1960# 10-12

Sudetendeutsches-Treffen in Hunderdorf
Hunderdorf.
Die Teilnehmer am Treffen der Sudentendeutschen in Hunderdorf am morgigen Sonntag benützen zur Hinfahrt die Bundesbahn, wie die Abfahrt von Straubing um 12.56 Uhr, Abfahrt von Bigen um 13.12 Uhr. Die Teilnehmer werden gebeten, sich rechtzeitig am Bahnhof einzufinden. – Rückfahrt ebenfalls mit den planmäßigen Zügen. Der Kreisverband Bogen der SL erwartet, daß alle sudetendeutschen Landsleute des Landkreises Bogen an dem Treffen teilnehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.10.1960


Ein erfolgreiches Reisejahr der Brieftauben
Die Reisevereinigungsausstellung wurde dieses Jahr nach Bogenvergeben
Bogen.
Die Brieftaubenreisesaison ist nun zu Ende gegangen. Am 11. September wurden in Kitzingen von der Reisevereinigung Straubing 512 Tauben, darunter 99 Tauben aus Bogen, bei schönem Wetter zum vorletzten Preisflug aufgelassen. Wieder einmal mehr bewiesen die Züchter aus dem Bogener Brieftaubenverein, daß zur Zeit kein anderer Verein der Reisevereinigung in der Lage ist, ihnen den Rang abzulaufen. Die ersten sieben Preise gewannen diesmal gleich die hiesigen Züchter, allen voran Anton Krump aus Schwarzach mit den drei ersten Preisen. Gefolgt wird er in der Preisliste von Erich Schindler, dem großen Favoriten der diesjährigen Jungtierreise, und von Hans Wölfl, beide Hunderdorf. Insgesamt wurde mit den 99 Tauben 36 Preise errungen, ein Beweis dafür, daß die Zucht gut ist.
Der letzte Wettflug der Saison wurde ebenfalls von Kitzingen gestartet. Diesmal waren 313 Teilnehmer, darunter 56 aus Bogen, am Start. Wiederum mußten die anderen Vereine sehen, daß in Bogen die besten Tauben fliegen. Erich Schindler aus Hunderdorf schafft es in der Saison zum zweitenmal, die ersten drei Preise zu erringen. Auch die anderen Bogener Züchter trugen sich in die Preisliste ein und brachten zusammen 18 Preise nach Bogen.
Wie stark nun die Züchter in dieser Saison waren, soll ein kurzer Rückblick auf die Hauptreisesaison mit den alten tauben von Kitzungen bis LeHavre zeigen. So errang der Bogener Verein von den 12 Preisflügen innerhalb der Reisevereinigung Straubing mit sechs Vereinen und 120 Mitgliedern bereit sieben erste Preise. Von den ausgeflogenen zehn Ehrenpreisen treten sieben die Reise nach Bogen an. Der größte Erfolg zeichnet sich jedoch wohl in der Liste der zehn Besten der Reisevereinigung ab. Es lohnt sich, dieselbe einmal bekannt zu geben. Als bester Schlag mit drei Vögeln und zwei Weibchen, gerechnet nach Preiskilometern, erwies sich derjenige der Brüder Bauer – Bogen mit der großartigen, bisher noch nicht erreichten Leistung von 19 370 Preiskilometern. Es folgt der Schlag Alfred Käfer – Bogen mit 18 750 Preiskilometern. Dann folgt der erste Verein von auswärts mit Georg Reisinger- Ittling. An vierter Stelle plaziert sich der Schlag der Brüder Gruber – Bogen mit 16 690, an fünfter Stelle der Schlag von Heinz Haese – Oberalteich mit 16 060, an sechster Stelle Fritz Groll – Ittling mit 15 680, 7. Erich Sagstetter – Aiterhofen mit 15 550, an achter Stelle nochmals die Brüder Bauer – Bigen mit 15 540; an neunter Erich Schindler – Hunderdorf mit 14 850, und den Schluß bildet der Schlag Ludwig Seidl – Straubing. Ein so klarer Erfolg, wenn man die Mitgliederzahl in Betracht zieht, ist wohl noch keinem Verein bescheiden gewesen; sind doch immerhin sechs Schläge in der Spitzenposition aus dem Bogener Brieftaubenverein.
Im Kreis 100, zu dem der Verein Bogen gehört, und dem mit 50 Vereinen und 620 Mitgliedern ein Gebiet von Parsberg bis Nebelberg und von Landshut bis Furth im Wald gehört, nimmt der Verein einen guten Platz ein. In dieser Saison war allerdings der Wind, der fast bei jedem Flug aus südlicher Richtung kam, und die Tauben zum Wald abtrieb, ein größerer Gegner als die Konkurrenz der Taubenzüchter aus jener Gegend. Trotzdem gelang es, wieder einige Medaillen für Bogen zu gewinnen und auch Alfred Käfer konnte noch um die Meisterschaft des Kreises ein Wort mitreden und den 4. Platz belegen. Wenn man bedenkt, daß vor zwei Jahren Alfred Käfer die Kreismeisterschaft errang und Heinz Haese im vorigen Jahr eine sichtbaren dritten Platz einnehmen konnte, so ist allein daraus zu ersehen, wie stark die Tauben sind, die die hiesigen Züchter zum Einsatz bringen.
Zur Belohnung wurde die diesjährige Reisevereinigungsausstellung nach Bogen vergeben, wo dann diese guten Flieger auch vor der Bevölkerung einmal betrachtet werden können. Es wäre zu wünschen, daß sich bei dieser Gelegenheit noch mehr Tierfreunde finden würden, die sich diesem schönen Sport anschließen.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.10.1960


Zifferblätter sind bald fertig
Hunderdorf.
Schon seit geraumer Zeit befinden sich um den oberen Teil unseres Kirchturms die Gerüste und die Handwerker sind in diesen schönen Herbsttagen eifrig beschäftigt, die Renovierungsarbeiten an der Kirchenuhr durchzuführen. In schwindelnder Höhe errichten die Zimmerleute des Zimmerermeisters Dilger die Gerüste für die Maurer der Fa. Altschäffl, welche den alten Verputz der Zifferblätter abschlagen und mit Quarzsand einen neuen Anwurf machen. Maler der Firma Eberl, Straubing, tragen auf weißem Grund havannafarbene Stundenbalken auf, die einmal weit ins Hunderdorfer Becken hinein sichtbar sein werden. Nach der Fertigstellung dieser Arbeiten werden neue Zeiger angebracht und die Kirchturmuhr mit einem elektrischen Werk versehen, das auch die Einschaltung der Glocken zum Morgen-, Mittag- und Abendläuten automatisch betätigt. Wenn auch heute im Zeitalter der Taschenuhren, der Armbanduhren und der Rundfunkzeitansagen eine zeitliche Orientierung leichter ist als noch vor einigen Dezennien und man daher auch eine Kirchturmuhr zur Not entbehren könnte, so haben doch die vergangenen Wochen gezeigt, daß man die alte traute Kirchturmuhr mit seiner manchmal wankelmütigen Ortszeit nicht gerne vermissen möchte.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.10.1960

Die Neugestaltung der Zifferblätter, sowie die Anbringung einen neuen Kirchenuhr mit Zeigern soll ca. 7000 DM kosten und konnte nur durch freiwillige Spenden der ganzen Pfarrgemeinde ermöglicht werden.
Anmerkung in der Kirchenchronik der Pfarrei Hunderdorf


Windberg. (Vom Trachtenverein) Die Mitglieder des Trachtenvereins werden gebeten, sich heute, Samstag um 20 Uhr zur Besprechung der Gauversammlung im Vereinslokal Geisler einzufinden.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.10.1960


Geboren, geheiratet, gestorben im September
Bogen.
Geburten: Ingrid Markl, Lintach; …Reinhard Josef Hartmannsgruber, Thannanger; Ludwig Xaver Fellinger, Sollach; … Roswitha Schopf, Hunderdorf; … Kalus Dieter Weithaler, Steinburg; … Claudia Maria Paukner, Hunderdorf; …
Todesfälle: … Feldmeier Karl, Schafberg, 68 Jahre; … Obermeier Josef, Ramersberg, 48 Jahre; …
Quelle: Bogener Zeitung, 05.10.1960


Therese Baumgartner 70 Jahre alt
Hunderdorf.
Gestern konnte Frau Therese Baumgartner aus Lintach ihren 70. Geburtstag feiern. In Radmoos bei Haibach geboren, kam die mit ihren Eltern zuerst nach Lindenbrunn und später nach Lintach, wo sie ein landwirtschaftliches Anwesen kauften. Nach dem Tode ihres Vaters ehelichte sie den Landwirt Heinrich Baumgartner aus Kolmburg und übernahm das elterliche Anwesen. Der Krieg entriß ihr zwar den einzigen Sohn, doch ihre mütterliche Liebe wendete sich nun dem Pflegesohn zu, bei dem sie heute ihren Lebensabend verbringt. Vor zwei Jahren verlor sie ihren Gatten und zu diesem Schmerz gesellte sich auch eine Krankheit, die sie zeitweise ans Bett fesselt. Trotzdem ist sie nicht verzagt und ihre Enkelkinder sind ihre Freude und auch ihr schönster Lohn für ihre Mutterliebe. Der Jubilarin unsere besten Glückwünsche.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.10.1960


Hunderdorf. (Mütterberatung) Am kommenden Mittwoch findet um 13.30 Uhr im neuen Schulhaus die Mütterberatung statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.10.1960


Windberg. (Omnibusverbindung) Die neue Straße brachte in dieser Woche für die Gemeinde Windberg einen neuen Vorteil, über den sich vor allem die vom Verkehr so weit abgelegenen Gemeindeteile freuen werden: Ab jetzt führt über Meidendorf – Irenzfelden – Windberg eine Omnibusverbindung. Der Omnibus hält am Dienstag in den drei Ortschaften um 14.06, 14.10, 14.15 Uhr in Richtung Straubing, am Freitag um 6.51, 6.56 7 Uhr. In der Gegenrichtung sind die drei Haltezeiten am Dienstag um 18.58, 18.03 und 19.07 und am Freitag um 12.58, 13.03 und 13.07 Uhr. In den Ortschaften Irenzfelden und Meidendorf sind die Halteplätze einigermaßen günstig; in Windberg wird man sich noch einen besseren Platz einfallen lassen müssen, um ein gefahrloses Ein- und Aussteigen zu erreichen.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.10.1960


Windberg. (Das 85. Wiegenfest) feiert in dieser Woche Frau Katharina Weinzierl von Windberg. Die Wiege der Jubilarin stand in Meidendorf. Sie heiratete 194 Herrn Josef Weinzierl. Ein großer Schmerz war es für die Jubilarin, 1940 am offenen Grab ihres Gatten stehen zu müssen. Seiher lebt sie zurückgezogen in Windberg. Wenn es auch die Gesundheit nicht mehr erlaubt oft das Haus zu verlassen, erfreut sich Frau Weinzierl noch einer recht großen geistigen Frische. Der Jubilarin zum Geburtstag unseren herzlichen Glückwunsch!
Quelle: Bogener Zeitung, 06.10.1960


Windberg. (Wegzug) In diesen Tagen verließ Frau Schattauer den Ort, um nach Bogen überzusiedeln. In die freigewordene Wohnung zog Frau Häusler aus Irenzfelden.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.10.1960


Pfelling. (Aufgebot) Zur Ehe sind aufgeboten der Kraftfahrer Josef Wagner aus Pfarrerberg, Gemeinde Elisabethszell und die Damenschneiderin Gunda Wagner aus Pfelling.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.10.1960


Wer baut was und wo?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Hafner Max, Netzstuhl, Gde. Windberg, Neubau einer Jauchegrube und Reparatur der Stallung – Niedermeier Johann, Unterbucha, Gde. Windberg, Ausbau einer Garage … Fuchs Josef, Thannanger, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses …
Quelle: Bogener Zeitung, 07.10.1960


Die Wagner-Cilly 85 Jahre
Windberg.
In dieser Woche feiert Frau Cäcilia Wagner aus Windberg das Fest des 85. Geburtstages. Sie wurde als Kind der Familie Laumer von Fröschlhof bei Degernbach geboren. 1900 heiratete sie den Landwirt Georg Wagner in Irenzfelden. Aus der harmonischen Ehe gingen vier Kinder hervor, zwei von ihnen starben zum Leidwesen ihrer Eltern schon in jungen Jahren. Ein besonderer Schlag war es für die Jubilarin, als sie 1914 am Grabe ihres Gatten stehen mußte. Frau Wagner erfreute sich immer großer Beliebtheit und Wertschätzung; in den letzten Jahren hat sie weniger ihr Zimmer verlassen können, aber sie erfreut sich nach wie vor einer großen geistigen Regsamkeit. Zu ihrem Ehrentag unseren herzlichen Glückwunsch.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.10.1960


Richtfest am Bahnhofsneubau in Hunderdorf
Hunderdorf.
Erst vor drei Wochen wurde am Bahnhof Hunderdorf mit dem Erweiterungsbau begonnen und schon steht der Rohbau da. Die Schnelligkeit, mit der dieser Bau nun von der Bundesbahn vorangetrieben wird, läßt vergessen, wie lange gerade die Hunderdorfer auf diesen Ausbau gewartet haben. Während der alte Bahnhof in Zukunft nut mehr als Güterhalle und Werkzeugschuppen für die Bahnmeisterei gedacht ist, wird der Neubau einen ca. 20 qm großen Betriebsraum und einen ca. 30 qm großen Warteraum erhalten. An der Südostecke ist außerdem noch ein überdachter Vorraum angebracht.
Am Mittwochnachmittag wurde in Anwesenheit von Bahnmeister Slotscheck, Rottenmeister Rappl und Vertretern der Baufirma Miedaner, Rattenberg, und Zimmerei Dilger, Hunderdorf, der Richtbaum aufgesetzt. Der Vorstand des Verkehrsamtes Passau, Bundesbahnrat Popitz, hatte sich ebenfalls eingefunden. Der Bau soll voraussichtlich noch im kommenden Monat vollendet werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.10.1960


Obst in Geld und Wert umsetzen und erhalten
Persönliche Initiative und genossenschaftlicher Geist schufen in Windberg ein gutes Werk
Windberg.
Ein beredtes Beispiel für die Möglichkeiten der Selbsthilfe in einer armen Gegend ist die Raiffeisenkasse Windberg, In echter Auslegung der Gedanken von Vater Raiffeisen, nach denen eine Genossenschaft nicht einem Selbstzweck, sondern ausschließlich ihren Mitgliedern dienen soll, hat sie unter persönlichen und finanziellen Leistungen eine Obstverwertungsstation errichtet, die für ihren Mitgliederstand und Kundenkreis gerade in den letzten Jahren von entscheidender Bedeutung gewesen ist. Mehr als 70 000 DM hat die Genossenschaft in den letzten 10 Jahren in den Zweigbetrieb der Kelterei hineingesteckt, eine Summe, die einem Einzelnen und auf einmal niemals aufzubringen gewesen wäre, Darin ähneln sich ja alle wirtschafts- und kommunalpolitischen Maßnahmen in unserem Bayer. Wald so sehr, daß es aus Kapitalmangel nie möglich ist, große Werke in einem Zuge in Angriff zu nehmen. So mußte auch die Raiffeisenkasse Windberg wirklich ganz klein anfangen, so klein, daß heute Vorstand Georg Schranz und Geschäftsführer Norbert Wurm selbst lachen müssen, wenn sie an die armselige Bude im alten Lagerhaus denken. Seit 1928 wurde in Windberg zwar schon Obst „gepreßt“, denn der Obstbauverein hatte wie viele andere im Landkreis Bogen seit dieser Zeit eine Obstpresse. Der Betreuer war kein anderer als Norbert Wurm. 1950 übernahm dann der damalige Darlehenskassenverein die Sache; denn inzwischen hatte der Apfelsaft oder „Süßmost“ auch in unserer Gegend Einzug gehalten und den früheren saueren Apfelmost verdrängt. Süßmost herzustellen, ist aber bekanntermaßen schwieriger und erfordert ganz andere Einrichtungen. In einem Waschkessel begann es dann mit einer „Süßmostglocke“ und zum Lagern mußte man den hergestellten Saft in die alten Klosterkeller schleppen. Räumlich und der Einrichtung nach war das alles viel mehr als eine Fretterei. Als 1953 die erste Krise im Obstbau kam (Zwetschgenschwemme) erkannte man, daß dieser Betrieb vergrößert werden mußte.  1954 schon baute die Raiffeisenkasse in einer Zusammenarbeit zwischen Vorstandschaft und Mitgliedern, unterstützt von Landratsamt und viele Stellen das heutige Lagerhaus, damals als „Obstlagerhaus“ bezeichnet. In den Kellern dieses Lagerhauses wurde nun die neue Kelterei untergebracht und mit neuen Maschinen (Dampfkessel, Sterilisationsanlage usw.) ausgestattet. Nun erwies sich aber die alte Presse als zu klein. 1956 mußte auch eine moderne Presse her. Das Jahr 1958 mit seiner Massenernte führte zu der Einsicht, daß man noch einmal alles gründlich überholen oder den Betrieb einstellen müsse. Die Lage im Obstbau war nur noch über die Verwertung zu retten und von den vielen Absichten, mehrere kleine Verwertungsbetriebe über den Landkreis Bogen zu streuen, blieb neben Haibach nur Windberg bestehen.  Mit einem Kostenaufwand von 32 000 DM stieg die Raiffeisenkasse Windberg erneut ein und beschaffte Tanks und viele andere neue Einrichtungen. Gerade noch rechtzeitig war diese Verbesserung für das Jahr 1960 gekommen, denn heuer waren nicht einmal mehr die sonst so berühmten Weißen Klaräpfel und andere Sorten auf dem Markt zu verkaufen. 1 200 Zentner sind jetzt allein aus dem Vereinsgebiet Windberg verarbeitet worden und mehr als noch einmal so viel wird in den nächsten Wochen verarbeitet werden. Etwa 700 Zentner werden allein auf dem Wege des Lohnmostens verarbeitet, der Rest wird angekauft.
Der Kundenkreis geht bereits über den Landkreis Bogen hinaus. Wenn auch viele Menschen und Dienststellen an diesem Werk in Windberg Anteil haben, so müssen drei Personen noch eindeutig herausgestellt werden. Das sind Vorstand Gb. Schranz, Geschäftsführer Norb. Wurm und Frau Anna Haimerl, die in einer ungewöhnlichen Arbeitsleistung diesen Betrieb bewältigen. Mit der Verarbeitungskapazität von nahezu 3 000 Zentner hat nun das Gemeinschaftswerk eine Höhe und einen Stand erreicht, der auf Jahre hinaus den Obstsegen dieser Gegend und vor allem den der Mitglieder in vorteilhafter Form in Geld und Wert umsetzt und erhält.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.10.1960
Quelle: Bogener Zeitung, 07.10.1960


