1983# 02

Vor 650 Jahren wurde die Burg „Pürglein“ erbaut
In einer Talschlucht des Elisabethszeller Baches, umgeben von mit Tannen bewachsenen Bergen, liegt die Ortschaft Pürgl. Von einer Anhöhe grüßt das Barocke Kirchlein, das im Jahre 1712 von der Herrschaft des Schlosses Haggn erbaut wurde.
Der Name Pürgl kommt von „Pürglein“, was wieder „kleine Burg“ bedeutet. Tatsächlich stand einst gegenüber der jetzigen Kirche eine Burganlage, die im Jahre 1331 entstanden sein soll. Ein schmaler Halsgraben und ein Haus, das ein Burgstall gewesen sein kann, sind die letzten Überbleibsel der ehemaligen Burg. Eine Tasse im Schloß Haggn zeigt eine Ansicht mit Kirche und Schloß. Auf einer der Landtafteln von Apian (um 1560) ist eine Miniaturabbildung von „Pürgln“ festgehalten. Zur Burg gehörten nach Apian ein Hof am Wald, ein Hof in Grün bei St. Englmar, Höfe in Hinter- und Vorder-Kogl und Höfe in In-der-Bogen.
Im Jahre 1331 wird ein Ritter Konrad von dem Pürglein als Richter zu Mittelfels bezeugt. Im gleichen Jahre erwarb er vom Kloster Windberg einen Hof zu Sparr. 1343 war ein Richter zu Cham. Ihm verdanken wir die Beschreibung einer Pilgerreise ins Gelobte Land, die Rudolf von Frammelsberg unternommen hatte. Seine Söhne Vasold, Urban, Bartholomäus, Konrad und Degenhard hatten jahrelang Streit mit dem Kloster Oberalteich, der 1361 beigelegt wurde. 1347 bezeugt obengenannter Konrad die Schenkung von Elisabethszell durch Dietrich von Haibecken an das Kloster Oberalteich. Der Oberalteicher Benediktinerpater Hemauer hat in einer Geschichte über das Kloster Oberalteich wiederholt auch Pürgl erwähnt.
Die Erbauer der Burg in Pürgl stammen vermutlich aus dem Geschlecht derer von Ursenpeck (auch Ursenbeck). Diese Adelsfamilie stammte aus Irschenbach. 1335 wird ein Peter Ursenpeck genannt. Als Mitbesitzer der Burg treten seine Schwäger Eberhard und Peter Stadler auf. Alle drei gewährten 1370 Herzog Albrecht von Straubing mit dem Kriegsvolk Einlaß in die Burg. Peter Ursenpeck soll auf einem Kreuzzug in Syrien geblieben sein. Nur ein Arm des Kreuzritters sei in die Heimat zurückgebracht worden. Im Jahre 1399 schloß Peter Ursenpeck mit Herzog Johann von Straubing-Holland wieder Frieden, nachdem 1397 das Pürglein besetzt und abgebrannt wurde. Nach dem Wiederaufbau tritt in Pürgl Jakob Ursenpeck auf, der seine Ansprüche an Herzog Johann abgegeben hatte und 1416 verstarb. Nachfolger wurden seine Neffen Peter und Albrecht aus Irschenbach, die u. a. 1415 als Beisitzer im Mitterfelser Gericht aufgetreten waren. Peter Ursenpeck tritt in der Folgezeit als Mitbesiegler eines unterländischen Bündnisses auf (1425), er ist Teilnehmer an einer Fehde in der Gegend um Wasserburg (1433,), er empfängt Sold von Herzog Albrecht (1437), ist Beteiligter an der Erbhuldigung in Straubing (1438) und Pfleger in Viechtach (1445). Ein Georg Ursenpeck tritt seit 1443 in Pürgl auf. 1449 war er Teilnehmer im Markgräflerkrieg gegen Nürnberg. 1453 erhält ein Peter Ursenpeck von Johann von Abensberg 400 Gulden, weil dieser dessen Sitz in Geschwandt verbrennen ließ. In der Landtafel um 1470 ist Peter Ursenpeck zu finden. Auf einem Grabstein in Oberalteich ist 1473 als sein Todestag verzeichnet. Bei der Erbhuldigung 1461 in Straubing war „Peter Ursenpeck Sohn“. Damit muß Georg Ursenpeck gemeint sein, der 1463 Schiedsmann in Passau und in diesem Jahr an dem Protest der Straubinger Ritterschaft gegen ihre Einberufung nach Oberbayern beteiligt war. 1466 verkaufte Jörg Ursenpeck zum Pürglein das Erbrecht auf den Hof zu Blumern am Osthang des Gallnerberges, 1468 war er Hauptmann zu Kötzting und 1477 verkaufte er mit seiner Hausfrau Margaretha zwei Wiesen in Hiening und Riedlswald bei Elisabethszell.
Georgs vermutliche Erbtochter Amalie wurde 1487 mit dem Sitz Katzberg belehnt und brachte ihrem Gemahl Hanns Ebmer (auch Ebner) Pürgl zu. Dieser erscheint daher in der Landsteuer von 1500 als zu Pürgl gesessen. In der Landtafel um 1525 sind Ludwig und Sebastian die Ebmer als Inhaber von Pürgl, Sparr und Herrnfehlburg angegeben. Bei der Landsteuer 1527 schickte Herr Ludwig Ebmer zum Pürglein das Anlagegeld seiner Hintersassen mit 9 Pfd. 1 Schilling Pfg. nach Straubing. Als weitere Inhaber von Pürgl kennen wir Bernhardin Türk, der laut Grabschrift im Pürgler Kirchlein 1548 gestorben ist, dann ein Straubinger Stadtarzt Dr. Johann Gastner „zum Pürgl“, der 1564 starb, Balthasar Khirmreiter zum Pürgl, der 1580 bezeugt ist. In der Landtafel von 1628 finden wir Hanns Wilhelm Fux als Herrn von Sitz und Hofmark Pürgl.
Dr. Leopold Rehlingen, der 1664 Mautner und seit 1665 Landrichter und Oberrichter zu Straubing war, schrieb sich „zum Pürgl, Haggen, Sparr und Höllgrub“, er starb 1668. Sein ältester Sohn Adam Leopold, der sich ebenfalls so schrieb, starb laut Grabschrift in Neukirchen 1737. Ihm folgte Maximilian Alois Freiherr von Asch zu Asch auf Oberndorf, Haggen, Pürgl, Sparr, Höllgrub und Aicha, gestorben 1747. Joseph Leopold Frhr. von Asch zu Asch auf Haggen und Pürgl, Regierungsrat in Straubing starb laut Grabstein 1802 im 90. Lebensjahr. 1819 starb in Haggen der ehemalige Windberger Kanonikus Norbert Frhr. von Asch auf Haggen und Pürgl. 1841 war der Appellationsgerichtsrat Anton Frhr. von Schrenk Herr von Haggen und Pürgl.
Da der letzte Schrenk, Leopold Frhr. von Schrenk, Leopold Frhr. von Schrenk, der am 20. Juli 1920 in Neukirchen beigesetzt wurde, ehelos geblieben war, ging Haggn und mit ihm Pürgl durch Erbschaft an Freiherrn von Berchem über. Dies war der Vater der derzeitigen Besitzerin Frau Marilies Falck-Berchem.
Durch Erbteilung kam der Besitz in Pürgl, wozu auch die Kirche gehört, an die Schwester von Frau Falck, Frau Otto, die heute in München wohnt. Wie und wann die Burg Pürgl vom Erdboden verschwand, kann heute niemand aufzeigen. Wening berichtet in seiner Topographie von Bayern 1725: „Dem Schloß oder Sitz Pürgl, obschon es alt ist, gehet an guten Würden nichts ab“.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.02.1983


