1954#04-06

Hunderdorf. (Versammlung) Die Mitglieder des Obstbauvereins treffen sich am Samstag um 15 Uhr im Gasthaus Edbauer zu einer wichtigen Aussprache. Es soll vor allem beschlossen werden, ob der Verein selbständig bleiben soll oder ein Zusammenschluß mit dem Obstbauverein Windberg herbeigeführt wird.
Quelle: Bogener Zeitung 02.04.1954


Todesanzeige
Nach Gottes hl. Willen verscheid am Samstag, den 3. 4. 54, nachts ½ 11 Uhr, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Onkel und Pate
Herr Jakob Papp
Austragslandwirt
Kriegsteilnehmer 1914/18
Mitglied der Marian. Männerkongregation

nach längerer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 76 ½ Jahren selig im Herrn.
Gaishausen, Großlintach, Landorf, den 4. 4. 1954
Die tieftrauernden Kinder
und Verwandtschaft
Beerdigung am Dienstag, den 6. 4., in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 05.04.1954


Hunderdorf. (Todesfall) Eine große Zahl von Trauergästen fand sich am Mittwoch auf dem Pfarrfriedhof ein, um dem verstorbenen Jakob Papp, Austrägler von Gaishausen, das letzte Geleit zu geben. Feuerwehrmänner von Gaishausen und Hunderdorf legten ihrem langjährigen Mitglied am Grabe einen Kranz nieder.
Quelle: Bogener Zeitung 07.04.1954


Auch Obstbau erfordert Verstand
Hunderdorf.
Eine ansehnliche Zahl von Mitgliedern und Interessenten fand sich am Sonntag zur Jahreshauptversammlung des Obstbauvereins im Gasthaus Edbauer ein. Schriftführer, Rektor Hösl, berichtete über die Tätigkeit des Vereins im abgelaufenen Jahr.
Zu den dringendsten Problemen der Obstbauern nahm hierauf Vorstand Norbert Wurm, Windberg, Stellung. Der steigende Anspruch der Verbraucherschaft, so führte er aus, macht es unumgänglich notwendig, den Obstbau zu rationalisieren. Neben der besonderen Pflege der Bäume, der Obstbehandlung und der Sortierung ist es vor allem wichtig, durch die Gründung von Genossenschaften den klimatischen Bedingungen entsprechend günstige Obstsorten zu züchten, die Ernte in verkaufsgute Ware zu sondieren und das mindere Obst durch eigene Verwertungsanlagen in Süßmost und Fruchtweine zu verwandeln. Windberg hat bereits vor Jahren damit begonnen, das Obst genossenschaftlich aufzukaufen, zu verwerten und abzusetzen. Der Nutzen für die einzelnen Genossenschaftsmitglieder hat den Erfolg dieses Unternehmens bereist bestätigt. Da in Hunderdorf jedoch in den nächsten Jahren nicht mit dem Bau eines Obstlagerhauses gerechnet werden kann, wäre es vorteilhaft, Obstsammelstellen zu bilden, die gerade in der Erntezeit, dem Bauern die Lagerung und Sortierung des Obstes abnehmen würden.
Kreisfachberater Kilger pflichtete seinem Vorredner nei, wenn er ausführte, daß nur das Angebot von Qualitätsobst den immer schwierigeren Absatz sichern könne. Auch er riet zu einem wirtschaftlichen Zusammenschluß mit Windberg.
Hier schien nun plötzlich die Versammlung vor einem Scheideweg zu stehen, denn es hatte den Eindruck, als wollte man den Verein resignierend „eingehen“ zu lassen. Erfeulicherweise aber fanden sich Leute, die das Steuer wieder fest in die Hände nahmen. So war es nicht zu umgehen, daß die alte Vorstandschaft den Satzungen entsprechend zurücktreten und eine Neuwahl anberaumen mußte. Aus der Neuwahl gingen Franz Neumeier aus Sollach als 1. Georg Gütlhuber, Bauernholz als 2. Vorstand hervor. Schriftführer blieb Rektor Franz Hösl und auch der Kassier Josef Steckler wurde mit dem alten Vertrauen wiederbelohnt. Das Amt des Geschäftsführers fiel auf Lehrer Hermann Maier. Als Beisitzer wurden dem Vorstand Johann Dietl, Lindfeld, Ludwig Hornberger, Hunderdorf, und Xaver Baier, Hofdorf, beigegeben.
Noch im Laufe der Versammlung wurde als vielversprechender Beweis für das Vertrauen in die neue Vereinsführung ein beachtlicher Neuzugang an Mitgliedern verzeichnet. Des weiteren wurde beschlossen, dem wiederernannten Baumwart Kern die Obstpresse zuzuteilen, die für die Mitglieder zu einem geringen Gebührensatz benutzt werden kann.
Quelle: Bogener Zeitung 07.04.1954


Hunderdorf. (Der Film), den die Bayerwaldlichtspiele am Samstag um 20 Uhr im Baiersaal zeigen, heißt „Der Bauernrebell“. Er zeigt den Kampf der österreichischen Freiheitshelden unter Andreas Hofer.
Quelle: Bogener Zeitung 09.04.1954


Hunderdorf. (Todesfall) Nach längerem Leiden verschied am Donnerstag Frau Theres Karmann aus Hofdorf. Sie stand im 77. Lebensjahr.
Quelle: Bogener Zeitung 09.04.1954


Todes-Anzeige
Nach Gottes hl. Willen verscheid am 8. 4. 1954 früh ½ 7 Uhr unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Patin
Frau Theres Karmann
Austrgaslandwirtswitwe von Hofdorf

nach längerer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 77 Jahren selig im Herrn.
Hofdorf, Wallersdorf, Plattling, Schafberg, Bogen, München, den 8. 4. 1954.
In tiefer Trauer:
Xaver, Sohn                                      Kresezenz, Schwiegertochter
Anna                                                  Ludwig
Theres                                                           Georg
Helene                                                           Jakob
Domnia                                              Alois,
Schwiegersöhne
Regine, Töchter
mit Enkelkindern und Verwandten.
Leichengottesdienst am Samstag, den 10. 4. 1954, vorm. 9 Uhr, in der Pfarrkirche in Hunderdorf; anschließend Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung 09.04.1954

Lastzug geriet über Böschung
Hunderdorf.
Neuerlich zeigt in der Nacht zum Freitag s sich wieder, wie schwer es ist, auf der kurvenreichen Strecke Hunderdorf-Bogen den Verkehr mit Langholzfahrzeugen durchzuführen. Gegen 22 Uhr wollte ein aus Bogen kommender Lastzug mit Rundholz die Kurve bei der Schreinerei Hornberger passieren, geriet aber dabei mit dem linken Hinterrad des Anhängers so nahe an den Straßenrand, daß die Böschung nachgab, der Anhänger abrutschte und die etwa 10 Tonnen schwere Last polternd und dröhnend in die Wiese hinabstürzte. Erst nach mehrstündiger Bergungsarbeit, während der der Verkehr erheblich behindert wurde, gelang es, das Fahrzeug wieder auf die Straße zu bringen und die langen Rundhölzer wegzuschaffen. – Glücklicherweise war der Steuersitz auf dem Anhänger nicht bestzt, so daß nur Sachschaden zu verzeichnen war. Dieser Vorfall demonstrierte wieder überzeugend, wie unhaltbar die Straßenverhältnisse für den Verkehr geworden sind, seit so schwere Lastzüge sich zum Produktenwerk in Hunderdorf „durchschlängeln“ müssen.
Quelle: Bogener Zeitung 10.04.1954



Hunderdorf. (Die Gemeinde) gibt bekannt, daß ab sofort bei der Meldung der Arbeitslosen aus den Gemeinden Gaishausen, Steinburg, Windberg und Hunderdorf an den bekannten Meldetagen die Kennkarten mitzubringen sind. Des weiteren wird darauf hingewiesen, daß die Anträge für verbilligten Dieselkraftstoff von allen landwirtschaftlichen Betrieben sofort in der Gemeindekanzlei einzureichen sind.
Quelle: Bogener Zeitung 10.04.1954


Es gibt Obstbäume!
Hunderdorf.
Hauptthema der für Sonntag ins Gasthaus Edbauer einberufenen Sitzung der Ausschußmitglieder im Obstbauverein war die Uebernahme der Obstpresse durch den derzeitigen Baumwart Kern in Lindfeld, sowie die Festsetzung der Pressgebühren. Die Obstpresse wird danach in diesen Tagen von Frau Schötz, die sie wegen Arbeitsüberlastung abgeben will, zu Herrn Kern gebracht, der sie noch vor Eintritt der Obsternte mit einem Motorantrieb versehen will. Die Preßgebühr wurde pro Zentner für Mitglieder auf -.80 DM, für Nichtmitglieder auf 1.30 DM festgesetzt. Des weiteren wurde beschlossen, den 41 Mitgliedern des Obstbauvereines in jedem Jahr einen Baum zukommen zu lassen. Für dieses Jahr wurden bereits 41 einheitliche Apfelbäume besorgt, die von den Mitgliedern bei Geschäfstführer Lehrer Maier ab sofort abgeholt werden können.
Quelle: Bogener Zeitung 14.04.1954


Hunderdorf. (Gifteier!) In der Zeit vom 12. Bis 20. April wird mit Natureiern eine Vergiftung der Raben und Elstern durchgeführt. Die Eier tragen die Aufschrift „Gift“ und sind an den dafür ausgewählten Plätzen liegen zu lassen.
Quelle: Bogener Zeitung 14.04.1954


Hunderdorf. (Beerdigung) Kaum vermochte der Friedhof die große Zahl der Trauergäste zu fassen, die am Samstag der Austragslandwirtswitwe Frau Theres Karmann aus Hofdorf das letzte Geleit gaben. Im Alter von 77 Jahren stehend, hat der Tod die allseits geachtete und beliebte Frau aus dem Kreis ihrer Familie gerissen. Um die Heimgegangene trauern ein Sohn und fünf Töchter.
Quelle: Bogener Zeitung 14.04.1954