Windberg. (Neue Gottesdienstordnung) Ab Sonntag gilt in der Pfarrkirche Windberg die Winterordnung. Demnach ist an den Sonntagen der Pfarrgottesdienst um 7 Uhr, der Jugendgottesdienst um 9.30 Uhr und der Konventgottesdienst des Klosters um 10 Uhr. Am Werktag sin die Gottesdienste unverändert um 6.30 Uhr 7.15 und 8.15 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.10.1960


Pater Norberts Werk ist vollendet
Windberg.
Der bekannte Kirchenhistoriker Pater Norbert Backmund vollendete in diesen Tagen den letzten Teil des dritten und abschließenden Bandes seines großen Werkes „Monasicon Praemonstratense“. Das Werk wird allen Wissenschaftlern ohne weiteres verständlich sein, da es in lateinischer Sprache abgefasst ist. Der Gelehrte schildert in seinem Werk das Werden des Praemonstratenserodens und darüber hinaus die Geschichte und Bedeutung eines jeden Klosters des Ordens, ganz gleich, ob es erst in letzter Zeit gegründet wurde, wie die blühenden amerikanischen Klöster, ob es all die Jahrhunderte seit dem Mittelalter überdauerte oder ob es in den Stürmen der Zeit schon lange untergegangen ist. Trotz der 600 mittelalterlichen Gründungen ist der Prämonstratenserorden in weiten Kreisen weniger bekannt als selbst kleiner Orden. Der Wissenschaftler fand nirgends geeignete Unterlagen. Auch R. v. Waefelghems „Reportoire“, das 1930 erschein, bietet im wesentlichen nichts anderes als eine Aufzählung aller Klöster. Um weitere Werke zu finden, mußte man zurückgehen bis in die Jahre 1734 (Hugo), 1633 (Le Paige) oder 1603 (Lairuelt). Es versteht sich von selbst, daß alle diese Werke längst überholt sind.
Das Werk des Windberger Paters wird also eine große Lücke schließen. Die führende englische kirchengeschichtliche Zeitung „The Journal of Ecclesiastircal History“ nennt es z. B. einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des europäischen Mönchtums. Diese Stimme soll für viele gelten, die alle die Gelehrsamkeit, die wissenschaftliche Genauigkeit und nicht zuletzt auch die Reinheit des Lateins würdigen. Pater Norbert durchforstete systematisch die Klöster, besuchte in vielen Ländern alle in Frage kommenden Bibliotheken und konnte so seine Angaben an Hand der alten Urkunden und Schriften durchwegs lückenlos belegen.
Wenn man an die Bedeutung des Werkes und an die jahrelange Mühe denkt, ist man fast versucht, vom „Lebenswerk“ des Gelehrten zu sprechen. Doch ist Pater Norbert noch keineswegs bejahrt. Sein jugendlicher Schwung läßt noch viele und große Werke erwarten. Zudem ist Pater Norbert sehr vielfältig tätig gewesen. Ganz gleich, ob er vor einer Dorfversammlung eingehend die Geschichte des Ortes und der engsten Heimat schilderte oder ob er vor historischen Vereinen oder anderen wissenschaftlichen Versammlungen sprach, immer waren die Zuhörer gebannt vor der Fülle des dargebotenen Wissens. Das nun vollendet Werk Pater Norberts wurde in der Attenkofer’schen Kunst- und Buchdruckerei Straubing hergestellt. Wir gratulieren dem gelehrten zur Vollendung seines großen Werkes.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.10.1960


Pfelling. (Hochzeit) Am Samstag heirateten der Kraftfahrer Josef Wagner aus Pfarrerberg, Gemeinde Elisabethszell, und die Damenschneiderun Gunda Wagner aus Pfelling. Die kirchliche Trauung wurde in der Pfarrkirche in Pfelling vollzogen, während die weltliche Feier im Gasthaus Petzenhauser stattfand. Dem jungvermählten Brautpaar die herzlichsten Glückwünsche!
Quelle: Bogener Zeitung, 11.10.1960


Erster Fatima-Tag in Heilig-Kreuz
Windberg.
Die Wallfahrtskirche Heilig-Kreuz bei Windberg hat morgen Donnerstag ihren großen Tag. Der Plan des nimmermüden Förderers der Wallfahrt, Eremit Bruder Konrad, geht in Erfüllung. Zum ersten Mal wird eine Fatima-Feier abgehalten, die in Zukunft jeden Monat am 13. Tag wiederholt wird. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten, zu dem sich bereits viele Pilgergruppen angekündigt haben, bildet die Wiehe der Statue, einer holzgeschnitzten Fatima-Madonna. – Heute 19 bis 20 Uhr ist in der Pfarrkirche Windberg eine Sühneandacht, zu der Bischof Venacios von Fatima die ganze Welt aufgerufen hat. Morgen Donnerstag versammeln sich um 14 Uhr die Pilger an der Windberger Kirche und werden dann die Statue in feierlicher Prozession nach Heilig-Kreuz geleiten. Nach der Festpredigt, die bei günstigem Wetter im Freien stattfindet, wird Prior Pater Michael van der Hagen im Rahmen einer Andacht die Statue weihen. Eine Prozession um das Heiligtum beendet die Feier.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.10.1960


Kurz nach Vollendung seines 86. Lebensjahres verschied am Dienstag mittag nach kurzer, schwerer Krankheit mein lieber Gatte und guter Vater
Herr
Anton Gmeinwieser
Landwirt von Windberg

versehen mit den hl. Sterbesakramenten selig im Herrn.
Windberg, 11. Oktober 1960
In tiefer Trauer: Maria Gmeinwieser, Gattin
mit Tochter Frieda
und übrige Verwandtschaft
Beerdigung, mit anschlie0endem Gottesdienst am Freitag, um 9.30 Uhr, vom Leichenhause Windberg aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.10.1960


MEIDENDORF
Die Raiffeisenkasse Windberg
u. Umbgebung hält am Montag, den
17. Oktober im Gasthaus Grün-
eisl ihre
Generalversammlung
ab. Beginn 14.30 Uhr. Anschlie-
ßend Referat des Landwirt-
schaftsamtes Mitterfels. Aus-
wärtige Interessenten möchten
wenn möglich nicht kommen,
weil sich schon zu viel angemel-
det haben.
Anschließend
Nachkirchweihfeier
kein Tanz, nur Unterhaltung.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.10.1960


Hunderdorf. (Vom Trachtenverein) Heute findet um 19.30 Uhr im Gasthaus Baier eine Ausschußsitzung des Trachtenvereins statt, anschließend ist Plattlerprobe.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.10.1960


Hunderdorf. (Mopedlehrgang) Letzter Termin zur Anmeldung für den im November stattfindenden Lehrgang für Mopedfahrer, den die Polizei hier in Hunderdorf durchführt, ist der 20. Oktober.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.10.1960


Windberg. (Generalversammlung) Der Raiffeisengenossenschaft Windberg hält am Kirchweihmontag in Meidendorf im Gasthaus Grüneisl um 14.30 Uhr ihre Generalsversammlung. Auf dem Programm stehen u. a. die Vorstandsneuwahl und verschiedene Vorträge.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.10.1960


Zur Oberlehrerin ernannt
Steinburg.
Die an der Volksschule Au vorm Wald tätige Lehrerin Cäcilie Naimer wurde von der Regierung von Niederbayern zur Oberlehrerin ernannt. Frau Oberlehrerin Naimer ist schon seit Herbst 1957 an der Volksschule Au vorm Wald. Ihre Freude an der Schularbeit und an der Kindererziehung wurde 1959 noch vergrößert, denn in diesem Jahre konnte das neue Schulhaus eingeweiht und bezogen werden. Jeden Tag ist sie nun bemüht, das schöne Haus mit Blumen aus der Baumschule ihres Gatten auszustatten und zu schmücken. In der großen Pausenhalle versammelten sich die Schüler und gratulierten ihrer geliebten Lehrerin mit Liedern und Worten. Auch Bürgermeister Alfons Berger mischte sich unter die gratulierenden Schulkinder und sprach im Namen der Gemeindeverwaltung Glückwünsche aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.10.1960


„Buße tun bedeutet christlich leben“
Der erste Fatimatag in Heilig Kreuz
Windberg.
Die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz bei Windberg hatte am 13. Ihren großen tag. Trotz der sehr unfreundlichen Witterung begleiteten viele Pilger die Fatima-Madonna bei ihrem Einzug im Gnadenort. So konnte H. Pfarrer Ach nicht allein die begrüßen, die im langen Zug der Statue aus Windberg auf den Berg gefolgt waren, auch aus Persadorf hatte Pfarrer H. Pramps eine Prozession zum Kirchlein geführt. Dazwischen standen viele Wallfahrer, die zu Fuß, mit der Bahn oder mit Autos gekommen waren. Nach der feierlichen Weihe auf dem freien Platz vor der Kirche hielt Pater Calixtus van Veghel, der Administrator im Kloster Windberg, die Festansprache. Vor nicht allzulanger Zeit habe der Einsiedler Bruder Konrad die Fatimafeier angeregt. Das freudige Echo, das dieser Plan auslöste, zeige die Liebe, die der Gottesmutter als der Patrona Bavariae entgegengebracht werde.Auf die Bedeutung des Tages eingehend erläuterte der Prediger den Ruf aus Fatima für unsere Tage. Im Gebet und in der Buße habe die Gottesmutter den Weg gezeigt, der aus der gefahrvollen Lage der Gegenwart führen könne. Für den Einzelnen bedeute Bußetun das christliche Leben im Alltag.
Alle Pilgergruppen zogen dann in feierlicher Prozession um den Berg und beteten nach der Mahnung aus Fatima den Rosenkranz. Die Weihe an die Gottesmutter beendete nach dem sakramentalen Segen den ersten Fatima-Tag in Heiligkreuz. In Zukunft wird an jedem dreizehnten Monatstage die Einsiedelei Heilig Kreuz das Ziel vieler Gläubigen sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.10.1960


Windberg. (Zur letzten Ruhe) Viele Trauergäste versammelten sich am Freitag auf dem Windberger Friedhof, um Anton Gmeinwieser die letzte Ehre zu erweisen. H. H. Pfarrer Ach, der den Sarg der geweihten Erde übergab, richtete an die Hinterbliebenen trostreiche Worte. Gmeinwieser wurde am 27. Okt. 1874 in Schellnbach in der Gemeinde Perasdorf geboren. Im August 1898 heiratete er Frl. Maria Geiger aus Ried. Zum großen Leid der Eltern zwei der Kinder in jungen Jahren, ein Sohn fiel im letzten Weltkrieg. Bis zuletzt arbeitete Herr Gmeinwieser in seiner Landwirtschaft. Erst vor einem Jahr konnten wir anläßlich seines 85. Geburtstages noch von seiner Rüstigkeit berichten. Der Verstorbene war lange Jahre im Dienste der Gemeinde tätig und erfreute sich großer Beliebtheit. Der Windberger Kirchenchor sang am offenen Grab ein schönes Grablied. Den Hinterbliebenen unser tiefes Mitgefühl.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.10.1960


Windberg. (Wir gratulieren) Herr Isidor Hartl aus Meidendorf hat die Meisterprüfung im Wagnerhandwerk abgelegt. Es gelang ihm, ein hervorragendes Ergebnis zu erzielen. Herr Hartl dürfte mit seinen 22 Jahren einer der jüngsten Meister überhaupt sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.10.1960


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Kronfeldner Josef, Grub, Gde. Gaishausen, Neubau einer Garage, Waschhaus und Hühnerstall – Beuche Ewald, Ehrn, Gde. Gaishausen, Wiederaufbau des abgebrannten Kesselhauses …
Quelle: Bogener Zeitung, 18.10.1960


Hunderdorf. (Gemeinderatssitzung) Morgen Mittwoch findet um 19 Uhr in der Gemeinde eine Sitzung des Gemeinderates statt, auf der als einziger Punkt die Schaffung einer Satzung über Hand- und Spanndienste beraten wird. Ein Sachberater des Landratsamtes wird ebenfalls anwesend sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.10.1960


Windberg. (Vom Trachtenverein) Der Trachtenverein trifft sich zur Hochzeitsfeier unserer Mitglieder Hermann Bruckmüller und Juliane Bugl am Samstag um 19 Uhr. Ferner können für die kommende Generalsversammlung Anträge eingereicht werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.10.1960


Einigkeit ist die Stärke der Genossenschaft
Windberg.
Zur 51. Generalversammlung der Raiffeisengenossenschaft hatten sich am Kirchweihmontag im Gasthaus Huber in Meidendorf die Mitglieder versammelt. Trotz des Dauerregens konnte Geschäftsführer Wurm eine überraschend große Anzahl der Genossen begrüßen. Einleitend ergriff Oberrevisor Krug aus München das Wort. Seine anerkennenden Worte gelten nicht zuletzt dem unermüdlichen Vorstand Schranz und Geschäftsführer Wurm. In den letzten Jahren sei es der Windberger Genossenschaft gelungen, sich in die vorderste Reihe vorzuarbeiten. Er hob besonders die günstige Lösung der Obstverwertung hervor, denn der Obstbau sei gerade für die kleinen und mittleren Betriebe der Gegend eine Existenzsicherung, wenn auch nie ein übermäßiger Gewinn aus ihm zu erwarten sei. Dann legte der Referent in klar verständlichen Worten die Entwicklung der Finanzlage dar. Der Umsatz zeigte einen beachtlichen Anstieg. Schon um Zins zu sparen, sei es ratsam, die Außenstände bald zu begleichen. Es solle auf einem gesunden Hof stets der Grundsatz gelten, die Kosten der Düngung stets aus der Ernte zu gewinnen, für die sie gekauft wurde. Weitere wertvolle Hinweise galten Kredit- und Darlehensfragen. Eine erfreuliche Steigerung hätten die Spareinalgen erfahren. Besonders aufmerksame Zuhörer fanden die Ausführungen über die Qualität und Beständigkeit der Währung, da Themen dieser Art nicht allzuoft allgemeinverständlich vorgetragen werden.
Die einstimmige Wiederwahl des Vorstandes und des Aufsichtsrates zeigte deutlich die Zufriedenheit der Mitglieder mit den Leistungen der Genossenschaft. Ebenfalls übereinstimmend wurde die Höchstgrenze für Kredite in Ausnahmefällen auf 3 000 Mark durch den Vorstand und auf 10 000 Mark durch Vorstand und Aufsichtsrat festgesetzt, statt bisher 2 000 bzw. 5 000 Mark, die Höchstgrenze für die Aufnahme von Sparguthaben wurde ohne Gegenstimme von 300 000 auf 500 000 Mark erhöht. Eindringlich mahnte Oberrevisor Krug: „Halten Sie fest zusammen; wie Sie sehen, lohnt es sich!“.
Geschäftsführer Wurm freute sich, mitteilen zu können, daß die Genossenschaft endlich schuldenfrei sei. Aber sie habe noch dringende Aufgaben zu lösen. Dazu bat er, der Genossenschaft möglichst viel Spareinlagen zur Verfügung zu stellen, zumal jetzt die Zinssätze sehr günstig lägen. Ein Sorgenkind sei die Kelterei, sie fordere viele Auslagen. Ihr Nutzen für die Obstbauern ist aber unbestreitbar. In diesem Jahr wurden Tanks für 24 000 Liter angeschafft; sie waren in 14 Tagen gefüllt.
Auch Landwirtschaftsdirektor Kuhn von Mitterfels streifte die Obstverwertung. Sie zeige, welche Bedeutung die Genossenschaft bei der Lösung dringender Probleme habe. Weiterhin regte Kuhn die Errichtung eines Kalksilos an, da der Kalk gerade in der kalkarmen Gegend ein wichtiger Dünger sei, der Verbrauch an Kalk aber beängstigend zurückgehe. Eine weitere Anregung bezog sich auf die Gründung von Lohnmaschinen unternehmen, die für existenzgefährdete Betriebe eine lohnende Betätigung biete. Gegebenenfalls könne dies auch im Rahmen der Genossenschaft erfolgen. Die Ausführungen galten der Viehhaltung, dem Zuschuß- und Kreditwesen und dem Grünen Plan. Eindringlich warnte der Referent vor der Vorstellung, daß nur die Industrie die Rettung für den Kreis bringen könne. Auch die Landwirtschaft biete geeignete Ausbaumöglichkeiten. Ein Aufstockungskauf sei steuerfrei, wenn der Tatbestand der Aufstockung eigens im Kaufvertrag erwähnt werde. – Anschließend sprach als Vertreter der Bausparkasse Herr Belau aus Straubing, der wichtige Hinweise für landwirtschaftliche Betriebe geben konnte.
Darauf wies Verwalter Zirngibl aus Bigen eingehend auf die Bedeutung der Einigkeit hin. Seine klarverständlichen Ratschläge galten der richtigen Düngung und besonders den Fragen des Absatzes der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Besonders dankbar waren ihm die Versammelten für die Möglichkeit Mostobst abzusetzen, die durch seine Bemühungen erreicht wurde.
Zur Frage der Mostobstverwertung nahm auch Kreisfachberater Kilger Stellung. Die Lage sei nicht mehr so hoffnungslos als vor zwei Jahren. Die Schwierigkeiten seien durch den raschen Kälteeinbruch entstanden und würden behoben sein, wenn sich der Stau bei den Verarbeitern aufgelöst habe. Dann werden auch die Preise wieder ansteigen.
Abschließend nannte Geschäftsführer Wurm ein Kalksilo, das schon Herr Kuhn vorgeschlagen hatte, eine wichtige Anschaffung. Im Augenblick seien noch unaufschiebbare Ausgaben notwendig – der Plan werde aber im Auge behalten. Die anschließende rege, aber recht friedliche Diskussion brachte noch verschiedene aktuelle Fragen zur Erörterung.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.10.1960


Wer baut wo und was?
Bogen.
 Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Spierhansl Ludwig, Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses in Bauernholz; … Lindner Karl, Straubing, Blumenstr. 9 a, Errichtung einer Garage und Neubau eines Kamins in Oed, Gde. Steinburg; Berger Alfons, Steinburg, Erneuerung des Kamins;  … Hornberger Josef, Hunderdorf, Neubau eines Kamins; …
Quelle: Bogener Zeitung, 22.10.1960


