1963# 09-10

Rotkreuzversammlung
Hunderdorf.
Morgen Montag, den 2. September 1963, findet abends um 20 Uhr bei Sandbiller die Monatsdienstbesprechung für die Rotkreuzgruppe Hunderdorf statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.09.1963


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 12. bis 23. 8. 1963 eingereichten Baugesuche
Bogen.
 Beim Landratsamt sind im o. g. Berichtszeitraum nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Solcher Otto, Ehrn, Erneuerung der Fensterstöcke im Wohnhaus … Bugl Anton, Apoig, Neubau einer Garage … Kräh Wilhelm, Unterbuchs, Neubau einer Garage … Wirth Rudolf, Windberg, Neubau eines Zweifamilienhauses …
Quelle: Bogener Zeitung, 03.09.1963


58 Schulanfänger kamen mit ihren Schultüten
Hunderdorf.
Noch nie gab es in der Schulgeschichte Hunderdorfs einen so großen Zugang von Abc-Schützen wie in diesem Jahr. 31 Knaben und 27 Mädchen kamen, bepackt mit schweren Schultüten und begleitet von ihren Müttern, am Morgen schon zur Kirche. Nach einer Betsingmesse wandte sich H. Pfarrer Ruß an die Kinder, Eltern und Lehrer und wünschte für das kommende Schuljahr einen guten Erfolg. Er wies die Kinder darauf hin, daß sie nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen und damit für sich selbst; die Unterstützung des Elternhauses darf dabei nicht fehlen und gibt erst die Sicherheit für eine gedeihliche Entwicklung des Kindes. Anschließend lud er die Mütter mit den Schulanfängern in den Altarraum und erteilte dort den Kindern einzeln seinen priesterlichen Segen und wünschte ihnen einen guten Anfang im Schulleben.
Wegen der großen Zahl der Erstklaßler mußten heuer zwei erste Klassen gebildet werden, um eine bestmögliche Unterweisung der Schulanfänger zu erreichen. An der Hand der Mutter war für manchen der kleinen Abc-Schützen der erste Schultag leichter geworden und die Süßigkeiten in den teils recht schweren Schultüten waren ein reichlicher Lohn für diesen bedeutenden Tag.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.09.1963


Versammlung der Veteranen
Hunderdorf.
Am Sonntag findet um 15 Uhr im Gasthaus Sandbiller eine Mitgliederversammlung des Krieger- und Veteranenvereins statt, zu der alle Mitglieder um pünktliches Erscheinen gebeten werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.09.1963


Schulhausbau reift dem Richtfest entgegen
Windberg.
Die Bauarbeiten am Windberger Schulhaus gehen rasch voran. Inzwischen wurde bereits das Untergeschoß fertiggestellt. Hier sollen eine Schulküche, ein Gymnastikraum und ein Raum für den Werkunterricht und andere Aufgaben untergebracht werden. Nach der darüberliegenden Decke, an der in den letzten Tagen gearbeitet wurde, beginnen nun die Klassenzimmer im oberen Geschoß zu entstehen. Man rechnet damit, daß bereits Ende September etwa das Richtfest gefeiert werden kann.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.09.1963


Ewige Profeß und Einkleidung
Windberg.
Wieder wird das Kloster Windberg einen festlichen Tag erleben: Morgen wir d ein Ordensmitglied die Ewigen Gelübde ablegen und zwei Novizen werden eingekleidet. Nach langer und gründlicher Vorbereitung bedeuten die Ewigen Gelübde die endgültige Aufnahme in den Orden. Frater Johannes wird sie morgen in der Windberger Pfarr- und Klosterkirche ablegen. Er studiert an der Phil.-theol. Hochschule Regensburg. – Die Einkleidung ist die erste Form der losen Bindung an das Kloster. Sie leitet die Zeit der Prüfung und des Noviziats ein; der Kandidat empfängt das Ordenskleid und darf sich einen neuen Klosternamen auswählen, den der am Tag der Einkleidung seinen Mitbrüdern bekanntgibt. Eingekleidet werden morgen Sieger Handgrätinger aus Ulm und Jaques Rommens aus den Niederlanden. Der feierliche Konventgottesdienst beginnt aus diesem Anlaß morgen eine Stunde später als gewöhnlich um 10.30 Uhr. Die beiden anderen Gottesdienste sind unverändert um 6.30 und 8 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.09.1963


Tanz der Trachtler
Hunderdorf.
Der Trachtenverein Hunderdorf lädt alle Tanzlustigen für Samstag zum Tanz ins Gasthaus Solcher, Ehrn ein. Die Saaleröffnung ist um 19 Uhr; es spielt die Kapelle Helmbrecht.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.09.1963


Steinburg/Ehrn
Am Samstag, 7. 9. 1963
T A N Z
Beginn: 19 Uhr
Es spielt
die Kapelle Helmbrecht
Trachtenverein Hunderdorf
Quelle: Bogener Zeitung, 07.09.1963


Übungsabend der Sänger
Hunderdorf.
Am kommenden Dienstag werden um 20 Uhr wieder die regelmäßigen Übungsabende des Gesangvereins bei Sandbiller aufgenommen. Alle aktiven Sänger werden um ihre Teilnahme gebeten.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.09.1963


Nach Gottes heiligem Willen verschied am Samstagnachmittag nach längerer Krankheit unsere liebe Mutter, Schweigermutter, Oma, Schwester und Patin
Frau Helene Schröttinger
geb. Eibauer – Austragslandwirtswitwe von Apoig

im Alter von 75 Jahren nach öfteren Empfang der heiligen Sterbesakramente, selig im Herrn.
Apoig. Albertsried, Geßmannszell, Bernried, Steinburg, den 7. 9. 63.
In tiefer Trauer:
Josef Schröttinger, Sohn, mit Familie
Johann Schröttinger,  Sohn
Helene Holmer, Tochter, mit Familie
Maria Hartl, Tochter, mit Familie
Kreszenz Prommersberger, Tochter, mit Familie
Theres Löffler, Tochter, mit Familie
Maria Altschäffl, Schwester mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Die Beerdigung findet am Dienstag, 10. 9. 63, 9.30 Uhr, mit darauffolgendem Gottesdienst in Windberg vom Leichenhaus aus statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.09.1963


Vom Standesamt der Stadt Bogen
Bogen.
Die Monatsstatistik des Standesamtes Bogen vom August weist 23 Geburten, eine Trauung und acht Todesfälle aus.
Geburten: … Waltraud Maria Weinzierl, Hofdorf, Gde. Hunderdorf; Beate Sabine Baier, Hunderdorf … Franz Xaver Artmann, Hunderdorf, Siedlung 149 … Anna Zitzelsberger, Windberg …
Quelle: Bogener Zeitung, 11.09.1963


Kolonnenabend in Windberg
Windberg.
Am kommenden Donnerstag findet um 20 Uhr bei Wagner in Windberg der Kolonnenabend der Rotkreuz-Kolonne II statt. Alle aktiven Mitglieder der Gruppen Hunderdorf, Steinburg und Windberg möchten erscheinen. Kolonnenführer Niedermeier wird über Ersatz von Schäden im Einsatz berichten und den praktischen Teil leiten. Anschließend daran berichtet der Kreiskolonnenführer über die neuen Dienstabzeichen und die geplante Großübung des Kreisverbandes.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.09.1963


Fatimafeier und Kreuzfest
Windberg.
Zur Feier des Dreizehnten werden sich morgen wieder viele Pilger in Heilig Kreuz versammeln. Um 13.30 Uhr sammeln sie sich in Windberg und ziehen gemeinsam zum Heiligtum. Hier ist Festpredigt und Andacht. Abends um 7 Uhr beginnt die Lichterprozession. Die Abendmesse in der Wallfahrtskirche beendet den Marientag. Am Vormittag ist in Heilig Kreuz keine hl. Messe, in Windberg um 6.30, 7.15 und 8.30 Uhr.
Zwei Tage später, am Sonntag, feiert Heilig Kreuz sein zweites Hauptfest, das Fest der Kreuzerhöhung. Um 10 Uhr ist der feierliche Pilgergottesdienst, zuvor in der Maienkapelle Beichtgelegenheit. Die Nachmittagsandacht beginnt um 14 Uhr mit der Predigt. Anschließend ziehen die Piolger in der traditionellen Kreuzprozession um den Kreuzberg. Abschluß ist die Andacht in der Kirche.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.09.1963


Vortrag über künstliche Besamung
Steinburg.
Am Samstag um 19.30 Uhr führt in der Gastwirtschaft Berger in Steinburg die Niederbayerische Besamungsgenossenschaft Landshut-Pocking einen interessanten Aufklärungsvortrag mit Vorführung von Farblichtbildern durch. Anschließend frei Aussprache. Alle Landwirte werden hierzu eingeladen. Insbesondere werden die Landwirte der Gemeinde Gaishausen auf den Vortrag mit Farblichtbildern über künstliche Besamung aufmerksam gemacht.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.09.1963


Feierliche Profeß und Einkleidung in Windberg
Windberg.
Für jedes Kloster bedeutet es einen großen Tag, wenn ein neues Mitglied vor dem Altar feierlich verspricht, für immer dem Konvente anzugehören. Viele Gäste knieten am Sonntag unter der Windberger Bevölkerung, um diesen schönen Tag des Klosters

Von links nach rechts: Frater Rainer (Rommens), Pater Administrator, Frater Johannes (Sinot) und Frater Thomas (Handgrätinger)

mitzuerleben. Frater Johannes Sinot aus den Niederlanden legte die ewigen Gelübde ab, zugleich wurden Sieger Handgrätinger aus Ulm und Jaques Rommens aus den Niederlanden eingekleidet.
Die feierliche Handlung begann schon eine halbe Stunde vor dem Gottesdienst im Kapitelsaal. Der Konvent hatte sich zu einer letzten Beratung über die Kandidaten zusammengefunden. Dann wurden diese hereingeführt. Den Einzukleidenden wurde zuerst die Ordenstonsur erteilt, wobei in Kreuzesform Haare abgeschnitten werden, um anzudeuten, daß über sie im Ordenskleid der oberste Herr Gott sein will. In die Hände des Klosteroberen, Administrator Pater Calixtus versprach Frater Johannes die drei Gelübde, Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam, die auch der Weltpriester bei den Höheren Weihen leistet, und dazu das Versprechen des Gemeinsamen Lebens im Kloster. Die folgende Einkleidung mit den Ordensgewändern steht im Zeichen des Bibelwortes, den alten Menschen auszuziehen und einen neuen anzuziehen. Deshalb wird auch der bereits früher eingekleidete Professe noch einmal mit den vorher gesegneten Gewändern eingekleidet. Nun gab der Klosterobere die neuen Ordensnamen bekannt, die sich die Novizen vorher selbst wählen konnten. Herr Handgrätinger wählte zu seinem Patron den hl. Thomas von Aquin, Herr Rommens den hl. Rainer.
Gemeinsam zogen nun alle zum feierlichen Gottesdienst in die Kirche. Vor der Opferung legte Frater Johannes die Ewigen Gelübde ab. Während der Allerheiligenlitanei lag der Kandidat vor den Stufen des Altares zum Zeichen der vollen Hingabe an Gott. Nach Gebeten und Segnungen verlas er die eigene handgeschriebene Profeßschrift. Am Altar wurde sie vom Kandidaten und dem Administrator unterschrieben. Mit den Opfergaben wurde das Dokument bei der Opferung dargeboten. Den Abschluß bildete das Gehorsamversprechen gegenüber dem Klosteroberen und seinen Nachfolgern. Der Bruderkuß mit dem Oberen und den neuen Mitgliedern besiegelt sichtbar die Aufnahme in den Konvent.

Von links nach rechts: Frater Rainer (Rommens), Pater Administrator, Frater Johannes (Sinot) und Frater Thomas (Handgrätinger)


Quelle: Bogener Zeitung, 12.09.1963


Bau des evangelischen Gotteshauses begonnen.
Hunderdorf.
Ohne besonderes Aufheben wurde in dieser Woche der erste Spatenstich zum Bau des evangelischen Gotteshauses in Hunderdorf getan. H. Pfarrer Sommer aus Bogen, der die evangelische Gemeinde in Hunderdorf betreut, hatte schon vor längerer Zeit hierzu die notwendigen Vorbereitungsaufgaben getroffen und nachdem zuerst der vorgesehen Platz neben der Nolte-Siedlung abgelehnt worden war, dafür dann ein Grundstück gegenüber dem Bahnhof ausgewählt. Nun mußte auch in der Größenordnung der Kirche eine Einschränkung gemacht werden. Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt der Bau der nunmehr vorgesehenen Kirche für die evang. Gemeinde und ihren Seelsorger eine freudige Erfüllung eines lang gehegten Wunsches.
Die Kirche besteht aus einem achteckigen Raum, über den das Dach zu einer Turmspitze zusammenläuft. Als Bedachung sind Schindeln vorgesehen. Auf der Südseite befindet sich ein Vorbau, der Sakristei und Eingang aufnehmen wird. Im Osten ist der Bau eines Pfarrhofgebäudes geplant, an dem auch ein kleiner Glockenturm Platz finden wird. Die Pläne für den Bau wurden von Architekt Lichtblau aus München erstellt, die Erd- und Maurerarbeiten werden von der Firma Schuhbauer aus Bogen ausgeführt. Da der Bau ohne jede Unterkellerung durchgeführt wird, kann bereits am 22. September die Grundsteinlegung gefeiert werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.09.1963


Wahl zur Schulpflegschaft
Hunderdorf.
Am morgigen Sonntag finden um 15 Uhr im Schulhaus die Wahlen zur Schulpflegschaft statt. Alle Eltern werden dazu höflich eingeladen. Wahlberechtigt und wählbar sind beide Elternteile der Schulkinder.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.09.1963


Hunderdorfer SPD-Kundgebung um vierzehn Tage verschoben
Bogen.
Die aus Anlaß der Unterbezirkskonferenz der SPD für den kommenden Samstag geplante öffentliche SPD-Kundgebung mit Bundestagsabg. Walter Fritsch als Redner wurde wegen der Grundsteinlegung für die evangelische Kirche, die zum gleichen Zeitpunkt stattfinden würde, um vierzehn Tage auf den Nachmittag des 5. Oktober verschoben.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.09.1963


Der 1. Aussiedlerhof des Landkreises bezogen
Bauer Hans Hornberger wagte den Schritt von der Vergangenheit in die Zukunft – Betriebsumstellung auch in der Landwirtschaft notwendig – Unterstützung durch die zuständigen Stellen
Hunderdorf.
Handelt es sich nicht um einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb, in dem außer einem Hauptverdiener die Familienmitglieder nebenbei die anfallenden Arbeiten erledigen können, sondern um einen landwirtschaftlichen Betrieb, der ausschließlich zum Unterhalt dient, so muß heute der Landwirt von der Alles-Wirtschaft der vergangenen Zeit abkommen und seinen Betrieb umstellen: spezialisieren. Dazu ist nicht unwesentlich, daß eine äußere Reform vorausgeht, der Bauer aus der enge des Dorfes hinauskommt zu seinen Feldern. Mehr denn je muß gerade heute der Bauer rechnen, rationalisieren und modernisieren, um mit dem Angebot auf dem europäischen Markt Schritt halten zu können und einen seiner Arbeitszeit angemessenen Verdienst zu erreichen. Die Landwirtschaft wird heute viel mehr als früher unter dem Blickpunkt der Rentabilität betrachtet; sie ist ein Betrieb, der genau auf seine Wirtschaftlichkeit untersucht wird. Land und Bund geben nicht nur die Mittel zur Untersuchung dieser Probleme, sie fördern auch die Verwirklichung dieser Erkenntnisse, wo eine Notwendigkeit gegeben ist.
Auch der Bauer Hans Hornberger war durch seine Lage im Dorf sehr eingeengt und ein Umbau oder eine Erweiterung seiner Wirtschaftsgebäude war in Anbetracht dieser Lage ein Unterfangen, das kaum einen Vorteil gebracht hätte. Auf Anraten von Landwirtschaftsrat Licht machte er sich daher mit dem Gedanken einer Aussiedlung vertraut. Freilich konnte er diesen Entschluß nicht von heute auf morgen fassen und nur die Umstände zwangen ihn schließlich zur besseren Einsicht: Aussiedlung. Die Unterstützung, die er dabei in der Beratung und Finanzierung seitens der zuständigen Stellen bekam, empfindet er heute dankbar. Die Gesellschaft für innere Kolonisation (GfK) war ihm dabei neben dem Landwirtschaftsamt Mitterfels und der Landkreisverwaltung besonders behilflich.
Der gegenwärtigen Situation in der Landwirtschaft entsprechend galt es auch für Bauer Hornberger, eine Lösung zu finden, die ihn durch Rationalisierung und Umstellung des Betriebes bei relativ günstigen Arbeitsbedingungen die höchste Rentabilität versprach. Dies geschah dadurch, daß der Betrieb auf Milchwirtschaft umgestellt wurde. In der Planung wurde daher eine Schweinmast oder Geflügelhaltung, wie das sonst der Fall ist, weggelassen. Dementsprechend wurde auch der ganze Betrieb geplant und erbaut. Neben einer großen, hellen und luftigen Stallung ist lediglich eine Scheune für Trockenfutterlagerung angebaut. Selbstverständlich wurde der Stall modern eingerichtet und es fehlt nicht an Melkmaschinen, Tränkebecken und elektrisch betriebenen Düngerkarren. Melkarbeit, Fütterung und Tierpflege werden so geplant, daß eine Person diese Arbeit leisten kann. Besonders wurde darauf geachtet, daß alle Arbeitsgänge möglichst rationell vor sich gehen und durch Mechanisierung der Arbeits- und Kraftaufwand gering bleibt.
Zu dem Wirtschaftsgebäude wurde etwas abseits auch ein modernes Wohnhaus im Flachbau errichtet. Auch hier wurden alle Errungenschaften für den moderne Haushalt eingeplant, daß die Arbeit der Bäuerin nicht nur wesentlich erleichtert und verkürzt wird, sondern daß darüber hinaus auch ein Wohnkomfort entwickelt wurde, der bislang auf vielen Bauernöfen fremd war.
Natürlich werden sich nun viele nach dem Preise für eine solch moderne Landwirtschaft fragen. Dazu ist zu sagen, daß ein Hof nur bis zu einem bestimmten Betrag pro Hektar belastet werden darf und dieser Betrag muß sich natürlich innerhalb der Wirtschaftlichkeit eines Anwesens bewegen.
Bauer Hornberger hat seinen Hof nicht mit kritiklosem Optimismus bezogen; er weiß, daß durch die Umstellung allerhand Schwierigkeiten auftauchen können, doch er ist der Meinung, daß sich diese auch beheben lassen. Der wichtige Sprung von der Vergangenheit in die Zukunft ist für ihn getan und es ist zu hoffen, daß er seinen Entschluß nicht bereut.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.09.1963