Memoiren eines Steinburger Bürgers
2.
Familiäre Begebenheiten

Meine Eltern waren wohl reich, aber nur an Kindern, die aufzuzählen wohl der Mühe wert ist. 1. Sohn (Josef) ist in den ersten Lebenswochen gestorben. 2. Sohn (Josef) abermals nach einigen Wochen gestorben. Sodann als 3. Sohn kam Sohn Xaver, welcher dann festen Boden faßte und die Reihe weiterer Ankömmlinge anführte. Er war am 3. Juli 1893 geboren und erlernte nach seiner Schulzeit das Schneiderhandwerk bei Onkel Kittenhofer in Neukirchen. Er hat den 1. Weltkrieg bis zum Ende mitgemacht. Weiter gings wieder mit einem 4. Söhnlein, abermals ein Josef, welcher aber wiederum nach einigen Monaten verstarb. Daraufhin erklärte der Vater, einen Sepperl wird uns der Herrgott doch lassen und wirklich, der 5. Bub, also Josef der 4., geb. am 9.4.1896 blieb nun da, es war meine Wenigkeit selber. Dieser war scheinbar ein zähes Waldlerbürscherl, denn er lebt heute noch und ist Schreiber dieser Lebensgeschichte. Mein Lebenslauf folgt nach Aufzählung weiterer Geschwister und deren Los. Und nun wieder weiter: Ein 6. Bub folgte am 23.8.1898 nach, er wurde Johann getauft und bevölkerte mit noch 6 folgenden Geschwistern unser kleines Elternhäusl in Wegern. Um Platz für die Nachrückenden zu schaffen, mußte auch er schon gleich nach Ablegen der Schulzeit und des Schulranzens in Dienst treten, zuerst als Schweinestallbetreuer auf einem Hof in Amselfing, wo ich dieselbe Zeit als Stallbub (Roßbub) praktizierte. Dann rückte er auf bei verschiedenen Bauern bis zum Baumann (1. Pferdeknecht), mußte 1917 Militärzeit leisten im Pferdelazarett Nürnberg. Nach dem 1. Weltkrieg verehelichte er sich und verdiente als Forstarbeiter. Im 2. Weltkrieg, als Landsturmmann, mußte er bei Partisanenkämpfen in Kroatien mit 46 Jahren sein Leben lassen. Er hinterließ seine Gattin und 4 Kinder. Ehre seinem Andenken.
Als 4. lebendes Kind bevölkerte am 13.1.1900 als 1. Mädel die Maria unser Elternhäusel. Sie war wohl etwas schmächtig gebaut, mußte aber dennoch der Mutter bei allen Arbeiten schon mit 13 Jahren behilflich sein, da in dieser Zeit der Vater starb (4.1.1913). Darüber folgt späterer Bericht. Nach meiner Heimkehr als Schwerkriegsbeschädigter im Jahre 1919 konnte sie sich erst selber als Hausgehilfin und später als Wirtschafterin in Straubing und München ihr Brot verdienen. Ungewöhnlich lange Tageszeiten mußte sie öfter durcharbeiten, was ihrer schwächlichen Natur wenig zusagte, sodaß sie wegen Arbeitsunfähigkeit mit ihrer Habe an älteren Möbeln und Erbstücken zu ihren Schwestern Kreszenz und Hedwig nach Schafberg zog als Mitbewohnerin und Mieterin. Sie bekam anfangs nur 88,– DM Monatsrente, welche sich alljährlich um etwa 8% erhöhte, also mit einem Wort, eine arme Haut. Am 29. August 1967 ereilte sie infolge einer schweren Krankheit im Krankenhaus Bogen der Tod. 0 Herr gib ihr die ewige Ruhe!
1901, am 24. Februar, gesellte sich zu unseren vier lebenden Geschwistern ein 2. Mädchen, namens Theres, dieser gefiel es außerordentlich gut bei uns. Wenn auch körperlich nicht gerade robust, so entwickelte sie sich geistig hervorragend, so daß sie mit 5 Jahren bereits selber Strümpfe stricken konnte und sich zu allem gut gebrauchen ließ. Hierzu eine Begebenheit: Dabei muß ich jedoch weiter ausholen. Mein Vater sowie meine Mutter waren mit der kleinen Landwirtschaft vollauf beschäftigt, sodaß sie zu weiterem Geldverdienst auch noch die Nacht heranziehen mußten. Mein Vater als Schneider verdiente damals an einem Anzug (fast nicht zu glauben) 6,- DM reinen Arbeitslohn (ohne Zutaten natürlich). Die Mutter als Näherin verdiente den großartigen Lohn für ein neues Herrenhemd (aus Leinen) 50 Pfennige und für eine Leinenbrust, etwa 500 qcm Fläche etwa 10 Pfennige. Diese mußten gewaschen, gestärkt und dann steifgebügelt werden. Diese Arbeit ergab einen Wochenverdienst bis zu 2,– DM. Diese Weißwäsche auszutragen war ein Verdienst für uns Kinder manchmal 5 oder 10 Pfennig pro Kundschaft. Davon durften wir nichts verschlecken, jeder Pfennig mußte in unsere Sparbüchse, bis davon für uns ein Wäsche- oder Kleidungsstück gekauft wurde. Zu dieser Zeit weilte nun jeden 2. Sommer die Gräfliche Herrschaft „Graf von Bray – Steinburg“ mitsamt der Dienerschaft einige Wochen im Schloß Steinburg (sonst immer in Irlbach). Die Grafenherrschaft war eine fromme, mildtätige Familie. Sie kamen dann immer mit Dienerschaft, Auto und Chauffeur in einem schönen Wagen angerückt. Letzterer brachte einmal eine Hose zum Vater zum Aufbügeln, unser danschiges Schwesterl, die Reserl, mußte mit dieser Hose ins Schloß gehen (1/2 km) und dem Chauffeur bringen. Dieser Kraftfahrer wurde ihr als kleiner dicker Herr beschrieben. Dieselbe Figur hatte auch der Graf selber. Herrschaft und Dienerschaft gingen gerade im Schloßhof spazieren. Die Reserl ging nun schnurstracks zum Herrn Grafen selber und überreichte ihm die Hose mit den Worten: „Da ist dem Chauffeur sei Hosn“. Das gab natürlich großes Gelächter. Doch die Frau Gräfin nahm das Mädel mit ins Schloß und gab ihr einen Arm voll Kinderwäsche und Kinderkleider mit nach Hause und erkundigte sich nach unseren familiären Verhältnissen, was dann nochmals eine weitere Spende ergab. Ein Bedienungsfräulein brachte diese Sachen selber, da war bei uns gerade Kinderfütterung. Ein kleines Schwesterl, die Hedwig, im Polster liegend, etwa 7 oder 8 Monate alt, bekam gerade von der Mutter mit dem Muslöffel ihre Nahrung, genoß es mit dem größten Appetit, Schwammerlbrühe mit weichen Semmelknödeln. Daraufhin waren wir bei der Frau Gräfin bekannt geworden. Diese hatte immer für arme Leute und kinderreiche Familien Vorrat zum Verteilen bereit. Nun, unsere Reserl mußte ebenfalls nach der Schulzeit als Haus- und Kindermädchen bei fremden Leuten durchkommen und war wegen ihrer Geschicklichkeit überall beliebt. Auch bei Schneidermeister Kittenhofer war sie noch einige Zeit im Dienst. Dort entschloß sie sich, zu den „Barmherzigen Schwestern“ ins Kloster zu gehen, was sie nach einer gelungenen Bauchoperation auch ausführte. Sie wurde in München zur Krankenschwester ausgebildet und in München tätig. Sodann wurde sie nach Amberg ins Kinder-Waisenhaus versetzt. Dort wurden ihr als Pflegerin die armen Waisenkinder, darunter auch Gebrechliche anvertraut. Sie ersetzte 14 Jahre lang diesen armen Menschenkindern eine liebevolle Mutter, wobei jedoch ihre Gesundheit selber erschlaffte. Nun gab man ihr einen leichteren Posten in Altötting im Bruderhaus, wo sie noch 16 Jahre lang die alten Heimbürger betreute. Sie mußte dabei aber selber schon einige Wochen ins Krankenhaus zur Behandlung, setzte dann wieder ihre Kräfte zum Samariterdienst für die alten Leute ein und mußte nach etlichen Jahren, auf Anweisung der Oberin und des Arztes nach Adelholzen ins Erholungsheim eingeliefert werden, wo sie jedoch schnell und unerwartet an Erschöpfung ihr Opferleben im Dienste der Kranken beschließen mußte. Sie hatte in der Gruft der Barmherzigen Schwestern in Altötting ihre Ruhestätte gefunden. Nun wird sie wohl vom Herrgott ihren Sohn empfangen haben. Wir alle betrauern ihren zu frühen Tod. Wenn wir öfter nach Altötting kommen und sie dort auch nicht mehr finden, so ist sie unseres Gebetes sicher, wie auch wir ihres Fürbittgebetes.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.02.1983


Verwaltungsgemeinschaft übernahm Steuerabwicklung
Die Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf hat zum 1.1.1983 auch für die Mitgliedsgemeinden Neukirchen und Windberg die Finanzabwicklung übernommen, die bisher von der Buchungs- u. Realsteuerstelle beim Landratsamt, Dienststelle Bogen durchgeführt wurde. Neu für die Grundsteuer- und Gewerbesteuerpflichtigen aus den Gemeindebereichen Neukirchen und Windberg ist deshalb in diesem Jahr, daß die Grund- und Gewerbesteuer nicht mehr nach Bogen, sondern möglichst unbar auf ein gemeindliches Konto der jeweiligen Gemeinde zu entrichten ist. Etwaig erteilte Daueraufträge bitte umändern lassen oder Lastschriftermächtigung erteilen! Für die Steuerpflichtigen, die bisher einen Abbuchungsauftrag erteilt haben, ist der Übergang der Finanzgeschäfte auf die Verwaltungsgemeinschaft ohne Bedeutung, da die Einzugsermächtigungen ebenso übernommen wurden. Gleichzeitig bittet die Gemeinde bzw. Verwaltungsgemeinschaft die Barzahler oder Banküberweiser, sich den vorteilhaften Lastschriftenverfahren anzuschließen und eine entsprechende Einzugsermächtigung zu unterschreiben, die selbstverständlich widerrufen werden kann.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.02.1983


Änderung und Neufassung der Bayerischen Bauordnung Technische Bestimmungen
(Fortsetzung und Schluß des Beitrages)