Scharwerk dienst dem Straßenbau
Hunderdorf.
 Die Hunderdorfer könnte der pure Neid überkommen, wenn sie von den Straßenteerungen in den kleinsten und abgelegensten Ortschaften des Landkreises erfahren. Nicht nur die Wege und Straßen im Orte selber, auch die Gemeindeweg zu den umliegenden Ortschaften sind augenblicklich auf einem Tiefstand angelangt, der energisch nach Abhilfe ruft. Die Gemeindekasse ist leer und es zeigt sich auch nicht ein Silberstreif am Horizont. So waren die Gemeinderäte am Mittwochabend zur Sitzung gekommen, um durch Aufstellung einer Satzung für Hand- und Spanndienste wenigstens die Möglichkeit in die Hand zu bekommen, die Einwohner zur Mithilfe bei der Ausbesserung der Straßen zu verpflichten; denn die schlechten Ortsstraßen und Gemeindewege waren es vor allen Dingen, die zur Aufstellung einer solchen Satzung drängten.
Kreissekretär Brand erläuterte anhand einer Mustersatzung den Gemeinderäten die Möglichkeiten, die sich durch eine Satzung über Hand- und Spanndienste bekommen und machte sie mit den grundlegenden Aufgaben bekannt. In verschiedenen Beispielen zeigte er auf, wie sich auch finanz- und einwohnerschwache Gemeinden hier neue Werte schaffen konnten. Nicht nur im Wegebau, auch im Feuerschutzwesen, im Volksschulwesen, beim Bau von Kanalisationen und bei der Anlage von Wasserversorgungen, können hiernach die Einwohner zum Scharwerk herangezogen werden. Freilich bedarf es überall einer guten Organisation durch die Gemeindeverwaltung und nicht zuletzt des guten Willens der gesamten Bevölkerung. Bei Verweigerung dieser persönlichen Dienstleitungen für das Gemeinwohl, die genauso wie die übrigen öffentlichen Lasten für alle obligatorisch sind, können Strafen ausgesetzt werden. Im Hinblick auf den derzeitigen miserablen Straßenzustand unserer Orts- und Gemeindewege faßte der Gemeinderat den einstimmigen Beschluß, eine solche Satzung demnächst zu erstellen, damit bis 1. 1. 60 mit der Durchführung der Hand- und Spanndienste, im Sinne einer Hilfeleistung bei notwendigen wirtschaftlichen Maßnahmen der Gemeinde begonnen werden kann.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.10.1960


Gemeinderatssitzung
Hunderdorf.
Der Gemeinderat trifft sich am Mittwoch um 19 Uhr zu einer Sitzung in der Gemeindekanzlei. Die Tagesordnung sieht folgende Punkte vor: 1. Ernennung von Wege- u. Wasserausschüssen, 2. Antrag des Zimmermanns Anton Bugl auf Uebernahme des Weges bei Betzlbacher als öffentlichen Weg, 3. Antrag der Ortsgruppe des BRK auf Schaffung einer Unfallhilfsstelle.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.10.1960


Hunderdorf. (Gesangverein) Da das Vereinslokal heute anderweitig belegt ist, findet die Gesangprobe am Mittwoch um 8 Uhr bei Sandbiller statt. Das Erscheinen aller Mitglieder ist erwünscht, da es sich um die letzte Probe vor dem Sängertreffen in Mitterfels handelt.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.10.1960


Feuerschutzwoche in Steinburg
Steinburg.
Kreisbrandinspektror Baier (Bogen) ordnete für die Freiw. Feuerwehren der umliegenden Gemeinden eine Einsatzübung an. Es herrschte ein reges Treiben in unserem Dorf, als die Wehren von Au vorm Wald, Steinburg, Hunderdorf und Gaishausen zur Übung schritten. Als Brandobjekt wurde das Ökonomiegebäude des Schlosses Steinburg bestimmt und es galt, von zwei Seiten Wasser an das Objekt heranzubringen. Während die FFW Au v. W. durch Inbetriebnahem des Hydranten sofort die Brandbekämpfung aufnehmen konnte, legten die übrigen Wehren vom Perlbach und vom Stippicher Bach aus eine Schlauchleitung den steilen Schloßberg hinauf, wobei beobachtet werden konnte, daß alle Handgriffe exakt saßen und daß in erstaunlich kurzer Zeit die Leitungen gelegt waren. Es war für alle Beteiligten und Zuschauer eine Genugtuung, daß in so kurzer Zeit ein Brand bekämpft werden kann, und jeder verspürte ein Gefühl der Sicherheit. Ein direkter Strahlenregen unterstützte die Leistung des Hydranten, der als erste Wasserquelle außerordentlich wertvoll ist. Aber der beste Hydrant nützt nicht viel, wenn die Reserven einer Leitung leerstehen, und das ist leider bei der Steinburger Wasserleitung infolge Überbeanspruchung oft der Fall.
Kreisbrandinspektor Baier sah sich veranlaßt, auch die FFW Neukirchen zu alarmieren. Dieselbe erschien schon knapp nach 15 Minuten am Brandplatz, und mit nur wenigen Männern hatte Kommandant Johann Schötz in kürzester Zeit seine Wehr einsatzbereit. Nach Abschluß der Übung versammelten sich alle Beteiligten im Gasthaus Berger zu einer Besprechung. KBI Baier zollte allen Wehren großes Lob. Es wurde der Beweis geliefert, daß auch im Ernstfalle, was Gott verhüten möge, tatkräftig geholfen werden kann. Das anschließende gesellige Beisammensein brachte einen regen Meinungsaustausch auf dem Gebiete des Feuerschutzes.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.10.1960


Hygiene und alte Schulbücher
Hunderdorf.
 Am Sonntagnachmittag trafen sich im Schulhaus die Eltern-, Gemeinde- und Lehrervertreter der Schulpflegschaft zu einer ersten Sitzung. Rektor Hösl machte dabei die neugewählten Mitglieder mit dem Schulpflegegesetz vertraut und ging besonders auf die vordinglichsten Punkte ein. Im Anschluß daran wählte man den Schulausschuß, der sich vor allem bei schuldhaften Schulversäumnissen mit deren Ahndung zu beschäftigen hat. Neben dem Vorsitzenden, Bürgermeister Reiner und Schulleiter Hösl gehören nunmehr Frau Proksch und Herr Schaubeck diesem Gremium an. Eine Sportgruppe hatte einen Antrag auf Benützung des Turnraumes gestellt. Nach ausführlicher Begründung der ablehnenden Stellungnahme der Schulleitung, schlossen sich auch die Schulpfleger einstimmig dieser Ablehnung an. Auch heuer wird wieder ein Antrag auf Verlegung des Unterrichtsbeginnes in der Zeit von 15. 11.60 bis 15. 2. 61 von 8 Uhr auf 8.15 Uhr an das Schulamt gerichtet. Die Gründe sind: die weiten Schulwege, die bis zu 4 km lang sind, die herrschende Dämmerung, wenn die Kinder vor Unterrichtsbeginn noch die Schulmesse besuchen. Das Lernmittelgesetz bildete einen weiteren Aussprachepunkt. Der Schulleiter machte darauf aufmerksam, daß hier das Gesetz nicht immer voll erfüllt werden könne, wenn die Gemeinde nicht in der Lage ist, allen Lernmittelbedarf zu decken. Gar manche Eltern können hier durch eigenen Kauf der Bücher für ihre Kinder den Schuletat entlasten und zwar im Interesse der Gesundheit der eigenen Kinder. Im Namen der Schulleitung bat Rektor Hösl um eine gute Zusammenarbeit mit allen Lehrkräften und regte an, daß die Schulpfleger des öfteren Gelegenheit hätten, bei anderen aufklärend zu wirken, um so das Verhältnis zwischen Eltern und Schule zu festigen. Gewissermaßen als Belohnung wurden abschließend zwei Unterrichtsfilme über den Bayerwald gezeigt, die mit Interesse aufgenommen wurden.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.10.1960


Jahresversammlung des Trachtenvereins
Hunderdorf.
 Am Samstag findet um 20 Uhr im Gasthaus Baier die Jahresversammlung des Trachtenvereins „Die Perlbachtaler“ statt. Vollzähliges Erscheinen aller aktiven und passiven Mitglieder ist erwünscht.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.10.1960


Nach Gottes hl. Willen verschied heute unser lieber Vater
Herr Franz Xaver Altmann
Landwirt und Rentner von Sandweg bei Windberg
Kriegsteilnehmer 1914/18

schnell und unerwartet im Alter von fast 74 Jahren, nach Empfang der Letzten hl. Ölung selig im Herrn.
Sandweg, Stuttgart, Herbertshofen und Augsburg, den 26.10.1960
Die tieftrauernden Hinterbliebenen
Beerdigung Freitag, den 28.10.1960, um ½ 10 Uhr vom Leichenhause aus in Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.10.1960


Am 25. 10. 60 verschied nach langem, schweren Leiden unser lieber Vater und Großvater
Herr Johann Fritsch
Austragslandwirt von Meidendorf

nach Empfang der hl. Sterbesakramente im Alter von 81 Jahren selig im Herrn.
Meidendorf, Schwarzach, Mühlberg, Weibing, Breitenweinzier, 25. 10. 1960.
In tiefer Trauer:
Therese Hartmannsgruber mit Familie
im Namen der übrigen Verwandtschaft
Beerdigung in Windberg am Donnerstag um 8.30 Uhr vom Trauerhause in Meidendorf aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.10.1960


Gott, der Herr über Leben und Tod, holte am 24. 10. 60, meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin, Tante und Patin
Frau Therese Solcher
Gastwirtswitwe

im Alter von 78 Jahren, nach Empfang der hl. Sterbesakramente, heim in ein besseres Jenseits.
Steinburg – Bahnhof, Pfarrkirchen, Kagers, 25. 10. 1960
In tiefer Trauer:
Willi Solcher, Sohn, mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Trauergottesdienst am Donnerstag, 27. 10., mit anschließender Beerdigung um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.10.1960


Sprachheilkurs in Windberg
Windberg.
Am Mittwoch ging im Norbertushaus ein zehntätiger Sprachheilkurs, der zweite schon in diesem Jahr, zu ende. 37 Teilnehmer, sogar einige von außerhalb Bayern, hatten durch den Caritasverband Gelegenheit, die größten Fehler in ihrem Sprechen zu beseitigen. Als fachmännische Lehrkräfte standen Prof. Fitz, Wien, Frl. Bausch und der Musiklehrer Schmidt-Seeger zur Verfügung. Auffallend war diesmal die große Anzahl der Erwachsenen, d. h. derjenigen, die den Stimmwechsel schon hinter sich haben. Es wird nämlich vielfach behauptet, leider auch in Fachkreisen, daß für Stotterer nur im Kindesalter Hilfe möglich ist. Der beste Beweis dagegen ist wohl, daß jetzt schon über zwei Drittel großen Erfolg verzeichnen können und im ganzen nur noch 15 Prozent nachhilfebedürftig sind, was heißen soll, daß sie bei ihren Selbstübungen noch Aufsicht bräuchten. Den anderen ist es durch die anstrengende, aber mit soviel aufrichtiger Liebe gepflegte Behandlung der geschätzten Lehrkräfte ermöglicht, sich selbst zu heilen, wenn nur die Umgebung daheim in der Schule und im Arbeitsbereich ausreichendes Verständnis entgegenbringt. Mit einer geistlichen Stunde wurde der Kurs beschlossen, um ihm zu danken, der uns die herrliche Gabe der Sprache gab und auch die Mittel, unsere Fehler zu beheben.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.10.1960


Windberg. (Hochzeit) Geheiratet haben Juliane Bugl von Gartenhaus und Brückmüller von Probstberg. Die Trauung fand in der Pfarrkirche Windberg statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.10.1960


Windberg. (Zur letzten Ruhe) Viele Trauergäste versammelten sich gestern um da soffene Grab von Johann Fritsch aus Meidendorf. H. Pfarrer Ach widmete dem Verstorbenen ehrende Worte. Am 7. 9. 1879 in Kleinlintach bei Oberalteich geboren, heiratete Fritsch 1909 Frl. Anna Kronfeldner von Osterberg. Der Ehe entsprossen sieben Kinder. Der Verstorbene erhielt im ersten Weltkrieg verschiedene Auszeichnungen. Zum großem Leid der Eltern fielen die beiden Söhne im letzten Krieg. Johann Fritsch war allgemein beliebt und angesehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.10.1960


Max Köderl 85 Jahre alt
Hunderdorf.
Die Arbeit war bei dem Jubilar schon immer groß geschrieben und wenn er am Montag, abgesehen von seiner seit sieben Jahren währenden Blindheit, den Festtag in guter körperliche rund geistiger Rüstigkeit feiern kann, dann könnte man fast sagen, daß ihn die Arbeit jung erhalten hat. Schon nach Vollendung des 12. Lebensjahres ging er mit seinen Eltern in die Ziegelbrennerei Hiergeist in Menach, um dort die gebrannten Dachziegel aus dem Ofen zu tragen. Später half er mit beim Aufbau der Dachziegelwerke in Bärndorf, auch beim Bau der Bahnlinie Bogen – Steinburg war er längere Zeit beschäftigt. Im Jahr 1900 ehelichte er Philomena Winter aus Steinburg. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor. Im 1. Weltkrieg erlitt Herr Köderl eine schwere Verwundung an der linken Hand, doch auch das war für ihn keine ernstliche Behinderung und eifrig ging er nach dem Kriege wieder seiner Arbeit nach, die ihn in der Tongrube in Sollach erwartete. Gesucht war Herr Köderl schon immer als guter Holzschuhmacher und nur seine Blindheit zwang ihn heute zum Feiern. 1950 verstarb kurz nach der Feier des goldenen Hochzeitsfestes seine Frau. Für seinen Lebensabend wünschen wir dem Jubilar noch alles Gute und noch viele sonnige Tage, die er vor seinem Häuschenverbringt und dabei noch gerne eine Unterhaltung sucht.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.10.1960


Neues Kreuz für den Friedhof
Hunderdorf.
Schritt für Schritt geht der Friedhofneubau in Hunderdorf seinem Ende entgegen. Die Firma Schubauer hat das Gelände endgültig planiert. Auch die Kieswege sind bereits errichtet. Im Mittelpunkt des Friedhofes wurde nun auch das Kreuz aufgestellt. Mit einer Höhe von ca. 5 m ragt es augenblicklich noch einsam aus dem Gelände, doch schon Allerheiligen soll die Bepflanzung des Gottesackers durchgeführt werden. Der Christuskörper des neuen Kreuzes stammt aus dem alten Friedhof und wurde schon vor geraumer Zeit durch die Firma Netsch aus Straubing kostenlos restauriert. Schon die bisherige Anlage des neuen Gottesackers läßt erkennen, daß H. Geistlicher Rat Kiermaier bei diesem Bau abrückt von der Form des alten Friedhofes und daß hier ein Totenhain entstehe, welcher der stillen Einkehr am Grabe der Entschlafenen einen besinnlichen und würdevollen Rahmen gibt. Es wäre nur zu wünschen, daß auch die Hinterbliebenen einmal bei der Auswahl und Aufstellung der Grabmäler diesem Vorhaben Rechnung tragen und nicht durch protzige und kitschige Grabsteine den Frieden dieser Stätte stören.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.10.1960


Hunderdorf. (RK-Gruppe spielt Theater) Gegenwärtig studiert die RK-Ortsgruppe das Lustspiel „Der Regierungsvetter“ ein, das am ersten Adventsonntag zur Aufführung gelangen soll. Oberlehrer Maier führt dabei Regie.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.10.1960


Wasser ist heute nicht mehr das Billigste
Hunderdorf.
Daß eine zweite Gemeinderatssitzung innerhalb einer Woche anberaumt werden mußte, zeigt wieder einmal, daß die Probleme und großen Aufgaben, die auf die Gemeinde Hunderdorf zukommen, nicht abreißen. Und in der Tat, der unbeteiligte Zuhörer hat manchmal den Eindruck, der Gemeinderat befände sich an der Stelle von Schiffbrüchigen, die in ihrem Boot verzweifelt gegen die anrollenden Wellen kämpfen und mit Bangen sieht man dem Manöver des Steuermannes zu, ob er sein Schifflein heil durch die sturmbewegte See zu bringen vermag.
Zunächst stand der Antrag des Zimmermannes Bugl auf der Tagesordnung, wonach die Gewährung eines Baudarlehens von der Errichtung eines öffentlichen Weges zu seinem Grundstück abhängig gemacht wurde. Die Schwierigkeit liegt nun darin, daß sich das Baugrundstück außerhalb, der geplante Weg jedoch noch innerhalb des Bebauungsplanes befindet. Grundsätzlich zeigten sich zwar die Gemeindevertreter sowie der Grundstückseigentümer, auf dessen Gelände der Weg errichtet werden soll, dazu bereit, den geplanten Bau zu fördern, doch mußte der Antrag noch zurückgestellt werden, um weitere Informationen bei den zuständigen Stellen einholen zu können.
Die Wahl der Mitglieder für den Wegeausschuß vollzog sich schnell. Es wurden die Gemeinderäte Fuchs, Edbauer und Aumer aufgestellt. Weit schwieriger gestaltete sich die Benennung des Wasserausschusses, der in den kommenden Jahren mit der Schaffung der neuen Wasserleitung große Verantwortung aufgebürdet bekommt. Von der SPD-Fraktion wurde GR Schmettlach genannt, die CSU-Fraktion wird noch zwischen den GR Steckler, Edbauer und Härtenberger zu entscheiden haben. Da 2. Bürgermeister Härtenberger durch Krankheit am Erscheinen gehindert war, wird die endgültoge Aufstellung erst in der nächsten Sitzung erfolgen können.
Gemeindeangestellter Höhn berichtete sodann über die Verhandlungen mit dem Wasserwirtschaftsamt über die neue Wasserversorgungsanlage. Die Pumpversuche am Bohrbrunnen haben erfreulicherweise mit einer Wasserförderung von 15 Liter pro Sekunde eine sehr gute Leistung erbracht. Damit wäre auch der Bedarf leicht zu decken, wenn auch die Orte Hofdorf und Lindfeld angeschlossen würden. Man rechnete dabei mit einem täglichen Höchstverbrauch von 200 bis 220 cbm in den Sommermonaten und selbst dann würde eine Pumpleistung von ca. 8 l/sec innerhalb acht Stunden ausreichen. Auch die chemisch-physikalische Untersuchung hat ein günstiges Ergebnis aufzuweisen. Nachteilig für die Leistungen wirkt sich nur der starke Eisengehalt des Wassers aus, der einmal eine Filteranlage notwendig macht, damit sich keine Wasserverfärbungen einstellen. So angenehm sich diese Nachricht über die gute Wasserförderung und den guten Wasserzustand anhörte, so schockierend wirkte der Kostenpunkt. Die Anlage dürfte auf ca. 250 000 DM kommen. Allerdings ist dabei schon der Anschluß Hofdorf und Lindfeld eingeschlossen. Dabei sind vorläufig die Darlehen des Wasserwirtschaftsamtes auf drei Jahre hinaus vergeben und man muß diese Zeit mit einem Provisorium überbrücken. Das dürfte etwa in der Weise vor sich gehen, daß man in den Brunnen eine Unterwasserpumpe einbaut und die Leitung direkt an den Hauptstrang anschließt. Besonders der Spitzenbedarf könnte man dann auf diese Weise zusätzlich Wasser fördern. Die endgültige Wasserversorgung sieht an der Bohrstelle ein Pumphaus mit Filtrieranlage vor und von da ab einen Hauptstrang zum Hochbehälter.
Die bisherige Bohrung hat einen Kostenaufwand von 51 000 DM verursacht, von denen allerdings die GAB bereits 30 000 DM Zuschuß zugesichert hat, und man darf damit rechnen, daß auch die übrigen Kosten noch von ihr gedeckt werden.
Anschließend befaßte man sich mit einem Antrag der RK-Gruppe Hunderdorf, die um die Anschaffung von Verbandsmaterial für die Errichtung einer Unfallhilfsstelle ersuchte. Der Antrag des GR Aumer, wonach hierfür 100 DM aus den Sitzungsgeldern, auf welche die Gemeinderäte freiwillig verzichteten, auszugeben sind, wurde bei Stimmengleichheit abgelehnt und man entschloß sich, dem RK einen Betrag von 50 DM zur Verfügung zu stellen.
Erneut lag ein Antrag der Gem.-Wohnungsbaugenossenschaft Bogen vor, welche die Gemeinde um Beteiligung bei den Kosten zur Teerung der Siedlungsstraßen und Gehsteige ersucht. Während die Baugenossenschaft früher nur die Übernahme eines Drittel der Kosten ersuchte, soll jetzt die Hälfte übernommen werden. Dadurch ist die Bereitschaft der Gemeinde für dieses Projekt nicht gerade gefördert worden. Das Angebot der Baugenossenschaft, daß sie den zweiten Kostenanteil augenblicklich auf sich nimmt und erst bei Wegfall der Grundsteuerfreiheit für diese Häuser den Betrag durch die dann anfallenden Steuern einbehält, wird allerdings ins Auge gefaßt und man wird bis zur nächsten Sitzung noch nähere Unterlagen einholen.
Abschließend beschäftigten sich die Gemeinderäte in geheimer Sitzung noch mit den Wohnungsmieten für die Wohnbaracke in Eglsee.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.10.1960


