1960# 04-06

Gott, der Herr über Leben und Tod, hat nach vierjährig, schwerem Leiden meine liebe Gattin, meine herzensgute Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Patin
Frau Maria Kinskofer
geb. Hilmer, Bauersehefrau von Wiespoint

nach öfterem Empfang der heiligen Sterbesakramente im 67. Lebensjahr in sein ewiges Reich aufgenommen.
Wiespoint, Wachsenberg, Plenthof, Röhrnau, 31. 3. 1960
In tiefer Trauer:
Josef Kinskofer, Gatte
Maria Hainz, geb. Kinskofer, Tochter
Enkelkinder und übrige Verwandtschaft
Trauergottesdienst am Samstag, 2. 4. Um ½ 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Mitterfels mit anschließender Beerdigung vom Leichenhaus aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.04.1960


Windberg. (Zur letzten Ruhe) Eine große Trauergemeinde versammelte sich gestern Freitag auf dem Windberger Friedhof, um dem allseits geachteten und beliebten Herrn Vinzenz Maik die letzte Ehre zu erweisen. H. Pfarrer Ach übergab den Sarg der geweihten Erde und widmete dem Verstorbenen einen ehrenden Nachruf. Herr Maik wurde am 7. 10. 1877 in Owschütz, Kreis Ratibor in Schlesien geboren. Er nahm am 1. Weltkrieg teil; in seiner Heimat war er herrschaftlicher Kutscher. Das Ende des 2. Weltkrieges brachte für ihn die schmerzliche Vertreibung aus der alten Heimat. Der Weg führte über Böhmen und Oesterreich, bis er dann endlich in Windberg eine neue Heimat finden konnte. Am offenen Grabe standen seine drei Töchter. Einer seiner Söhne fiel im letzten Weltkrieg. Der Kirchenchor sang ein Abschiedslied.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.04.1960


Hunderdorf. (Versammlung des Trachtenvereins) Heute um 20 Uhr treffen sich die aktiven und passiven Mitglieder im Gasthaus Baier. Neben der Plattlerprobe ist auch eine Aussprache über die Fahrt nach Oesterreich vorgesehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.04.1960


Als „Arnkarl“ 25 Mal im Gäuboden
Windberg.
Heute Montag feiert Landwirt Johann Auerbacher – Buchaberg sein 82. Wiegenfest. Er wurde 1878 in Radmoos bei Obermühlbach geboren. 1908 heiratete er Rosa Rosenhammer aus Rettenbach. Aus der recht harmonischen Ehe gingen mehrere Kinder hervor, von denen heute noch ein Sohn und eine Tochter ihrem Vater gratulieren können. Sein Sohn Josef starb bereits 1943, ebenso stand er bereits am Grab seiner Gattin. Der Weltkrieg 1914-18 sah in als Soldat in Frankreich. Bei allen, die ihn kennen, ist der Jubilar angesehen und beliebt. Rüstig hilft er immer bei der Bearbeitung seiner kleinen Landwirtschaft. 25mal ging der als Erntehelfer in den Gäuboden. Wir wünschen dem Jubilar zu seinem Ehrentag alles Gute und noch recht viele rüstige Jahre.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.04.1960


Blumenschmuck ist Volkstumsarbeit
Windberg.
Der Windberger Obstbauverein ehrte am Sonntag in einer Versammlung im Gasthaus Loibl 13 Landfrauen, die sich im letzten Jahr besondere Verdienste um den Blumenschmuck im Garten und Haus erworben haben. Das Vorstandsmitglied Herr Norbert Wurm, der sich als Leiter des Obstlagerhauses große Verdienste erworben hat, würdigte den Fleiß der Frauen, die sich trotz ihrer vielen Arbeit noch soviel Mühe mit den Blumen gegeben hätten. In diesem Jahr wir ein Wettbewerb veranstaltet, bei dem die Beteiligten keine weiteren Josten erwachsen würden und zu dem sich Teilnehmer in den nächsten Tagen melden könnten. Mit großem Interesse wurde die Mitteilung aufgenommen, daß es wieder gelungen sei, die Kelterei zu modernisieren, wofür Norbert Wurm besonders Landrat Hafner und Fachberater Kilger dankte, die diese Arbeiten sehr unterstütz haben. Die Obstbauern rief der Redner auf, schon jetzt Verträge über Mostablieferung abzuschließen. Kreisfachberater Kilger unterstrich besonders den Wert des Blumenschmucks; viel Freude könne daraus gewonnen werden; die dann auf das ganze Tun der Landfrau ausstrahlt und zugleich sei es ein Gegengewicht gegen die Hast des heutigen Lebens. Abschließend überreichte er den Preisträgerinnen die Ehrenurkunden: Paule Brenner, Windberg; Lotte Hornberger, Windberg; Maria Hafner, Meidendorf; Veronika Schmidbauer, Meidendorf; Emma Hartl, Meidendorf; Therese Häusler, Meidendorf; Therese Häusler, Meidendorf; Frieda Häusler, Sternhäusl; Zenta wagner, Oberbucha; Maria Meier, Ried; Fanny Schuster, Oberbcha; Martha Otto, Windberg; Berta Schmidbauer, Windberg und Hermine Wotruba, Windberg.
Verwalter Zirngibl aus Bogen gab den Obstbauern wertvolle Hinweise für die Düngung und ging auch auf spezielle Fragen unseres Gebietes ein. – Unter Leitung von Xaver Schötz aus Haselbach wurden in der Pause Heimatlieder gesungen; Herr Schütz trug auch einige passende Kurzgeschichten vor.
Im zweiten Teil der Versammlung wurden Lichtbilder gezeigt. Zuerst Musterbeispiele aus ganz Bayern, nebenher auch einige Erinnerungsbilder an Fahrten des Vereins und vorbildliche Häuser aus der Gemeinde Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.04.1960


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Wanninger u. Klier, Oberbucha, Gde. Windberg, Ausbau des Dachgeschosses … Cilli Solcher – Ehren, Gde. Steinburg, Neubau einer Garage in Stippich …
Quelle: Bogener Zeitung, 05.04.1960


150 Millionen DM flossen in den Landkreis Bogen
Tätigkeitsbericht des Landkreises Bogen für die Legislaturperiode des Kreistages
Bogen.
(Eig. Bericht) Auch ohne daß man eine neue Zeitrechnung im Landkreis Bogen einführt, wird man einst – dessen sind wir gewiß, – für das „Zeitalter des Aufstieges“ für diesen Landstrich als Stichtag den 2. Juni 1948 wählen, jenen Tag, an dem Landrat Xaver Hafner sein Amt antrat und die Geschicke des Landkreises in einer Art und Weise leitete, die für die Kreisbevölkerung schlechterdings bewundernswert, für seine vorgesetzten Dienststellen aber zumindest anerkennenswert und lobenswert ist.
Mittlerweilen sind fast 12 Jahre ins Land gegangen und der Landkreis Bogen hat innerhalb dieser Zeitspanne einen Aufschwung genommen und einen Wandel zum Guten erfahren, den sich damals auch die größten Optimisten nicht hätten träumen lassen. Gewiß, es sei nicht verkannt, daß noch nicht alle so ist, wie es sein sollte, daß noch viel Arbeit zu leisten ist. Aber schon allein das, was bisher geleistet wurde, hat den Beweis dafür geliefert, daß die Arbeit an diesem nicht von der Natur, wohl aber von den Menschen vernachlässigten Landstrich des Schweißes der Edelsten wert ist, und daß es sich lohnt, Mittel und Wege zu suchen, zu finden und zu begehen, die als Anschlußstraßen zum westlichen Wohlstand und zu einem erhöhten Lebenstandard führen. Er wurde aber auch – und das scheint uns fast noch wichtiger – der Beweis dafür geliefert, daß die im ostbayerischen Raum und damit auch im Landkreis Bogen investierten Gelder nicht verloren sind, sondern (wenn auch erst in Jahrzehnten) reichlich Zinsen bringen werden.
Alle die hier ausgesprochenen Behauptungen unterstreicht in reichem Maße ein 164 Seiten umfassendes Büchlein das vom Landratsamt Bogen herausgegeben wurde, und das Landrat Hafner zum Verfasser hat. Das Büchlein trägt den Titel „Der Landkreis Bogen – Rückschau auf 11 Jahre Aufbau seit der Währungsreform, insbesondere auf die Leitungen in der abgelaufenen Verwaltungsperiode vom 1. Mai 1956 bis 1960“. Es ist die zweite Ausgabe dieser Art, nachdem die erste Ausgabe 1956 erschienen war. Wie sein Vorgänger gibt es Aufschluß über die nun zu Ende gehenden Legislaturperiode des Kreistages geleistete Arbeit, greift aber – und das macht die Lektüre dieses Büchleins besonders interessant – in fast allen Gebieten bis in die Zeit der Währungsreform zurück. In seiner Gesamtheit ist das Büchlein eine Fundgrube für jeden, der sich für den Landkreis Bogen interessiert (in erster Linie sollten dies ja die Bewohner dieses Landstriches selber sein), es bildet aber ein ausgezeichnetes Lahr- und Anschauungsmaterial für die mittleren und oberen Klassen der Volksschulen, für die gewerblichen und landwirtschaftlichen Schulen, für alle Fortbildungsbeflissenen jeden Alters, und darüber hinaus ein Nachschlagewerk, das über alles Wissenswerte, was den Landkreis Bogen betrifft, erschöpfend Auskunft gibt.
Der Hauptteil ist dem Rechenschaftsbericht gewidmet und umfaßt in der Hauptsache die Jahre 1956-1959, wenn es auch manchmal nicht zu umgehen war, zur besseren Unterstreichung der errungenen Erfolge auch noch auf die Jahre vorher, und zwar in erster Linie auf die Zeit nach der Währungsreform zurückzugreifen. Man kann ersehen, was für die öffentliche Sicherheit und Ordnung, was für das Feuerschutzwesen, was für das Schulwesen, das Gesundheits- und Veterinärwesen, das bau-, Wohnungs- und Siedlungswesen und das Straßen und Wegebauwesen getan worden ist. Der Land- und Forstwirtschaft ist ebenso ein Kapitel gewidmet, wie dem Obstbau, wie dem Gewerbe und der Industrie, dem Geldwesen, dem Handel und eem Verkehr, sowie der Energiewirtschaft.
In einem Schlußteil faßt sodann Landrat Hafner all das noch einmal kurz zusammen, und kommt zu dem beachtenswerten Schluß: „Die Landkreisverwaltung war ernstlich bemüht, die von den Kreisorganen (Kreistag und Kreisausschuß) als besonders vordringlich bezeichneten Maßnahmen in die Tat umzusetzen. Sie war an der erfreulichen Aufwärtsentwicklung wesentlich beratend, helfend und fördernd beteiligt u. hat fruchtbare Arbeit geleistet. Es ist dem Kreis gelungen, im Verhältnis zur Steuerkraft gewaltige Maßnahmen durchzuführen, die Schaffung von Arbeitsplätzen weiter voranzutreiben und eine Selbstverwaltung auszubauen, die sich sehen lassen kann … Das Volksschulwesen ist durch die Neuerrichtung von zehn Volksschulhäusern, fünf Lehrerwohnhäusern, die Schaffung von elf neuen Lehrsälen, das Berufsschulwesen durch die Errichtung eines neuen Gebäudes für die Gewerbliche Kreisberufsschule sowie durch die Zusammenlegung der bisherigen Schulstellen in fünf größere landwirtschaftliche Berufsschulverbände sowie durch die Errichtung und dem Umbau einer Landwirtschaftsschule in Mitterfels, sowie eines modernen Hauses für die hauswirtschaftliche Abteilung und das Mittelschulwesen durch die Errichtung von Aufbauzügen in Bogen ausgebaut worden. Außerdem entstand ein Schullandheim … Die Notlage auf dem Gebiet des Wohnungswesens wurde durch die Schaffung von über 5000 Räumen mit 35 Millionen DM Gesamtkosten wesentlich gemildert, wenn sie auch nicht ganz beseitigt werden konnte. Seit der Währungsreform konnte über 6000 Personen Wohnraum zugeteilt werden … Zusammenfassend wurden seit der Währungsreform zur Linderung der Not Maßnahmen im Gesamtbetrag von 150 591 030 DM durchgeführt. Diese Zahlen sprechen davon, daß der Landkreis in seiner Geschichte noch nie diese gewaltige Aufbauarbeit geleistet und zu verzeichnen hatte.“ – Landrat Hafner müßte nicht derjenige sein, als den wir ihn kennen, wenn er sich dem Erreichten zufrieden geben würde. So sagt er auch in seinem Schlußwort: „Trotzdem können wir uns aber mit dem Erreichten noch nicht zufrieden geben, da von einer Gesundung noch lange keine Rede sein kann.“ Und so schließt er denn auch sein Büchlein ab mit der Aufzählung all der Aufgaben, die dem nun neugewählten Kreistag zur Erledigung in den kommenden sechs Jahren zugedacht sind“     wkg
Quelle: Bogener Zeitung, 06.04.1960


Bürgermeister-Kandidat Amann zurückgetreten
Windberg.
Die in Windberg erforderliche Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters wird nicht stattfinden, da der bisherige Bürgermeister Karl Amann seine Kandidatur zurückgezogen hat. Es wird also eine Nachwahl stattfinden, deren Termin noch nicht feststeht und vom Landratsamt festgelegt wird. Nach den gesundheitlichen Vorschriften muß diese Nachwahl innerhalb der nächsten drei Monate erfolgen.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.04.1960


12-Uhr-Läuten aus Windberg
Windberg.
Am Montag war ein Aufnahmewagen des Bayerischen Rundfunks in Windberg, um das schöne Geläute der Pfarrkirche aufzunehmen. Es wird in der Sendung „12-Uhr-Läuten“ zu hören sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.04.1960


Windberg. (Zuzug) In dieser Woche zieht Herr Ludwig Obermeier aus Offingen nach Windberg in das Haus, das er von seinem Vater erbte. Obermeier ist jetzt als Maurerpolier bei der Firma Schuhbauer beschäftigt.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.04.1960


Was tut man wenn?
Lehrreiche Monatsversammlung der Rotkreuz-Gemeinschaft
Hunderdorf.
Gestern waren sie wieder alle im Dienstraum bei Weinzierl versammelt, die alten und die neuen Jünger Dunants, um aus berufenem Munde zu lernen, für den Ernstfall, d. h. bei Unglücksfällen und Katastrophen, vorbereitet zu sein. Die Gruppenführung hatte den Ausbildungsleiter und Katastrophenschutzbeauftragten des BRK-Kreisverbandes Bogen, Rupert Niedermeier, eingeladen. Zunächst behandelte der Referent kurz den Stoff der vierten Doppelstunde der Grundausbildung für die Erste Hilfe und zeigte auf, was bei lebensbedrohenden Verletzungen zu tun ist. Da der Verletzte oft in weinigen Minuten verbluten kann, ist gerade hier sofortige Hilfeleistung nötig. An einzelnen Stellen des Körpers können die Schlagadern gegen die darunter liegenden Knochen leicht abgedrückt werden, und zwar an den Schläfen, am Unterkiefer, am Hals, unter dem Schlüsselbein, am Oberarm, an Oberschenkel und im Bauchraum. Dieses Abdrücken wurde auch geübt und auch das anschließende Anlegen eines Druckverbandes und Abbinden des verletzten Gliedes.
Der Aufbau des internationalen Roten Kreuzes sowie des Deutschen und des Bayerischen Roten Kreuzes wurde besprochen; sollen doch die aktiven RK-Mitglieder auch über ihre Organisation einigermaßen Bescheid wissen. Abschließend hielt Niedermeier einen lehrreichen Lichtbildervortrag über die Sanitätsausbildung. Daß die Pflege der Kameradschaft in der Gemeinschaft des Roten Kreuzes nicht zu kurz kommt, bestätigte sich in einem einstündigen gemütlichen Beisammensein. Es wurde angeregt, bei günstiger Witterung ein Planspiel im Freien durchzuführen. Diesem Ersuchen wird der Kreisbeauftragte gerne nachkommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.04.1960


