffen werden.
Bürgermeister Kleikamp erläuterete eingangs kurz die beabsichtigte Ausführung der Straßenbaumaßnahme. Desweiteren die von den einzelnen Anlieger benötigten Grundflächen. Kleikamp bat darum beim Grunderwerb auch der Gemeinde entgegenzukommen, da die Straßenbaumaßnahme mit nahezu 1,1 Mill. DM veranschlagt ist und von seiten der Gemeinde im Interesse der dortigen Anlieger ausgebaut wird. Im gegenseitigen Benehmen wurde dann auch der Grundstückskaufpreis festgelegt. Sind die Grundstücksverhandlungen mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen, so kann auch demnächst evtl. noch im Mai mit dem Straßenbau begonnen werden.
Ausgesprochen hat sich der Gemeinderat Windberg auch für eine evtl. Erweiterung der Straßenbeleuchtung im Ortsbereich Windberg. Demnach soll die Straßenbeleuchtung um eine Brennstelle erweitert werden beim Grundstück Brenner, wobei eine Pilzleuchte vorgesehen werden soll. Die Verwaltung wurde beauftragt, ein entsprechendes Kostenangebot für diese ergänzende Straßenbeleuchtung einzuholen. Anschließend wird der Gemeinderat eine Entscheidung treffen.
Desweiteren wurde die Aufstellung eines Verkehrsspiegels im Ortsbereich Windberg und zwar im Gebiet “Hochgarten-Riedfeld” beschlossen. Es handelt sich dabei um die unübersichtliche Einmündung im Bereich der Steinmauern. Es soll mit der Aufstellung des Verkehrsspiegels ein Beitrag zur besseren Verkehrssicherheit erfolgen.
Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, den Bereich beim Pfarrplatz instandzusetzen, um so das Ortsbild zu verschönern. An möglichen Maßnahmen ist gedacht die Verlegung eines Kopfsteinpflasters, die Setzung von Randsteinen und die Vornahme einer Begrünung. Eine Besichtigung und Festlegung durch den Bauausschuß wurde abschließend festgelegt, um so die Ausführung im notwendigen Maße abzusprechen.
Zur Kenntnis genommen wurde auch ein Schreiben des Landtatsamtes Straubing-Bogen, bezüglich des Wettbewerbes „Unser Dorf soll schöner werden“. Der Gemeinderat stellte hierzu fest, daß sich die Gemeinde im heurigen Jahr noch nicht an diesem Wettbewerb beteiligt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Erstkommunion in Hunderdorf
Sogar der Himmel lachte, als am Sonntag in Hunderdorf die festlich gekleideten Erstkommunikanten vom Pfarrheim zur nahen Kirche zogen. 26 Buben und 20 Mädchen wurden von Pfarrer Reitinger abgeholt, begleitet von den Lehrkräften Monika Döring und Eva Römpp. Pfarrer Reitinger erinnerte in seiner Festpredigt, daß dieser Tag nicht die einzige Begegnung mit Christus sein soll. Ein Kinder- und Erwachsenenchor umrahmte feierlich diese Erstkommunionfeier. Am Abend fand noch eine Dankandacht für die Jünger Christi statt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Kircheninneres in neuem Glanz
Für die Osterfeiertage präsentierte sich die Kirche in Hunderdorf in neuem Glanz. Seit dem vergangenen Herbst waren Arbeiter mit der
Renovierung und Erneuerung beschäftigt. Der Altarbereich erhielt eine Fußbodenheizung, die Kinderbänke mußten dem Scholaraum weichen.
Auch die Fresken über den beiden Seitenaltären wurden übertüncht. Über dem Marienaltar prangt nun eine lebensgroße Marienstatue – dargestellt als Immaculata – Unbefleckte Empfängnis.
Pfarrer Franz Reitinger, dem wir diese Neukonzipierung des Altarraumes verdanken, hat mit Hilfe der Behörden und der Pfarrgemeinde ein Werk begonnen, das unserer Kirche ein neues, der Zeit entsprechendes Gesicht verleiht.