Begeisterung über „`s Zigeunermadl“
Windberg.
Der kath. Burschenverein Windberg spielte am Palmsonntag im Jugendheim das Volksstück „Das Geheimnis vom Blutbuchenhof oder `s Zigeunermadl“. Schon von früher her ist die Pfarrjugend wegen ihres guten Spielens beliebt, so war es kein Wunder, daß der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war. Die Spieler taten ohne Ausnahme ihr Bestes. Marja (Maria Heimerl), eine junge Zigeunerin, kommt auf den Hof des vom Zigeunerhaß besessenen Grundnerbauern (Alfons Heimerl) und wird von dessen Frau (Anna Plattetschläger) heimlich aufgenommen, da sie vor ihrem vermeintlichen Vater Boris (Hans Ruster) geflohen ist. So beginnt das Spiel, in dessen Verlauf dann der Sohn des Bauern (Paul Plager) sogar Marja heiraten will. Die heiteren Rollen wurden von Liesl Heller, Georg Krieger, Otto Wanninger und Armin Schmidbauer prächtig gespielt. Im Vorspiel spielten noch Manfred Hiller, Sophie Ring und Linus Wirth mit. Die Spieler sowie den Spielleiter H. H. Pater Siard belohnte reicher Beifall. Der Erlös dient zur Renovierung der Kreuzwegstationen nach Hl. Kreuz. Das Spiel wird am Weißen Sonntag wiederholt.
Quelle: Bogener Zeitung 14.04.1954


Gelehrtenstreit um eine Madonna?
Stammt die Skulptur aus dem 13. Oder 16. Jahrhundert?
Hunderdorf.
Die Osterzeit und der Maienmonat wenden unsere Augen wieder mehr den Ereignissen des religiösen Lebens zu. Es ist vor allem der Mai, der das Mysterium der Gottesmutter in den Vordergrund und in dessen Verlauf die Gläubigen in den Maiandachten das Bild der göttlichen Mutter verehren. Kein Wunder, daß gerade deshalb jetzt die Frage nach der Entstehung einer Madonnenskulptur in Hunderdorf zu einer Lösung drängt.
Seit die Familie Sandbiller in Apoig – und das sind schon Jahrzehnte – Grund und Haus erworben hat, gehört auch eine Madonna, dargestellt mit dem Jesusknaben, zum Familienbesitz. Wurde diese Holzplastik früher schon allein wegen der gerade in Bayern stark vorherrschenden Verehrung der Gottesmutter bewahrt, so gewann das Werk in letzter Zeit noch mehr an Bedeutung, da es nach der vorläufigen Schätzung von Sachverständigen ein außerordentlich wertvoller und alter Kunstgegenstand ist. Wie ein zur Zeit in Windberg weilender Münchener Kunstexperte – übrigens der kunstgeschichtliche Berater des Apostolischen Nuntius in Bayern -, der Restaurierungen im Kloster Windberg und Hl. Kreuz vornimmt, dazu mitteilte, dürfte es sich bei der Madonna um das Werk eines bisher noch unbekannten Meisters etwa aus dem 13. Jahrhundert handeln. Für diese Tatsache sprechen vor allem das vom Alter schin schwer gezeichnete Holz, sowie auch die mehrfachen Uebermalungen der ursprünglichen Farbschicht. Demgegenüber vertreten andere Sachverständige die Ansicht, daß es sich um eine Figur aus dem 16. Jahrhundert, dem Zeitalter des Barock, handelt. Auch diese Theorie läßt sich gut vertreten, ist doch die liebliche Darstellung der Madonna mit dem göttlichen Kinde augenscheinlich kein Werk der geradlinigen und strengen Gotik, sondern mehr die Gestalt der aufgelockerten Barockzeit.
Die Herkunft der Madonna, ihr ehemaliger Standort, ist der Familie Sandbiller noch unbekannt. Die wiederholt angestellte Vermutung, daß sie im Zeitalter der Säkularisation in Privatbesitz übergegangen ist, liegt nahe.
Herr Sandbiller, der schon wiederholt Kunstfreunde und auch Kunstmaler zu Gast hatte, die sich für die Skulptur interessierten, und sie malten, hat alle verlockenden Kaufangebote ausgeschlagen, um die Madonna im Familienbesitz zu erhalten, Vielmehr gedenkt er, sie einer gründlichen Renovierung unterziehen zu lassen, in deren Verlauf vielleicht eine genaue Festlegung des Entstehungsalters möglich ist.
Quelle: Bogener Zeitung 15.04.1954


Windberg. (Zur letzten Ruhe) Im Blütenalter von 24 Jahren verscheid am 13. April im Krankenhaus in München die Landwirtstochter Elisabeth Schötz von Dambach. Am Karsamstag versammelte sich trotz des kalten Schneegestöbers eine große Trauergemeinde auf dem Windberger Friedhof, um der Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. H. H. Pfarrer Ach übergab den Sarg der geweihten Erde und sprach für die Hinterbliebenen Worte des Trostes. Schon mit 13 Jahren war die Verstorbene in Dienst getreten und hatte schnell Vertrauen und Beliebtheit erworben. Zuletzt war sie in Rosenheim in der Käserei Gervais Ch. A. G. beschäftigt, deren Direktion es sich nicht nehmen ließ, bei der Beerdigung anwesend zu sein. Nach kurzer, schwerer Krankheit starb sie an Starrkrampf. Der Kirchenchor Windberg schloß unter Leitung von Pater Subprior mit einem sehr schönen Grablied.   (-wp-)
Quelle: Bogener Zeitung 20.04.1954


Obstbaupionier Hans Naimer 75 Jahre alt
Bogen.
Heute Mittwoch kann einer der größten Obstbaupioniere unserer Heimat, der Naimer-Vater, seinen 75. Geburtstag feiern. Es ist wohl selten einem Menschen vergönnt, nach soviel arbeits- und segensreichen Jahren seinen 75. Geburtstag in solch geistiger und körperlicher Rüstigkeit zu begehen. Sein Leben war ein einziger Arbeitsweg und sowie wir den Naimer-Vater kennen, wird er auch an seinem heutigen Ehrentag erst nach Feierabend Zeit für eine kleine Feier im Kreise seiner Lieben haben. Weit über den Landkreis Bogen hinaus ist er heute noch ein unersetzlicher Obstbauer und Baumschuler, ein Sortenkenner wie kein anderer und ein unermüdlicher Förderer des heimischen Obstbaues. Beim Obstbauverein Neukirchen, der heuer auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblicken kann, ist seit der Gründung der Naimer-Vater Vorstand, wie er auch seit dessen Gründung Mitarbeiter im Kreisverband für Obst- und Gartenbau gewesen ist. Aber auch in seinem eigenen Betrieb legen die so oft bewunderten und von seiner Hand gepflanzten Baumriesen ein Zeugnis für sein segensreiches Wirken ab. Dem Jubilar gelten daher die allerbesten Wünsche des Kreisverbandes, nachdem ihm bereits im vergangenen Herbst vom Bayerischen Kandesverband die goldene Ehrennadel verliehen worden ist. Mögen dem eifrigen und treuen Leser der Heimatzeitung noch viele Jahre erfolgreichen Wirkens in bester Gesundheit bescheiden sein!
Landrat Hafner würdigt die Verdienste des Altersjubilars
Landrat Hafner hat den Altersjubilar Hans Naimer in Langholz, Gemeinde Neukirchen, Post Steinburg, aus Anlaß des Geburtstages ein Schreiben gerichtet, in dem er ihm neben seinem persönlichen Glückwünschen auch die des Landkreises und des Kreisverbandes für Obst- und Gartenbau ausspricht. In den sehr herzlich gehaltenen Schreiben bemerkt Landrat Hafner u. a. folgendes:
„Wenn ich Sie im Anfang meines Schreibens mit „Naimer-Vater“ anredete, so bitte ich Sie, dies als das anzusehen, was es wirklich bedeuten soll: Sie sind der Vater des organisierten Obst- und Gartenbaues im Landkreis Bogen. Nicht nur, daß Sie der Gründer und Vorstand des seit 50 Jahren bestehenden Obst- und Gartenbauvereins Neukirchen sind. Sie haben sich auch sofort zur Verfügung gestellt, als es galt, den Obstbau im Landkreis Bogen zu einem wirtschaftlichen Faktor werden zu lassen, indem sie Mitbegründer des Kreisverbandes für den Obst- und Gartenbau wurden. In rastloser Arbeit haben sie es verstanden, dem Obstbau in unserem Landkreis zu einem Namen zu verhelfen, der weit über die Grenzen des Landes hinausgeht. Die Ihnen vom Bayerischen Landesverband verliehene Ehrennadel legt hiervon deutlich Zeugnis ab. Ihre persönlichen Erfolge aber, die durch die Verleihung der Goldplakette unter 18 Ausstellungsländern in Hamburg anerkannt und ausgezeichnet wurden, setzten Ihrem Wirken die Krone auf, sie sind aber auch zugleich ein Ruhmesblatt in der Geschichte unseres Landkreises; denn sie bewirkten nicht allein ideelle, sondern auch materille Werte. In ideeller Hinsicht war es Ihre Klugheit, Ihr Fachwissen und Ihr väterlicher Herzenstakt, die unserer jungen Generation stetes Vorbild und damit richtungsweisend waren. Durch ihr beispielgebendes und lehrreiches Wirken hatte der Landkreis auf dem Gebiete des Obstbaues große wirtschaftliche Erfolge zu verzeichnen. Möge die junge Generation sich an Ihrer Arbeit und Mühe auch weiterhin ein Beispiel nehmen. …“
Mit dem Wunsche für einen gottgesegneten, schönen Lebensabend schließt Landrat Hafner sein an den „größten Obstbaupionier unserer Heimat“ gerichtetes Glückwunsch- und Dankesschreiben.  (bk)
Quelle: Bogener Zeitung 21.04.1954