Gestern nachmittag 13 Uhr starb meine liebe Mutter
Frau Marie Aberle
aus Peikersdorf/Schlesien
zuletzt Rentnerin in Windberg

im Alter von 72 Jahren selig im Herrn.
Windberg, Berlin, 6. April 1960
Der tieftrauernde Sohn
Alfred Süßbrich
und alle Verwandten
Beerdigung Donnerstag 13.30 Uh rin Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.04.1960


Stottererheilkurs in Kloster Windberg bei Bogen
Windberg.
Vom 2. bis 12. Mai findet im Jugendheim des Klosters Windberg ein Stottererheilkurs statt. Unter der Leitung von Prof. Oskar Fitz aus Wien, einer bewährten Autorität für Sprachheilkunde, und zwei weiteren Fachkräften werden männliche jugendliche Sprachbehinderte aller Art behandelt. Die Kosten belaufen sich auf ca. 60 DM pro Person. Unbemittelte erhalten auf Wunsch Ermäßigung. Anmeldungen bis 16. April an die Caritas-Zentrale Regensburg, Vondertannstraße 7. Windberg ist von der Station Hunderdorf (Strecke Straubing – Cham) bequem zu erreichen. Angaben über die Bezahlung der Kursgebühren mögen den Angaben von Name, Geburtsdatum, Wohnort der Kinder und Adresse der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten beigefügt werden. Die Einberufung zum Kurs erfolgt durch Einzelnachricht.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.04.1960


Windberg. (Zur letzten Ruhe) Gestern Donnerstag nachmittag versammelte sich eine Trauergemeinde auf dem Windberger Friedhof, um der Rentnerin Marie Aberle aus Windberg die letzte Ehre zu erweisen. Am offenen Grabe gedachte Herr Pfarrer Sommer aus Bogen der Verstorbenen. Sie wurde 1888 in Peikersdorf (Schlesien) geboren. Schmerzlich traf sie nach dem Kriege die Vertreibung aus der Heimat; einsam und bescheiden lebte sie seitdem in Windberg. Die Heimatvertriebenen von Windberg und der VdK legten am Grab einen Kranz nieder.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.04.1960


Windberg. (Vom Trachtenverein) Am Samstag findet im Vereinslokal eine Versammlung mit Plattlerprobe statt. Außerdem werden die Fahrt nach Österreich und verschiedene andere Angelegenheiten besprochen. Die Fahrtteilnehmer werden gebeten, zu dieser Versammlung zu erscheinen.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.04.1960


Windberg. (Monatsversammlung des BRK) Heute abend treffen sich die BRK-Mitglieder zur Monatsversammlung im Gasthaus Loibl. – Vollzähliges Erscheinen wird erwartet.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.04.1960


Gott, der Herr über Leben und Tod, holte gestern früh 9 Uhr meine liebe Gattin, unsere gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Patin
Frau Josepha Bugl
geb. Diewald – Austragslandwirtsgattin in Lindfeld

nach kurzer schwerer Krankheit, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten im Alter von 65 Jahren, heim in sein ewiges Reich.
Lindfeld, Lauterbach, Salching, den 11. April 1960.
In tiefer Trauer:
Jakob Bugl, Gatte
Johann Bugl, Sohn, mit Gattin
Josepha Heinrich, Tochter, m. Fam.
Anna Alt, Schwester
und übrige Verwandtschaft.
Gottesdienst mit darauffolgender Beerdigung am Dienstag vormittag 9 Uhr in der Pfarrkirche in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1960


Hunderdorf. (Josefa Bugl gestorben) Am Sonntag früh starb überraschend nach kurzer, schwerer Krankheit die Austragslandwirtin Josefa Bugl von Lindfeld. Sie hatte 1925 zusammen mit ihrem Ehemann Jakob Bugl das elterliche Anwesen übernommen. Ein Sohn und eine Tochter gingen aus ihrer Ehe hervor. Ihr Leben hatte sie ganz in den Dienst ihrer Familie gestellt und war ausgefüllt mit Arbeit und Sorge, bis sie der Tod erst 65jährig nun hinwegraffte.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.04.1960


Hunderdorf. (Badezeit) Am Gründonnerstag ist in der Zeit von 15 – 16 Uhr das Bad im Schulhaus geöffnet und der Allgemeinheit zugänglich.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.04.1960


Frau Loibl 75 Jahre
Windberg
. In dieser Woche kann Frau Kreszenz Loibl aus Windberg das 75. Wiegenfest feiern. Sie wurde als Kind der Familie Schröttinger in Apoig, Gemeinde Windberg, geboren und heiratete 1911 den Sattlermeister Siegmund Loibl aus Ittling. Neben der Sattleirei führte sie eine Krämerei und seit 1937 auch die Gastwirtschaft. Seit 1944 betrauert Frau Loibl ihren Pflegesohn, der in Rußland fiel und 1946 mußte sie am offenen Grabe ihres Gatten stehen, der als langjähriger Bürgermeister die Geschicke Windbergs gelenkt hatte. Die Jubilarin arbeitet in voller Rüstigkeit noch im Haushalt und in der Wirtschaft mit, die jetzt von ihrer Pflegetochter geführt wird. Fünf Enkelkinder aus der Familie ihrer Ziehtochter können der guten Oma gratulieren. Übrigens feiert Frau Loibl in diesem Jahr noch ein Jubiläum: Seit 45 Jahren ist sie Leserin unserer Heimatzeitung. Die Jubilarin erfreut sich allgemeiner Hochschätzung und Beliebtheit und wir wünschen ihr zu ihrem Fest von Herzen alles Gute.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.04.1960


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind folgende Baugesuche eingereicht worden: … Resch Willi, Gottesberg, Gde. Windberg, Umbau des Wohnhauses … Hastreiter Maria, Ebenthann, Gde. Gaishausen, Neubau von zwei Grünfuttersilos; … Fronauer Beda, Wegern, Gde. Steinburg, Neubau eines Wohnhauses; Häusler Anton, Haselquanten, Gde. Steinburg; Anbau einer Stallung; …
Quelle: Bogener Zeitung, 15.04.1960


Hunderdorf. (Ausflug der Feuerwehr) Die FFW unternimmt am 7. Und 8. Mai einen Ausflug in die bayer. Alpen. Die Fahrt wird über München – Kochel – Mittenwald – Garmisch – Ettal – Oberammergau und Hohenschwangau führen. Der Fahrpreis beträgt 16 DM. Mitglieder, die an deiner Teilnahme interessiert sind, sollen sich bis kommenden Sonntag bei Kommandant Härtenberger melden. Sollte die Beteiligung der Mitglieder nicht ausreichen, so können sich andere Interessenten anschließen. Die Abfahrt erfolgt am 7. Mai um 4 Uhr früh bei Gastwirt Baier.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.04.1960


Das hat der Mühlhiasl nicht geahnt
Neukirchen.
Ein Sorgenkind der Gemeinde Neukirchen war von jeher die Ortsdurchfahrt in Haggn. Seit Wochen wird schon an dieser Straße, die nun breiter und gradliniger wird, gearbeitet und die Zeit ist nicht mehr fern, dann ist auch diese Ortsdurchfahrt in Ordnung. Daß einmal solche Chausseen durch und in den Bayerischen Wald führen würden, das hat nicht einmal der Mühlhiasl sich träumen lassen.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.04.1960


Bogens Industriewahrzeichen verschwindet
Bogen.
Zur Zeit wird Bogens einziger großer Fabrikschornstein abgebaut. Er steht noch auf dem Gelände der Firma Anger; doch wird er von Tag zu Tag um 3-4 m kleiner. Seit Dienstag hat er schon ca. 8 m seiner ursprünglichen imposanten Höhe von 42 m verloren. Der Abbau wurde notwendig, da der Riese, der seit 1952 steht, brüchig wird und von der Firma Anger nicht mehr gebraucht wird. Er stört nur. In luftiger Höhe schwebt ein Gerüst, auf dem zwei Arbeiter der Firma Wunsch – Augsburg mit einem Kompressor die Ziegel, Stein für Stein, lösen. Und Stein für Stein wird auf die Erde geworfen. Viel Zeit nahmen schon  die Vorbereitungsarbeiten in Anspruch, In Abständen von 2 m wurden Ketten um den Schlot gelegt. Und an diesen Ketten wurde Stufe für Stufe das Gerüst hochgezogen. Den Halt hat es auch oben an den Ketten. Die Männer zwischen Himmel und Erde müssen selbstverständlich schwindelfrei sein. Das Gerüst und die Ketten, die das Gerüst halten, müssen vollkommen fest sein. Jedes Kettenglied beispielsweise ist durchleuchtet, um sicher zu gehen, daß Konstruktionsfehler ausgeschaltet sind. In etwa 10 Tagen wird der Schornstein, einziges Industriewahrzeichen Bogens, verschwunden sein. Man hätte ihn auch sprengen können, aber es wäre zu gefährlich gewesen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1960


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Hans Leretz, Straubing, Rennbahnstraße 30, Ausbau einer Stallung zu einer Wohnung in Hunderdorf … Xaver Kronfeldner, Gaishausen, Neubau eines Kamins …
Quelle: Bogener Zeitung, 22.04.1960


Hunderdorf. (Der alte Gemeinderat) trifft sich heute um 19 Uhr zu seiner letzten Sitzung in der Gemeindekanzlei. Am Montag um 19 Uhr ist die erste Gemeinderatssitzung mit dem neugewählten Gemeinderat. Neben der Vereidigung der neuen Gemeinderatsmitglieder wird auch die Wahl des Zweiten Bürgermeisters vorgenommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.04.1960


Das Schulhaus Steinburg im Rundfunk
Steinburg/Au.
Vor vier Wochen besuchte der Bayerische Rundfunk das neue Schulhaus in Steinburg, um eine Reportage über das außergewöhnliche und sehr moderne Gebäude zu verfassen. Diese Reportage wird nun am kommenden Samstag, 30. April 1960, in der Sendung „Für Eltern und Erzieher“ um 16.35 Uhr im ersten Programm gesendet. Für alle, die das Schulhaus gesehen haben und es vielleicht auch nur vom Hörensagen kennen, wird es interessant sein, die Stellungnahme des Rundfunks zu hören. Die Aufnahme leitete die Reporterin Schmidt-Groher aus München. Weiterhin waren Architekt Schnierle-München, Bürgermeister Alfons Berger und Schulleiter Alfred Müller bei der Aufnahme zugegen.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1960


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: Karl Härtenberger – Hunderdorf, Werkstattanbau mit Trockenraum, … Heribert Wirth – Birka, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Einfamilienhauses – Georg Deschl – Hofdorf, Gde. Hunderdorf, Kaminerneuerung – Josef Weindl – Eglsee, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses –
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1960


Der alte Gemeinderat wurde verabschiedet
Hunderdorf.
Zum letztenmal trafen sich am Dienstag abend die Mitglieder des alten Gemeinderates, um in einer abschließenden Sitzung ihre vierjährige Tätigkeit zu beenden. Die Tagesordnung war auf wenige Punkte beschränkt und hate in der Hauptsache zur Aufgabe noch unerledigte Beschlüsse, die schon bei früheren Sitzungen gefaßt wurden, zu protokollieren. Von den bisherigen Gemeinderäten werden nur mehr Otto Edbauer, Xaver Fuchs, Josef Steckler und Fritz Schmettlach im neuen Gemeinderat vertreten sein, während von den übrigen sechs Mitgliedern drei bei der Wahl nicht mehr kandidierten. Reiner dankte allen ausscheidenden Gemeinderäten für ihre Mitarbeit und ihre Unterstützung, die sie in den letzten vier Jahren der Gemeinde angedeihen ließen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1960


Hunderdorf. (Vom Trachtenverein) Am Samstag findet um 20 Uhr im Gasthaus Baier ein Vereinsabend mit Plattlerprobe statt. Gleichzeitig können sich hierbei die Interessierten für die Fahrt nach Oesterreich melden. Der Trachtenverein will am 11. Und 12. Juni zum Gautrachtenfest der österreichischen Trachtenvereine nach Wels fahren.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1960


Hunderdorf. (RK-Abend) Der nächste Dienstabend der RK-Gruppe Hunderdorfer findet am Montag um 20 Uhr bei Weinzierl statt. Dienstbuchanträge mit zwei Paßbildern sind mitzubringen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1960


Hunderdorf. (Von der Volksbücherei) Alle Leser der Volksbücherei, die schon seit längerer Zeit ihre ausgeliehenen Bücher nicht zurückgebracht haben, sollen diese in den nächsten Tagen abgeben, da eine Ueberholung und Durchsicht sämtlicher Bücher durchgeführt wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1960


Patrozinium in Heilig Kreuz
Windberg.
Die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz bei Windberg kann am Fest Kreuzauffindung – 3. Mai – ihr Patrozinium feiern. Dieser Anlaß wird am darauffolgenden Sonntag in sg. Kreuzbergfest festlich gefeiert, also nicht am 1. Mai, wie verschiedentlich angenommen wurde. Zu dem Fest kommen jedes Jahr viele Pilger aus dem Bayerischen Wald und aus dem Gäuboden in das schön gelegene Kirchlein am Eingang zum Bayerwald.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1960


Der neue Gemeinderat tagt zum ersten Mal
Steinburg/Au.
Der neue Gemeinderat wurde durch den Bürgermeister Alfons Berger zur ersten Sitzung am Sonntag um 13 Uhr im Gemeindesaal im neuen Schulhaus geladen. Auf der Tagesordnung stehen: 1. Vereidigung der Gemeinderäte für 6 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit, 2. Wahl des 2. Bürgermeisters, 3. Vereidigung des 1. Bürgermeisters, 4. Bericht und Ausblick auf die Lagen der Gemeinde und 5. Verschiedenes. Es ist zu wünschen, daß auch der neue Gemeinderat in die Fußstapfen des alten tritt, der in beispielhafter Aufgeschlossenheit dem Wohle der Gemeinde und dem Fortschritt in der Gemeinde diente und dabei Werke schuf, die bleibende Denkmäler darstellen. Persönliche Opfer forderten die sehr zahlreichen Sitzungen der letzten vier Jahre. So wird es auch für die Zukunft sein, denn es sind noch lange nicht alle Pläne verwirklicht und es stehen schon solche vor der Tür, die nur in gegenseitiger Zusammenarbeit und gegenseitiger Mithilfe gemeistert werden können.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1960


Der Straßenbau schreitet voran
Windberg.
Die gute Witterung der letzten Wochen hat den für die Gemeinde Windberg so entscheidend wichtigen Straßenbau Windberg – Irenzfelden sehr gefördert. Große Planierraupen haben die Erdbewegungen ziemlich abgeschlossen. Von Windberg aus wird die Rollierung in Richtung Gartenhaus – Ochsenweiher kräftig vorangetrieben. Die gute Zusammenarbeit zwischen den Arbeitern und Inspektor Grill, dem Leiter der Arbeiten, sowie Bauführer Oberberger bietet eine Gewähr dafür, daß diese Straße bald vollendet werden kann. Der Gemeinderat Windberg hatte schon im letzten Jahr beschlossen, die Straße auch noch zu teeren, falls genügend Mittel zur Verfügung stehen. Besondere Verdienste um die Straße haben sich die Einwohner der Gemeinde selbst erworben, die durch Hand- und Spanndienste einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. Auf diese Weise sind rund1500 Kubikmeter Steine bereit gestellt worden. Die Straße wird einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Hebung der mit Glücksgütern keineswegs gesegneten Gemeinde darstellen und darüber hinaus auch dem Landkreis als wichtige Querverbindung nützen. Auch der Fremdenverkehr, für den in Windberg mancherlei getan wird, wird sicher spürbar gefördert.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.04.1960