Noch ist nicht alles fertig. An Stelle der beweglichen Altäre und Pulte sollen feste Volksaltäre und Ambonen treten. Die Orgel, die ihren Dienst aufgegeben hat, wird durch eine neue ersetzt werden, die an der Stelle des rechten Seitenaltars errichtet wird.
Die Kanzel, auf der seit Jahren nicht mehr gepredigt wurde, ist entfernt worden. Es ist nur zu wünschen, daß Pfarrer Reitinger auch weiterhin die Unterstützung von allen Seiten zuteil wird, wie es bisher der Fall war, damit das begonnene Restaurierungswerk vollendet wird.
In einer feierlichen Maiandacht weihte Pfarrer Reitinger die neue Marienfigur ein. Bei seiner Festpredigt meinte er, ein Kirchenjahr wäre arm ohne den Marienmonat Mai und die Marienfeste. Die Gläubigen sollten Maria als Fürsprecherin und Mutter verehren.
Die lebensgroße Marienstatue ist eine kunstvolle Holzplastik mit prachtvoll leuchtenden Farben. Sie steht auf einer Weltkugel, um die sich eine Schlange krümmt. Das Haupt Mariens ist umgeben von einem Kranz Rosen. Der Blick Mariens ist zu Gott gerichtet, als wiederholte sie die Worte bei ihrer Empfängnis: „’Siehe ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Worte.”
Unsere Bilder die prachtvolle Marienstatue und den Blick auf die neu gestaltete Kirche.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
AC – Altenclub Hunderdorf
Tagesausflug zusammen mit dem AC – Bogen nach Rummelsberg.
Abfahrtszeiten:
Neukirchen – Raiffeisenbank: 7.00 Uhr
Steinburg – Bus-Berger: 7.10 Uhr
Hunderdorf – Bahnhof: 7.15 Uhr
Sieben Ecken hat das Zeichen der Rummelsberger Anstalten, Hinweis auf die „Sieben Werke der Barmherzigkeit“, die auch Grundlage für die Gestaltung des Chorraumes in der “Philippuskirche” in Rummelsberg waren.
Der Text aus dem Matthäusevangelium, wie er unten abgedruckt ist, ist Grundlage für den Dienst am Menschen, wie ihn die Rummelsberger Anstalten verstehen. Jesus Christus hat sich in besonderer Weise auf die Seite der Schwachen und Hilfsbedürftigen gestellt. Sein Auftrag gilt auch heute.
In unserer Zeit, die große Fortschritte auf technisch-wissenschaftlichem Gebiet und im sozialen Bereich aufzuweisen hat, stehen sie am Rande und behindern nach Meinung vieler unseren Fortschritt:
Die erziehungsschwierigen und verhaltensgestörten Kinder, die geistig oder körperlich Behinderten, die Kranken, die alten und pflegebedürftigen Menschen. Nur wenige wissen mit ihnen umzugehen. Es sind Menschen gefragt, die sich frei machen können von Vorurteilen, die über Phantasie und Liebe verfügen und Wege und Möglichkeiten suchen, um den an den Rand gedrängten und benachteiligten Menschen zu helfen, als Partner mitten unter uns leben zu können.
Die Rummelsberger Anstalten sind ein Werk der christlichen Nächstenliebe. Sie gehören zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Bei der Bewältigung ihrer Aufgaben verstehen sie sich als Partner des Staates in der freien Wohlfahrtspflege.
Zu den Rummelsberger Anstalten gehören mehr als 40 Einrichtungen. Zentrum der Arbeit und Sitz der Hauptverwaltung ist Rummelsberg, ein Ortsteil von Schwarzenbruck. Es liegt 20 km südöstlich von Nürnberg im Bundesland Bayern der Bundesrepublik Deutschland. Die Mehrzahl der Einrichtungen ist über das Gebiet von Bayern verteilt. 2.3000 Mitarbeiter werden von den Rummelsberger Anstalten beschäftigt, damit 3.600 Menschen Betreuung und Pflege erhalten können.