Der Herr über Leben und Tod holte am Freitag unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante
Frau Maria Bergbauer
im Alter von 71 Jahren heim in ein besseres Jenseits.
Breitfeld, Metting, Mallersdorf, München, Straubing, Windberg, Höhenried, 28. Okt. 1960
In tiefer Trauer:
Otto Bergbauer, Sohn mit Familie
Maria, Agnes, Töchter mit Familien
Barbara, Ottilie, Töchter
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Montag, 31. 10., um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.10.1960


Windberg. (Wieder schloß sich ein Grab) Mitten bei der Feldarbeit wurde der Landwirt Fr. Xaver Altmann aus Sandweg bei Windberg vom Tode überrascht. Am Freitag geleitete ihn eine große Trauergemeinde zum Windberger Friedhof, wo H. Pfarrer Ach die sterbliche Hülle der geweihten Erde übergab. Der Verstorbene wurde am 14. November 1886 in Buchaberg geboren. Aus der he mit Fräulein Schötz von Sandweg gingen sechs Kinder hervor. Im ersten Weltkrieg erwarb er sich viele Auszeichnungen.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.10.1960


Amerikaner planieren den Schulsportplatz
Hunderdorf.
Seit das Schulhaus im Februar 1959 fertig wurde, warten der Pausenhof, die Anlage vor dem Schulhaus und vor allem der Sportplatz auf die Vollendung. Seit einiger Zeit sind die Arbeiten am Pausenhof im Gange und nun stellten auf Ansuchen des Schulleiters Rektor Hösl die auf dem Flugplatz Straubing stationierten Amerikaner eine schwere Planierraupe zur Verfügung, um den Schulsportplatz zu ebnen. Rund 800 cbm Erde müssen dabei auf dem ca. 100 m langen und 40 m breiten Gelände in die Horizontale gebracht werden. Gemeindeangestellter Höhn hatte die Nivellierungspunkte vorbereitet und die Herren Biederer und Helmel vom Fuhrpark für Baumaschinen im Fliegerhorst Straubing haben ihren Samstag und Sonntaggeopfert, um die arbeiten zu machen. Die Gemeinde hat dazu lediglich die Löhne für die Raupenfahrer und die Treibstoffkosten zu bezahlen. Den Transport der Planierraupe sowie die Raupe selber stellten die Amerikaner kostenlos. Die Gemeinde, die Lehrerschaft und vor allem die Schulkinder, denen einmal dieser Sportplatz zugute kommt, sind dafür Oberstleutnant Risley, dem Standortkommandanten des Straubinger Flughafens, sowie dem Chef des equipment-pool, Major Di Rienzo, zu großem Dank verpflichtet.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.11.1960


Geburten, Eheschließungen und Todesfälle
Bogen.
Im Monat Oktober wurden 15 Geburten, vier Eheschließungen und sieben Sterbefälle im Standesamt Bogen registriert.
Geboren: … Eva Maris Haimerl, Windberg; … Ernst Helmut Hastreiter, Stetten; … Hannelore Theresia Attenberger, Großlintach; … Josef Franz Xaver Ostermeier, Gaishausen; …
Gestorben: … Helene Gebel, Hunderdorf, 58 J.; …
Quelle: Bogener Zeitung, 05.11.1960


Hunderdorf. (Mitgliederversammlung des VdK) Heute, Samstag, findet im Gasthaus Sandbiller eine Mitgliederversammlung des VdK statt. Es wird Aufklärung über die Anrechnungsbestimmungen nach BVG, Antragsfristen, Heilbehandlung, Härteausgleich nach dem 1. Neuordnungsgesetz gegeben. Außerdem werden Ortsverbandsangelegenheiten besprochen. Wegen der Wichtigkeit der Versammlung bittet die Vorstandschaft um vollzählige Teilnahme.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.11.1960


Dreister Einbruchdiebstahl
Hunderdorf.
Während in einem landwirtschaftlichen Anwesen in Breitfeld die Eheleute Mist aufluden, brach ein dreister Langfinger im Wohnhaus ein, stahl aus dem Küchenschrank einen Geldbeutel mit 70 DM, begab sich in das danebenliegende Schlafzimmer, brach dort den Schrank auf, wo der aber kein Geld fand. Ein eingesetzter Hund war der Spur des Täters gefolgt. Die Ermittlungen werden fortgesetzt.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.11.1960


Steinburg. (Rotkreuzversammlung) Alle aktiven Rotkreuz-Mitglieder werden für Mittwoch 20 Uhr ins Dienstzimmer bei Berger zur Monatsversammlung eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.11.1960


Die Toten sind nicht vergessen
Windberg.
Am Sonntag gedachte die Gemeinde Windberg ihrer gefallenen Helden. Krieger- und Veteranenverein, Burschenverein, FFW, Bauernhilfsverein und Trachtenverein zogen mit Musik zum Gedenkgottesdienst, den H. Kammerer Ach in der Pfarrkirche hielt. Anschließnd wurde am Kriegerdenkmal der Gefallenen der beiden Weltkrtiege gedacht. Bürgermeister Kittenhofer legte im Namen der Gemeinde als äußeres Zeichen der Dankbarkeit einen Kranz nieder. Das ergreifende Lied „Ich hatt´einen Kameraden“ beschloß die Feier.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1960


Hunderdorf. (RK-Monatsdienstbesprechung) Morgen um 20 Uhr findet im Cafe´Weinzierl die obligatorische Monatsversammlung für alle aktiven Mitglieder der RK-Ortsgruppe Hunderdorf statt. Als Referent erscheint der Ausbildungsleiter R. Niedrmeier.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1960


Hier entstand ein neuer Ortsteil
Hunderdorf.
Seit der Errichtung der Möbelfabrik Nolte in Hunderdorf hat der Wohnungsbau einen fast stürmisch zu nennenden Aufschwung zu verzeichnen. Innerhalb von zehn Jahren sind nicht nur acht große Siedlungsblöcke mit ca. 70 Wohnungen entstanden, auch rund 50 Wohnhäuser sind in dieser kurzen Zeit errichtet worden. Damit hat sich die Zahl der Wohnhäuser im Bereich Hunderdorf-Apoig in diesem Zeitabschnitt etwa verdoppelt. Der Drang nach dem eigenen Heim und einem Stück Gartenland hat gerade am Weg nach Lindfeld einen neuen Ortsteil entstehen lassen, auf dem in den letzten 4-5 Jahren 15 Häuser gebaut wurden. Der Bau einer neuen Straße war erforderlich. Bäckermeister Hastreiter hat hier den nötigen Baumgrund zur Verfügung gestellt und schon bald wird man nach weiteren Siedlungsgelände suchen müssen. Während nördlich und östlich der Bahnlinie das sumpfige Bachgelände eine natürliche Schranke für eine weitere Ausbreitung bildet, ergeben sich südlich und westlich der Bahnlinie die geeignetsten Bauplätze. Daß sich hier auch das beste Ackerland befindet, ist für die Grundstückseigentümer wahrlich kein Grund, dieses Gelände gerne abzutreten.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1960


Die „Pest“ der Neuzeit – der Verkehrstod
Verkehrserzieherinnentagung der Lehrerschaft in Hunderdorf – Rektor Steck, der Beauftragte der Landesverkehrswacht Bayern, gab Unterricht in Theorie und Praxis
Bogen.
Die große Halle des neuen Schulhauses in Hunderdorf gab gestern wiederum ein Beispiel für die vielseitige Verwendbarkeit, als sich dort die Lehrer des Landkreises zu einer Tagung ienfanden, die ganz im Zeichen der Verkehrserziehung stand. Schulrat Westermeyer konnte dazu neben dem Referenten H. Rektor Steck nicht nur die Lehrerschaft, sondern auch Herrn Polizeiinspektor Ring und die Herren der Verkehrsstreife aus Bogenbegrüßen. Schulrast Westermeyer hob gerade diesen Umstand anerkennend hervor und betonte, daß das Verhältnis zwischen Polizei und Lehrerschaft im Landkreis Bogen sehr gut sei und die Polizei immer hilfsbereit zur Seite stehe, wenn in der Schule Fragen des Straßenverkehrs zu behandeln sind. Rektor Steck, der sich durch seine Veröffentlichung von Verkehrsfibeln vielen kein unbekannter war, verstand es ausgezeichnet, die Notwendigkeit und Art der Verkehrserziehung in der Schule zu demonstrieren.
Die Notwendigkeit einer Verkehrserziehung resultiert bereits eindeutig aus der Zahl der Verkehrsunfälle und Verkehrstoten, die alljährlich im Bundesgebiet zu beklagen sind.  Allein von den rund 13 500 Verkehrstoten eines Kalenderjahres sind etwa 800 bis 1 000 Kinder. Verglichen mit der Zahl von Todesfällen bei Kindern, die in diesem Zeitraum von Krankheitsseuchen wie Kinderlähmung, Tuberkulose usw. hinweggerafft werden, fordert der Verkehrstod etwa zehnmal mehr Kinder. Die moderne Seuche, die in ihrer Auswirkung durchaus mit den verheerenden ansteckenden Krankheuten des Mittelalters gleichzusetzen ist, heißt Verkehrstod und ihr entgegenzutreten ist Aufgabe aller. Aus diesem Grund können auch die Maßnahmen, die dagegen zu unternehmen sind, nicht etwa erst in der Schule einsetzen, sie müssen bereits im Elternhaus beginnen. Hier können die ersten vorbeugenden Anordnungen getroffen werden, an die sich das Kind gewöhnen muß. Die Schule selbst wird diese Arbeit fortsetzen. Verkehrserziehung ist aber, wie der Name schon besagt, kein Unterrichtsfach, es ist ein Prinzip, das seine Anstöße und Aufgaben aus der Praxis nimmt und sich auf alle Unterrichtsfächer erstrecken kann.
Wenngleich auch diese Erziehung zu einem richtigen Benehmen im Straßenverkehr im Elternhaus beginnt, so darf man aus verschiedenen Gründen annehmen, daß hier, sei es aus Unkenntnis der Materie oder Geringschätzung des Problems, nicht in allen Fällen die auftauchenden Fragen gelöst werden. Die Polizei, die aus beruflicher Sicht zwar für diese Aufgabe prädestiniert wäre, ist dadurch, daß sie keine dauernde Einwirkung auf die Kinder erzielen kann, wenn sie im Jahr etwa einmal in die Schule kommt, zwar unentbehrlich, aber kein der Aufgabe genügender Verkehrserzieher. Der Lehrer und auch der Geistliche müssen hier jene Verkehrsmoral bei den Schülern schaffen, die anhaltend genug wirkt, um den Kindern auch im alleinigen und unbeaufsichtigten Verhalten im Straßenverkehr die Sicherheit und die Verantwortung zu geben. Wenn heute im Zeitalter der Technisierung und des damit verbundenen steigenden Verkehrs amtlicherseits die Einführung eines Verkehrsunterrichtes als Pflichtunterricht an den Schulen gefordert wird, dann zeigt sich deutlich, wie ernst man diesem Problem gegenübersteht. Mehr als zehntausend Verkehrstote, Hundertausende von Verletzten und Milliarden von Sachschäden müssen allen zu denken geben, wie man diesem Verlust von Menschenleben, dem Ruin der Gesundheit und der Vernichtung von Volksvermögen steuern kann. Wie die schulpraktische Arbeit in den einzelnen Klassen aussieht, konnte Rektor Steck, der vor etwa 30 Jahren in München erstmals Verkehrserziehung an seiner Schule einführte, wie nicht leicht ein anderer zeigen. Für jede Klasse hatte er dem kindlichen Alter und der Situation entsprechend, seine Unterrichtsbeispiele und über das Kasperlspiel in der Unterstufe bis zur Auswertung im Naturlehrunterricht der Oberstufe schloß sich kontinuierlich das Wissen um die wichtigsten Verkehrsregeln. Sicher gab es keine Lehrkraft, die aus der Vielzahl des Gebotenen nicht selber neue Impulse schöpfen konnte für eine Arbeit, die im Hinblick auf eine Mehrbelastung des Lehrers leicht aufgewogen wird und durch das Bewußtsein, daß dadurch manches Unglück mit seinen vielen Folgen auf der Straße vermeiden werden kann.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.11.1960


Fatima-Feier am Sonntag
Windberg.
Die Fatima-Feier in Hl. Kreuz auf dem Kreuzberg bei Windberg findet am Sonntag statt. Um 8 Uhr Beichtgelegenheit, 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt (M. Peringer von Straubing) zu Ehren der Muttergottes von Fatima. 14 Uhr Prozession von der Pfarrkirche Windberg nach Hl. Kreuz; dort Fatima-Feier mit Predigt.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.11.1960


Windberg. (Vom Trachtenverein) Morgen hält der Trachtenverein seinen Kathreintanz ab.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.11.1960


Dringlichkeitsprogramm bietet Aussichten
Landrat sagt Unterstützung in der Wasserbeschaffung zu
Hunderdorf.
In der Gemeinderatssitzung am Sonntag vormittag gab es wieder eine Reihe wichtiger Punkte zu besprechen, deren vordringlichster allerdings bildete wieder die Wasserversorgung.
Zweiter Bürgermeister Härtenberger hatte in dieser Angelegenheit mit dem Landtagsabg. Rainer bei den zuständigen Stellen vorgesprochen und dabei die Möglichkeit einer Aufnahme in das Dringlichkeitsprogramm erfahren. Das würde bedeuten, daß die Gemeinde dadurch schon wesentlich früher als bisher angenommen in die Lage versetzt würde, das Projekt der Wasserversorgung mit Ausbau des Tiefbrunnens und des Anschlusses von Hofdorf, Lindfeld und Eglsee durchzuführen. Landrat Hafner, dem das Sorgenkind Hunderdorf, das durch sein schnelles Wachstum in den letzten Jahren sein Kleid gewaltsam gesprengt hat, gar oft Kopfzerbrechen bereitet, hat seine Hilfe zugesagt und seine Unterstützung für dieses dringliche Projekt gibt der Gemeinde neue Hoffnung. Einstimmig nehmen die Gemeinderäte einen Antrag an, in dem das WWA Deggendorf mit der Projektierung der Wasserleitung beauftragt wird. Als wichtigste Gründe für diesen Dringlichkeitsantrag sind vor allem die ausreichende Versorgung mit Trinkwasser, die Belieferung der Möbelfabrik Nolte, Die Versorgung der Orte Hofdorf, Lindfeld und Eglsee und der Erhalt eines bakteriologisch einwandfreien Trinkwassers zu nennen.
Außerdem galt es, einen Gemeinderatsbeschluß über eine Grenzänderung zwischen den Gemeinden Hunderdorf und Degernbach, die vom Vermessungsamt Straubing aus katastertechnischen Gründen beantragt wurde, herbeizuführen. Danach wird in der Nähe der Tegelgrube Waltersdorf ein Grundstück in der Größe von ca. 2 Dezimal an die Gemeinde Degernbach angegliedert, während andererseits ca. 1 Dezimal in den Hunderdorfer Gemeindebereich kommt. Da es sich hier um Privatgrundstücke handelt, und der durch den Verlust eines Dezimals entstehende Steuerausfall geringfügig ist, stimmte der Gemeinderat diesem Antrag zu.
Der Zweite Bürgermeister Härtenberger und der Gemeindeangestellte Höhn werden zu einem Lehrgang für Standesbeamtenvertreter nach Straubing abgeordnet. Diese Maßnahme erwies sich als verwaltungstechnisch sehr notwendig, da bei Abwesenheit des Ersten Bürgermeisters ein zeichnungsberechtigter Stellvertreter vorhanden sein muß und gerade der Gemeindeangestellte häufig die einschlägigen Urkunden auszufertigen hat.
Ein Grundbesitzer aus Eglsee beantragte den Ankauf eines Gemeindegrundstückes. Das Gesuch wurde einstimmig abgelehnt. Man verwies dabei auf einen ähnlichen Fall, bei dem ebenfalls ein negativer Bescheid erteilt wurde.
Als Zuchuß zur Weihnachtsfeier des Kindergartens wurde auch heuer wieder ein Betrag von 50 DM gewährt. Man begründete diese Maßnahme damit, daß diese Einrichtung der Allgemeinheit dient.
Abschließend wies Gemeindeangestellter Höhn noch auf den geplanten Mopedkurs in Hunderdorf hin und machte darauf aufmerksam, daß alle Mopedfahrer bis 1. 4. 1961 eine Fahrerlaubnis benötigen und die Anträge hierzu in der Gemeindeverwaltung zu holen sind. Wer nach diesem Zeitpunkt ohne Fahrerlaubnis ein Moped führt, hat danach mit der Polizei zu rechnen.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.11.1960