Kreuzweg wird renoviert
Windberg.
Vor einem Jahr hatte es sich der Katholische Burschenverein Windberg vorgenommen, die verfallenen Kreuzwegstationen nach Heilig-Kreuz wieder instandzusetzen. Der bekannte akademische Kunstmaler Ammerling in Neukirchen Hl. Bl. übernahm die Anfertigung der vierzehn Bildtafeln, die in die Stationen eingelassen werden. Im Herbst wurden die Stationen bereits gereinigt und ausgebessert. Inzwischen sind nun auch die Kupferplatten mit den herrlichen Gemälden eingetroffen. Kunstmaler Ammerling kommt dieser Tage selbst nach Windberg, um den Einbau zu leiten. Der Kreuzweg führt von Windberg bis nach Heilig-Kreuz und ist bei den vielen Wallfahrern sehr beliebt. Um die Kosten zu decken, spielten die Burschen am Palmsonntag das schöne Volksstück „Das Geheimnis vom Blubuchenhof“. Da es allgemein gefiel, wird das Stück auf vielseitigen Wunsch am „Weißen Sonntag“ wiederholt.
Der Kunstmaler Ammerling genießt während seiner Anwesenheit in Windberg die Gastfreundschaft im Kloster. Von zuständiger Seite wird Wert auf die Feststellung gelegt, daß im Kloster Windberg keinerlei Restaurierungsarbeiten vorgenommen werden, wie in Nummer 60 im Hunderdorfer Bericht „Gelehrtenstreit um eine Madonna“ zu lesen war.  (-wp-)
Quelle: Bogener Zeitung 21.04.1954


Steinburg. (Eisenbahnerball) Am Samstag, 1. Mai, findet im Gasthaus Karl Solcher, Bahnhof-Steinburg, eine große Maitanzfeier der Belegschaft der Bm. Bogen statt. Näheres wird in der nächsten Woche durch Inserat bekanntgegeben.
Quelle: Bogener Zeitung 21.04.1954


Hunderdorf. (Kino) Am Samstag um 20.00 Uhr teigen die B.W.-Lichtspiele im Gasthaus Baier den Gebirgsfilm „Der Sohn der weißen Berge“; die Hauptrolle spielt Luis Trenker.
Quelle: Bogener Zeitung 23.04.1954


Hunderdorf. (Neue Anschlagtafeln) In diesen Tagen wurden auf Veranlassung der Gemeindeverwaltung im Ortsbereich drei große Anschlagtafeln aufgestellt. Das „wilde“ Plakatieren ist verboten, bei beabsichtigtem Anschlag ist die Gemeinde zu verständigen. Die Anschlagtafeln befinden sich gegenüber der Gastwirtschaft Edbauer und neben den Gemischtwarengeschäften Elbinger und Steckler.
Quelle: Bogener Zeitung 23.04.1954


Pater Norbert in Windberg
Windberg.
Der bekannte Historiker Pater Norbert Backmund ist für einige Wochen nach Windberg zurückgekehrt. Bekannt geworden ist Pater Norbert durch sein in mühsamer Kleinarbeit entstandenes Werk „Monasticon Praemonstratense“. Die zwei dicken Bände dieses bedeutenden Werkes bringen Licht in das Dunkel, das bisher selbst für Kirchengeschichtler über dem Prämonstratenser lag. Mit wissenschaftlicher Genauigkeit durchforschte Pater Norbert die Klöster, in vielen Ländern besuchte er die Bibliotheken, um seine Angaben an Hand der Urkunden und alten Schriften zu belegen. Diese außergewöhnliche wissenschaftliche Leistung ist schon jetzt voll anerkannt worden. Besonders anerkennenswert ist, daß Pater Norbert sein Werk in lateinischer Sprache geschrieben hat, wodurch es in der ganzen Welt Verbreitung finden kann. Der Wissenschaftler arbeitet jetzt an der Vollendung des zweiten Bandes; der erste Band ist vor einiger Zeit erschienen. Das Werk wird in der Attenkoferschen Kunst- und Buchdruckerei, Straubing gedruckt.  (-wp-)
Quelle: Bogener Zeitung 23.04.1954


Landkreis bekommt erstes Obstlagerhaus
Windberg.
Am Eingang des Ortes ist ein neues Lagerhaus im Entstehen. Es wird vom Raiffeisenverein Windberg erstellt und soll vor allem als Obstlagerhaus Verwendung finden. In dem kurzen Zeitraum von 14 Tagen wurden bereits der Keller und das Obergeschoß erstellt. Das Gebäude wird 9 m breit und 25 m lang. Der Keller umfaßt drei geräumige Lagerräume; für das Erdgeschoß ist eine große Lagerhalle vorgesehen. Ferner sollen hier die Kelteranlagen untergebracht werden. Die Maurer des Bauleiters Rupert Feldmeier werden noch verstärkt durch freiwillige Hilfskräfte aus der Umgebung. Nach Fertigstellung wird dieses Lager nicht nur zur Einlagerung des Obstes dienen, es wird auch als Sammelstelle den Obstabsatz wesentlich erleichtern helfen. Es ist ein Verdienst des Raiffeisenvereins Windberg und vor allem seines Vorstandes Wurm, daß durch dieses Lagerhaus der Obstbau eine neue Stütze findet. Am treffendsten charakterisierte wohl Kreisfachberater Kilger anläßlich einer Versammlung des Obstbauvereins und der Raiffeisengenossenschaft in Windberg die Bedeutung dieses Baues, als er sagte: „Wir bauen das Lagerhaus nicht, um große Gewinne zu erzielen, sondern damit überhaupt noch eine Möglichkeit für den Absatz des Obstes besteht.“
Quelle: Bogener Zeitung 01.05.1954


Windberg. (Heiraten wollen) der Landwirt Johann Kraus aus Irenzfelden und die Landwirtstochter Emma Schindlmeier aus Irenzfelden. Die Trauung findet am Montag, 10. Mai, in der Pfarrkirche zu Windberg, die weltliche Feier im Gasthaus Hilmer in Irenzfelden statt.
Quelle: Bogener Zeitung 01.05.1954


Windberg. (Hundeschau) Am Montag, 3. Mai, findet in Windberg die Hundeschau mit Einhebung der Hundeabgabe statt. Beginn 14 Uhr. Die Abgabe wurde auf 5 DM für den ersten und zweiten Hund festgesetzt. Jeder über drei Monate alte Hund muß vorgeführt werden.   (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 01.05.1954


Windberg. (Die Schutzimpfung) ist am Dienstag, 4. Mai, im Schulhaus, Beginn 10 Uhr.   (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 01.05.1954


Windberg. (Terminänderung) Die Wohlfahrtsunterstützung wird am Mittwoch, 5. Mai, bei Kassier Kittenhofer ausgezahlt. Dabei ist zu beachten, daß die Auszahlung nur mehr von 12 bis 13 Uhr erfolgt. Diese Regelung wird auch bei allen folgenden Auszahlungen beibehalten.   (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 01.05.1954


Endlich Ortsbeleuchtung
Hunderdorf.
„Was lange währt, wird endlich gut.“ Dieses Motto kann man getrost den Verhandlungen der Gemeinde mit der OBAG zugrunde legen; ziehen sich die Besprechungen doch schon über ein Jahr hin. Nun ist es endlich so weit. Seit Anfang dieser Woche sind Elektriker der Ueberlandwerke damit beschäftigt, die Leuchtkörper an den Häusern, bzw. an neu errichteten Masten festzumachen. Bisher wurde bei der Gastwirtschaft Sandbiller in Apoig, bei Kaufhaus Sträußl, Tankstelle Elbinger vor der Gastwirtschaft Baier, bei Klein in Thananger und bei Bahnüberfahrt Härtenberger je ein Leuchtkörper installiert. Es ist nur zu hoffen, daß das seinerzeit von der Baugenossenschaft geplante Vorhaben, auch in der Siedlung eine Beleuchtung anzubringen, bald durchgeführt wird.
Quelle: Bogener Zeitung 03.05.1954


Windberg. (Zuzug) Dieser Tage zog die Familie Noack aus Oberwaxenberg, Gemeinde Neukirchen, nach Windberg. Sie bewohnt jetzt die Wohnung, die nach dem Wegzug der Familie Wollne frei geworden ist.
Quelle: Bogener Zeitung 03.05.1954


Es wurde Licht
Hunderdorf.
Zum ersten Mal in der Geschichte von Hunderdorf erstrahlten am Dienstag 6 Leuchtkörper im Orstbereich und gaben dem Dorf ein geradezu festliches Aussehen. Die wichtigsten Punkte der kurvenreichen Ortsdurchfahrt und auch der Bahnhof sind mit Licht bedacht worden. Jedoch recht unangenehm fällt auf, daß der ca. 500 m langen Orststraße Hunderdorf-Apoig tiefes Dunkelherrscht. Hier fehlt die ursprünglich bei der Schreinerei Meier vorgesehene Lampe. Weit mehr noch empfindet man das Fehlen einer Lampe am Bahnübergang in dessen unmittelbarer Nähe sich auch die Zufahrtstraße zur Siedlung befindet.
Quelle: Bogener Zeitung 07.05.1954


Windberg. (Patrozinium in Heilig-Kreuz) Am Sonntag Kreuzauffindung ist für das Wallfahrtskirchlein Hl. Kreuz Patroziniumsfest. Um 7 Uhr Beichtgelegenheit, 7.30 Uhr Gemeinschaftsmesse der Jugend, 9 Uhr Predigt und Hochamt, anschließend bleibt das Allerheiligste ausgesetzt. Am Nachmittag ist um 2.30 Uhr eine feierliche Kreuzfeier mit Predigt und Prozession. Als Prediger wird H. H. Präses Michael Feil zu den Wallfahrern sprechen.   (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 07.05.1954


Hunderdorf. (Beerdigung) Am Samstag fand hier die Beerdigung der Frau Anna Pleyer aus Hoch statt. Die Tote stammte aus Heinrichgrün (Sudetenland) und hatte sich im Juli v. Js. Ein kleines Häuschen in Hoch erworben. H. H. Kooperator Gschößl übergab ihre sterblichen Rest é der geweihten Erde und gedachte ihrer in einem ehrenden Nachruf. Um sie trauert der Gatte mit zwei Söhnen. Sie war am Donnerstag verschieden.
Quelle: Bogener Zeitung 12.05.1954