Rummelsberg ist auch Sitz der Brüderschaft Rummelsberger Diakone, zu der sich über 800 Männer zusammengeschlossen haben. In der Evangelischen Kirche in Deutschland ist der Diakon Träger eines kirchlichen Amtes eigener Prägung. Im Jahre 1890 hat die Rummelsberger Brüderschaft mit sieben Männern in einer Etagenwohnung in Nürnberg begonnen. 1905 siedelte die Brüderschaft nach Ankauf einer Landwirtschaft und Errichtung einer „Erziehungsanstalt“ nach Rummelsberg über. Die Diakone der Rummelsberger Brüderschaft bilden den Kern der Mitarbeiterschaft der Rummelsberger Anstalten.
Sie arbeiten darüber hinaus in vielen Arbeitsgebieten der Kirche und Diakonie, z.B. in der Jugendarbeit, im Kindergottesdienst und Religionsunterricht, als Gemeindediakone, in der Sozialarbeit und Verwaltung, als Krankenpfleger in kommunalen Krankenhäusern, als Leiter verschiedener Einrichtungen der Diakonie, die nicht zu den Rummelsberger Anstalten gehören. Jede Begabung eines Diakons kann sinnvoll eingesetzt werden.
Ich bin hungrig gewesen und ihr habt mich gespeist.
Ich bin durstig gewesen und ihr habt mich getränkt.
Ich bin eim Gast gewesen und ihr habt mich beherbergt.
Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich bekleidet.
Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht.
Ich bin gefangen gewesen und ihr seid zu mir gekommen.
Matthäus 25
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Maibaumaufstellen in Gaishausen
Die FFW Gaishausen stellte auch heuer wieder vor dem Feuerehrgerätehaus einen vom Feuerwehrkameraden Feldbauer gestifteten, mit Kränzen und weißblauen Bändern geschmückten Maibaum auf.
Unter Beteiligung zahlreicher Dorfbewohner wurde dieser alte Brauch zu einem kleinen Fest, wobei auch für das leibliche Wohl gut gesorgt war. Feuerwehrkam. Kronfeldner spendierte hierzu auch noch ein gegrilltes Spanferkel. Einige “eiserne Feuerwehrmänner” hielten bis in die Morgenstunden aus u. bewachten den Maibaum, damit er nicht gestohlen wurde.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Staffel- und Sportplatzfest des LC-Tanne
Der LC Tanne im SV Hunderdorf veranstaltet am 4. und 5.6.80 (Fronleichnam) in Verbindung mit dem 3. Staffelfest ein Sportplatzfest im neuen Sportzentrum, zu dem alle Sportler und alle sportfreudigen Bürger der Gemeinde Hunderdorf herzlich willkommen sind.
Alle schon ein- oder mehrmals tätig gewesenen Kampfrichter(innen) möchten sich am Mittwoch u. Donnerstag zur Verfügung stellen.
Das Programm:
Mittwoch, 4.6.80 im Sportzentrum
18.30 – 20.30 Uhr Meisterschaften im Dreikampf (50/75/100 m Weitspr./Kugel/Ball) für alle-Mitglieder des SV Hunderdorf, auch für Altersklasse 32 Jahre u. älter. Jeder Teiln. erhält eine Urkunde, bei entspr: Punktzahl die Mehrkampfnadel. Unkostenbeitrag DM 1,00. Anmeldung bis 19.30 Uhr im Sportheim möglich.
21.00 Uhr Siegerehrung für den Dreikampf, Durchführung: LA-Kreissportwart Helmut Schlegel
21.30 Uhr Ehrung verdienter Sportler des LC Tanne durch den Landrat Ingo Weiß und den Bezirksjugendleiter Heinrich Pflügl.
20.00 Uhr Fußballspiel der Leichtathletinnen TSV Bogen gegen LC Tanne.
Donnerstag, 5.6.80 (Fronleichnam)
12.30 Uhr Fußballspiel: Hunderdorf II — Neukirchen II
14.30 Uhr Staffelfest auf der Ortsrunde, Ablauf und Wettbewerb wie bisher, Anmeldungen möglich bis 30 Min, vor dem jeweiligen Wettbewerb (bis 15.00 Uhr in der Schulturnhalle, nach 15.00 Uhr auf dem LKW).