Maria unter dem Kreuz als Vorbild
Windberg.
Zwei schöne Wallfahrtstage erlebte am Wochenende Heilig Kreuz bei Windberg. Wie jeden Monat kamen zur Feier der Erscheinung in Fatima wieder von allen Seiten die Pilger. Auch diesmal war wieder ein Omnibus aus Straubing gekommen. In seiner Ansprache während der nachmittäglichen Andacht wies der Prediger auf Maria hin, die voll Gottvertrauen sogar unter dem Kreuze gestanden habe und in ihrem Glauben trotz aller Widersprüche nicht irre wurde. Ein besonders festliches Ereignis war die Lichterprozession am Abend. Noch einmal fanden sich viele Wallfahrer zur abendmesse ein. Pater Friedrich sprach über Maria als die Mutter Gottes und als Mutter der Christen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.09.1963


Fest Kreuzerhöhung in Heilig Kreuz
Windberg.
Das zweite Hauptfest der schon Jahrhunderte alten Wallfahrt zum Heiligen Kreuz ist Kreuzerhöhung. Die Kirche feiert es am 14. September. Der folgende Sonntag ist in Heilig Kreuz Wallfahrtstag. So kamen auch diesen Sonntag nicht zuletzt infolge des schönen Spätsommerwetters die Pilger aus nah und fern. Am Vormittag wie am Nachmittag konnte die Kirche sie kaum fassen. Der Festprediger, Pater Ephraim und Pater Roger, sprachen über die Bedeutung des Kreuzes im Leben des Menschen. Höhepunkt war die Kreuzprozession um den Berg. Das feierliche Te Deum beschloß den Festtag.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.09.1963


Wenzel Ritschel ein Achtziger
Hunderdorf.
Gestern Dienstag konnte ein der bekanntesten und beliebtesten Persönlichkeiten unseres Ortes, Herr Wenzel Ritschel, seinen 80. Geburtstag feiern. Die Fülle der Jahre merkt man ihm kaum an und in der Gesellschaft ist er wegen seines guten Humors und seines witzigen Temperamentes schon gar nicht als hochbetagter Jubilar zu erkennen. Aufgeschlossen und zugeneigt allen Dingen, die das Leben lebenswert machen, hat er sich frisch und geistig sehr beweglich erhalten und entzündet sich heute noch mit jugendlichem Feuer an allem Schönen und Interessanten, was der Alltagbringt. So war es auch nicht zu verdenken, daß er sich, den schönen Musen schon immer eine Schwäche abgewinnend, schon vor 60 Jahren dem Gesang zugewandt hat und seither, in der alten, wie auch in seiner neuen Heimat, einem Gesangverein die Treue hielt. In Hunderdorf selbst gehörte er mit H. Oberlehrer Wunderlich zu den Gründern der Liedertafel und gar manch frohe und heitere Stunde dankt der Verein ihm ebenso, wie seine umsichtige und verbindende Art, die dem Verein auch in schweren Zeiten einen Weg in die Zukunft wies. Wenzel Ritschel stammt aus Hochdobern, Kr. Tetschen. Als Kavallerie-Offizier diente er noch in der k. u. k. österreichisch-ungarischen Armee und war während des 1. Weltkrieges Ordonanzoffizier. Als selbständiger Fabrikant betätigte er sich bis 1924. Dem Fortschritt aufgeschlossen, war er dann Mitbegründer und Hauptaktionär eines Autobus-Unternehmens aus genossenschaftlicher Basis im Kreis Tetschen bis das Unternehmen 1938 von der Reichspost übernommen wurde. Bis zum Kriegsende fungierte er als Leiter einer Geldanstalt. Im Jahre 1946 wurde Ritschel aus dem Sudetenland ausgesiedelt. Hier in Hunderdorf hat sich Ritschel gut eingelebt. Herzliche Verbindung pflegt er mit dem Gesangverein, der in seinem Senior eine gute stimmliche und gesellschaftliche Stütze fand. Trotz seines Alters ist Ritschel noch gesund und weder Regen, noch Sturm und Kälte kann ihn von seinem gewohnten Spaziergang abbringen. Gerne verweilt er auch mit Maß bei einem Spiel, einem guten Tropfen und der geliebten Zigarre. Alle, die ihn kennen und damit auch schätzen lernten, werden ihm daher gerne viele gesunde Jahre wünschen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.09.1963


Grundstein für Evang. Kapelle wird gelegt
Hunderdorf.
Wie bereits in der letzten Freitagsausgabe berichtet, wird seit dem 9. September an der evang. Kapelle Hunderdorf gebaut. Am Sonntag, den 22. September wird Herr Dekan Meiser aus Regensburg die Grundsteinlegung halten.
Die Ordnung der Feier sieht vor: 1530 Uhr Zug der Pfarrer und Ehrengäste zur Baustelle – Lied: 234 (12), 1-3 Lobe den Herren – Eingangsspruch – Gebet – Ansprache – Lied 234 (12), 4 bis 5 – Wort der heiligen Schrift – Chorgesang – Verlesung der Urkunde – Grundsteinlegung – Einmauerung des Grundsteins – Lied: 197 (200) während der Einmauerung: Vorspiel des Posaunenchores, 1. Vers: Gemeinde und Posaunenchor, 2. Vers: Kirchen- und Posaunenchor, 3. Vers: Gemeinde und Posaunenchor, 5. – 7. Vers: Gemeinde und Posaunenchor – Vollzug der Hammerschläge durch Geistliche und Ehrengäste – Chorgesang – Gebet – Vaterunser – Segen – Nachspiel des Posaunenchors. Zur Grundsteinlegung fahren zwei Omnibusse vom Bahnhof Bogen aus nach Hunderdorf. Der erste – 14,30 Uhr – ist für Kirchen- und Posaunenchor bestimmt, der zweite – 15.00 Uhr – für Gemeindeglieder aus Bogen, die an der Feier teilnehmen wollen. Der eine Bus fährt sofort nach der Grundsteinlegung nach Bogen zurück.
Die Ehrengäste, die Gemeindeglieder aus Hunderdorf, sowie Kirchen- und Posaunenchor sind im Anschluß an die Grundsteinlegung herzlich zu einem gemütlichen Beisammensein im Gasthof Sandbiller eingeladen. Wie Herr Pfarrer Sommer und auch der bauleitende Architekt Pfeiffer versichern, kann – bei guter Witterung, und falls keine unerwarteten Schwierigkeiten dazwischen kommen – die Kapelle noch dieses Jahr fertiggestellt werden.
Das Bild: Die fertige Kapelle (hier künftige Ansicht vom Bahnhof her) wird mit ihren 10 m Durchmesser und 13 m Höhe ca. 70 Gemeindegliedern Platz bieten. Der erste Bauabschnitt (Kapelle) kostet 89 000 DM. Hiervon trägt der Evang.-Luth. Landeskirchenrat München 60 000 DM. Den Rest – 26 000 DM muß die Gemeinde aufbringen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.09.1963


SPD-Unterbezirkskonferenz am Sonntag
Bogen.
Die Unterbezirkskonferenz der Kreisverbände Bogenund Viechtach findet am kommenden Sonntag um 9 Uhr in Hunderdorf statt. Die für den Nachmittag vorgesehen gewesen öffentliche Kundgebung mit MdB Walter Fritsch (Deggendorf) wurde wegen der Grundsteinlegung für die evgl. Kapelle um vierzehn Tage auf den 9. Oktober verschoben.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.09.1963


Totenbretter sollen aufgestellt werden
Windberg.
Der nächste Vereinsabend mit Plattlerprobe ist am Samstag im Vereinslokal. Da bei diesem Vereinsabend über die Aufstellung der Totenbretter und Anschaffung eines Tonbandes gesprochen wird, bitten wir um zahlreiches Erscheinen der Mitglieder.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.09.1963


Der Pfarrhof erstrahlt im neuen Glanze
Feierliche Weihe durch H. Domkapitular Martin Lehner – Der Umbau dauerte fast ein Jahr
Hunderdorf. Die Zeit, die der Umbau d. Pfarrhofes in Hunderdorf in Anspruch nahm, hätte wohl auch gereicht, um einen Neubau erstehen zu lassen. Das Haus wurde nicht nur innen und außen vollkommen renoviert, auch das Mauerwerk, das schon an Feuchtigkeit litt, wurde präpariert und müßte künftig trocken bleiben. Durch den neuen Verputz, die neuen Fenster und die neue Schieferbedachung erhielt der Pfarrhof auch ein neues Gesicht und die ruhigen, klaren und sauberen Formen wirken jetzt sehr günstig. Noch liegt zwar genügend Bauschutt im Grundstück, doch die Hauptarbeiten sind fertig und so erfolgte am Sonntag die Einweihung durch H. Domkapitular und Dompfarrer Martin Lehner, einem persönlichen Freund des Pfarrherrn. Domkapitular Lehner zelebriert unter Assistenz zweier Windberger Patres ein levitiertes Amt und hält die Kommunionansprache.
Niemand wird dem umgestalteten Pfarrhof in Hunderdorf nunmehr sein schon ehrwürdiges Alter ansehen. Durch den Umbau wurde auch mancher Mangel an Wohnkomfort beseitigt. Das Landbauamt, da die Änderungen plante und leitete, hat hier ganze Arbeit geleistet und dabei auch tief in die Tasche greifen müssen, um die Renovierung zu bezahlen.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.09.1963


Straße Hunderdorf – Lintach erhält Teerdecke
Hunderdorf.
Termingemäß nähert sich der Bau des Hauptwirtschaftsweges Hunderdorf – Lintach seinem Ende. Der Unterbau dieser Straße ist bereits vollendet und derzeit wird auf eine Schicht Schotter das Mischgut aufgetragen. Das Wetter begünstigte im allgemeinen den Bau dieser Straße, für den einen relativ kurze Zeitspanne zur Verfügung stand, doch machte sich teilweise ein Mangel an Arbeitskräften bemerkbar, der die termingerechte Fertigstellung in Frage stellte. Die neue Straße ist nun fast zur Gänze halbseitig geteert und alle Bewohner des westlichen Gemeindeteils von Hunderdorf sehen nun ihre Straße wie ein schwarzes Band, das ihnen endlich eine gute und sichere Fahrt verheißt, aus der Landschaft wachsen. Große Sorgen werden mit der Errichtung dieser Straße allen Anliegern abgenommen und Lintach und Rammersberg werden nun einen günstigen Anschluß an ihre Gemeinde besitzen. Sollte in naher Zukunft auch noch mit dem Bau der fortführenden Straße nach Oberalteich begonnen werden, so hätte Hunderdorf einen weg- und zeitsparenden Anschluß an die Metropole Straubing gefunden. Heute schon darf man zu diesem Werk der Hartnäckigkeit den Lintachern gratulieren, die immer wieder den Bau forderten, aber auch dem Gemeinderat Hunderdorf und dem Landkreis, die dieses Projekt verwirklichten.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.09.1963


Der Mühl-Hiasl-Müller hat Geburtstag
Hunderdorf.
87 Jahre hat der Müller Josef Hobmeier nun schon auf dem Buckel, aber daran trägt er scheinbar nicht allzu schwer; denn er kommt noch immer daher wie ein guter Sechziger. Bei ihm meint man schier, daß die Wurzel der ewigen Jugend in Arbeit steckt und nicht im Schonen und Pflegen. So geht er auch heute noch regelmäßig seiner Arbeit nach, wenn er sich auch nicht mehr soviel vornimmt wie früher. Dazu macht er auch die nötige Freizeit und freut sich, wenn er dabei am Stammtisch eine zünftige Unterhaltung findet und seine unvermeidliche Virginia dampft und das Starkbier schmeckt. Wollen wir hoffen, daß diese Freuden seines Alters noch lange erhalten bleiben. Auch die Heimatzeitung schließt sich den Glückwünschen zu seinem Jubiläum an.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1963


Schulpflegschaft wurde gewählt
Hunderdorf.
Am Sonntag wurden die Eltern der Schulkinder zu einer Versammlung ins Schulhaus geladen, auf der die Mitglieder der Schulpflegschaft gewählt wurden. Als Gemeindevertreter werden auf die Dauer von vier Jahren Bürgermeister Reiner, Hunderdorf, Gemeinderat Hans Hornberger, Hunderdorf, und Bürgermeister Gall von Gaishausen der Schulpflegschaft angehören. Als Vertreter der Geistlichkeit sind H. Pfarrer Ruß, Hunderdorf, und H. Pfarrer Sommer, Bogen, in der Schulpflegschaft. Als Elternvertreter wurden Willi Hornberger, Hunderdorf, Rosa Bergbauer, Gaishausen, Franz Höcherl, Lindfeld, Anna Obermeier, Bauernholz, Max Kronfeldner, Hofdorf, und Maria Fellinger, Sollach, gewählt. Ersatzleute sind Maria Fuchs, Gaishausen, Xaver Liebl, Hoch, Katharina Scheibenthaler, Apoig, Hilda Weinzierl, Apoig, und Aloisia Höcherl, Ellaberg. Wie in der letzten Wahlperiode, werden auch für die kommenden vier Jahre als Lehrervertreter Oberlehrerin Anni Kohlbeck und Lehrer Ludwig Häusler gerufen. Der Schulausschuß setzt sich aus Bürgermeister Reiner, Rektor Hösl, Willi Hornberger und Rosa Bergbauer zusammen.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1963


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 27.8 bis 6. 9. 1963 eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Schedlbauer Richard, Hoch, Garagen-Neubau … Hornberger Rupert, Au vorm Wald, Ausbau des Dachgeschosses …
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1963


Gemeinderat billigte den Bebauungsplan
Bundesbaugesetz brachte Baustop – Nun wird die Schleuse für die Baulust wieder geöffnet
Steinburg.
 Einen Schritt in die Zukunft machte der Gemeinderat, als er in einer öffentlichen Sitzung den Bebauungsplan billigte und seine Auslegung beschloß.
Die Vorarbeiten zu diesem Schritt wurden schon vor einem Jahr begonnen, als die Gemeinde Baumeister Bier aus Riedenburg beauftragte, einen Bebauungsplan für die Gemeinde zu erstellen. Dieser Auftrag erwies sich als notwendig, da gerade die Gemeinde Steinburg infolge ihrer zwei Industriebetriebe eine rege Bautätigkeit aufwies, die aber durch das Bundesbaugesetz unterbunden wurde. Nur ein Bauvorhaben außerhalb der Ortsbebauungsgrenzen erhielt eine Ausnahmegenehmigung, aber mit wieviel Mühe und Not. So sah sich der Gemeinderat gezwungen, die Forderungen des neuen Gesetztes zu erfüllen, damit die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde und seiner Bürger nicht aufgehalten wird. Eingehende Besichtigungen des Geländes, viele Beratungen und auch eine Menge Geld schafften nun einen Plan, der als Kunstwerk moderner Ortsplanung zu bezeichnen ist. Dipl. Ing. Helmut Bier ist hier ein Meisterwerk gelungen und die Gemeindeverwaltung hat ihm darum auch ihre höchste Anerkennung ausgesprochen.
Äußerst reizvoll, im schönsten Landschaftsgebiet liegend und hervorragende Wohnbaugestaltung bietend ist auch die Lage des neuen Bebauungsplanes. Seine Fläche ist groß. Er leigt an der Staaststraße 2139 von Bogen nach Steinburg, beginnt vor dem Ort Schafberg und reicht bis Steinburg. Von der Straße aus zieht er sich den ansteigenden Buchaberg hinauf, soweit, als es die technische Anlage der derzeitigen gemeindlichen Wasserversorgung zuläßt. Da noch weitere Einzelheiten über den Plan von dieser Seite aus folgen werden, sei nur noch der Ausspruch eines Gemeinderates angeführt „Baugrund und Bauen kostet überall Geld, aber für ein Haus in diesem Plan lohnt es sich.
Der Bebauungsplan liegt bis einschließlich 28. September 1963 in der Gemeindekanzlei zur öffentlichen Einsichtnahme auf. Dann muß er sich aufmachen zum Marsch auf dem Behördenweg. Hoffentlich ist seine Wanderschaft schnell, ungetrübt und ohne Dornen. Die Baugesuche von Anna Niedermeier und Rupert Hornberger wurden genehmigt und an das Landratsamt weitergeleitet.
Bürgermeister Jakob Petzendorfer gab dann eine Übersicht über das Ergebnis des ersten Haushaltshalbjahres, welche eine gute Finanzlage aufweist. Im ordentlichen Haushalt belaufen sich die Einnahmen auf 52 000 DM, die Ausgaben auf 36 000 DM, im außerordentlichen Haushalt übersteigen die Ausgaben die Einnahmen um 7 000 DM. Der Antrag einer neuen Rinderbesamungsgesellschaft im Gemeindebereich besamen zu dürfen, wurde nicht abgelehnt, da zu r Zeit keine Schwierigkeiten in der Aufbringung der Deckumlage für die Gemeindebullen und deren Halter besteht. Jedoch will sich der Gemeinderat die Festsetzung einer Grenze vorbehalten.
Bürgermeister Petzendorfer dankte dem Gemeinderat für die planvolle Mitarbeit und wünschte in diesem Zusammenhang dem erkrankten 1. Bürgermeister Alfons Berger eine gute Besserung und baldige Gesundheit.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1963