Haimerl Burschenvorstand
Windberg.
Am Sonntag abend versammelte sich der Katholische Burschenverein im Jugendheim Windberg zu seiner Generalversammlung. H. H. Pater Siard begrüßte als Präses die zahlreich erschienenen Mitglieder. Alfons Haimerl gab den Jahresbericht und den Kassenbericht und wurde dann als Kassier entlastet. Als wichtigster Punkt stand die Neuwahl des Vorstands auf dem Programm. Der bisherige Vorstand Johann Kraus, der in so vorbildlicher Weise lange Jahre den Verein geleitet hatte, verheiratete sich nämlich am Montag. Sein besonderes Verdienst in der Zeit seiner Vorstandschaft war es u. a., daß die Burschen für die Wallfahrtskirche Heilig-Kreuz eine Glocke stifteten, die Kreuzwegstationen wieder instandsetzen ließen und mit prächtigen Gemälden ausstatteten. Ohne daß ein bestimmter Wahlvorschlag gemacht worden war, wurde Alfons Haimerl einstimmig zum neuen Vorstand gewählt. Da dadurch die Stelle des Kassiers frei wurde, wurde Josef Plager einstimmig zum Kassier gewählt. Der neue Vorstand dankte dann im Namen aller Johann Kraus für seine aufopfernde Tätigkeit. Auch Präses Pater Siard dankte ihm in herzlichen Worten.   (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 12.05.1954


Viele Pilger in Heilig Kreuz
Windberg.
Am Sonntag „Kreuzauffindung“ war im Wallfahrtskirchlein Heilig-Kreuz das Patroziniumsfest. Dank des günstigen Wetters hatten sich sehr viele Pilger eingefunden. Deshalb mußten die Predigten im Freien vor der Kirche gehalten werden. Der Präses der Marianischen Männerkongregation Straubing, H. H. Michael Feil, sprach über die Bedeutung der Marienverehrung in unseren Tagen. Am Nachmittag bewegte sich eine riesige Prozession um den Berg, an der sich auch viele Vereine beteiligten. Den Abschluß der Festlichkeiten bildete eine Kreuzfeier am Fuße der Kapelle.   (wp)
Quelle: Bogener Zeitung 12.05.1954


Steinburg. (Beginn des Lehrgangs für „Häusliche Krankenpflege“) Heute Mittwoch um 20 Uhr beginnt in der Gastwirtschaft Berger der Lehrgang für „Häusliche Krankenpflege“. Der Kurs ist außerordentlich interessant und kostenlos. Einige Teilnehmer werden noch aufgenommen. Näheres bei Frau Maria Berger, Steinburg.
Quelle: Bogener Zeitung 12.05.1954


Neues Feuerhaus für Steinburg
Steinburg.
Der Gemeinderat beschloß in seiner letzten Sitzung, in Kürze mit dem Bau eines neuen Feuerhauses zu beginnen. Die Baupläne wurden bereits dem Kreisbauamt zugeleitet. Das Gebäude erfordert einen Kostenaufwand von rund 8000 DM, wovon 25 Prozent durch den Staatszuschuß gedeckt werden. Das neue Feuerhaus wird in Wegern, unmittelbar an der Straße und etwa 50 Meter vor der Perlbachbrücke errichtet werden. Es soll noch in diesem Jahr seiner Bestimmung übergeben werden. – Die Feuerschutzabgabe wurde wie im Vorjahr auf 6 DM festgesetzt. Als Hundesteuer wird ebenfalls ein Betrag von 6 DM pro Tier erhoben. Zum Schluß der Sitzung genehmigte der Gemeinderat mehrere Baupläne.
Quelle: Bogener Zeitung 14.05.1954


Wasserleitungsbau geplant
Au vorm Wald.
Ein langjähriges Problem der Ortschaft, die Schaffung einer ausreichenden und hygienisch einwandfreien Wasserversorgung, scheint nun seiner positiven Lösung entgegenzugehen. Eine Anzahl Anwesenbesitzer trägt sich mit der Absicht, einen Wasserbeschaffungsverband ins Leben zu rufen und eine Wasserleitung zu bauen. Nachdem bereits in Brandstatt drei Quellen angekauft wurden, hat sich das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf auch zur Ausarbeitung der Baupläne und Weiterleitung an das Landesamt für Wasserversorgung bereit erklärt. Für den Anschluß kämen etwa 15 bis 20 Anwesen in Frage. Die entsprechenden Verhandlungen sind noch im Gange.
Quelle: Bogener Zeitung 15.05.1954


Pfarrei Hunderdorf holte ihre größte Glocke
Hunderdorf.
Trotz des scharfen Nordwestwindes und der empfindlichen Kälte hatten es sich am Mittwoch gegen Mittag die Gemeindevertreter, Lehrkräfte, Schulkinder und Einwohner von Hunderdorf nicht nehmen lassen, mit den Ortsgeistlichen H. H. Dekan Kiermeier und H. H. Kooperator Gschößl auf das Eintreffen der „großen“ Glocke zu warten. Die reich mit Tannengrün  verzierte Zugmaschine des Bauern Ludwig Hornberger brachte die schwere Glocke aus Straubing von der Gießerei Gugg.
Schon vor der Ortschaft formierte sich ein langer Zug, der dem Fahrzeug mit der festlich geschmückten ehernen Last unter Vorantritt der Schulkinder und Reiter das Geleit bis zum Kirchplatz gab. Dort eröffnete der Kirchenchor mit dem Lief „Lobsinget und preiset den Herrn“ die Glockenweihe. Schulkinder brachten in einem Chorspruch die hohe Bestimmung der Glocke zum Ausdruck. Dekan Kiermeier wies in seiner kurzen Ansprache darauf hin, daß es der Pfarrei Hunderdorf in kurzer Zeit gelungen sei, neben dem Umbau der Orgel durch die eingegangenen Spenden, für die er allen dankte, auch die Anschaffung der letzten Glocke zu vollbringen. Nach dem Kriege waren durch die Requirierung des Geläutes fast alle Glockenstühle verwaist. Nur die Totenglocke, die 301 Jahre alt ist, hatte diese Zeit überlebt. Aber schon im Jahre 1948 wurden drei weitere Glocken angeschafft und seit dieser Zeit fehlte nur mehr die Baßglocke. Nun ist auch dieser Glockenstuhl wieder besetzt. Zur Ehre Gottes und zum Segen der Pfarrei soll die Glocke nun vom Turm erschallen.
Nach der Weihe begannen die Arbeiten zum Aufzug der Glocke, die unter der Leitung des Glockengießers, Meister Gugg, vorgenommen wurden. Wie Herr Gugg dabei verlauten ließ, hatte  es gerade mit den Baßglocken für Hunderdorf eine besondere Bewandtnis. Schon die Vorgängerin dieser Glocke, die damals noch auf dem Turm der alten Kirche – im jetzigen Friedhof – aufgezogen wurde, war das Gesellenstück von Herrn Gugg senior. Auch jetzt wurde die Hunderdorfer Glocke wieder ein Gesellenstück und zwar für den Sohn. Mit berechtigtem Stolz erzählte er, daß beim Guß so gut gearbeitet wurde, daß die Prüfung haargenau den Ton ergab, den die Glocke erhalten sollte.  Der Aufzug der 48 Ztr. Schweren Glocke, den viele Augenpaare gespannt verfolgten, vollzog sich reibungslos; auch der fast zwei Ztr. Schwere Schwengel gelangte sicher in die Turmstube. Schon in den nächsten Tagen wird sich nach Beendigung der Montagearbeiten der mächtige Baß der ehernen Tönerin mit dem wuchtigen b in das c, d, f und g ihrer Gefährtinnen mischen.
Quelle: Bogener Zeitung 21.05.1954

Dazu ist noch zu sagen, daß die Glocke bereits im Dezember vorigen Jahres kommen sollte. Leider missglückte damals der Guß und so war die Glockenweihe auf Ostern festgesetzt. Da aber hier Gugg aus Straubing beim 2. Guß besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriff, um den Guß nicht wieder missglückten zu lassen, zögerte sich die Ankunft der Glocke bis zum heutigen Tage hinaus.
Anmerkung in der Kirchenchronik der Pfarrei Hunderdorf


Obstlagerhaus wird geweiht
Windberg.
Am Samstag, 22 Mai, findet die Einweihung und Hebefeier am Obstlagerhaus Windberg statt. Vorgesehen ist hierbei folgendes Programm: 15.30 Uhr Einweihung des Lagerhauses; Richtspruch des Baumeisters. 16.00 Uhr Mahl der Bauleute; zugleich besichtigen die Festgäste das neue Lagerhaus. Um 16.30 Uhr sind Referate von Landrat Hafner, Direktor Jungnickl-Regensburg, Kreisfachberater Kilger und Bezirksrevisor Fritz Krug. Um 17.30 Uhr ist dann eine gesellige Unterhaltung mit Gstanzlsingen und Liedern. Die musikalische Umrahmung bietet die Kapelle Bugl. Die Feier wird in der neuen Lagerhalle abgehalten.    (-wp-)
Quelle: Bogener Zeitung 21.05.1954


Sportfest der Jugend geplant
Windberg
. Die Vorstandschaft des Kreisjugendringes traf sich dieser Tage im Jugendheim Bogen zu einer Besorechung. Der Vorsitzende, H. H. Pater Siard-Windberg begrüßte die erschienenen Mitglieder. Zuerst beschäftigte man sich mit der Zuteilung der Mittel, die aus dem 5. Bundesjugendplan zur Verfügung stehen. Weiterhin wurde beschlossen, dieses Jahr ein Jugendsportfest zu veranstalten. Es soll im Rahmen des Volksfestes durchgeführt werden und ein umfassendes Programm zeigen. Im Jugendheim Windberg sind für den Winter wieder zwei Jugendleiterlehrgänge vorgesehen, und zwar ein Grund- und eine Aufbaulehrgang. Alle diese Beschlüsse bedürfen noch der Billigung des Hauptausschusses des Bundesjugendringes, dem sie zugeleitet wurden.   (-wp-)
Quelle: Bogener Zeitung 21.05.1954


Windberg. (Die Bayerwaldlichtspiele) zeigen am Freitag im Jugendheim Windberg den Heimatfilm „Gottesmühlen“ nach dem bekannten Volksstück „Steinbruch“ mit Maria Schell, Heinrich Gretler u. a.   (-wp-)
Quelle: Bogener Zeitung 21.05.1954


Wirtschaftswege ausgebessert
Hunderdorf
. Es sind einige zehntausend Meter an Wirtschaftswegen, welche die Gemeinde Hunderdorf zu unterhalten hat. Daß dabei das nicht gerade pralle Gemeindesäckel schwer in Mitleidenschaft gezogen würde, wollte man all diese Wege nur auf Kosten des Gemeindehaushaltes instand halten, läßt sich denken. Es war eine glückliche Lösung, die die Gemeinde dabei beschritt, wenn sie auf eigene Kosten das Baumaterial anfuhr und im übrigen die Angrenzer der Gemeindewege verpflichtete, Handdienste zu leisten. Auf diese Weise konnten in diesen Tagen wieder die Straßen von Stetten nach Lintach und vom Anwesen Beck bis zu Mautner in Hunderdorf hergerichtet werden. Das Reststück der Lintacher Straße soll ebenfalls noch ausgebessert werden.
Quelle: Bogener Zeitung 22.05.1954


