1962# 01-02

Junge Mutter von sieben Kindern zu Grabe getragen
Hunderdorf.
Tief erschüttert nahm die Einwohnerschaft am letzten Tag des Jahres vom Tod der Elektromeistersgattin Rosina Schlecht, Kenntnis. Im 35 Lebensjahr stehend, war sie nach einer schweren Krankheit von der Seite ihres Gatten und ihrer sieben unmündigen Kinder geschieden. Das tiefe Mitgefühl aller Verwandten und Bekannten fand ihren Ausdruck bei der übergroßen Anteilnahme an ihrer Beerdigung gestern in Hunderdorf. Eine treusorgende und in ihrer Arbeit unermüdliche Mutter nahm Gott in seinem unerforschlichen Ratschluß von den Ihren. In einer ergreifenden Grabrede sprach H. Dekan Kiermaier den Hinterbliebenen Trost zu. So schwer auch das Schicksal die Familie getroffen hat, der Trost der Mitmenschen allein kann das große Leid und den Schmerz nur lindern, nicht wenden.
Quelle: Bogener Zeitung 03.01.1962


Rückblick und Vorschau an der Jahreswende
Hunderdorf. Wenn man als Gemeindebürger die Bilanz des vergangenen Jahres über Fortschritt und Entwicklung innerhalb der Gemeinde Hunderdorf sieht, so kann man dieses Jahr wohl als erfolgreich bezeichnen, ging doch so mancher Wunsch der Einwohner in Erfüllung.

Das augenfälligste Geschenk und wohl eines der vordringlichsten war die Teerung der Orts- und Siedlungsstraßen. Es war der Initiative des 2. Bürgermeisters Härtenberger und der beispielhaften Opferbereitschaft der dazu aufgerufenen Gemeindebürger, die sich mit einer Spende von mehr als 10.000.- DM beteiligten, zu verdanken, daß hier mit der Unterstützung des Landrates und des Kreisbaumeisters dieses Werk vollbracht wurde. Nicht weniger wichtig war der Anschluß des Tiefbrunnens an das Wasserleitungsnetz, der nur durch den Einbruch des starken Frostwetters aufgehalten wurde. Es bedarf noch einiger Zeit bis zum Abschluß dieser Arbeiten. Nachdem die Bundesbahn im Vorjahr schon den Bahnhof ausgebaut hat, wurde 1961 auch der Bahnsteig und ein großer Teil des Bahnhofsvorplatzes geteert und somit ein wesentlicher Beitrag zur Ortsverschönerung und für die Bequemlichkeit der Reisenden geleistet. Auch das Schulhaus erhielt durch die Errichtung einer Anlage, eines Pausenhofes und einer schönen Bruchsteinmauer als bauliches Juwel des Ortes die richtige Fassung. Mit dem Baugelände für Lehrerwohnungen bezeugte die Gemeinde ihre schulfreundliche Einstellung. Sie anerkannte damit die Notwendigkeit, dem Lehrer die Seßhaftmachung auf dem Lande zu erleichtern. Im März des abgelaufenen Jahres hatten die Veteranen der Feuerwehr ihren großen Tag: 14 verdiente langjährige Mitglieder wurden durch Landrat Hafner mit der Verleihung des Treueabzeichens geehrt. Die Firmung und die Einweihung des neuen Friedhofes in Hunderdorf durch Weihbischof Hiltl wurde zu einem Höhepunkt dieses Jahres in der Pfarrei. Ein gemeinsames Jubiläum war H. Geistl. Rat Kiermeier und der Pfarrkirche bescheiden. Vor 25 Jahren erhielt die Kirche die Weihe und der Pfarrherr begann damals die Arbeit in der Pfarrei Hunderdorf.
Für die gesamte wirtschaftliche Lage des Betriebes spricht der großzügige Erweiterungsbau der Firma Nolte. Wenngleich im vergangenen Jahr viele Probleme gelöst wurden, so gibt es nicht wenige Vorhaben, die auf die Verwirklichung in der Zukunft warten und es kommen, bedingt durch die Entwicklung des Ortes und den großen Nachholbedarf, noch viele im neuen Jahre hinzu. Von der Gemeindewurde die Ergänzung des Bebauungsplanes in Auftrag gegeben und mit der Erschließung von Baugelände durch Straßen und Kanalisation wartete eine große Aufgabe. Der weitere Ausbau der Wasserversorgung im Rahmen des Zweckverbandes mit den Gemeinden Mitterfels und Haselbach, die Kanalisation und die Errichtung einer großen Kläranlage sind Schwerpunkte des Jahresprogrammes. Von der Verwirklichung dieser Aufgaben hängt zum großen Teil die weitere Bautätigkeit im Ortsbereich ab. Der Ausbau, vielleicht auch die Teerung weiterer Ortstraßen muß ebenfalls ins Auge gefasst werden. Der Wirtschaftswegebau nach Lintach, sowie der Ausbau des Gemeindeweges nach Hoch sind Projekte, die man in Angriff nehmen will. Angesichts des derzeitigen Zustandes will niemand seine Dringlichkeit bezweifeln. Eine große Belastung für die Gemeinde wurde durch die Übernahme der Straße nach Windberg durch den Landkreis von der Gemeinde genommen; denn auch hier dürfen die Reparaturarbeiten nicht länger aufgeschoben werden. Die Schulleitung ist and er Errichtung eines Schulturngartens interessiert. Hier will man im Rahmen des Schuletats und durch Selbsthilfe wenigstens einen Anfang machen. Es ist zwar kaum anzunehmen, aber die Hoffnung besteht trotzdem, daß in Hunderdorf auch in naher Zukunft einmal der Bau eines Schwimmbades erfolgen kann. Diese Maßnahme dürfte doch immerhin soviel abwerfen, daß der Gemeinde keine weitere finanzielle Belastung entsteht. Die Notwendigkeit eines Projektes ist angesichts der großen Gefahr, in der sich besonders die unbeaufsichtigten Kinder im Sommer längs des Bogenbaches befinden, nicht von der Hand zu weisen. Unser Dank für das abgelaufene Jahr darf der Gemeindeverwaltung, dem Gemeinderat, den beiden Bürgermeistern, aber auch den Einwohnern für ihre gemeinsame Arbeit um das Wohl der Gemeinde gelten. Unsere Hoffnung aber, daß auch im neuen Jahr die Verwirklichung der Maßnahmen, deren unsere Gemeinde bedarf. Dazu ist aber die Voraussetzung, die Erhaltung des Weltfriedens.
Quelle: Bogener Zeitung 04.01.1962


Nach Gottes heil. Willen verscheid gestern Abend unser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater und Pate
Herr Michael Altschäfl
Austragslandwirt von Netzstuhl

nach längerem Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, im Alter von 77 ½ Jahren selig im Herrn.
Netzstuhl, 4. Januar 1962
In tiefer Trauer;
Maria Hafner
Resi Altschäfl,
Töchter
Xaver Hafner, Schwiegersohn
Xaver und Hansi, Enkel
und übrige Verwandtschaft
Beerdigung am Freitag, 5. Januar 1962, vormittags 9.30 Uhr mit darauffolgendem Gottesdienst in Windberg. Weggang vom Trauerhaus um 8.30 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung 04.01.1962


Geburten, Trauungen und Todesfälle in Bogen
Bogen.
Das Standesamt Bogen verzeichnete  im Dezember 15 Geburten, fünf Trauungen und neuen Todesfälle. Geboren wurden: Alfred Blattner, Au vorm Wald; Franz Xaver Baier – Hofdorf (Gde. Hunderdorf); … Adolf Sandbiller – Hunderdorf; Beate Christa Plattetschläger – Windberg; … Wolfgang Christian Mayer – Windberg; … Berthold Jakob Söldner – Wegern (Gde. Steinburg); … Geheiratet haben: Gottfried Bogner – Bogen und Anna Maria Thalhofer – Bogen; … Gestorben sind: … Josef Diewald – Biehl (Gde. Windberg), 61 Jahre – … Fritz Kleinpeter – Hunderdorf, 79 Jahre – Rosina Schlecht – Hunderdorf, 34 Jahre.
Quelle: Bogener Zeitung 05.01.1962


Der „Matheis Bertl“ 75 Jahre
Windberg.
In Meidendorf feierte am 2. 1. Rupert Feldmeier, bekannt als „Matheis Bertl“, sein 75. Wiegenfest. Als tüchtiger Baumeister ist er weit über die engere Heimat hinaus bekannt geworden; nicht zuletzt wegen seines urwüchsigen Humors ist er allgemein beliebt. – Er wurde 1887 in Meidendorf als Sohn eines Steinschlägers geboren. Bald jedoch verloren die zwölf Geschwister den Vater; so kam der Sohn schon mit sechs Jahren als Hüterbub zu Bauern. Als Maurer arbeitet er seit 1904 und erwarb sich durch Fleiß und Sparsamkeit ein kleines Anwesen, das bald schuldenfrei war. – 1910 heiratete er Cäcilia Dietl von Stegberg, Gemeinde Perasdorf. Der Ehe entstammen drei Kinder. Der Erste Weltkrieg sah den Jubilar in Frankreich und Rumänien; er erhielt verschiedene Auszeichnungen. Nach dem Krieg baute er sein Geschäft wieder auf, trotz der Nachkriegswirren und der Inflation. Zur Beseitigung von Bombenschäden wurde er im Zweiten Weltkrieg nochmals dienstverpflichtet. Nach dem Weltkrieg übernahm sein Sohn das Baugeschäft; trotzdem arbeitet der Jubilar noch immer mit. Sein „Heiligtum“ aber ist eine Baumschule, die er in den letzten Jahren aufgebaut hat und die allgemein Anerkennung fand. 1960 konnte er mit seiner Gattin das Fest der goldenen Hochzeit begehen; der Veteranenverein verlieh dem Jubilar das Ehrenzeichen für 40jährige Mitgliedschaft. Zu seinem Ehrentag wünschen wir dem Jubilar noch viele rüstige Jahre.
Quelle: Bogener Zeitung 05.01.1962


Windberg. (Generalversammlung des Wasserbeschaffungsverbandes) Der Wasserbeschaffungsverband Windberg beginnt am 7. Januar im Gasthaus Deschl seine Generalversammlung um 15 Uhr. Die umfangreiche Tagesordnung umfaßt verschiedene interessante Punkte.
Quelle: Bogener Zeitung 05.01.1962


Das neue Jahr brachte große Geschenke
Spendenaktion für den Kindergarten
Hunderdorf.
Weihnachten soll in der Familie gefeiert werden, und in diesem Sinne unterließ es die Leitern des Kindergartens, Schwester Adolphine auch, mit den Kleinen eine Vorweihnachtsfeier im Kinderhort durchzuführen. Die Freude der Kleinen war aber deswegen durchaus nicht geringer, als gestern, am ersten Tag nach den Ferien die Kinder die vielen Geschenke erblickten, die durch Spenden dem Kindergarten zugeflossen waren. Für die Mädchen war natürlich die neue Puppenküche mit ihrer modernen Einrichtung und vor allem die Puppenecke mit den vielen großen Püppchen der Hauptanziehungspunkt. Nicht weniger aufregend war für die Buben die große Kolonne von Lastautos, Kippern und Sattelschleppern, die das Christkind in ihrer Abwesenheit gebracht hatte. Von den Soldaten der Bundeswehr war ein großes Fort aus der Westernzeit gebastelt worden, um das gerade ein stürmischer Angriff der Indianer tobte.
Auf den gedeckten Tischen aber warteten die persönlichen Geschenke für die Kinder und neben den Süßigkeiten lagen auch praktische Sachen wie Handschuhe, Pullover und Nachthemden, welche von den Schwestern Adolphine und Josephine gearbeitet waren. Es fiel den Kindern sichtlich schwer, welchen Dingen sie sich zuerst zuwenden sollten und während die lebhaften unter ihnen alles in Augenschein und Hände nahmen, saßen andere nur staunend vor den Herrlichkeiten, mit denen sie sich nun in den nächsten Tagen vertraut machen werden.
Ein besonderer Dank für die Geschenke gilt der Gemeinde, Herrn Landrat, Geistl. Rat Kiermeier und den Soldaten des Standortes Bogen, die sich mit Geld- und Sachspenden an dieser Überraschung beteiligt hatten.
Quelle: Bogener Zeitung 09.01.1962