Bei den technischen Bestimmungen sind folgende Änderungen hervorzuheben:
1. Abstandsflächen (Art. 6 BayBO)
Die neue Fassung der Vorschriften über Abstandsflächen soll eine bessere Ausnutzung der Grundstücke ermöglichen. Wie bisher müssen vor Außenwänden von Gebäuden Abstandsflächen liegen, die von oberirdischen baulichen Anlagen freizuhalten sind.
Es wird aber nicht mehr zwischen Wänden mit notwendigen Fenstern und sonstigen Wänden unterschieden.
Die Tiefe der Abstandsfläche bemißt sich nach der Wandhöhe H. Als Wandhöhe H gilt das Maß von der Geländeoberfläche bis zum Schnittpunkt der Wand mit der Dachhaut.
Die Höhe von Dächern, die steiler als 45 ° sind sowie die Höhe von Giebelflächen im Bereich des Daches werden zu einem Drittel zu H hinzugerechnet.
Die Tiefe der Abstandsflächen beträgt grundsätzlich 1 H,
in Kerngebieten 0,5 H,
in Gewerbe- und Industriegebieten 0,25H.
Eine Mindesttiefe von 3 m darf aber nicht unterschritten werden.
Die bisherigen Regelungen für die Mindesttiefe der Abstandsflächen vor Wänden von Gebäuden mit einem, zwei und mehr Vollgeschossen sind entfallen.
Die Breite der Abstandsfläche entspricht der Länge der Wand, vor der sie liegt.
Vor zwei Außenwänden eines Gebäudes bis zu einer Länge von 16 m darf die Tiefe der Abstandsfläche auf die Hälfte der Wandhöhe H verringert werden. Damit wird eine leichtere Gruppierung der Gebäude untereinander und zu den Grundstücksgrenzen möglich. Bisher war eine solche Verringerung nur zu den seitlichen Grundstücksgrenzen möglich.
2. Zulässige Höhe von Grenzgaragen (Art. 7 Abs. 5 BayBO)
Grenzgaragen sind nunmehr zulässig, wenn ihre Traufhöhe an der Grundstücksgrenze 2,75 m nicht überschreitet.
Bisher durfte die Firsthöhe von 2,75 m nicht überschritten werden. Damit werden insbesondere die Errichtung von Dächern auf Garagen, der Zusammenbau von Garagen untereinander und von Garagen mit Hauptgebäuden ermöglicht.
3. Brandschutzanforderungen an tragende Wände und Decken (Art. 26 und 30, bisher 28 und 33 BayBO)
Für Wohngebäude bringt die Neuregelung einige wesentliche Erleichterungen hinsichtlich des Brandschutzes:
Tragende und aussteifende Wände, tragende Pfeiler und Stützen und Decken sind herzustellen:
– mindestens feuerbeständig
in Wohngebäuden mit mehr als drei Vollgeschossen und in Wohngebäuden mit drei Vollgeschossen, wenn über dem obersten Vollgeschoß Aufenthaltsräume eingebaut sind oder eingebaut werden können
– mindestens feuerhemmend
in anderen Wohngebäuden als den vorher genannten
– ohne Feuerwiderstandsdauer
in Wohngebäuden mit bis zu zwei Wohnungen, wenn nicht über einem zweiten Vollgeschoß Aufenthaltsräume eingebaut werden können (Kellergeschosse jedoch auch hier mindestens feuerhemmend)
– feuerbeständig
in Gebäuden, die nicht dem Wohnen dienen, mit mehr als zwei Vollgeschossen (gilt auch für Kellergeschosse)
– feuerhemmend
in Gebäuden, die nicht dem Wohnen dienen mit bis zu zwei Vollgeschossen (gilt auch für Kellergeschosse)
– ohne Feuerwiderstandsdauer
in land- und forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen Betriebsgebäuden (Kellergeschosse jedoch auch hier mindestens feuerhemmend).
Die Vorschriften über Brandwände (mit Ergänzungen in der Durchführungsverordnung) und über Trennwände wurden entsprechend angepaßt.
4. Fluchtweglänge (Art. 34, bisher 37 BayBO
Bisher mußte von der Mitte eines jeden Aufenthaltsraumes in höchstens 30m Entfernung der Treppenraum einer notwendigen Treppe erreichbar sein.
Nunmehr muß von jeder Stelle eines Aufenthaltsraumes der Treppenraum einer notwendigen Treppe oder ein Ausgang ins Freie in höchstens 35 m Entfernung erreichbar sein.
5. Aufzüge (Art. 37, bisher 39 BayBO)
Aufzüge sind statt wie bisher in Gebäuden mit mehr als vier Vollgeschossen nur mehr in Gebäuden mit mehr als fünf Vollgeschossen erforderlich (Art. 39 Abs. 7). Die Aufzüge müssen nicht mehr für die Aufnahme von Krankentragen geeignet sein.
Die Anforderungen des Abs. 7 gelten nicht beim nachträglichen Ausbau von Dachgeschossen.
6. Nichtabgeschlossene Wohnungen (Art. 46, bisher 59 3ayBO)
Sie sind zulässig in Gebäuden mit nicht mehr als zwei Wohnungen.
Sie können gestattet werden bei Wohnungsteilung oder bei der Errichtung von zusätzlichem Wohnraum in bestehenden Wohngebäuden. Eine Reihe von Erleichterungen im Gesetz sind abgestellt auf Wohngebäude mit nicht mehr als zwei Wohnungen.
7. Aufenthaltsräume im Kellergeschoß (Art 47, bisher 60 BayBO)
Bisher waren Aufenthaltsräume im Kellergeschoß nur zulässig, wenn die Geländeoberfläche vor Wänden mit notwendigen Fenstern nicht höher als der Fußboden lag.
Nunmehr sind sie zulässig, wenn die Geländeoberfläche, die sich an Außenwänden mit notwendigen Fenstern anschließt, in einer ausreichenden Entfernung nicht mehr als 70 cm über dem Fußboden liegt.
8. Aufenthaltsräume im Dachraum (Art. 48, bisher 61 BayBO)
Bisher wurde für Aufenthaltsräume im Dachgeschoß über mindestens zwei Drittel ihrer Grundfläche die für Aufenthaltsräume erforderliche lichte Höhe gefordert (2,40 bzw. 2,20m).
Nunmehr genügt es, wenn die für Aufenthaltsräume erforderliche Mindesthöhe (2,2m), über mindestens die Hälfte derjenigen Grundfläche vorhanden ist, die sich bei einer angenommenen allseitig senkrechten Umschließung von 1,5 m Höhe ergibt.
Es wird nur mehr eine feuerhemmende Bauart für Wände, Dachschrägen und Abtrennungen gegen den nicht ausgebauten Dachraum gefordert, auch wenn sonst für die Wände und Decken des Gebäudes eine feuerbeständige Bauart erforderlich wäre.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.02.1983


Vom Gemeinderat Hunderdorf
(Sitzung am 17.1.1983)
Planung für Bauhof
Zur ersten Sitzung des Gemeinderates im neuen Jahr im Verwaltungsamt hieß eingangs Bürgermeister Härtenberger insbesondere Architekt Walter Hornberger, Windberg/Bogen willkommen. Architekt Walter Hornberger erläuterte dann aufgrund eines vorgelegten Planvorabzuges das geplante gemeindliche Projekt „Bauhof“. Der Planentwurf fand unter Berücksichtigung einiger vorgeschlagener Änderungen die Zustimmung des Gemeinderates. Geplant ist der gemeindliche Bauhof auf einem Grundstück im Gewerbegebiet an der Thananger Straße. Für die weitere Planung legte der Gemeinderat u. a. fest, daß auch eine spätere ausbaufähige Hausmeisterwohnung vorgesehen werden sollte, im Haupttrakt ein 3-m-Vordach vorzusehen ist. Nach den Vorstellungen des Gemeinderates soll in der Werkstatt auch eine abdeckbare Montagegrube eingeplant werden sowie der Dachstuhl in einer normalen herkömmlichen Holzkonstruktion mit Ziegeldeckung vorgesehen werden. Auf der Grundlage des Honorarangebotes wurde an Architekt Hornberger auch der Planungsauftrag zugesprochen. Die Baukosten beziffern sich lt. überschlägiger Kostenschätzung ohne Endausbau der Wohnung bereits auf rd. 800.000 bis 850.000 DM. Der Bau selbst ist so konzipiert, daß er in drei Bauabschnitten Zug um Zug erstellt werden kann, entsprechend den Erfordernissen.
Grünordnungsplan für Gewerbegebiet
Vorgelegt wurde dem Gemeinderat der Entwurf des Grünordnungsplanes zum Bebauungsplan „Gewerbegebiet Thananger Straße“ der von Landschaftsarchitektin Merkel erstellt wurde. Der Entwurf wurde gebilligt und seine öffentliche Auslegung beschlossen. Der Grünordnungsplan sieht für das Gewerbegebiet, in dem eine Kfz.-Werkstatt, ein Fuhrunternehmen und der gemeindliche Bauhof untergebracht wird, entsprechende Begrünungs- und Bepflanzungsvorschläge vor und enthält die entsprechenden Grünsysteme und eine empfohlene Baum- und Strauchliste. Der Planentwurf liegt in der Zeit vom 1.2. bis 1.3.1983 zur öffentlichen Einsichtnahme im Verwaltungsamt Hunderdorf aus.
Keine Steuererhöhungen
Im Vorgriff auf die Haushaltssatzung 1983 beschloß der Gemeinderat gegenüber dem Vorjahr keine Steuererhöhung vorzunehmen. Die Realsteuerhebesätze bleiben so unverändert bei 300 % sowie die Hundesteuer bei 20.00 DM und die Feuerschutzabgabe bei 15,00 DM.
Bürgermeister Härtenberger unterrichtete den Gemeinderat über eine Verkaufsanfrage bezüglich des Schulhauses in Steinburg. Der Gemeinderat stellt hierzu fest, daß nicht beabsichtigt ist, das ehemalige Schulhaus in Steinburg zu veräußern. Härtenberger berichtete weiterhin, daß für den gemeindlichen Kühlraum eine Neigungswaage, wie im Haushaltsplan vorgesehen, angeschafft wurde, wobei sich die Kosten auf rd. 1.600 DM beziffern. Der Gemeinderat beschloß eine Benützungsgebühr von 10,00 DM festzusetzen.
Gemeinderat kritisierte Sperrmüll-Neuregelung
Eingesetzt hat sich der Gemeinderat auch für eine geordnete Regelung der Sperrmüllabfuhr, nachdem seitens der Bevölkerung auch vorgebracht wurde, daß verschiedentlich bereitgestellter Sperrmüll im Zuge der neueingeführten Sperrmüllabfuhrregelung Gegenstände nicht oder erst später abgeholt wurden. Zugleich wurde in diesem Zusammenhang seitens des Gemeinderates die telefonische Anmeldepflicht kritisiert, die dem Betroffenen verschiedentlich Ärger und zusätzliche Kosten bringt. Zudem hat gerade im hiesigen Bereich nicht jeder ein eigenes Telefon in der Wohnung. Der Gemeinderat hatte dem Zweckverband eine turnusmäßige vierteljährliche Sperrmüllabfuhr vorgeschlagen. Das jetzt eingegangene Antwortschreiben des Zweckverbandes enthält die Mitteilung, daß die Feststellungen der Gemeinde bei der endgültigen Entscheidung über die Handhabung der Sperrmüllabfuhr herangezogen werden. Zurückgewiesen wurde der Vorwurf, daß angemeldeter Sperrmüll nicht ordnungsgemäß abgeholt wurde, daß es sich bei evtl. zurückbelassenen Müll nicht um Sperrmüll, sondern um andere Abfallarten handelte. Zugleich verweist der Zweckverband darauf, daß der seit Oktober 1982 laufende Versuch lt. den eigenen Feststellungen in ganz überwiegendem Maße von den Bürgern positiv entgegengenommen wird. Der Vorschlag, so heißt es weiterhin im Schreiben, anstelle der bisherigen zweimaligen Sperrmüllabfuhr einen vierteljährlichen Abfuhrturnus einzuführen, dürfte an den Vorgaben des Zweckverbandes „Müllkraftwerk Schwandorf“ scheitern. Im übrigen, betonte der Abfallbeseitigungsverband, bringe der derzeitige Probelauf der Sperrmüllabfuhr keine zusätzlichen Mehrkosten für die Gebührenpflichtigen, da kein kostenmäßiger Mehraufwand gegenüber der bisherigen zweimal jährlichen Sperrmüllabfuhr bestehe. Zum Schluß der Ausführungen konnte Bürgermeister Härtenberger eine Zuschußbewilligung seitens des Landkreises bekanntgeben. So wurde der Gemeinde ein Kreiszuschuß in Höhe von 400,00 DM für die Unterhaltung der Atemschutzgeräte zur Verfügung gestellt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.02.1983