Windberg. (Ein neues Gesicht) bekommt in diesen Tagen der ehrwürdige Windberger Kirchturm. Seit Donnerstag sind Arbeiter der Firma Niedermeier aus Regensburg daran, ein großes Holzgerüst um den Turm zu legen. Wie uns H. Pfarrer Ach mitteilt, soll der Turm nun auch noch ein neues Zifferblatt und neue Uhrzeiger erhalten, nachdem im letzten Herbst bereits das Werk der Uhr erneuert wurde. Die Zifferblätter werden am Montag ausgetauscht. Die alten sind recht schadhaft und teilweise durchgeschossen.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.04.1960


Goldene Hochzeit
Meidendorf
. Das fest der goldenen Hochzeit konnten bei guter Gesundheit und im Kreise ihrer Angehörigen die Maurermeisterseheleute Rupert und Cäcilia Feldmeier begehen. Der „Motheis-Bertl“ ist als fleißiger und tüchtiger Maurer bekannt und geachtet und geht auch noch häufig seinem Geschäft nach, wenn Not am Mann ist und sein Sohn, der das Maurergeschäft übernommen hat, keine Leute hat. Aus allerkleinsten Anfängen haben sich die beiden tüchtigen Eheleute zunächst ein landwirtschaftliches Anwesen erworben und dann diesen weithin geschätzten Handwerksbetrieb aufgebaut. Zwei Töchter und ein Sohn wurden ihnen beschert, die zusammen mit Enkelkindern und Urenkel diesen Jubeltag mitfeiern konnten. Wenn auch dem „Motheis-Bertl“ seine so sauer verdienten Ersparnisse zweimal in der Inflation verloren gingen, so ließ er sich nicht unterkriegen. Er hat fleißig weitergearbeitet, um wieder einen Notgroschen für das Alter zurücklegen zu können. Sein Sonntagvergnügen ist die Arbeit in seinem „Baamagarten“, wo er Obstbäume veredelt und züchtet und mancher Garten im Bogener Landkreis beherbergt Bäume aus seiner Zucht. Wir wünschen ihm und seiner noch recht lebhaften Gattin, die noch gern zum „Bayerischen und Dreher“ das Tanzbein schwingt, noch weitere Jahre in Gesundheit und Freude.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.04.1960


Hunderdorf. (Die erste Sitzung) des neugewählten Gemeinderates findet heute um 19 Uhr in der Gemeindekanzlei statt. Dabei werden die neuen Gemeinderäte vereidigt und der Zweite Bürgermeister gewählt.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.05.1960


Wieder ein betrügerischer Vertreter
Bogen.
Die Fälle, wo Vertreter unter Vorspiegelung falscher Tatsachen gutgläubige Leute zum Kauf von irgendwelchen Gegenständen anregen, reißen nicht ab. Bei einer Familie in Hunderdorf war ein Vertreter, der eine Schreibmaschine verkaufen wollte. Er sagte den Leuten zu, daß sie bis zu einer gewissen Zeit von dem von ihnen unterschriebenen Kaufvertrag zurückstehen könnten, falls sie es sich anders überlegt hätten. Die Familie hatte es sich anders überlegt, wurde aber von der Firma trotzdem aufgefordert, die Maschine zu nehmen. Die Firma hatte keine Ahnung von den Schwindelvereinbarungen ihres „famosen“ Vertreters. Gegen den Vertreter wurde Anzeige wegen Betrugs erstattet. Die Polizei warnt alle Leute, vorsichtig bei Vertretergeschäften zu sein. Zunächst solle sich jeder genau die Bestimmungen des Kaufvertrages durchlesen, bevor er etwas bestellt. Den Redeschwall des Vertreters sollte jeder unbeachtet lassen.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.05.1960


Versuchsbohrung erreicht die 50 m-Grenze
Hunderdorf.
In diesen Tagen erreichte die Versuchsbohrung auf dem Gelände zwischen Hunderdorf und Hofdorf eine Tiefe von 50 m. Damit ist die Hälfte der vorgesehenen Tiefe von 100 m erreicht und man darf bei einigen Optimismus annehmen, daß von nun ab jederzeit mit der Erreichung jener Tiefen zu rechnen ist, in der sich Kiesschichten und damit Grundwasser einstellt. Zwar ist schon augenblicklich in dem Bohrschacht, der einen Durchmesser von 1 m aufweist, eine Wassersäule von mehr als 30 cm vorhanden, doch handelt es sich hier einstweilen nur um Überwasser, dass sich hier angesammelt hat und damit ist leider noch nichts anzufangen. Ede, Mergel, Sand und Ton wechselten bisher einander ab. Es sind also noch nicht jene Schichten erreicht, die ausgiebiges Grundwasser führen. Da der tägliche Verbrauch für Hunderdorf mit einer Grundwasserförderung von ca. 150 cbm gedeckt werden muß, darf man damit rechnen, daß nur ein starkes Grundwasser diesen Bedarf deckt. Sollte die Bohrung diese Anforderung erfüllen, hat die Gemeinde damit zu rechnen, daß die gesamte Anlage mit der Zuleitung und dem Ausbau des Hochbehälters auf rund 170 000 DM kommen wird. Da es für diese Maßnahme jedoch beträchtliche Zuschüsse gibt und durch die eingehenden Wassergelder eine Rentabilität gegeben ist, hofft man, eine Belastung des ohnehin schwachen Gemeindesäckels umgehen zu können.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.05.1960


Härtenberger wurde 2. Bürgermeister
Hunderdorf.
Zu ihrer ersten Sitzung fanden sich gestern die neuen Gemeinderäte in der Gemeindekanzlei ein. Bürgermeister Karl Reiner hieß in den Räumen der Gemeinde, in der sie zukünftig über die Belange Hunderdorfs zu beraten haben, willkommen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß alle im Hinblick auf die gemeinsame Aufgabe gut zusammenarbeiten mögen. Nach der Vereidigung schritt man zur Wahl des 2. Bürgermeisters, wofür Karl Härtenberger und Otto Edbauer vorgeschlagen wurden. Mit 6 zu 5 Stimmen konnte Karl Härtenberger diese Wahl für sich entscheiden. Mit Schreinermeister Härtenberger übernimmt damit ein verhältnismäßig junger Mann dieses Amt. Seine Tüchtigkeit im eigenen Geschäft, seine Umsicht und seine Sachlichkeit sind auch für seine neue Aufgabe die besten Voraussetzungen im Hinblick auf die kommenden Aufgaben in der Gemeinde. Anschließend befaßte sich der neue Gemeinderat kurz mit den aktuellsten Problemen der Gemeinde und dem derzeitigen Stand verschiedener Angelegenheiten. Wie ernst der neue Gemeinderat seine Aufgabe nimmt, zeigte schließlich der Beschluß, noch in dieser Woche die Arbeit in einer Sitzung aufzunehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.05.1960


Vom Standesamt
Bogen.
Das Standesamt registrierte im vergangenen Monat 19 Geburten, eine Eheschließung und fünf Todesfälle. Geburten: … Gabriele Schröttinger; Lintach; … Werner Czasa, Hunderdorf (Siedlung); … Anneliese Bogner, Grubhof, Gde. Bogenebrg; Ludwig Gstettenbauer, Schafberg, Gde. Steinburg; … Gerlinde Schuhbauer, Apoig, Gde. Hunderdorf; …
Quelle: Bogener Zeitung, 04.05.1960


Berliner Ferienkinder suchen Freude u. Freunde
Hunderdorf.
Auch heuer soll wieder durch eine Hilfsaktion vielen Berliner Schulkindern die Möglichkeit zu einem Ferienaufenthalt geboten werden. Durch freiwillige Spenden und durch Bereitstellen von Ferienfreiplätzen kann diese gute Sache unterstützt werden. Wer ein Berliner Kind während der Ferien aufnehmen will, der möchte daher am Sonntag seine Meldung in der Gemeindekanzlei abgeben.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.05.1960


Patrozinium in Hl. Kreuz
Windberg.
Am Sonntag feiert die Pfarrei Windberg das Patrozinium der Wallfahrtskirche Hl. Kreuz. 7 Uhr Beichtgelegenheit, 7.30 Gemeinschaftsmesse der Pfarrjugend mit Kommunionfeier; 9 Uhr Predigt im Freien und feierliches Hochamt; 14.30 Festpredigt, Prozession und Kreuzesfeier.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.05.1960


Josef Huber wurde 2. Bürgermeister
Windberg.
In der vergangenen Woche fand die erste Sitzung des neuen Gemeinderates statt. Herr Oberregierungsrat Dr. Osthelder fungierte als Sitzungsvorstand. Die acht Gemeinderäte Frankl Alfons, Huber Josef, Kittenhofer Anton, Schmidbauer Johann, Faltl Peter, Feldmeier Rupert, Hilmer Alfons (neu), Kraus Johann – Irenzfelden (neu) wählten Josef Huber von Irenzfelden zum zweiten Bürgermeister.
Am 19. Juni findet die Wahl des ersten Bürgermeisters statt. Bis dahin führt der zweite Bürgermeister Huber die Amtsgeschäfte. – Als weiterer Punkt der Tagesordnung wurde der Teilbebauungsplan besprochen. Der vorgelegte Entwurf für Plan-Nr. 278 (es handelt sich um 1 Hektar Siedlungsgelände) wurde einstimmig genehmigt.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.05.1960


Öffentliche Wählerversammlung
Windberg.
Am Dienstag, 10. Mai, findet um 19 Uhr im Gasthaus Deschl eine öffentliche Wählerversammlung zur Aufstellung eines Wahlvorschlags für den ersten Bürgermeister der Gemeinde Windberg statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.05.1960


Ein seltenes Fest
Windberg.
Der weit und breit bekannte Schmiedemeister Xaver Greipl von Irenzfelden feierte dieser Tage mit seiner Gattin, geb. Rabenbauer, im Kreise seiner Kinder, Enkelkinder und der übrigen Verwandtschaft des 40-jährige Hochzeitsjubiläum. Seit 50 Jahren arbeitet er schon im Schmiedeberuf. Sein Sohn Heinrich führt das Geschäft weiter. Wir wünschen dem Jubelpaar noch viele glückliche Jahre!
Quelle: Bogener Zeitung, 09.05.1960


Hunderdorf. (Der Gesangverein) trifft sich heute um 20 Uhr zu einem Uebungsabend bei Sandbiller. Wegen des bevorstehenden Sängertreffens in Teisnach werden alle aktiven Mitglieder gebeten, zu erscheinen.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.05.1960


Verkehrsunterricht in den Schulen
Hunderdorf.
Anläßlich des Weltverkehrssicherheitstages erscheinen am Samstag auf Einladung der Schulleitung Polizeimeister Strobl und Hauptwachtmeister Simmerl in der Volksschule, um die Kinder in einer eindringlichen Instruktionsstunde über die Gefahren des Straßenverkehrs aufzuklären und zugleich ihre Fahrräder auf Verkehrssicherheit zu prüfen. – Aus ihrer praktischen Erfahrung heraus konnten die Beamten den Kindern recht eindrucksvoll die Gefahren schildern, die auf sie im Straßenverkehr lauern. Die Beachtung der Verkehrsvorschriften und der Verkehrsschilder bedeutet auch für die eine Notwendigkeit, wenn sie nicht ihr Leben und das anderer in Gefahr bringen wollen. Schon der tägliche Schulweg, den viele der größeren Schüler mit dem Fahrrad zurücklegen, verlangt bei allen größte Vorsicht. Als die Schüler dann ihre Fahrräder den unbestechlichen Augen der Polizisten vorführten, gab es manche Beanstandung, und nur wenige hatten ihr Fahrrad so „in Schuß“, daß es nichts zu rütteln gab. Es wäre zu wünschen, daß die Eltern die Mängel an den Rädern ihrer Kinder beheben lassen. Der in nächster Zeit wieder angekündigte Besuch der Polizeibeamten wird beweisen, in wieweit diese Belehrung auf fruchtbaren Boden gefallen ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.05.1960


Hunderdorf. (Wasser sparen) Bis auf weiteres darf aus der Leitung wegen des geringen Wasserstandes kein Wasser zum Spritzen der Straßen entnommen werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.05.1960


Patrozinium in Hl. Kreuz
Windberg.
Am Sonntag zogen viele Gläubige aus nah und fern den Kreuzberg hinauf, um mit den Windberger Pfarrkindern des Jahrestag der Auffindung des Kreuzesholzes Christi (vor ungefähr 1600 Jahren) zu feiern. H. H. Alexander Romer, Salvatorianer aus Passau, hielt die Festpredigt. „Das Kreuz steht, auch wenn die Welt sich wendet“, war das Leitthema. Drei Punkte sollten beim Anblick eines Kreuzes immer in Erinnerung sein: 1. Kreuz und Leid bestehen, so lange die Erde besteht. 2. Das Kreuz offenbart die Güte und Herrlichkeit Gottes. 3. Das Kreuz hilft die Leiden dieser Welt zu ertragen. Nach einer feierlichen Prozession beschloß das ergreifende Lied: „Großer Gott, wir loben dich“, die Kreuzesfeier.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.05.1960


Schach dem Stottern durch Bewegungstherapie
Im Jugendheim Windberg lief erstmals ein Sprachheilkurs für Stotterer – Neuartige Behandlungsmethode bringt verblüffende Ergebnisse