Vorstandschaft der Feuerwehr wiedergewählt
De größte Leistung war der Bau des Feuerhauses
Windberg.
Erst vor wenigen Tagen versammelten sich die Windberger Feuerwehrleute zur Ehrung langjähriger Mitglieder. Trotzdem war auch zur Generalversammlung am Dreikönigstag der Versammlungsraum im Gasthaus Deschl gefüllt. Vorstand Wagner eröffnete die Versammlung. Jahres- und Kassenbericht wurden gebilligt. Kommandant Holmer gab den Übungsplan bekannt, der ein reiches Programm an Unterricht, Einsatz- und Gruppenübungen für 1962 enthält.
Für Vorstand Wagner war es die 25. Generalversammlung, die er seit 1937 hielt. So konnte er einen interessanten Rückblick geben. Die Ausrüstung war am Anfang kaum ausreihend, aber seither konnte eine Reihe wertvoller Hilfsmittel angeschafft werden. Die größte Leistung war der Bau des Feuerhauses, das nicht zuletzt durch die Spenden der Gemeinde, der Vereine und der Mitglieder sowie durch Hand- und Spanndienste, die vorbildlich geleistet worden seien, ermöglicht wurde. Viele Veranstaltungen zur Förderung der Kameradschaft wurden abgehalten, darunter das 75jährige Vereinsjubiläum und die Fahnenweihe. Drei Mitglieder erhielten das Ehrenzeichen in Gold, drei in Silber und 33 in Bronze. Vorstand Wagner hat als Kommandant mehr als 300 planmäßige Übungen abgehalten und mit vielen anderen rund 4000 Stunden der Feuerwehr gewidmet, wie Kommandant Holmer dankbar anerkannte.
Bürgermeister Anton Kittenhofer würdigte die Leistungen Vorstand Wagners während der letzten 25 Jahre und sprach ihm den Dank der Gemeinde aus. Zugleich bat er ihn, sein Wissen und seine Erfahrung auch weiterhin in den Dienst der Feuerwehr zu stellen. Ohne Gegenstimme wurde sodann Vorstand Georg Wagner wiedergewählt, ebenso Kommandant Holmer und die Ausschußmitglieder Wurm (Meidendorf), Huber (Irenzfelden), Faltl (Feiertagshof), Norbert und Ludwig Zitzelsberger (Windberg). – Es wurde beschlossen einen Vereinsdiener zu bestellten. Ludwig Zitzelsberger erklärte sich bereit, diese Aufgabe zu übernehmen.
In einem Kurzreferat befaßte sich Ehrenmitglied Bernhard Mayer (Bärndorf) mit dem Amt und der Ausgabe eines Kreisbrandinspektors. Dabei anerkannte er die Leistungen, die Vorstand Wagner in diesem Amte dank seiner langjährigen Erfahrung vollbringen konnte.
Quelle: Bogener Zeitung 09.01.1962


Jahresversammlung der Sänger
Hunderdorf.
Heute treffen sich um 20 Uhr alle aktiven und passiven Mitglieder der Liedertafel zur Jahresversammlung im Gasthaus Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung 09.01.1962


Hunderdorf. (In der Pfarrgemeinde) Hunderdorf wurden im vergangenen Jahr 51 Geburten, 12 Eheschließungen und 23 Todesfälle verzeichnet.
Quelle: Bogener Zeitung 09.01.1962


Wenzel Ritschel – Ehrenmitglied der Sänger
Aus der Hauptversammlung des Gesangvereins
Hunderdorf.
Fast vollzählig waren die aktiven Sänger und auch eine Reihe passiver Mitgieder zur Jahresversammlung des Gesangvereins am Dienstag erschienen. Vorstand Walter Lang gab nach der Begrüßung einen kleinen Rückblick auf das verflossene Jahr, das im Gegensatz zu den vorausgegangenen weniger große Veranstaltungen brachte. Erschwerend für die Arbeit des Gesangvereins wirkte sich besonders häufiger Wechsel im Chor aus. Man widmete sich in diesem Jahr mehr der Arbeit am Chor und trat weniger an die Oeffentlichkeit. Frl. Worbs gab als Schriftführerin einen Abriß über die Ereignisse des Jahres 1961. Neben dem Sängerball, der Teilnahme am öffentlichen Konzert in Bogen und dem Bayerischen Chorfest in Regensburg war für die Mitglieder vor allem der Ausflug an den Starnberger See ein Erlebnis. Zu den 32 Uebungsabenden kam noch die Mitwirkung am Volkstrauertag und bei Weihnachtsfeiern.
Die Mitgliederbewegung war auch in diesem Jahr günstig. Der Verein zählt etwa 70 Mitglieder. Auch Frau Reichelt konnte als Kassenverwalterin eine positive Bilanz geben. Liedermeister Hösl bedauerte es, daß man durch die Abwanderung guter Kräfte im letzten Jahr nicht durch größere Aufführungen die Erfolge früherer Jahre erweitern konnte, er hob aber auch hervor, daß der Chor trotzdem bei öffentlichen Veranstaltungen immer eine große Einsatzbereitschaft zeigte.
Nach der Entlastung der Vorstandschaft wurde unter Leitung von W. Ritschel, Frau Hofmann und OL Maier die Neuwahl der Vorstandschaft durchgeführt. W. Lang wurde wieder zum ersten Vorstand und A. Höhn zu seinem Stellvertreter ernannt. Einstimmig erfolgte die Wahl von Rektor Hösl zum Liedermeister. Als Schriftführer werden auch weiterhin Frl. Worbs und H. Höhn tätig sein. Fr. Reichelt übernahm wiederum das Amt einer Kassenverwalterin, unterstützt von Frl. Seel. Notenwartin blieb Frau Knietsch und Frl. U. Hofmann wird ihr dabei behilflich sein.
Vorstand Lang konnte eine Entscheidung der neuen Vorstandschaft mitteilen, nach welcher der Senior des Vereins, Wenzel Ritschel, zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Ritschel war Gründungsmitglied des Gesangvereins Hunderdorf, der im Jahre 1949 aus der Taufe gehoben wurde und gehört seit 60 Jahren als aktiver Sänger Vereinen an. Mit dieser Ehrung wurde nicht nur seine Vereinstreue belohnt, damit wurde auch der Dank des Vereins an einen guten Sänger und beliebten Gesellschafter abgestattet. Am Freitag, 26. Januar, wird wieder der traditionelle Sängerball bei Sandbiller stattfinden.
Quelle: Bogener Zeitung 11.01.1962


Steinburg. (1961 in der Gemeindestatistik) Das Jahr 1961 hat sich auch in die Register des Standesamtes Au vorm Wald oftmals verewigt und hier Menschschicksal geschrieben. So verzeichnete das Geburtsregister 17 Geburten. Das Schwesternbuch, das Sterberegister, weist sechs Todesfälle auf. Den Bund fürs Leben schlossen sieben Brautpaare, die zum allergrößten Teil Wohnungen im Gemeindebereich bezogen. Auch der Einwohnerstand der Gemeinde nahm zu. So konnten 41 Zugänge und 35 Abgänge gebucht werden. Mit großen Buchstaben hat nun der Standesbeamte „Jahr 1962“ vor die fortlaufenden Seiten der Register geschrieben. Die Seiten aber sind noch leer.
Quelle: Bogener Zeitung 11.01.1962


Steinburg. (Gemeinderatssitzung) Bürgermeister Alfons Berger hat für Freitag den Gemeinderat zu einer öffentlichen Sitzung in den Gemeindesaal geladen. Beginn der Sitzung um 19.30 Uhr. Haupttagungspunkt ist das gemeindliche Wegebestandsverzeichnis.
Quelle: Bogener Zeitung 11.01.1962


Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß verscheid am 11. Januar 1962 schnell und unerwartet unsere liebe Tochter, Enkelin und Nichte
Jungfrau
Hermine Bräuherr
Landwirtstochter von Hunderdorf

im Alter von 29 ½ Jahren nach Empfang der Letzten hl. Ölung, wie wir hoffen, selig im Herrn.
Hunderdorf, den 12. Januar 1962
In namelosem Schmerz:
Ottilie u. Alois Högerl, Eltern
Johann Bräuherr, Großvater
Theresia Bauer, Patin und
Tante mit Familie
Gottesdienst und Beerdigung am Sonntag, den 14. Januar vorm. 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 12.01.1962


Hermine Bräuherr gestorben
Hunderdorf.
Völlig überraschend verstarb die Landwirtstochter Hermine Bräuherr nach kurzer, schwerer Krankheit. Hermine Bräuherr stand im 30. Lebensjahr. Den Hinterbliebenen wendet sich allgemein die Anteilnahem der Bevölkerung zu.
Quelle: Bogener Zeitung 13.01.1962


Hunderdorf
am Samstag, 13. 1. 1962 veranstaltet die FFW im Sandbiller-Saal einen
Feuerwehr-Ball
Es ladet freundlichst ein
Die Vorstandschaft
Beginn 19 Uhr
Eintrittspreis 1.50 DM
Quelle: Bogener Zeitung 13.01.1962


Für die große Anteilnahme, die zahlreichen Kranzspenden und Beileidsbezeigungen in Wort und Schrift beim Ablegen meiner lieben Gattin, unserer guten Mutter, Tochter und Schwester
Frau Rosina Schlecht
sprechen wir unseren herzlichen Dank aus. Besonders H. Herrn Geistl. Rat Kiermaier für die Trostreichen Worte am Grabe sowie dem Kirchenchor, der Kapelle Bugl und dem Bund der Kinderreichen für die Kranzniederlegung.
Apoig, 12. Januar 1962
Der tieftrauernde Gatte
mit Kindern und Angehörigen
Quelle: Bogener Zeitung 13.01.1962


Reinhaltung des Trinkwassers
Steinburg. Das Gesundheitsamt Bogen hat ein Wasserschutzgebiet festgesetzt und Anordnungen im Interesse der Reinhaltung des für die öffentliche Wasserversorgung bestimmten Wassers erlassen. Ein Lageplan, in dem das Wasserschutzgebiet eingezeichnet ist, liegt für die Dauer eines Monats beim Landratsamt Bogen, Zimmer 18, und der Gemeindeverwaltung Steinburg zur Einsichtnahme auf. Einwendungen Beteiligter sind beim Landratsamt Bogen zur Vermeidung des Ausschlusses spätestens innerhalb von zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist zu erheben. Termin zur Tagfahrt (Besichtigung des Wasserschutzgebietes an Ort und Stelle), bei der etwaige Einwände erörtert werden können, ist am Mittwoch, 14. Februar, um 14 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung 15.01.1962