Grünordnungsplan zum Bebauungsplan „GE-Thananger Straße“
Der Gemeinderat Hunderdorf hat den Grünordnungsplan zum Bebauungsplan „GE-Thananger Straße“ genehmigt. Der Grünordnungsplan wird hiermit für die Dauer eines Monats öffentlich ausgelegt.
Der Grünordnungsplan liegt in der Zeit vom 1. Februar bis 1. März 1983 im Verwaltungsamt der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, Kirchgasse 8, während der allgemeinen Dienststunden zur Einsicht aus. Bedenken und Anregungen können während der Auslegungsfrist vorgebracht werden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.02.1983


Bekanntmachung der Gemeinde Hunderdorf über die Genehmigung der Änderung eines Bebauungsplanes
Der Gemeinderat hat am 3.10.1982 bzw. 18.10.1982 die Änderung des Bebauungsplanes „Hochfeld – Süd“ und „Wegern“ durch Deckblatt Nr. 2 bzw. 7 als Satzung beschlossen. Diese Änderung des Bebauungsplanes ist vom Landratsamt Straubing-Bogen mit Schreiben vom 17.1.1983 Nr. IV/2 – 610- 3/2 genehmigt worden.
Die Deckblätter liegen samt Begründung ab Veröffentlichung dieser Bekanntmachung im Rathaus der Gemeinde/Verwaltungsgemeinschaft in Hunderdorf, Kirchengasse 8, Zimmer Nr. 1 während der allgemeinen Dienststunden öffentlich aus und können dort eingesehen werden.
Gemäß § 12 des BBauG wird die Änderung des Bebauungsplanes mit der Bekanntmachung rechtsverbindlich.
Auf die Vorschriften des § 44c Abs. 1 Sätze 1 und 2 Abs. 2 des BBauG, über die fristgemäße Geltendmachung etwaiger Entschädigungsansprüche für Eingriffe in eine bisher zulässige Nutzung durch diesen Bebauungsplan und über das Erlöschen von Entschädigungsansprüchen wird hingewiesen.
Gemäß § 155 a des Bundesbaugesetzes ist eine Verletzung von Verfahrens- oder Formschriften des Bundesbaugesetzes beim Zustandekommen eines Bebauungsplanes unbeachtlich, wenn sie nicht schriftlich unter Bezeichnung der Verletzung innerhalb eines Jahres seit Inkrafttreten des Bebauungsplanes nicht, wenn die Vorschriften über die Genehmigung oder die Veröffentlichung des Bebauungsplanes verletzt worden sind.
Hunderdorf, den 28.1.1983
bekanntgemacht am: 31.1.1983
bekanntgemacht durch:
Härtenberger, 1. Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.02.1983


Grenzregelung für die Flurstücke 283/14 bis 183/20 der Gemarkung Windberg
Die Gemeinde Windberg hat am 7.12.1982 den Grenzregelungsbeschluß gemäß § 82 BBauG für die o. a. Flurstücke betreffend das Gebiet am Anger erlassen. Der Grenzregelungsbeschluß ist zum 15.1.1983 unanfechtbar geworden.
Mit dieser Bekanntmachung wird der bisherige Rechtszustand durch den neuen Rechtszustand ersetzt.
Hunderdorf, 21.1.1983
Kleikamp, 1. Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.02.1983


Sportverein Hunderdorf
Termine des Sportvereins

04.02.83 Jahreshauptversammlung der Leichtathletikabteilung LC Tanne bei S. u. G. Baier
12.03.83 Jahreshauptversammlung der Skiabteilung im Gasthaus Sandbiller
26.03.83 10-Jahresfeier der Eisstockabteilung im Gasthaus Sandbiller
08.04.83 Jahreshauptversammlung der Eisstockabteilung bei Baier-Edbauer
09.04.83 Jahreshauptversammlung der Tennisabteilung bei Sandbiller
16.06.83 Jahreshauptversammlung der Fußballabteilung und des Gesamtvereins bei Sandbiller
17.12.83 Weihnachtsfeier des Sportvereins im Gasthaus Sandbiller
11.02.84 Sportlerball im Gasthaus Sandbiller SV Hunderdorf: Abteilung Fussball
Termine der Fußballer
Die Rückrunde der Saison 82/83 läuft an.
Im Hallenfußballturnier in Straßkirchen nahm die 1. Mannschaft teil. Gruppenerster wurde TSV Oberschneiding 6:0, SV Otzing 3:3, SV Perkam 2:4, und SV Hunderdorf mit 1:5 Punkte.
Die AH nahm in Bogen teil, die Endrunde wurde erreicht, man belegte den 4. Platz im Hallenturnier.
Das Hallenturnier des SVH findet am Freitag, 18.2.83 in der Bundeswehrhalle in Bogen statt. Beginn: 18.00 Uhr. Die Mannschaften werden ausgelost. Die Jugend stellt wieder eine eigene Mannschaft. Anschließend findet im Vereinslokal Sandbiller die Siegesfeier statt.
Die Schüler spielt am Samstag, 12.2.83 in Bogen beim Schülerhallenturnier mit. Beginn 9.00 Uhr.
Geplant ist auch wieder ein Pokalturnier zum Hunderdorfer Volksfest. Termin ist der 23. – 24.07.83
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.02.1983