Bekanntnis zur Gottesmutter
Windberg.
 Am Sonntag feierte Hl. Kreuz bei Windberg den Fatimatag. Um 9 Uhr wurde dort der Gottesdienst gehalten. H. Prior Dr. Michael van der Hagen betonte in der Predigt die Notwendigkeit des Bekennermutes der Christen im Beruf und leben. Eine Zahl von Gläubigen war aus nah und fern gekommen, um am Nachmittag an der Prozession von Windberg nach Hl. Kreuz teilzunehmen. In der anschließenden Marienandacht konnte das Wallfahrtskirchlein die vielen Marienverehrer nicht fassen. Wieder sprach H. Prior Dr. Michael van der Hagen über die Wichtigkeit dieser feiern und wie unerläßlich es sei, die Marienverehrung und den Rosenkranz in den Mittelpunkt des Familienlebens zu stellen. Großer Dank und besondere Anerkennung gebühren H. Kammerer Ach und dem Prämonstratenserkloster Windberg für die eifrige Förderung der Fatimaandachten. Es ist der Wunsch aller, daß die Gläubigen sich auch weiterhin so rege an den Feiern beteiligen. Die nächste Fatimafeier in Hl. Kreuz findet am 13. Dezember statt. Schön wäre es, wenn die Prozession von Hl. Kreuz wieder zurückbeten würde und wenn der Verkaufsstand mit Süßigkeiten verschwinden würde.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.11.1960


Hermann Kugler wurde 85 Jahre alt
Hunderdorf.
In recht erstaunlicher körperlicher und geistiger Frische kann heute der Rentner Hermann Kugler sein 85. Wiegenfest feiern. Die Wiege des Jubilars stand in Peikersdorf im Eulengebirge. Schon frühzeitig erlernte er den Beruf des Maschinenwebers. 1904 ehelichte er Auguste Hilse. Aus der glücklichen Ehe gingen drei Kinder hervor. Während des ersten Weltkrieges wurde Kugler zu den Waffen gerufen. Er verbrachte vier Jahre auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen. Wie viele andere erlitt er nach dem zweiten Weltkrieg das Schicksal der Heimatvertriebenen. Zunächst fand er bei seiner Tochter in Lindfort in Westfalen wieder ein Zuhause, bis er 1953 zu seinem Sohn nach Hunderdorf zog. Nochmals erlitt das Ehepaar Kugler einen harten Schicksalssachlag, als es vor wenigen Jahren die Nachricht erhielt, daß sein ältester Sohn, der bei einem portugiesischen Grafen in Diensten stand, bei einer Explosion getötet wurde. Güte und gegenseitiges Verständnis haben das Ehepaar Kugler, das nun nach der Abwanderung ihres Sohnes an einen anderen Arbeitsplatz ganz allein ist, die Einsamkeit des Alters leichter ertragen lassen. – Wegen seiner Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit wird es von allen, die es kennen, geachtet und sicher werden Hermann Kugler zu seinem Ehrentag auch allseits die besten Wünsche für einen langen und noch recht gesunden Lebensabend zugehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.11.1960


Siebzigjähriger ertrunken
Hunderdorf.
 Nördlich von Hunderdorf, rechts der Bogenbachbrücke, entdeckte am Mittwoch um 8 Uhr ein Mopedfahrer im seichten Wasser einen siebzigjährigen Renter aus Grad, Gemeinde Neukirchen, der vermutlich vom Weg abgekommen war, ins Wasser fiel und ertrank. Die Bogener Polizei nahm den Sachverhalt auf.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.11.1960


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Lehner Hans, Rieglberg, Gde. Gaishausen, Neubau eines Wohnhauses; … Weber Josef, Hunderdorf, Neubau einer Scheune; Hornberger Karl, Starzemberg, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses; …
Quelle: Bogener Zeitung, 19.11.1960


Hunderdorf. (Neubauten) Vor wenigen Tagen wurde am Wohnhausneubau des Werkleiters Schäfer der Möbelfabrik Nolte der Richtbaum gesetzt. Kurz vor der Fertigstellung im Rohbau befindet sich auch das Wohnhaus von Henke in Hunderdorf. Schreinermeister Schlecht hat neben seinem neuen Wohnhaus nun auch eine sehr geräumige Schreinerwerkstätte im Rohbau errichtet.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.11.1960


Die Toten mahnen zum Frieden
Hunderdorf.
Nach dem Hauptgottesdienst versammelte sich gestern wieder eine große Zahl von Gemeindebürgern, um in einer Feierstunde vor dem Ehrenmal der Gefallenen den Totensonntag zu begehen. Nach dem Libera, das H. Kooperator Krottenthaler hielt, sprach der Geschäftsführer des VdK-Kreisverbandes Unger über den Sinn dieses Gedenktages. Die Gefallenen und Vermißten der Kriege mahnen die Lebenden, den Frieden zu erhalten. Die Menschheitsgeschichte ist ohne Krieg und damit ohne Leid, Schmerzen, Tränen und Blut undenkbar. Die 50 Millionen Menschen, die im letzten Krieg in allen Ländern, auf den Schlachtfeldern und in der Heimat ihr Leben lassen mußten, wären genug Opfer für einen dauernden Frieden. Als die Kapelle Bugl das Lied vom „Guten Kameraden“ intonierte, senkten sich die Fahnen des VdK-Kreisverbandes, der Feuerwehren Hunderdorf, Steinburg, Gaishausen und Au, sowie des Trachtenvereins Hunderdorf, die zu dieser Gedenkfeier Abordnungen entsandt hatten. Im Namen des VdK-Ortsverbandes Hunderdorf legte Vorstand Unger einen Kranz nieder. Auch die Bürgermeister der Gemeinden Hunderdorf und Gaishausen widmeten den Kriegsopfern einen Kranz zum Gedenken.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.11.1960


Müller Kathl 70 Jahre alt
Gaishausen.
Heute vollendet Fräulein Katharina Dorfner, genannt Müller Kathl, ihr 70 Lebensjahr. Als ein Muster besonderer Dienstbotentreue kann ihr Leben gewertet werden, ist sie doch seit ihrem 15. Lebensjahr ununterbrochen auf der Mühle in Gaishausen bei der Familie Bräuherr im Dienst gestanden und hat Freud und Leid mit ihr geteilt, so daß sie mit Recht Müller Kathl genannt wird. Ihre einstige Dienstherrschaft hat leider das Irdische bereits verlassen. Sie verbringt nun ihren Lebensabend beim Besitznachfolger, der Familie Bräuherr [wohl richtig: Gall], dem derzeitigen Bürgermeister von Gaishausen, wo sie noch als Kindsmagd sorgsam um die kleine Tochter bemüht ist, die ihre „Kathi“ über alles liebt. Dem Geburtstagskind wünschen wir weiterhin alles Gute!
Quelle: Bogener Zeitung, 22.11.1960


Hans Keim auch in Hunderdorf
Hunderdorf.
Wie jüngst in Mitterfels ein Sängertreffen vom Donau-Wald-Sängerkreis unter Leitung des Kreischormeisters Paul Fischer durchgeführt wurde, so hat auch die Liedertafel Hunderdorf am Sonntag um 15 Uhr die Gesangvereine Bogen und Mitterfels in den Sandbillersaal zu Gast geladen. Das Programm sieht zunächst ein offenes Singen vor, dem sich dann Volks- und Tanzlieder anschließen. Eine besondere Bereicherung erfährt das Sängertreffen durch die Anwesenheit des Jugendsingkreises Deggendorf unter Leitung von Oberlehrer Hans Keim, der mit Tanz- und Singspielen aufwarten wird. Der Schluß des Programms sieht – der Jahreszeit entsprechend – Adventlieder vor. Alle Chöre werden sich mit Liedern beteiligen. Zu diesem Ereignis werden heute schon alle Freunde des Volksliedes eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1960

Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1960


Friedhof bepflanzt – Kirchturmuhr erneuert
Hunderdorf.
Nach fast zweijähriger Bauzeit ist nun der Neubau des Friedhofs mit der Bepflanzung abgeschlossen worden. Die Baumschule Naimer – Langholz hat diesen Auftrag übernommen und man darf heute schon, obwohl der Herbstwind alle Blätter von den Bäumen und Sträuchern gerissen hat, diese Anlage als gelungen bezeichnen. Neben einer Umzäunung aus Hainbuche findet man Gruppen von Thujen, allerlei Ziersträucher, Birken, Weiden und die verschiedensten Nadelbäume. Helle Kieswege, unregelmäßig angelegt, lockern die sonst so strengen Formen und rechts neben dem Eingang ist genügend Platz für eine später geplante Leichenhalle. Die bisher erforderlichen Mittel belaufen sich auf ca. 24 000 DM und wurden zum Großteil von der Kirchenverwaltung aufgebracht. Lediglich die zum Pfarrsprengel gehörenden Gemeinden Gaishausen und Steinburg haben mit einer Spende von ca. 3000 DM zum Bau beigetragen.
Eine verhältnismäßig lange Zeit nahm auch der Einbau einer neuen Kirchturmuhr in Anspruch. Hier sind die Gründe für die Verzögerung in unserer wirtschaftlichen Hochkonjunktur zu suchen, die es mit sich bringt, daß einerseits die Firmen nicht mit der Nachfrage Schritt halten können und sich alle Lieferzeiten hinausziehen und andererseits die Handwerker nicht immer zur Stelle sein können, wenn die einzelnen Teile eintreffen. Auf das weiße Zifferblatt mit den braunen Stundenbalken sind jetzt auch die Zeiger montiert worden, die wegen der starken Abnützung durch die Witterung vergoldet werden. Die großen Zeiger haben eine Länge von 1,75 m und eine fast rechteckige Form, die nur an dem oberen Ende zugespitzt wurde, während die kleinen Zeiger 1,35 Meter messen und wie ein Pfeil gestaltet sind. Zifferblatt und Zeiger harmonieren sehr gut mit dem Gesamtbild der Kirche und man erkennt erst jetzt, daß die alte Kirchturmuhr nur ein Provisorium darstellte. Einschließlich der Maurer-, Zimmerer-, Maler- und Elektroarbeiten kostete die neue Kirchturmuhr, die vollautomatisch arbeiten wird und selbsttätig das Geläute einschaltet, nahezu 8000 DM. Ein Großteil davon wurde durch Spenden aufgebracht.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1960


Hunderdorf. (Neues Geschäft) N. Drahynicz, der das Anwesen Meier in Hunderdorf erworben hat, eröffnete dort in diesen Tagen eine Kraftfahrzeugreparaturwerkstätte und einen Schlepperdient.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1960


85. Geburtstag
Hunderdorf. Man sieht es der Jubilarin, Frau Anna Prauser, nicht an, daß sie heute ihren 85. Geburtstag feiern kann; denn nicht nur ihre Erscheinung, sondern auch ihre geistige Regsamkeit lassen sie jünger erscheinen. Hört man aber von ihrem schweren Lebensweg, der wahrlich an Schicksalsschlägen überreich ist, so setzt ihre ungebrochene Kraft noch mehr in Erstaunen. In Gerlachshain (Mittelschlesien) geboren, heiratete sie im Jahre 1899 den Bahnbeamten Prauser. Ihre ehe war mit vier Kindern gesegnet, doch keines kann mehr der Mutter zu diesem hohen Wiegenfest gratulieren. – Ein Sohn starb an den Folgen eines Leidens aus dem ersten Weltkrieg, der zweite ebenfalls noch in jungen Jahren. Eine Tochter verunglückte beim Baden und die zweite Tochter starb wenige Jahre nach der Ausweisung aus der schlesischen Heimat. Ihr Schwiegersohn in Bogen und eine Schwester in Berlin sind die einzigen nächsten Verwandten, die ihr noch geblieben sind. Trotz ihres Alters interessiert sich Frau Prauser noch sehr um das Zeitgeschehen und gerne verbringt sie einige Stunden im Kreise ihrer Schlesischen Landsmannschaft und sie besucht auch noch regelmäßig die Versammlungen des Pensionistenvereins. Wir wünschen der Jubilarin, daß sie auch weiterhin ihren Lebensweg mit ungebrochener Kraft gehen möge u. das Schicksal ihren Lebensabend gnädig ist.

  1. Quelle: Bogener Zeitung, 28.11.1960

Das Lied in die Familie und ins Leben tragen
Gutes Programm beim Lied- und Chornachmittag
Hunderdorf.
Mit großem Idealismus und nicht selten unter persönlichen Opfern der Chorleiter und Sänger werden gerade in den kleineren Gemeinden die Gesangvereine aufrecht erhalten. Die Freude am Gesang und an der Musik schlechthin führt si e alle zusammen und manche Klippe wird um Interesse der Sache umsteuert. Überall wird sich jedoch die Kardinalfrage vorgelegt: Wie kommen wir mit unserem Lied, mit unserem Bestreben um die Pflege des Gesangs, an weitere Kreise, vor allem an die Jugend heran, die für die Existenz der Chöre so wichtig ist. Der Donau-Wald-Sängerkreis hat nun gerade auf diesem Gebiet einen neuen Weg beschritten, der mehr als bisher das Chorsingen an die Öffentlichkeit bringen will. Der Gesangverein ist nicht mehr alleiniger Akteur der Handlung, das Publikum wird in das Singen mit einbezogen und beteiligt sich aktiv am Gesang. Beim Hunderdorfer Chornachmittag war neben den Liedertafeln Bogen, Mitterfels und Hunderdorf auch der Singkreis Deggendorf anwesend und die geschulten Sänger fanden schnell die richtigen Melodien, so daß ein Chor entstand, der sich gut hören lassen konnte.
Wie und ob das auch mit einem „unbelasteten Publikum“ durchgeführt werden kann, bleibt wahrscheinlich eine Frage, die nur ein geschickter Initiator lösen kann. Die Aufgabe der Chöre und ihre Arbeit bleibt, doch vielleicht wird es da und dort gelingen, das Publikum miteinzubeziehen, das starre Schema der Liedertafeln zu durchbrechen und den Gesang auf breiterer Ebene zu pflegen. Auch hier wird wieder der Ruf nach der Jugend und nach frühzeitiger Praxis erfolgen. Kreischormeister Paul Fischer faßte diese Bemühungen in wenigen Worten zusammen, wenn er sagt, daß man versuchen muß, das Lied wieder in die Familie, ins Leben zu tragen. Gerade diese Aufgabe wurde von den jungen Mitgliedern des Deggendorfer Singkreises unter Leitung von Oberlehrer Keim gut gelöst. Hier konnte man mit Staunen hören, wie selbst die kleinsten Sänger die Melodien leicht aufnehmen, und wie sie diese Melodien auch gefühlsmäßig durch zweite Stimmen ausbauten.
Das Programm selbst, das in der Thematik von Volks- und Tanzliedern zu Adventsliedern wechselte, brachte von allen Chören wieder köstliche Proben aus unserem so reichhaltigen Liedschatz und wenn man aus dieser Vielzahl das Lied von Jörg Spranger „Schläft ein Lied in allen Dingen“ herausgreift, so nicht nur deswegen, weil der Komponist selber anwesend war, sondern weil dieses Lied seinem Text und seiner Melodie nach und bezeichnend erscheinen für die Arbeit der Gesangvereine, von der P. Fischer sagte, daß es ihnen eine Herzensangelegenheit ist. Für die Auflockerung des Programmes sorgte jedoch nur das offene Singen und die Gemeinschaftschöre, der Deggendorfer Singkreis war es immer wieder, der, aus unendlicher Quelle schöpfend, immer wieder Lieder einstreute und alle begeisterte. Seine gelockerte und doch disziplinierte Singweise ließ jene Freude am Singen zum Ausdruck kommen, die gerade bei größeren Chören manchmal durch strenge Zucht und Stabführung zwar den sauberen Satz bringt, die Freude aber zu einer sekundären Erscheinung werden läßt. Alles in allem darf man den Hunderdorfer Lied- und Chornachmittag einen großen Erfolg nennen, mehr jedoch für die Sänger selber, als für das schwach erschienene Publikum; denn erstere zeigten wieder einmal, wie sehr sie sich ihrer Aufgabe verschrieben haben und man darf nur wünschen, daß sich immer wieder Leute finden möchten, die in diesem Sinne weiterarbeiten.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.11.1960


Alte Tänze begeisterten die Jugend
Deggendorfer begeisterten – Singkreis ein gerngesehener Gast
Hunderdorf.
Unverkennbar vollziehen sich in unserer Zeit Bestrebungen, auch im niederbayerischen Raum altes, schönes Brauchtum zu erhalten, wiederzuentdecken und den Menschen wieder zur Besinnung auf für bodenständige Kultur und ihre verschiedensten Ausdrucksformen zu führen. Wer könnte es übersehen, daß, ausgehend von heimatlichen Schriftstellern, Redakteuren, Heimatpflegern, Trachtengruppen, die Pflege des heimatlichen Volksgutes, das hier gewachsene Brauchtum, die landschaftsgebundenen Baustile und vieles andere wieder in den Vordergrund geschoben wird, daß es sich hier aber nicht um die Ausgrabung alter unpassender Relikte aus der Väterzeit handelt, sondern um eine Besinnung auf kostbares Kulturgut, auf eine Wiedergeburt altbayerischer Lebensformen und Bräuche. Wer glaubt, daß der heutige Mensch nichts mehr mit der Tradition zu tun haben will, der sehe sich nur etwas um und er wird an den vielfältige Bemühungen erkennen, daß in Baustil, Kleidung, in der Gestaltung unseres Lebensstiles überhaupt wieder Firmen empor drängen, die in unserer Heimat seit langem gewachsen sind und nur in der jüngsten Zeit der Vergangenheit anheimfielen. Gerade der Nie derbayer braucht hier sein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Noch manches ist, dank der sonst so gelästerten Abgeschlossenheit seines Raumes, erhalten geblieben und noch lebendig, wie in weinig anderen deutschen Ländern. Freilich, es hat manchmal den Eindruck, als wären es Volkstumsinseln, auf denen noch dieses Brauchtum der Ahnen gepflegt wird und ringsumher hat die moderne, manchmal so artfremde Strömung der Neuzeit den Nährboden wegschwemmt; wir haben den Eindruck von künstlich erhaltenen Reservaten folkloristischer Prägung und damit eine Art lebendiger Museen. Die Gründe dafür sind so vielfältig, und verschiedenartig, daß sie einer eigenen Aufzeichnung bedürften. Der Durchschnittsmensch hat wenig mehr Beziehung zu all dem und was wundert uns deshalb auch die Skepsis, mit der wir Niederbayern einen niederbayerischen Sing- und Tanzabend erwarten, wo wir doch moderne Menschen geworden sind.
Bestimmt brachte aus diesem Grunde auch der Großteil der Besucher des internen Tanzabends beim Gesangverein nur vage Vorstellungen von dem mit, was hier geschehen würde. Dabei war das, was sie geboten bekamen, dem nicht unähnlich, was man noch vor wenigen Jahrzehnten in den Spinnstuben gemacht hat, wenn man sich hier in den langen Winterabenden zum Hoagarten traf. Oberlehrer Keim aus Deggendorf mit seinen frischen Burschen und Mädchen des Singkreises, die in stilisierter Tracht angerückt kamen, waren kein Verein, von dem man Darbietungen erwartet, ein Schauspiel erhoffte, sie produzierten sich nicht als alleinige Akteure des Abends, sie suchten den Kontakt mit den Besuchern und bis man sich dessen bewußt wurde, war man selber dabei und was dabei das Wichtigste war: es war kein alter Zopf; kein Abquälen mit altem niederbayerischen Tänzen und es machte allen, ob jung oder alt, Freude. Ja, gerade diese Erscheinung war vielleicht das Verblüffendste, daß junge Leute, denen man sonst doch die Sympathien zu den modernen Tänzen mit ihrer faszinierenden Rhythmik und ausgelassenen Dynamik nachsagt, bald den Volkstänzen „Verfielen“.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.11.1960