Motor und Seele des Gesangvereins
Die Sänger feierten ihr Ehrenmitglied Wenzel Ritschel
Hunderdorf. Als ein ganz seltenes Ereignis bezeichnete der Vorstand des Gesangvereins, Herr Lang, bei der Ehrung des Ehrenmitgliedes Wenzel Ritschel die Tatsache, daß der Jubilar trotz seiner 80 Jahre noch immer aktiv dem Gesangverein angehört und

Unser Bild zeigt H. Ritschel im Kreise der Vorstandschaft des Gesangvereins.

er seit 60 Jahren in Chören mitwirkt. Erst im Laufe diesen Jahres war er vom Deutschen Sänger-Bund mit einem Ehrenbrief ausgezeichnet worden für seine langjährige Mitgliedschaft. Für den Gesangverein Hunderdorf war Herr Ritschel immer Motor und Seele zugleich. Aus diesem Grunde spricht ihm der Verein zu seinem Jubiläum auch den größten Dank und die Anerkennung aus. Der Jubilar, der sichtlich gerührt am Abend seines Geburtstages das Ständchen der Liedertafel vor seiner Wohnung angehört hatte, dankte allen und versprach auch weiterhin seine Mitwirkung. Bunte Lampions tragend, umstanden die Sänger dann den Senior, und Herr Lang überreichte in ihrem Auftrag ein Geschenk. Anschließend begab man sich ins Vereinslokal Sandbiller, wo Herr Ritschel seine vielen Sängerfreunde bewirtete, und manches Lied und mancher Trinkspruch wurden an diesem Abend noch dem Geburtstagskind gewidmet.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1963


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 9. bis 13. 9. 1963 eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt wurden folgende Baugesuche eingereicht:
… Betzlbacher Rupert, Apoig, Gde. Hunderdorf, Neubau von 2 Garagen; Weinzierl Joh., Stetten, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Scheine.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.09.1963


Raiffeisenlagerhaus wird umgestaltet
Hunderdorf.
Aus einem jahrelangen Dornröschenschlaf ist nun das Raiffeisenlagerhaus Hunderdorf zu neuer Tätigkeit erwacht. Bisher war es nur nebenamtlich geführt worden und schließlich war es sogar schwer, jemanden für diese Arbeit zu finden. Seit einiger Zeit wurde nun das Lagerhaus schon von H. Bücherl übernommen, der vom Vorstand hauptamtlich für diese Tätigkeit eingesetzt wurde. Nun wurde auch das Dach abgetragen und im Obergeschoß eine Wohnung für den neuen Verwalter ausgebaut. Im Erdgeschoß wird ein Büro eingerichtet und der Lagerraum etwas umgestaltet. Für die vielen Mitglieder der Raiffeisenkasse aus Hunderdorf, Windberg und Steinburg wird dadurch, daß nun das Lagerhaus dauernd besetzt ist, eine Erleichterung im Ein- und Verkauf von Waren geschaffen. Noch im Herbst sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.09.1963


„Sein liebendes Wort schafft Leben“
Der Grundstein zur evangelischen Kirche wurde gelegt – Bau des dritten evangelischen Gotteshauses im Kreis Bogen
Hunderdorf.
Als gestern gegen 15.30 Uhr die Pfarrer und Ehrengäste zur Baustelle des neuen evangelischen Gotteshauses in Hunderdorf zogen, hatten sich dort bereits sehr zahlreich die

Einmauerung des Grundsteins durch Maurerpolier Niemeier

Mitglieder der evangelischen Gemeinden Hunderdorf und Bogen eingefunden. Der Posaunenchor der evang. Gemeinde Bogen eröffnete die Feier mit dem Lied „Lobe den Herren“. Nach einem Eingangsspruch und einem gemeinsamen Gebet hielt Dekan Meiser, Regensburg, die Ansprache. „Wir freuen uns“, so führte er aus, „daß hier in Hunderdorf ein neues Gotteshaus erbaut wird. Es ist bezeichnend, daß Mitglieder dieser evang. Gemeinde zum Großteil Heimatvertriebene und Beschäftigte der Industrie sind. Gerade für sie sollen deshalb zwei Gedanken gelten: Wir haben hier auf dieser Welt keine bleibende Stätte, unsere ewige Heimat ist nicht hier; die Mitte unseres Lebens ist nicht hier zu suchen, denn sie ist nicht materiell bestimmt.“
Den Kern seiner Ansprache stellte Dekan Meiser unter das Wort der Schrift „Am Anfang war das Wort“. Dieses Wort redet vom Prinzip, nach dem die Welt geschaffen ist. „Es ist ein schöpferisches, tätiges und wirkendes Wort.“ Auch am Anfang dieses Baues habe das Wort, der Entschluß, zum Bau der Kirche gestanden. Dieses Wort sei aber auch das Wort der Liebe, das Wort Jesus Christus selbst. Es gehöre zum gestaltenden Prinzip dieser Welt nicht nur das schöpferische Wort, sondern auch die Liebe. Anschaulich geworden sei dieses Wort durch die göttliche Liebe Jesus Christus. „Sein

Dekan Meiser und Pfarrer Sommer

liebendes Wort schafft Leben.“ Wenn hier eine Kirche gebaut werde, dann werde sie deswegen erbaut, damit die Gemeinde Zeugnis ablegt vom Heilswillen dieser Welt. Auf alle Fragen soll auch hier das Wort Zeugnis geben und die Menschen, die hier zusammenkommen, sollen Zeugnis ablegen von dem Schöpfer Gott. Diese Welt bilde eine Einheit, hervorgegangen aus dem schöpferischen und liebenden Wort Gottes. „Dieses Wissen gibt Kraft zum Widerstand gegen das Böse der Zeit. Gott möge daher diesen Bau und diese Gemeinde segnen.“
Pfarrer Sommer verlas die Urkunde, die in einer Kupferkapsel in den Grundstein gelegt wurde. Neben einer kurzen Geschichte der evangelischen Gemeinde Hunderdorf, die erst Ende des Zweiten Weltkrieges entstand, enthielt sie auch die Namen der Vorstände der evangelischen und weltlichen Gemeinden des Landes – bis zur Gemeindeebene. Ein Gesangbuch, ein Satz Pläne und eine Tageszeitung wurden neben den üblichen Münzen der Urkunde beigelegt.
Dekan Meiser, Pfarrer Sommer, Pfarrer Ruß, Pater Superior vom Kloster Windberg, Kirchenrat Rohn, Landrat Hafner und Architekt Blau sprachen zu den traditionellen Hammerschlägen Glück- und Segenswünsche für das neue Gotteshaus und die evang. Gemeinde. Maurerpolier Jakob Niemeier von der ausführenden Baufirma Schuhbauer, Bigen, verschloß sodann den Grundstein mit einer Deckplatte.
Landrat Hafner führte aus, daß der Landkreis bestrebt sei, die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verhältnisse zu bessern. Das genügt aber nicht. Der gesamte Mensch mit seinem religiösen Kern müsse erfaßt werden. In guter Zusammenarbeit der Kirchen mit den öffentlichen Stellen müsse daher auch der Bau der Kirchen gefördert werden. Für die evangelischen Christen sei bisher die Möglichkeit zur religiösen Betätigung sehr gering gewesen. Es sei daher besonders zu begrüßen, daß nun in Hunderdorf das dritte Gotteshaus des Landkreises errichtet werden könne. Die Heimatvertriebenen der evangelischen Kirche in Hunderdorf erhielten damit auch ein würdiges kirchliches Heim. Soweit es in seinen Kräften stehe, versicherte Landrat Hafner der evang. Gemeinde seine Hilfe und Unterstützung.
Ein gemeinsames Gebet und ein Lied des evang. Chores unter Leitung von Oberlehrer Danninger beendeten die Feier zur Grundsteinlegung, die nicht nur ein Markstein in der Geschichte der evang. Gemeinde, sondern darüber hinaus für die ganze Gemeinde Hunderdorf und den Landkreis ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.09.1963


Sprechheilkurse in Windberg
Windberg.
Im Jugendheim des Klosters Windberg bei Straubing herrscht immer besonders frisches Leben und Treiben, wenn ein Sprechheilkurs des Caritasverbandes Regensburg abläuft. Professor Oskar Fitz aus Wien erzielt durch sein außergewöhnliches Können, verbunden mit seinem goldenen Humor bei allen Kursen sehr gute Erfolge. Der nächste Kurs für männliche Teilnehmer wird vom 20. – 30. Oktober 1963 durchgeführt. Es sind dabei noch Plätze verfügbar. Interessierte Sprachbehinderte, im Volksmund für gewöhnlich „Stotterer“ genannt, mögen sich gleich beim Caritasverband Regensburg, 84. Regensburg 1, Postfach 146 anmelden. (Tel. 23041). Auch Teilnehmer früherer Kurse können sich melden.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.09.1963


Katholiken stiften Kreuz für evangelische Kapelle
Gemeindenachmittag in Hunderdorf – Pfarrer Sommer schmiedet schon weitere Pläne
Hunderdorf. Nach dem Legen des Grundsteines zu der evangelischen Kapelle trafen sich die Ehrengäste mit den Gemeindemitgliedern aus Hunderdorf, sowie den Mitwirkenden an der kirchlichen Feier – Kirchenchor und Posaunenchor Bogen zu einem gemütlichen Beisammensein im Gasthof Sandbiller.
Bei der Begrüßung sprach Herr Pfarrer Sommer seinen besonderen Dank den Behörden aus, die durch ihr verständnisvolles Arbeiten den Bau mit einer Vorausgenehmigung beginnen ließen. Herzlich dankte er dem Architekten Lichtblau, der trotz dreimaliger Planänderung unverdrossen weiter am Werk blieb. Auch der Baufirma Schuhbauer dankte er für die pünktliche und saubere Bauausführung. Schließlich dankte er nicht minder herzlich dem Kirchen- und Posaunenchor, die in eindrucksvoller Weise der kirchlichen Feier einen festlichen Rahmen gegeben hatten. An diese Begrüßung schlossen sich in zwangloser Folge weitere Reden an. Kirchenrat Rohn erzählte in seiner bekannt humorvollen Art von der Zeit, als er noch von Straubing aus diese Gemeinde betreute, und die Gottesdienste in der Kapelle von Hofdorf, später im Saal des Gasthofes Sandbiller stattfanden. H. Pater Superior aus Windberg und Pfarrer Ruß aus Hunderdorf betonten die gute Zusammenarbeit der evangelischen und katholischen Gemeinden. Als Zeichen dieses Verständnisses wird die kath. Gemeinde für die neue Kapelle das Kreuz stiften.

Herr Dekan Meiser bei den Hammerschlägen für die neue Kapelle

Architekt Lichtblau stellte in sehr optimistischer Weise die Einweihung der Kapelle bereits für den 2. Advent, sicher aber für Weihnachten in Aussicht. Gemeindesekretär Höhn betonte in kurzer, aber eindrucksvoller Form die gute Zusammenarbeit der beiden Konfessionen. In seiner aufgeschlossenen und herzlichen Art beglückwünschte Herr Dekan Meiser, der unsichtige Leiter unseres Dekanats, die Gemeinde zu ihrem tatkräftigen Pfarrherrn, Pfarrer Sommer, und zu den verständnisvollen Behörden, die den raschen Baubeginn ermöglichten. Auch er bekräftigte die gutnachbarlichen

Pfarrer Sommer begrüßt Ehrengäste und Gemeinde im Saal des Gasthofes Sandbiller.

Verhältnisse zum kath. Pfarramt. Wie er sagte, erhebt sich zwar ein Zaun zwischen den Nachbarn, doch reichen sie sich, da sie auf gleicher Ebene leben, über diesen Zaun die Hand. Im Zusammenhang mit der zweimaligen Verkleinerung der Kapelle richtete er den Blick der Gemeinde auf das Ganze der Evang.-Luth. Landeskirche Bayern, die in nächster Zeit 400 Bauvorhaben auszuführen hat. Doch deutete er an, daß auch für die Gemeinde Bogen das bauen noch nicht abgeschlossen ist, und Pfarrer Sommer bereits weiter Pläne schmiede. Der abschließende Wunsch des Dekans ist auch der von Pfarrer Sommer: „Möge die neue Kapelle noch dieses Jahr vollendet werden, mögen sich dann stets viele Gemeindeglieder im neuen Gotteshaus versammeln, wie bei dem gemütlichen Beisammensein!“
Quelle: Bogener Zeitung, 24.09.1963


Schöner Erfolg bei Leistungswettkampf
Helga Stahl erhielt den 2. Preis der Handwerkskammer Niederbayern
Hunderdorf.
Einen Beweis dafür, daß auch in dörflichen Betrieben ein guter Ausbildungsstand erreicht werden kann, lieferte Fräulein Helga Stahl, die seit mehr als vier Jahren in der Bäckerei und Konditorei Schmiedbauer in Hunderdorf beschäftigt ist. Beim Leistungswettkampf der Handwerksjugend im Kammerbezirk Niederbayern erhielt sie beim Wettbewerb der Verkäuferinnen im Bäckerhandwerk den zweiten Preis. An diesem Wettkampf nahmen die Innungsbesten aus Niederbayern teil und sie mußten sich einer theoretischen und praktischen Prüfung unterziehen. Als Anerkennung erhielt Fräulein Stahl, die aus Neukirchen stammt, eine Urkunde von der Handwerkskammer.
Zu diesem Erfolg beglückwünschen Fräulein Stahl bestimmt auch alle ihre Kunden. – Ihre freundliche, bescheidene und flinke Art weiß man hier zu schätzen und bestimmt werden es viele Kunden bedauern, wenn sich nun Frl. Stahl verändern will und ins Büro geht.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.09.1963


Wieder Bücherausleihe
Hunderdorf.
Nachdem nun die Gemeindekanzlei umgebaut ist und der Raum für die Bücherei wieder freigegeben wird, beginnen am kommenden Sonntag wieder die Bücherstunden. Wie bisher können Bücher am Sonntag nach dem Hauptgottesdienst abgeholt werden. Alle Büchereibenützer, die noch Bücher in Händen haben, werden gebeten, diese am kommenden Sonntag abzugeben.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.09.1963


Neuwahlen beim Burschenverein
Hunderdorf.
Am Freitag findet um 20 Uhr im Saale des Gemeindehauses eine Versammlung des Kath. Burschenvereins statt, auf der Neuwahlen durchgeführt werden. Gleichzeitig wird der bisherige Vorstand, Heinz Ritschel, der zur Bundeswehr eingezogen wird, verabschiedet. Um vollzähliges Erscheinen der Mitglieder wird ersucht.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.09.1963


Brauerei Berger Steinburg
Samstag, 28. 9. 63
Tanz
Es spielt die Kapelle
„Waldler Buam“
Hierzu ladet freundl. ein:
Fam. Alfons Berger
Quelle: Bogener Zeitung, 27.09.1963


Neue Gottesdienstordnung
Windberg.
Die Ordnung der werktäglichen Gottesdienste in Windberg wurde jetzt geändert. Die Konventmesse um 8.30 Uhr fällt hinfort aus. Der Konvent des Klosters feiert seinen täglichen Gottesdienst nun zur Zeit der Schulmesse. Die Kinder kommen aber auch bei den Choralämtern nicht zu spät zum Unterricht, denn die zweite Messe beginnt jetzt fünf Minuten früher als bisher. Die erste Messe wird unverändert um 6.30 Uhr gefeiert.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.09.1963