18.00 Uhr Fußballspiel: Hunderdorf I — Neukirchen I
18.45 Uhr Siegerehrung zum Staffelfest im Sportzentrum
19.45 Uhr Fußballspiel: Freie Jugendgruppe Mitterharthausen —LC Tanne
21.30 Uhr Ehrung einer Bayerischen Meisterin
Verabschiedung Abt.-Leiter D. Klug und Vorstellung der neuen Abt.-Führung.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Pokalturnier im Stockschießen
Der Hunderdorfer Eisstock-Club veranstaltete zwei Pokalturniere mit jeweils 17 Mannschaften. Dabei konnten die Einheimischen auch beachtliche Erfolge erzielen. Von den drei teilnehmenden Mannschaften aus Hunderdorf wurden je ein 2., ein 6. und ein 17. Platz belegt. Der SV Windberg landete auf den Plätzen 4, 8 und 11. Abteilungsleiter Sachs begrüßte die Gastmannschaften und überreichte am Ende des Turniers an die ersten sieben Moarschaften einen Pokal. Während am Samstag Petrus mit den Schützen ein Einsehen hatte, mußten die Spiele am Sonntag bei regnerischem Wetter durchgeführt werden. Die Sportler zeigten sich jedoch „wetterbeständig” und beendeten auch an diesem Tage das begonnene Turnier. Unser Bild zeigt die Mannschaft von Hunderdorf, die den 2. Platz mit drei verlorenen Spielen belegt hat.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
27 Feuerwehrkameraden ausgezeichnet
Windberg: Für langjährige aktive Mitgliedschaft überreichte Landrat Ingo Weiß im Namen des Freistaates Bayern Urkunden und Ehrenzeichen.
Mit einem besonderen Ehrenabend würdigte die FFW-Windberg langjährige, größtenteils aktive Mitgliedschaft von 27 Kameraden. Kommandant Helmut Haimerl konnte für den erkrankten 1. Vorstand Rupert Feldmeier neben zahlreich erschienenen FFW-Kameraden und vielen Ehrengästen besonders Landrat Ingo Weiß begrüßen. Haimerl zeigte sich erfreut, daß nach 7 Jahren seit der letzten Ehrung wieder so viele Kameraden aus den Reihen der FFW-Windberg für langjährige, größtenteils aktive Mitgliedschaft geehrt werden könnten. Für die junge Generation müsse diese Pflichterfüllung und langjährige Treue Vorbild und Ansporn zugleich sein.
Die Leistungen der heute für 40- oder gar 50-jährige Mitgliedschaft ausgezeichneten Kameraden seien umso höher einzuschätzen, hob Kreisbrandinspektor Wanninger hervor, da sie mit nicht so modernem Gerät arbeiten konnten, wie dies heute der Fall ist, und somit mit noch mehr Idealismus an die Sache gegangen werden mußte, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Landrat Ingo Weiß stellte heraus, daß er gerne wieder einmal zu einem offiziellen Anlaß nach Windberg gekommen sei. Jedesmal wenn er eine Ehrung von langjährigen aktiven Kameraden vornehmen dürfe, stelle er sich die Frage nach den Gründen, daß immer wieder junge Leute zur Feuerwehr stoßen und die anderen dem Verein so lange treu bleiben. Ein wichtiger Grund sei sicher, daß in dieser Organisation jeder selbst einen Beitrag dazu leisten könne, sein eigen Hab und Gut zu schützen. Ferner bedeute es für viele auch eine Ehre, den Feuerwehrrock tragen zu dürfen und Einsatzbereitschaft und Leistungswillen ständig durch Übungen und Leistungsprüfungen erneut unter Beweis stellen zu können.
Schließlich verstehe es die Feuerwehr auch, Geselligkeit und Kameradschaft in zahlreichen Festlichkeiten und sonstigen Anlässen zu pflegen.
Landkreis und Gemeinden – so fuhr der Landrat fort – könnten die Arbeit der Feuerwehr nur insofern anerkennen, als sie nötigen finanziellen Mittel für Ausbildung und Ausrüstung geben. Ein kleines Zeichen des Dankes und der Anerkennung seien aber auch die Ehrungen, die verdienten langjährigen Mitglieder der Feuerwehr durch den Freistaat Bayern überreicht werden. So freue er sich heute, an elf Kameraden der Windberger Feuerwehr Urkunden und Ehrenzeichen für treue Dienste im Namen von Innenminister Tandler überreichen zu dürfen.