Sind gesunde Kinder eine Selbstverständlichkeit?
B. Nietert von der Bildungsstätte St. Wolfgang in Straubing referierte bei den Landfrauen – Geistig Behinderte sind keine Kranken.
Vor kurzem fand auf Initiative der Ortsbäuerin Rita Hornberger ein Vortragsabend mit dem Thema „Gesunde Kinder sind keine Selbstverständlichkeit“ statt. R. Hornberger konnte eine stattliche Anzahl von Frauen begrüßen. Natürlich hieß sie den Referenten des Abends, den Sonderschulrektor Nietert, besonders willkommen.
Eingangs gab B. Nietert einen Überblick über die Arbeit und die Aufgabe der Bildungsstätte St. Wolfgang in Straubing. Das Institut beherberge 128 Kinder, wobei 28 in Nardiniheim untergebracht seien. Für die Betreuung stünden 90 ausgebildete Mitarbeiter zur Verfügung, was wiederum eine optimale Versorgung der Behinderten bedeute. Der Sprecher betonte, daß für das behinderte Kind das Beste gerade genug sei. Nun ging Nietert auf die Ursachen der verschiedenen Arten von Behindert sein ein. Dabei überraschte alle Anwesenden, daß nur etwa fünf Prozent der Behinderungen auf Vererbung beruhten, alles andere aber andere Ursachen hätte. Nietert gliederte folgendermaßen auf: Einwirkungen vor der Geburt, während der Geburt und nach der Geburt. Besonders gefährlich seien die Röteln und andere Infektionskrankheiten während der Schwangerschaft. Diese könnten nämlich auf das werdende Leben übergehen und schwerwiegende Schädigungen hervorrufen. Solche Erkrankungen würden bedeuten, daß blinde, taube und schwerst-geistig-behinderte Kinder auf die Welt kommen könnten. Weitere Schädigungen könne das ungeborene Kind nach einem Unfall während der Schwangerschaft (Schockwirkung) und vor allem durch Nikotin- und Alkoholgenuß durch die Mutter erleiden. Als weitere Gründe für eine Behinderung kämen nach Ansicht des Referenten Komplikationen während der Geburt in Frage.
Zum Problem Ursachen nach der Geburt nannte B. Nietert die zu spät erkannte Gehirnhautentzündung, Kinderkrankheiten wie Masern und dgl., sowie Stürze und Schläge auf den Hinterkopf. Er betonte abschließend zu den Ursachen, daß es immer heißen müsse, es kann sein, nie aber ein absolutes Muß abgeleitet werden dürfe.
Nun zählte B. Nietert drei Arten der Behinderung auf: Die Intensivform betreffe etwa ein Drittel der in Straubing betreuten Kinder. Dazu gehörten Kinder mir schwersten geistigen und körperlichen Schäden. Die zweite Form stellten die mongoloiden Kinder dar, deren Erscheinungsbild vielfach bekannt sei. Die dritte Art sei eine Übergangsform von den Geistig-Behinderten hin zu den Lernbehinderten. Für alle Formen gelte aber, daß das behinderte Kind kein krankes Kind sei, mit Ausnahme der „Anfall-Kinder“. Auch Geistig-Behinderte haben ihre Bedürfnisse, könnten etwas lernen, ob spielend, handelnd oder lernend. Wichtig sei in jedem Fall, daß das behinderte Kind unter seinesgleichen beschult werde. Der Behinderte könne zwar gefördert, aber nicht geheilt werden. Zudem habe er ein außerordentlich feines Gefühl und müsse dementsprechend behandelt werden. Für den Erzieher sei es wicht zu wissen, daß der Behinderte immer ein Wartender sei, auf den er zugehen müsse.
Wie stehen nun Eltern und Geschwister zu einem Behinderten in der Familie? Damit leitete B. Nietert auf die Frage über, wie mit dem Behinderten in der Familie, aber auch in der Gesellschaft umzugehen sei. Es stehe außer Zweifel, daß ein behindertes Kind immer ein echtes Kind in der Familie sei und bleibe, dessen Zukunft große Sorgen bereitet. . Das Sorgenkind fordere viel Zeit- und Kraftaufwand. Es sei sicherlich oft nicht leicht, gerade für ein solches Kind das rechte Verständnis aufzubringen.
Zum Schluß seiner Ausführungen betonte der Sprecher, daß jeder Behinderte lebensberechtigt sei, nicht zuletzt im Hinblick auf den Schöpfer dieser Kinder. Kein Betroffener könne etwas für sein Schicksal. Gerade deshalb müsse alles getan werden, um den Ärmsten unsere Gesellschaft zu helfen. Nach einer kurzen Aussprache über das Gehörte dankte die Ortsbäuerin Rita Hornberger dem Sonderschulrektor für seine Ausführungen auf das herzlichste.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.02.1983

Rückblick 1982 und Vorschau 1983 des Motor – Sport-Clubs Meidendorf
Meidendorf: Vorstand Wurm Josef eröffnete die diesjährige ordentliche Generalversammlung und begrüßte die anwesenden Mitglieder. Ob das Wetter schuld war oder die vielen Faschingsveranstaltungen, konnte nicht festgestellt werden, die Feststellung der anwesenden Mitglieder dagegen zeigte zum Bedauern der Vorstandschaft eine sehr geringe Mitgliederzahl, nämlich von 133 waren nur 39 Mitglieder anwesend.
In einer Gedenkminute wurde der verstorbenen Vereinsmitglieder gedacht.
Daraufhin wurden die Veranstaltungen, Monats- und Ausschußsitzungen des Jahres 1982 durchbesprochen. In dem am 7. Februar 1982 zum 2. Mal durchgeführten Schlauchrennen, das für die „Aktion Sorgenkind“ gestartet wurde, konnte ein Betrag vom 725,81 DM an das ZDF überwiesen werden.
Am 15. August 1982 wurde ein Fußballspiel zwischen den Mitgliedern der FFW Windberg und den MSC-Mitgliedern ausgetragen. Durch einen „Elf Meter“ ging die FFW Windberg als Sieger hervor. Der Reinerlös von 500 DM wurde an die Wallfahrtskirche „Hl. Kreuz“ bei Windberg abgegeben.
Außer den vorgenannten Veranstaltungen wurden noch durchgeführt:
am 17.01.82 Vereinsinternes Ski-Jöring,
am 23.0.1.82 ein Kappenabend
am 12.04.82 Geschicklichkeitsturnier für Zweiräder aller Klassen
am 01.08.82 2. Internationales und 6. Deutscher Trial-Meisterschaftslauf
am 26.09.82 2. Speed-Cross, beteiligt waren ca. 70 Fahrer, ausgetragen in Irensfelden bei sehr guter Witterung mit großer Zuschauerbeteiligung
am 10.10.82 die Clubmeisterschaft in Irensfelden mit verschiedenen Disziplinen die mit Punkten verwertet wurden.
am 20.11.82 ein Funktionärsessen (eine kleine Anerkennung für geleistete Dienste am und für den MSC)
am 18.12.82 Weihnachtsfeier und Pokalverleihung der Fahrer der Meisterschaft sowie Erinnerungsgeschenke an die Frauen die dem Verein durch ihre Arbeit unterstützen das ganze Jahr über.
Zum Schluß wurde noch der Terminplan für 1983/84 durchbesprochen. Der Termin für das Ski-Jöring mußte bereits auf unbestimmte Zeit verlegt werden und wird bei Möglichkeit mit kurzer Einladungsfrist abgehalten werden.
Anschließend dankte Vorstand Wurm der Vorstandschaft sowie allen Mitgliedern, Helfern und Grundstücksbesitzern für gute Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr und diesen Wunsch übertrug er auch in das neue Jahr das erst einige Tage alt ist und noch viel Arbeit bringen wird in seinem ganzen Verlauf. Es stehen doch auch in Zukunft verschiedene Veranstaltungen bevor, die wohl vorbereitet sein wollen.
Der Kassier Josef Stegbauer gab einen kurzen Kassenbericht. Er erläuterte die Einnahmen und Ausgaben des Jahres 1983. Die durchgeführte Kassenprüfung, die vor der Versammlung durchgeführt wurde, zollte ihm Dank und Anerkennung . In der Jahresversammlung wurde ihm Entlastung erteilt. Der Kassenstand bzw. Bestand fiel zur Zufriedenheit aller aus und es ergab, daß gut und sparsam gewirtschaftet wurde.
Sportleiter Franz Klimmer erwähnte noch den Verlauf der einzelnen durchgeführten vereinseigenen, sowie auch die Beteiligungen an auswärtigen Veranstaltungen und deren Wertungen. Er sprach auch Vorstand Wurm Dank und Anerkennung aus für die geleistete Arbeit für und um dem MSC Meidendorf aus.
Lobenswert muß auch noch erwähnt werden der Bau einer Schneewalze, die dem Verein sehr gute Dienste leistet durch die Mitglieder Klimmer, Meier und Hölzle.
Der eingangs der Versammlung von Herrn Steininger gezeigte Film über verschiedene Motorsportveranstaltungen, unter anderem auch einer Trialfahrt des MSC Meidendorf, fand sehr großen Anklang bei den Anwesenden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.02.1983


Wanderwege, ein echtes Anliegen
Vorstand Höfelsauer vom Heimat- und Fremdenverkehrsverein Steinburg lud zu einer Versammlung, in der einige wichtige Punkte zur Aussprache kamen. Der letzte Maibaum, der vor 5 Jahre seinen Dienst getan hatte, wird erneuert. Dazu hat Graf Poschinger von Irlbach einen rund 20 m langen Baum gestiftet, der Ende Februar gefällt werden soll, damit er etwas austrocknen kann. Auch die Handwerkersymbole werden erneuert.
Einen breiten Raum füllte die Aussprache über die Wanderwege. Drei neue, von Schleinkofer in Hunderdorf geschnitzte Wegweiser, sollen aufgestellt werden. Diese finden besonders bei den Feriengästen Anerkennung und Bewunderung. – Da der Wanderweg rechts des Bogenbaches durch das Perlbachtal oft wegen Nässe kaum begehbar ist, will man mit Hilfe der Gemeinde einen etwas bergwärts liegenden Weg errichten. Eine Ortsbesichtigung durch den Bürgermeister ist vorgesehen.
Auch die Gemeinde Neukirchen, auf deren Gebiet der Wanderweg ebenfalls liegt, soll mit angesprochen werden. – Speziell für die Feriengäste muß der Wanderweg von Steinburg und Wegern in Richtung Hl. Kreuz und Windberg besser durch hölzerne Wegweiser gekennzeichnet werden.
Diese werden von einigen Mitgliedern gestiftet, bemalt und beschriftet, so daß finanzielle Kosten vermieden werden.
Zum Schluß der Versammlung stand der Druck eines neuen Unterkunftsverzeichnisses auf dem Plan, da die Preise in dem aus dem Jahre 1981 vorhandenen Verzeichnis den gestiegenen Preisen nicht mehr entsprechen. Diese werden in der Regel um 1 – 2 DM erhöht.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.02.1983


Spende für den Kindergarten
Hunderdorf.
Schon seit Jahren ist es an der Verbandsschule Hunderdorf Brauch, an die Kinder zu denken, die aus sozialen oder wirtschaftlichen. Gründen nicht immer in der Lage sind, ein richtiges Weihnachten zu feiern. So wurden aus dem, Erlös von Basaren, Flohmärkten oder durch freiwillige Sammlungen der Kinder oft namhafte Beträge überwiesen an die Organisation SOS Kinderdorf, an Behindertenwerkstätten, an Missionsschulen in Afrika, Indien oder den Kirchen für caritative Zwecke zur Verfügung gestellt. Im Namen der Schüler und im Beisein der 1. Schülersprecherin Cornelia Bartl, Kl. 9b, und des 2. Schülersprechers Peter Bayer, Kl. 8b, überreichte Rektor Czerwenka Ende der vergangenen Woche Schwester Gertrudes in Kostenz den von Kindern und Lehrkräften gesammelten Betrag von 500 DM. Unser Bild zeigt die Abordnung der Volksschule und Schwester Gertrudes.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.02.1983