Rasch tritt der Tod den Menschen an
Hunderdorf.
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage raffte der Tod einen jungen Menschen hinweg. Noch am letzten Tag im alten Jahr mußte die Elektromeistersgattin Rosina Schlecht für immer von ihrem Gatten und den sieben Kindern scheiden und nicht minder überraschend durchlief am Donnerstag die Nachricht vom plötzlichen Tod der Hermine Bräuherr die Gemeinde. Frl. Hermine Bräuherr stand kurz vor der Vollendung ihre 30. Geburtstages und ihr kurzes Leben, so führte H. Kiermaier in seiner Grabrede aus, wird durchdrungen von einer christlichen Lebensführung und einer tiefen religiösen Einstellung. Der Kirchenchor umrahmte mit einem Lied die Trauerfeier und eine überaus große Zahl von Trauergästen nahm Abschied von der Verstorbenen und bekundete die Anteilnahme am Heimgang der einzigen Tochter der schwergeprüften Familie.
Quelle: Bogener Zeitung 17.01.1962


Landratsamt unterstützt Leserbriefe und -wünsche
Die Forderungen unserer Leser an die Bundesbahndirektion werden bei der Fahrplankonferenz behandelt werden
Bogen. Erfreulicherweise hat sich das Landratsamt Bogen alle die Wünsche aus unserem Leserkreis, die wegen Verbesserung des Zugverkehrs auf der Strecke Straubing – Bogen – Cham an uns herangetragen und auch von uns veröffentlicht wurden, zu eigen gemacht und in einem Schreiben an die Regierung in Landshut gebeten, bei der Fahrplankonferenz zwecks Gestaltung des Sommerfahrplans 1962 diesen Wünschen und Forderungen gebührenden Nachdruck zu verleihen. In dem Schreiben an die Regierung in Landshut heißt es u. a.: „Von den an die Strecke Straubing – Bogen – Cham liegenden Gemeinden des Landkreises Bogen wurden für die Gestaltung des Bezirksreisezugfahrplans 1962 und 1962/63 folgende Wünsche vorgetragen:
1. Stadt Bogen: a) In der Zeit von 8.29 Uhr und 13.16 Uhr verkehrt ab Bogen in Richtung Straubing kein Zug. Es herrscht fünf Stunden lang Pause. Dringende Abhilfe ist erforderlich, da der Zug an Samstagen, der um 11.30 Uhr Bogen in Richtung Straubing verläßts tats gut besetzt ist. – b) An Sonntagen verläßt der erste Zug in Richtung Straubing den Bahnhof Bogen erst um 7.13 Uhr, an Straubing 7.26 Uhr, so daß man erst um 9.55 Uhr in München-Hbf. ankommt, statt um 8.35 Uhr an Werktagen. Auch den Eil-, bzw. D-Zug 7.15 Uhr ab Straubing in Richtung Regensburg – Nürnberg kann man an den Sonn- und Feiertagen nicht erreichen. Der Zug 5.51 Uhr ab Bogen müßte auch sonntags verkehren. – c) Der letzte Zug ab Straubing in Richtung Bogen geht um 21.06 Uhr (außer mittwochs, samstags und sonntags). Da die Gastspiele der Landshuter, Passauer und Regensburger Theater-Ensembles stets an den Montagen stattfinden, wäre der Einsatz eines Theaterwagens von Straubing bis Hunderdorf oder Steinburg sehr zu begrüßen.
2. Gemeindeverwaltung Dachsberg und Gaishausen: Im Laufe des Jahres 1960 wurden im Rahmen von Betriebsvereinfachungen der Deutschen Bundesbahn die „Bedarfshaltestelle Wiespoint“ als solche aufgehoben, so daß jetzt dort nur ganz bestimmte Züge halten. Für die auf den Zug angewiesene Bevölkerung beider Gemeindebereiche bedeutet es eine große Härte, wenn sie statt nach dem nahen Wiespoint nach Mitterfels oder nach Steinburg zum Bahnhof gehen muß.
3. Gemeindeverwaltung Rattenberg: a) Der Zug Nr. 3039 (Schülerzug) verkehrt samstags nur bis Konzell-Süd. Er soll in Zukunft bis Miltach verkehren, da den Fahrgästen nicht zugemutet werden kann, von Konzell-Süd bis nach Konzell-Streifenau, Rattenberg oder Altransberg zu Fuß zu gehen. b) Die Gemeindeverwaltung Rattenberg bittet, wie die Stadt Bogen, den Zug Nr. 3006 auch an den Sonn- und Feiertagen wieder verkehren zu lassen, damit eine raschere Verbindung vom Bayerischen Wald nach München und Nürnberg besteht.“
Das also wären die Wünsche, die das Landratsamt Bogen für die Fahrplankonferenz unterbreitet hat. Wollen wir hoffen und wünschen, daß sie geneigte Ohren finden und wenigstens in den wichtigsten Fällen verbesserte Aenderungen erfolgen.               wkg
Quelle: Bogener Zeitung 18.01.1962


Bestandsaufnahme der Gemeindewege
Steinburg.
In seiner Sitzung am vergangenen Wochenende befaßte sich der Gemeinderat mit den abschließenden Vorarbeiten über das neue gemeindliche Wegeverzeichnis. Der Gemeinderat konnte an Hand einer Gemeindekarte rasch einen Überblick über das neue Verzeichnis der Wege gewinnen. Gemeinderat und Schulleiter Müller erläuterte die neue Einstufung der Wege. Nachdem einige Abänderungsvorschläge durch die Gemeinderäte Josef Bielmeier und Jakob Petzendorfer neu eingezeichnet wurden, war der gesamte Gemeinderat mit der Aufstellung einverstanden und beschloß, in Bürgerversammlungen der gesamten Bevölkerung die neue Sachlage bekannt zu geben. In diesen Versammlungen kann dann jeder Gemeindebürger seine Wünsche und Anträge vorbringen, die nach Klärung der Fälle angenommen werden könnten.
Aus diesem Grunde wird am kommenden Mittwoch, den 17. 1. 1962 im Gasthaus Wagner in Au vorm Wald um 15 Uhr die erste Versammlung abgehalten. Für die Gemeinden Saulburg, Schafberg, Wegern, Rimbach, findet die Versammlung am Freitag, den 19. 1. 1962 um 15 Uhr in der Brauerei Berger in Steinburg statt.
Die Gemeindeverwaltung bittet alle Landwirte, ihre Kataster mitzubringen, denn es müssen alle Grundstücke nach Plannummern erfaßt werden. Wenn dies bei der Versammlung geschehen kann, ist das eine wesentliche Erleichterung für die weitere Arbeit.
Quelle: Bogener Zeitung 18.01.1962


Hellseher bei der Post
Hunderdorf.
Da wurde neulich das bekannte Büchlein „Hellseher schauen in die Zukunft“ von P. Norbert Backmund, Poppe-Verlag Kloster Windberg, in einem Umschlag gesteckt, und mit der Adresse versehen: „An die R.sche Buchhandlung, 21 Münster, Am Steinweg 6“. Die Sendung kam als unzustellbar zurück mit dem Bemerken “Adressat in Münster übe Straubing unbekannt“. – Der Inhalt des Buches hatte offensichtlich auf die Postangestellten noch nicht abgefärbt. Es gehörte nicht viel Hellsehertalent dazu, festzustellen, daß es in Münster bei Straubing weder Buchhandlungen noch Straßenbezeichnungen gibt, und daß die Postleitzahl 21 wohl für Münster in Westfalen, nicht aber für das bescheidene Dorf am Rand des Bayerwaldes zuständig ist.
Quelle: Bogener Zeitung 19.01.1962


Polio-Schluckimpfung
Hunderdorf.
Im Februar wird die kostenlose Schluckimpfung gegen ansteckende Kinderlähmung durchgeführt. Während Klein- und Schulkinder bei der Schulleitung gemeldet werden, möchten alle übrigen interessierten Personen sich bis spätestens 24. Januar in der Gemeindekanzlei melden.
Quelle: Bogener Zeitung 19.01.1962


Grober Unfug Jugendlicher
Selbst vor der Kirche machte man nicht halt – Täter gefaßt
Hunderdorf. Mit großer Empörung mußten die Einwohner am Sonntag früh feststellen, daß eine Bande Jugendlicher in der Nacht groben Unfug angerichtet hatte. Vermutlich in ausgelassener Stimmung hatten sich Gartentore ausgehängt, Schaukästen abgerissen, Zäune eingedrückt und die Warnzeichen vor dem Bahnübergang verbogen. Was man aber auch bei der größten Rücksichtnahme nicht als jugendlichen Leichtsinn bezeichnen kann war die Tatsache, daß man auch nicht vor der Kirche halt machte und dort die Roste vor den Eingängen entfernte, eine Lampe vor der Sakristei zerschlug und den Kirchenweg verbaute. Besondere Bestürzung aber löste aus, daß man an der Türklinke eines Geschäftshauses eine Katze erhängt hatte und diese wohl nach einem schrecklichen Martyrium zu Grunde ging. Schon am frühen Morgen war die Landpolizei Bogen zur Stelle und nahm die Ermittlungen auf. Der „Weg der Zerstörungen“ wies bald eine bestimmte Richtung auf und so hatte man bald einige der beteiligten Jugendlichen gefaßt. Da es sich bei den Tätern um Burschen handelt, die bereits öfters ähnliche Delikte begingen, dürfte diesmal die Strafe nicht gering sein. Zum Glück konnten die Übeltäter bei ihrem schändlichen Werk nicht gleich ertappt werden, sonst wäre ihnen sicher eine ordentliche Tracht Prügel nicht erspart geblieben.
Quelle: Bogener Zeitung 23.01.1962


Am Freitag Sängerball
Hunderdorf.
Auch heuer verspricht der Sängerball wieder zum Höhepunkt des Hunderdorfer Faschings zu werden. Die Veranstaltung mußte diesmal auf einen Freitag verschoben werden, da die hierzu gewonnene erstklassige Straubinger Tanzkapelle am Wochenende anderweitig verpflichtet ist. Beginn 20 Uhr, der Schlußwalzer wird erst um 2 Uhr erklingen.
Quelle: Bogener Zeitung 24.01.1962


Landwirtschaftliche Fachversammlung
Steinburg.
Morgen Donnerstag, 25. Januar, findet um 14.30 Uhr im Gasthaus Berger eine landwirtschaftliche Aufklärungsversammlung mit Tonfilmvorführung statt. Lw.-Assessor Boyen vom Landwirtschaftsamt Mitterfels wird über bäuerliche Tagesfragen, Flurbereinigung und Düngung, Lw.-Techniker Mühlbauer über aktuelle Pflanzenschutzprobleme sprechen, Alle Bauern und Landwirte sind zu dieser wichtigen Versammlung freundlich eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung 24.01.1962


Steinburg-Schafberg. Am heutigen Montag, den 22. Januar, schlossen in der Pfarrkirche zu Hunderdorf der Schuhmacher Ernst Petzendorfer und die Landwirtstochter Elisabeth Decker von Weingraben den Bund fürs Leben. Der Bräutigam ist der Sohn des 2. Bürgermisters der Gemeinde Steinburg und Innungsobermeister Jakob Petzendorfer. Er übernimmt das landw. Anwesen der Eltern. Die kirchliche Trauung nahm Geistl. Rat Kiermeier vor. Die weltliche Feier fand in der Bahnhofsgaststätte Steinburg statt. Dem Brautpaar wünschen wir Glück und Segen.
Quelle: Bogener Zeitung 24.01.1962