Windberg. Ein ebenso ungewöhnlicher wie interessanter Kurs geht

Beim Vor- und Rückwärtsbeugen wird die richtige Atmungstechnik gelernt

am heutigen Mittwoch im Jugenheim in Windberg zu Ende: ein Sprachheilkurs für Stotterer. Oskar Fitz aus Wien, ein international bekannter Fachmann auf dem Gebiet der Sprachheilkunde und Verfasser mehrerer einschlägiger Werke, hat sowohl in der Theorie als auch in der Praxis einen ganz neuen Weg eingeschlagen. Das „Experiment“, das er mit diesem Kurs in Windberg erstmals unternahm, scheint ihm geglückt zu sein. Im Gegensatz zu der bisherigen Ansicht, daß erwachsene Stotterer „hoffnungslose Fälle“ seine und die Heilung der Sprachfehler bei Jugendlichen, die die Pubertät erreicht haben, ebenfalls  so gut wie aussichtslos sei, zeigte der zehntätige Kurs, daß durch eine neuzeitliche Behandlungsmethode ein „Schach dem Stottern“ geboten werden kann.
Oskar Fitz geht von der Ansicht aus, daß Körper, Geist und Seele eine leibliche Einheit bilden und daß in der Kehle die körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte wie in einem Brennpunkt zusammentreffen. Da wissenschaftlich bewiesen ist, daß 65 Prozent aller Stotterer in irgendeiner Form bewegungsbehindert sind, richtet sich die Heilmethode vor allem darauf, durch Bewegungstherapie eine Atem- und Stimmsicherung zu erreichen. „Man darf nicht die Symptome behandeln, sondern muß die Ursache beseitigen“, meint Oskar Fitz. Die Ursache sieht er darin, daß durch das bei Stotterern typische „hohle Kreuz“ die Muskelverbindung über Arme und Beine gesperrt ist und sich der im Rücken bildende Krampf auf das Nervensystem, sowohl zentral wie peripher, auswirkt. Der Kehlkopf wird dadurch vorgezogen und dieses Übel wird durch die Preßatmung noch verschärft, so daß vor allem bei der Aussprache der Konsonanten eine starke Spannung entsteht. Durch die Beseitigung des „hohlen Kreuzes“ wird die Atmung wieder normal und der Stotterer kann in den meisten Fällen frei sprechen – wenn er will. Er muß natürlich an sich selbst arbeiten und eine gewisse Willenskraft aufwenden, um nicht in den alten Fehler zurückzufallen.
Deshalb ist es eine der wichtigsten Aufgaben des Kruses die Gewohnheitsbildung, das heißt, der Stotterer muß sich an die richtigen Funktionen des Sprechens gewöhnen. Das kann verhältnismäßig schnell geschehen. Von den 26 Teilnehmern des Kurses im Alter von 10 bis 30 Jahren, die aus verschiedenen Gebieten Niederbayerns und der Oberpfalz kommen, konnten schon am dritten tag rund 75 Prozent das Stottern nach Belieben „ein- und ausschalten“. Das Ergebnis hat sich natürlich bis zum Kursende noch wesentlich verbessert und es zeigte sich, daß nur noch fünf von den 26 einer Nachhilfe bedürfen.
Die Bewegungstherapie, mit deren Hilfe das „Wunder“ geschieht, nennt Oskar Fitz das „Gebot der Stunde“. „Wenn ich dem Stotterer die technischen Voraussetzungen nehme, womit soll er dann noch stottern?“ meint Fitz und fügt hinzu, daß 92 Prozent der Stotterer beim Singen anstandslos artikulieren können. Dies sei ein Beweis dafür, daß auch eine kursmäßige Behandlung des Übels möglich ist, was bisher bezweifelt wurde. Dabei müsse die Bewegungstherapie als Ganzes angefaßt werden; sie erstrecke sich nicht nur auf Gymnastik zur Korrektur der Haltungsschäden, sondern auch auf das Singen und Lautbildung. Deshalb erklangen auch in den letzten Tagen im Jugendheim Windberg, laut und deutlich, frohe und lustige Lieder aus Buben- und Männerkehlen, du kein Mensch hätte feststellen können, daß hier Stotterer aller Grade ein „Konzert“ geben.
Der Erfolg und das Ergebnis des Kurses stellen der Behandlungsmethode von Oskar Fitz das beste Zeugnis aus, der übrigens in seiner Arbeit von Taubstummen-Oberlehrer Jeßler aus München und Oberlehrerin Hanna Bausch, Farnau (Baden), wirkungsvoll unterstütz wurde. Der Kurs selbst wurde von der Caritas finanziert, die Teilnehmer hatten nur die Verpflegungs- und Übernachtungskosten zu tragen. Sie fühlten sich in Windberg äußerst wohl und sie wurden gewissermaßen zu „neuen“ Menschen, denen durch die Beseitigung ihres langjährigen Übels neuer Lebensmut gegeben wurde.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.05.1960


Wasserreserven sind aufgebraucht
Hunderdorf.
Bedingt durch das trockene Wetter macht sich heuer schon zeitig ein spürbarer Wassermangel bemerkbar. Da in den letzten Tagen die Wasserreserven aufgebraucht wurden, macht die Gemeindeverwaltung darauf aufmerksam, daß ab sofort das Sprengen der Wege und Straßen, das Autowaschen, das Gießen der Gärten und Rasenstücke zu unterlassen sind. Bei Zuwiderhandlungen sieht sich die Gemeinde im Interesse der Wasserverbraucher, die zuerst vom Wassermangel bedroht sind, veranlaßt, mit Strenge einzuschreiten. Mit sofortiger Wirkung sind auch die öffentlichen Badetage im Schulbad aufgehoben.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.05.1960


Anton Kittenhofer Bürgermeisterkandidat
Windberg.
In der am Dienstag abgehaltenen Versammlung der Wählergruppe „Parteilos“ wurde mit großer Mehrheit Anton Kittenhofer als Bürgermeisterkandidat vorgeschlagen. – Es wurde beschlossen, keine Wahlaufklärungsversammlung mehr abzuhalten. Der Versammlungsleiter Wurm besprach den Straßenbau (mit Teerung) Meidendorf – Windberg und den geplanten Bau der Ortsdurchfahrt Windberg. In diesem Zusammenhang ermahnte Kittenhofer die Bevölkerung zur weiteren regen Mitarbeit bei der Ableistung von Hand- und Spanndiensten. Wahlleiter Wurm zeigte anschließend herrliche Aufnahmen von Oberbayern und der Schweiz als Reiseerinnerung an eine gemeinsame frühere Fahrt der Windberger.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.05.1960


Das Wasser ist knapp
Hunderdorf.
Wegen des großen Wassermangels in Hunderdorf wurde beschlossen, daß nur mehr von 10-12 Uhr Wasser geholt werden kann.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.05.1960


Rupert Mühlbauer 84 Jahre alt
Hunderdorf.
Am Sonntag vollendet der Austragslandwirt Rupert Mühlbauer von Bauernholz sein 84. Lebensjahr. In Hoch geboren, heiratete er 1903 Theres Betzlbacher und kaufte das Anwesen in Bauernholz, das heute seine Tochter bewirtschaftet und auf dem er sich trotz seines Alters noch immer nützlich macht. Von den sechs Kindern starben schon drei im Kindesalter, die übrigen sind verheiratet. Der Jubilar ist wohl einer der wenigen noch lebenden Männer, die im Jahre 1896 am Bau der Eisenbahnstrecke Bogen-Steinburg mitwirkten. Den ersten Weltkrieg machte er als Landsturmmann mit. Zum Geburtstag gratulieren wird und wünschen ihm einen geruhsamen Lebensabend.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.05.1960


Windberg. (Schuleinschreibung) Am Montag findet um 14 Uhr im Schulhaus die Schuleinschreibung statt. Impfscheine sind mitzubringen.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.05.1960


Windberg. (Trachtenverein) Die Mitglieder des Vereins treffen sich am Samstag um 20 Uhr mit den anderen Vereinen aus dem Landkreis bei dem Bruderverein „Felsnstoaner“ in Elisabethszell im Vereinslokal Eidenschink.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.05.1960


Erneuter Brand im Sägewerk Steinburg
Wahrscheinlich Selbstentzündung durch Bulldog – Brandschaden 10 000 – 15 000 DM
Steinburg.
Im Sägewerk Steinburg, in dem am 29. März das Kesselhaus abgebrannt war, brach am gestrigen Donnerstag gegen 17.45 Uhr wieder ein Brand aus, dem das Gattergebäude zum Opfer fiel. Man vermutet als Brandursache Selbstentzündung durch den Bulldog, der seit einigen Wochen zum Antreiben des Gatters benützt wurde.
Der Brandschaden dürfte sich auf 10 000 bis 15 000 DM belaufen. Die Feuerwehren von Steinburg, Gaishausen, Mitterfels, Neukirchen, Hunderdorf und Bogen waren an der Brandstelle erschienen und es gelang ihnen, ein Uebergreifen des Feuers auf das benachbarte Wohnhaus zu verhindern. (Aufn. W. Fischer)
Quelle: Bogener Zeitung, 13.05.1960


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt Bogen sind folgende Baugesuche eingereicht worden: …Anton Bogner – Großlintach, Gde. Oberalteich, Abbruch und Widderaufbau der Scheune mit Schupfen; … Helene Hanner – Ehrn, Gde. Gaishausen, Erneuerung des Balkons und Ausbesserung des Kamins. – …
Quelle: Bogener Zeitung, 14.05.1960


Hunderdorf. (Schuleinschreibung) Am Montag findet in der Zeit von 13 bis 16 Uhr im Lehrsaal I des Schulhauses statt. Schulpflichtig sind alle Kinder, die vor dem 2. 10. 1960 sechs Jahre alt werden. Kinder, die in der Zeit zwischen dem 2. 10. 1954 und dem 1. 1. 1955 geboren sind, können probeweise aufgenommen werden. Geburtsschein und Impfschein sind mitzubringen. Der Aushang an den Anschlagtafeln ist zu beachten.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.05.1960


Heimatkundliche Stoffsammlung erstellt
Bogen.
Bei der Bezirkslehrervereinsversammlung am Donnerstagnachmittag machte der Vorsitzende, Rektor Hösl, auf die geplante München-Fahrt des Bezirksvereins aufmerksam, die am Pfingstdienstag durchgeführt wird und bei der die süddeutsche Lehrerbücherei, die größte der Bundesrepublik, die Geschäftsstelle des Lehrervereins und das neuerbaute Studentenwohnheim besichtigt werden.
Hauptlehrer Kanzlsperger berichtete dann über die Arbeit des Landschulreferates des BLLV. Dieser Arbeitsauschuß will sich vor allem für die Reform der Landschule einsetzen. Bisher hat hier der BLLV neben anderen Standesorganisationen in einer sehr umfangriechen und eigehenden Denkschrift die Probleme der Landschule aufgezeigt und die dafür notwendigen Anregungen für eine Umgestaltung abgegeben. Der Referent regte dazu die Mitarbeit aller Kollegen an. Man will in einer der nächsten Sitzungen dazu korrekte Unterlagen für Verbesserungsvorschläge erstellen.
Kassier Paul Stahl gab eine interessante Aufgliederung des Mitgliedsbeitrages und zeigte damit die Vielzahl der vereinsinternen Referate und Ausschüsse auf, in welche diese Beträge fließen.
Herr Klar fügte eine kurze Besprechung seiner heimatkundlichen Stoffsammlung an, die er mit Unterstützung von Kollegen herausgebracht hat. Darin finden sich historische Begebenheiten von den bekanntesten Orten des Landkreises und eine Kurze Einführung in die Geschichte des Vorwalde.
Schulrat Westermayer und Vorsitzender Hösl würdigten die fleißige Arbeit des Kollegen Klar und gaben ihrem Wunsche Ausdruck, daß diese Sammlung für alle Schulen des Landkreises angeschafft werde, damit auch solche Kollegen, die mit der Heimatkunde des Landkreises nichtvertraut sind, eine Hilfe für ihre unterrichtliche Arbeit in Händen haben. Gleichzeitig gab Schulrat Westermayer bekannt, daß er bis zum Herbst die Herausgabe eines heimatkundlichen Arbeitsheftes mit pädagogischer Anleitung plant. Ebenfalls ist eine „Geschichte Bogen“ in Vorbereitung, die vom Leiter des Heimatarchivs in Landshut geschrieben wird.
Der vorsitzende machte abschließend den Vorschlag, die nächste Versammlung in Mitterfels zu halten, und erhielt damit die lebhafte Zustimmung der Versammlungsteilnehmer.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.05.1960


Generalversammlung des Obstbauvereins
Hunderdorf.
Am nächsten Samstag, 21. Mai, findet um 19.30 Uhr bei Sandbiller die Generalversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Hunderdorf statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.05.1960


Tieferschüttert bringen wir die traurige Nachricht, daß am Montag, 16. Mai 1960, unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante
Frau Helene Förg
Austragslandwirtswitwe von Ried

nach einem arbeitsreichen Leben, im Alter von fast 67 Jahren, an den Folgen eines tragischen Unglücksfalles, nach Empfang der letzten hl. Oelung verschieden ist.
Ried, München, Obermotzing, Paitzkofen und Chieming, 16. Mai 1960
In tiefer Trauer:
Xaver Förg, Sohn, mit Familie
Hans Förg, Sohn, mit Frau
Maria Förg, Tochter
Leni Förg, Tochter
Resi Schmelmer, Tochter, m. Familie
Sofie Keck, Tochter, mit Gatten
u. Geschwister Josef, Franz u. Theres
nebst übriger Verwandtschaft
Beerdigung: Donnerstag, 19. Mai, 9.30 Uhr, in Windberg mit darauffolgendem Gottesdienst.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.05.1960


Windberg. (19 Abc-Schützen) Bei der Schuleinschreibung wurden 11 Knaben und 8 Mädchen eingetragen. Dazu wurde für einen Knaben vorzeitige Schulaufnahme beantragt.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.05.1960


Hunderdorf. (Neubauten) Auch heuer zeigt sich in Hunderdorf eine rege Bautätigkeit. Die Wohnhäuser von Herrn Maier, Kaldonek und Schleinkofer sind kurz vor der Fertigstellung. Herr Wölfl hat ein Wohnhaus im Rohbau erstellt und die Geschwister Blasini haben mit dem Bau eines Mehrfamilienhauses begonnen. Das Haus von Fuhrunternehmer Myrtek und das Elektrogeschäft Hieninger sind kurz vor der Vollendung.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.05.1960


Hunderdorf. (Bei der Schuleinschreibung) wurden 35 Kinder gemeldet. „0 Buben und 15 Mädchen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.05.1960


Windberg. (Zur letzten Ruhe) Eine große Trauergemeinde gab Freu Helene Förg aus Ried das letzte Geleit. Sie war bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Am 16. 7. 93 geboren, heiratete sie am 16. Mai 1919 den Bauernsohn Xaver Förg von Hochstetten, Gde. Perasdorf, und übernahm ihr elterliches Anwesen. Zehn Kindern schenkte sie das Leben. – drei starben im Kindesalter. Ihr ältester Sohn fiel im Krieg. 1942 wurde sie Witwe. Den Hof übergab sie ihrem Sohn Xaver. Trotzdem arbeitete sie unermüdlich auf dem Anwesen mit. Ob ihres ruhigen und bescheidenen Wesens war sie überall beliebt. Den Angehörigen wendet sich allgemein Anteilnahme zu.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.05.1960


Steinburg. (Tanz der Fußballer) Am Sonntag hält der FV Neukirchen-Steinburg einen Maitanz im neuen Saal der Gastwirtschaft Solcher in Steinburg. Beginn 19 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.05.1960


Bahnhof Steinburg
Am Sonntag, 22. Mai 1960,
großer
Mai-Tanz
der Fußballer.