Erstes Obstlagerhaus im Kreis eingeweiht
Windberg.
Das erste Obstlagerhaus i. Landkreis Bogen wurde am Samstag, 22. Mai, bei schönem Frühlingswetter in Windberg eingeweiht. H. H. Pfarrer Ach gab dem Haus die kirchliche Weihe. Dann sprach Zimmermeister Johann Schmidbauer vom First des baues aus den humorvollen Richtspruch. Die Bauleute versammelten sich nun zum Festmahl in der neuen Lagerhalle; während dessen besichtigten die Gäste den gut gelungenen Bau. Anschließend ergriff Bank-Vorstand Braun aus Regensburg das Wort. Er nannte dieses Werk einen Erfolg des Genossenschaftsgeistes u. sprach der Windberger Raiffeisengenossenschaft für dieses Werk seine volle Anerkennung aus. Die besten Wünsche des Landkreises überbrachte Landrat Hafner. Er befaßte sich anschaulich mit der Geschichte dieses Obstlagerhauses und würdigte dabei vor allem die Verdienste des Vorstandes Georg Schranz und des Kassiers Norbert Wurm. Dem Raiffeisenverein Windberg und allen Beteiligten sprach er seinen herzlichsten Dank aus. Bezirksrevisor Krug aus Straubing nannte die Windberger Genossenschaft eine der besten und würdigte das große Verständnis, das dieses Vorhaben bei allen Mitgliedern gefunden habe. Seiner Bewunderung und Hochachtung gab auch Kreisfachberater Kilger Ausdruck. Dieser Bau zeige den weiten Weg zwischen der Idee und deren Verwirklichung. Wenn auch das Lagerhaus gebaut sei, stünden noch manche schwierige Aufgaben bevor und es sei noch kein Grund zu falschen Hoffnungen gegeben, Im Namen des Vorstandes dankte der Vorstand des Obstbauvereins Norbert Wurm allen Beteiligten, die dann jeweils mit Gstanzln und lustigen Liedern bedacht wurden. Zum Abschluß hob noch Verwalter Zirngibl den Wert des genossenschaftlichen Zusammenstehens hervor und wünschte dem Windberger Verein für weiterhin alles Gute.
Es folgte der gesellige Teil, den vor allem Alfons Haimerl sowie Herr Kilger prächtig gestalteten. Die musikalische Umrahmung gab die Kapelle Bugl.
Mit diesem Obstlagerhaus ist eine wichtige Sammelstelle für den Obstabsatz aus der ganzen Umgebung geschaffen worden. Es wird auch zur Obsteinlagerung dienen. Um es das ganze Jahr voll auszulasten, wird auch die moderne Obstkelterei in ihm untergebracht. Es ist das unumstrittene Verdienst des Vorstandes Georg Schranz und all der anderen freiwilligen Helfer, daß in diesem Bau ein Werk geschaffen wurde, das dem ganzen Kreis zugute kommen wird.   (-wp-)
Quelle: Bogener Zeitung 24.05.1954


Im Produktenwerk brannte der Spänebunker
Vorbildlicher Einsatz der Feierwehren verhindert Großbrand
Hunderdorf. Die Aufregung in Hunderdorf war sehr groß, als am Montag um 16 Uhr die Werkssirene der „Nolte-Möbel“ einen Brand im Werk verkündete. Obwohl sich die Blicke aller sofort der Anlage zuwendeten, konnte man dort keine Anzeichen für einen Brand feststellen. Aus der Nähe betrachtet aber glich das Werk einem aufgescheuchten Ameisenhaufen. Aus den Entlüftungsschächten des erst im Vorjahr erbauten riesigen Kesselhauses, in dem sich auch der Spänebunker befindet, zogen gelbliche Rauchschwaden.

Männer der Werksfeuerwehr waren bereits dabei, das Wasser aus dem Hydranten mit zwei Schläuchen vom Dache aus ins Innere des Bunkers zu leiten. Bald erwies sich jedoch, daß der Druck nicht ausreichend war, um die Gefahr zu bannen. Gerade rechtzeitig trafen mit lobenswerter Schnelligkeit die Wehren aus Hunderdorf, Steinburg, Mitterfels, Au v. Wald, Gaishausen, Bogen, Windberg und Neukirchen ein, um durch den Einsatz von fünf Verstärkerspritzen genügend Wasser aus dem ca. 480 m entfernten Bogenbach herbeizuschaffen, so daß die Löscharbeiten unter Leitung des Kreisbrandinspektors Baier, Bogen, bald Erfolg zeigten. Als auch noch drei Löschzüge der Stadtfeuerwehr Straubing und die Flughafenfeuerwehr eintrafen, konnte man mit der restlosen Eindämmung des Brandherdes rechnen.
Wie wir von der Werksleitung erfuhren, ist die Ursache des Brandes noch nicht bekannt. Möglicherweise entstand das Feuer durch Funkenflug. Nur dem rechtzeitigen Erkennen durch den diensttuenden Heizer und dem schnellen Eingreifen der Wehren war es zu verdanken, daß ein Ausbrennen des Bunkers oder eine Explosion verhindert werden konnte. Erst im Laufe der Nacht zum Dienstag wurde durch die Entleerung des großen Spänesammlers endgültig das Feuer gelöscht. Die Brandwache wurde von der FFFW Au v. Wald geleistet.
Mit besonderer Genugtuung sprachen sich der Betriebsleiter des Werkes, Herr Schäfer, sowie Kreisbrandinspektor Baier über den erstaunlich schnellen Einsatz der Wehren aus, von deren Eingreifen letztlich die Verhinderung eines größeren Brandes mit unabsehbaren Folgen für das Werk abhing.
Quelle: Bogener Zeitung 26.05.1954


Frühlingskonzert des Gesangsvereins
Hunderdorf.
Es bedeutet für Hunderdorf immer ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges, wenn die Liedertafel mit einer Aufführung an die Oeffentlichkeit tritt. Wie beliebt diese Veranstaltungen bei der Bevölkerung sind, beweist der überaus gute Besuch und auch der Wunsch an den Verein um regelmäßige Veranstaltungen. Auch in diesen Wochen war der Gesangverein eifrig bei der Arbeit, das für morgen Christi Himmelfahrt angesetzte Programm bis ins Kleinste durchzugestalten. Im 1. Teil des Abends wird der gemischte Chor Frühlingslieder von Schuhmann und Mozart zum Vortrag bringen, während der zweite Teil den heiteren Tanz- und Volksliedern gewidmet ist. Auch diesmal ist es wieder gelungen, ein kleines Orchester zusammenzustellen, das den Abend mit Märschen und Charakterstücken umrahmen wird. Der rührigen Vereinsleitung, vor allem dem Liedermeister Rektor Hösl ist es zu verdanken, daß einige Gäste zur Teilnahme gewonnen werden konnten. Tenor Schmalhofer wird Schubertlieder und zwei Arien aus „Rigoletto“ von Verdi zum Besten geben. Besonders gespannt darf man sein auf ein Duett (Frau Weber – Herr Schmalhofer) aus der Operette „Der Vogelhändler“. Ein weiterer Genuß des Abends verspricht der Walzer in A-Dur, vorgetragen von Herrn Weber (Violine) zu werden. Mit dem Programm, das auf heitere und beschwingte Weisen abgestimmt ist, hofft der Gesangverein auch diesmal sein Publikum in geeigneter Weise anzusprechen. Bereits am Nachmittag, bei der Generalprobe, ist die Jugend eingeladen. Die Veranstaltung für die Erwachsenen beginnt um 20 Uhr im Saal des Gasthauses Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung 26.05.1954


Jugendtreffen fällt aus
Windberg.
Das Jugendtreffen auf dem Schopf bei Kostenz, bei dem sich alle Jahre am Fest Christi Himmelfahrt die kath. Jugend des Kreises zur Erinnerung an die Errichtung des Gipfelkreuzes durch die kath. Jugend Windbergs traf, fällt heuer aus. Maßgebend hierfür war der zeitlich geringe Abstand zum Jugendtreffen am 1. Mai auf dem Bogenberg und ferner die Tatsache, daß morgen ebenfalls das Jugendtreffen in Heilbrunn stattfindet.   (-wp-)
Quelle: Bogener Zeitung 26.05.1954


Windberg. (Neue Gesellen) Armin Schmiedbauer legte die Prüfung im Maurerhandwerk nach einer Lehrzeit bei der Firma Schuhbauer ab. Auch Alfons Hundshammer legte die Gesellenprüfung im Maurerhandwerk ab. Lehrmeister war die Firma Ruppert Feldmeier. Den Gesellen alles Gute!   (-wp-)
Quelle: Bogener Zeitung 26.05.1954


Uraufführung beim Frühlingskonzert
Hunderdorf.
Wenn man glaubt, daß die Leistungsfähigkeit eines Gesangvereins ausschließlich von einer großzügigen Auswahl des Stimmenmaterials und der Orchestermitglieder, wie sie sich in größeren Orten bietet, abhängig ist, so mußte man beim Frühlingskonzert des Gesangsvereins Hunderdorf erfahren, daß eine geschickte Programmzusammenstellung, Fleiß und Disziplin des Chores und die Hand eines geeignetes „spiritus rector“ auch Erstaunliches zu leisten vermögen. Schon die Eröffnung des Abends, die dem kleinen Streichorchester oblag, und zwei vom Gemischten Chor vorgetragene Lieder schafften jene heitere und angenehme Stimmung, die den weiteren Verlauf der Veranstaltung kennzeichnete. Einen ersten Höhepunkt brachten zwei Lieder, vorgetragen von Herrn Schmalhofer, der mit seinem wohlklingenden Tenor die Zuhörer begeisterte. Nicht minder angenehm überraschte Frau Weber (Sopran) und besondere Anerkennung gebührt auch dem Chor, den Rektor Hösl als Dirigent wie ein volltönendes Instrument leitete. Alles zeugte von beachtlichem Niveau.
Eine Programmänderung brachte die Zuhörer auch noch in den Genuß einer Erstaufführung, die besonders reizvoll gelang, da der junge Komponist Hebauer feinsinnig zu seinem „Ständchen“ und dem Walzerlied „Sehnsucht“ für den Tenor Schmalhofer am Klavier interpretierte. Herzlicher Beifall belohnte die beiden Gäste. Beifall gab es nach einem Duett für Frau Weber und Herrn Schmalhofer und stürmisch verlangte am „da Capo“. Ebenso erging es Herrn Weber, der mit meisterlichem Vortrag des Walzers in A-Dur von Johannes Brahms einen künstlerischen Höhepunkt des Abends herbeiführte. Als Chor und Orchester mit dem Walzer „Sirenzauber“ das Konzert beendet hatten, konnte man der Leitung des Gesangvereins für den gelungenen Abend nur gratulieren.
Quelle: Bogener Zeitung 29.05.1954