Das Ejrenzeichen in Solber mit Urkunde für 25-jährigen aktiven Dienst erhielten: Peter Faltl jun., Josef Hafner, Max Hafner, Manfred Hiller, Anton Kittenhofer jun., Arthur Päßler, Otto Schötz, Ludwig Wagner jun. und Josef Wurm.
Das Ehrenzeichen in Gold mit Urkunde für 40-jährige aktive Dienstzeit erhielten: Heinrich Hartmannsgruber und Johann Zitzelsberger.
Weiter erhielten durch Bürgermeister Kleikamp 16 Kameraden Urkunden für langjährige Mitgliedschaft in der FFW-Windberg. Mit dem Dank für die Treue überreichten Kleikamp und Haimerl Ehrenurkunden für 50-jährige FFW-Zugehörigkeit an Johann Auerbacher, Anton Kittenhofer sen., Josef Ring und Josef Kräh.
Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Max Bugl sen., Josef Dorfner sen., Anton Edbauer, Georg Obermeier sen., Albert Schmidbauer und Alfons Schmidbauer sen.
Für 25-jährige FFW-Zugehörigkeit konnten Ehrenurkunden in Empfang nehmen: Alfons Frankl sen., Alfons Haimerl, Josef Wagner, Ludwig Wagner sen., Josef Zollner und Xaver Zwickenpflug.
Mit der Bitte um weitere gute Zusammenarbeit zum Wohle des Nächsten schlossen Kommandant Haimerl und Bürgermeister Kleikamp den gut gelungenen Ehrenabend.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.05.1980
Beim Ostbesuch Kontrolle bis zur Unterhose
Kreisverband der Jungen Union besuchte die ehemalige Reichshauptstadt Berlin — Besichtigungen, Vorträge, Diskussionen
Straubing – Bogen. Einen Einblick in die gegenwärtige Situation und besondere Lage Berlins gewannen 55 Mitglieder des Kreisverbandes Straubing-Bogen. Vier Tage lang waren sie in Berlin, wobei Besichtigungen, Vorträge und Diskussionen über das Verhältnis zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR nach den Ostverträgen sowie über die Stellung Berlins auf dem Programm standen. Neben einem Theaterbesuch konnte man auch die Truppenparade der alliierten Streitkräfte in Berlin auf der Straße des 17. Juni mitverfolgen. Am eigenen Leib spürte so mancher Fahrtteilnehmer die strengen Kontrollen der DDR-Behörden beim Grenzübergang nach Ost-Berlin. Am Ende der Fahrt konnte dem Slogan „Berlin ist eine Reise wert“ wahrlich zugestimmt werden.
Unter der Reiseleitung von stellvertretenden Kreisvorsitzenden Josef Breu stand die viertägige Fahrt der JU Straubing-Bogen nach Berlin. Nach neunstündiger Fahrt, mit entsprechend langen Aufenthalten bei den Grenzübergängen der Transitstrecke kamen die 55 Teilnehmer in Berlin an. Die Unterbringung in, einem äußerst unkonfortablen Hotel entschädigte die Nähe zum Kurfürstendamm. Bereits am ersten Abend konnten Kontakte zur einheimischen Bevölkerung geknüpft worden.
Am zweiten Tag war eine dreieinhalbstündige Stadtrundfahrt angesetzt. Gisela Jöhren, eine waschechte „Berlinerin“ führte zu den markanten Punkten der Berlins, dem Brandenburger Tor, dem
Luftbrückendenkmal, der Gedächtniskirche, dem Olympia-Stadion, den Flughafen Tegel, den internationalen Congress-Center um zum sowjetischen Ehrenmal (an der Straße des 17. Juni), an dem heute noch Sowjetsoldaten postiert sind. In der Bernauer Straße konnte man beim Blick über die Mauer bereits die erste Eindrücke von der Todessgrenze gewinnen.