Steinburg. (Landwirtschaftliche Versammlung) Im Rahmen ihres Arbeitsprogramms in der Öffentlichkeit führt das Landwirtschaftsamt Mitterfels Aufklärungsversammlungen durch. Für die Landwirte der Gemeinde Steinburg findet die Versammlung am Donnerstag, den 25. Januar um 14.30 Uhr im Gastzimmer der Brauerei Berger, Steinburg statt. – Aus dem Versammlungsprogramm: Tonfilmvorführung über die Arbeit in der Landwirtschaft, landw. Tagesfragen, Flurbereinigung, Düngungsfragen und Pflanzenschutz.
Quelle: Bogener Zeitung 24.01.1962


Die Feuerwehr hielt Rückschau und Ausschau
Löschwasserversorgung aus Löschteichen ist ungenügend
Au vorm Wald. Oberkommandant Al. Schötz sen. hatte die Mitglieder der FFW Au vorm W. für Sonntag, den 21. Januar zu einer Generalversammlung in das Gasthaus Wagner geladen. Die Feuerwehrmänner folgten fast vollzählig der Einladung ihres Kommandanten und er konnte mit großer Befriedigung feststellen, daß ein guter Geist des Zusammenhaltens innerhalb der Wehr besteht.
Ein besonderer Gruß des Kommandanten galt dem Bürgermeister Alfons Berger und dem Kreisrat Alfred Müller. Der Kommandant trug dann den Kassenbericht vor. Einnahmen und Ausgaben deckten sich ungefähr, so daß der eiserne Bestand nun schon über die ganzen Jahre her nicht angegriffen werden brauchte. Die Einnahmen setzen sich hauptsächlich aus den Beiträgen und Spenden der Mitglieder zusammen. Die Ausgaben wurden meist bei Sterbefällen von Mitgliedern getätigt. Die Feier des 25jährigen Gründungsfestes im Sommer 1961 brachte keine finanzielle Belastung für die Kasse, denn gerade solche Feiern schließen häufig mit einem Defizit zu Lasten der Kasse ab.
Der Kommandant gab einen Rückblick auf seine 17jährige Tätigkeit. In dieser Zeit leistete die Wehr bei 10 Bränden Feuerschutz. In seinen weiteren Ausführungen ging er auf den Feuerschutz innerhalb des eigenen Ortes ein. Er erfuhr eine Kritik. Wohl sind 1957 im Zuge der zentralen Wasserversorgung im Ortsbereich Au vorm Wald 5 Hydranten aufgestellt worden, aber diese dienen nur der augenblicklichen Brandbekämpfung und sind nicht als Dauerreserve anzusehen. Die Wasserknappheit in den Sommermonaten sei ebenfalls ein Gefahrenherd.
Die übrige Löschwasserversorgung aus Löschteichen sei ungenügend. Der von der Gemeinde mit einem Kostenaufwand von 22 000 DM erstellte Löschteich bei den Fabrikanlagen der Nolte-Möbel sei für den Ort zu weit entfernt. Der Löschteich beim alten Schulhaus müsse in nächster Zeit entschlammt werden. Weiter wurde die Anlage eines Löschteiches in der Ortschaft Schafberg angeregt. Für rascheste Alarmierung müßten Sirenen beschafft werden. Nach diesem Bericht ging man zur Neuwahl der Vorstandschaft über. Die Leitung und Durchführung der Wahl übernahm Bürgermister Alfons Berger. Vorstand und Kommandant wurde wieder Alois Schötz sen., als zweiten Vorstand wählte man Ludwig Kronfeldner jun.
Kassier wurde wieder Max Schötz und als Zeugwart wurde Josef Ecker auch weiterhin Ordnung halten. Der Ausschuß setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Martin Wühr, Jos. Hacker und Johann Schindlmeier.
In der Aussprache wurde angeschnitten, daß die Gemeinde die Feuerwehr Au vorm Wald etwas stiefmütterlich behandelte; schon im Hinblick auf das Feuerhaus. Bürgermeister Alfons Berger rechtfertigte aber das Verhalten der Gemeindeverwaltung und führte aus, daß die Gemeinde im Jahre 1957 dem Antrag auf Erbauung eines Feuerlöschgerätehauses zugestimmt habe. Als die Verhandlungen abgeschlossen und an die Durchführung des Planes geschritten werden sollte, konnte kein passendes Grundstück aufgetrieben werden. Bemühungen in dieser Hinsicht waren ergebnislos und so mußte auch der Plan zurückgestellt werden. Für die Behebung kleinerer Mängel bedürfe es nur eines Antrages an die Gemeinde, führte der Bürgermeister weiter aus.
Quelle: Bogener Zeitung 25.01.1962


Damen-Fahrrad sucht Eigentümerin
Hunderdorf.
Seit ca. 14 tagen wartet ein hellblaues Fahrrad, das an der Gemeindekanzlei abgestellt wurde, auf seine Besitzerin oder seinen Besitzer. Man muß sich wundern, daß der Eigentümer, der mit dem Rad zur Gemeinde kam und auf Schusters Rappen heimlief, bisher seinen Verlust noch nicht merkte. Gegen Eigentumsnachweis kann das Fahrrad abgeholt werden.
Quelle: Bogener Zeitung 26.01.1962


Durchstich der Straße und des Bahnkörpers
Hunderdorf.
Die Arbeiten am Wasserleistungsbau, die im Dezember wegen des Frostwetters eingestellt werden mußten, sind nun wieder aufgenommen worden. Gegenwärtig ist man noch am Durchstich der Straße und des Bahnkörpers beschäftigt. Auch jetzt gestalten sich die Arbeiten wegen des starken Regens schwierig.
Quelle: Bogener Zeitung 26.01.1962


Jahresversammlung de Burschenvereins
Hunderdorf.
Am Sonntag findet um 15 Uhr im Gasthaus Baier die Jahresversammlung der Kath. Burschenvereins statt. Alle Mitglieder werden dazu freundlich eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung 26.01.1962


Landwirtschaft muß in den Wettbewerb treten
„Die EWG bringt den Wettstreit mit dem übrigen Europa“
Steinburg. Bürgermeister Alfons Berger konnte am Donnerstag eine gut besuchte Bauernversammlung eröffnen, zu der das Landwirtschaftsamt Mitterfels eingeladen hatte. Hauptreferent der Versammlung war Landwirtschaftsassessor Bojen aus Mitterfels.
In Zukunft wird es für die Belange der Landwirtschaft heiß hergehen, meinte der Redner, denn die EWG bringe Härten mit sich, die der Bayerische Wald am meisten zu spüren bekommen werde. Die Bundesrepublik ist ein Industriestaat und die Industrie bildet eine erdrückende Macht gegen die Landwirtschaft. Die Industrie habe viele Möglichkeiten, sich selbst helfen zu können, zum Beispiel mit der Abschreibung der Investitionen. Bei der Landwirtschaft ist das bei der geringen Nutzfläche nicht der Fall. Die deutsche Landwirtschaft erbringe ein Sozialprodukt von rund 20 Milliarden DM. Vergleicht man mit der Industrie, so bringen schon fünf Großbetriebe der Bundesrepublik diese Summe auf. Bei diesen Betrieben leben verhältnismäßig nur wenig Menschen von diesem Sozialprodukt, während bei der Landwirtschaft Millionen daranhängen.
Im Hinblick auf die EWG muß unsere Landwirtschaft größte Anstrengungen in Kauf nehmen, um mit den anderen Partnerstaaten konkurrenzfähig zu werden. Dies stellt eine ungeheure Anspannung dar, denn nur 11 Prozent der Bevölkerung der Bundesrepublik arbeiten in der Landwirtschaft. Es ist lebenswichtig, daß die Subventionen für uns erhöht werden, denn es gilt noch viel aufzuholen.
Hier seien nur der Dieselkraftstoff und die Handelsdüngerpreise angeführt, die in allen Partnerstaaten der EWG um ein Bedeutendes billiger sind als in Deutschland.
Zu den größten Fortschritten der Rationalisierung gehört bei uns die Flurbereinigung. Erst wenn die modernen Maschinen voll ausgelastet werden können, bringen sie Gewinn und erfüllen ihren Zweck. Bei der Industrie finden wir einfach keine solchen Fehlkäufe. Dort werden die Maschinen voll und radikal ausgelastet, ja sie kommen überhaupt nicht zu Stillstand. Wagen wir hier überhaupt noch einen Vergleich?
Die Zukunft muß unbedingt einen Zusammenschluß landw. Erzeugergenossenschaften erreichen, die zentral die Produkte sammeln und wieder absetzen. Andere Länder geben und schon das schönste Beispiel.
Wichtig ist auch eine gute Ausbildung. Für alle übrige Berufe kommt der Nachwuchs rechtzeitig in die Lehre. So soll es auch bei Landwirtschaft sein. Aber auch hier sind wir noch weit vom Ziel.
Der Silobau wird gerade bei uns vom Staat sehr unterstützt, denn man weiß, daß bei uns die Rindviehhaltung noch stark ausgebaut werden kann und muß. Die Stallverhältnisse müssen verbessert werden. Der Ackerbau braucht deshalb nicht gänzlich aufgegeben werden, aber er soll sich auf die besten Felder beschränken und ein solches Ausmaß haben, daß der Eigenbedarf an Brot- und Futtergetreide gesichert ist.
Der Kartoffelanbau findet bei uns die besten Voraussetzungen. Die klimatischen Verhältnisse lassen es zu, daß hochwertige Verbraucherkartoffeln erzeugt werden können.
Das Hauptgeheimnis liegt darin, daß die anderen Länder für 150 DM Handelsdünger je ha ausgegeben wird. Während wir nur für 27 DM Handelsdünger je ha dem Boden geben. Zahlreiche Versuche des Landwirtschaftsamtes haben ergeben, daß die Rentabilität des Handelsdüngers auch bei uns vorhanden ist. Der Handelsdünger aber ist so kostspielig, daß man nicht planlos streuen soll. Für 5 DM führt das Landwirtschaftsamt Bodenproben durch und der Landwirt weiß dann, welche Mineralien seinem Feld abgehen.
Kurz wurde auch die Flurbereinigung gestreift. Hauptpunkte bei uns sind: Wegebau und Entwässerung. Erst dann kommt die Zusammenlegung und Begradigung, aber auch das nur in kleinem Rahmen, wenn es sich um Böden gleicher Güteklasse handelt. Wenn ein Anwesen über 20 kleine Äcker verfügt, kann die wichtige Fruchtfolge nicht eingehalten werden, eine Ertragsminderung ist die Folge. Solange aber keine Gemeinsamkeit besteht, wird an diesem Problem nicht herangegangen, wenngleich zur Zeit die Zuschüsse um 80 Prozent betragen.
Der zweite Vortrag befaßte sich mit dem Pflanzenschutz. Herr Mühlbauer erweis sich als ein hervorragender Fachmann und Praktiker. In Wort und Bild zeigte er die erfolgreiche Unkraut- und Krankheitsbekämpfung auf und gab sehr interessante Zahlen der Rentabilität.
Den Abschluß der aufschlußreichen Versammlung bildete der Film „Lebende Landwirtschaft“, der von den Zuschauern mit Beifall aufgenommen wurde.
Es muß den Beamten und Angestellten des Landwirtschaftsamtes Mitterfels großer Dank ausgesprochen werden, daß sie die Strapazen und Mühen auf sich nehmen und Ort für Ort besuchen, um Ratschläge für alle Landwirte zu geben.
Quelle: Bogener Zeitung 30.01.1962