Beim Begegnungsverkehr gestreift
Windberg.
Zwei Personenwagen streiften sich auf der Strecke Hunderdorf – Apoig, auf der Straße nach Windberg (Brücke), beim Begegnungsverkehr. An einem Fahrzeug entstand ein Sachschaden von ca. 250.- DM, an dem anderen von ca. 100.- DM. Die Landpolizei nahm den Unfall auf.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.10.1963


Windberg. (Vom Trachtenverein) Am Samstag, findet um 20 Uhr die Generalversammlung des Trachtenver4eins statt. Vollzähliges Erscheinen der Mitglieder ist erwünscht.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.10.1963


Am Montag Rotkreuzdienstbesprechung
Hunderdorf.
Die aktiven Helferinnen und Helfer der Rotkreuzgemeinschaft Hunderdorf treffen sich am Montag, um 20 Uhr im Gasthaus Weinzierl zu einer wichtigen Dienstbesprechung. Das Erscheinen aller Mitglieder wird erwartet. Dienstbekleidung wird getragen.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.10.1963


Versammlung der SPD
Hunderdorf.
Am Sonntagnachmittag um 15 Uhr spricht MdB Walter Fritsch, Deggendorf, in einer öffentlichen Versammlung im Gasthaus Sandbiller über das aktuelle Thema der Kriegsopferversorgung und das Sozialpaket (Lohnfortzahlung, Kindergeldgesetz und Krankenversicherung). Alle Kriegsbeschädigten, Hinterbliebenen, Rentner, Landwirte, Gewerbetreibende und Parteifreunde sind zu dieser Versammlung höflich eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.10.1963


Versammlung des Trachtenvereins
Hunderdorf.
Am Samstag findet um 20 Uhr im Gasthaus Baier eine Versammlung des Trachtenvereins statt, zu der alle Mitglieder um ihr Erscheinen gebeten werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.10.1963


Günter Hirtreiter Vorstand des Burschenvereins
Hunderdorf.
Am Wochenende fand im Saale des Gemeindehauses in Hunderdorf eine Versammlung des Burschenvereins mit Neuwahl der Vorstandschaft statt. In einer kurzen Würdigung hob H. Kooperator Vos die Verdienste des bisherigen Vorstandes Heinz Ritschel hervor und dankt ihm für die geleistete Arbeit. Anschließend verabschiedete sich Vorstand Ritschel, der in den nächsten Tagen zur Bundeswehr einberufen wird, von den Vereinsmitgliedern und versicherte, daß er gerne als Vorstand gearbeitet habe und nur ungern aus diesem Kreise scheide. Bei der Neuwahl wurde Günter Hirtreiter als Vorstand gewählt. Hans Gall wird das Amt des 2. Vorstandes übernehmen. Kassier wurde wieder Ewald Axinger, und als Schriftführer wird Erich Hüller fungieren. Josef Procksch nahm die Wahl zum Fahnenjunker an. Sein Stellvertreter ist Max Herrnberger. Als Pflugwart wurde Karl Wölfl bestimmt. Dem scheidenden Vorstand überreichten die Burschen als Anerkennung für seien eifrige Tätigkeit ein kleines Geschenkpakte. Auch Pfarrer Ruß sprach dem bisherigen Vorstand seinen Dank und seine Anerkennung aus und spendete dem Burschenverein ein Lob für die gute Zusammenarbeit in der Gruppe und für die eifrige Teilnahme am religiösen Leben. Zum Abschluß der Versammlung blieb man einige Zeit gemütlich beisammen und diskutierte in zwangloser Form die künftigen Aufgaben und Ziele des Vereins.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.10.1963


Noch einmal Schluckimpfung III
Hunderdorf.
Im November findet für alle, die aus irgendwelchen Gründen die Impfung versäumten, die Schluckimpfung gegen Typ III des Erregers der Kinderlähmung statt. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen vom 6. Monat bis zum 60. Lebensjahr. Die Schluckimpfung ist kostenlos. Um den Bedarf an Impfstoff angeben zu können, sollen sich die Teilnehmer an der Impfung umgehend in der Gemeindekanzlei melden.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.10.1963


Moped gestohlen
Hunderdorf.
Am Sonntag gegen 19 Uhr wurde ein Moped (Zündapp-Combinette), das versperrt vor dem Cafe Weinzierl in Apoig abgestellt war, gestohlen. Sachdienliche Hinweise, auch vertraulicher Art, erbittet die Landpolizei Bogen.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.10.1963


Verbindung mit der Umwelt wird besser
Unterirdischer Telefonstrang von Bogen nach Hunderdorf verlegt – Neuanschlüsse im Ortsbereich nun möglich – Telefonmasten
Hunderdorf.
Schon seit drei Monaten ist eine Baufirma im Auftrag der Bundespost mit der Verlegung der Telefonkabel von Bogennach Hunderdorf beschäftigt. Da die Firma große Strecken mit einem Grabenbagger arbeiten konnte, gingen die Arbeiten bisher gut voran. Ledigleich bei Unterquerungen von Seitenstraßen, Zufahrtswegen und Kanalstrecken gab es zweitweise Schwierigkeiten. In diesen tagen sind nun die Arbeiter bis zum Zentrum des Ortes vorgedrungen, und der Anschluß an die Post wurde hergestellt.  In nächster Zeit wird nun auch der Hauptstrang in „obere Dorf“ gelegt, und anschließend wird mit der Verlegung der Hausanschlüsse begonnen. Bis Ende des Jahres dürften damit die angemeldeten Anschlüsse erstellt sein. Dann können auch gleich die Weihnachtswünsche und -grüße telefonisch durchgegeben werden.
Für viel Antragsteller, die schon teilweise vor zwei Jahren den Antrag auf Telefonanschluß gestellt haben, wird damit von der Bundespost ihr Wunsch erfüllt. Lieferschwierigkeiten beim Material und Mangel an Arbeitskräften haben einen frühzeitigen Anfang dieser Arbeiten verhindert. Die Telefonmasten waren mit Glocken und Drähten überladen, so daß ein Neuanschluß nichtmehr möglich war. Nun werden diese Veteranen des technischen Zeitalters verschwinden und mit ihnen auch die in strengen Wintertagen singenden Drähte und Sammelplätze der Zugvögel.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.10.1963


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 16. bis 20. September 1963 eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Niedermeier Anna, Brandstatt, Gde. Steinburg, Einbau einer Stallung in die Scheune …
Quelle: Bogener Zeitung, 08.10.1963


Betrunken am Steuer:
3 Verletzte und 2 000 DM Sachschaden
Hunderdorf.
Ein dreiundzwanzigjähriger Pkw-Fahrer aus dem Landkreis Regensburg fuhr nach Wirtshausbesuch in Hunderdorf mit 6 Personen in Richtung Großlintach. Bei der Gastwirtschaft Schlecht geriet sein vollbesetzter Pkw vermutlich infolge Trunkenheit des Steuernden und hoher Geschwindigkeit, von der Fahrbahn ab und fuhr längsseits gegen die Wand des Gasthauses. Bei dem Aufprall wurden drei Personen verletzt, sie mußten ins Kreiskrankenhaus gebracht werden. Der Sachschaden beträgt ca. 2 000 Mark. Die Landpolizei Bogen nahm den Unfall auf und erstattete Anzeige wegen eines Vergehens der Straßenverkehrsgefährdung in Zusammenhang von drei Vergehen der fahrlässigen Körperverletzung.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.10.1963


Erntetanz der „Jungen Union“ ein voller Erfolg
Neben der Öffentlichkeitsarbeit soll auch das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gemeinschaft gepflegt werden
Steinburg.
Die Junge Union der Christliche Sozialen Union gibt sich unter ihrem rührigen Vorsitzenden, Lehrer Walter Ritschel, die größte Mühe, die ihr übertragenden Aufgaben nach besten Kräften zu erfüllen. In verschiedenen Orts- und Kreisversammlungen sowie in den kleinen Arbeitskreisen wurden die die Öffentlichkeit berührenden Fragen und Probleme diskutiert und die Ergebnisse den zuständigen Stellen vorgetragen.
Daß aber neben ernster und verantwortungsbewußter Arbeit auch die Kameradschaft zu ihrem Recht kommt, bewies die am letzten Samstag im großen Saal der Brauerei Berger in Steinburg stattgefundene Tanzveranstaltung, die als „Erntetanz der Jungen Union“ bezeichnet wurde. Aus nah und fern kamen die Burschen und Mädchen, zum Teil in schmucken Dirndlkleidern, so wie es gewünscht wurde. Aber auch viele ältere Mitglider der CSU waren gekommen, um damit ihre Verbundenheit mit der „Jungen Garde“ zum Ausdruck zubringen. Seine Freude darüber brachte dann auch der 1. Vorsitzende, Lehrer Walter Ritschl in seiner Begrüßungsansprache zum Ausdruck. Ein besonderes Grußwort richtete er an den Ehrenvorsitzenden der Jungen Union, Landtagsabgeordneten Alois Rainer, der mit seiner Gattin erschienen war. Nicht minder herzlich begrüßte Ritschl Landrat Hafner, Chefarzt Dietl und Bezirksgeschäftsführer Steinmann, ebenfalls mit ihren Gattinnen. Sonderbeifall erhielt Bezirksrat Lautenschlager aus Viechtach, der ebenfalls an dieser wohlgelungenen Veranstaltung teilnahm. Der 1. Kreisvorsitzende gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich die vielen jungen Leute auch bei politischen Veranstaltungen einfinden möchten.
Die „Bernrieder Buam“ bewiesen wieder einmal ihr großes musikalischen Können und verstanden es, sich innerhalb kürzester Zeit in die Herzen der Anwesenden hineinzuspielen und hineinzusingen. Die Stimmung war großartig und niemand wollte es glauben, daß pünktlich um 1 Uhr zum Zapfenstreichgeblasen wurde. Die vielen Teilnehmer waren sich in der Feststellung einig, einen schönen und erlebnisreichen Abend in froher Kameradschaft und Gemeinschaft verlebt zu haben.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.10.1963


Nach Gottes heiligem Willen verschied am 6. Oktober nachmittags 16.30 Uhr unsere liebe Mutter, Schweigermutter, Schwester, Tante und Patin
Frau Franziska Fuchs
Austragsbauerswitwe von Rammersberg
schnell und unerwartet infolge eines Schlaganfalles im Alter von fast 83 Jahren selig m Herrn.
Rammersberg, Steinburg, Redlingsfurth, Netzstuhl, Elisabethszell, 8. 10. 1963.
In tiefer Trauer:
Anna Fuchs, Tochter
Familie Höcherl
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst am Mittwoch, 9. 10., um 9 Uhr in Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.10.1963


Aus dem Polizeibericht
Bogen.
… Einer Übertretung der StVZO machte sich ein Kraftfahrer schuldig, der in Wegern, Gemeinde Steinburg ohne Führerschein angetroffen wurde. …
Quelle: Bogener Zeitung, 09.10.1963


Die sozialen Nöte des kleinen Mannes
Bundestagsabgeordneter Walter Fritsch sprach in Hunderdorf
Hunderdorf.
Eine Versammlung ganz neuen Stils wurde vom Unterbezirk der SPD am Sonntag in Hunderdorf abgehalten. Die sehr zahlreich erschienenen Zuhörer waren zum größten Teil Kriegsopfer, Hinterbliebene, Sozialrentner und Heimkehrer, die keine parteipolitischen Parolen hören wollten, sondern eine Aufklärung über ihre verschiedenen Sozialprobleme. Sie alle wurden nicht enttäuscht.
Unterbezirksvorsitzender Walter Ueckermann führte in der Begrüßung seinen Plan der sog. Sprechtage der Bevölkerung im einzelnen aus. Es sei ihm gelungen, für die spezifischen Probleme der einzelnen Bevölkerungsschichten seines Unterbezirks ausgezeichnete Fachreferenten zu verpflichten, die in nächster Zeit über die Landwirtschaft, das Schulwesen, die Schwierigkeiten des Arbeiters usw. vor einem entsprechend geladenen Publikum ihre Ausführungen zur Diskussion stellen werden. Diesmal war es der Experte für Sozialpolitik, der in Hunderdorf dem betroffenen Bevölkerungskreis Rede und Antwort stehen mußte.
Bundestagsabgeordneter Walter Fritsch begann seine Ausführungen mit der Erklärung, daß es ihm nicht leicht fall, neben seiner anstrengenden Tätigkeit in Bonn jedes Wochenende seiner Familie vorzuenthalten, aber die Rechenschaftspflicht eines gewissenhaften Volksvertreters zwinge ihn ständig mit den Bürgern seines Wahlkreises in Kontakt zu bleiben, denn der Bürger ist nicht für den Abgeordneten da, sondern der Abgeordnete für den Bürger, erst recht dann, wenn keine Wahl vor der Türe steht.“
Walter Fritsch bewies die Ehrlichkeit dieser Auffassung mit der Tatsache, daß er in den 750 Tagen seiner Parlamentszugehörigkeit neben seiner Arbeit als Abgeordneter über 3 000 Einzelfälle mit ihren sozialen Anliegen übernommen und gelöst habe. Aus dieser Tätigkeit nahm er die Beispiele, an denen er dann die Mängel der heutigen Sozialpolitik aufwies. Es ist ein grundsätzliches Paradoxon, daß man heute gegen diesen Staat um soziale Gerechtigkeit fechten muß, für den man im Krieg Leben und Gesundheit einsetzte.
Ein Unterschenkelamputierter bekommt heute 65 DM gesetzliche Rente; Kriegereltern bekommen nur Rente, wenn sie nachweisen können, daß ihre gefallenen Söhne heute ihre Ernährer wären. Die Durchschnittsrente bei Berufsunfähigkeit liegt heute bei 124 DM usw.
Eine Verbesserung dieser mangelnden Versorgung wird aber von der eigenen Volksvertretung abgelehnt. Diesen selbstverständlichen Dienst am Menschen versagt der Staat. Der einzige Ausweg liegt bei dem einzelnen Volksvertreter, der sich für jeden einzelnen Fall einsetzen muß.
In der anschließenden Diskussion ging Walter Fritsch den von ihm angeführten Weg und setzte sich mit den Problemen einzelner Anwesender auseinander. Er gab Ratschläge, versprach die Fälle weiterzuvermitteln und versuchte in mühseliger Kleinarbeit die verschiedensten sozialen Probleme zu lösen.
Vor einem dankbaren Publikum sprach er zum Schluß die Hoffnung aus, daß er auch diesmal mit seiner Hilfe manche schlechte Versorgungslage bessern könne. Jeder einzelne Fall bestärke ihn und damit seine Partei in der Einsicht, daß eine soziale Gerechtigkeit in unserem Staat eines der dringendsten Probleme ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.10.1963


Vom Standesamt Bogen
Bogen.
Die Monatsstatistik vom September enthält 24 Geburten, 3 Trauungen und 4 Todesfälle. Geburten: Wilhelm Hornberger, Hunderdorf … Ulrike Johanna Czasa, Hunderdorf … Brigitte Anna Schlinkmann, Apoig.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.10.1963


Nochmals Schluckimpfung
Windberg.
Für alle, die aus irgendeinem Grunde verhindert waren, sich an der Schluckimpfung gegen den Erreger Nr. 3 der Kinderlähmung zu beteiligen, wird im November nochmals Gelegenheit gegeben, dies nachzuholen. Damit jedoch der notwendige Impfstoff bereitgestellt werden kann, sollen sich alle Interessenten bis spätestens 14. Oktober in der Gemeindekanzlei melden.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.10.1963


Morgen Freitag Richtfest der Schule
Windberg.
Die Arbeiten am Windberger Schulhaus sind nun soweit gediehen, daß bereits diesen Freitag das Richtfest gefeiert werden kann. Schon seit Tagen ist der Rohbau erstellt, die Maurerfirma Altschäffl hat bereits ihren Baukran abtransportiert. Inzwischen ist auch der Dachstuhl der Firma Mühlbauer von Schwarzach fertig und die Arbeiter der Firma Schmidbauer von Biehl sind gerade dabei, das Dach zu decken.
Zu diesem festlichen Anlaß werden u. a. als Gäste Landrat Gafner mit einigen Mitarbeitern, Landtagsabgeordneter Rainer, Kreisbaumeister Kraus erwartet. Die Gäste versammeln sich um 16 Uhr im neuen Schulhaus zur Besichtigung. Ein Zimmerer wird den Richtspruch vortragen.
Im Gasthaus Wagner ist dann die Hebefeier, bei der die Ehrengäste mit den Windbergern den ersten Schritt zur Beseitigung eines die ganze Gemeinde berührenden Mißstandes festlich begehen. War doch nichts so vordringlich in Windberg, als den Kindern und den Lehrern dienliche Schulräume zu geben. Die Handwerker können ihren während des trockenen Sommers so reichlich vergossenen „Maurerschweiß“ bei dieser Gelegenheit wieder mit Bier ersetzen.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.10.1963


Verkehrsflucht
Steinburg.
Eine Pkw-Fahrerin stellte am 7. 10. gegen 11 Uhr kurz ihren Wagen vor der Gastwirtschaft Berger ab. Tags darauf stellte sie fest, daß ihr Pkw an der Kühlerhaube beschädigt war. Den Sachschaden von ca. 200 DM hat vermutlich ein Lkw-Fahrer, der vor dem Pkw geparkt hatte, verursacht, Die Landpolizei Bogen bittet um zweckdienliche Hinweise.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.10.1963