Die Reiseleiterin zeigte bei der Stadtrundfahrt auch die sozialen und historischen Hintergründe Berlins deutlich auf. Um das Problem der Bebauung dar Stadt kennenzulernen, besichtigte man Stadtteile, in denen moderne Architektur mit vorstädtlichen kleinen Häusern und Parkanlagen sowie Grünflächen verbunden wurden. In den alten Häusern, die dringend einer Renovierung oder Neuerbauung bedürfen, wohnen größtenteils die über 200 000 in Berlin lebenden Ausländer. In Plötzensee besuchte die Reisegruppe die Gedenkstätte, die für die Opfer der Hitlerdiktatur errichtet wurde.
Reichstag besichtigt
Bei der anschließenden Führung durch den Reichstag informierte ein Vertreter vom Besucher-dienst über die Geschichte des Gebäudes. In einem Abriß erläuterte er die Verwendung des Gebäudes im Deutschen Reich bis zum Brand und der Wiedererrichtung. Heute werden im Reichstag europäische Veranstaltungen und Sitzungen sowie Tagungen von Ausschüssen des Bundestages abgehalten. Die Grenze zu Ost-Berlin zerschneidet nun das Gelände des Reichstages. Das frühere Reichstagspräsidentengebäude gehört jetzt zum Ortsteil der Stadt.
Vom Reichstag aus konnten die Absperrungsanlagen sowie der Todesstreifen der Grenze und das Brandenburger Tor eingesehen werden. Nach dem Mittagessen, eine Einladung von Bundestagsabgeordneten Alois Rainer, bestand die Gelegenheit, die Dauerausstellung im Reichstag über das Thema „Fragen an die deutsche Geschichte“ zu besichtigen. Die historische Ausstellung, die vom Deutschen Bundestag veranstaltet wird, zeigt die geschichtliche Entwicklung Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert auf.
In der Stresemann Straße war man dann zu Gast im Gesamtdeutschen Institut. Die Referenten, Herr Baumann und Herr Garon, sprachen zum Thema „Das Verhältnis zwischen der BRD und der DDR nach den Verträgen“. Dabei gingen die Redner auf die Vertragspolitik, die Vereinbarungen und Abkommun, die mit der DDR getroffen wurden, ein. Neben den Bemühungen und laufend geführten Gespächen der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik würden mit der DDR noch Verhandlung auf dem Gebiet des Rechtsverkehrs, über das Zustandekommen einer Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik, über Kultur- und Verkehrsfragen sowie über weitere Maßnahmen zur Normalisierung des gegenseitigen Verhältnisses geführt. Anschließend gingen die Referenten auf die zahlreichen speziellen Fragen der JU-Mitglieder ein. Am Abend bot sich die Gelegenheit, die Abschiedsvorstellung von Grete Moosheim im Stück „Das Haus am See“ im Theater am Kurfürstendamm mitzuerleben. Als weiterer prominenter Künstler wirkete Rudolf Platte mit.
Ostberlin: Anstehen beim Eierkaufen
Am dritten Tag besichtigte man Ost-Berlin. Mit der S-Bahn, die sich in äußerst schlechten Zustand befindet (Bahnhöfe und Züge) und von der DDR auch im Westen verwaltet wird, fuhr man bis zum Grenzübergang Friedrichstraße. Mit der Wartezeit dauerte die Abfertigung an der Grenze eine Stunde. Bei einer Stichprobenkontrolle hatte sich ein Fahrtteilnehmer der Jungen Union bis auf die Unterhose zu entkleiden. Ein Zwangsumtausch von 6.50 DM in Ostmark mußte außerdem vorgenommen sowie die Visagebühr von 5 DM gezahlt werden. Anschließend war Gelegenheit, historische Bauwerke in Ost-Berlin zu besichtigen. Die Wachablösung am Mahnmal für Faschismus und Militarismus mit der Gedenktafel des Unbekannten Soldaten konnte mitverfolgt werden. Auf der „Straße unter den Linden“, die das Brandenburger Tor mit dem Alexanderplatz verbindet, verglich man in den Schaufenstern das Warenangebot. Neben der Feststellung, daß die Grundkonsumgüter sehr preiswert sind, blieb die Tatsache, daß alle anderen „Luxusgüter“ preislich sehr hoch liegen. In Ost-Berlin nahm man auch das Mittagessen ein. Bei überfüllten Gaststätten und Lokalen musste man vor der Türe wie bei allen anderen Einkäufen sich ebenfalls anstehen. Die Bedienung in Restaurant hatte man dann selbst vorzunehmen.