Es spielt eine beliebte Kapelle.
Beginn 19 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.05.1960


Hunderdorf. (Betriebszähler) Die für den 31. Mai vorgesehenen Zähler wollen sich heute (Montag) um 16 Uhr in der Gemeindekanzlei einfinden. Gemeindeschreiber Höhn wird dabei zu den Erfassungslisten die notwendigen Aufklärungen geben.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.05.1960


Hunderdorf. (Schullandheim-Sammlung) Auch in diesem Jahr brachte die Sammlung für die Schullandheime wieder ein gutes Ergebnis. Zehnerlweise trugen die Kinder für ihre „Heime“ den stattlichen Betrag von 167 DM zusammen.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.05.1960


Hunderdorf. (Jugendfilmveranstaltung) Lehrkräfte und Kinobesitzer bemühen sich, den Kindern wirklich gute und ihrem Alter entsprechende Filme zu vermitteln. Am Mittwoch wird im Rahmen einer solchen Filmveranstaltung um 15 Uhr im Gasthaus Baier der Streifen „Der schönste Tag meines Lebens“ gezeigt. Der Film schildert die Geschichte eines Sängerknabens und eignet sich vor allem für die Schuljugend.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.05.1960


Gott, der Herr, holte am Montag um 8.45 Uhr infolge Herzschlag meinen lieben Mann, meinen guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager, Onkel und Paten
Herrn Josef Bogner
Bauer von Sollach

nach Empfang der hl. Oelung im Akter von 79 Jahren in ein besseres Jebseits.
Sollach, Hofdorf, Apoig, 23. Mai 1960.
In tiefer Trauer:
Helene Bogner, geb. Weinzierl, Gattin
Jakob Bogner, Sohn, mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst am Mittwoch, 25. Mai, um 10 Uhr in Hunderdorf mit anschl. Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.05.1960


Hunderdorf. (Kath. Burschenverein) Am Donnerstag zeigt der Kath. Burschenverein um 15 Uhr im kleinen Bauer-Saal das Tonbild „Wächst Gras darüber?“
Quelle: Bogener Zeitung, 25.05.1960


Gott, der Herr, holte am Dienstag vormittag 10 Uhr unseren lieben Vater, Schwiegervater und Großvater
Herrn Xaver Kronfeldner
Rentner von Hoch

nach Empfnag der hl. Sterbesakramente im 75. Lebensjahr heim in sein ewiges Reich.
Hoch, Herrnbriket, 24. Mai 1960
In tiefer Trauer:
Familie Hafner
Familie Weber

Gottesdienst: Donnerstag, 26. Mai 1960, um 9 Uhr in Hunderdorf, anschließend Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.05.1960


Krumme Geschäfte
Bogen.
Ein Vertreter besuchte einen Landwirt in Apoig und versuchte, ihm eine Waschmaschine anzudrehen. Der Landwirt brauchte aber einen elektrischen Ofen; dafür wollte er ein elektrisches Butterfaß eintauschen. Falls der Vertreter den Tausch zustandebringe, so versicherte ihm der Landwirt, könne man über den Kauf einer Waschmaschine reden. Der Vertreter machte den Tausch möglich und der Bauer unterschrieb. Wochenlang hörte der Landwirt nichts mehr; dann kam plötzlich eine Waschmaschine an. Daran war aber nicht der Vertreter schuld, sondern sein Kollege. Der hatte einmal eine ganze Woche keinen Auftrag eingebracht und war daher in Geldnöten. Er erhielt von seinem Kollegen den Tauschschein, kümmerte sich aber nicht um den Tauschhandel, sondern mißbrauchte die Unterschrift des Landwirts für einen Auftrag auf eine Waschmaschine. 150 DM Provision sprangen dabei heraus. Die Firma hatte aber einen Erfolg mit dem Absatz der Waschmaschine und zeigte ihren Vertreter wegen Betrugs an. Der Richter hatte kein Verständnis für derartige Geschäfte und brummte dem Vertreter sechs Wochen Gefängnis ohne Bewährung auf.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.05.1960


Landfunk interessiert sich für Mittelgebirgsplan
Interview mit Landrat Hafner und dem Chef des Nolte-Werkes
Bogen.
Dr. Geiersberger und Dr. Krone vom Bayerischen Landfunk machten am Dienstag in Bogen und Hunderdorf eine Reportage über den Mittelgebirgsplan. Sie suchten zunächst Landrat Hafner in seinem Dienstzimmer auf, um sich mit ihm über die Abwanderung von Arbeitskräften und über die Auswirkung der Industrialisierung auf die Landwirtschaft zu unterhalten.
Daß im Landkreis Bogen im letzten Jahr keine Abwanderung der Bevölkerung mehr zu verzeichnen war, begründete der Landrat damit, daß seit Ende des Krieges 1340 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Man hofft, daß die Zahl bis auf 2000 in der nächsten Zeit ansteigt. Allein durch die Garnison wurden 100 Arbeitsplätze geschaffen. Auf die Frage, ob der Landwirtschaft durch die Industrialisierung Schaden zugefügt wurde, antwortete der Landrat mit „Nein!“. Im Gegenteil, gerade im Zeitalter der EWG erfahre die Landwirtschaft dadurch eine Stärkung ihrer Finanzkraft. Der Kleinlandwirt erhalte zusätzliche Mittel. Außerdem sei der Absatz durch Hinzuziehung von Industrie besser gesichert. Den Fortschritt in der Industrialisierung im Landkreis Bogen begründete Landrat Hafner einerseits mit der günstigen Verkehrslage im Vergleich zu anderen Landkreises im Grenzgebiet, andererseits damit, daß die Behörden den Firmen im Landkreis Bogen sehr entgegenkamen, beispielsweise bei Grundstücksverhandlungen usw. Die Frage, ob Bogen ein Industrielandkreis werden wolle, verneinte Landrat Hafner mit der Begründung, die landwirtschaftliche Struktur solle erhalten bleiben. Der Landwirtschaft solle lediglich durch diese Maßnahme geholfen und der Abwanderung entgegengetreten werden. – Die Menschen sollen ihre Kräfte der Heimat zur Verfügung stellen. Auch die Steuer- und Finanzkraft solle in unserem Gebiet dadurch gehoben werden. Vor allem sei man bemüht. Sogenannte „Männerbetriebe“ zu bekommen.
Im Nolte-Werk in Hunderdorf wurde der Chef Nolte gefragt, warum er in den Kreis Bogen gegangen sei. Er erklärte, daß er hier die Rohstoffe gleich zur Hand habe, daß genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen und daß er aufgeschlossenen Behörden gefunden habe. Herr Nolte glaubt auch daran, daß sich im Kreis Bogen noch mehr Industrie niederlassen werde, da seiner Meinung nach noch genügend „stille Arbeitsreserven“ (Kleinlandwirte, die sich einige Mark dazuverdienen wollen) da seien. Mehrere Fragen wurden auch an Arbeiter des Nolte-Werkes gerichtet. Sie betrafen die Vorhaben auf dem Gebiet der Industrialisierung. – Wann die Sendung gebracht wird, steht noch nicht fest.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.05.1960


Windberg. (Gehilfenprüfung abgelegt) Helmut Feldmeier und Josef Ammer legten die Gehilfenprüfung im Maurerhandwerk mit den Noten „Sehr gut“ und „gut“ ab. Lehrmeister war Maurermeister Rupert Feldmeier aus Meidendorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.05.1960


Hunderdorf. (Josef Bogner beerdigt) Ueberaus groß war die Zahl der Trauergäste, die am Mittwoch dem verstorbenen Bauern Josef Bogner aus Sollach das letzte Geleit gaben. Plötzlich kam der Tod über den 79jährigen, als er am Montag die Landwirtschaftsschule in Straubing besuchte. Noch Tage vorher hatte er unermüdlich an den Bauarbeiten seines Anwesens mitgeholfen und sich ganz für seinen Betrieb eingesetzt. H. H. Kiermaier schilderte den Verschiedenen als einen aufrechten und hilfsbereiten Christen, der neben seinen zwei Söhnen auch die beiden Söhne seiner verstorbenen Schwester annahm. Der Krieg jedoch entriß ihm einen leiblichen und einen Pflegesohn. Einige Jahre später nahm ihm ein schrecklicher Unfall auch den zweiten Pflegesohn hinweg. Die Witwe des Verstorbenen, ein Sohn und die Enkelkinder betrauern einen gütigen Vater.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.05.1960


Windberg. (Erstkommunion) am Feste Christi Himmelfahrt feierten 16 Windberger Schulkinder ihre erste heilige Kommunion. Zehn Mädchen und sechs Knaben waren es, die zum ersten Mal zum Tisch des Herrn schritten. Groß war die Beteiligung der Eltern, Schulkinder und der übrigen Pfarrkinder.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.05.1960


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Bornschlegl Rudolf, Hofdorf, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses; … Altschäffl Johann, Steinburg, Neubau eines Maschinenschuppens; Gebr. Anger, Bogen, Neubau einer Lockenwicklerei; …
Quelle: Bogener Zeitung, 31.05.1960


70. Wiegenfest
Windberg. Am Sonntag konnte Frau Anna Stumhofer, geb. Drallmer von Windberg ihren 70. Geburtstag feiern. Harte Schicksalsschläge blieben der Jubilarin nicht erspart. Von ihren vier Kindern leben nur noch zwei. Ein Mädchen starb im Kleinstkindesalter. Kurz vor Kriegsende fiel ihr Sohn in Ungarn. Ihr Mann starb vor fünf Jahren. Ihren Haushalt führt die rüstige Jubilarin noch selbst. Den Geburtstag verbrachte sie bei ihrer Tochter in Regensburg. Wir wünschen dem Geburtstagskind alles Gute.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.05.1960


Kanalisation wird in Angriff genommen
Neue Bausatzung erforderlich – Badeplatz für Schulkinder an der Apoiger Mühle – Bohrung bei 65 m angelangt.
Hunderdorf.
Am Freitagabend trafen sich die Gemeinderäte in der Gemeindekanzlei. Dabei zeigte es sich nicht nur, daß die Gemeinde in den kommenden Jahren eine Reihe wichtiger Probleme zu lösen hat; es mußte auch erfreulicherweise festgestellt werden, daß sich das neue Gremium recht aktiv und arbeitsfreudig für alle Belange einsetzt. Schier erdrückend sind aber auch die vielseitigen Aufgaben, die nun an die Gemeinde herantreten und es zeigte sich immer wieder die Abhängigkeit jeder weiteren Arbeit von einer Frage: der Kanalisation. Sie ist augenblicklich auch die Voraussetzung für die Erschließung des Baugrundes in Apoig, auf den schon mehrere Baufreudige warten. Das Kreisbauamt hat jedoch für die Erteilung einer Baugenehmigung an die Gemeinde die Bedingung gestellt, die Kanalisationsarbeiten bis spätestens 31. Juli 1961 zu beginnen. Aus diesem Grunde will man daher baldmöglichst ein Architekturbüro beauftragen, mit der Erstellung eines Planes für die Kanalisation der ganzen Ortschaft und den Bau einer Kläranlage zu beginnen. Der Beschluß der Gemeinderäte sieht einem sofortigen Beginn der Vorarbeiten vor. Einen weiteren Punkt der Baufrage bildete die Erstellung einer neuen Bausatzung, da die vom alten Gemeinderat erstellte immer wieder Anlaß zu Beanstandungen und keine gesetzlich einwandfreie Handhabe zur Erhebung der Gemeindeabgaben bot. Um künftig solche Streitfälle zu vermeiden, wird bereits in nächster Zeit ein neuer Entwurf ausgearbeitet, der die Abgaben der Bauherren an die Gemeinde vertraglich regeln wird. Dabei ist zu berücksichtigen, daß alle Bauwilligen, die im Erschließungsgebiet zu bauen gedenken, infolge der anfallenden Kosten für Straßen-, Wasser- und Kanalzuleitung höhere Gebühren zu zahlen haben, als solche, die bereits an einer bestehenden Straße bauen.
Das Fehlen eines geeigneten Badeplatzes für die Schuljugend und die Kinder versucht der Gemeinderat nun in anerkennenswerter Weise so auszugleichen, daß man an Frau Gerstner in Apoig für die Benutzung des Badeplatzes an der Mühle jährlich eine Entschädigung von 50 D-Mark zahlt. Eine weitere Auflage (Einzäunung oder Wiederinstandsetzung des Badeplatzes) lehnt man jedoch ab. In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, daß eitere Ansprüche von Grundstücksbesitzern am Bach, deren Wiesen ebenfalls von Badenden benützt werden, abzulehnen sind.
Bürgermeister Reiner gab für die Wasserversorgung bekannt, daß man bisher bei der Versuchsbohrung eine Tiefe von 65 m erreicht habe, aber noch immer nicht auf Schichten mit ausreichender Wasserführung gestoßen sei. Da die Bohrung eine Tiefe von 100 m erreichen soll, ist daher noch immer mit einer genügenden Fündigkeit zu rechnen. Gemeindeschreiber A. Höhn wies auf die verwirrende Zuteilung der Hausnummern hin, die in letzter Zeit fortlaufend nach dem Eingang der Baugesuche zugeteilt wurden und in der Praxis eine vollkommen unzulängliche Verteilung ergeben. Man wird sich in dieser Angelegenheit einmal darüber einigen müssen, entweder eine Straßenbezeichnung mit durchgehender Nummerierung einzuführen oder einzelne Ortsteile mit zusammenhängenden Hausnummern zu versehen. Schließlich wurde noch einem Antrag des Berichterstatters stattgegeben, wonach künftig die öffentlichen Gemeinderatssitzungen einige Tage vorher schriftlich mit der Angabe der wichtigsten Tagungspunkte bekanntzugeben sind, damit auch an diesen Angelegenheiten interessierte Personenkreise an den Sitzungen teilnehmen können.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.05.1960


Max Sperl feierte seinen 70. Geburtstag
Steinburg.
In voller Gesundheit und geistiger Frische konnte gestern der Mühlenbauer Max Sperl seinen 70. Geburtstag feiern. Max Sperl wurde 1890 in Siegersdorf, Gemeinde Rattenberg, geboren. Inmitten von 9 Geschwistern verbrachte er seine Kindheit im Elternhaus.
Als die Zeit der Berufswahl kam, entschloß er sich, Mühlenbauer zu werden. Er kam bei seinem Vater und dem älteren Bruder in die Lehre. Ein Stück von der alten Romantik, die heute nur in Liedern besungen wird, wird wach, wenn Herr Sperl von seinem Beruf erzählt. Gar manches Mühlenrad eine Mühle oder eines Sägewerkes stammt von seiner Meisterhand. 18 Jahre lang war er auf der Wanderschaft, talauf und talab, den ganzen Bayerischen Wald hindurch, um seine Arbeitsaufträge zu erledigen. Alle Strecken und Entfernungen mußten zu Fuß zurückgelegt werden und die Beschwernis wird erst klar, wenn man bedenkt, daß das ganze Handwerkszeug in der Kraxe mitgetragen werden mußte.
Mehrere Jahre war unser Jubilar auch im Bayerischen Oberland in Arbeit, bis ihn 1915 das Vaterland zu den Waffenrief. Am 1. Juni 1919 verehelichte sich der Jubilar mit der Müllerstochter Maria Stelzer von Steinburg und pachtete gleichzeitig die gräfliche Mühle mit Sägewerk. So wurde Herr Sperl ein seßhafter und geachteter Steinburger. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, die zusammen mit zwei Enkelkindern den Geburtstagstisch deckten.
Schwere Zeiten, wie wir ja alle unser Kreuz tragen müssen, kamen auch für unseren Jubilar. Krankheiten suchten das Haus heim und brachten jahrelang viel Leid und große Not. 1953 [?] verunglückte der Jubilar während der Arbeit im Sägewerk und büßte die rechte Hand ein. Der Verlust der Hand zwang Sperl die Mühle abzumelden, denn mit einer Hand ist diese Arbeit nicht zu machen. Nun suchte sich Herr Sperl eine andere Arbeit, um seine Familie zu ernähren. Über fünf Jahre lang war er bei der Post als Briefträger angestellt und täglich trug er Briefe mit freudigen und oft auch leidvollen Inhalten von Haus zu Haus. Es war die Zeit des 2. Weltkrieges. Ein Unfall, an dem der Jubilar heute noch krankt, zwang ihn zur Aufgabe dieser Beschäftigung.
Nach der Verheiratung der Kinder mußte Herr Sperl 1957 auch den Betrieb des Sägewerkes einstellen und der Wanderer, der das Steinburger Perlbachtal dahinzieht, sieht ein stillstehendes Wasserrad und gar mancher wird das Empfinden haben, daß das Drehen des Rades das herrliche Tal noch romantischer machen würde.
Heute bewirtschaftet Herr Sperl noch eine kleine Landwirtschaft. Viele Jahrzehnte sind Vergangenheit und so kann der Jubilar auf eine 40jährige Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr Steinburg, auf die Mitgliedschaft beim Bienenzuchtverein und auf eine 40jährige Ehe und Pachtzeit zurückblicken. Gern gesellt sich Herr Sperl um den Stammtisch und alle Bekannten schätzen ihn als ruhigen, ehrbaren Gesellschafter.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.05.1960