Fatimatag mit Lichterprozession
Windberg.
Der letzte große Fatimatag in diesem Jahr wird in Heilig Kreuz an diesem Sonntag begangen. Wegen des Feiertages werden viele Pilger erwartet. Die nachmittägliche Feierstunde beginnt wieder um 14 Uhr. Um 19 Uhr sammeln sich die Teilnehmer an der Lichterprozession in Windberg und ziehen mit ihren Kerzen zur Kirche auf dem Kreuzberg. Hier schließt sich die Abendmesse mit Ansprache an.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.10.1963


Für die Ostzone und die Kranken
Windberg.
Die Pfarrei feiert am Sonntag das Erntedankfest. Die Gläubigen sind aufgerufen, dabei ihren Dank für die empfangenen Gaben dieses Jahres sichtbaren Ausdruck zu geben. Beim Gottesdienst werden, wie schon im Vorjahr, bei der Opferung von den Kindern symbolisch für die Spenden der Gläubigen Früchte der Ernte zum Altar gebracht. Von den eingehenden Spenden werden wieder Pakete gemacht und in die Ostzone versandt; die Obstspenden werden an die Kranken verteilt. Ferner können gemäß dem Aufruf des Bischofs Lebensmittel im Pfarramt für die Caritas abgegeben werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.10.1963


Winterordnung für die Gottesdienste
Windberg.
Mit dem kommenden Sonntag tritt für die Pfarrkirche Windberg die Winterordnung ein. Der Hauptgottesdienst beginnt demnach am Sonntag um 7 Uhr, der Jugendgottesdienst um 8.30 Uhr. Der Klosterkonvent feiert seinen Gottesdienst um 10 Uhr. Zur Andacht versammeln sich die Gläubigen um 14 Uhr. Zur Einleitung des Sonntags ist jeden Samstag um 17.30 Uhr Rosenkranz. Die werktäglichen Gottesdienste beginnen um 6.30 Uhr und 7.10 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.10.1963


Gemeinsames Wiegenfest
Hunderdorf.
Die Schwestern Maria und Lina Kiermaier sind es gewöhnt, am 12. Oktober gemeinsam Geburtstag zu feiern. Heuer besteht ein besonderer Grund dazu, denn Frl. Maria Kiermaier beging ihr 70. Und ihre Schwester Lina ihr 60. Wiegenfest. Sie entstammen einer kinderreichen Familie aus Schaltdorf bei Rottenburg an der Laaber. Vor 27 Jahren kamen sie mit ihrem Bruder, dem verstorbenen H. Geistl. Rat und Dekan Kiermaier, als dessen Haushälterinnen nach Hunderdorf. Ihr Wirken beschränkte sich aber nicht nur auf das Führen des Pfarrhaushaltes, die beiden Schwestern widmeten sich daneben auch mit großem Eifer und sichtbarem Erfolg der Pflege und Ausschmückung der Hunderdorfer Pfarrkirche. Nach dem Tod des Geistl. Rates verließen sie zwar das Pfarrhaus, nicht aber den Ort. Sie wollen hier in aller Zurückgezogenheit ihren Lebensabend verbringen. Frl. Lina unterstützt immer noch den Hunderdorfer Kirchenchor. Wir wünschen den beiden rüstigen Jubilarinnen alles Gute!
Quelle: Bogener Zeitung, 14.10.1963


Übungsabend der Sänger
Hunderdorf.
Nachdem nun die Sänger durch den Umbau ihres Vereinslokals zu einer Zwangspause gezwungen waren, wird morgen, Dienstag, um 20 Uhr wieder der erste Übungsabend beginnen. Da auch die Ehrung eines verdienten Mitglieds vorgesehen ist, werden alle Mitglieder um ihr Erscheinen gebeten.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.10.1963


Gruppenberatung im Privatwald
Gaishausen.
Am Donnerstag findet für die Waldbesitzer der Gemeinde Gaishausen eine Waldbegehung mit folgendem Arbeitsprogramm statt: a) Durchforstung von Fichten- und Mischbeständen – b) Ausführung, Pflege und Schutz von Kulturen (Winkelpflanzung) – c) Behandlung von Fragen des Nachbarrechts an Beispielen. Der Forstbeamte bringt alle zur praktischen Arbeit notwendigen Geräte und Werkzeuge mit und unterweist die Waldbauern in ihrer Handhabung. Die Teilnehmer treffen sich um 13 Uhr bei Mühlbauer in Gaishausen. Alle Privatwaldbesitzer sind eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.10.1963


Rotkreuzgruppen lernen sich kennen
Windberg.
Die Rotkreuzgemeinschaften den Landkreises Bogen treffen sich allmonatlich zum Teil auch vierzehntäglich zu ihren sogenannten Monatsdienstbesprechungen. In Theorie und Praxis werden die alten Kenntnisse aus dem Bereich der Ersten Hilfe und auch der Sanitätsbildung wieder aufgefrischt um im Ernstfall bestehen zu können. Die Rotkreuzgemeinschaft von Oberalteich, die eine eigene Kolonne und Bereitschaft bildet, hatte bisher nicht die Möglichkeit und das Glück, ihre Dienstabende mit anderen Ortsgruppen zusammen abzuhalten, da sie selbst verhältnismäßig stark ist. Nun wurden sie in den letzten Tagen von der RK-Gemeinschaft Windberg eingeladen, mit ihnen einen Dienstabend zu gestalten. Eine lange Autokolonne begab sich daher dorthin, wo die Helferinnen und Helfer von Kreiskolonnenführer Kornel Klar begrüßt wurden. Zunächst wurden mehrere Arbeitsgruppengebildet, welche die verschiedensten Probleme zu lösen haten. Die Gruppe Windberg hatte sich mit der Einrichtung einer Unfallhilfsstelle zu befassen. Der Gruppensprecher stellte fest, daß eine Sanitätstasche und ein „K 50“ noch keine Unfallhilfsstelle sei, sondern dazu noch vieles mehr gehöre, beispielsweise eine genormte Trage, Decken, Beleuchtungsgeräte usw. Außerdem müsse eine solche Stelle gut zugänglich und in unmittelbarer Nähe eines Telefons sein. Die Gruppe Oberalteich mußte bei abgeschaltetem Licht vier Geräte bzw. Instrumente aus dem großen Verbandasten holen, was ihnen in kürzester Zeit gelang. In den anschließenden Übungen wurden die Kenntnisse der praktischen Ersten Hilfe aufgefrischt. Drei Gruppen hatten jeweils die gleichen Verbände anzulegen, welche anschließend kritisch bewertet wurden.
Man wurde sich abschließend einig, daß die Ortsgruppe Windberg im Monat November ihren Dienstabend in der Gemeinde Oberalteich abhalten wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.10.1963


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 23. 9. bis 4. 10. 1963 eingereichten Baugesuche
Bogen.
 Beim Landratsamt Bogen sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Neuhierl Ludwig, Hochholz, Gde. Gaishausen, Neubau eines Schuppens, Schweinestalle und Hühnerstalls …
Quelle: Bogener Zeitung, 15.10.1963


Gott, der Herr, hat am Montag unseren lieben Bruder, Schwager, Onkel und Paten
Herrn Otto Fisch
Bauer von Mitterbühl
nach kurzem, schwerem Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, im Alter von 67 Jahren, zu sich gerufen.
Mitterbühl, 14. Oktober 1963.
In tiefer Trauer:
Georg Fisch, Bruder, mit Familie
Josef Fisch, Bruder, mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Beerdigung Mittwoch, 16. Oktober 1963, um 9.30 Uhr, in Windberg vom Leichenhause aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.10.1963


Straße wird dem Verkehr übergeben
Hunderdorf.
Am kommenden Freitag findet um 16 Uhr die Einweihung der neuerbauten Straße von Hunderdorf nach Lintach statt. H. Pfarrer Russ wird den kirchlichen Segen erteilen. Landrat Hafner wird anschließend die neue Straße für den Verkehr freigeben. Die Ehrengäste treffen sich im 16 Uhr am Beginn der neuen Straße in Hunderdorf. Um eine Störung der Feier zu vermeiden, wird die neue Straße am Freitag von 15 bis 17 Uhr für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt in der Zeit über Stetten.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.10.1963


Windberger Schule rückt aus dem Schatten ins Licht
Richtfest bei Windbergs Schulhausbau – Die Schule wird über eine halbe Million Markkosten
Windberg.
Nicht nur Neugierde, sondern auch echte Freude war in den Gesichtern der vielen Kinder zu lesen, die am Freitag das Richtfest der neuen Schule miterlebten. In Windberg war das Schulproblem von Jahr zu Jahr drückender geworden. Schichtunterricht und die Enge der Klassenzimmer waren für Lehrer und Kinder eine immer größere Belastung geworden. Deshalb war für alle Windberger das Richtfest ein sicheres Zeichen dafür, daß die langjährigen Hoffnungen auf Besserung jetzt endlich in Erfüllung gehen werden.
Pünktlich um 16 Uhr war Landrat Hafner, begleitet von seinen Mitarbeitern Brandl und Lex, bei der neuen Schule angekommen, wo Bürgermeister Anton Kittenhofer an der Spitze des Gemeinderates die Ehrengäste wollkommen hieß. Zur Feier waren auch Schulrat Westermayer, Ingenieur Schmid als Bauleiter, Kreisbaumeister Kraus und natürlich die Handwerker erschienen. Auf dem First des neuen Hauses wurde das geschmückte Richtbäumchen befestigt, und Zimmermann Karl Mühlbauer von Schwarzach sprach vom Dach aus seinen Richtspruch. Nach alter Sitte trank er zum Wohl des Erbauers, der Arbeiter, der Schule und der Gemeinde, ehe das Glas an den Balken des Daches zersplitterte.
H. Pfarrer Ephrem, Bürgermeister Kittenhofer und die Lehrer führten anschließend die Gäste durch das Gebäude. Landrat Hafner zeigte sich sehr erfreut über die Gestaltung des Baues, während besonders Kreisbaumeister Kraus die schöne Lage der Schule am Nordrand des Pfarrdorfes würdigte.
Die Gäste und alle am Bau Beteiligten trafen sich anschließend im Gasthaus Wagner. In seiner Begrüßungsansprache dankte Bürgermeister Kittenhofer, der die letzten Monate unermüdlich die großen und kleinen Schwierigkeiten zu lösen gewußt hatte, die sich dem Bau entgegenstellten, allen Mitarbeitern aus der Gemeinde und allen, die zum raschen Abschluß der ersten Baustufe betrugen sowie Architekt Schmid und der Firma Altschäffl von Stippich, die den Rohbau erstellte. Das erfreulichste, was sich aus seinem Rückblick ergab, war die Mitteilung, daß die Arbeiten bisher unfallfrei verlaufen seien.
Landrat Hafner gab seiner Freude, daß nun der höchste Punkt des Baues erreicht sei, Ausdruck. Die seit 1949/50 andauernden Bemühungen um die Besserung der Schulverhältnisse trügen immer wieder schöne Früchte. Allein im Landkreis Bogen seien nach dem Krieg für 15 Millionen DM Verbesserungen vorgenommen worden oder noch geplant. Die heutige Schule müsse den jungen Menschen der Entwicklung in Europa anpassen, ohne ihm aber die Bindung zu seiner Heimat zunehmen. Die geistige Erschließung unseres Gebietes sei vordringlicher als alle anderen Aufgaben. Viele Schwierigkeiten seien dabei zu überwinden. Der Nachholbedarf sei gewaltig. Dazu komme noch die Belastung durch die Grenzlage. Den Bürgermeistern und ihren Gemeinderäten des Kreises komme großes Lob zu, daß sie mit viel Mut sich an die Verbesserungen heranwagten. Dieses Lob gebühre besonders auch den Windbergern. Mehr als eine halbe Million Mark würde die Schule in Windberg kosten, doch sei hier das Geld wirklich gut angelegt. Anerkennende Worte fand der Redner für die Planer und Baufirmen.
Abgeordneter Rainer beglückwünschte die Gemeinde zu diesem neuen Werk. Er sicherte der Gemeinde seine weitere Unterstützung zu. Im weiteren Teil seiner Rede äußerte der Abgeordnete seine Meinung zu den Schulproblemen unserer Gegend.
Schulrat Westermayer wies darauf hin, wie sehr Windberg aus vielen kulturellen und historischen Gründen weit bekannt sei, aber schulisch sei seine Stellung bisher ganz hinten im Landkreis gewesen. Der Schulhausbau stelle aber nun auch schulisch Windberg aus dem Schatten ins Licht. Den zuständigen Stellen zollte er hohes Lob, daß sie seine Anregungen und Verbesserungsvorschläge so tatkräftig unterstützt hätten.
Abschließend verlas Schulleiter Valentin Hammes die Urkunde, die in den nächsten Tagen im Bau eingemauert werden soll. In kurzen Dankesworten gab er der Freude der Windberger Lehrer Ausdruck.
Das Festmahl beendete diesen für die ganze Gemeinde hoffungsvollen Tag. Es war zugleich ein Dank der Gemeinde an die Arbeiter und Handwerker für ihre gute und schnelle Arbeit. Schulrat Westermayer hatte in seiner Ansprache betont, die Arbeiter empfänden bei einem Schulhausbau anders als bei den sonstigen Bauten. Sie dächten immer auch an die Kinder, die hier viele Jahre verbringen werden, darunter auch ihre eigenen Kinder.
Kinder wie Lehrer werden an ihrer neuen Schule Freude haben. Schon der Rohbau zeigt eine vernünftige und zweckmäßige, in ihrer Einfachheit auch schöne Aufgliederung des Innenraumes. Hoffentlich kommen bei der weiteren Ausgestaltung die bodenständigen Baumaterialien nicht zu kurz, damit die neue Schule auch in ihrem Äußeren ansprechend wirkt.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.10.1963


Reges Interesse an schulischer Mitwirkung
Windberg.
Eine überraschend große Zahl der Eltern versammelte sich im Windberger Schulhaus zur Wahl des Elternbeirates. Bürgermeister Anton Kittenhofer begrüßte die Versammelten und Schulleiter Valentin Hammes erklärte Sinn und Bedeutung der Wahl und des Beirates. Durch Zuruf wurden gewählt: Anton Teynor, Bruno Reinhold, Maria Zöllner, Franziska Mayer, Rudolf Wirth von Windberg und Heinrich Greipl von Irenzfelden. Als Ersatzleute wurden bestimmt Josef Ammer von Klostermühle, Karl Holmer von Ried, Georg Obermeier von Kreuzberg, Maria Laumer von Dambach, Thekla Kraus von Dambach und Melanie Leidner von Apoig. In der anschließenden Aussprache erörterte Schulleiter Hammes mit den Eltern verschiedene schulische Anliegen. Bürgermeister Kittenhofer dankte allen für das Interesse und betonte abschließend, viele Sorgen würden schon im nächsten Jahr behoben sein, wenn die neue Schule bezogen wird und auch der beschwerliche Schichtunterricht ein für allemal behoben sei.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.10.1963


Windberg. /Den Bund fürs Leben schließen) Fräulein Waltraud Hillmann von Aschenau und Herr Karl Bauer von Jacklhäusl. Die Trauung ist diesen Samstag um 9.30 Uhr in der Windberger Pfarrkirche.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.10.1963


Abschluß der Fatimatage
Windberg.
Da der Dreizehnte im Oktober diesmal auf einen Sonntag fiel und herrliches Spätsommerwetter die Wallfahrt begünstigte, erlebte Heilig Kreuz an diesem Tag den Höhepunkt des diesjährigen Wallfahrtsgeschehens, allerdings auch eine große Enttäuschung der zahlreichen Pilger. In langem Zug bewegte sich am Abend die Lichterprozession durch die dunklen Felder von Windberg aus zur Wallfahrtskirche. Die Pilger beteten um den Schutz Mariens undbesonders für das Kinzil. Nach der besinnlich stimmenden Prdigt Pater Wolfgangs zelebrierte Pater Norbert die Abendmesse.
So viele Pilger jedoch wie sie am Nachmittag eingefunden hatten, waren noch selten bisher zu sehen. Die Kirche konnte sie bei weitem nicht fassen, viele standen im Gang, in der Marienkapelle und auch vor dem Eingang. Unglücklicherweise war ausgerechnet für diesmal weder eine Prozession von Windberg aus, noch eine Predigt vorgesehen. Außerdem hätte die Menge der Gläubigen und das herrliche Sonnenwetter nahegelegt, die Andacht im Freien abzuhalten. Eine sehr starke Pilgergruppe unter Führung ihres Pfarrherrn war aus Haibachgekommen; die Zahl der auswärtigen Pilger war vermutlich noch nie so groß wie diesmal. Desto größer war die Enttäuschung. Die Marienverehrer treffen sich auch im Winter jeden Monat am Dreizehnten zu einer einfacheren Feier auf dem Kreuzberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.10.1963


Versammlung des Trachtenvereins
Hunderdorf.
Am Samstag findet um 20 Uhr im Gasthaus Georg Baier eine Versammlung des Trachtenvereins statt. Alle aktiven Mitglieder werden um ihr Erscheinen gebeten.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.10.1963