Einmal im Jahr
Steinburg.
Einmal im Jahr tritt unsere liebe alte Schloßkapelle, die in ihrem so liebevoll restaurierten Zustand mit ihren trotzigen romanischen Pfeilern und Gewölben wunderbar fröhlich und anmutig wirkt, in die Reihe der 40 Predigtstationen, die das Evangelisch-Lutherische Pfarramt von Straubing aus Sonntag für Sonntag versorgt. Alle Jahre nur einmal. Aber für die evangelischen Bewohner Steinburgs ist es immer ein besonderer Freuden- und Ehrentag, wenn die Glaubensbrüder und -schwestern aus der Umgegend hier zusammenströmen. So war das Kirchlein an diesem Himmelfahrtstage übervoll von einer Gemeinde, die gekommen war, das Fest zu feiern, das, wie Kirchenrat Rohn in seiner Predigt sagte, zu den schönsten im ganzen Jahr gehört. Diesmal aber erhielt es zuletzt ganz unerwartet noch eine besondere Note. Nach dem Gottesdienst sprach sich herum, daß der Feiertag zugleich Kirchenrat Rohns 55. Geburtstag war. Es gelang gerade noch, etwa die Hälfte der nach Hause Enteilenden zurückzuholen, und es geschah ganz impulsiv, daß sich alle unten im Schloßhof im Halbkreis aufstellten und dem die Treppe herabsteigenden Pfarrherrn den gewaltigsten Lob- und Dankchoral der evangelischen Kirche entgegensangen: „Lobe den Herren, den mächtigsten König der Ehren!“ Der Dank an den Herrn des Himmels für den soeben erlebten erhebenden Gottesdienst klang zusammen mit der Verehrungfür den auch aus der Ferne um seine Schäflein treu besorgten Pfarrherrn.
Quelle: Bogener Zeitung 29.05.1954


Straße wurde geteert
Steinburg.
Als man im Dezember vorigen Jahres daran ging, mit den aus dem Straßenbau Schafberg-Hunderdorf noch zur Verfügung stehenden restlichen Mitteln die Verbindungsstraße nach Steinburg zu begradigen, war es nicht mehr möglich, die Straßendecke mit einer Teerschicht zu versehen. Wie schnell deshalb die Straße litt, zeigten schon im Frühajhr die vielen Unebenheiten. Nun hat man die neue Straße mit einer Teerdecke „konserviert“ und somit ihre Haltbarkeit wesentlich verlängert.
Quelle: Bogener Zeitung 31.05.1954


Hunderdorf. (Oeffentliche Gemeinderatssitzung) Im Gasthaus Edbauer findet heute um 19 Uhr eine Gemeinderatssitzung statt. Auf der Tagesordnung steht eine von den Zuchtbullenhaltern beantragte Aenderung der Deckgebühren und die Hausnummernfestsetzung.
Quelle: Bogener Zeitung 02.06.1954


Hunderdorf. (Standesamt) Im Mai wurden drei Ehen geschlossen und zwei Geburten registriert (Manfred Karl Lauschner, Hofdorf; Maria Zollner, Apoig). Ein Todesfall (Anna Pleyer, Hoch) war zu verzeichnen. Die Flüchtlingsfamilie Piesker zog nach Straubing, wo Piesker, der dort als Fernfahrer beschäftigt ist, eine Wohnung erhielt.
Quelle: Bogener Zeitung 02.06.1954


Das Jauchefaß verloren sie
Hunderdorf.
Als am Montag die beiden Pferde des Gastwirts baier im Hofe scheuten, jagten sie in wilder Fahrt mit dem Jauchewagen durch das Dorf, beschädigten ein vor dem Kaufhaus Hornberger abgestelltes Auto und gingen in Richtung Apoig – Hofdorf durch. Erst dort konnten sie, nachdem sie bereits das Jauchefaß verloren und den Wagen beschädigt hatten, wieder beruhigt und  nach Hunderdorf zurückgebracht werden.
Quelle: Bogener Zeitung 02.06.1954


Windberg. Der beliebte Kreuzweg auf der Straße von Windberg nach Heiligkreuz ist vom Katholischen Burschenverein Windberg renoviert worden. Die schönen Bilder malte der akademische Kunstmaler Ammerling aus Neukirchen-hl.Bl. auf dauerhafte Kupferplatten. Die Bilder sind ohne jedes überflüssiges Beiwerk nur auf die wichtigsten Personen beschränkt und wirken ungemein klar und ansprechend. Die Wallfahrer, die Sonntag für Sonntag zum Wallfahrtskirchlein Heiligkreuz hinaufbeten, äußern sich jedesmal sehr erfreut über diese gut gelungene Erneuerung.
Quelle: Bogener Zeitung 02.06.1954


Gemeindewege für Fahrzeuge über 2,5 to gesperrt
Keine Einigung der Bullenhalter über Deckgebühr
Hunderdorf.
Wenig Interesse bekundeten die Einwohner für die am Mittwoch ins Gasthaus Edbauer einberufene Gemeindeversammlung. – Bürgermeister Reiner gab die Tagesordnung bekannt, deren 1. Punkt die Kündigung der öffentlichen Sprechstelle war, die sich bisher im Gemischtwarengeschäft Steckler befand. Da neben der öffentlichen Telefonzelle beim Zweigpostamt in Hunderdorf-Apoig noch unbedingt eine Sprechstelle für die Allgemeinheit in Hunderdorf notwendig ist, wurde erreicht, daß sich Schreinermeister Härtenberger für die Errichtung einer solchen in seinem Hause bereit erklärte.
Ein Sorgenkind der Gemeinde ist die Instandhaltung der überaus vielen Gemeindewege. Erst in diesem Frühjahr wurden mehr als 1500 DM ausgegeben. Jeder starke Regenfall führt aber wieder dazu, daß schwere Fahrzeuge die Wege wieder verschlechtern. Nach einer schwerwiegenden Debatte entschloß man sich, die Gemeindestraße Stetten-Lintach, Bauernholz-Hunderdorf und Hunderdorf-Thananger für Lastwagen mit mehr als 2,5 Tonnen zu sperren. Die Verbotstafeln sollen möglichst bald dort angebracht werden.
Keine Einigung konnte von den anwesenden Bullenbesitzern im Hinblick auf die Neufestsetzung der Deckgebühren erzielt werden. Obwohl im vergangenen Jahr eine Deckordnung eingeführt wurde, bei der den Bullenhaltern gewisse Deckbezirke zugeteilt wurden, haben sich im Laufe des Jahres Unstimmigkeiten ergeben. Neben der Heraufsetzung der Deckgebühr, auf deren Höhe man sich noch nicht einigen konnte, ist vor allem auch noch die Frage der Zahlung dieser Gebühr noch nicht geregelt. Die Mehrheit sprqch sich aber dabei für die Einhebung durch die Gemeinde aus, die dann nach Erfassung aller faselbaren Rinder die Versicherung der Vatertiere übernimmt und an die Zuchtbullenhalter relativ gleiche Entschädigungen auszahlt. Eine endgültige Entscheidung über diese Frage soll bei der nächsten Gemeinderatssitzung getroffen werden.
Quelle: Bogener Zeitung 04.06.1954


Vorstandssitzung des VdK
Hunderdorf.
Im Gasthaus Sandbiller trafen sich am Mittwoch abend die Vorstands- und Ausschußmitglieder des VdK zu einer wichtigen Besprechung. Der Ortsverband erfuhr im Laufe der letzten Monate einen erfreulichen Zuwachs, so daß der Mitgliederstand nun 203 beträgt. Auch Windberg, das dem Ortsverband angeschlossen ist, will man nun mehr in die Vereinsarbeit einbeziehen. Aus diesem Grunde wird am Pfingstmontag um 15 Uhr Vorstand Unger im Gasthaus Hartmannsgruber eine Versammlung abhalten. Weiter wurde bekannt gegeben, daß für den VdK Hunderdorf die Möglichkeit besteht, Kriegerwitwen und Frauen von Schwerbeschädigten, die Arbeit suchen, auf sog. „halben Pflichtplätzen“ unterzubringen. Meldungen an die Vorstandschaft.
Quelle: Bogener Zeitung 04.06.1954


Steinburg. (Kirchweih) Am Sonntag, 13. Juni, wird hier das herkömmliche Kirchweihfest gefeiert, das mit einem Warenmarkt verbunden ist. Um 9 Uhr ist der Schloßkapelle kath. Gottesdienst. Für Volksbelustigung sorgen Schiffschaukel, Karussell und Schießbuden.
Quelle: Bogener Zeitung 11.06.1954


Windberg. (Die Bayerwaldlichtspiele) zeigen heute, Freitag, um 20.30 Uhr, im Jugendheim Windberg den Film „Tarzan und das Leopardenweib“.
Quelle: Bogener Zeitung 11.06.1954


Windberg. (VdK-Versammlung) Die Mitglieder des VdK versammelten sich im Gasthaus Hartmannsgruber in Windberg. Der Kreis- und Ortsvorsitzende Herr Unger erörterte vor den sehr zahlreich erschienenen Mitgliedern die Bestimmungen des Sozialgerichtsgesetzes. Nach seinem Referat wurde in einer durchaus sachlichen Diskussion noch manch andere Frage gelöst. Wie Ausschußmitglied Wolfgang Schranz mitteilte, soll die nächste Versammlung in Windberg im Gerbst stattfinden.   (-wp-)
Quelle: Bogener Zeitung 11.06.1954