Ausländerproblem diskutiert
Am Nachmittag war man dann zu Gast im Informationszentrum Berlins. Der Referent für Öffentlichkeitsarbeit des Senats von Berlin, H. Ciska, sprach über die Situation Berlins. Dabei wurden vor allem die Zufahrtswege, die Transitwege, nach Berlin sowie die Verkehrsanbindung an die BRD erörtert. Der Referent betonte, nach den Verträgen seien die Reisezeiten von und nach Berlin „kalkulierbarer“ geworden und nicht so sehr der Willkürlichkeit der DDR-Behörden ausgesetzt. Der schlechte Zustand der Autobahnen (Transitstrecken) wurde seitens der JU bemängelt. Dies mit der Begründung, daß die Bundesrepublik jährlich in den achtziger Jahren bereits 525 Millionen DM Transitpauschale sowie weitere Zahlungen für den Straßenbau an die DDR entrichte.
Anschließend sprach der Referent über das in Berlin herrschende Ausländerproblem. Über Ost-Berlin seien jährlich enorme unkontrollierbare Größen an illegalen Grenzübertritten zu verzeichnen gewesen. 200 000 Ausländer seien derzeit in Berlin registriert. Nach Istanbul und Ankara „sei“ Berlin mit 100 000 Türken die „drittgrößte Stadt der Türkei“. Außerdem wurde das Problem Asylanten und Sozialhilfe angesprochen. Ciska informierte noch über die wirtschaftliche Bedeutung Berlins mit ihren Schwerpunkten Elektro- und Pharmaerzeugnissen. Durch das fehlende Hinterland entstünden Platzschwierigkeiten bei der baulichen Ausdehnung. Über eine Überalterung der Stadt könne nicht hinweggesehen werden. Während im Bundesdurchschnitt sich 16 Prozent der Bevölkerung im Rentenalter befänden, seien es in Berlin 23 Prozent. Dazu betonte der Referent, daß dringend Arbeitskräfte von den Bundesländern nach Berlin angeworben würden. Abschließend sprach man über den Reise- und Besucherverkehr in die DDR und Ost-Berlin und umgekehrt sowie über die Festschreibung der Oder/Neiße-Grenze.
Alljährlich zeigen die Alliierten ihre Militärbereitschaft in Berlin durch eine große Truppenparade auf der Straße des 17. Juni. Nach dem Vortrag hatte man Gelegenheit, diese Parade mitzuerleben. Am Abend stand für einzelne ein Oper-Besuch mit „Don Pasquale“ auf dem Programm. Bei der Rückfahrt am vierten Tag erfolgte eine schnelle Abfertigung an der Grenze.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.05.1980
Vereinsausflug führte nach Tirol
Hunderdorf. Am Pfingstsamstag brachen 50 Personen zum Ausflug der Fußballabteilung auf. Ziel war Alpbach, ein herrlich gelegenes Alpendorf in Tirol. Nachdem alle ihre Quartiere bezogen hatten, trafen sich alle teilnehmenden Mannschaften am Dorfplatz, um unter Blasmusikbegleitung zum Sportplatz zu marschieren. Im ersten Spiel trafen die Hunderdorfer auf eine Schweizer Mannschaft, die technisch hervorragend aufspielte, allerdings mit den engen Platzverhältnissen letztlich doch nicht zurechtkam. Mit dem Sieg über die Schweizer aus Niederweningen bei Zürich hatte man die Runde der letzten Vier erreicht, was natürlich bei allen die Stimmung hob. Am Abend saß man gemütlich beisammen, wobei dann unter den Reiseteilnehmern das „Disco-Fieber“ ausbrach. Eine echte Bauernhochzeit nach Tiroler Brauch und Sitte, mit Böllerschüssen und in Tracht natürlich, begeisterte am Sonntag einen Teil der Reisegruppe, während eine Gruppe Wanderlustiger an grünen Almen und alten Bauernhöfen vorbei eine Wanderung nach Inneralpbach machte, um