Hunderdorf. (Den Bund fürs Leben) schlossen der Schmied Alois Beck von Hunderdorf und die Landwirtstochter Helma Pielmeier aus Taußersdorf. Ebenfalls schlossen die Ehe der Bäcker Hans Grill und die Verkäuferin Adelheid Zistler, beide von Hunderdorf. Den jungen Paaren unsere Glückwünsche.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.11.1960


Harte Ordnung und die Ordnung erhält dich
Gemeindeväter rechnen mit dem guten Willen der Bürger
Hunderdorf.
 Den Gemeinderat beschäftigt immer wieder die Wegeinstandsetzung und die Instandhaltung der Wassergräben an den Gemeindewegen. Besonders hoben die Gemeinderäte in ihrer letzten Sitzung hervor, daß immer wieder Landwirte bei der Feldarbeit die Gemeindeweg zum Wenden für ihre Traktoren benützen und dabei die Wassergräben eindrücken. Nach Beendigung dieser Feldarbeiten aber fällt es wenigen ein, die Gräben wieder zu richten. Auch wird manchmal so weit an die Wege herangeackert, daß diese beschädigt werden. Gleichzeitig wies man mit Nachdruck darauf hin, alle Wassergräben an Gemeindewegen in Ordnung zu bringen, um zu verhüten, daß die Wege noch schlechter werden. Der Wegeausschuß, bestehend aus den Gemeinderäten Edbauer, Fuchs und Aumer, wird in den kommenden Tagen die gemeindlichen Wege auf diese Vernachlässigung hin überprüfen. Der Gemeinderat ist entschlossen, derlei Unterlassungen und offensichtliche Nichtbeachtungen der ergangenen Anweisungen zu ahnden. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, daß hierzu auch positive Beispiele zu nennen sind und es wäre eine Ungerechtigkeit gegenüber der Allgemeinheit, wenn man die anhaltenden Schlampereien mancher Angrenzer, die der Gemeinde immer wieder Geld kosten, dulden würde. Soweit es die vorhandenen Gelder erlauben, wird die Gemeinde noch in diesem Jahr die schlechtesten Wege ausbessern lassen und Material anfahren, doch erwartet man sich hierbei auch die Mithilfe aller, die von sich heraus etwas unternehmen, um diese Mängel etwas zu beseitigen. Eine Hilfe für die Aktion könnten die von der Bundeswehr in Aussicht gestellten Übungssprengungen im gemeindeeigenen Steinbruch in Hofdorf bringen, wobei Material zur Aufschotterung der Straßen anfallen würde. Voraussetzung dafür ist jedoch die stärkere Armierung der Hofdorfer Brücke, damit sie auch schwerere Lastwagen aushält. Die Gemeindeverwaltung würde sich dazu bereit erklären, Holz für die Stützung der Brücke durch die Pioniere zur Verfügung zu stellen und man würde nur wünschen, daß dieses Vorhaben der Bundeswehr auch Wirklichkeit wird.
Besondere Hoffnung setzt man auf die zu Jahresbeginn in Kraft tretenden Satzung für Hand- und Spanndienste, mit deren Hilfe man dann endlich großzügiger den Wegebau betreiben kann. Den Entwurf einer solchen Satzung, deren Musterbeispiel Kreissekretär Brandl schon auf einer früheren Sitzung ausführlich besprochen hat, wird schon in nächster Zeit vorgelegt. Der Gemeinderat wird sich auf einer der nächsten Sitzungen damit beschäftigen.
Im weiteren stand die Ausbesserung der Schäden am Kriegerdenkmal zur Diskussion. Eine Firma hatte hierzu schon einen Kostenvoranschlag eingebracht, der sich auf etwa 2 000 DM beläuft. GR Unger wies darauf hin, daß es sich hier um ein Anliegen handelt, das die gesamte Gemeinde betrifft und er sicherte zugleich als VdK-Geschäftsführer seine Unterstützung zu. Man wird allerdings diese Arbeiten noch einige Zeit zurückstellen und erst im Laufe des nächsten Jahrs an die Erneuerung der gesprungenen Gedenktafeln denken können.
Der Antrag des Zimmermanns Anton Bugl auf Übernahme der Zufahrtstraße zu seinem Grundstück als Gemeindeweg wurde genehmigt. Allerdings machte die Gemeinde zur Auflage, daß ihr daraus keine Kosten erwachsen dürfen und dieser Weg von den Angrenzern selbst zu unterhalten ist. Die in Frage kommenden Grundstücksbesitzer Wurm, Bugl und Scherl erklärten sich mit dieser Regelung einverstanden. Ein diesbezüglicher Vertrag zwischen der Gemeinde und den Grundstücksbesitzern wird ausgearbeitet.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.11.1960


Die Eltern sind eingeladen
Hunderdorf.
Am Sonntag um 14.30 Uhr sind alle Eltern von Schulkindern höflich eingeladen. Im ersten Teil des Nachmittags werden die Kinder Spiele, Lieder, Geschichten und Fabeln zum Thema „Sparsamkeit“ zeigen. Hierauf wird Rektor Hösl über eine aktuelle Erscheinung: „Warum ist mein Kind so nervös?“ sprechen. Anschließend ist allen Kindern Gelegenheit gegeben, sich mit den Klassenlehrern auszusprechen.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.12.1960


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Mühlbauer Hermann, Hoch, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses …
Quelle: Bogener Zeitung, 03.12.1960


Im November geboren, geheiratet, gestorben
Bogen.
Geburten: … Höcherl Johann, Rammersberg; … Bornschlegl Reinhard, Lintach; … Weindl Robert Martin, Hofdorf (Gde. Hunderdorf); …
Quelle: Bogener Zeitung, 03.12.1960


152 650 Mark Brandschaden in einem Jahr
Ermittlungsverfahren für jedes mögliche Brandobjekt – Aus der Herbstversammlung der Feuerwehrkommandanten
Au v. Wald.
 Am Samstag konnten die Sachbearbeiter des Landratsamtes und Kreisbrandinspektor Baier die Kommandanten der Feierwehren des Landkreises im Gasthaus Wagner zu ihrer Herbstversammlung begrüßen.
Baier stellte in seinem Jahresbericht fest, daß die Freiwilligen Feierwehren im Rechnungsjahr 1960 14 neue Motorspritzen, drei Schlauchtrockentürme, zwei Gerätehäuser und viel neues Schlauchmaterial anschaffen konnten. Der Staatszuschuß dafür beträgt rund 16 000 DM; der Kreis gab einen Zuschuß von 4 600 DM. Außerdem sprach der Kreisbrandinspektor von den Bränden im abgelaufenen Jahr, die einen Gesamtschaden von 152 650 DM ausmachten.
Das Feuerwehrleistungsabzeichen haben mit 13 Fehlern Perasdorf und mit nur sechs Fehlern die Oberalteicher errungen. Immerhin ist mit zwölf Gruppen, die das Leistungsabzeichen im Landkreis Bogenbesitzen, unser Kreis gegenüber dem Straubinger Kreis um 18 Gruppen zurück. Es haben sich aber schon wieder acht Kommandanten mit ihren Gruppen zur Ableistung der Bedingungen für das Abzeichen gemeldet. Weiter sprach Baier über die Alarmierung und die Übungen bei der Feuerschutzwoche. Auch streifte er den Einsatz der Verstärkermaschinen u. die Vorbereitungen für den Winter. Das Glysantin spielt hier eine große Rolle. Über die Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule gab Kreisbrandinspektor Baier erschöpfend Auskunft. Die Gerätehäuser sind ausschließlich für Feuerlöschgeräte und nicht als Abstellraum für alle möglichen Dinge da.
Als letzter und wichtigster Punkt der Versammlung wurde das Ermittlungsverfahren durchgesprochen. Ein praktisches Beispiel wurde erprobt. Diese Ermittlungsverfahren sollen in den einzelnen Gemeinden für fast jedes Brandobjekt von den Kommandanten mit Unterstützung der Gemeinden durchgeführt werden, damit eine Übersicht geschaffen wird, wo Löschwasser fehlt, wo der Brand leicht oder schwer zu bekämpfen ist, wo Löschwasser anderer Wehren erforderlich ist und besondere Gefahrenpunkte zu beachten sind. Gleichzeitig soll damit gerechnet werden, die häufig auftretenden Brände erfolgreicher zu bekämpfen. Über die Durchführung der Ermittlungsverfahren hat das Landratsamt bis Juli 1961 der Regierung zu berichten.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.12.1960


Nachts mit 70 „Sachen“ auf die Wiese
Hunderdorf.
 Ein Möbelmaschinenfahrer fuhr kurz nach Mitternacht von Hunderdorf in Richtung Steinburg trotz der unübersichtlichen Rechtskurve bei Wegern mit der unmöglichen Fahrgeschwindigkeit (mit dem Möbeltransportwagen) von 70 Stundenkilometern, geriet von der Fahrbahn ab, durchbrach den Grenzbaum eines Wiesenzugangs, kam um Handbreite am Telefonmast vorbei und blieb in der Wiese stecken. Durch den Einbruch in die Wiese und beim schwierigen Hinausmanöveriren des schweren Möbelmaschinenwagens wurde zum Schaden des Eigentümers viel „geackert“. Trotzdem vermeid es der Fahrer, der – wie aus Vernehmungen hervorging – vor der Fahrt gut dem Alkohol zugesprochen haben dürfte, den Schaden zu melden, was ihm als Fahrerflucht ausgelegt werden dürfte. Auch hielt er sich stundenlang versteckt, um polizeilichen Vernehmungen auszuweichen. Auch war die nächtliche Fahrt als Spitzfahrt anzusehen, da sie zu dieser Zeit nicht ausgeführt werden sollte. Der Unfalltrupp Bogen stellte den Sachverhalt fest.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.12.1960


Gott, der Allmächtige, hat am Freitag in der Nacht nach kurzer, schwerer Krankheit meinen lieben Mann, unseren gütigen Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel
Lehrer i. R.
Carl Wünderlich

aus Peikersdorf, Kreis Reichenbach/Schlesien
im 82. Lebensjahr zu sich genommen in die ewige Heimat.
Bogen, den 2. Dezember 1960
In tiefer Trauer:
Ida Wünderlich, geb. Venthur
mit Kindern und Enkeln
Beerdigung am Mittwoch 14 Uhr Stadtfriedhof Bogen.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.12.1960


Wer brachte den Mopedfahrer zum Sturz?
Steinburg.
Am Sonntag gegen 20 Uhr wurde auf der Staatsstraße zwischen Bahnhof Steinburg und der Ortschaft Steinburg ein Mopedfahrer angeblich von einem überholenden Kombiwagen gestreift und zu Bodengeschleudert; es war ein 20jähriger Bursche. Der Gestürzte erlitt erhebliche Verletzungen und wurde ins Bogener Krankenhaus eingeliefert. Zwei hinter dem gestürzten Mopdefahrer folgende Mopedfahrer sagten aus, daß der Kombi-Wagen mit zwei Personen besetzt gewesen sei. Auch sei er nach dem Sturz des Mopedfahrers mit unverminderter Geschwindigkeit (50 km) weitergefahren. Wer noch nähere Angabe über den Kombi-Wagen machen kann, wird gebeten, sich beim Unfalltrupp der Bogener LP-Inspektion zu melden. Die Aussagen werden auf Wunsch vertraulich behandelt.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.12.1960


Warum ist mein Kind so nervös?
Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule ist notwendig – Schulkinder spielten für Eltern
Hunderdorf.
 Die Elternversammlung an der Schule Hunderdorf darf aus mehreren Gründen als ein großer Erfolg bezeichnet werden. Zunächst darf man den großartigen Besuch nennen, in zweiter Linie ist das Spiel der Kinder zu erwähnen und schließlich war das Referat des Schulleiters „Mein Kind ist so nervös“ für viele Eltern sehr aufschlußreich und das wiederum sicherte eine lebhafte Aussprache der Eltern mit dem Lehrer.
Eingangs begrüßte Rektor Hösl die zahlreich erschienen Eltern, sowie H. Dekan Kiermaier und Bürgermeister Reiner. Er gab seiner freudeüber den guten Besuch Ausdruck und sah darin das Interesse der Eltern an der schulischen Arbeit und den Willen zur gegenseitigen guten Zusammenarbeit zum Wohle der Kinder.
Die Kinder des 4. Jahrgangs hatten das Spiel “Der runde Pfennig“ einstudiert und mit sichtlichem Wohlgefallen folgten die Zuschauer der Aufführung, die in Sprache, Ausdruck und Form auch einer Spieltruppe von Erwachsenen Ehre gemacht hätte. Besonderer Dank gebührt Herrn Sparkassendirektor Weixel, der für die Schule Hunderdorf das Aufführungsrecht für das Spiel erworben hat.
In einem beachtenswerten Referat behandelte Rektor Hösl das Thema „Mein Kind ist so nervös“. Zunächst führte der Schulleiter aus, wie sich die Nervosität beim Kinde auswirkt. Reizbarkeit, geringes Konzentrationsvermögen, rasche Ermüdung, Flüchtigkeit, ungenaue Arbeit, krankhafter Bewegungstrieb, wechselnde Gemütsstimmung und ähnliche Erscheinungen sind die auffallendsten Merkmale bei nervösen Kindern. Nicht selten zeiht diese Nervosität bei Kindern mangelndes Selbstbewußtsein, Angst vor der Leistung und äußerliche nervöse Erscheinungen nach sich. Die Leistungskurve, die bei normalen Kindern im Laufes des Vormittags langsam ansteigt, um dann bis zum Ende des Unterrichts langsam abzufallen, steigt bei nervösen Kindern schnell an, um ebenso schnell wieder zu sinken. Das Kind ist bereits nach einer Stunde „verbraucht“ und die restlichen Unterrichtsstunden werden damit für das Kind zu Qual: es tändelt, spielt, schwätzt, es zeigt alle jene „Untugenden“, die den Unterricht stören und das Kind zu keiner Aufnahme mehr bereit machen.
im 2. Teil seines Vortrags ging Rektor Hösl näher auf die Ursachen dieser Nervosität ein. Die Reizüberflutung der Kinder mit den modernsten publizistischen Mitteln wie Fernsehen, Kino, Radio, Illustrierte und Bildergeschichten bringen dem Kind eine Fülle von seelischen Eindrücken, mit denen es noch nicht fertig werden kann. Ungünstige Familienverhältnisse, das Problem der Schlüsselkinder, zu große Verwöhnung der Kinder und falsche Nachgiebigkeit auf vielen Gebieten vermehren diese ungünstigen Einflüsse. Die Unruhe und Hast der Eltern, die heute mehr und mehr einen, übersteigerten Materialismus verfallen, lassen sie immer weniger Zeit für die Kinder finden. Das Kind bleibt häufig mit seinen Nöten und Problemen allein. Es ist die Aufgabe der Eltern, der Geistlichen, Lehrer und Ärzte, das Kind vor ernsteren Schaden zu bewahren und hier vorzubeugen. Mit Liebe, Geduld, gutem Willen und vor allem auch mit Konsequenz ist viel zu erreichen. Wichtig ist jedoch dabei, daß sich alle Erziehungspersonen in den wichtigsten Maßnahmen einig sind. Ein Zwiespalt zwischen Vater und Mutter, Elternhaus und Schule stürzt die Kinder in neue, unlösbare Probleme. Der geordnete Tagesablauf im Elternhaus kann hier viele Komplikationen unterbinden. Anschließend nahmen die Eltern lebhaft von der Möglichkeit einer Aussprache mit den Lehrern ihrer Kinder Gebrauch.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.12.1960


Die Bogenberger Heimkehrerwallfahrt im Spiegel der DDR-Presse
Bogen.
 Es ist interessant, was die Presse der Sowjetzone über die im Oktober abgehaltene Heimkehrerwallfahrt auf dem Bogenberg zu berichten weiß. Es liegt uns ein Bericht der „Leipziger Volkszeitung“ vor, die in gewohnt gehässiger und entstellender Weise folgendes schrieb: „Militaristenversammlung. – Regensburg. – Kriegerfahnen, Bundeswehroffiziere mit brieten Ordensspangen, eine Ehrenkompanie der westdeutschen Wehrmacht und Hetzreden gegen die Sowjetunion und die DDR kennzeichneten die alljährlich stattfindende Kriegerwallfahrt des Verbandes der Heimkehrer (VdH) auf dem Bogenberg bei Straubing. Der Landrat von Bogen bedauerte in einer kurzen Ansprache, daß im letzten Krieg nicht noch mehr Soldaten Gelegenheit hatten, ihr Leben für Hitler einzusetzen. Viele seien zu Hause geblieben und „konnten ihr Blut nicht fürs Vaterland opfern.“
Unseren Lesern, vor allem denjenigen, die die Heimkehrerwallfahrt mitmachten, wird zwar beim Lesen dieser Zeilen der Hut hoch gehen, trotzdem aber wollten und mußten wir ihnen anhand dieses handfesten Beispiels einmal vor Augen führen, wie in der Sowjetzone eine Wallfahrt, die aus tiefer Dankbarkeit von denen unternommen wird, die Monate und Jahre in Feindesgewahrsam, vor allen jahrelang in der Sowjetunion, zubringen mußten, in ein Treffen von Militaristen und einer revanchelüsternen Horde umgewandelt wird. Dabei liegt gerade denen, die den Krieg und die harten und bitteren Jahre nach dem Krieg im „Paradies der Arbeiter und Bauern“ und dessen ostdeutsche Filiale mitmachten, nichts ferner, als an einen neuen kommenden Krieg zu denken!    wkg
Quelle: Bogener Zeitung, 08.12.1960