Kirchenpfleger Hans Hamberger verabschiedet
Ehrung für verdiente Kirchenratsmitglieder — Pfarrgemeinderat beschließt Programm für 1983
Hunderdorf.
Auf Veranlassung des Pfarrgemeinderates Hunderdorf wurden im Rahmen einer Sitzung die ehemaligen Kirchenverwaltungsmitglieder Hans Hamberger und Xaver Anleitner verabschiedet. Vorsitzende Ingrid Hentschirsch begrüßte dazu die erschienenen Mitglieder, die Mitglieder der Kirchenverwaltung und die Sänger und Sängerinnen des Kirchenchores sowie Pfarrer Högner. Nachdem der Chor die Sitzung mit einem Lied eröffnet hatte, meinte I. Hentschirsch, daß man auch im Jahre 1983 nach dem Leitsatz „Gemeinsam Pfarrgemeinde gestalten“ die Arbeit aufnehmen wolle.
Auf einen Jahresrückblick 1982 konnte verzichtet werden, da alle Anwesenden bereits beim Jahresschlußgottesdienst über die besonderen Geschehnisse informiert worden seien. Nun war es Pfarrer Anton Högner, der dem langjährigen Kirchenpfleger Hans Hamberger für alle Arbeit dankte. Hamberger gehörte seit 1964 der Kirchenverwaltung in Hunderdorf an. Dabei habe er sich in den letzten Jahren, in welche die Renovierung der Kirche fiel, viele Verdienste um die Pfarrei erworben. Pfarrer Högner überreichte als äußeres Zeichen des Dankes ein Geschenk. Des weiteren sollte Xaver Anleitner ebenfalls für seine Mitarbeit in der Kirchenverwaltung geehrt werden. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Anleitner nicht persönlich anwesend sein. Bei der 1. Sitzung der neuen Kirchenverwaltung wird der Kirchenpfleger für die Pfarrei Hunderdorf bestimmt. Stellvertretend für den 1. Bürgermeister Karl Härtenberger ergriff der 2. Bürgermeister Egon Weinzierl das Wort und brachte für die politische Gemeinde Dank und Anerkennung an die ausgeschiedenen Kirchenverwaltungsmitglieder, insbesondere an Hans Hamberger. Weinzierl betonte die gute Zusammenarbeit zwischen Kirchenverwaltung und der Gemeinde Hunderdorf.
Sehr erfreut und beeindruckt zeigte sich Hans Hamberger und dankte für die ihm entgegengebrachte Ehrung. Seine Freude, so meinte er, sei besonders groß über die gelungene Kirchenrenovierung. Weiter sei er glücklich darüber, daß während seiner Amtsperiode die Frage des Kindergartens so positiv gelöst werden konnte, und nun die Kirche wieder als Träger des Kindergartens auftrete. Nicht zuletzt dankte Hans Hamberger allen Pfarrangehörigen für die Opferbereitschaft, ohne die große Vorhaben auf keinen Fall verwirklicht werden hätten können. Der Kirchenchor beendete mit den Liedern „Steht ein Stern am hohen Himmel“ und „Es ist Feierabend“ den Akt der Ehrung.
Im weiteren Verlauf der Sitzung gab Pfarrer Högner zunächst Aufschluß über die vorläufige Kostenübersicht der Renovierung der Pfarrkirche. Danach beliefen sich die Gesamtkosten auf rund 333 000 Mark. Die Pfarrgemeinde selbst habe davon 257 000 Mark aufzubringen. Ein großer Teil sei schon beglichen. Die folgenden Punkte der Tagesordnung betrafen das Programm für 1983. Mitte April soll ein Kontaktgespräch mit den Vorständen aller Vereine und Verbände, die ihren Sitz in der Pfarrgemeinde haben, stattfinden. Um einen Referenten, der den Zweck dieser Veranstaltung beschreibt, wird sich das Vorstandsgremium des Pfarrgemeinderates bemühen. Um den einheimischen Künstlern Gelegenheit zu geben, ihr Schaffen auch der Bevölkerung zu präsentieren, plant der Pfarrgemeinderat eine Ausstellung, die in den Zeitraum von Christi Himmelfahrt (12. Mai) bis zum Erstkommunionstag (15.. Mai) fallen wird. Zur Vorbereitung werden die Künstler zu einem Kontaktgespräch eingeladen.
Nach dem Motto „Gemeinsam Pfarrgemeinde gestalten“ wurde auf Vorschlag des Ortsgeistlichen auch ein Gesprächsabend mit jungen Leuten in das Programm aufgenommen. Mütter von Kindern, die im letzten Jahr getauft wurden, können sich an Nachmittagen im Sommer zusammenfinden, um ihre Erfahrungen über Erziehungsfragen auszutauschen. Nach einer sog. „Kinderwaglmesse“, die zu einer festen Einrichtung werden soll, werden diese Treffs der jungen Mütter stattfinden.
Zwei Bittgänge werden in diesem Jahr abgehalten. Am 7. Mai führt der erste zum Bogenberg, während am 9. Mai der Bittgang nach Hofdorf an der Reihe ist. Abgang ist jeweils um 18 Uhr. Das Patroziniumsfest in Hofdorf wird am 23. Februar begangen. Feierliche Maiandachten werden neben denen in der Pfarrkirche auch in den Kapellen bzw. Kirchen von Hofdorf, Au v. Wald, Rammersberg, Gaishausen und Lintach abgehalten.
Die Art der Gratulation (Geschenke) bei bestimmten Geburtstagen wird geändert. Demnach erhalten Altersjubilare, die ihr 70. bzw. 75. Wiegenfest feiern, ein Gebetbuch, welches speziell für ältere Menschen geschaffen ist. Zum 80. Geburtstag werden eine Kerze mit Ständer und ein Blumenstock überreicht.
Zum Schluß der Sitzung wurde von PGR-Mit-gliedern auf verschiedene Bedürfnisse wie z. B. Reparaturen am Schneefanggitter und Reinigung der Dachrinne hingewiesen. Des weiteren will man zu Frühjahrsbeginn die Grünanlagen um das Gotteshaus säubern sowie Bäumen und Sträuchern einen neuen Schnitt zukommen lassen. Vorsitzende Ingrid Hentschirsch beendete die Sitzung, indem sie noch einmal auf das Leitthema hinwies. Sie bat die Anwesenden und alle Pfarrangehörigen die Vorhaben des Pfarrgemeinderates in diesem Sinne zu verstehen und zu unterstützen.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.02.1983


LC-Tanne-Führung liegt in bewährten Händen
Jürgen Tanne wieder Abteilungsleiter — Bezirksjugendleiter im BLSV zeichnet Heinrich Greipl aus
Hunderdorf. Zur Jahreshauptversammlung der Leichtathletikabteilung LC Tanne im Sportverein Hunderdorf konnte Abteilungsleiter Jürgen Tanne nur wenige Erwachsene begrüßen, während die Jugendlichen recht zahlreich erschienen waren. Tanne freute sich auch über das Erscheinen des 1. und 2. Vorsitzenden und Kassiers des Hauptvereins und konnte des weiteren den Bezirksjugendleiter im BLSV, Heinz Pflügl aus Straubing, sowie den Direktor der Raiffeisenbank Hunderdorf, Sebastian Biegerl, begrüßen.
Nach einem kurzen allgemeinen Rückblick übergab Tanne das Wort an Heinrich Greipl. Der 2. Abteilungsleiter und Mädchen für alles bei den Leichtathleten, Greipl, gab den Kassenbericht und zählte die sportlichen Veranstaltungen innerhalb der Abteilung auf. Neben dem Trimm-Trab-ins-Freie und den Lauftreffs nannte er vor allem das Staffelfest mit dem dazugehörigen Gartenfest. Gerade heuer habe man wieder mehr Aktive aus nah und fern am Start gesehen. Auch das Interesse der Bevölkerung sei größer gewesen. Die Abteilung habe auch an der internationalen Sportbegegnung mit der Union Ulrichsberg in Österreich teilgenommen. Ein Ausflug in den Nationalpark Bayerischer Wald beendete die Saison.
Greipl ging dann auf die sportlichen Erfolge ein. Daß man mit Stefan Kraus einen Klasse-Hochspringer in den eigenen Reihen habe, müsse nicht mehr allzusehr hervorgehoben werden. Dennoch seien seine Leistungen zu nennen, da sie als nicht alltäglich bezeichnet werden könnten, meinte Greipl. Kraus Stefan erzielte 1982 als B-Jugendlicher mit 2,05 Meter den niederbayerischen Rekord und konnte diesen vor zwei Wochen bei den bayerischen Hallenmeisterschaften auf 2,09 Meter schrauben. Bei den letztjährigen deutschen Meisterschaften belegte er den 6. Platz, obwohl er mit den weitaus älteren A-Jugendlichen starten mußte.
Mit Stefan Kraus, Gabi Diewald, Rosi Schlecht und Alexandra Stelzer hat der LC Tanne Kreismeister bzw. Kreisbeste 1982 gestellt. Die niederbayerische Meisterschaft erreichte St. Kraus im Hoch- und Weitsprung. In der niederbayerischen Punktewertung liegen die Schüler und Schülerinnen von 34 Vereinen an 26. Stelle, die männliche und weibliche Jugend von 41 Vereinen am 22. Platz.
Abteilungsleiter Tanne dankte Heinrich Greipl für die detaillierten Ausführungen und überreichte ein Präsent. Tanne selber ehrte nun einige Aktive. Es sollten dabei nicht nur die Leistungen anerkannt werden, sondern auch die Teilnahme an Wettkämpfen. Buchgeschenke konnten Martin und Stefan Kraus, Thomas, Josef und Sylvia Schießl, Robert Neumaier, Alexandra Stelzer und Markus Tanne in Empfang nehmen.
1. Vorsitzender Heinz Hentschirsch nahm die Gelegenheit wahr, die Arbeit der LA-Abteilung im SV Hunderdorf zu beschreiben. Die LA-Abteilung habe zwar nicht sehr viele Aktive, zeige aber größte Aktivität. Die Erfolge könnten sich sehen lassen. Doch sei der Erfolg nicht immer das letzte, was anzustreben sei. Freude und Spaß an der Sportart und das Zusammentreffen mit Gleichgesinnten sollten an erster Stelle stehen. Der Dank des Vorsitzenden richtete sich an die Abteilungsleitung, die Aktiven -und die Eltern, wobei Tanne und Greipl ein kleines Geschenk überreicht bekamen.
Bezirksjugendleiter vom BLSV, Heinz Pflügl, bescheinigte dem LC Tanne hervorragende Arbeit. Die Erfolge seien gerade wegen der geringen Zahl von Aktiven sehr groß zu schreiben. Pflügl beschrieb dann kurz die Arbeit in der Leichtathletik. Er meinte, die Begeisterung der jungen Leute reiße einen mit, und für die Jugend lohne es sich, Opfer zu bringen. Für die besonderen Verdienste händigte er das Jugendehrenzeichen in Silber an Heinrich Greipl aus. Das goldene Jugend-Leistungsabzeichen erhielt Stefan Kraus. Pflügl forderte alle auf, auch weiterhin im Verein als Funktionär auf der einen und als Aktiver auf der anderen Seite mitzuarbeiten.
War bis zu diesem Zeitpunkt bei der Jahreshauptversammlung alles glatt gegangen, so ergaben sich bei den anstehenden Neuwahlen Schwierigkeiten. Die entlastete Abteilungsleitung wollte auf eine Wiederwahl verzichten. Es wurden dabei verschiedene Gründe genannt, die ein Weiterarbeiten auszuschließen schienen. Dem Wahlausschuß gelang es aber dann doch, daß die Neuwahlen ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Sie brachten folgendes Ergebnis: 1. Abtl.: Jürgen Tanne, 2. Abtl.: Heinrich Greipl, 3. Abtl.: Stefan Lehner, Schriftführer und Kassier: Frau Schießl, Stefan Kraus und Gabi Diewald leiten die Übungsstunden.
Die neu und wieder gewählten Abteilungsleiter betonten, daß sie das Amt vor allem wegen der Jugendlichen angenommen hätten. Trotzdem dürften die Worte, die vor der Wahl gesagt werden, nicht so einfach vergessen werden. Tanne bat um Unterstützung von allen, die sich zum LC Tanne im SV Hunderdorf zugehörig fühlten.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.02.1983