Heinz Ritschel wurde Vorstand des Burschenvereins
Hunderdorf.
Am Sonntag hielt der Kath. Burschenverein seine Generalversammlung AB: Stellvertr. Vorstand Michael Feldmer konnte fast alle Mitglieder willkommen heißen. Aus dem Jahresbericht war zu entnehmen, daß die Kasse gerade nicht mit Verlust abschließt. Zur Zeit wird der Jugendgruppenraum etwas gemütlich ausgestattet. Der Gemeinde wurde gedankt für den Erlaß der Miete. Die Aufteilung des Vereins in eine Stammgruppe und eine Jüngerengruppe wurde durchgeführt und hat sich bewährt. Nach dem Dank an die zurücktretende Vorstandschaft wurde die Neuwahl durchgeführt. Erster Vorstand und Jugendführer wurde Heinz Ritschel, zweiter Vorstand und Stammgruppenführer Xav. Neumeier, Kassier Ewald Axinger, Schriftführer Günther Hirtreiter. Zum Pflugwart und Fahnenjunker wurde Rudi Sieber gewählt, der in Josef Procksch seinen Stellvertreter hat. Hans Neuberger wurde zum Ehrenmitglied der Vorstandschaft ernannt. Mit der Planung der Teilnahme an der Kundgebung der Jungarbeiterschaft mit Msgr. Cardigs am 11. Februar in Regensburg wurde der offizielle Teil beendet.
Quelle: Bogener Zeitung 31.01.1962


Hunderdorf. (Lehrgang in Erster Hilfe) Das Rote Kreuz beginnt in Kürze mit einem Grundausbildungslehrgang in Erster Hilfe. Interessierte Personen wollen sich sogleich bei Frau Martha Hofmann melden. Besonders die Kraftfahrer sind zur Teilnahme aufgerufen.
Quelle: Bogener Zeitung 31.01.1962


„Ich diene“ darf nicht ein hohles Wort bleiben
Die Rotkreuzgruppe Hunderdorf hat vier Schwesternhelferinnen
Hunderdorf. Es gehört ein hohes Maß von Idealismus, Ausdauer und Einsatzfreudigkeit der fast sämtlich im Beruf stehenden Frauen und Mädchen dazu, um den Anforderungen der Ausbildung einer Schwesternhelferin gerecht zu werden. Umso erfreulicher ist es, wenn in einem Ortsverband gleich vier Mitglieder dieses schöne und erstrebenswerte Ziel erreicht haben.
In einer kleinen Feierstunde erhielt gestern abend im Sandbillersaal due Rotkreuzhelferin Thea Greipl aus der Hand der Sanitätsleiterin des Kreisverbandes Gertrud Grötzner die Schwesternhelferinnenbrosche überreicht. Aus diesem besonderen Anlaß hatten sich neben den aktiven Helferinnen und Helfern der Ortsgruppe Hunderdorf auch Kreisgeschäftsführer Nowak und Ausbildungsleiter Niedermeier eingefunden.
Bereitschaftsführerin Martha Hofmann gab zunächst einen kurzen Ueberblick über die Arbeit der Ortsgruppe Hunderdorf. Ihren Worten war zu entnehmen, daß sich die Gruppe stets bemüht, die ihr übertragenen Aufgaben zum Wohle der Mitmenschen treu und gewissenhaft zu erfüllen. Es ist für sie eine besondere Freude, daß in den Reihen ihrer Bereitschaft Hunderdorf gleich vier Schwesternhelferinnen vorhanden sind, die nun nach Ablegung des Krankenhauspraktikums alle die silberne Schwesternhelferinnenbrosche tragen dürfen.
Kreisgeschäftsführer Novak überbrachte die Grüße des Kreisverbandes und dankte der Ortsgruppe Hunderdorf für ihre Einsatzbereitschaft. Ausbildungsleiter Niedermeier gab anschlie0end wertvolle Ratschläge für den in acht Tagen beginnenden Sanitätswettbewerb und unter seiner Anleitung wurden verschiedene Erste-Hilfe-Uebungen durchgeführt.
Kolonnenführer Ludwig Niedermeier von Hunderdorf wartete schließlich noch mit einem sehr schön zusammengestellten Frage- und Antwortspiel aus der ersten Hilfe auf.
Quelle: Bogener Zeitung 31.01.1962


Großer Tanzabend der SPD
Hunderdorf.
Die Reihe der Faschingsveranstaltungen wird am Samstag mit dem großen Tanzabend der SPD fortgesetzt. Es spielt dabei die bekannte Bundesbahntanzkapelle aus Straubing. Die Tanzeröffnung ist bereits um 19 Uhr, im Gasthaus Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung 01.02.1962

Hunderdorf. (Die Auszahlung) der Fürsorge und der Unterhaltshilfe erfolgt am Freitag von 8-10 Uhr in der Gemeindekanzlei. Der Bürgermeister weist alle Empfänger darauf hin, daß dieser Termin pünktlich eingehalten werden muß.
Quelle: Bogener Zeitung 01.02.1962


Rotes Kreuz hält Ersten-Hilfe-Kurs
Steinburg.
Auf vielseitigen Wunsch wird das Bayerische Rote Kreuz – Kreisverband Bogen in Kürze mit einem Grundausbildungslehrgang in Erster Hilfe beginnen. Interessierte Personen wollen sich sogleich entweder bei Frau Maria Berger oder Herrn Kurt Schröter anmelden. Der Lehrgang ist heute für jedermann wichtig, Kursgebühren werden nicht erhoben. Oberlehrer Kornel Klar hat die Kursleitung übernommen. Als letzter Anmeldetag wird der 10. Februar 1962 festgesetzt.
Quelle: Bogener Zeitung 01.02.1962


Mit steigendem Wettbewerb wachsen
Aus dem Jahrtag des Bauernhilfsvereins Windberg
Windberg. Am Dienstag feierte der Bauernhilfsverein Windberg und Umgebung seinen Bauernjahrtag. Um 9.30 Uhr begann die kirchliche Feier und um 11 Uhr die Generalsversammlung. Entsprechen den Satzungen berichtete der Vorsitzende über die Vorkommnisse des letzten Jahres und erstattete den Kassenbericht.
Seine Ausführungen fanden die Zustimmung der Mitglieder, die den Jahresabschluß, den Geschäfts-  und Kassenbericht genehmigten, der Vorstandschaft und den Ausschüssen Entlastung erteilten und für die geleistete Arbeit Dank und Anerkennung aussprachen.
Nach dem Mittagsmahl eröffnete Direktor Birner von der landwirtschaftl. Winterschule in Mitterfels die Reihe der Ansprachen. Mit besonderer Eindringlichkeit zeigte er Wega auf, die es auch dem Landvolk in Mittelgebirgslagen ermöglichen, die vor uns liegenden und in den Entscheidungen der letzten Tage in Brüssel sichtbar gewordenen Aufgaben zu erfüllen. Nicht der Getreidebau mit seinen umstrittenen Preisen, sondern die Grünlandwirtschaft, verbunden mit einer guten Rinder- und Schweinehaltung und -züchtung, bedürfen in Zukunft besonderer Förderung und Pflege, ebenso die Sanierung der Ställe, Förderung und Gesunderhaltung der Böden durch gute Düngung und Bearbeitung von Wiesen und Weiden. Auch soll man nicht zurückschrecken, steinige, hängige, nach Norden neigende und feuchte Felder in Grünland umzuwandeln. Mit Hilfe von Silo, Unterdachtrocknung, Gülleanlagen, von neuzeitlichen Maschinen und Geräten, zweckmäßig zum Teil in Gemeinschaft gehalten, können die Betriebe rationeller gestaltet werden. So wird ein besseres Einkommen erzielt. Im Unterricht in der Winterschule, in Vorträgen in den Gemeinden und in den Beratungen des Landwirtschatsamtes soll dieses Ziel in Zukunft vom Personal des Landwirtschaftsamtes und der Winterschule gefördert werden. Die Ausführungen des Referenten fanden aufmerksame Zuhörer und lebhafte Zustimmung.
Gutsbesitzer Ehring brachte als Vorstand und in Vertretung des Molkereidirektors Hänle die Grüße der Molkereigenossenschaft Niederwinkling. Er schilderte das Werden und Wachsen der Molkereigenossenschaft in schwieriger Zeit. Heute besteht sie in jeder Hinsicht den Wettbewerb mit anderen Molkereien und wird ihn auch im gemeinsamen Markt bestehen. Er ermahnte die Mitglieder mit Rücksicht auf die kommende Zeit, noch mehr als bisher treu zu ihrer Molkereigenossenschaft zu stehen und durch Lieferung einwandfreier Milch den Erfolg des Unternehmens zu sichern und zu steigern. Besonderes Interesse fand sein Reisebericht über Dänemark, Schweden und Frankreich. Auch mit diesen Ländern werde der Wettbewerb bestanden werden, sobald wir gleichwertige genossenschaftliche Einrichtungen besitzen, wie si ein diesen Ländern schon eine Selbstverständlichkeit sind.
Der Vertreter der Baywa und des Raiffeisenverbandes Bogen sicherte in seinen Ausführungen zu, alle Bestrebungen des Landvolkes bestens von der Marktseite her zu unterstützen und bei der Einführung neuer Vermarktungsmethoden diese in jeder Weise zu fördern.
Ihm  folgte Landrat Hafner, von allen Seiten lebhaft begrüßt. Seine Ausführungen galten in erster Linie der Aufwärtsentwicklung des Landkreises Bogen und der künftigen Förderung des Landkreises in allen seinen Teilen und Wirtschaftszweigen. Eine besondere Genugtuung und Freude bereitete es ihm, daß alle Wirtschaftskreise den Fortschritt erstreben, daß das ganze Kreisvolk sich aufgeschlossen zeigt für alles, was die europäische Gemeinschaft von uns verlangt. Er sei sicher, erklärte er, daß der neue gründe Plan des Bundes und das Land Bayern nicht nachlassen werden, die Wirtschaft des Grenzgebietes und der sonst benachteiligten Gebiete tatkräftig zu unterstützen. Seine besondere Sorge sei die Flurbereinigung in allen ihren Auswirkungen zu fördern. Seine Ausführungen wurden mit lebhaftem Beifall belohnt.
Als letzter sprach Dr. Schmid, Wiesenfelden. An praktischen Beispielen zeigte er den Weg und die Richtung in die EWG und die vielgenannte vertikale Integration. Wer rechtzeitig die Zeichen der Zeit verstand und die Erzeugnisse nach den Bedürfnissen des Marktes ausrichtete, hat bereits gute Vorarbeit für die Zukunft geleistet. Jeder soll sein besonderes Augenmerk auf das richten, was der Markt verlangt und der Verbraucher zu angemessenem Preis kauft. Als Beispiel echter vertikaler Integration nannte er die genossenschaftliche Verarbeitung der Milch. Erzeuger und Verbraucher liegen hier gemeinsam in enger Zusammenarbeit. Der Redner widersprach mit Nachdruck der landläufigen Meinung, daß die Bauern Einzelgänger sind und für eine genossenschaftl. Arbeit kein Verständnis haben. Die Entwicklung im Molkereiwesen beweise das Gegenteil. Nur weil hier an der Spitze des Betriebes und im Vorstand Männer stehen, die unablässig bemüht sind, die Milcherzeugung und -bearbeitung zu fördern und ihre Erzeugnisse in bester Form nach dem Marktbedarf auszurichten, wurden vorher nicht geahnte Erfolge in diesem Bereiche erzielt. Daran wird auch der gemeinsame Markt nichts ändern, sobald in allen Ländern Wettbewerbsverfälschungen ausgeräumt und die Preise für Futter- und Betriebsmittel angeglichen sind, und sobald den deutschen Erzeugnissen in der Vermarktung der Vorrang eingeräumt wird.
„Warum“, so fragte der Redner abschließend, „soll dies nicht auch bei der Vermarktung des Brotgetreides, der Braugerste, des Schlachtviehes – Rinder und Schweine – der Eier und dergl. möglichsein?“ Auch hier besteht trotz des Rückstandes die Möglichkeit, auf genossenschaftlicher Grundlage bessere Marktergebnisse zu erreichen. – Voraussetzung dafür sei auch hier, Männer von Rang und Kenntnissen an die Spitze zu stellen.
Quelle: Bogener Zeitung 03.02.1962