Eucharistisches Triduum
Windberg.
Vom 26. Bis 29. Mai wurde in unserer Pfarrei ein eucharistisches Triduum zur Vorbereitung auf den Eucharistischen Kongreß gehalten. Auf dieses Ereignis hatte die Pfarrgemeinde sich in den vorangehenden Wochen gut vorbereitet: Es wurde ein Gebet verbreitet; durch Hausbesuch und schriftliche Einladung wurden die Gläubigen zur regen Beteiligung aufgefordert; weiter wurde in Singproben die Choralmesse vom Eucharist. Kongreß eingeübt und schließlich in den Wirtshäusern und im Jugendheim das Tonbandbild „Pro mundi vita – Unsere Vorbereitung auf den Eucharist. Kongreß“ vorgeführt.
Nach der Erstkommunionfeier an Christi Himmelfahrt wurde abends das Triduum eröffnet mit Einführungspredigt und Andacht. In den zwei folgenden Tagen war morgens hl. Messe mit Meßerklärung und Predigt über die hl. Eucharistie als Opfer und abends Hochamt mit Volkschoral, Erklärung und Predigt über die heil. Eucharistie als Mahl. Am Sonntag war Meßerklärung und Predigt in allen Messen über die Früchte der hl. Eucharistie.
Der Höhepunkt des Triduums war das feierliche Hochamt mit Volkschoral und Opfergang und nach dem eucharist. Mahl ein gemeinsames Essen in den Wirtshäusern als Ausdruck der Liebe und Einheit der Christen, die die Frucht der heil. Eucharistie ist. Fast die ganze Pfarrgemeinde beteiligte sich an dem Triduum durch aktive Teilnahme an dem hl. Opfer in Gebet, Gesang u, namentlich durch die jl. Kommunion. Das Triduum wurde gehalten von den Windberger Klosterherren.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.05.1960


Gott. Der Herr, holte am 30. Mai 1960, nach langer, schwerer Krankheit meine liebe gute Mutti, Schwester, Schwägerin und Tante
Frau Fanny Fleischmann
Hausfrau

im 59. Lebensjahr heim in ein besseres Jenseits.
Hunderdorf, Stetten, Rißmannsdorf, 30. Mai 1960
In tiefer Trauer:
Maria Fleischmann, Tochter
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Mittwoch, 1. Juni, 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.05.1960


Vom Standesamt
Bogen.
Im Wonnemonat Mai verzeichnete das Standesamt 18 Geburten, zwei Hochzeiten und neuen Todesfälle. Geburten: Maria Welda Hieninger, Anning 74; … Winfried Myrtek, Hunderdorf; Sebastian Peintinger, Großlintach; Reinhard Dorfner, Steinburg; … Anita Wurm, Meidendorf; Karl Heinz Ertel, Hunderdorf; Josef Hanner, Stetten;  … Todesfälle: Ana Liebl, Großlintach, 45 Jahre; … Maria Söldner, Bogen, Straubinger Straße 9; … Josef Mühlbauer, Kleinlintach, 54 J.; Helene Förg, Ried, 66 Jahre; Xaver Kronfeldner, Hoch, 74 Jahre.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.06.1960


Hunderdorf. (Die Auszahlung) der Fürsorge- und Unterhaltshilfe wird bereits in diese Woche am Freitag von 8-10 Uhr in der Gemeindekanzlei vorgenommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.06.1960


Windberg. (Vom Trachtenverein) Am Samstag um 20 Uhr letztes Treffen der Reisegesellschaft mit Plattlerprobe. Für Vereinsmitglieder Besprechung der Trachten zur Fahrt nach Wels im Vereinslokal.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.06.1960


80. Wiegenfest
Steinburg. Gestern feierte Frau Franziska Kraus ihren 86. Geburtstag. Die Freude und Dankbarkeit der Jubilarin und ihrer Angehörigen gegenüber dem Herrgott ist besonders groß, denn in selten guter Gesundheit und geistiger Frische steht sie da. Frau Kraus wurde als Tochter der Landwirtseheheleute Pfliegl in Buchet (Gde. Landasberg) geboren. Die Kinderzeit verbrachte sie mit acht Geschwistern im Elternhaus, aber schon in früher Jugendzeit mußte sie sich verdingen, denn die Einkünfte aus der kleinen elterlichen Landwirtschaft waren gering. So war sie auf mehreren Bauernhöfen der Umgebung als Magd tätig. Am 1. Mai ?? reichte sie dem Landwirt Josef Kraus in Steinburg die Hand zum Lebensbunde. Randgefüllt mit Arbeit und Sorge waren für die Jubilarin nach dem Ersten Weltkriege mußte sie ihrem Gatten in das Grab sehen. 1929 übergab sie ihrer Tochter Cäcilia das Anwesen ohne aber selbst aufzuhören, überall fleißig mitzuhelfen. So ist es bis zum heutigen Tag geblieben. Am Freudentag konnten die Jubilarin die Tochter, zwei Enkelinnen und zwei Urenkel gratulieren. Diesem Glückwunsch schließt sich die Heimatzeitung an.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.06.1960


Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Josef Solcher, Wegern, Gde. Steinburg, Vergrößerung des Gastzimmerfensters; …Johann Laschinger – Apoig, Gde. Hunderdorf, Abbruch und Wiederaufbau eines Wohnhauses in Bogen, Obere Bergstraße; … Energieversorgung Ostbayern, Nebenstelle Deggendorf, Errichtung von Trafostationen in Au v. W., Steinburg, Brandstatt, Oberbucha, Sandweg und Herrnbirket; …
Quelle: Bogener Zeitung, 03.06.1960


Hunderdorf. (Pfingstfahrt der Lehrer) Pfingstdienstag startet der Lehrerverein eine Pfingstfahrt nach München. Dort werden die Süddeutsche Lehrbücherei, die Geschäftsstelle des BLLV und das neuerbaute Studentenwohnheim besichtigt. Hernach bietet sich noch Gelegenheit zu einem kleinen Stadtbummel. Die Abfahrt mit dem Omnibus erfolgt um 7 Uhr ab Steinburg, um 7.15 Uhr ab Bogen (Bogenbachbrücke) und ab 7.30 Uhr ab Straubing (Stettheimer Platz). Für Nachzügler sind noch einige Plätze frei.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.06.1960


Die Holzkirchner wallfahren zum 490. Mal zum Bogenberg
Die festliche und erhebendste der Wallfahrten zum Bogenberg ist die der Holzkirchner mit der 13 m langen und einen Zentner schweren Kerze am ersten Pfingstfeiertag

Holzkirchen liegt inmitten schöner, großer Wälder bei Ortenburg. Als diese Wälder vor Hunderten von Jahren vom Borkenkäfer befallen wurden und der Vernichtung anheimzufallen drohten, legten die Holzkirchener das Gelübde ab, alljährlich eine 13 m „lange Stange“ als Kerze der Gottesmutter zu opfern. Zum 490. Mal haben heuer die Holzkirchener wiederum einen 13 m langen, entasteten Nadelholzstamm mit rotem Wachs umwickelt. Mit dieser Kerze pilgern die bereits am Pfingstsamstag in aller Frühe los. Am Abend wird die Kerze in der Grabkirche in Deggendorf abgestellt. Am Pfingstsonntag treffen die Wallfahrer gegen 13 Uhr in Bogen ein. An der Stadtgrenze in der Deggendorfer Straße, beim Haus des Bogenberger Bürgermeisters Grill, werden sie festlich empfangen. Es folgt der feierliche Einzug der Gäste in die Stadt, wo die Kerze am früheren Spitzeranwesen (heute Edenhofer) erstmals aufgestellt wird. Gegen 13.30 Uhr setzt sich die Kerzenprozession zur Wallfahrtskirche in Bewegung. Sicherlich werden auch dieses Jahr wieder unzählige Pilger daran teilnehmen. Bewundernswerte Leistungen bieten alljährlich die Kerzenträger aus Holzkirchen. Ein Mann trägt die zentnerschwere Kerze auf den Bogenberg. Oben angelangt, wird die Pfingstkerze zunächst im Triumph um die Wallfahrtskirche getragen, um dann im Gotteshaus am Altar aufgestellt zu werden. Zwei Jahre bleibt sie dort stehen.
Seit 1104 ziehen die Wallfahrer zum Bogenberg. Damals verbreitete sich die Kunde von dem wundertätigen Bildnis der Muttergottes mit dem Jesukinde. Diese Statue soll ein Bogener Graf bei den Kreuzzügen aus dem Morgenland mitgebracht haben. Eine Sage erzählt, daß das Bildnis aus schwerem Stein den Donaustrom aufwärts geschwommen sei. Es sei dann auf Geheiß von Graf Aswin in feierlicher Prozession zu seiner Burg geschafft worden, wo es in der Burgkapelle untergebracht wurde. Die Statue ist aus weißem Stein gehauen und stellt Mariä Heimsuchung dar. Der Schöpfer jenes Werkes ist allen Anschein nach ein morgenländischer Künstler. Der Name Gottes ist an dem Bildnis in elf Sprachen angebracht. Bis zu 15 000 Andächtige kamen oft an einem Tag auf den Bogenberg. Selbst Kaiser befanden sich unter den Wallfahrern. Bogenberg ist als Wallfahrtsort älter als Altötting. Nur durch Kriegsunruhen wurden die Wallfahrten unterbrochen. Auch jetzt ziehen immer noch Pfarreien alljährlich in Prozessionen zur Gnadenmutter.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.06.1960


Straßenbau schreitet voran
Windberg.
In der letzten Gemeinderatssitzung standen die Teerung des neugebauten Straßenstückes Irenzfelden – Meidendorf und die Erweiterung der Ortsdurchfahrt auf der Tagesordnung. Es wurde beschlossen, die Ortsdurchfahrt vorerst nur in ihrer jetzigen Breite zu rollieren und zu teeren. Die Rollierungsarbeiten führt die Firma Wanninger aus Cham kostenlos durch. Die Erweiterung der Straße ist nicht aufgehoben, sondern aus finanziellen Gründen aufgeschoben. Sie wird im Herbst im Anschluß an die Teerung des zweiten Bauabschnittes durchgeführt. Hand- und Spanndienste verringern die anfallenden Kosten. Wenn die Erweiterung der Straße jetzt durch eine Firma durchgeführt werden müßte, wären die Kosten für die Gemeinde nicht tragbar. – Der erste Bauabschnitt Meidendorf – Irenzfelden wird ebenfalls nach Beendigung der Bauarbeiten im zweiten Bauabschnitt mit einer Teerdecke versehen. Diese Maßnahme ist unbedingt notwendig, weil durch die Steigungen der Straße die Ausschwemmungsgefahr zu groß ist. Es besteht Hoffnung, daß der Kreis nach Teerung des gesamten Straßenzuges die Wartung und Pflege der Straße übernimmt.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.06.1960


Windberg. (Erregte Gemüter) Im Anschluß an die letzte Gemeinderatssitzung, über die schon in der Pfingstausgabe berichtet wurde, kam es zwischen einem Gemeinderat und einem Angrenzer wegen einer Stützmauer zu Meinungsverschiedenheiten mit tätlichem Ausgang. Obwohl so ein Vorfall bedauerlich ist, kann man nur von Glück sagen, daß keine nennenswerten Verletzungen entstanden.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.06.1960


Windberg. (Es wird gebaut) Der Bäckermeister Gustav Hamberger aus Windberg, der seit einigen Jahren die Bäckerei Ellerbeck führt, baut in der Nähe des Lagerhauses ein modernes Geschäftshaus mit Bäckerei. Die Hoch- und Tiefbauarbeiten führt der Maurermeister Rupert Feldmeier aus Meidendorf durch.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.06.1960


Hunderdorf. (Beerdigung) am Dienstag wurde die nach längerer schwerer Krankheit verstorbene Frau Fanny Fleischmann zur letzten Ruhe gebettet. Erst im 59. Lebensjahr stehend mußte sie für immer von ihrer einzigen Tochter Abschied nehmen. H. Geistlicher Rat Kiermeier erwies der Verstorbenen den letzten kirchlichen Dienst. Viele Trauergäste geleiteten sie auf ihrem letzten Gang.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.06.1960


Hunderdorf. (Fahrt nach Wels) am Mittwoch treffen sich um 20 Uhr die Mitglieder des Trachtenvereins im Gasthaus Baier, wo noch einmal über die geplante Fahrt zum Trachtenvereinstreffen nach Wels gesprochen wird. Gleichzeitig wird auch über die dabei zu tragende Tracht verhandelt.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.06.1960


Michael Fuchs wird 82 Jahre alt
Hunderdorf.
Am Montag kann der Austragslandwirt Michael Fuchs aus Lintach in erstaunlicher geistiger und körperlicher Frische seinen 82. Geburtstag feiern. Die Wiege des Jubilars stand in Rattenberg. Frühzeitig mußte er sich auf dem elterlichen Hof auf eigene Beine stellen, denn seine Eltern starben, als er kaum aus dem Jünglingsalter heraus war. Seine Frau Kreszenz, eine geboren Wagner aus Steinburg, die er 1901 ehelichte, war ihm eine treue Helferin. 1910 übernahm er das Anwesen in Lintach, das heute sein Pflegesohn bewirtschaftet. Den ersten Weltkrieg machte er als Infanterist mit und er brachte es zum Sergeanten. In den Jahren 1920 bis 1932 war er zweiter Bürgermeister in der Gemeinde Hunderdorf und 27 Jahre stellte er sich als Vereinsdiener beim Kriegerbund Hunderdorf zur Verfügung. Schwer war es für ihn, als er 1948 für immer von seiner Frau Abschied nehmen mußte. Seine einzige Tochter ist ihm seit dieser Zeit Stütze und Helferin in seinem Lebensabend. Zu seinem Geburtstag wünschen wir alles Gute und für die kommenden Jahre beste Gesundheit.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.06.1960


Hunderdorf. (Gewerkschaftsversammlung) Die Gewerkschaft Holz, Verwaltungsstelle Straubing, veranstaltet am Sonntag um 9 Uhr im Gasthof Solcher, Bahnhof Steinburg, eine öffentliche Gewerkschaftsversammlung. Der stellvertretende Vorsitzende des DGB, Landesbezirk Bayern, Kollege Alois Seitz, spricht zu dem Thema: „Wo steht der Arbeitnehmer im Zeitalter der Raumschifahrt?“. Die Reform der Krankenversicherung, Notstandsbesetze und die Tarifpolitik der Gewerkschaften werden dabei besprochen.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.06.1960


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Holmer Johann, Thannanger, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wasch- und Hühnerhauses – Gstettenbauer Xaver, Oberhunderdorf, Haus- und Scheunenanbau – Energieversorgung Ostbayern, Nebenstelle Deggendorf, Neubau einer Trafostation in Gaishausen und Röhrnau – … Ecker Alois, Brandstatt, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Turbinenhäuschens – …
Quelle: Bogener Zeitung, 11.06.1960


Bierzelt des Festwirts auf der alten Volksfestwiese
Bogen.
Das große Bierzelt der Brauerei Dietl-Straubing (Festwirt Gustl Eckmann) während der Tage des Frühlingsfestes des TSV 1883 Bogen wird auf der alten Festwiese stehen. Das fest dauert von Fronleichnam bis einschließlich Sonntag. Bereits am Mittwoch ist im Festzelt eine Bierprobe mit allem Drum und Dran mit einer erstklassigen Stimmungskapelle, ff Bogener Brathendln, Schweinswürstln am Rost usw. Wir werden in der Mittwochausgabe das genaue Programm der Sportveranstaltungen während des TSV-Frühlingsfestes bekanntgeben, die neben vielen sensationellen Dingen auf dem Vergnügungspark den schönen Tagen die Krone aufsetzen werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.06.1960


Ausstellung des Lehrervereins
Hunderdorf.
Anläßlich der Tagung des Kreislehrervereins wird eine Ausstellung „Heimat im Unterricht“ veranstaltet. Selbstgearbeitete Reliefs, Karten und sonstiges Anschauungsmaterial zu diesem Thema soll dabei von den Schulen zur Verfügung gestellt werden. Geeignete Arbeiten, die zu diesem Zweck ausgestellt werden können, sollen sofort an den Vorsitzenden des Bezirksvereins, Rektor Hösl, gemeldet werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.06.1960


Hunderdorf. (RL-Abend) Heute findet um 20 Uhr im Cafe´Weinzierl ein Dienstabend der RK-Ortsgruppe statt, zu der alle aktiven Mitglieder erscheinen möchten.