Otto Fisch beerdigt
Windberg.
Viele Trauergäste gaben am Mittwoch Herrn Otto Fisch von Mitterbühl das letzte Geleite zum Windberger Friedhof. Pfarrer Ephrem übergab den Sarg der geweihten Erde und gedachte in ehrenden Worten des Verstorbenen. Herr Fisch wurde 1896 in Mitterbühl geboren. Den ersten Weltkrieg erlebte er an verschiedenen Fronten. Nach dem Krieg heiratete er Fräulein Franziska Gilch von Edenhofen, nach wenig mehr als zwanzig Jahren glücklicher Ehe mußte er am Grabe seiner Gattin stehen. Der Verstorbene erwarb sich als Gemeinderat verdiente um die Gemeinde. Die letzten Jahre bewirtschaftete er allein den Hof in Mitterbühl. Bis zu seiner kurzen Krankheit arbeitete er unverdrossen und immer gut aufgelegt. Sein Stolz waren zwei prächtige Rösser, an denen er sehr hing. Dank seines freundlichen und hilfsbereiten Wesens wird er seinen Freunden und Nachbarn in guter Erinnerung bleiben.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.10.1963


Windberg. (Vom Trachtenverein) Der Vereinsabend der Trachtler von Windberg ist nicht, wie vorgesehen, am Samstag, 19. Oktober, sondern am 26. Oktober.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.10.1963


Neue Schulpflegschaft
Steinburg.
Am Sonntag wählten die Erziehungsberechtigten die neue Schulpflegschaft. Fast vollzählig folgten die Väter und Mütter der Einladung des Bürgermeisters und der Schulleitung und der große Lehrsaal, der als Versammlungsraum diente, erwies sich fast als zu klein. Bürgermeister Alfons Berger eröffnete als Schulpflegschaftsvorsitzender die Versammlung und begrüßte alle Anwesenden, besonders Hw. Herrn Pater Wolfgang Vos, Hunderdorf und die Lehrkräfte. Schulleiter Alfred Müller umriß Arbeit und Aufgabe der Schulpflegschaft. Nach einer kurzen Wahlaufklärung schritt man zur Wahl selbst, die auf Wunsch aller Teilnehmer öffentlich durchgeführt werden sollte. Die Wahl selbst zeigte folgendes Ergebnis! Mitglieder der Schulpflegschaft: 1. Häusler Anton, Vorarbeiter, Haselquanten, 2. Hornberger Josef, Vorarbeiter, Haselquanten, 3. Hanner Kordula, Hausfrau, Steinburg, 4. Lehner Johann, Landwirt, Rieglberg. Als Ersatzpersonen wurden gewählt: 1. Feldmeier Johann, Vorarbeiter, Wegern, 2. Fuchs Theresia, Hausfrau, Steinburg, 3. Schötz Max, Landwirt, Au v. Wald, 4. Baumgartner Maria, Hausfrau, Schafberg. Als Vertreter der Lehrerschaft gehören Schulleiter Alfred Müller, Lehrerin Waldfride Holzapfel und H. Koop. Wolfgang Vos der Schulpflegschaft an. Die Vertretung des Gemeinderates übernehmen die Gemeinderäte Josef Stoiber und Max Schötz. Bürgermeister Berger dankte für die gute und rasche Wahlerledigung. Weiterhin würdigte er die Arbeit der letzten Schulpflegschaft und sprach ihr Dank im Namen der ganzen Schule aus. Mit der Bitte um eine gedeihliche und fruchtbringende Zusammenarbeit auf. Im Anschluß an die Wahl wurden noch schulische Probleme besprochen. Einen breiteren Raum nahm die Aussprache über die Verbandsschule ein, wobei alle auftauchenden Fragen geklärt werden konnte.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.10.1963


Gemeindeverwaltung in hellen Räumen
Aber keine Liebe zur Kultur – Bücherei in der Rumpelkammer
Hunderdorf.
Seit dem Bau der neuen Volksschule in Hunderdorf wurde das untere Schulhaus durch einen großzügigen Umbau als Kindergarten, das obere Schulhaus als Rathaus verwendet. Der Umbau zum Rathaus blieb aber immer ungenügend und jeder Besucher mußte fest stellen, daß Fußboden, Wände und Fenster schadhaft geblieben waren. Es gereicht zwar der Sparsamkeit der Gemeindeväter zur Ehre, daß dieser Zustand nun 5 Jahre hingenommen wurde, jedoch war nun eine Renovierung unvermeidlich. Der Umbau wirkte sich zwar für die Gemeindeangestellten wegen des Umzuges nicht gerade günstig aus, doch nun, da die Räume mit neuen Fußböden, frisch getünchten Wänden, frisch gestrichenen Fenstern und Türen sich dem Auge freundlich präsentieren, hat sich die Arbeit gelohnt. Erst jetzt sind auch die Amtsräume der Gemeinde dem Stand und den Bedürfnissen der Zeit angepaßt. Schließlich hat die zweitgrößte Gemeinde des Kreises gegenüber seinen Gemeindebürgern und amtlichen Besuchern auch Repräsentationspflichten und die konnten mit dem Zustand der bisherigen Räume nicht erfüllt werden. Es wäre zu wünschen, daß sich diese Renovierung auch auf die zweite Hälfte des Rathauses erstreckt hätte, in dem die Bücherei untergebracht ist. Ein schmuckloser alter Schrank, der mit Büchern überfüllt ist und ein dunkler, unschöner Raum, ist nicht dazu angetan, Interessenten für diese Bücherei zu werben. Zudem ist dies ein typisches Zeichen, daß man zur Kultur kein besonderes Verhältnis hat – von der Liebe zur Kultur ganz zu schweigen. – Bei einem kürzlichen Besuch des Leiters der staatlichen Beratungsstelle für Volksbüchereien mußte festgestellt werden, daß die Unterbringung der Bücherei vollkommen ungenügend ist. Hier könnte mit relativ geringen Mitteln auch ein Raumgeschaffen werden, der mit Regalen versehen einen schönen Rahmen für die Bücherei abgeben würde. Wenn auch in diesem Jahr nicht mehr mit einer Lösung dieser Frage zu rechnen ist, so darf man hoffen, daß im kommenden Jahr genügend Mittel für einen Umbau vorhanden sind.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.10.1963


Der Sparkassen-Onkel besucht die Schulen
Hunderdorf.
Noch vor dem Weltspartag besuchten Herr Katzendobler und Herr Altschäffl im Auftrage der Kreissparkasse die Schulen, um bei den kleinen Sparern die Sparguthaben abzuholen. Dabei kann auch diesmal wieder festgestellt werden, daß bei den Schulkindern der Spargedanke schon fest verwurzelt ist und gar mancher Groschen und manches Markstück auf die hohe Kante gelegt wurde. Auch an der hiesigen Schule konnte eine leicht ansteigende Geldanlage verzeichnet werden. Als Prämie gab es diesmal wieder einen Schulartikel für jeden Sparer. Weit gehen die einzelnen Sparbeträge der Kinder auseinander und am Inhalt der Büchsen erkennt man, ob die Einlage durch stetiges Sparen oder durch eine einmalige Spende erfolgte. Immerhin konnten weit mehr als 1 000 DM gebucht werden und das bedarf schon der Anerkennung.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.10.1963


Wegelagerer schlug Hilfsarbeiter nieder
Bogen.
Auf dem Gemeindeverbindungsweg Hunderdorf – Eglsee fiel bei Nacht ein Wegelagerer einen Hilfsarbeiter aus Eglsee an und Schlug ihn mit einem Schraubenschlüssel nieder. Der Hilfsarbeiter erlitt Verletzungen am Kopf und am Oberschenkel. Der Wegelagerer wird noch gesucht. – …
Quelle: Bogener Zeitung, 19.10.1963


V O R A N Z E I G E
Wegern bei Steinburg
Letztes altes Bier
Am Samstag, den 9. und Sonn-
tag, den 10. November Letztes
altes Bier.
Hierzu ladet freundlichst ein:
Familie Josef Solcher
Quelle: Bogener Zeitung, 19.10.1963


Mopedfahrer stieß mit Pkw zusammen
Windberg.
Ein Mopedfahrer, der am Sonntag in der Mittagszeit aus einem Hof auf die Hauptstraße BOG 20 fuhr, stieß mit einem Pkw zusammen. An den Kraftfahrzeugen entstand ein Sachschaden von ca. 2 000 DM. Der Mopedfahrer zog sich einen Schädelbruch zu. Er mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.10.1963


Vom Krieger- und Veteranenverein
Hunderdorf.
Am Mittwoch findet die Ehrung für das verstorbene Mitglied des Krieger- und Veteranenvereins Josef Eichmeier statt. Da Josef Eichmeier das erste Mitglied ist, das seit der Gründung des Vereins verschieden ist, möchte an alle Vereinsangehörigen an dem Gedenken teilnehmen. Treffpunkt um 8.30 Uhr vor dem Gasthaus Edbauer.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.10.1963


Straßen sind die Wirtschaftsadern der Gemeinden
Einweihung der Straße Hunderdorf – Lintach  –  Noch 110 Millionen DM für Straßenbauten im Kreis notwendig
Zukünftig 500 DM pro Kilometer Gemeindeweg als Unterhaltszuschuß
Hunderdorf. Am Freitag konnte Bgm. Reiner eine Reihe von Ehrengästen, die Mitglieder des Gemeinderates, sowie eine Anzahl von Einwohnern begrüßen, die sich zur Einweihung der neuen Straße von Hunderdorf nach Lintach eingefunden hatten.
Pfarrer Ruß nahm die Wiehe der Straße vor und Stellte an den Anfang seiner Ausführungen das Wort des Herrn: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Die Kirche habe den Auftrag, den Weg des Heiles zu weisen und ihre Mitglieder auf dem rechten Pfade zu führen“. Auch diese Straße möge ein Weg des Heiles sein für

Pfarrer Ruß bei der Weihe der Straße

diejenigen, die sie aus beruflichen Gründen benutzen, für diejenigen, die auf ihr die Schönheit der heimischen Landschaft erleben wollen, für die Schulkinder, die nun müheloser die Schule erreichen und für alle, die nun einen kürzeren und schöneren Weg in die Kirche, zum Herrn, bekommen haben.“ In diesem Sinne erbat er Gottes Segen für die Benützer dieser neuen Straße. Mit dem Wunsch, daß diese neugeschaffene Verkehrsverbindung der Gemeinde sich zum Wohle aller Einwohner auswirke, gab dann Landrat Hafner die Straße frei, indem er das symbolische Band durchschnitt. – Anschließend begaben sich die Ehrengäste zu den Autos und unternahmen eine Besichtigungsfahrt nach Lintach, um dann in der Gastwirtschaft Edbauer mit den Arbeitern des Straßenbaues einen Imbiß zu nehmen.
Bgm. Reiner konnte hier neben Landrat Hafner auch MdL Rainer, Pfarrer Ruß, Oberbaurat Brandl vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf, OI Sigl, OI Fleischmann, OS Brandl, Bauführer Limmer, den Vertreter der Baufirma Müller, den Bgm. Von Gaishausen, den Gemeinderat und einige Anlieger der neuen Straße begrüßen.
Landrat übermittelte zum Bau dieser 2,3 km langen Straße den Glückwunsch des Landkreises und des Kreistages. Im Zeitalter des wirtschaftlichen Zusammenschlusses der Völker sei vor allem der Ausbau der Straßen für die heimische Wirtschaft von größter Bedeutung. Neben der Erschließung durch Autobahnen sei in gleicher Weise die Erschließung durch Kreis-, Gemeinde- und Wirtschaftswege vordringlich, damit eine schnelle Verbindung zu den großen Absatzzentren gewährleistet werde, 30 Mill. DM seinen in den letzten Jahren bereits für den Bau von Straßen im Landkreis aufgewendet worden. Jährlich werden gegenwärtig mehr Gelder verbaut, als in den letzten 90 Jahren insgesamt für diese Zwecke ausgegeben wurden. Noch immer aber sei eine Summe von ca. 110 Mill. DM notwendig, um das Straßennetz des Kreises zu ergänzen. Dieses Vorhaben soll innerhalb der nächsten 12 Jahre verwirklicht werden. Besonders der Ausbau der West-Ost-Verbindungen im Landkreis, der sich durch die geographische Lage nur schwer bewältigen läßt, müsse vorangetrieben werden. Eine Reihe von Wirtschaftswegen sei geplant und schließlich werde auch die Flurbereinigung, die auch für den Kreis Bogen anstehen, noch die Anlage von weiteren Wirtschaftswegen zur Folge haben. Der Endpunkt der neuen Straße in Lintach ist als Verkehrsknotenpunkt vorgesehen für die geplanten Straßen aus Bogen, und Oberalteich, die nach Hunderdorf und in Richtung Dachsberg, Landasberg und Haselbach ihre Fortsetzung finden sollen. Diese Straßen werden zugleich einen der landschaftlich schönsten Teile des Vorwaldes für den Fremdenverkehr erschließen.
MdL Rainer erinnerte daran, daß bei der vor einigen Jahren durchgeführten Ortsteerung auch der Wunsch nach dem Ausbau der übrigen Gemeindewege laut geworden sei. Heute sei nun einer dieser Wünsche erfüllt und ein Außenbezirk der Gemeinde erschlossen worden. Durch die Verwendung der Gelder aus der Kfz-Steuer für den kommunalen Wegebau werde auch künftig für die Gemeinden die Möglichkeit zum Ausbau ihrer Wege in verbessertem Maße gegeben sein. Für die Jahre 1963 und 1964 werden pro km Gemeindeweg 500 DM zur Unterhaltung dieser Straßen ausgeschüttet.
Oberbaurat Brandl betonte, daß er noch keine offizielle Stellungnahme zum Bau der neuen Straße abgeben könne, da sie noch nicht abgenommen sei. Er mahnte, auf die Unterhaltung besonders zu achten und bei Beschädigung der Decke oder des Banketts auch den fahrlässigen Verkehrsteilnehmer heranzuziehen.
Abschließend dankte der Vertreter der Baufirma Müller-Straubing für den Auftrag und wünschte, daß die neue Straße viel Nutzen und Freude bereiten möge.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.10.1963


Pfarrhof und Kloster werden restauriert
Windberg.
Seit vielen Wochen sind Arbeiter der Firma Bachner aus Straubing mit der Renovierung des Windberger Pfarrhofes beschäftigt. In diesem Jahr ist vorgesehen, das Gebäude innen zu restaurieren; für nächstes Jahr ist die Außenseite vorgesehen. Während das jetzige Klostergebäude erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet wurde, stammt der Pfarrhof, der bis 1803 als Prälatur diente, aus dem 15. Jahrhundert. Schon in der Eingangshalle überrascht das schöne gotische Gewölbe. Die gut erhaltenen Türen sind ein Werk von Bruder Fortunatus, des Meisters der Chorstühle und der Sakristei. Bemerkenswert sich auch die große Äbtetafel und gotische Stiege: Von außen ist dem ehrwürdigen Gebäude nicht viel von seiner gotischen Herkunft anzumerken. So ist es recht verdienstvoll, daß man sich dazu entschloß, das letzte gotische Fenster neben dem Durchgang zum Kloster zu erhalten. Nur wenige der Innenräume hatten bisher fließendes Wasser. Bei den Arbeiten an der Be- und Entwässerung wurden verschiedene behauene Steine zu Tage gebracht; im Pfarrgarten, der zeitweise den Patres als Begräbnisstätte diente, wurden verschiedene Gebeine gefunden. Für das kommende Jahr ist die Erneuerung des Außenputzes geplant. Weiter ist vorgesehen, den „Pfarrstadel“, zur Zeit des alten Klosters Kapelle und Schlafraum der Prälatur abzubrechen und an seiner Stelle eine Freitreppe zu bauen, durch die dann endlich das schöne romantische Hauptportal der Kirche zur Geltung kommen wird.
Auch im Kloster sind größere Reparaturen notwendig geworden. So hat man sich gezwungen gesehen, den ganzen Dachstuhl des Hauptgebäudes zu erneuern. Da ein Teil der Balken schon recht morsch war, ist der Schub des Dachstuhles auf die Mauern immer stärker geworden. Schuld daran waren vermutlich die erst vor wenigen Jahren entfernten Dachfenster, die lange Jahre der Nässe Eintritt gewährten. Die Arbeiten wurden erschwert durch die starken Regenfällt vor einigen Wichen. Mit großen Planen mußte versucht werden, das Wasser abzuhalten, das schon mehrere Zimmer bedrohte. Besonders dringend ist die Restaurierung der Türen im ersten Stock, die einst prächtige Einlegearbeiten waren, jetzt aber einen traurigen Anblick bieten.
Noch vieles wäre in Windberg vor dem Verfall zu retten, man denke etwa an die Kirche. Noch viele Anstrengungen sind notwendig, um Windberg als „hervorragende Kunststätte“ zu erhalten, als die es zu Recht im Kirchenführer gepriesen wird. Die liebevolle Sorge, mit der jetzt gerade das gotische Fenster im Pfarrhof und die arg verfallenen Türen im Kloster gerettet werden, zeigt den festen Willen der Windberger Patres, das Erbe der Vorfahren so gut als möglich zu bewahren.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.10.1963