Ehrn bei Steinburg. (Wichtig für Milchlieferanten) Morgen Donnerstag findet m 15 Uhr im Gasthaus Solcher in Ehrn eine Versammlung für alle Bauern und Landwirte statt. Molkereidirektor Henle (Niederwinkling) referiert über: „Aktuelle milchwirtschaftliche Tagesfragen“. Es geht hierbei um die Milchqualität, die Vorteile bei Qualitätslieferung, den Zuschuß für Tiefkühlanlagen usw. Die bäuerliche Bevölkerung wolle in ihrem eigenen Interesse an dieser Versammlung teilnehmen.
Quelle: Bogener Zeitung 07.02.1962


Vorstandssitzung des VdK-Ortsverbandes
Hunderdorf.
Der Vorsitzende des VdK-Ortsverbandes, Otto Unger, hatte am Montag zu einer Vorstandsitzung eingeladen, in der vor allem die künftige Verbandsarbeit besprochen wurde. Kassier Schmid gab den Kassenbericht, der für den Verein mit einer guten Bilanz endete. Besonders hob Schmid die Spendenfreudigkeit der Hunderdorfer Bevölkerung bei der Aktion „Helft Wunden heilen“ hervor. Es konnte der Betrag von 389 DM gesammelt werden. In einer Weihnachtsspende konnte an hilfsbedürftige Mitglieder der Betrag von 160 DM gegeben werden. Auch heuer wird der VdK wieder in der Fastenzeit mit einer Veranstaltung aufwarten. War es im Vorjahr ein Unterhaltungsnachmittag, so hat man sich heuer für den 17. März zu einem Lichtbildervortrag entschlossen. Oberlehrer Moosauer aus Landshut, der mit dem Goggomobil die Sowjetunion bereist hat, wird zum Thema „Moskau heute“ sprechen.
Für kommenden Samstag, 15 Uhr, ist die Jahresversammlung des Ortsvereins vorgesehen, bei der eine Reihe von Mitgliedern mit dem Treueabzeichen ausgezeichnet wird. Anschließend findet im Gasthaus Sandbiller der Maskenball des VdK statt, bei dem es für die schönsten Masken Preise gibt.
Vorstand Unger konnte feststellen, daß trotz der Beitragserhöhung von 1,50 auf 2 DM die Mitgliederzahl konstant geblieben ist. Für den Verein ergibt sich daraus, daß sich die Mitglieder in dieser Interessengruppe gut vertreten wissen.
Quelle: Bogener Zeitung 08.02.1962


Einsatzbereitschaft und Kameradschaftsgeist
Jahreshauptversammlung der FFW Steinburg
Steinburg. Kommandant Josef Solcher jun. Hatte die Mitglieder der FFW Steinburg am Sonntag zur Jahreshauptversammlung geladen. Sie waren zahlreich erschienen und der Kommandant konnte auch den Ersten Vorstand und Bürgermeister Alfons Berger begrüßen.
Die Wehr nahm mit einem starken Aufgebot an zwei Gründungsfesten in Reibersdorf und Perasdorf teil. Besonders erwähnenswert waren die beliebten Tagesfahrten mit dem Omnibus an berühmte Orte der bayerischen Heimat. Ihre Einsatzfähigkeit und Einsatzbereitschaft hat die Wehr wiederholt gezeigt. So beim Brand des Sägewerks und bei dem letzten Brandfall bei der „Oarbäuerin“. Gerade hier war in kürzester Zeit Wasser auf dem Brandplatz und das Feuer war bald unter Kontrolle, obwohl es sich um ein Holzhaus handelte. Auch die Gruppenübung der vorjährigen Feuerschutzwoche in Neukirchen war ein voller Erfolg der Wehr, wenngleich sie aus einem Schlammgetümmel Wasser entnehmen mußte und dabei die Spritze und Schlauchmaterial unerhört verschmutzt wurden.
Nach den Ausführungen des Kommandanten berichtete der Kassier. Der Kassenstand zeigte eine befriedigende Höhe, so daß man davon absehen konnte, den Beitrag zu erhöhen. Dem Kassier Josef Stoiber wurde wegen seiner mustergültigen Kassenführung herzlich gedankt. Dann ergriff der Vorstand Bgm. Alfons Berger das Wort. Er forderte alle auf, treu die Einsatzbereitschaft und den Kameradschaftsgeist hoch zu halten. Die Uebungen waren immer gut besucht, aber es gibt doch noch einige, die sich nur selten sehen lassen. Gegen diese soll in Zukunft energisch vorgegangen werden.
Bürgermeister Berger leitete auch die Wahl. Die Versammelten einigten sich auf Wahl durch Zuruf. Es wurden wiedergewählt: 1. Kommandant Josef Solcher jun., 2. Und Kassier Josef Stoiber, 1. Vorstand blieb Alfons Berger. Als Fahnenjunker wurde Hans Altschäffl jun. Bestimmt. In den Ausschuß wurde der langjährige Kommandant Josef Bielmeier und als zweites Mitglied Johann Schreiner gewählt. Die Arbeiten eines Zeugwarts übernahm Müller. Alle Gewählten nahmen die Wahl an.
Quelle: Bogener Zeitung 08.02.1962


Hunderdorf. (Tanz verschoben) Die Gewerkschaft Holz, Verwaltung Hunderdorf, gibt bekannt: Die vorgesehene Tanzveranstaltung fällt wegen der Bergwerkskatastrophe aus. Die Neuansetzung wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Quelle: Bogener Zeitung 10.02.1962


Ein gesunder Waldler
Meidendorf.
Am 12. Februar feiert Johann Kartmann, Austragslandwirt in Meidendorf, seinen 85. Geburtstag. Geboren wurde er als Bauerssohn in Höfling bei Mitterfels. Kaum aus der Volksschule entlassen, mußte er seinen Lebensunterhalt selbst verdienen. 1900 verheiratete er sich mit Anna Klarl, Fuhrunternehmerstochter aus Bogen, wonach beide dann ein landwirtschaftliches Anwesen in Meidendorf käuflich erwarben. 1948 übergab er seinem Sohn Hans das Anwesen. 1952 starb ihm seine Frau; seitdem lebt er im Austrag auf dem von seinem Sohn hinzugekauften Kleinanwesen. Der Jubilar ist sehr bescheiden. Es speist noch immer seine saure Rahmsuppe und hat heute noch kein elektrisches Licht und auch kein Radio. – Aber dafür wartet er täglich auf den Landpostboten, der ihm die Bogener Heimatzeitung bringt. Unseren besten Glückwunsch!
Quelle: Bogener Zeitung 10.02.1962


Ferngelenkte „Drohnen“ blenden auf
Unbemanntes Kleinflugzeug der US-Armee macht Luftaufnahmen von hoher Qualität – Zwölf Maschinen in Straubing stationiert
Sauber ausgerichtet in Reih und Glied, mit rot glänzenden Leibern und weißen Flügeln, wartet in einer großen Halle auf dem Fliegerhorst in Straubing ein. Dutzend „Drohnen“ auf die Zeit. in der auch sie einmal „arbeiten“ müssen. Ihr Herr. Captain Scott T. Lyman von der Fliegerkompanie des 11. amerikanischen Panzerregiments, und seine 12 Helfer pflegen und warten sie tagtäglich und achten sorgfältig darauf; daß sie stets „in Form“ sind, um zu jeder Zeit und an jedem Punkt einsatzfähig zu sein. Sie werden geputzt und überprüft, mit flüssiger „Nahrung“ gefüttert und schließlich alle zwei Monate einmal für 14 Tage aus ihrem süßen Nichtstun gerissen, um zu zeigen, was sie zu leisten vermögen.  Bei der „Drohne“ handelt es sich um ein unbemanntes und ferngelenktes Kleinstflugzeug der US-Armee, das die einzige Aufgabe hat, hochwertige photographische Luftaufnahmen zu liefern, sei es nun von feindlichem Gebiet, sei es von den eigenen Stellungen, um deren Tarnung zu kontrollieren, oder sei es für kartographische Zwecke. Das Herz des ‚Flugzeuges ist eine lichtstarke Kamera mit einem Format von 24 mal 24 cm, die einen automatisch transportierten Rollfilm mit 99 Aufnahmen enthält und für zwei Verschlußgeschwindigkeiten (1/50 und 1/300 Sekunde) eingestellt werden kann. Das Qualitätsobjektiv ermöglicht Aufnahmen aus einer Höhe von 120 bis 3 000 Metern und sie sind so gestochen scharf, daß sie ohne weiteres erheblich vergrößert werden können. Einen Beweis dafür liefert unser Bild vom Brand des Setz-Hauses am 15. Dezember 1961, das von Capt. Lyman mit einer Kamera dieses Typs, allerdings von einem bemannten Flugzeug aus, aus einer Höhe von etwa 600 Metern aufgenommen wurde. Mit Hilfe eines Magnesium-Leuchtpilzes kann natürlich auch bei Nacht photographiert werden.
Kein Mensch hat je noch eine „Drohne“ über Straubing oder einer anderen Stadt fliegen sehen, denn obwohl die Kontrolle fast als narrensicher bezeichnet werden kann, ist.es auf Anordnung höherer Stellen verboten, in Friedenszeiten die Maschine über bewohnten Gebieten einzusetzen, um auf jeden Fall etwaige Unfälle zu vermeiden. Capt. Lyman und seine 12 Mann, durchwegs Experten auf ihrem Gebiet als Mechaniker, Elektriker oder „Piloten“, verladen deshalb von Zeit zu Zeit ihre Vögel auf Lastkraftwagen – drei Stück pro Fahrzeug und fahren zu den Truppenübungsplätzen Grafenwöhr oder Hohenfels, wo sie die „Drohnen“ nach Herzenslust kreisen lassen können.
Eine „Drohne“ zu fliegen, ist gar nicht so einfach und es gehören viel ‚Übung und Gefühl dazu, um zur richtigen Zeit das richtige Kommando über Kurzwellen durchzugeben. Ein 72 PS starker Vierzylinder Zweitaktmotor mit einem Hubraum von 1 120 Kubikzentimetern verleiht der kleinen Maschine eine Geschwindigkeit von 180 Meilen in der Stunde, das sind rund 290 Kilometer. Da eine Tankfüllung für eine halbe Stunde ausreicht, beträgt der ,Aktionsradius etwa 70 Kilometer, was für taktische Zwecke völlig ausreicht. Der Motor wird mit Hilfe eines fahrbaren hydraulischen Antriebsaggregates in Gang gesetzt. Die „Drohne“ selbst wird von einem Dreifuß-Gestell aus gestartet, wobei zwei kleine Raketen, die an beiden Selten des Rumpfes angebracht. Sind, Starthilfe leisten. Nach einem Flug von ungefähr 500 Metern werden die verbrauchten Raketen abgeworfen und können eingesammelt werden, Die Landung der vier Zentner‘ schweren“ 3,5 Meter langen Maschine mit einer Spannweite von drei Metern erfolgt ruhig und sicher mit Hilfe eines überdimensionalen Fallschirms von 13 Metern Durchmesser, der durch Fernsteuerung ausgelöst wird. Nach der, Landung wird sofort die Kamera ausgebaut und zu einem bereitstehenden Laboratoriumswagen gebracht, der mit den modernsten photographischen Geräten ausgerüstet ist. Hier werden der Film entwickelt und Abzüge oder Vergrößerungen hergestellt.
Eine einwandfrei funktionierende Fernsteuerung ist natürlich das ,,A“ und „O“ des ganzen Systems. Die- Bodenstation, von der aus das Flugzeug gelenkt wird, verfügt über einen 20 Watt-Kurzwellensender mit einer verhältnismäßig großen Reichweite. Über fünf Kanäle können mit dem Kontrollgerät elf verschiedene Funktionen ausgeführt werden, das heißt, auf einem Kanal können z. B. zu gleicher Zeit zwei verschiedene Kommandos durchgegeben werden, wie etwa Licht einschalten und Kamera auslösen oder dergleichen. Vielfach wird die „Drohne“ von zwei ‚Bodenstationen kontrolliert. Die Start-Station leitet das Flugzeug so lange, als es sichtbar ist oder auf dem Radarschirm erscheint. Wird die Entfernung zu groß, übergibt sie das Kommando an eine zweite Station, die die Maschine übernimmt. weiterleitet und schließlich weder zur ersten Station zurückschickt. Auf diese Weise wird vermieden, daß sich die „Drohne“ etwa einmal selbständig macht. Da sie wegen ihrer „enormen Größe“ auf wettere Entfernungen nur dem Radarschirm nur schwer zu erkennen ist, werden auf beiden Tragflächenenden außerdem weiße, tankförmige Behälter angebracht, die die Reflexwirkung erhöben.
Hergestellt wird die „Drohne“ von einer amerikanischen Flugzeugfirma. der Northrop Corporation. Neben den Fliegerkompanien der US-Army sind auch schon einige Bundeswehreinheiten mit dem Kleinstflugzeug ausgerüstet. Auch hier wird es unter der Bezeichnung „Drohne“ geführt. Im übrigen beschränkt sich dieser Name nicht allein auf diese Maschine, sondern in der amerikanischen Armee werden alle unbemannten Flugzeuge, wie Capt. Lyman erklärte, „Drohnen“ genannt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.02.1962