Hunderdorf. Der Gemeindehaushaltsplan und der Schulhaushaltsplan stehen auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung, die heute um 19 Uhr in der Gemeindekanzlei stattfindet.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.06.1960


Bannerweihe der Mädchengruppe
Hunderdorf.
In anerkennenswerter Opferbereitschaft hat die katholische Mädchengruppe der Pfarrei Hunderdorf in den letzten Wochen die Beschaffung eines neuen Banners angestrebt und durch Spenden und Mitarbeit dieses Ziel erreicht. Am Sonntag abend wurde diese neue Fahne mit einem Fackelzug in die Kirche geleitet und in einer eindrucksvollen kirchlichen Feier zur Wiehe getragen. H. Geistl. Rat Kiermaier wies in einer kurzen Ansprache auf die Bedeutung der Fahne als Symbol der Treue zum katholischen Glauben hin. In diesem Sinne der Fahne nachzufolgen, möge allen Mädchen zur Aufgabe werden. Neben der Mädchengruppe und dem Burschenverein fanden sich zu diesem Weiheakt auch viele Gläubige ein, die mit den Mädchen diese festliche und besinnliche Stunde mitfeierten. Die letzte Fahne wurde während des Krieges angeschafft und hatte schon deutliche Spuren der Abnützung aufzuweisen. Der Fronleichnamstag wird nun die erste Gelegenheit geben, das neue Banner in der Oeffentlichkeit zu zeigen.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.06.1960


Windberg. (BRK-Versammlung) Heute um 20 Uhr BRK-Dienstbesprechung. Vollzähliges Erscheinen dringend erwünscht.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.06.1960


Fahrplanänderung
Steinburg.
Beide Omnibuslinien der Firma Berger werden am Samstag zu folgenden Zeiten fahren: Krieseszell-Straubing und zurück montags, mittwochs und samstags:
Straubing ab 12.15; Bogen ab 12.35; Hunderdorf 12.52; Steinburg ab 5.20 und 13; Neukirchen 5.25 und 13.05; Kreuzhaus 5.30 und 13.10; Hofersäge 5.38 und 13.18; Grün 5.43 und 13.23; Klinglbach 5.49 und 13.29; Klingldorf 5.52 und 13.33; Gneißen 5.57 und 13.57; Krieseszell an 6.05 und 13.45 Uhr.
Krieseszell ab 6.10 und 13.50 Uhr; Gneißen 6.18 und 13.58; Klingldorf 6.22 und 14.02; Klinglbach 6.26 und 14.06; Grün 6.32 und 14.10; Hofersäge 6.37 und 14.15; Kreuzhaus 6.45 und 14.23; Neukirchen 6.50 und 14.28; Steinburg 6.55 und 14.33 (an); Hunderdorf 7.03; Bogen 7.20; Straubing an 7.45 Uhr.
Elsiabethszell-Bogen-Straubing und zurück:
Quelle: Bogener Zeitung, 14.06.1960


Hunderdorf. (Zur Fronleichnamsprozession nach Oberalteich) Die Rot-Kreuz-Mitglieder der Ortsgruppe Hunderdorf treffen sich am Fronleichnamstag um 8 Uhr bei Frau Martha Hofmann. Sie werden mit Fahrzeugen nach Oberalteich fahren, wo sie mit der RK-Gemeinschaft Oberalteich an der dortigen Fronleichnamsprozession teilnehmen. Die nicht eingekleideten Mitglieder bringen ihre Armbinden mit.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.06.1960


Hunderdorf. (Feldfrevel) In der Nähe des Bahnhofs wurden Heureiter auf eine Weizenfeld verschleppt; dabei wurde eine beträchtliche Fläche des Getreides durch Verstreuen von Heu und Umhertrampeln vernichtet. Sachdienliche Hinweise an die Polizeistation Bogen werden vertraulich behandelt.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.06.1960


Hunderdorf/Windberg. (RK-Ausflug an den Königssee) Die Rot-Kreuz-Gemeinschaft Oberalteich fährt am 31. Juli ins Berchtesgadener Land. Nachdem sich auch RK-Mitglieder der Ortsgruppe Hunderdorf/Windberg für diesen Ausflug interessieren, wird bei Bedarf ein zweiter Bus eingesetzt. Neben den RK-Mitgliedern können auch Angehörige und sonstige Interessenten teilnehmen. Anmeldungen nimmt in Hunderdorf Frau Martha Hofmann und in Windberg Frau Gastwirtin Loibl entgegen. Der Fahrpreis beträgt 13,50 DM.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.06.1960


50jähriges Ehejubiläum
Hunderdorf.
Heute Samstag kann das Ehepaar Otto und Paula Schindler von Apoig auf das 25jährige Bestehen ihrer Ehe zurückblicken. Geboren in Kleinmohrau im Sudetengau, trafen sie in ihrem gemeinsamen Heimatort auch vor den Traualtar. Ein Sohn und zwei Töchter gingen aus der ehe hervor. Während des Krieges erhielt Herr Schindler eine schwere Verwundung. In den drei letzten Kriegsjahren; die er im Lazarett verbrachte, mußte er nicht weniger als 28 Operationen durchmachen, und die Familie bangte um ihren Vater. Nach der Ausweisung im Jahre 1946 kam die Familie Schindler zunächst nach Degernbach; 1951 ließ sie ishc endgültig in Hunderdorf nieder. Dank der Arbeitsfreudigkeit des Ehepaares konnten sie sich hier bald ein schönes Heim erbauen, und da Herr Schindler wegen seiner Verwundung nicht mehr in fester Arbeit steht, gehört die ganze Liebe und Sorgfalt dem Haus, dem schönen Garten, und den Kindern. Zum Jubelfest wünschen wir dem Ehepaar alles Gute.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.06.1960


Der Herrgott zieht durch sein Dorf
Hunderdorf.
Zu einem großartigen religiösen Bekenntnis der Bevölkerung gestaltete sich die Fronleichnamsprozession am Donnerstag. Mehr als tausend Menschen beteiligten sich an dem feierlichen Umzug durch das festlich geschmückte Dorf. Die vier Altäre wurden von den Familien Georg Baier, Karl Härtenberger, Xaver Groß und Paul Hornberger errichtet. Vor dem Schulhaus hatte die kath. Mädchengruppe aus Blumen ein prächtiges Bild ausgelegt, welches das Opferlamm darstellte. Erstmals nahmen heuer neben der Schuljugend, den verschiedenen Vereinen mit ihren Fahnen auch die Kinder des Kindergartens an der Prozession teil, die in ihrem Ausmaß wohl die in den Jahren vorher übertraf.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.06.1960


Junger Mann hing schon am Strick
Hunderdorf.
Ein junger Mann aus der Gemeinde Hunderdorf mußte vorübergehend in Schutzhaftgenommen werden, da Selbstmordgefahr bestand. Als die Polizei erschein, hing er bereits am Strick.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.06.1960


Bürgermeisterwahl
Windberg.
Am Sonntag findet zwischen 8 und 18 Uhr im unteren Saal des Schulhauses Windberg die Bürgermeisterwahl statt. Als Bürgermeisterkandidat wurde von der Wählergruppe „Parteilos“ Herr Anton Kittenhofer aufgestellt. Ein zweiter Wahlvorschlag erfolgte nicht. Alle Wählerinnen und Wähler der Gemeinde werden aufgerufen, auch am kommenden Sonntag ihrer Wahlpflicht nochmals nachzukommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.06.1960


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Poiger Josef, Stetten, Gde. Hunderdorf; Wohnungsaufbau über der Stallung; …
Quelle: Bogener Zeitung, 20.06.1960


Wir gratulieren
Windberg.
Herr Dr. Josef Grotz von Irenzfelden legte seine Hochschulabschlußprüfung an der Universität in München mit sehr gutem Erfolg ab. Er stammt aus einer kinderreichen Familie und ist der Sohn des Landwirts Ludwig Grotz, der in unserer Gemeinde das Amt des Gemeindedieners versieht und überall bekannt und beliebt ist. Herr Dr. Josef Grotz kann nun als praktischer Arzt der kranken Menschheit helfen. In Windberg besuchte er die Volksschule, legte am Hum. Gymnasium in Straubing das Abitur ab und studierte an der Universität in München weiter. Seit 15. Juni ist er nun als Assistenzarzt im Krankenhaus Ottobrunn bei München tätig.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.06.1960


Windberg. (Umbau vollendet) Der Verkaufsraum des Lebensmittelgeschäftes in Windberg wurde in den letzten fünf Wochen umgebaut. Die Umbauarbeiten führte der Maurer Schmidbauer von Windberg durch. Türen und Fenster wurden erneuert. Der Fußboden wurde tiefer gelegt. Dadurch gewann der raum an Höhe. Die moderne, zweckmäßige Inneneinrichtung fertigte die Schreinerei Härtenberger von Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.06.1960


Gemeindehaushalt noch sehr angespannt
Hunderdorf.
Zur letzten Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend konnte Bürgermeister Reiner neben Schulleiter Hösl auch die Mitglieder des Schulverbandes von Gaishausen begrüßen. Auf der Tagesordnung standen der Schulhaushalt und der Gemeindehaushalt. Bevor in die endgültige Beratung eingetreten wurde, ersuchte Schulleiter Hösl die Herren zunächst, ihm zu einer kurzen Besichtigung des Schulhauses zu folgen. Herr Hösl unterstrich während der Besichtigung nochmals die Zweckmäßigkeit und Schönheit des Hauses, das fast jede Woche Besucher aus dem niederbayerischen und oberpfälzer Raum anzieht. Er zeigte auch die Böschungsarbeiten am Sportplatz, die von OL Maier und Hausmeister Schneider ausgeführt wurden und der Gemeinde manche Mark ersparten. Leider mußte der Chef des Hauses auch auf verschiedene Mängel hinweisen, deren schnellste Beseitigung unbedingt erforderlich ist, sollten ernstere Schäden vermeiden werden. Die Welleternitabdeckung braucht unbedingt Abschlußplatten, da so unterm Dach manche Stare nisten und mit ihrem Unrat teilweise Dachrinnen verstopfen und die Außenwände verunreinigen. Bei starken Regenfällen läuft Wasser durch die Grundmauer auf der Wegseite, dringt in den Kohlenkeller und fließt von hier aus in den Heizraum. Ein besonderes Problem ist dann auch noch die Zufahrt zum Schulhaus und zum Schulhof. Hier grenzt der Nachbarsgrund so knapp an, daß die Zufahrt zum Kohlenschacht und zum Schulhof mit einem Lastauto nichtmehr möglich ist.
In der anschließenden Beratung stellte der Gemeinderat einstimmig die Notwendigkeit der Beseitigung dieser baulichen Mängel fest, beschloß aber vorher noch mit der Bauleitung Rücksprache zu nehmen, ob hier nicht seitens der Unternehmer Fehler begangen wurden. Der Schulhaushalt selbst wurde mit einnahmen und ausgaben in Höhe von 25 940 DM abgeschlossen, wobei in den Ausgaben vor allem für Reinigung, Heizung und für Zinsen ein Betrag von ca. 21 400 DM eingesetzt werden mußte.
Für den Gemeindehaushalt, der anschließend verabschiedet wurde, konnten 14 200 DM an Grundsteuer A, 7 200 DM aus Grundsteuer B 25 700 DM aus Gewerbesteuer, 38 181 DM an Schlüsselzuweisungen und 8 500 DM an Wassergebühren als haupteinnahmeposten angesetzt werden. In den Ausgaben nehmen die Kreisumlage mit 32 710 DM, der Wegebau mit ca. 5 000 DM, die Aufwandsentschädigungen für Bürgermeister und Gemeindeangestellte mi 10 000 DM und die Schuldentilgung für den Kassenkredit des Schulhauses mit 14 000 DM die größten Summen weg.
Ein besonders schwieriges Kapitel bot nun der außerordentliche Haushaltsplan, der allein mit 87 657 DM an Ausgaben dem Schulhausbau vorbehalten ist. Diese Summe setzt sich aus 50 000 DM Kassenkredit, der im letzten Jahr zusätzlich für das Schulhaus aufgenommen werden mußte und einer Restschuld von 37 657 DM zusammen. Der Kassenkredit kann durch eine Rücklage von 14 000 DM aus dem Vorjahr eben abgeglichen werden und die Restschuld hier ebenfalls noch durch Zuschüsse vermindert werden. Es ist bedauerlich, daß für die dringenden Aufgaben der Gemeinde wie Wasserbeschaffung, Kanalisation und Ortsteerung noch keine größeren Mittel bereitgestellt werden konnten, doch augenblicklich gilt der Schulhausfinanzierung noch die größte Aufmerksamkeit. Eine frühzeitigere Erhöhung der Steuermeßbeträge in der Gemeinde wäre eine Möglichkeit gewesen, schon früher Mittel für die dringenden Aufgaben der Gemeinde zu erhalten und zu schaffen. Dadurch daß die Gemeinde bislang zu jenen drei Gemeinden des Landkreises mit den niedrigsten Steuerhebesätzen gehörte, gingen nicht nur direkt aus den relativ hohen Gewerbesteuereinnahmen durch die Möbelfabrik Nolte große Summen als Kreisumlage wieder verloren, es brachten auch, wiederum bedingt durch die niedrigen Hebesätze, geringe Schlüsselzuweisungen und so war der Verlust zweifach. Es kam auch hier nicht von ungefähr, daß seitens der Landkreisverwaltung der Gemeinde nahegelegt wurde, die Steuersätze zu erhöhen, die zwar für den einzelnen eine Belastung, für die Gemeinde aber nur zu einem großen Vorteil werden mußte.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.06.1960


Windberg hat wieder einen Bürgermeister
Windberg.
Aus der Nachwahl ging am Sonntag Herr Anton Kittenhofer mit 85 Prozent der Stimmen als Bürgermeister hervor. – Von den 510 Wahlberechtigten gingen 380 zur Wahlurne. 313 von ihnen gaben ihre Stimme dem neuen Bürgermeister, 45 Stimmen entfielen auf Josef Huber von Irenzfelden, 14 waren ungültig und die übrigen sechs Stimmen wurden anderen Gemeindebürgern gegeben.
Unser neuer Bürgermeister wurde am 23. Oktober 1910 in Regensburg geboren. Seit seinem siebten Lebensjahr wohnt er in Windberg. Von seinem Großvater erlernte er das Schuhmacherhandwerk. 1927 legte er die Gesellenprüfung und 1937 die Meisterprüfung ab. Von 1935 bis 1939 zog er als Wanderbursche durch Bayern und Oersterreich und vervollkommnete so sein handwerkliches Können. Von der Wanderschaft zurückgekehrt, heiratete der 1939 Elisabeth Thaler von Wasserburg am Inn. Um einen eigenen Hausstand gründen zu können, erwarb er das jetzige Anwesen käuflich von seiner Tante. 1940-1948 leistete er seinen Militärdienst ab. Vier schwere und entbehrungsreiche Jahre der Gefangenschaft in England und Schottland liegen hinter ihm.
Besonders hervorzuheben sind die großen Verdienste, die sich der neue Bürgermeister schon jahrelang durch rege aktive Mitarbeit um das Wohl der Gemeinde erworben hat. Schon im Jahr 1930 gründete er hier den Burschenverein. Die Vereinsfahne, die heute noch von den Burschen mit Stolz getragen wird, wurde auf seine Anregung hin angeschafft. Als er die große Wassernot sah, beute er 1950 die Wasserleitung für Hunderdorf und das Produktenwerk Nolte. Auf seine Veranlassung hin kam auch die Dorfbeleuchtung zustande. Später wurde das obere Dorf kanalisiert. Auch die neue Viehwaage wurde auf seine Initiative hin angeschafft. Eineinhalb Tagwerk Steinbruch wurden käuflich erworben und stehen der Gemeinde und der Bevölkerung zur Verfügung. Seit 1953 versieht Anton Kittenhofer das Amt des Gemeindekassiers. Er ist seit 1952 Gemeinderat, außerdem Aufsichtsratsmitglied der Raiffeisenkasse und Lehrlingswart des Schuhmacherhandwerks im Kreis Bogen.
Der neue Bürgermeister hofft auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und den Gemeindebürgern zum Wohle aller und jedes einzelnen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.06.1960