700 000 DM Schaden durch Groß-Brand im Produktenwerk
Brandursache noch nicht geklärt – Spezialisten des Landeskriminalamtes angefordert – Schon vor zwei Wochen hatte es gebrannt – Werkhalle mit Maschinen, Trockenkammern und Büros vernichtet
Hunderdorf. Zum zweitenmal innerhalb von knapp drei Wochen brach im Produktenwerk der Möbelfabrik Nolte (Hauptwerk Rheda-Westfalen), das 1952 in Hunderdorf im Landkreis Bogen eröffnet worden war und in dem Furniere und Sperrholz hergestellt werden, ein Brand aus. Das Feuer vollbrachte sein Vernichtungswerk und es entstand, nach vorläufiger Schätzung, ein Schaden von 700 000 DM. Das Produktenwerk hatte zuletzt 160 Beschäftigte. Die Ermittlungen werden von der Kriminalaußenstelle der Landpolizei Straubing im Zusammenwirken mit der Staatsanwaltschaft Straub8ing geführt. Ferner wurden Spezialisten des Landeskriminalamtes angefordert.
Kaum sind zwei Wochen vergangen, daß das Geheul der Werkssirene Feuer im Produktenwerk der „Nolte-Möbel“ meldete. Konnte damals durch das schnelle Eingreifen der Wehren der Brand im Spänebunker bald gelöscht werden, so sah man in der Nacht zum Donnerstag, als die Sirene um 1 Uhr die Bewohner aus dem Schlaf riß, bereits helle Flammen aus dem Dach der großen Werkhalle schlagen.
Es war der diensttuende Nachtwächter, der die Gefahr zuerst erkannt hatte und die in Nachtschicht arbeitende Belegschaft, die gerade Arbeitspause hatte, alarmierte. Kurze Zeit später brach auch schon das Feuer aus der ersten der sechs Trockenkammern an der Stirnseite. Vom Winde begünstigt, breitete es sich in unheimlicher Geschwindigkeit sofort über die hölzerne Dachkonstruktion der Werkhalle aus und erfaßte im Nu das ganze Gebäude. Wohl waren die Feuerwehren aus Au v. W. und Hunderdorf schnell zur Stelle, aber die Wasseranschlüsse befanden sich bereits in einer unzugänglichen Hitzezone. Die nächste offene Wasserstelle war etwa 500 m weiter entfernt und konnte erst nach Ankunft weiterer Wehren benutzt werden. Eine unerträgliche Gluthitze erschwerte den Einsatz, so daß man sich nur auf die Rettung des Kesselhauses und des naheliegenden Holzplatzes konzentrieren konnte.
Turmhohe Flammengarben schossen aus dem berstenden Dach und wie Zunder brannte das gelagerte Holz. Selbst der Einsatz von 11 Wehren und der Tanklöschfahrzeuge aus Straubing konnte nicht verhindern, daß die ca. 120 m lange und 30 m breite Halle mit den gesamten Maschinen, die sechs Trockenkammern und das Bürogebäude ein Raub der Flammen wurden.
Gab der nächtliche Anblick ein schauriges Bild des rasenden Elementes Feier, so zeigte der anbrechende Tag einen Ort der schrecklichen Verwüstung. Noch schwelten Holzstapel und eingestürztes Gebälk; Feuerwehrmänner waren noch dabei, die einzelnen Brandherde zu löschen. Nun erst sah man, welch ungeheure Hitze dort herrschte. Rollwagen, Hobelmaschinen und auch die schwere Presse waren ausgeglüht und verbogen, die riesigen Zinkplatten zerschmolzen und selbst Kupferleitungen mit ihrem relativ hohen Schmelzpunkt zerlaufen. – Kreisbrandinspektor Baier schätzte die Hitzeentwicklung auf 1500 Grad.
Die Werkleitung hatte bereits im Laufe des Tages ihr Büro im Kesselhaus eingerichtet. Auch hier war die Ursache des Brandes noch nicht bekannt, ebensowenig konnte der Geschäftsführer Schäfer die Höhe des Gesamtschadens übersehen. Nach vorsichtigen Schätzungen dürfte er aber 700 000 DM betragen. Nach Abschluß der Bestandsaufnahmen und der Untersuchungen soll an einem möglichst raschen Wiederaufbau herangegangen werden.
Quelle: Bogener Zeitung 11.06.1954


Gemeindeversammlung
Hunderdorf.
Morgen (13. 6.) findet im Lehrsaal III im oberen Schulhaus eine Gemeindeversammlung statt, bei der vor allem die Landwirte sich über die neuerliche Einteilung aller faselbaren Rinder in Deckbezirke, die Festsetzung der neuen Deckgebühren und die Einhebung derselben durch die Gemeinde oder Bullenbesitzer, aussprechen können.
Quelle: Bogener Zeitung 12.06.1954


Hunderdorf. (Kino) Den Film „Tarzan und das Leopardenweib“ zeigen die Bayerwaldlicht spiele am Samstag um 20 Uhr im Baier-Saal.
Quelle: Bogener Zeitung 12.06.1954


Hunderdorf. (Hochzeitskränzchen) Zu einer kleinen Hochzeitsfeier für das Ehepaar Reichelt hatten sich am Mittwoch die Mitglieder des Gesangvereins in ihrem Vereinslokal eingefunden. Nach einer launigen Begrüßung des Paares durch den 1. Vorstand, Herrn Höhn, brachten die Sänger ihre Glückwünsche dar.
Quelle: Bogener Zeitung 12.06.1954


Bulldog und Packwagen über die Böschung
Steinburg
. Am Donnerstag abend fuhren die Fahrzeuge des Schaustellers Xaver Sonntag, aus Pilsting kommend, die Straße von Wiespoint nach Steinburg hinunter. Bei der Ortschaft Riegelberg riß plötzlich die Bremseinrichtung am Packwagen, in dem Schiffschaukel und Karussell im Gewicht von 200 Ztr. Untergebracht waren. Durch das starke Gefälle nahmen die beiden Fahrzeuge an Geschwindigkeit zu, wobei der Packwagen ins Schleudern kam und die ca. 3 m hohe Böschung hinabstürzte. Es riß den Bulldog mit in die Tiefe. Der Fahrer des Bulldog kam mit dem Schrecken davon; an den fahrzeugenentstand kein wesentlicher Schaden, sodaß zum Steinburger-Kirta Schaukel und Karussell aufgebaut werden konnten.
Quelle: Bogener Zeitung 12.06.1954


Eine Stätte der Verwüstung
Hunderdorf.
Wie wir in der gestrigen Ausgabe berichteten, brannte am Donnerstag früh 1 Uhr der größte Teil des Produktenwerkes in Hunderdorf nieder. Unser Bild zeigt eine Teil der 120 Meter langen Fabrikhalle nach dem Erlöschen des Feuers. Die Ermittlungen wegen der Brandursache sind noch im vollen Gange. Von Sachverständigen wurde die Ansicht geäußert, daß das Feuer durch Selbstentzündung entstanden sein könnte.
Quelle: Bogener Zeitung 12.06.1954


Deckumlage wurde auf 7 DM festgesetzt
Einteilung neuer Deckbezirke / Licht für Thananger und Oberhunderdorf / Feuerweiher für Sollach und Lindfeld notwendig
Hunderdorf.
Reges Interesse zeigten die Viehhalter der Gemeinde am Sonntag, als in einer öffentlichen Gemeindeversammlung die Neueinteilung der Deckbezirke, die Erhöhung der Deckgebühren und die Einholung derselben zur Aussprache standen. Bereits eine vorhergehende Versammlung hatte erwiesen, daß die bisherige Deckgebühr von 5.- DM von den Bullenhaltern als zu niedrig erachtet wurde. Mit allgemeinen Beschluß wurde nun die Deckgebühr für das kommende Jahr von 5.- DM auf 7.- DM erhöht. Gleichzeitig wurde verfügt, daß bisher rückständige Gebühren noch im Laufe dieser Woche mit 5.- DM auf die Gemeindekasse einbezahlt werden können, bei einem weiteren Verzug der Zahlung jedoch die neue Gebühr von 7.- DM abgegeben werden müsse. Nach Neuzuteilung aller faselbaren Rinder wurde weiter bekannt gegeben, daß der Zutrieb der Rinder zu den zugewiesenen Bullen zu erfolgen hat, da sonst zweimal die Deckumlage bezahlt werden muß. Die Einzahlung der Gebühren muß bei der Gemeinde erfolgen und kann notfalls in zwei Raten entrichtet werden. Die Liste der den einzelnen Deckbezirken zugeteilten Viehhalter liegt in der Gemeinde auf und kann zugleich zur Nachprüfung der Rinderzählung eingesehen werden. Die Regelung gilt vom 10. Juni dieses Jahres bis 10. Juni 1955.
Wegen der Kartoffelkäferbekämpfung führte der Bürgermeister aus, daß das Spritzgerät nur in Anwesenheit des neu aufgestellten Spitzwartes Schaubeck benutzt werden kann. Außerdem kann es nicht mehr gestattet werden, die Maschine mit dem Bulldog zu befördern, will man die durch diese Beförderung entstandenen Schäden nicht vergrößern und so zwangsweise die Leigebühr von 1.- DM pro Stunde erhöhen. Der Bürgermeister wies darauf hin, die Spritzung überall pflichtgemäß durchzuführen.
In der Gemeindekanzlei liegt ein Meßgerät auf, das von den Landwirten zur Messung der Temperatur von gelagertem Heu benützt werden kann. Wichtig besonders dort, wo das He nicht ganz ausgetrocknet eingebracht wurde und daher die Gefahr der Selbstentzündung vorhanden ist.
Ebenfalls zur allgemeinen Benützung durch die Viehhalter ist ein Schlundrohr angeschafft worden. Es kann im Notfall auf der Gemeinde abgeholt werden. – An Stelle des bisherigen Fleischbeschauers Feldmeier aus Wegern wird für die Gemeinde Hunderdorf die Fleischbeschau Herr Otto Bugl übernehmen.
Schwierig in der Durchführung wird sich noch die Versorgung von Sollach und Lindfeld mit Löschwasser erweisen. Nach einstweiligen Schätzungen wird sich der Bau eines Löschweihers in Sollach auf ca. 10 000 DM belaufen. Damit das Wasser nicht versickert oder verdunstet, soll der Weiher in Beton gefaßt und mit einer Betondecke abgedeckt werden. Zum Bau des 200 cbm fassenden Beckens würde die Gemeinde, bzw. die Ortschaft Sollach 25 Prozent Zuschuß und die geleisteten Hand- und Spanndienste angerechnet erhalten. Ein ähnlicher Mangel an Löschwasser ergibt sich in Lindfeld. Auch hier wird sich die Schaffung eines Löschweihers als unumgänglich erweisen.
Als letzter Punkt stand die Versorgung der Ortschaften Thananger und Oberhunderdorf mit elektrischem Strom zur Debatte. Die Unterlagen für den Ausbau sind bereits im Ministerium eingegangen. Vor Bekanntgabe eines endgültigen Bautermins muß jedoch noch eine Haftung der Gemeinde Hunderdorf oder Gaishausen erfolgen. Eine Entscheidung konnte noch nicht erfolgen.
Quelle: Bogener Zeitung 16.06.1954