Windberg. (Die Garagenordnung) übertrat ein Landwirt, weil er seine Zugmaschine im Holzschuppen abstellte. Er erhielt eine Uebertretungsanzeige.
Quelle: Bogener Zeitung 10.02.1962


Windberger Straße repariert
Hunderdorf.
Mit großer Erleichterung haben die Gemeinden Windberg und Hunderdorf im Laufe des vergangenen Jahres von der Uebernahme der Straße Hunderdorf-Windberg durch den Kreis erfahren. Obwohl von beiden Gemeinden Straßenwärter eingesetzt waren, konnte dieser Weg immer nur für kurze Zeit den Ansprüchen genügen. Nach federn- starken Regenfall war er ausgewaschen, und zwar so stark, daß alle vorherige Arbeit vergebens war, Gerade jetzt, zur Zeit der Schneeschmelze schwemmt das Wasser wieder tiefe Rillen und Furchen aus. Mit Befriedigung sehen nun die beiden Gemeinden zu. wie die Fahrzeuge des Landkreises Schotter und Bindemittel bringen und Arbeiter des Kreisbautrupps die ausgewaschene Straße wieder in einen besseren Zustand versetzen. Wenn auch die große Hoffnung der beiden Gemeinden und nicht weniger der Angrenzer, die schon an eine Teerung glaubten, nun noch nicht in Erfüllung geht, so ist doch die Tatsache beruhigend. daß wenigstens eine „Bayerwald-Teerung“, wie die Straßenarbeiter ihren mit Bindemittel versetzten Schotterbelag nennen, der Straße wieder ein besseres Aussehen geben.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.02.1962


Trinkmilch für die Pause
Hunderdorf.
Wie schon in manchen anderen Schulen des Landkreises soll nun auch an der Schule Hunderdorf zur Pause Milch oder Kakao an die Kinder ausgegeben werden. Zum Preis von 7 Pfg. kann sich jedes Kind ein Glas arme oder kalte Milch ausschenken lassen. Besonders zu begrüßen ist diese Maßnahme für die Kinder, die weite Schulwege zurücklegen müssen und auch in der Mittagspause in der Schule bleiben. Natürlich sind die Gestehungskosten für die Milch und den Kakao höher als der von den Kindern gezahlte Preis. Die Aktion erhält Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln. Alle interessierten Kinder sollen möglichst bald ihre Beteiligung den Lehrkräften bekannt geben.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.02.1962


„Für diese Landjugend sehe ich keine Not“
Landrat Hafner überreichte an 22 Mädchen und 14 Knaben zum Abschluß des Melkkurses die Zeugnisse – Landkreis Bogen vorbildlich für ganz Bayern
Windberg. Das Kloster Windberg ist mit seinen weitläufigen Wirtschafts- und Aufenthaltsräumen daran interessiert, Lehrgänge in seine Mauern zu laden und jungen und erwachsenen Menschen die Möglichkeit einer Aus- und Fortbildung zu geben. Die Harmonie zwischen der Landkreisverwaltung, den landwirtschaftlichen Berufsschulen, dem Landwirtschaftsamt Mitterfels und dem Tierzuchtamt Regen ist dabei lobenswert. Denn nur in Bereitschaft dieser Institutionen war es möglich, daß man im Vorjahr erstmals im Landkreis und einmalig für Bayern in dieser Art in zehntägigen Lehrgängen die Absolventen der landwirtschaftlichen Berufsschulen zusammenführte und innerhalb des Jugendheims Melkkurse durchführte. Dabei ist die Bezeichnung „Melkkurs“ viel zu eng gezogen für den Lehrgang, der von Melklehrer Neidl abgehalten wird, denn was die Burschen und Mädchen dabei lernen, reicht von der Pflege des Rindes, der Aufzucht der Kälber bis zum zweckmäßigen Stall und der richtigen Fütterung der Tiere. Wie gut die Schüler den Ausführungen von Melklehrer Neidl in diesen Tagen der Ausbildung gefolgt waren, konnten die Ehrengäste, unter ihnen Landrat Hafner, Dipl.-Ing. Rott, Oberlandwirtschaftsrat Birner, Landwirtschaftsinspektor Schedel, Assessor Fiederling – Regen, Frau Oberlehrerin Beege, Frl. Hundshammer und Herr Vogl von der landwirtschaftlichen Berufsschule, sowie Molkereidirektor Henle, der Geschäftsführer des BBV, Ebner, die Patres Ephrem und Roger von Windberg, sowie der Bürgermeister Kittenhofer – Windberg, Bürgermeister Leibl – Wiesenfelden und Bürgermeister Aumer – Stallwang feststellen. In vier Kursen hatte Neidl während der Wintermonate die Schüler unterrichtet. Besonders erfreut war man über die Stiftung von Preisen durch den Landkreis, den Schulverband, die Raiffeisenkasse Windberg, den Milchwerken Regensburg, den Molkereien Niederwinkling und Cham, sowie der Metzgerei Wagner.
In Humorvoller Weise sprach Pater Ephrem in Vertretung des Hausherrn den Absolventen seine Glückwünsche aus. Oberlandwirtschaftsrat Birner – Mitterfels bezeichnete den Melkkurs als eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Wirtschaftlichkeit der bäuerlichen Arbeit. – Berufsschuloberlehrerin Beege würdigte die Aufgeschlossenheit und die gute Mitarbeit der Teilnehmer. Molkereidirektor Henle betonte von seiner Warte aus die Notwendigkeit einer Qualitätsmilcherzeugung. Dipl.-Ing Rott nannte den Bayerwald ein großes Reservoir für die Milcherzeugung. Geschäftsführer Ebner ging auf die geplante Preiserhöhung der Trinkmilch ein. Von etwa 10 Liter Milch, die abgeliefert werden, gehen 9 Liter in die Verarbeitung und nur etwa 1 Liter kommt als Trinkmilch zum Verkauf. – Obwohl die Milch dann etwa 6 Pfg. pro Liter teurer wird, kommen dabei dem Bauern nur 4 Pfg. zu. Diese 4 Pfg. aufgeteilt auf die insgesamt abgelieferte Milch bringt dann dem Erzeuger im Endeffekt einen Gewinn von 0,3 Pfg. pro Liter. Neben der Milchpreiserhöhung müssen daher auch Butter und Käse im Preis angehoben werden, damit ein spürbarer Gewinn beim Landwirt eintritt.
Assessor Fiederling – Regen, dessen Initiative mit der Kurs zu verdanken ist, beleuchtete die Situation der heutigen Landwirtschaft, die wie jede andere Berufsgruppe dem Fortschritt Rechnung zu tragen hat. Wenn so, wie es die Teilnehmer zeigen, alle jungen Landwirte sich durch die Fachschulen, Fortbildungsschulkurse und Lehrgänge um ihre Ausbildung kümmern, dann sehe ich keine Not für den deutschen Bauern, sagte er.
Landrat Hafner gab seiner Freude Ausdruck, daß der Weiterbildungswillen der Jungen und Mädchen so gut ist.
Anschließend nahm Landrat Hafner die Verteilung der Zeugnisse vor und lud die Absolventen zu einem Abschiedsessen ins Gasthaus Wagner ein.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.02.1962 


Wer baut wo und was in Bogen?
Aufstellung der eingereichten Baugesuche
Bogen.
… Xaver Bugl – Kögl, Gde. Gaishausen, Errichtung eines Kamins – … Josef Steinbauer – Hofdorf, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Scheune – … Franziska Salzwedel – Steinburg, Einfriedung des Grundstücks – Karl Heigl – Schafberg, Gde. Steinburg, Neubau einer Garage – Otto Häusler – Sternhäusl, Gde. Windberg, Neubau einer Scheune und Einbau einer Stallung – …
Quelle: Bogener Zeitung, 14.02.1962 


Windberg. Nicht weniger als 22 Mädchen und 14 Burschen beteiligten sich am Melkkurs in Windberg, über den wir gestern berichten konnten. Landrat Hafner nahm an dem Schlußabend teil und verteilte die Zeugnisse.
(Fot: W. Fischer)
Quelle: Bogener Zeitung, 15.02.1962


Sie gerieten sich in die Haare
Irenzfelden.
Ein Mann versetzte einem anderen nach einer mündlichen Auseinandersetzung einen Stoß, so daß dieser an den Küchenofen fiel. Etwas später schlug ein zweiter Mann den Gestoßenen ins Gesicht. Die Landpolizei notierte zwei Vergehen der leichten Körperverletzung.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.02.1962