Hunderdorf. Frauenbund: Heute, Mittwoch, 19 Uhr, Abendmesse, anschließend Zusammenkunft bei Baier-Edbauer Vorbesprechung mit Koch, Schwarzach, wegen des Dirndlkurses.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.02.1983


Windberg. SV: Heute, Mittwoch, 19.30 Uhr, Wochenversammlung im Vereinslokal. Anmeldung für den Skiausflug am 19./20. 3., bei Dietmar (Tel. 09422/2212) oder Siegfried Niedermeier (Tel. 09961/6577).
Quelle: Bogener Zeitung, 09.02.1983


Viel Schwung beim Feuerwehrball
Steinburg.
Einen Höhepunkt im Steinburger Faschingsgeschehen stellt immer der Ball der Freiwilligen Feuerwehr Steinburg im Bergerbräu-Saal dar. FFW-Kommandant Anton Häusler konnte eine Vielzahl von Besuchern, darunter Bürgermeister Karl Härtenberger, die weiteren Bürgermeister der Gemeinde, Egon Weinzierl und Hans Feldmeier, Kreisrätin Heidi Watzl sowie etliche Nachbarfeuerwehren willkommen heißen. Mit der Musikkapelle „Early Birds“ hatte man wieder eine ausgezeichnete Band engagiert, die bereits zum elftenmal für gute Laune und Tanzmusik, so recht nach dem Geschmack der Ballgäste, sorgte. Für Erhitzte gab’s auch in der Bar kühle Mixgetränke und ein Plätzchen zum Verweilen, um neue Energie zu sammeln. So war es nicht verwunderlich, daß viele Ballgäste bis in die frühen Morgenstunden bei Musik und Tanz ausharrten. Zudem hatten zwischendurch die Lose der Tombola und die Gewinne hieraus ihre Abnehmer gefunden.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.02.1983


13 Geburten und 13 Sterbefälle
Meldungen des Standesamts im Januar — Keine Eheschließung
Bogen.
Geburten und Sterbefälle hielten sich beim Standesamt der Stadt Bogen im Januar die Waage. Dagegen war keine einzige Eheschließung zu verzeichnen. Ein Brautpaar bestellte das Aufgebot.
Geburten: Tobias Rudolf Hornberger, 8441 Hunderdorf, Sollacher Straße 1 … Stephanie Marianne Kreuz, 8443 Bogen, Stadtplatz 16 … Gerhard Engl, 8441 Hunderdorf, Gaishausen 42 1/2; Markus Waldherr, 8441 Hunderdorf, Thananger 5 …
Sterbefälle: … Friedrich Wilhelm Nagel, ehem. Feinmechaniker, 8441 Windberg, Irensfelden 5; … Johann Brunschweiger, ehem. Oberkellner, 8441 Windberg, Meidendorf, Geißbergweg 19; Josef Ring, ehem. Hilfsarbeiter und Landwirt, 8441 Windberg, Kreuzbergstraße 1 … Quelle: Bogener Zeitung, 11.02.1983


Heinz Hentschirsch neuer Schulleiter
Bürgermeister Josef Schneider führte ihn in den neuen Wirkungskreis ein
Hunderdorf-Steinach.
Mit Wirkung vom 1. Februar 1983 wurde die vakante Schulleiterstelle der Grund-schule Steinach durch die Regierung von Niederbayern neu besetzt. Lehrer Heinz Hentschirsch wurde mit der Aufgabe betraut und zum Hauptlehrer ernannt.
Heinz Hentschirsch wurde am 23. Februar 1944 in Saladorf, Landkreis Kelheim, geboren und besuchte die Volksschule Hausen im selben Landkreis. Er absolvierte 1964 das Humanistische Gymnasium Straubing. Das Studium an der Pädagogischen Hochschule München-Pasing schloß er im Jahre 1967 mit der ersten Lehramtsprüfung ab. Die Stationen des anschließenden Vorbereitungsdienstes waren Laberweinting (1967/68) und Wallkofen, wo er bereits als Schulleiter tätig war. Mit der zweiten Lehramtsprüfung führte der Weg zurück an die Volksschule Laberweinting, wo er sich in der Zeit von 1969 bis 1975 neben seinen dienstlichen Aufgaben durch sein Engagement im Sportverein verdient machte.
Nach der Versetzung an die Volksschule Hunderdorf setzte Hentschirsch Schwerpunkte auf dem didaktischen und sportpädagogischen Sektor. Er besuchte eine Lehrgangsreihe mit der Thematik der Differenzierung in der Grund- und Hauptschule. Von seinem pädagogischen Einsatz zeugt die Tatsache, daß er jahrelang mit dem Amt des Beratungslehrers betraut und von den Schülern zum Verbindungslehrer gewählt wurde. Als Sportbeauftragter übernahm er nach Absolvierung einschlägiger Lehrgänge die Organisation von Sportfesten und Schulsportwettkämpfen. Im außerschulischen Bereich ist Hentschirsch der Aktivität im Sportverein treu geblieben: Nach jahrelanger Tätigkeit als Fußball-Abteilungsleiter wurde er vor zwei Jahren zum 1. Vorsitzenden des Sportvereins Hunderdorf gewählt.
Hentschirsch ist außerdem Mitglied der Vorstandschaft des Kreisverbandes des BLLV Straubing/Bogen und zuständig für das Referat Dienstrecht und Besoldung.
Der neue Schulleiter ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er sieht den Schwerpunkt seiner schulischen Arbeit im erzieherischen Wirken. Den tatkräftigen Pädagogen lernten Schüler, Eltern und Kollegen wegen seines freundlichen, hilfsbereiten und aufrechten Wesens schätzen.
Der Schulleiter wurde bereits von Bürgermeister Josef Schneider in den neuen Wirkungsort eingeführt. Eine Gesprächsrunde zwischen Schulleitung, Gemeinde und Elternbeirat wurde bereits vereinbart mit dem Ziel, die Grundlagen für eine intensive und harmonische Zusammenarbeit zu schaffen.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.und 21.02.1983


St. Edigna, Schutzpatronin der Kirche von Hofdorf.
Der 26. Februar ist ihr Todestag.