Nach Gottes heiligem Willen verschied am Montag, 21. Oktober 1963, mein lieber Gatte, mein guter Vater, Schweigervater, Großvater, Bruder, Schwager, Onkel und Pate
Herr Josef Eichmeier
Landwirt, Kriegsteilnehmer 1914/18
langjähriger Gemeindediener u. Gemeinderat der Gemeinde Hunderdorf,
Mitglied des VdK und des Kriger- und Veteranenvereins

im Alter von 75 Jahren selig im Herrn.
Eglsee, Bogen, Hunderdorf, Straubing, 21. Oktober 1963.
In tiefer Trauer:
Anna Eichmeier. Gattin
Fritz Eichmeier, Sohn
Paula Eichmeier, Schwiegertochter
Enkelkinder Sepperl und Evi
Hedwig Eichmeier,
Schwester
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst am Mittwoch, 23. Oktober 1963, um 9.00 Uhr, in Hunderdorf, mit anschlie0ender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.10.1963


Beerdigung von Josef Eichmeier aus Eglsee
Ansprache vom 1. Vorstand Leo Gaschler am 23.10.1963 am Grabe
Verehrte Trauernde!
Wir stehen am offenen Grabe eines unserer Kameraden, welcher Mitglied unseres Krieger und Veteranenvereins war. Uns allen hat der schnelle Tod unseres Kameraden Josef Eichmeier aufs tiefste getroffen. Eichmeier ist seit der Neugründung unseres Vereins, das erste Mitglied, von dem wir mit schwerem Herzen Abschied nehmen müssen. Viele Jahre gehörte unser Kamerad früher dem Kriegerbund an, er war Kriegsteilnehmer von 1914-18 und Träger vieler Auszeichnungen. Vom VdK, dem Kamerad Eichmeier viele Jahre Mitglied war, ist er Träger der goldenen Ehrennadel gewesen. Die große Zahl der Trauergäste beweist, daß unser Kamerad Eichmeier sehr beliebt war. Sein letzter Wunsch nach seinem Ableben, den noch Eichmeier vor seinem Ableben an mich stellte, seinen Regimentsmarsch zu spielen. Im Auftrag des VdK und im Auftrage alle Mitglieder des Krieger und Veteranenvereins der Pfarrgemeinde Hunderdorf danke ich im Namen der Vorstandschaft für deine treue Mitgliedschaft. Lieber Kamerad Eichmeier, wir werden Dich nie vergessen und eingehen in die Chronik unseres Vereins.
In Treue fest!
Ruhe in Gottes Frieden!
Quelle: Archiv der KuSK Hunderdorf


Schützen eröffnen Wintersaison
Großlintach.
Der Schützenverein Großlintach lädt alle aktiven und passiven Mitglieder zur Eröffnung der Wintersaison am morgigen Freitag, 20 Uhr, im Gasthaus Schlecht in Großlintach ein.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.10.1963


Richtfest bei der evangelischen Kirche
Hunderdorf.
In erstaunlich kurzer Zeit wurde von der Firma Schuhbauer der Rohbau der achteckigen Kapelle für die evangelische Gemeinde in Hunderdorf erstellt, und nun ist bereits die Zimmerei Dilger an der Arbeit, um das 12 m hohe Kirchendach aufzustellen. Es ist nicht einfach, die schweren Balken ohne Hochkran in die richtige Lage zu bringen, und es bedarf einer wohldurchdachten Planung, um das Werk glücklich zu vollenden. Bis zum Ende dieser Woche dürften die Arbeiten so weit gediehen sein, daß das Richtfest gefeiert werden kann. Das Dach, das über dem ganzen Innenraum der Kapelle aufstrebt und zugleich Turm sein wird, bekommt eine Bedeckung aus Schindeln.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.10.1963


Hunderdorf
Zu unserer am Samstag,
den 26. Oktober 1963,
stattfindenden
Hochzeitsfeier mit
Tanz
im Gasthaus Sandbiller
laden freundlichst ein:
Das Brautpaar
Nirschl – Scheibenthaler
und Gastwirt Sandbiller
Quelle: Bogener Zeitung, 25.10.1963


EINLADUNG
Windberg

Am Samstag,
den 26. Oktober,
und Sonntag,
den 27. Okt. 1963
Letztes altes Bier
Hierzu erlauben wir uns, Sie
mit Ihren Angehörigen freund-
lichst einzuladen.
Josef und Gabriele Wagner
Quelle: Bogener Zeitung, 25.10.1963


Hunderdorf. (Rotkreuz-Dienstbesprechung) Alle aktiven Helferinnen und Helfer treffen sich am Montag um 20 Uhr im Gasthaus Weinzierl zu ihrer Monatsdienstbesprechung.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.10.1963


Ein Waidmannsheil zum Geburtstag
Steinburg.
Am Sonntag feiert Oberforstwart Johann Petzendorfer sein 70. Wiegenfest. Der Jubilar erfreut sich bester Gesundheit. Petzendorfer ist am 27. Oktober 1893 als zweitältester Sohn der Landwirtseheleute Josef und Elisabeth Petzendorfer von Schafberg geboren. Mit neuen Geschwistern verbrachte er seine Kindheit im Elternhaus, wo man nicht im Überfluß leben konnte. Mit 12 Jahren mußte er sich sein tägliches Brot schon als Hüterbub verdienen und ganz auf sich gestellt verdingte er sich mit 14 Jahren als Knecht. Seine aktive Militärzeit brachte ihn zum 13. Bayerischen Infanterieregiment nach Ingolstadt, wo er zum ersten Mal im Leben die weite Welt sah. Seine Treffsicherheit erfuhr wiederholte Auszeichnung. Der erste Mobilmachungstag des 1. Weltkrieges brachte schon das Abrücken an die Westfront. Nach drei Wochen wurde Petzendorfer an Kopf und Fuß verwundet und in ein Lazarett nach Würzburg gebracht. Nach der Genesung kam er zum Ersatzbataillon nach Ingolstadt und 1915 erfolgte wieder der Abmarsch in das Feindesland. Bei den schweren Stellungskämpfen an der Westfront geriet er 1916 in Kriegsgefangenschaft und erst vier Jahre später, 1920, kehrte er in die Heimat zurück.
Hier fand der Jubilar Anstellung bei einer Holzfirma auf dem Bahnhof Steinburg. Später trat er als Forstarbeiter in den gräflichen Forst Steinburg ein.
Im Oktober 1923 verehelichte sich Petzendorfer mit der Försterstochter Maria Huber aus Steinburg. Der Ehe entsprossen zwei Kinder. Nach dem Ausscheiden des Schwiegervaters aus dem gräflichen Dienst, übernahm der Jubilar 1939 seine Stelle. Seit dieser Zeit ist er Leiter der frh. gräfl. Poschinger-Bray’schen Forstverwaltung Steinburg. All die Jahre zeichnete er sich durch Zuverlässigkeit und Treue aus, was bei seiner Ruhestandsversetzung am 1. 1. 1963 besonders gewürdigt wurde.
Nach der Besetzung durch die Amerikaner war der Jubilar auch vorübergehend Bürgermeister der Gemeinde Steinburg. Seinen Lebensabend verbringt der Jubilar in seinem neuerbauten Heim in Steinburg. Oft durchstreift er noch die weiten Wälder des Buchaberges.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.10.1963


Ein malerischer Winkel vom Verfall gerettet
Windberg.
Aus der Zeit des alten Klosters sind viele Denkmäler in Windberg erhalten. Eines der schönsten ist wohl die St. Nepomukkapelle. Sie wurde 1733 von Abt Norbert Schrank erbaut und ist das einzige, was noch an diesen Abt erinnert, der nur drei Jahre von 1732 bis 1735 regierte. Die Kapelle steht am westlichen Eingang des Ortes und begrüßt als erstes die von Hunderdorf heraufkommenden Besucher. Sie wurde überragt von zwei mächtigen Kastanienbäumen. Wenn diese im Frühling blühen, bietet sich ein wirklich reizvolles Bild; Windberg hat sich hier einen malerischen Winkel erhalten, wie sie in unseren Dorfstraßen immer seltener werden und oft dem Verkehr weichen mußten. Der Eindruck wird noch verstärkt durch das alte Bauernhaus im Hintergrund, das dem Bild einen schönen Hintergrund gibt.
Due letzten Jahre über hat die Kapelle sehr gelitten. Meist konnten hier die Kinder herumtollen, ohne daß sie jemand hinderte. Die schmiedeeisernen Gitter waren bald ruiniert und mußten schon vor Jahren ganz entfernt werden.
Obwohl der Schulhausneubau die Gemeinde arg in Anspruch nimmt, ging man doch an die Renovierung heran. Die Arbeiten sind noch im Gange. Außen und innen war ein neuer Putz nötig, der regen mußte ferngehalten werden. On sich aus hatte sich der Jagdpächter Negele aus Straubing bereit erklärt, für neue Kunstschmiedegitter zu sorgen, die von Heinrich Greipl in Irenzfelden gefertigt wurden. Bürgermeister Anton Kittenhofer, der sich schon lange tatkräftig für die notwendige Erneuerung einsetzte, konnte vom Landesamt für Denkmalpflege einen Zuschuß erhalten. Wie verlautet, werden sich abschließend farbkundige Windberger bereitfinden, die schadhaften Farben im Innern der Kapelle aufzufrischen.
Der hl. Johannes Nepomuk wurde besonders im 18. Jahrhundert in Altbayern sehr verehrt. Die Andacht zu ihm kam aus Böhmen herüber, wohin nicht nur Windberg viele Beziehungen hatte. Die damalige Königin in Böhmen entstammte dem bayerischen Herrscherhaus. Zumal an Brücken werden dem rasch populär werdenden Heiligen Standbilder errichtet. Die Kirche feiert sein Gedächtnis am 16. Mai ab jeden Abend vier Wochen lang um die Kapelle zu einer Andacht. Die später aufkommenden Maiandachten verdrängten diesen Brauch. Doch immer lag die Kapelle der Gemeinde am Herzen. 1880 wird von einer Renovierung berichtet. Die Bemühungen des in Windberg unvergessenen Norbert Wurm erreichten 1937 wiederum eine Instandsetzung. Damals wurde auf Vermittlung des um die Erforschung der Geschichte unserer Heimat so verdient gewordenen Pater Norbert Backmund die bis dahin mit Sternen bemalte Kuppel von dem Kunstmaler Fabius von Gugel mit einem schönen Fresko geschmückt. Es paßt gut zum barocken Charakter der Kapelle und stellt den Heiligen in der himmlischen Verherrlichung dar.
Nicht mehr sehr gut erhalten sind die vier Eckengemälde. Sie zeigen Ausschnitte aus dem Leben des Heiligen. Dieser trat als Domherr in Prag offen gegen die Lebensweise König Wenzels IV. auf. Er war Beichtvater der Königin, die, wie bereits erwähnt, aus Bayern stammte. Eine Beichte der Königin zeigt das Erste Bild, Auf dem zweiten steht der Domherr vor dem König, der fordert, ihm zu sagen, was die Königin gebeichtet habe. Trotz der Folterungen, die im dritten Bild angedeutet werden, wahrt Nepomuk das Beichtsiegel. Den Leichnam des ermordeten Heiligen zeigt das abschließende Bild in den Wellen der Moldau.
Die Renovierungsarbeiten haben gezeigt, daß den Windbergern die Kapelle noch genauso am Herzen liegt wie ihren Vorfahren, die sich hier zum Gebet versammelten. Hoffentlich achten jetzt die Eltern auf ihre Kinder, damit recht lange die Nepomukkapelle ein Schmuckstück Windberg bleibt.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.10.1963


Josef Eichmeier beerdigt
Hunderdorf.
Groß war die Zahl der Trauergäste, die am Dienstag dem langjährigen Gemeindediener und Gemeinderat Herrn Josef Eichmeier das letzte Geleit gaben. Mehr als 30 Jahre hatte der Verstorbene das Amt eines Gemeindedieners wahrgenommen und war so allen Gemeindebürgern bestens bekannt. Seine langjährige Tätigkeit als Kassier der Krankenkasse Bogen hatte ihn zudem geschäftlich ins Haus geführt und gar mancher wartete gern auf den „Eichmeier“, war er doch ein um einen guten rat oder eine Aufklärung nie verlegen. Vor fünf Jahren erlitt er auf dem Weg einen Schlaganfall und obwohl er sich wieder aufraffet, war seine Kraft doch gebrochen und seit einem Jahr konnte der nimmermüde Mann das Haus nicht mehr verlassen.
H. Pfarrer Ruß sprach bei der Beerdigung den Hinterbliebenen tröstende Worte zu und schilderte in einem kurzen Abriß das arbeitsame Leben des Verstorbenen. Im Auftrage des Gemeinderates legte Bürgermeister Reiner zum Zeichen der Dankbarkeit für die als Gemeindediener und Gemeinderat der Gemeinde geleisteten Dienste einen Kranz nieder. Für die Landkrankenkasse widmete Vorstand Alfons Holzner, mit dem auch Amtsvorstand Well erschienen war, dem treuen Kassier einen Kranz. Für den Veteranenverein und den VdK sprach Vorstand Gaschler die letzten Abschiedsworte und ehrte das verstorbene Mitglied mit einer Kranzspende. Als der Sarg sich ins Grab senkte, intonierte die Kapelle Bugl den Marsch des Regimentes, bei dem Eichmeier 14/18 gedient hatte und ein dreifacher Salut hallte über den Friedhof.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.10.1963


Ältester Windberg 95 Jahre alt
Windberg.
Der älteste Einwohner der Gemeinde Windberg, Herr Johann Haimerl von Gottesberg, feierte am Wochenende seinen 95. Geburtstag. Als erster Gratulant besuchte den Jubilar H. Pfarrer Pater Ephrem. Ein zweiter Gast, auf den sich Herr Haimerl ebenfalls schon lange gefreut hatte, war Bürgermeister Anton Kittenhofer, der die Wünsche der ganzen Gemeinde überbrachte. Wie immer, wenn man den Jubilar besucht, überraschte auch diesmal sein Humor genauso wie sein erstaunliches Gedächtnis. Längere Zeit unterhielt er sich mit dem Bürgermeister, zeigte für alles Interesse, was in der engeren und weiteren Heimat sich ereignet ohne die kleinste Spur irgendwelcher Verbitterung, obwohl er, schon seit einigen Jahren erblindet, das Haus kaum mehr verlassen kann. Wer weiß, mit welchem Eifer er bis ins hohe Alter hinein gearbeitet und geholfen hat, kann ermessen, was dies für ihn bedeutet. Doch ist davon nichts zu spüren, wenn man ihn vor dem Radio sitzen sieht und ihn leise mitsingen hört. Es tut ihm recht leid, wenn Besucher manchmal zu leise sprechen und er von deren Freud und Leid nichts verstehen kann. Spricht man dann mit ihm, ist man jedesmal neu überrascht von seiner großen Anteilnahme und der Güte, die sich in seinen Worten zeigt. Auch wir schließen uns den zahlreichen Gratulanten an und wünschen dem Jubilar noch viele gesegnete Jahre.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.10.1963


Wer baut wann und wo im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 7. bis 11. Oktober 1963 eingereichten Baugesuche
… Hilmer Maria, Irenzfelden, Gde. Windberg, Neubau einer Quellfassung mit Wasserreserve … Schlecht Xaver, Großlintach, Gde. Oberalteich, Anbau eines Schlachthauses mit Wurstküche …
Quelle: Bogener Zeitung, 29.10.1963


Polizeikontrollen
Bogen.
In Steinburg stellte die Polizeistreife einen 15jährigen Mopedfahrer, der ohne Papiere war, an dessen Fahrzeug keine Fußbremse, Glocke und kein Rückspiegel waren. – In Steinburg mußte ebenfalls ein Mann, der ein Krad ohne Hand- und Rücktrittbremse lenkte, zur Anzeige gebracht werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.10.1963


Richtfest der evangelischen Kapelle
Hunderdorf.
Im letzten Schein der Abendsonne versammelte sich am Montag eine kleine Schar Hunderdorfer Gemeindemitglieder, Pfarrer Sommer mit seinem Kirchenvorstand, der Posaunenchor Bogen und die Bauarbeiter, um das Richtfest der evangelischen Kapelle zu feiern. Der Posaunenchor eröffnete die Feier mit dem Coral „Alles ist an Gottes Segen“. Zimmermeister Dilger sprach dann den Richtspruch hoch von der Spitze des Kapellendaches. Nach dem Coral „Lobe den Herren“ dankte Pfarrer Sommer dem planenden Architekten Lichtblau, der aus München gekommen war, sowie dem bauausführenden Architekten Pfeiffer und allen Arbeitern für die saubere und schnelle Arbeit. Pfarrer Sommer sprach die Hoffnung aus, daß der Bau ebenso schnell weiterwachsen und noch in diesem Jahr eingeweiht werden möge. Dann begaben sich die Ehrengäste und Arbeiter in den Gasthof Sandbiller zum Essen. Hier bedankte sich im Namen des Kirchenvorstandes Herr Rohn noch einmal bei den Bauarbeitern, bei der Bauleitung und vor allem bei der Gemeinde Hunderdorf – vertreten durch den Bürgermeister und Gemeindesekretär Höhn – für die bereitwillige Unterstützung des Bauvorhabens, für die sorgfältige Bauausführung und die umsichtige Planung.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.10.1963