Der Katastropheneinsatz fand im Saale statt
Hunderdorf.
Die RK-Ortsgruppe Hunderdorf sollte nach dem Ortsalarmplan eine Katastrophen-Übung durchführen, doch war dies wegen des schlechten Wetters nicht möglich. So war man gezwungen, eine kleine Übung im Saale abzuhalten. Der Referent ging davon aus, daß im Nolte-Werk eine Kesselexplosion erfolgt sei und daß dabei eine Menge Personen teils leicht, teils schwer verletzt wurden. Diese Verletzungen wurden mit Wundmoulagen dargestellt, und nun hatten die Helferinnen und Helfer alle Hände voll zu tun.
Es ging in diesem Falle nicht darum, die dargestellten Verletzungen möglichst schnell sanitär zu versorgen, sondern der Übungsleiter legte größten Wert auf saubere und tadellose Verbände. Vor allem mußten sich die eingesetzten Helfer auch mit der sogenannten Improvisation befassen und mit Stöcken usw. eine brauchbare Unterschenkelschienung anlegen. Das große Zimmer glich tatsächlich einem Verbandplatz. Und es konnte am Schluß dieser sehr wertvollen Übung festgestellt werden, daß sich alle dieser gestellten Aufgabe nach besten Kräften entledigt hatten.
Unser Bild zeigt die „Verletzten“ sowie die Einsatzkräfte nach getaner Arbeit.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.06.1960


Zwei Kleinwagen stießen zusammen
Hunderdorf.
Glück im Unglück hatten zwei PKW-Fahrer, die gestern gegen 15 Uhr an der scharfen Kurve bei Troidl zusammenstießen. Nur dank der geringen Geschwindigkeit beider Fahrzeuge konnte ein größeres Unglück vermeiden werden, als ein aus Richtung Eglsee kommender DKW-junior in der Kurve gegen ein Goggomobil prallte. Die Straße ist dort ziemlich eng und ein lebender Zaun auf der Innenseite der Kurve verhindert zudem noch den Ueberblick. Die Außenseite der Kurve verhindert zudem noch den Ueberblick. Die Außenseite der Kurve wiederum hat einen stark ausgefahrenen erhöhten Rand und so werden die kleinen Fahrzeuge mit geringer Bodenfreiheit ebenfalls stark an diese Grenze gebunden. Während der Fahrer des DKW, der aus Straubing stammt, keinerlei Verletzungen davontrug, erlitten die Insassen des Goggomobils Prellungen und leichte Verletzungen. Die Vorderseite des Goggomobils war völlig eingedrückt.
Der Unfallstrupp der Polizei Bogen nahm die Ermittlungen auf. Ungeachtet der Schuldfrage der beiden Fahrer darf man sagen, daß die unübersichtliche und ausgefahrene Straße dort auch ein Uebriges getan hat, daß es zu diesem Unfall kam.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.06.1960


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Bauanträge eingereicht worden: … Kurosczyk Marian, Steinburg, Neubau einer Kelterei; … Ostermeier Josef, Gaishausen, Neubau einer Schweinestallung;  …
Quelle: Bogener Zeitung, 25.06.1960


Hunderdorf. (Versammlung des Trachtenvereins) Am Samstag treffen sich um 20 Uhr die Mitglieder des Trachtenvereins zu einem Vereinsabend in der Gastwirtschaft Baier.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.06.1960


Bauernanwesen total eingeäschert
Feuerwehren müssen tatenlos zusehen
Brandschaden ca. 40 000 DM – Brandstiftung nicht ausgeschlossen
Oberalteich.
In den späten Abendstunden des Samstag (gegen 21.45 Uhr) entstand im Anwesen Siedersbeck in Großlintach ein Schadenfeuer, dem das gesamte Anwesen mit Wohnhaus, Stallung, Scheune und Schuppen, sowie einem kleineren Schreinereibetrieb zum Opfer fiel. Obwohl die Feuerwehren aus den benachbarten Gemeinden rasch zur Stelle waren, mußten sie tatenlos zusehen, wie sich der Brand von der Scheune, in der er ausgebrochen war, nach und nach auf das ganze Anwesen ausbreitete; denn weit und breit gab es keine Löschwasserentnahmestelle, die es den Feuerwehren möglich gemacht hätte, helfend einzugreifen. Die Brandursache konnte noch nicht geklärt werden. Der Brandschaden wird auf ungefähr 40 000 DM geschätzt.
Kurze Zeit, nachdem das Sonnwendfeuer des Straubinger Motorsportclubs auf dem Bogenberg verlöscht war, färbte sich der Nachhimmel einige Kilometer nördlich brandrot. Die rasch am Brandplatz in Großlintach eingetroffenen Feierwehren von Bogen, Oberalteich, Bogenberg, Degernbach, Hunderdorf, Windberg und Mitterfels hatten sich aber umsonst beeilt, denn die nächstgelegene Wasserentnahmestelle, die es den Feuerwehrmännern ermöglicht hätte, zu löschen, war weit über 1000 m entfernt. Zum großen Glück herrschte Windstille, denn sonst hätte akute Gefahr bestanden, daß das Feuer auch noch auf den bis knapp zum Brandobjekt heranreichenden Wald übergegriffen hätte. Um dieser Gefahr auf alle Fälle vorzubeugen, wurde kurz nach 22.30 Uhr der Ueberlandlöschzug der Straubinger FFW alarmiert. Diese Wehr konnte dann mit ihrem Tanklöschfahrzeug wenigstens das Feuer im Wohnhaus löschen.
Das Feuer entstand an der Ostseite der Scheune. Der Besitzer, Josef Siedersbeck, war gerade auswärts und seine Freu sowie seine zwei Kinder und der alte Vater wollten eben zur Ruhe gehen, als ein Nachbar den Brand entdeckte. Mit vereinten Kräften – die ganze Nachbarschaft half mit – wurde das Vieh aus den Ställen gerettet. Da die Nordflanke des Hauses schon Feuer gefangen hatte, mußte das Vieh durch den Hauseingang ins Freie getrieben werden. An Hausrat konnte nur einiges Wenige gerettet werden, da der Brand mit rascher Geschwindigkeit um sich griff. Die ganze Nacht brannte es. Vollkommen niedergebrannt sind Haus u. Scheune. Die Gebäude waren neugebaut. Auch eine neue Schupfe wurde eine Opfer der Flammen. In der Scheune verbrannten alle landwirtschaftlichen Maschinen, darunter eine Sämaschine, zwei Elektromotoren und die gesamte Heuernte. Das Geflügel konnte auch nicht mehrgerettet werden. Durch Versicherungen ist Siedersbeck, dessen Hof 16 Tagwerk groß ist, nur etwas gedeckt. Wie das Feuer entstand, ist noch völlig ungewiß. Es kann auf fahrlässige Brandstiftung zurückzuführen sein, indem einer einen Zigarettenstummel weggeworfen hat, oder es kann Brandstiftung sein. Die Familie Siedersbeck und das Vieh sind vorerst bei hilfreichen Nachbarn untergebracht.
Während kein Löschwasser vorhanden war, bestand kein Mangel an Schaulustigen: Etwa 500 Zuschauer mit rund 100 Kraftfahrzeugen standen den Feuerwehrmännern im Wege, die sich verzweifelt bemühten, ein an den Hof angrenzendes Waldstück vor den Flammen zu schützen.
Landrat Hafner und Kreisbrandinspektor Baier – Bogen waren an der Brandstelle anwesend.
Dieses Schadenfeuer hat neuerdings wieder mit ganzer Deutlichkeit gezeigt, daß die Beschaffung eines modernen Tanklöschfahrzeuges für den Landkreis Bogen – an zentraler Stelle stationiert – eine unabweisbare Notwendigkeit ist, wenn die Feuerwehren in Zukunft bei Bränden in Ortschaften und Ortsteilen des Landkreises, in denen es an Löschwasser mangelt, nicht wieder zur Tatenlosigkeit verurteilt sein und ganze Anwesen in Schutt und Asche sinken sollen.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.06.1960


25 Jahre Freiwillige Feuerwehr Au vorm Wald
Die FFW feierte am Sonntag ihr Jubelfest
Au vorm Wald.
Das schöne Dörflein am Rande der großen Ausflugsstraße in den Bayerischen Wald hat sich für das kleine, aber doch bedeutungsvolle Fest noch schöner gemacht. Fahnen wehten vor der alten, ehrwürdigen Schloßkapelle, vor dem Heldengrab und vor dem Festlokal. Die Häuser prangten allenthalben im Festschmuck. Es muß mit besonderer Anerkennung erwähnt werden, daß das Fest nicht „groß aufgezogen“ wurde, daß nicht zahlreiche Vereine eingeladen wurden, sondern nur der Patenverein, die FFW Steinburg. Dadurch konnte das Fest im wahrsten Sinne des Wortes ein Fest der Kameradschaft, ein Fest der gemeindlichen Zusammengehörigkeit und ein Fest der ruhigen Besinnung werden.
Strahlender Sonnenschein und sommerliche Wärme gaben den festlichen Vorbereitungen den schönsten Rahmen. Gegen 9 Uhr vormittags versammelten sich die Kameraden der Jubelwehr im Vereinslokal der Gastwirtschaft Wagner in Au. Letzte Vorbereitungen wurden erledigt und bald konnte der Patenverein, der sehr zahlreich antrat, mit Musikbegleitung empfangen werden. Das ganze Dorf war auf den Beinen und alle freuten sich. Mit besonderer Herzlichkeit und auch gegenseitiger Freude wurden die Persönlichkeiten begrüßt, die immer für die Gemeinde Steinburg und die beiden Feuerwehren da sind. Herr Landtagsabg. Alois Rainer, Haibach; Herr Landrat Xaver Hafner, Bogen und Herr Kreisbrandinspektor Baier, Bogen.
Die schöne, erst im vergangenen Jahre gründlich renovierte Schloßkapelle konnte nicht alle Anwesenden fassen, als man sich zum gemeinsamen Dankgottesdienst versammelte, den H. H. Koop. Krottenthaler, Hunderdorf, zelebrierte. In seiner Festpredigt hob er besonders den Wert des Feuerwehrdienstes als christliche Nächstenliebe hervor. Sorge um des Nächsten Hab und Gut ist echtes Tatchristentum, führte der Prediger aus und an Hand von Beispielen und Gleichnissen legte er diese Tatsache eindringlich dar. Nach dem Gottesdienst versammelten sich alle Teilnehmer vor dem Heldengrab. In einfacher. Schlichter und vielleicht deshalb rührender Form wurde der gefallenen und verstorbenen Mitglieder gedacht.
Die Schülerin Fannerl Schötz leitete mit einem Gedicht die Gedenkfeier ein. Kommandant al. Schötz sen. legte mit ehrenden Worten einen von der Fahnenmutter Ottilie Niedermeier, Unterbucha, gestifteten Kranz nieder. Ein weiteres Gedicht sprach die Schülerin Elfriede Bugl. Das stille Gedenken wurde durch das Lied vom „guten Kameraden“, gespielt von der Musikkapelle Schötz, Elisabethszell, abgeschlossen.
Im Vereinslokal schloß sich dann der Festakt an. Mit einer offiziellen Begrüßung der Gäste gab Kommandant Alois Schötz den Auftakt. Ein Gedicht, gesprochen vom Schüler Rudi Müller, leitete auf die Bedeutung der Feier hin. Feuerwehrkamerad, Schulleiter und Kreisrat Alfred Müller hielt die Festrede. Seine Worte umrissen in kameradschaftlicher Form und Anerkennung die Gründung und den Bestand der FFW und alle Anwesenden wurden zur tätigen Nächstenliebe aufgerufen. Wir haben einen unschätzbaren ideellen Wert, aus dem wir unergründlich schöpfen können, die Heimat. Und dieser sollen wir dienen mit unserer ganzen Kraft, mit unserer ganzen Liebe und Opferbereitschaft. Die Feuerwehr geht hier mit dem besten Beispiel voran und gute Beispiele fördern die gute Nachahmung. Die größte Freude eines Menschen soll es sein, die Pflicht der Nächstenliebe und der Kameradschaft erfüllt zu haben.
MdL Rainer sprach als Feuerwehrmann zu Feuerwehrmännern. In seiner Arbeit als Abgeordneter hat er trotz seiner vielen Arbeit immer noch ein sehr wachsames Auge für die freiwilligen Feuerwehren in den Dörfern draußen und wiederholt hat er sich schon bei höchsten Stellen für die Feuerwehren und den Feuerschutz energisch eingesetzt. Die selbstlose Einstellung der Feuerwehr soll damit belohnt werden, daß man sie mit Geräten und Material bestens ausrüstet, denn die Feuerwehr schützt und rettet das Volksvermögen. Der Landrat betonte ebenfalls, daß die Feuerwehr wertvolles Volksvermögen, das in allen Fällen mit Arbeit und Schweiß geschaffen wurde, retten hilft. Ohne Feuerwehr würden sich die jährlichen Brandschäden in Bayern verfünffachen und das sind Millionenbeträge. Er versprach, daß die Landkreisverwaltung die Feuerwehren finanziell unterstützen wird. Auf einen Brandfall eingehend, sprach er von seiner Absicht, ein Tanklöschfahrzeug für den Landkreis anzuschaffen. Eine herzliche Gratulation setzte der Landrat an den Schluß seiner Ausführungen.
Bürgermeister Alfons Berger sprach in seiner urbayerischen Art und jeder konnte aus seinen Worten entnehmen, mit welcher Fürsorge er für die Feuerwehren der Gemeinde arbeitet und wie stolz er auf sie ist. Besonders der Fahnenmutter dankte er für den gespendeten Kranz.
Ein gemeinsames Mittagsmahl und ein gemeinsamer, besinnlicher Nachmittag vertiefte die gegenseitige Kameradschaft.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.06.1960


Nun macht Kochen doppelt Freude
Hunderdorf.
Während bei Besichtigungen des Schulhauses die Männer mit leichter Wehmut beim Anblick des guteingerichteten Werkzeugschrankes im Werkraum an ihre eigene Schulzeit zurückdenken, in der man noch nicht oder sehr selten basteln durfte, wünschen sich gar manche Frauen denselben Komfort für ihre Küche, den sie in der Schulküche vorfinden. Nun waren aber bislang die elektrischen Öfen, die Regale, die modernen Spülbecken und Eßtische mehr oder weniger vom Gebrauch ausgeschlossen, fehlte es doch noch am Küchengeschirr, Besteck, Geschirrtüchern etc. Die Mädchen der Oberstufe brachten zwar für den Hauswirtschaftsunterricht eigene Küchengeräte mit, doch diese Lösung war keine Dauerlösung. Da ber der Gemeindesäckel immer noch an akuter Schwindsucht leidet und von hier aus nichts getan werden konnte, schritten die Mädel mit ihrer Lehrerin Frau Merklein zur Selbsthilfe. Ihre Mühe fand bald den besten Lohn. In wenigen Wochen kamen Geschirr, Töpfe, Bestecke, Gläser, Schneidebretter und Geschirrtücher an, die einen Wert von nahezu 1000 DM ausmachten. Mit recht sind die jungen Köchinnen jetzt stolz auf ihre prächtige Ausstattung, die jedem Haushalt Ehre machen würde, und mit doppeltem Eifer wird nun in den Hauswirtschaftsstunden unter Anleitung von Fräulein Lehrerin Hauptmann gebacken, gebraten und gekocht. Eine Katastrophe ihrer „Schmankerln“ müßte auch einen hantigen und grantigen Ehemann überzeugen, daß hier das nötige „Werkzeug“ in gute Hände gekommen ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.06.1960

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