dort das Bauernmuseum zu besuchen. Der Rest des Sonntags allerdings gehörte wieder dem Sport. Nach einem Sieg über die Elf des Gastgebers hatten die Hunderdorfer das Endspiel erreicht. In diesem allerdings waren die Gegner aus Erpfting (Landkreis Schongau) eindeutig besser und konnten sich den Gesamtsieg des mit acht Mannschaften besetzten internationalen Pfingstturniers von Alpbach holen. Die Rückreise am Montag führte am Achensee vorbei über den Achenpaß ins Tegernseer Land. Nach einem Aufenthalt am Tegernsee ging es dann endgültig in Richtung Hunderdorf, wo man gegen Abend wohlbehalten eintraf.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.05.1980
Neuwahlen bei der BRK-Ortsgruppe
Werner Fischer nun erster Grüppenführer —Rückblick auf erfolgreiches Jahr
Hunderdorf. Auf ein ereignisreiches Jahr blickte die BRK-Ortsgruppe bei ihrer Jahreshaupt-versammlung zurück. Neben zahlreichen freiwilligen Arbeitsstunden nahmen sich die Mitglieder auch noch Zeit, an Lehrgängen teilzunehmen. Neuwahlen brachten neue Gesichter in die Gruppenführung.
Gruppenführer Dieter Kühn konnte zur Jahreshauptversammlung der BRK-Ortsgruppe neben zahlreichen Mitgliedern auch Kolonnenführer Franz Rosenhammer und Sozialdienstleiterin Martha Hofmann begrüßen. Dieter Kühn nannte in seinem Bericht, der die letzten vier Jahre umfaßte, beachtenswerte Leistungen der Ortsgruppe. So seien 43 Dienstabende abgehalten worden. An freiwilligen Stunden seien rund 800 im Sanitätsdienst und auf dem Sportplatz geleistet worden. 120 Stunden habe man für die Altenbetreuung aufgewendet und 80mal habe man Erste Hilfe geleistet.
Die Lehrgänge seien recht eifrig und erfolgreich besucht worden: 16 Mitglieder machten den Sanitätslehrgang und 14 legten die Prüfung Stufe 2 mit dem Silbernen Abzeichen der Leistungsprüfung für den Sanitätsdienst ab. Zum Schluß seines Berichtes dankte Dieter Kühn allen, die sich im Namen des Roten Kreuzes für andere einsetzten. Des weiteren lobte er auch die gute Zusammenarbeit innerhalb der Ortsgruppe. Der Kassenbericht von Hans Greßler wurde in Ordnung befunden.
Kolonnenführer Franz Rosenhammer dankte in seinen Worten der Gruppenführung für die geleistete Arbeit. Sein besonderer Dank richtete sich an den Gruppenführer Dieter Kühn, der über zehn Jahre diese Tätigkeit zur vollsten Zufriedenheit ausführte. In gleicher Weise sprach er dem Stellvertreter Hans Schötz und dem Ausbilder Ludwig Niedermeier seine Anerkennung aus. Martha Hofmann dankte im Namen des Kreisverbandes und des Vorsitzenden Landrat a. D. Xaver Hafner allen für den Einsatz. Sie meinte, daß es bei den freiwilligen Leistungen der Gruppe nur zu bedauern sei, daß die Gemeinde so wenig Interesse für diese zeige. Sie schlug auch vor, in Zukunft auch eine Gruppenführerin zu wählen.
Nachdem die Gruppenführung entlastet worden war, wurden die Neuwahlen durchgeführt. Diese brachten folgendes Ergebnis: Erster Gruppenführer: Werner Fischer, zweiter Gruppenführer: Peter Henke, Gruppenführerin Cilli Lehner, Kassier Klaus Müller, Schriftführer Hermine Axinger. Wahlleiter Rosenhammer gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß alle Gewählten ihre Ämter ohne Bedenken annahmen und wünschte der Gruppe für die kommenden Jahre viel Erfolg und gute Zusammenarbeit.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.05.1980