Bleiben sechs Gemeinden unter einem Hut?
Wieder ein Schritt weiter bei der Planung des Gemeindeverbindungsweges Bogen – Großlintach – Rammersberg – Buchberg – Uttendorf zur Staatsstraße 2147
Bogen.
Nachdem die Bürgermeister und Gemeindevertreter der Gemeinden Dachsberg, Gaishausen und Mitterfels sich bei der gemeinsamen Streckenbegehung mit nachfolgender Besprechung bereit erklärt hatten, an der Planung und späteren Durchführung des Prokjektes eines Gemeindeverbindungsweges Zwischen Bogen – Großlintach – Rammersberg – Buchberg – Uttendorf zur Staatsstraße 2147 mitzuarbeiten und anteilmäßig sich and en Kosten der Vorplanung zu beteiligen, stand Landrat Hafner noch die Aufgabe bevor, auch die restlichen drei Gemeinden – Bogen, Hunderdorf und Oberalteich – zu dieser Frage zu hören.
So versammelten sich am Dienstag neben den Bürgermeistern der Gemeinden Bogen, Oberalteich und Hunderdorf auch zahlreiche stadt- und Gemeinderäte dieser Gemeinden auf der Anhöhe beim Gasthaus Schlecht in Lintach, um von Landrat Hafner mit einer kurzen Erläuterung über die voraussichtliche Straßenführung und insbesondere über die unbedingte Notwendigkeit dieses Gemeindewegebaues unterrichtet zu werden. Er verhehlte nicht die Schwierigkeiten, die es bei dieser Projektierung und Durchführung zu überwinden gilt: die Erstellung eines Vorprojekts, die Grundstücksverhandlungen, die endgültige Fertigung des Hauptprojekts, die Finanzierung usw. Bei der anschließenden Besprechung im Gastzimmer betonte Landrat Hafner, der von Kreisbaumeister Kraus und Sachreferent Kilger begleitet war, daß man sich heute vor allem über drei Fragen schlüssig werden müsse. Erstens, ob die Gemeinden überhaupt gewillt sind, auszubauen. Zweitens, ob sie gewillt sind, getrennt oder gemeinsam auszubauen. (Getrennt in zwei Gruppen – Bogen, Oberalteich, Hunderdorf und Mitterfels, Gaishausen, Dachsberg – oder alle sechs Gemeinden gemeinsam). Und drittens, wer bei der Vorplanung und endlichen Durchführung des Projekts als federführende Gemeinde fungiert. Hinsichtlich der Kosten konnte Landrat Hafner mitteilen, daß bei einer Straßenbreite von 5,5 m – und das sei hinsichtlich der Entwicklung des Verkehrs und bei weitsichtiger Planung die Mindestbreite – mit 250 000 DM pro Kilometer zu rechnen sei. Bei einer Straßenbreite von 5 m käme die Durchführung um 50 000 – 70 000 DM pro km billiger zu stehen. Die einzelnen Gemeinden seinen an der Baulänge folgendermaßen beteiligt: Bogen mit 1,3 km, Oberalteich mit 2,2 km und Hunderdorf mit ca. 700 m. Das Projekt soll in drei Bauabschnitten bewältigt werden. Er betonte aber ausdrücklich, daß vorerst die Finanzierungsfrage als zweitrangig anzusehen sei. In erster Linie gehe es darum, die Vorprojektierung einzuleiten, damit das Vorhaben überhaupt in die Planung mit aufgenommen werden könne.
In der sich daran anschließenden gründlichen Aussprache betonte Bürgermeister Neueder, daß er für die Stadtgemeinde Bogen hinsichtlich der Beteiligung mit einem „Ja“ antworten könne. Bogen sei bereit, mitzuarbeiten. Allerdings müsse dazu bemerkt werden, daß es bei der Planung der endgültigen Straßenführung bei der Einfahrt nach Bogen noch einige Schwierigkeiten zu überwinden gelte, da der jetzige Übergang über die Bundesbahnlinie (Lintacher Weg) von der Bundesbahn aufgelassen werde und durch Überführung ersetzt werden solle. Man hoffe aber, daß auch diese Frage zur Zufriedenheit gelöst werden könne, um so mehr, als aussichtsreiche Verhandlungen mit der Bundesbahn bereits im Gange seien. Im übrigen sei die Stadt Bogen für den gemeinsamen Ausbau der geplanten Strecke durch alle sechs Gemeinden. Hinsichtlich der Federführung schlug Neueder vor, diejenige Gemeinde damit zu beauftragen, die mit der größten Strecke an dem Projekt beteiligt ist.
Bürgermeister Landstorfer von Oberalteich konnte für seine Gemeinde die Erklärung abgeben, daß auch sie sich an der Vorprojektierung beteiligen werde, allerdings könne er für die Beteiligung an der Durchführung der Planung nur die Zusicherung geben, wenn gewisse Bedingungen erfüllt würden. Auch Oberalteich ist für die Gemeinsame Projektierung durch alle sechs Gemeinden.
Auch der 2. Bürgermeister von Hunderdorf, Härtenberger, gab für Hunderdorf die gleiche Erklärung ab. Hier wird allerdings die endgültige Trassierung entscheiden, ob d. künftige Gemeindeverbindungsweg überhaupt Hunderdorfer Grund und Boden berührt und mit wieviel Metern. Zurzeit ist ja Hunderdorf mit 700 m beteiligt und auch hier sei es noch problematisch, ob sich dieser Grund überhaupt auf der Hunderdorfer Gemarkung befände. Im übrigen wolle Hunderdorf nur mitmachen, wenn die Projektierung und der bau durch alle sechs Gemeinden gemeinsam erfolgen. Den Ausbau in zwei Gruppen mit jeweils drei Gemeinden lehne Hundedorf ab.
Damit hate Landrat Hafner vorerst einmal theoretisch – allerdings auch noch etwas problematisch – die an dem Projekt beteiligten sechs Gemeinden gewissermaßen „unter einen Hut gebracht“. Er gab anschließend die nunmehr festgelegte Weiterentwicklung der Angelegenheit bekannt. Darnach würden nun alle sechs Gemeinden durch Protokoll mit beigelegtem Beschlußentwurf von dem nunmehrigen Stand der Angelegenheit unterrichtet. Der Beschlußentwurf müßte sodann den von Gemeinde- und Stadträten zum Beschluß erhoben werden. Anschließend würde eine nochmalige Sitzung der Gemeindevertreter die federführende Gemeinde bestimmen, die dann den Auftrag an einen Architekten betreff des Vorentwurfs erteilen müsse. Die schwierigste Arbeit sei sodann das Verhandeln mit den Grundstücksbesitzern wegen der Grundabtretung. Sei das alles erledigt, müsse der Hauptentwurf erstellt und die Finanzierungsfrage erledigt werden. Für die eigentlichen Bauarbeiten gebe es einen Zuschuß von 80 Prozent. – Das nächste Wort haben also nunmehr die Gemeinderäte und Stadträte zu sprechen.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.10.1963


Der Gottesacker keine Stätte des Protzens
Die Friedhofsordnung gilt für alle – Falsches Prestigebewußtsein
Hunderdorf.
In den zwei Jahren seines Bestehens hat der neue Friedhof in Hunderdorf schon eine Reihe von Toten aufgenommen und es muß zur Ehre der Hinterbliebenen gesagt werden, daß sich die Grabstätten ihrer Verstorbenen nach besten Kräften errichten und pflegen lassen. Leider aber – das wurde am vergangenen Sonntag durch Pfarrer Ruß und Kooperator bei den Messen verkündet – halten sich nicht alle an die Friedhofsordnung, wie sie seinerzeit unter der Leitung von H. Geistl. Rat Kiermaier von der Kirchenverwaltung aufgestellt wurde. Diese schreibt zunächst einmal vor, daß jede Aufstellung einer Grabstätte der Genehmigung durch die Kirchenverwaltung bedarf. Sie ist berechtigt, Anordnungen zu treffen, die sich bei Grabmälern auf Werkstoffe, Art und Größe der Einfriedung beziehen. Ohne Genehmigung aufgestellte Grabmäler können auf Kosten der Verpflichteten entfernt werden. Grundsätzlich ausgeschaltet sind ausländische Gesteinsarten, bis zum Spiegelglanz polierte Hartgesteine, schwarze oder blendend weiße Gesteine, Glas odr Porzellan, gestanztes oder gepreßtes Blech an Holzkreuzen sowie in Zement aufgesetzter Schmuck.
In gleicher Weise wird auch die Bepflanzung mit bodendeckenden und rasenbildenden Gewächsen namentlich erwähnt und befürwortet. Blumen aus Wachs, Metall, Blech, Glas oder Papier dürfen nicht mehr verwendet werden.
Für die Grabmäler und Einfassungen sind außerdem Höchstmaße vorgeschrieben, die in der Satzung genau ausgesprochen werden. Ein Blick in den neuen Friedhof zeigt nun aber, daß ein großer Teil dieser Vorschriften nicht beachtet wird. Es liegt hier bestimmt nicht so sehr an der Eigenwilligkeit der Verpflichteten, als an der Unkenntnis dieser Bestimmungen. Mancher Ärger und auch allerhand Unkosten könnten erspart bleiben, wenn man sich vorher genügend informieren würde, bevor man ein Grabmal aufstellen läßt. Die Friedhofsordnung sieht dazu vor, daß vorher beim Pfarramt eine Skizze der Grabstätte eingereicht wird und erst dann an die Handwerker der Auftrag erteilt werden kann. Bei einem Besuch des Regierungsoberbaurates wurde festgestellt, daß außerdem eine Reihe von Grabstätten in falscher Richtung aufgestellt werden und nicht mit ihrer Vorderseite zum Eingang ausgerichtet sind. Wie verlautet, muß hier in absehbarer Zeit eine Änderung herbeigeführt werden.
Wird der Friedhof in der bisher üblichen Weise mit Grabmälern bedacht, so wird er bald den ihm zugedachten Charakter eines Waldfriedhofes verlieren. Immer wieder muß man die Feststellung machen, daß durch die Größe und den Glanz der Steine von den Hinterbliebenen ein falsches Prestigebewußtsein auf die Verstorbenen übertragen werden soll. Ohne Gleichmacherei kann man auch hier bei Verwendung heimischer Steine, von Schmiedeeisen und Holz, eine geschmackvolle und würdevolle Grabstätte schaffen, die noch genügend individuelle Gestaltungsmöglichkeiten zulassen.
Auch die Steinmetze haben sich an die Ausführungen der Friedhofsordnung zu halten, da sie ja neben der Beratung auch die Ausführung der Grabmäler innehaben. Die Ordnung schreibt vor, daß Firmen, die gegen die Bestimmungen verstoßen, nicht mehr zur Erstellung von Grabmälern herangezogen werden dürfen. Vielleicht denkt man auch hier daran, daß nicht immer kommerzielle, sondern auch stilistische Momente von Geweicht sind.
Im Hinblick auf die Anlage eines geschmackvollen, seiner Würde entsprechenden Gottesackers, dürften diese Bestimmungen bei allen einsichtigen Pfarrmitgliedern Anklang finden und die Bemühungen des Pfarramtes und der Kirchenverwaltung unterstützen. Diese sind aber auch verpflichtet, für die Einhaltung der Ordnung strikte zu sorgen.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.10.1963


Verdiente Feuerwehrmänner wurden geehrt
Jugend soll am Beispiel der Alten lernen
Steinburg.
Neun Feuerwehrleute wurden vom Chef des Landkreises für ihre Verdienste ausgezeichnet.
Zur Feier erschienen die Ehrengäste MdL Rainer, Landrat Hafner, Dr. Freiherr v. Poschinger-Bray, stellv. Kreisbrandinspektor Mühlbauer, der Gemeinderat Steinburg und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr au vorm Wald mit ihrem Oberkommandanten Schötz sen.
In den Begrüßungsworten drückten Kommandant Solcher und Bürgermeister Berger ihre Freude darüber aus, daß alle erscheinen waren. In einer Ansprache würdigte Landrat Hafner die Verdienste der Freiwilligen Feuerwehren zum Wohle und zum Schutze der Allgemeinheit. Der Brandschaden innerhalb des Landkreises und innerhalb Bayerns würde ohne die Feuerwehren ein Sechsfaches betragen, und so stehen die Feuerwehren an erster Stelle in der Aufbauarbeit unserer Gemeinden. Sie schützen das Geschaffene, fördern die wirtschaftliche Entwicklung und tragen indirekt auch zur Hebung der Finanzkraft bei. Weiter führte der Landrat aus, daß die Jugend am Beispiel der Alten lernen sollte.
850 000 DM wurden in den letzten Jahren von den Gemeinden und vom Landkreis für die Ausrüstung der Feuerwehren aufgebracht und der Landrat appellierte an die Gerätewarte, ih ren Dienst ordentlich auszuführen.
Für 50jährige Mitgliedschaft erhielten Josef Solcher sen. und Josef Naimer sen. das Ehrenzeichen in Gold und bei der Überreichung der Besitzurkunde führte der Landrat aus, daß die zusammengefaßte Dienstzeit ein volles Jahr ausmacht und somit die geehrten ein Jahr lang für die Allgemeinheit gearbeitet haben.
Das Ehrenzeichen in Silber erhielten die Wehrmänner Max Sperl sen., Georg Huber und Xaver Oischinger.
Für 25jährige Dienstzeit wurden Josef Stelzl, Karl Hanner, Josef Bielmeier und Alfons Berger mit dem Kreuz in Bronze ausgezeichnet.
MdL Alois Rainer würdigte ebenfalls die Hilfsbereitschaft und Treue des Jubilars und wünschte ihnen noch viele Jahre Glück und Gesundheit. Die Jungen forderte er auf, in die Fußstapfen dieser Männer einzutreten, damit der Geist des Zusammenhaltens nicht ausstirbt, den wir in unseren Gemeinden benötigen.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.10.1963


Steinburg hat einen Ehrenbürger
Oberforstwart Johann Petzendorfer erster Ehrenbürger der Gemeinde Steinburg
Steinburg.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Gemeinde Steinburg wird der Name eines Ehrenbürgers in der Chronik der Gemeinde eingetragen und zwar in Würdigung seiner Verdienste zum Wohle der Allgemeinheit.
Der Gemeinderat beschloß, Herrn Johann Petzendorfer anläßlich seines 70. Geburtstages den Ehrenbürgerbrief zu überreichen. Damit sollen die Verdienste des Försters an der Gemeinde und seiner Bürger ausgezeichnet werden, ebenso seine vorbildliche Berufsauffassung, Liebe und Treu zur Heimat.
Die Überreichung fand im Zusammenhang mit der Ehrung langjähriger Feuerwehrmitglieder statt, zu der zahlreiche Ehrengäste erscheinen waren, und so wurde ein festlicher und eindrucksvoller Rahmen geschaffen, der durch die Anwesenheit der Bläsergruppe des Jagdverbandes Bogen zusätzlich unterstrichen wurde. Das Signal „Festliche Begrüßung“ leitete den Feierakt ein und Vorstand Johann Schuhbauer, Bogen, sprachherzliche Worte des Glückwunsches und überreichte dem Ehrenbürger und Geburtstagskind im Auftrag des Bayerischen Jagdverbandes den silbernen Bruch.
Anschließend überreichte Landrat Xaver Hafner dem neuen Ehrenbürger die Urkunde und würdigte dessen Verdienste. Der Dienstherr des Ehrenbürgers, Dr. Freiherr A. v. Poschinger-Bray, führte aus, daß nicht immer große taten und umfangreiche Stiftungen für eine Gemeinde der Anlaß sein sollen, das Ehrenbürgerrecht zu verleihen, sondern auch Dienstbereitschaft und treue Pflichterfüllung. Und hier habe der neue Ehrenbürger für alle ein nachahmenswertes Beispiel gegeben. Der Forstmann Petzendorfer hat sein ganzes Leben lang dem Wald und unserer Heimat gedient. Er hat gepflanzt, wo ein Baum gefällt wurde, und hat so für neues Leben im Walde gesorgt. Auch wenn der Wald sein Besitz sei, führte Baron Poschinger aus, so schenke er trotzdem allen seinen Besuchern Freude und Erholung und so sollen auch diese in Dankbarkeit dem Heger und Pfleger danken. Wir wissen gar nicht, was der Wald für uns Menschen bedeutet. Man muß erst dahin kommen, wo er nicht mehr ist. Wie sehnt man sich dort nach einem frischen Grün, aber so weit das Auge reicht, herrscht Öde und Steppe. Wir sollen froh sein, daß es in unserer Heimat noch Wälder gibt. Er ist für sie ein kostbarer Besitz. Aber es gilt auch, den Menschen Petzendorfer zu würdigen. Ein Leben lang hat er in Treue zur Familie seines Dienstherrn gehalten, auch in jener Zeit, wo es nichtmehr üblich, ja gefährlich war. So ist es auch der Charakter des Jubilars wert, daß er geehrt wird.
Zu den weiteren Gratulanten gehörte auch die Schule. Schulleiter Müller überreichte nach einer kurzen Ansprache dem Ehrenbürger ein kleines Geschenk.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.10.1963

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