Wieder ein Vermißtenschicksal geklärt
Hunderdorf.
Am Mittwoch letzter Woche erhielt der Rentner Xaver Hainz von Thannanger durch den Vermißtensuchdienst des DRK die traurige Nachricht, daß sein Sohn Xaver, der bisher als vermißt gemeldet war, bereits am 20. 1..1 44 gefallen ist. Ein Heimkehrer hat den Marinesoldaten Xaver Hainz, der im Alter von 19 Jahren bei Ani-Jani in der Nähe von Saloniki in Griechenland ums Leben kam, damals unter den Gefallenen erkannt. Xaver Hainz tat Dienst auf einem Torpedoboot und fiel während eines Angriffes. So schmerzlich diese Nachricht für die Familie Hainz auch sein mag, so ist sie doch auch eine Erlösung von einer jahrelangen Ungewißheit. Der Trauergottesdienst für den Gefallenen findet in der kommenden Woche statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.12.1960


Fortschritte beim Bahnhofsbau
Hunderdorf.
Begünstigt durch das frostfreie Wetter, geht der Bau des neuen Bahnhofes in Hunderdorf gut vorwärts. Zwar ist momentan der Bahnhofsvorplatz bei den Arbeiten in größte Unordnung geraten. Am Abend versinkt man dabei knöcheltief in Schlamm, doch im Hinblick auf die geplante Teerung des Bahnhofsvorplatzes, läßt sich auch diese Unannehmlichkeit leichter ertragen. Schon jetzt kann man erkennen, daß die neuen Räume größer und moderner sein werden und man wird hier bequem auf die Züge warten können. Die Vollendung des Neu- und Ausbaues ist noch für dieses Jahr vorgesehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.12.1960


Theateraufführung
Hunderdorf.
Am Sonntag um 15 Uhr und um 19.30 Uhr geht im Sandbiller-Saal das Lustspiel „Der Regierungsvetter“ über die Bühne. Die Einstudierung besorgte Oberlehrer Maier; es spielt die BRK-Ortsgruppe Hunderdorf. Der Erlös aus dieser Veranstaltung ist für die Anschaffung von Ausrüstungsgegenständen des Ortsverbandes bestimmt.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.12.1960


Ein prächtiger Mensch und verdienter Lehrer
Bogen.
Am Mittwoch nachmittag wurde der aus Peiskersdorf, Kreis Reichenbach in Schlesien stammende Lehrer i. R. Carl Wünderlich beerdigt. Pfarrvikar Sommer würdigte den im 82. Lebensjahr Verstorbenen als einen Menschen, dessen Lebensweg als Mitglied der Herrenhuter Gemeinde stets Gottes Gedanke und Gottes Wege gewesen seien. An Segen reich war sein langes Leben, aber auch im Tal des Leides mußte der Verstorbene in seinem Alter gehen, als er seine Heimat verlassen mußte. In Hunderdorf fand er, der evangelische Lehrer, im katholischen Pfarrhaus eine herzliche Aufnahme; was für ihn und den katholischen Pfarrherrn ein beispielhaftes Sichfinden in christlicher Gemeinschaft bedeutete. Pfarrvikar Sommer sprach sein Beileid der Witwe und der Tochter aus, die den Gatten und Vater überaus liebevoll gepflegt haben. Ebenso den beiden Söhnen; den dritten verloren die Eltern vor einigen Jahren.
Schulrat Westermeyer sprach im Auftrag der Regierung von Niederbayern dem „verdienten Lehrer und prächtigen Menschen“ seinen Dank aus. Ueber 40 Jahre hatte der Verstorbene in Peiskersdorf segensreich nicht nur als Erzieher gewirkt, zu dem die Schüler wie zu einem Vater aufblickten, sondern er hatte auch in verschiedenen Ehrenämtern sowie als hervorragender Bienenzüchter der Gemeinde sein Privatleben geopfert und seine Erfahrungen gegeben. Nach der Vertreibung aus seiner Heimat stellte er sich als Lehrer der Gemeinde Hunderdorf zur Verfügung.
Rektor Hösl – Hunderdorf gedachte in besonders herzlichen Worten seines Freundes Carl, der 1945 in die Chronik eingetragen hat: „Ich bin alt und arm geworden, ich habe alles verloren“. Aber sogleich stellte er sich trotz des hohen Alters als Lehrer zur Verfügung; er wurde dann als Dienstältester Schulleiter. Der Gesangverein Hunderdorf verdankt Wünderlich seine Gründung. Bürgermeister, Lehrerschaft und der Gesangverein seien dankbaren Herzens zum letzten Geleit ihres lieben Freundes gekommen.
In gleich herzlichen Worten gedachte ein Sangesbruder des „charakterfesten und prächtigen“ Menschen Carl Wünderlich. Ebenso verbunden legten u. a. Kränze nieder: Der Vorsitzende Büttner des Verbaost-Kreisverb., der Kreisvorsitzende Hans Puls vom BdV, sowie der Erste Vorsitzende Arthur Reisinger von der Landsmannschaft Schlesien. Der Evangelische Kirchenchor Bogen und der Hunderdorfer Gesangverein sangen am Grab des verdienten Verstorbenen. Viele Trauergäste gaben trotz des schlechten Wetters Carl Wünderlich das letzte Geleit.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.12.1960


Schwerer Autounfall bei Hunderdorf
Hunderdorf.
Gestern gegen 19,30 Uhr ereignete sich auf der Strecke zwischen Steinburg und Hunderdorf ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem eine Frau, ein Kleinkind und ein zwölfjähriges Mädchen schwer verletzt wurden. Die Gastwirtin Frieda Wurm aus Bärndorf fuhr mit einem Mercedes, in dem noch ihr eineinhalbjähriges Söhnchen und ein zwölfjähriges Mädchen saßen, von Steinburg in Richtung Hunderdorf, als ein langholzfuhrwerk, das aus Richtung Hunderdorf kam, links zur Möbelfabrik Nolte abbog. Die Fahrerin berechnete  wahrscheinlich die Länge des Lastwagens falsch und prallte mit ihrem Fahrzeug gegen die Baumstämme, die hinter dem Langholzfuhrwerk herausragten. Die Wucht des Aufpralls war so stark, daß der Mercedes unter den überstehenden Baumstämmen durchgeschoben wurde und erst nach einer Zick-Tack-Fahrt von 400 m über die linke Straßenböschung stürzte. Die Fahrerin erlitt schwere Verletzungen am Kopf. Ihr Kind lag bewußtlos, ebenfalls mit Kopfverletzungen, am Boden des Wagens. Das zwölfjährige Mädchen wurde aus dem Wagengeschleudert. Der Wagen wurde demoliert. Die Polizei und das BRK aus Bogen erschienen unverzüglich am Unglücksort.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.12.1960


TODESANZEIGE
Nach einem arbeitsreichen Leben verschied nach längerer, schwerer Krankheit mein innigstgeliebter Gatte, guter Vater, Bruder, Schwager, Onkel und Pate
Herr Wolfgang Heigl
Schuhmachermeister in Meidendorf
Kriegsteilnehmer 1914/18

im Alter von 64 ½ Jahren, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, wie wir hoffen, selig im Herrn.
Meidendorf, Bogen, Perasdorf, den 8. Dez, 1960
In tiefer Trauer:
Maria Heigl, Gattin
nebst Sohn Willy
Alois und Josef Heigl, Brüder
Fanny Bergbauer, Schwester
und übrige Verwandtschaft
Beerdigung am Montag, den 12. Dez., vormittags ½ 10 Uhr vom Leichenhaus in Windberg aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.12.1960


Übergangsprogramm für den Wegebau
Hunderdorf.
In der Sitzung des Gemeinderats am Freitag besprachen die Gemeinderäte zunächst nochmals die entscheidenden Punkte des Entwurfes für das Scharwerk. Man einigte sich dahingehend, daß man für die Stunde Handdienst 1,50 DM bezahlt, der von denen zu bezahlen ist, die nicht ihre Arbeit ableisten. Auch für den Spanndienst wurden die Stundenlöhne für Kuh-, Ochsen- und Pferdegespanne sowie für Traktoren festgelegt. Der Satzungsentwurf wird nun zur Genehmigung an das Landratsamt weitergeleitet und soll am 1. Januar in Kraft treten.
Erneut berichtete der Wegeausschuß von den unhaltbaren Zuständen mancher Gemeindewege und es wurde wieder darauf hingewiesen, daß häufig wegen der fehlenden Straßengräben, zu deren Unterhalt die Angrenzer verpflichtet sind, die Gemeindewege sehr in Mitleidenschaft gezogen werden, weil das Regenwasser keinen Ablauf findet. Erfreulicherweise sind seit Erscheinen des letzten Artikels in dem an den guten Willen der Bürger appelliert wurde, schon manche Arbeiten in dieser Richtung geleistet worden; allerdings gibt es aber immer noch Angrenzer, die versuchen, es durch ihren Starrsinn der Gemeinde schwer zu machen. Obwohl die Mittel für den Wegebau schon verbraucht sind, setzt die Gemeinde heuer noch 1000 DM zur Ausbesserung der schlechtesten Wegestellen ein. Dabei muß allerdings schon auf die Mithilfe der Angrenzer gerechnet werden, damit die Gemeinde diesen Betrag allein für das Material verwenden kann. Die in Frage kommenden Gemeindebürger werden in den kommenden Tagen verständigt.
Auf Ansuchen mehrerer Arbeiter der Möbelfabrik wird die Gemeinde in Zukunft jeden Freitag von 14-17.30 Uhr geöffnet sein, damit auch jene Arbeiter, die in der Vormittagsschicht tätig sind, am Nachmittag ihre Angelegenheiten in der Gemeindekanzlei erledigen können.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.12.1960


Der „Regierungsvetter“ brachte volle Kassen
Hunderdorf.
Am Sonntag zeigte sich, daß die Aufführungen von einheimischen Vereinen immer ein volles Haus bringen. Die BRK-Theatergruppe hatte mit dem „Regierungsvetter“ nicht nur einen guten Stoff gefunden, auch die Darsteller unter Leitung von OL Maier geben sich große Mühe, den Erfolg zu sichern. Mehr als 400 Zuschauer sahen die Nachmittags- und Abendveranstaltung am Sonntag und dank des guten Erfolges wird man am nächsten Sonntag das Spiel wiederholen. Da der Reinerlös zu Anschaffungen für die RK-Ortsgruppe verwendet wird, darf man für die kommende Aufführung denselben Erfolg wünschen.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.12.1960


Interessante Ergebnisse der Viehzählung
Hunderdorf.
Die Ergebnisse der Viehzählung zeigen im Vergleich mit der Zählung des Jahres 1950 recht interessante Unterschiede. Während im Jahre 1950 noch 68 Pferde bei der Landwirtschaft ihren Dienst taten, hat die Motorisierung und Rationalisierung auf dem Bauernhof diesen treuen Helfer immer mehr verdrängt. Es sind jetzt nur mehr 34 Pferde in der Gemeinde vorhanden. Auch der Bestand von Schafen ist von 19 auf zwei zurückgegangen. Besonders bedauerlich aber ist die Abnahme der Bienenvölker, von denen 1950 noch 150 vorhanden waren, während es jetzt nur mehr 71 sind. Der Rinderbestand in der Gemeinde ist von 842 auf 957 angestiegen. Der Grund ist bei der guten Absatzmöglichkeit für Milch- und Molkereiprodukte zu suchen. Auch in der Schweinehaltung ist die Zahl von 510 auf 541 angestiegen. Während es1950 in der Gemeinde acht Ziegen gab, ist die Zahl auf neuen angestiegen. Die Kuh des kleinen Mannes läßt also auch heute noch nicht verdrängen.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.12.1960


Zwei Langholzfuhrwerke kollidierten
Hunderdorf.
Am Freitagabend kam es in Hofdorf zu einem Verkehrsunfall, der für die Beteiligten einen recht glimpflichen Verlauf nahm. Ein aus Hunderdorf kommendes Langholzfuhrwerk hielt sich ziemlich in der Straßenmitte und scherte erst nach rechts aus, als ein anderes unbeladenes Landholzfuhrwerk entgegenkam. Obwohl sich das aus Bogen kommende Langholzfuhrwerk weit rechts hielt, kollidierte es mit dem Nachläufer des anderen Fahrzeugs. Dabei wurde am Nachläufer die Achse ausgerissen. Das unbeladene Fahrzeug geriet über die linke Straßenböschung. Obwohl das Fahrzeug etwa 5 m tief abstürzte, kam es dort wieder in die richtige Lage. Neben Sachschäden war keine Verletzung der Insassen zu beklagen.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.12.1960


Heute Fatima-Feier
Windberg.
Heute Dienstag, 13. Dezember ist in Windberg und in Hl. Kreuz eine Fatimafeier. Um 18.30 Uhr wird in Windberg eine Abendmesse (Theres Weinfurtner z. E. der Mutter Gottes von Fatima) zelebriert. Anschließend Lichterprozession nach Hl. Kreuz mit Predigt und feierlicher Andacht. Kerzen für die Lichterprozession werden in der Pfarrkirche Windberg angeboten.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.12.1960


Hunderdorf. (Fleischbeschau) Ab sofort kann im Fleischbeschaubezirk nur mehr in den Vormittagsstunden die Fleischbeschau bei Hausschlachtungen durchgeführt werden. Die Hausschlachtungen sind wenigstens 2 Tage vorher bei Fleischbeschauer Otto Bugl in Hoch zu melden. Es wird darauf hingewiesen, daß bei einer Beschau an Sonntagen die doppelten gebühren verlangt werden müssen.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.12.1960


Todesopfer des Autounfalls
Hunderdorf.
Bei dem Verkehrsunfall am Donnerstag bei der Einfahrt zur Möbelfabrik Nolte wurde Frau Frieda Sturm und ihr Kind, der zweijährige Pepperl, schwer verletzt. Das Kind hatte einen Schädelbruch erlitten. Gestern früh erlag der kleine Knirps, der Sonnenschein seiner Eltern und Großeltern, seinen Verletzungen.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.12.1960


Windberg. (Bei Hausschlachtungen) kann ab sofort die Fleischbeschau im Fleischbeschaubezirk Windberg nur mehr an Nachmittagen erfolgen. Wenigstens 2 Tage vor der Schlachtung ist der Fleischbeschauer Otto Bugl von Hoch zu verständigen. An Sonntag wird für die Fleischbeschau die doppelte Gebühr verlangt.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.12.1960


Fatima-Feier in Windberg
Windberg.
 Der Dienstag brachte für Windberg eine Fatimafeier in einer neuen Gestalt. Das Experiment darf als gelungen bezeichnet werden. Viele Gläubige, darunter erfreulich viele junge Leute, nahmen teil an der Lichterprozession, die unter Gebet von der Windberger Pfarrkirche nach der Wallfahrtskirche Heilig-Kreuz zog. Vorher feierte man in der Pfarrkirche eine Abendmesse, als Choralamt zu Ehren Unserer Lieben Frau von Fatima. In seiner Festpredigt wies der H, Administrator des Klosters Windberg auf den Ernst und die Not der Zeit hin und deutete die Lichterprozession als Ausdruck unserer Bereitschaft zu Buße und Gebet und das Licht als Sinnbild von Christus, dem Licht der Welt, das wir in uns tragen, und hinaustragen wollen in die Finsternis der Welt. Die Kälte, der fallende Schnee, der steile Weg nahmen der Prozession jede Sensation und machten es wirklich zu einem Bußgang und zu einem Bekenntnis zum Ernst der Fatima-Botschaft. Trotzdem war der Lichterzug schön und eine sinnvolle Einstimmung auf das kommende Weihnachtsfest. Oben angekommen, hielt man bei der Fatima-Madonna eine kurze Andacht.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.12.1960


Die Primbs-Mutter gestorben
Meidendorf.
Im Alter von 75 Jahren starb gestern die weit über das Dorf hinaus bekannte und beliebte Frau Anna Primbs, geb. Hiendl, genannt „Die Primbs-Mutter“ von Meidendorf. Mit ihr ist ein Stück waldlerisches Heimatgut dahingegangen, denn trotz der Sorgen und Nöte ihres Lebens hatte sie stets einen unverwüstlichen Humor und eine ungewöhnliche Lebensfreude. Ihre Zähigkeit im Lebenskampf und ihr unermüdlicher Fleiß ließen die vom Schicksal oft schwer heimgesuchte Frau niemals untergehen. Geboren noch in der sogen. „guten alten Zeit“ – am 1. Dezember 1885 in Mitterberg –, erlebte sie ihre Kindheit wohl in einem romantischen Winkel des Kreises Bogen, doch hatte sie selber von dieser Romantik nichts.  Nach einem weiten und im Winter oft unmöglichen Schulweg mußte sie schon von Kindheit auf daheim fest mitarbeiten und kam dann – wie früher alle Waldlerkinder – nach der Volksschule in den Dienst bei Bauern. Arbeitsleistung und Lohnzahlung standen damals noch in einem argen Mißverhältnis und so begleitete sie neben dem Fleiß auch die Sparsamkeit durchs ganze Leben. Im Jahr 1909 heiratete sie den Landwirt Johann Primbs von Meidendorf und auf dessen kleinen Anwesen hat sie nun nach 51 Jahren auch ihren Lebensweg beendet. Sieben Kinder gingen aus ihrer ehe hervor, die mit ihr zusammen im Jahre 1924 den an einem Kriegsfolgeleiden verstorbenen Vater und Mann ins Grab schauen mußten. Sieben Kinder im Alter von 2-14 Jahren und ein kleines landwirtschaftliches Anwesen – das war eine wahrlich trostlose Basis für ein Weiterleben. Es gereicht ihr heute mehr als zur Ehre, daß sie diese schwere Zeit überwunden und ihre Kinder zu tüchtigen Menschen herangezogen hat. Längst ist sie schon Großmutter geworden, ohne sich jedoch Rast und Ruh zu gönnen. Nun erst darf sie wohlverdient und mit den Segnungen der Kirche wohlvorbereitet nach Gottes hl. Willen in der geliebten Heimaterde ruhen.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.12.1960