Vom Motorrad angefahren
Hunderdorf.
Durch eigene Unvorsichtigkeit geriet ein hiesiges Mädchen, das am Sonntag mit dem Rad nach Steinburg unterwegs war, zu weit in die Mitte der Fahrbahn und wurde so von einem Motrorradfahrer angefahren. Durch den Zusammenprall stürzte das Mädchen auf die Straße und trug dabei beträchtliche Hautabschürfungen und Gesichtsverletzungen davon.
Quelle: Bogener Zeitung 16.06.1954


Schwerverletzter bei Verkehrsunfall
Hunderdorf.
Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Montag nach 16 Uhr, als der Berufsschüler Bachmeier mit seinem Fahrrad die Straße zu Frankenberger herunterfuhr und dort, nachdem er beim Ueberholen eines anderen Radfahrers die Herrschaft über sein Rad verlor, in der Kurve an den Volkswagen der Süßwarenvertreterin Salzwedel aus Straubing prallte. Dabei wurde der Junge über den Kühler des Autos auf die Straße geschleudert, wo er bewußtlos liegen blieb. Dr. Miller aus Bogen stellte schwere innere Verletzungen fest und ordnete die Einweisung in das Krankenhaus Straubing an. Der Unfall ist, nach den Ermittlungen der Verkehrspolizei Bogen auf die von einem lebenden Zaun behinderte Sicht zurückzuführen. Die Büsche wurden noch am gleichen Tag bis zu einer geringen Höhe beschnitten.
Quelle: Bogener Zeitung 16.06.1954


Windberg. (Generalversammlung) Der kath. Burschenverein Windberg hält heute Samstag im Jugendheim Windberg seine Generalversammlung. Wie uns Vorstand Alfons Haimerl mitteilte, steht neben anderen wichtigen Punkten vor allem die Aufnahme der neuen Mitglieder auf dem Programm.
Quelle: Bogener Zeitung 19.06.1954


Hunderdorf. (Abendmesse am Sonntag) Auf Wunsch der Arbeiterschaft im Produktenwerk wird, solange das Werk im Wiederaufbau auch sonntags arbeitet, um 18.30 Uhr eine Messe gehalten.
Quelle: Bogener Zeitung 19.06.1954


Schulsportfest
Hunderdorf.
Die Oberklassen der Volksschule führen heute vormittag auf dem Sportplatz in Apoig die Leistungswettkämpfe der diesjährigen Bundesjugendspiele durch. Die Schülerinnen und Schüler haben dabei im Dreikampf den 50- bzw. 75-m-Lauf, den Weitsprung und den Schlagballweitwurf zu absolvieren. – In Anwesenheit von Gemeindevertretern und sonstigen Besuchern wurden am Mittwoch die Schlußprüfungen der Mädchenklasse in der landwirtschaftlichen Berufsschule durchgeführt. Der Prüfungsstoff erstreckte sich auf die Unterrichtsfächer; Religion, Berufskunde und Bürgerkunde.
Quelle: Bogener Zeitung 26.06.1954


Hunderdorf. (Kino) Der Film „Mutter sein dagegen sehr“ zeigen am Samstag um 20 Uhr die Bayerwald-Lichtspiele im Bayer-Saal.
Quelle: Bogener Zeitung 26.06.1954


Windberg. (Die Bayerwaldlichtspiele) zeigen heute Freitag, 20.30 Uhr im Jugendheim Windberg den Film „Mutter sein dagegen sehr“ mit Ilse Werner, Paul Klinger u. a.   (-wp-)
Quelle: Bogener Zeitung 26.06.1954


Windberg. (Zur letzten Ruhe) Nach jahrelanger Krankheit verschied am Montag Frau Therese Fuchs aus Staudach, Gemeinde Windberg. Vorgestern erwies eine große Trauergemeinde der Verstorbenen die letzte Ehre. H. H. Pfarrer Ach übergab den Sarg der geweihten Erde. Frau Fuchs wurde am 8. Februar 1873 in Hochstetten als Kind des Ehepaars Förg geboren. Aus der Ehe mit Josef Fuchs gingen sieben Kinder hervor, von denen noch fünf am Leben sind. Eine der Töchter konnte bei der Beerdigung der Mutter nicht anwesend sein, da sie sich gerade im Krankenhaus befand. Die Trauerfeier umrahmte der Kirchenchor unter der Leitung von Pater Subprior mit einem zu Herzen gehenden Grablied.
Quelle: Bogener Zeitung 26.06.1954


Bekommt Hunderdorf eine Freibadanlage?
Hunderdorf.
In der heißen Jahreszeit drängt nun auch in Hunderdorf die Frage nach einem Freibad zu einer Lösung. Der Bogenbach weist zwar viele Plätze auf, die benutzt werden können, nur hat es keiner der Grundstücksbesitzer gerne, wenn ausgerechnet seine Wiese als Badestrand benutzt wird. Andererseits lassen sich auch die Badenden nur ungern verscheuchen. Dieser „Kriegszustand“ zwischen den Grundstücksbesitzern und den Badenden hält nun schon Jahre an. Wer besonders darunter zu leiden hat, das ist die Jugend. Sie kommt so nicht nur um die Badezeit, sie ist auch, wenn sie unbeaufsichtigt im Bach badet, immer in Gefahr. Erst im vergangenen Jahr hat die Unkenntnis des Baches den Ertrinkungstod eines neunjährigen Buben herbeigeführt. Auf Grund neuerlicher Beschwerden zahlreicher Grundstücksbesitzer am Bogenbach hat de Gemeinde ein ortspolizeiliches Badeverbot am Bogenbach erlassen. Es darf darnach nur mehr in Apoig neben dem Sportplatz gebadet werden.
Um die Frage zu klären, haben Schulleitung und Gemeinde sich bereits im Vorjahr um einen Badeplatz bemüht und einen solchen auch gefunden. In Anwesenheit des Baurates Schmied vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf wurde ein Grundstück auf dem derzeitigen Sportplatz in Apoig festgelegt und zur Ermittlung der Zu- und Ablaufmöglichkeit des Wassers vom Bache aus nivelliert. Nach Fertigstellung des Planes durch Architekt Hirsch wurden die Unterlagen zur Begutachtung und zur Beschaffung von Zuschußmitteln an das Bauamt Bogen weitergeleitet. Von dort kamen sie nun zurück.
Wie nach dem Plan verfertigte Skizze zeigt, soll neben einem 15 Meter langen, betonierten Schwimmbecken auch ein solches für Nichtschwimmer angelegt werden. 12 Umkleidekabinen sind an der Längsseite des Bades geplant. Wenn die Eintrittsgebühren an der Kasse nur die Hälfte der Summe betragen, die beispielsweise in Schwarzach in der letzten Badesaison als Reingewinn gebucht wurde, wäre die für den Bau veranschlagte Kostensumme bereits in einem Jahr bezahlt. Abgesehen davon, daß mit dem Bau eines öffentlichen Bades die Eltern ihre Kinder beim Baden beaufsichtigt wüßten, wäre auch die jährliche Einnahme für die Gemeinde ein nicht unbeträchtlicher Gewinn.
Quelle: Bogener Zeitung 26.06.1954


Geschäftshaus eröffnet
Hunderdorf.
Unmittelbar neben den neuen Siedlungshäusern zwischen Apoig und Hunderdorf wurde am Samstag das neue Geschäftshaus der Firma Schroll aus Neukirchen eröffnet. Schon rein äußerlich fällt das Haus durch seine geschmackvolle Bauweise angenehm auf. Ein großer Vorplatz bewahrt den Abstand von der Straße. Der mit großen Schaufenstern ausgestattete Verkaufsraum ist nach den neuesten kaufmännischen Gesichtspunkten eingerichtet. Herr Schroll ist Heimatvertriebener aus dem Sudetenland. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft ließ er sich bei Neukirchen nieder, wo er sich bereits 1948 wieder in seinem Beruf betätigte und in Steinburg ein Geschäft eröffnete. Schon zwei Jahre später gründete er in Neukirchen ein Geschäft mit Lebensmitteln und Haushaltsartikeln.
Quelle: Bogener Zeitung 29.06.1954


Rüstige Jubilarin
Windberg.
Am 1. Juli feiert Frau Magdalena Amann in Windberg den 80. Geburtstag. Die Jubilarin wurde in Haimerlhof, Gde. Windberg geboren. 1897 reichte sie Herrn Johann Amann in Windberg die Hand zum Lebensbunde. Dieser Ehe entsprossen acht Kinder, von denen zum größten Leid der Mutter nur noch zwei am Leben sind. Vor zwölf Jahren mußte sie am Grabe ihres Gatten stehen. Gestern versammelten sich nun alle ihre Verwandten und Bekannten beim Schmiedwirt in Windberg zur Feier ihres schönen Festes. Die überall beliebte und gern gesehene Jubilarin ist noch voll Frische und Tatkraft. Daraus erklärt sich auch die erstaunliche Tatsache, daß sie noch einen Tag vor der Feier ihres Geburtstages mit dem Grasmäher eine Wiese abmähte. Seit 60 Jahren ist die Jubilarin eifrige Leserin unserer Zeitung. Zum Ehrentag unseren herzlichsten Glückwunsch.
Quelle: Bogener Zeitung 29.06.1954

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