Hunderdorf. (Erste-Hilfe-Kurs) Am Montag um 20 Uhrbeginnt in der Gastwirtschaft Sandbiller der Grundausbildungslehrgang für die Erste Hilfe. Interessenten können sich bei Frau Martha Hofmann oder auch bei Kursbeginn anmelden. Die Kursleitung hat Kreiskolonnenführer Klar übernommen. Der Lehrgang ist frei.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.02.1962


Nach Gottes hl. Willen verschied schnell und unerwartet am Mittwoch, abends um ½ 9 Uhr, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Oma und Patin
Frau Kreszenz Loibl
Krämers- und Gastwirtswitwe von Windberg

nach Empfang der Letzten hl. Ölung im Alter von nicht ganz 77 Jahren, wie wir hoffen, selig im Herrn.
Windberg und Pittsburg/USA, den 15. 2. 1962
In tiefer Trauer:
Familie Amann
mit Kindern Sigmund, Karl, Werner, Eleonore, Erwin
und Bruder Karl
nebst übriger Verwandtschaft
Beerdigung am Samstag, 17. 2. 1962 um 9.30 Uhr vom Leichenhaus aus mit anschließendem Trauergottesdienst in Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.02.1962


40jähriges Hochzeitsjubiläum
Pfelling.
Gestern Sonntag feierte der ehemalige Hofbesitzer Peter Bründl von Anning mit seiner Gattin Anna im Kreise seiner Familie – vier Töchter, Schwiegersöhne und Enkelkinder – das 40jährige Hochzeitsjubiläum. Das Ehepaar Bründl hat seinen Hof 40 Jahre lang mustergültig geführt. Nachdem die vier Töchter als Bäuerinnen gut verheiratet sind, hat sich das Elternpaar zur Ruhe gesetzt. Sie leben „im Ausnahm“ auf ihrem Hof, den ihre Tochter Resi übernommen hat. Mit Rat und Tat stehen sie der Tochter zur Seite. Peter Bründl hatte früher auf seinem Hof eine Deckstation, wo jahraus, jahrein über 100 Pferde durch den Hof gingen. Er leistete dadurch der Wehrmacht gute Dienste, indem er ihr die besten Pferde zur Verfügung stellte. Während der Kriegsjahre hat er in der Stadt Bogen eine große Metzgerei eröffnet und einen Großteil der Bogener Bevölkerung mit Fleisch und Wurst versorgt. Stets hilfsbereit und entgegenkommend gegenüber jedermann, machte er sich den Namen „Peter, der Gerechte von Anning“, worunter ihn heute noch jeder Bogener kennt. Außer seiner Familie und dem großen Bekanntenkreis wünscht auch die Heimatzeitung, die schon 100 Jahre auf dem Bründl-Hof gelesen wird, dem Jubelpaar noch viele glückliche gemeinsame Jahre und vor allem, daß es ihm vergönnt sein möge, in zehn Jahren auch das Fest der goldenen Hochzeit feiern zu können.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.02.1962


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Blasini Jolanda, Hunderdorf, Neubau von 4 Garage; … Baumgartner Xaver, Ebenthann, Gde. Gaishausen, Neubau einer Gülleanlage mit Dungstätte; … Wanninger Josef, Wegern, Gde. Steinburg, Neubau eines Kamins; …
Quelle: Bogener Zeitung, 19.02.1962


Nach Gottes hl. Willen verschied am 19. Febr. 1962, mein lieber Gatte, Schwiegersohn, unser Bruder, Schwager und Onkel
Herr Franz Fuchs
Mitglied der Marianischen Männerkongregation
Kriegsteilnehmer 1914/18

im Alter von 76 Jahren, wie wir hoffen, selig im Herrn.
Hoch, Pfaffenberg, Würzburg, Haunkenzell, 19. Februar 1962
In tiefer Trauer:
Theresia Fuchs, Gattin
Rupert Mühlbauer, Schwiegervater
Josef Fuchs, Bruder, mit Frau
Johann Fuchs
Theresia Fuchs

und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Mittwoch, 21. Febr. 1962 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.02.1962


Leitungswasser muß keimfrei sein
Steinburg.
Das Landratsamt Bogen als Aufsichtsbehörde hat im Benehmen mit dem Staatl. Gesundheitsamt und nach den Vorschlägen des WWA Deggendorf die engeren und weiteren Schutzzonen der Quellgebiete der Steinburger Wasserleitung festgelegt. Dieser Festlegung ging eine öffentliche Bekanntgabe Im Amtsblatt des Landkreises Bogen voraus, in welcher die einzelnen Schutzzonen nach Plannummern beschrieben wurden. Zu einer Begehung hatte das Landratsamt, die Gemeindeverwaltung, das Staatl. Gesundheitsamt, das WWA Deggendorf und die einzelnen Grundstücksbesitzer geladen. Das Wetter war ziemlich unfreundlich, als man die einzelnen Quellen mit ihren Schutzzonen in Augenschein nahm, aber alle Beteiligten waren sich der Wichtigkeit der Tatsache über die Reinhaltung der Wasserversorgung bewußt. Mußte doch schon eine Quelle der vor Jahren wegen Verunreinigung mit Darmkolibakterien geschlossen werden. Dies ist ein zweifacher Nachteil. Zum ersten wurden die Kosten der Quellfassung und Zuleitung „umsonst ausgegeben“ und zum zweiten hätte gerade die Wasserleitung Steinburgs jede verfügbare Quelle sehr notwendig, gerade in den Sommermonaten. Weiter wurde ausgeführt, wenn die Einhaltung der Schutzzone nicht durchgeführt wird, so kann der Fall eintreten, daß noch weitere Quellen gesperrt werden müssen und dies muß im Interesse der Allgemeinheit unbedingt vermieden werden. Leider waren nach Vogel Strauß ‚Manier keine Grundstückseigentümer erschienen, so daß etwaige Einwendungen und überhaupt die ganze Sachlage mit ihnen nicht erörtert werden konnte. Die engere Schutzzone ist Kreis mit einem Radius von 20 Meter um jede Quelle. Hier ist das Düngen mit natürlichem Dünger und Kunstdünger zu unterlassen. In der erweiterten Schutzzone ist die Düngung nach besonderen, den Beteiligten schon bekannten Richtlinien in beschränktem Maße statthaft. Nach Abschluß der- Begehung wurde die Niederschrift verfaßt und‘ von den Beteiligten bestätigt. Bürgermeister Alfons Berger dankte ORR Dr. Osterhelder, OI Fleischmann vom WWA Deggendorf, Insp. Paper und erschienen Gemeinderäten für ihre Bemühungen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 22.02.1962


Bund fürs Leben
Steinburg.
Der Kraftfahrzeugmechanikermeister Klaus Berger und die Büroangestellte Christl Gstettenbauer gaben sich vor dem Traualtar das Jawort. Eine große Zahl von Hochzeitsgästen versammelte sich in der Schloßkapelle zu Steinburg. H. Pater Wolfgang, Hunderdorf, nahm die Trauung vor. In der Gastwirtschaft Max Wagner, Au vorm Wald, fand die weltliche Feier in Form einer großen Bauernhochzeit statt. Hochzeitslader Hiendl, Obermühlbach, sorgte für nette Tischrunden und führte die Regie. Die G’stanzln des Brautführers Alfons Meier gaben der schönen Feier noch die rechte Würze und oftmals wurde herzlich gelacht, so daß sich eine ausgezeichnete Stimmung ausbreitete. Für die nötige Unterhaltung sorgte die ausgezeichnet spielende Blas- und Tanzkapelle Hans Helmbrecht. In der Danksagung wünschten alle Hochzeitsgäste dem Brautpaar nochmals alles Gute für die gemeinsame Zukunft. Das junge Paar wohnt bei den Eltern des Bräutigams, wo sich der Ehemann als Juniorchef der Fa. Auto-Berger ein großes Betätigungsfeld mit viel Arbeit bietet.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.02.1962 


Schluckimpfung gegen Kinderlähmung
Steinburg
. Für die Gemeinde Steinburg wird am Freitag um 13.30 Uhr im Werkraum des Schulhauses die Schluckimpfung gegen die ansteckende Kinderlähmung durchgeführt. Als Zeitraum sind eineinhalb Stunden vorgesehen und es wird daher es wird daher ersucht zwischen 13.30 Uhr und 15 Uhr zur Schluckimpfung zu erscheinen. Soweit die Merkblätter, die zugleich auch die Bescheinigung über die durchgeführte Impfung darstellen, nicht schon bei der Gemeinde liegen, sind sie mitzubringen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 22.02.1962


Franz Fuchs beerdigt
Hunderdorf.
Groß war die Zahl der Trauergäste, die am Mittwoch dem Landwirt Franz Fuchs das letzte Geleit auf den Totenacker gaben. Der Tod war zu ihm als Erlöser gekommen, denn schon seit langer Zeit fesselte ihn eine schwere Krankheit ans Bett. Trotzdem ertrug er sein Schicksal geduldig und wie H. Geistlicher Rat Kiermaier in seiner Grabrede betonte, war die Zeit seiner Heimsuchung dem Gebet geweiht. Allen war er als fleißiger und arbeitsamer Mann bekannt. Der Kirchenchor umrahmte die Trauerfeier mit Grabliedern.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.02.1962


Hunderdorf. (Kappenabend des BdK) Am Samstag treffen sich die Mitglieder des BdK zu einem Kappenabend im Cafe´ Weinzierl.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.02.1962


Nach Gottes hl. Willen verscheid am 23. 2. 62 vormittags 10.30 Uhr, versehen mit dem hl. Sterbesakramenten, meine liebe Mutter, Großmutter und Schwiegermutter
Frau
Theresia Heinrich
geb. Bornschlegl

im Alter von 68 Jahren selig im Herrn.
Lintach, 23. Februar 1962
In tiefer Trauer:
Theres Hofmeister, Tochter mit Familie
Ludwig Treimer, Enkelsohn, mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Trauergottesdienst und Beerdigung am Montag, 26. 2., um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.02.1962


Zwei Brautpaare wechseln die Ringe
Oberalteich.
Zwei Brautpaare wechselten am Wochenende die Trauringe. In der Klosterkirche schloß der Maurermeister Franz Helmbrecht in Oberalteich mit der Verkäuferin Martha Fleischmann aus Ittling den Bund fürs Leben. Die Hochzeitsfeier fand im Familienkreis im Gasthaus Brunner statt. Franz Helmbrecht wird das Baugeschäft Josef Helmbrecht, das bisher von Ingenieur Clemens Schnellinger geführt wurde, im gleichen Umfang weiterführen. – In der Pfarrkirche zu Haselbach gaben sich das Jawort der Schreiner Helmut Freundorfer aus Furth – Oberalteich, und die Landwirtstochter Mathilde Hofbauer von Radmoos, Gde. Haibach. Die weltliche Feier fand im Gasthaus Häuslbetz in Haselbach statt. Das junge Paar wird in Furth wohnen. Beiden jungvermählten Paaren die besten Glückwünsche für ihren gemeinsamen Lebensweg.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.02.1962


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: Hacker Josef, Schafberg, Gemeinde Steinburg, Anbau des Wohnhauses; … Kuffner Albert, Lintach, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Scheune; Kath. Pfarramt Hunderdorf, Neubau eines Leichenhauses; … Schmidbauer Hans, Windberg, Umbau von 2 Wohnungen und eines Schuppens in Apoig; …
Quelle: Bogener Zeitung, 28.02.1962

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