Der „Regierungsvetter“ in Hunderdorf
Rotkreuz-Ortsgemeinschaft spielte Theater zum Ankauf von Unfallhilfsstellen für die Gemeinde Hunderdorf
Hunderdorf.
Für den Regieführenden ist es immer ein unangenehmes Gefühl, mit Leuten Theater zu spielen, die noch niemals auf den Brettern standen, die angeblich die Welt bedeuten. Um so mehr ist es anzuerkennen, daß die aktiven Rotkreuz-Mitglieder am Sonntag mit ihrem Lustspiel „Der Regierungsvetter“ von Sepp Faltermeier einen so großartigen Erfolg erringen konnten. Acht Wochen lang haben sich diese jungen Leute unter der Regie von Oberlehrer Hermann Maier, wie bereits kurz berichtet, und unter der Spielleitung von Frau Martha Hofmann bemüht, sich in ihre Rollen so einzuleben, daß sie ohne Bedenken ihren ersten Auftritt wagen konnten.
Der Sandbillersaal war bei beiden Veranstaltungen so sehr überfüllt, daß viele Besucher nicht mehr Einlaß finden konnten. Für diese und auch für diejenigen, die das Stück noch nicht gesehen haben, findet am kommenden Sonntag abend eine weitere Vorstellung statt.
Ganz kurz zusammengefaßt läßt sich folgendes sagen: Die Gemeinde muß unbedingt ein neues Schulhaus bauen, weil das alte schon „zum Himmel stinkt“, um mit den Worten des Bürgermeisters (Franz Baumgartner) zu sprechen. Dieser kann sich weder bei seiner Ehehälfte (Bärbel Knitsch) als auch beim Gemeinderat selbst nicht recht durchsetzen und so muß dafür der nicht schriftkundige Schusterlenz die Antragstellung um einen Zuschuß in die Hand nehmen. Er „erfindet“ auch einen recht einflußreichen Vetter, den er bei der Regierung hat und der den benötigten Zuschuß bestimmt beibringen kann. Als manchmal nicht von geistreichen Einfällen geplagte Gemeinderäte fungieren der Obermeier (Hans Grill), Mitterwurzer (Hofmann Günther) und Pracheder (Meindorfer Willi). Als die Dorfratschn, die alles durcheinanderbringt, bemüht sich erfolgreich Thea Greipl. Die Häuslerin wird mitfühlend dargestellt von Maria Hofmann. Herr Hebauer (Ludwig Niedermeier), der sehnlichst erwartete Regierungsvertreter, entpuppt sich nach einiger Zeit als ganz harmloser Reisevertreter in Schreibmaschinen. Daß aber alles dennoch zu einem guten Ende kommt und die Gemeinde zu ihrem neuen Schulhaus, dafür sorgt der unermüdliche und pfiffige Schusterlenz.
Derausgiebig gespendete Beifall bewies, daß die Spieler „gut angekommen sind“ und das war für sie, wie OL Maier schon bei seiner humorvollen Begrüßung sagte, der schönste, aber auch der einzige Dank. Dient doch der Reinerlös ausschließlich zur Anschaffung von Unfallhilfsstellen und Verbandstoffen für die Einwohner der Gemeinde Hunderdorf. Die Uneigennützigkeit und der Opfermut dieser jungen Leute kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, und es ist nur zu hoffen, daß die Bevölkerung dieses anerkennt und die Arbeit der Rotkreuz-Gemeinschaft auch in Zukunft in jeder Weise unterstützt.   rn
Quelle: Bogener Zeitung, 15.12.1960


Hunderdorf
Die Rotkreuz-Ortsgruppe
wiederholt das mit großem
Erfolg aufgeführte
Lustspiel
Der Regierungsvetter
am Sonntag, 18. Dez. 1960,
abends um 8 Uhr im Sand-
biller-Saal. – Der Reinerlös
dient zur Anschaffung von
Unfallhilfsstellen.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.12.1960


Am 13. Dezember 1960 verscheid unsere geliebte Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwägerin, Tante und Patin
Frau Anna Primbs
geb. Hiendl, Landwirtswitwe

nach kurzer schwerer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 75 Jahren.
Meidendorf, München, Gunzenhausen, Nürnberg-Eibach, Langholz, Bad Tölz, 13. Dezember 1960
In tiefer Trauer:
Hans Primbs, Sohn mit Familie
Sofie Mägele, Tochter mit Familie
Anna Primbs, Tochter
Maria Neureiter, Tochter mit Fam.
Cäcilia Naimer, Tochter mit Familie
Otti Frühholz, Tochter, mit Familie
Fanni Liebl, Tochter, mit Familie
Beerdigung am Samstag, 17. Dezember 1960 um 9.30 Uhr vom Leichenhause in Windberg aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.12.1960


Weihnachtsfeier bei den Sängern
Hunderdorf.
Am Samstag treffen sich um 20 Uhr die Sänger zu einer internen Weihnachtsfeier im Gasthaus Sandbiller. Neben den aktiven Sängern sind auch die passiven Mitglieder höflich eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.12.1960


Weihnachtsfeier bei den Sängern
Hunderdorf.
Was der heurigen Weihnachtsfeier bei den Sängern an Aufmachung fehlte, wurde durch die Innigkeit der Veranstaltung wettgemacht. Neben den Weihnachtsliedern, die der Gemischte Chor vortrug, vereinten sich auch die passiven mit den aktiven Mitgliedern in den herkömmlichen Weihnachtsliedern. Altvorstand Höhn übernahm auch heuer wieder die Aufgabe einer Weihnachtsansprache und brachte dabei zum Ausdruck, daß Weihnachten als Fest der Liebe und des Friedens wieder überall Eingang finden möchte und der geschäftliche Rummel dabei mehr zurücktreten soll. Die Innigkeit, mit der das fest gerade in Kriegs- und Notzeiten gefeiert wurde, wird gar oft von den Aeußerlichkeiten zerstört und damit der eigentliche Sinn dieses Festes verkannt. Chormeister Hösl las eine Weihnachtsgeschichte und erzählte ein ergreifendes Erlebnis seiner Kriegsweihnacht in jugoslawischer Gefangenschaft. – Mit einem gemütlichen Beisammensein unter dem brennenden Lichterbaum fand die besinnliche Feier ihren Abschluß.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.12.1960


Hunderdorf. (Die Gemeinde gibt bekannt) Mit dem Einsetzen stärkerer Schneefälle sind die Anlieger von Gemeindewegen verpflichtet, Schneezeichen zu stecken und die Wege soweit schneefrei zu halten, daß sie befahren werden können. Diese Maßnahme istgeade im Hinblick auf die Passierbarkeit der Wege für Schulkinder, Aerzte und die Post notwendig. Bei einsetzendem Tauwetter sind die Gräben und Durchlässe frei zu halten. Der Wegeausschuß wird eine Kontrolle vornehmen. Es wird weiter darauf aufmerksam gemacht, daß bei einsetzendem Frostwetter die Wasserzähler frostsicher abzudecken sind, da bei Schäden jeder Art der Besitzer die Kosten zu tragen hat.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.12.1960


Hunderdorf. (Weihnachtsfeier im Kindergarten) Am Stephanitag werden die Kleinen im Kindergarten um 14.30 Uhr ein Weihnachtsspiel aufführen. Es wird allerdings darauf hingewiesen, daß wegen Platzmangel nur die Eltern der Kindergartenkinder Einlaß finden können.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.12.1960


Oberlehrer Klar neuer Vorstand des SV
Neukirchen.
Vorstand Schroll bezeichnete bei der Generalversammlung am Sonntag das verflossene Spieljahr als gut, konnten doch beide Seniorenmannschaften beachtliche Erfolge erzielen. Er lobte die Kameradschaft unter den Spielern und ihr faires Spiel. Er dankte der Vorstandschaft und den Akteuren für jedwede Unterstützung. Schriftführer Brunner berichtete, daß in vier Vorstandssitzungen die Geschicke des Vereins beraten wurden. Der Verein zählt z. Zt. 105 Mitglieder, von denen nur 16 unter 18 Jahre sind. Die Vereins- und Spielerchronik konnte jeder einsehen. Über 5 000 DM wurden im vergangen Vereinsjahr umgesetzt. Den größten Zuschuß hatte der Verein für die Omnibusfahrten zu leisten. Erfreulicherweise konnte dieses Defizit durch die Einnahmen der Tanzveranstaltungen wieder gedeckt werden. Er dankte dem Kreis und der Gemeinde für die Zuschüsse. Beide Spielführer, Zerfowski und Kaldonek, waren mit ihren Mannschaften zufrieden, die Reservemannschaft konnte mit etwas Glück die Herbstmeisterschaft erringen. Ein Sorgenkind bleibt die Jugendmannschaft. Die neuen Spieler sind noch sehr jung und können gegen die routinierten Mannschaften nichts Gleichwertiges leisten. Im Hinblick auf die Zukunft hegt der Verein berechtigte Hoffnungen. Gerätewart Hastreiter berichtete, daß alle drei Mannschaften über entsprechende Ausrüstungen verfügen, einige Bälle müßten neu angeschafft werden.
Da Vorstand Schroll und Schriftführer Brunner aus gesundheitlichen Gründen ihre Ämter zur Verfügung stellten, mußte eine neue Vorstandschaft gewählt werden. Als 1. Vorsitzenden schenkte man Oberlehrer Klar das Vertrauen, sein Stellvertreter wurde Josef Michl. Das Amt des Schriftführers übernahm Lehrer Merklein. Joachim Kaldonek wurde zum Kassier gewählt. Die anderen Posten blieben in den bewährten Händen der bisherigen Vorstandsmitglieder. Den Posten des Platzwartes übertrug man dem Schuhmacher Josef Reiner.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.12.1960


Neues Bahnhofsgebäude in Betrieb genommen
Hunderdorf.
Nach etwa zweimonatiger Bauzeit wurden nun die neuen Räume des Bahnhofs in Betrieb genommen. Zwar wird die vollkommene Fertigstellung des Neubaues noch einige Zeit auf sich warten lassen, aber vorerst wurde der neue Warteraum und das Büro des Bahnhofsvorstandes seinem Zweck zugeführt, damit der Umbau der alten Räume weitergehen kann. Auch der Bahnhofsvorplatz und der Verladeplatz wurden aufgeschottert und damit angenehmere Verhältnisse geschaffen.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.12.1960


Alte echte Kunst kommt wieder zu Ehren
Hunderdorf.
Es ist noch gar nicht so lange her, da glaubte man, die Friedhöfe modernisieren zu müssen und eifrig ging man daran, alte Grabkreuze und schlichte Grabsteine aus dem Gottesacker zu verbannen, um dem neuen Kitsch Eingang zu verschaffen. Kunststein und Gußeisen in allen Variationen hielten nun Einzug und man glaubte damit nicht nur dem Andenken der Toten, sondern auch dem Geschmack der Zeit gedient zu haben. Auf den Schuttplätzen der Friedhofsverwaltung sammelten sich dann die Zeugnisse echter handwerklicher Kunst, während sich die Massenartikel neuer Denkmalskunst des besten Ansehens erfreuten. Heute besinnen wir uns wieder auf die heimischen Kunstformen, wie sie gerade die Schmiede in den Grabkreuzen manchmal so großartig zum Ausdruck gebracht haben. Geren hätte wir die verbannten schmiedeeisernen Grabkreuze wieder zurückgeholt in unsere Gottesäcker, doch sie sind längst den Weg des Alteisens gegangen und unwiderruflich dahin.
Auch in Hunderdorf stand früher manches schmiedeeisernes Kreuz im Friedhof und als diese anderen Denkmäler Platz machen mußten, holte Rektor Hösl eines dieser Kreuze aus dem Schutt. Im Werkunterricht befreiten die Buben das Kreuz zunächst von Schmutz und Rost und nach weiteren Renovierungsarbeiten wurde das Kreuz an einer Wand der Schulhalle befestigt. Hier in dieser Umgebung, wo geschnörkelte Schmiedearbeit spielerisch mit den gradlinigen Formen des Schulhauses kontrastiert, wird es kaum von einem Besucher übersehen. Die Schönheit der handwerklichen Arbeit kommt hier voll zur Geltung. Wenn man die Kreuze nicht mehr auf dem Gottesacker sieht, dann liegt es auch vielleicht daran, daß unsere Zeit mehr einer falschen und protzigen Repräsentation huldigt, als echtem Kunstverständnis und gutem Geschmack.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.12.1960


Der Adam-Vater ist 75 Jahre alt
Hunderdorf.
Heute Dienstag kann der Landwirt Alois Adam von Stockwies in geistiger und körperlicher Frische seinen 75. Geburtstag im Kreise seiner Angehörigen feiern. Der Jubilar kann auf ein arbeitsreiches Leben zurückblicken, das er ganz seiner Familie gewidmet hat. Der erste Weltkrieg verlängerte sich für ihn noch um die Dauer von zweieinhalb Jahren, die er in französischer Kriegsgefangenschaft verbleiben mußte. 1929 ehelichte er die Bauerstochter Maria Baumann, die ihm im Laufe ihrer Ehe fünf Kinder schenkte. Schon im folgenden Jahr nach seiner Hochzeit kaufte er das Anwesen in Stockwies, das er auch heute noch bewirtschaftet hilft. Zu seinem Festtag gratulieren ihm neben den Kindern, Schwiegersöhnen und Schwiegertöchtern auch vier Enkel. Die Heimatzeitung, deren treuer Leser der Jubilar seit 20 Jahren ist, schließt sich den Glückwünschen für einen noch recht langen und gesunden Lebensabend an.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1960


Rotes Kreuz beschenkte Kinder
Hunderdorf.
Der Erlös aus den Theateraufführungen der Rot-Kreuz-Gruppe wurde unverzüglich umgesetzt. Zunächst schaffte man einen großen Sanitätskasten K 50 an, der vor allem bei Katastropheneinsätzen noch ausreichendes Verbandsmaterial zur Verfügung hat. Der Kasten wurde bei Hofmann untergestellt. Dann verwandte man die Einnahmen, um an Weihnachten 12 arme Kinder mit Spielzeug, Süßigkeiten und anderen Dingen zu beschenken. Die Freude und die Überraschung war bei den Kleinen nicht gering, als so unerwartet eine Bescherung bereitet wurde. – Die RK-Gruppe trifft sich am Mittwoch um 20 Uhr im Gasthaus Sandbiller zu einem Gruppenabend.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.12.1960


Dem Weihnachtsfest wieder seine Seele geben
Hunderdorf.
 Der Stefanietag ist seit Bestehen des Kindergartens für das Weihnachtspiel der Kleinen reserviert. Wie sehr diese Aufführungen Anklang finden, zeigte sich auch heuer wieder; denn der große Aufenthaltsraum des Kinderhortes war fast zu klein, um alle Besucher aufzunehmen. Die Ehrw. Schwestern Adolphine und Josefine hatten sich alle Mühe gegeben. Schwester Adolphine wies nach der Begrüßung auf die Weihnachtsbotschaft hin. Weihnachten soll nicht nur das Fest des Schenkens, es soll auch das fest der Liebe zu dem Kind in der Krippe, das Fest der Hoffnung für alle und das Fest des Friedens sein. Das folgende Krippenspiel zeugte davon, mit welchem Eifer man zu Werke gegangen war und welche Sorgfalt man auf die Vorbereitung verwendet hatte. Unbekümmert waren die Kleinen bei der Sache und man konnte nur wünschen, daß das Spiel einem größeren Zuschauerkreis zugänglich gemacht werden könnte. Viel Fleiß und Geduld mußten aufgebracht werden und der ehrliche Applaus der Erwachsenen war eine kleine Anerkennung für diese Leistung.
H. Geistl. Rat Kiermaier stellte in seiner kurzen Ansprache die Gegensätze heraus, die unsere Zeit von der Nacht in Betlehem unterscheiden. Neben der Armut des Christkindes in der Krippe, der selbstlosen Hingabe des Herrn an die Menschheit und der Stille der Heiligen Nacht finden wir uns heute in Wohlstand und Luxus, in egoistischem Gewinnstreben und in einer lauten Geschäftigkeit, die nichts mehr mit dem eigentlichen Fest zu tun haben. Der Pfarrer wünschte, daß man dem Weihnachtsfest wieder seine Seele geben möchte.
Zum Schlusse wies er noch einmal auf die ernste Situation hin, in der sich heute der Kindergarten befindet. Nur ezwa 30 Kinder besuchen den Kindergarten und bei dem geringen Monatsbeitrag ist es fast nicht möglich, die laufenden Ausgaben zu decken. Von einer Rentabilität kann keine Rede sein. Die Eltern bat er, dem Kindergarten treu zu bleiben und sein Wunsch ging dahin, daß sich im kommenden Jahr wieder mehr Eltern bereit finden möchten, ihre Kinder zu schicken, damit nicht eines Tages, diese Einrichtung geschlossen werden muß. Gerade im Hinblick auf die günstige Vorarbeit für die Schule müßte es den Eltern doch mehr am Herzen gelegen sein, ihren Kindern den Übergang vom Elternhaus in die Schule zu erleichtern.
Mit einer Bescherung der Kinder klang die gut gelungene Feier aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.12.1960


Hunderdorf gewann im Tischtennis 9 : 6
Hunderdorf.
Zwar bietet sich den Hunderdorfer Tischtennisspielern im Gemeindehaus die Möglichkeit zu einem Training, doch ihre Turniere müssen sie im Jugendheim Windberg austragen. Man darf es dem Sportgeist dieser jungen Mannschaft zugute halten, daß sie trotzdem eifrig bei der Sache ist. Am Dienstag war die Bezirksligamannschaft Stuffler – Straubing zu Gast, und nachdem der Vorkampf knapp an die Mannschaft aus Straubing ging, wollten es diesmal die Hunderdorfer genau wissen. In dem Doppel konnten sich Tzschnetke I und II klar gegen Müller/Robold durchsetzen, während sie sich gegen Hien/Wanninger erst im dritten Spiel ihre Punkte herausspielten. Im dritten Doppel mußten Kvech/Schopf gegen Hien/Wanninger die Waffen strecken. Im Einzel konnte lediglich der sich in ausgezeichneter Form befindliche Tzschentke I beide <spiele für sich entscheiden, während sich Krottenthaler, Kvech, Troidl u. Tzschentke II mit ihren Partnern in die Punkte teilen mußten. Mit diesem Spiel hat die junge Mannschaft erneut den Beweis erbracht, daß es mit den gegenwärtigen Spielern einen guten Platz in der Bezirksliga belegen könnte.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.12.1960

Quelle: Bogener Zeitung, 31.12.1960

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