St. Edigna ist eine in unserem Raum sehr seltene Kirchenpatronin. Aus diesem Grunde wissen auch nur wenige etwas über ihr Leben.
Die Lebensgeschichte der sel. Edigna, wie sie uns überliefert wird, beruht zwar nicht auf historischen Unterlagen und Akten aus der damaligen Zeit, doch reichen die Quellen der Überlieferung in das 16. Jahrhundert zurück.
So berichten Johannes Aventinus in „Annales Ducum Boiariare“ (1521), der Jesuit Matthäus Rader in seinem vier Teile umfassenden Werk „Bavaria sankta“ (1624) und ein davon unabhängiges französisches „Martyroloquium“ (Paris 1637) über das Leben und die Geschichte der Edigna von Puch in einer Weise, daß man diesen Zeugnissen nur Glauben schenken kann. Einzelheiten allerdings, welche sie und mach spätere Darsteller bieten, enthalten – wie ja auch Lebensbeschreibungen großer Gestalten der Kirche – manch Legendäres, das auf seinen geschichtlichen Wert nicht kontrolliert werden kann.
Edigna war die Tochter König Heinrich I. von Frankreich aus dem Hause der Capantinger, der seit 1051 mit Anna, der Tochter Jarislav d. Gr. von Kiew, verheiratet war. Der spätere König Philipp I. war ihr Bruder. Im jugendlichen Alter hatte Edigna ständige Jungfraulichkeit gelobt und ist, als man sie zu einer Heirat zwingen wollte, aus der Heimat entflohen. Auf ihrer Pilgerschaft durch Bayern traf sie müde und ermattet ein Bauersmann, der mit seinem Ochsengespann, darauf eine Glocke und ein Gockel, des Weges kam. Er nahm Edigna mit, bis unterhalb des Dorfes „Pouche“ die Zugtiere stehen blieben, der Hahn zu krähen und das Glöcklein zu läuten begann. Edigna sah darin ein Zeichen Gottes, daß sie hier bleiben soll. Sie nahm als Behausung die (damals schon hohle ?) Linde an der Kirche. Es tut der Verehrung der Einsiedlerin Edigna sicher keinen Abbruch, wenn man als Unterkunft einen kleinen Holzverschlag als Klause annimmt! Hier lebte Edigna 35 Jahre, Gott dienend im Gebet und Fasten, versammelte wohl häufig die Bewohner des Dorfes und auch der Umgegend um sich, unterwies sie im Glauben und die Kinder wohl auch im Lesen und Schreiben. Vorallem in den gesundheitlichen Nöten und Sorgen war sie, die höfisch gebildete Königstochter, den Besuchern eine treue und geliebte Helferin und Beraterin, so daß sie sehr bald in den Ruf einer „Wunderthäterin“ gelangte. Ihr greiser Vater soll – so die Überlieferung- den Ort ihres Aufenthaltes erfahren und sie zur Rückkehr in die Heimat zu bewegen versucht haben, aber vergebens. Am 26. Februar 1109 verstarb sie eines seligen Todes.
Ihr Leichnam scheint bis Ende des 16. Jahrhunderts im Grab gelegen zu haben. War es das Grab, das im Sommer 1978 anläßlich der Innenrestaurierung bei Ausschachtungsarbeiten im jetzigen Altarraum der Kirche zu Puch bei Fürstenfeldbruck  unter dem Mörtelstampfboden einer früheren romanischen Apsis zum Vorschein kam?
Das Edigna schon früh verehrt wurde, zeigt die Tatsache, daß Aventin in seinem Bericht über den Tod Kaiser Ludwig des Bayern in Puch (1347) es für wichtig genug hält zu vermerken, daß an diesem Ort die sel. Edigna beerdigt ist und viel verehrt wird!
Um 1600 müssen ihre Gebeine erhoben und in einem hölzernen, mit Glas versehenen Schrein im linken Seitenaltar bzw. in der dortigen Wandnische beigesetzt worden sein.
Elisabeth von Lothringen die 1. Gemahlin des Bayerischen Kurfürsten Maximilian I., wallfahrtete alljährlich nach Puch und hat auch einen kostbaren mit Silber beschlagenen Schrein gestiftet, der allerdings 1632 bei der Plünderung Puchs durch die Schweden geraubt wurde.
Die Kaiserin Eleonora (+1655), Gemahlin Ferdinands II. (Stiefmutter der 2. Gemahlin des erwähnten Kurfürsten), hat sich nach Verlust eines kostbaren Kleinods zur seligen Edigna nach Puch verlobt und nach Auffindung desselben einen silbernen Kelch und zwei Meßkännchen mit Teller am 5.2. 1654 hierher bringen lassen. Eine durch Schrift und Bild bemerkenswerte Votivtafel bezeugt noch haute dieses Vertrauen auf die Hilfe der seligen Edigna, die nicht nur bei Unglücksfällen, bei Krankheiten von Mensch und Tier angerufen wurde. Sie galt auch (wie Aventin schon 100 Jahre früher erwähnt) als Helferin zur Wiedererlangung gestohlener oder verlorener Sachen! Noch mehrere alte Votivtafeln – die älteste stammt aus dem Jahre 1639 – legen Zeugnis ab von der weiten Verehrung der Seligen, die seit Jahrhunderten ohne Unterbrechung fortdauert.
Das Altarbild in der Kirche zu Hofdorf zeigt St. Edigna mit Totenkopf und Geißel, in Schnitzrahmen mit Akanthus.
Eine Urkunde besagt, daß der Abt von Fürstenfeld im Jahre 1765 dem damaligen Abt von Windberg, Bernhard Strählin, eine Reliquie der Heiligen überließ, die noch heute in einer kleinen Monstranz das wichtigste Gut der Hofdorfer Kirche darstellt. Hofdorf war ja früher eine Filialkirche des Klosters Windberg.
Am Mittwoch, 23. Februar, findet in der Kirche zu Hofdorf eine Partoziniumsfeier statt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


Memoiren eines Steinburger Bürgers
3.
Der Tod des Vaters

Weil es bei uns so üblich war, erschien der Storch am 27.12.1902 wiederum und brachte ein verspätetes Christkindl namens Kreszenz. Auch diese fühlte sich in unserer Gesellschaft ganz wohl und lebt heute noch. Nur hatten unsere Eltern etwas Pech mit derselben. Noch kaum schulpflichtig, erkrankte sie schwer, und bei ihrer Genesung schlug sich diese Krankheit auf die Augen. Diese waren schwer entzündet, sodaß sie bei grellem Licht nur schwer sehen konnte. Es besserte sich auch wieder leicht, dafür aber wiederholte sich oft alles um so schlimmer. In kaltes Wasser durfte sie nie hineinlangen. Zum Schulbesuch war immer ein Auge verbunden. Den Unterricht mit ihr mußten hauptsächlich die älteren Schwestern machen. So ging es jahrelang dahin, weil die Mutter nur kürzere ärztliche Behandlung zahlen konnte. Nun nahm sich ihrer der Lehrer an und brachte sie selber zum Augenarzt nach Straubing, welcher jedoch wenig Besserung versprechen konnte, weil schon zu viel versäumt sei. Daraufhin schrieb der Lehrer ohne Wissen der Eltern ein Bittgesuch an die Frau Gräfin in Irlbach um finanzielle Hilfe zur Begleichung der notwendigen augenärztlichen Behandlung und der anfallenden Krankenhauskosten. Diese wurde auch auf Anordnung der Frau Gräfin durchgeführt und auch bezahlt. Als die Zenzl gerade im Krankenhaus in Straubing war, starb unser Vater, sodaß sie nicht einmal zur Beerdigung kommen durfte. Wohl wurde ihr Augenleiden nach einigen Jahren wieder besser, aber immer noch war äußerste Vorsicht nötig, um schlimme Rückschläge zu vermeiden, bis sie in der Konservenfabrik in Steinburg passende Arbeit erhielt und nun als Rentnerin mit wenigen Markln weiterlebt.
Im Jahre 1904 guckte bei uns abermals ein Buberl, namens Karl in unser heimisches Nest, nahm aber im Altar von gut einem Jahr wieder Abschied von uns, es graute diesem wohl vor der großen geschwisterlichen Gesellschaft und mochte lieber ein Engel sein. Aber schon am 21.4.1907 wiederholte sich das selbe Glücksspiel mit einem ankommenden Schwesterl, namens Hedwig, sie blieb aber wieder bei der Herde und erlernte nach ihrer Schulzeit das Näherinnenhandwerk. Zur Zeit ist sie noch im Krankenhaus Bogen als Wäschenäherin eingestellt. Scheinbar hatte keine meiner vier Schwestern die Courage, einen lieben Mann zu beglücken.
Am 20.8.1910 kam abermals ein kleiner Karl angerückt, und dem gefiel es wiederum gut in unserer Gesellschaft. Nach seiner Schulzeit kam er in die Lehre als Hafner und Fliesenleger nach Straubing, danach bildete er sich in seinem Beruf bei einem Meister in Cham weiter aus und es wurden ihm deshalb auch schon in der Heimat Ofensetzerarbeiten übertragen. Er lebte bei mir im heimatlichen Betrieb und half mit, wenn möglich bei allen landwirtschaftlichen Arbeiten, denn beide Eltern waren schon längst verstorben. Er mußte dann 1940 einrücken nach Straubing, wo er bei einer Panzerabwehr-Abteilung ausgebildet wurde. Hernach wurde ihm in Frankreich bei einem tiefen Vorstoß durch die feindlichen Linien am 17.6.1940 das rechte Bein durch feindliche Artillerie direkt aus dem Körper gerissen, sodaß er es im ersten Schreck noch selber einholen wollte, aber zusammensank, wie mir einmal ein Mitkämpfer schilderte. Sodann wurde er vom Sanitätsauto einige Kilometer unter gräßlichen Schmerzen und feindlichem Beschuß nach Compiegne ins Feldlazarett zurückgebracht, wo er wegen Blutverlust den Heldentod (ich sage dies ausdrücklich) erleiden mußte. Lange konnte ich es nicht fassen, daß mein liebster Bruder, unser guter Karl nicht mehr heimkehren wird. Er war ein ruhiger und strebsamer Bursche, den wir alle, auch seine Lehrherren und Arbeitgeber hoch einschätzten und bedauerten. Ihn werden wir alle nie vergessen.
Den Schluß meiner lebenden Geschwister machte Bruder Wilhelm, welcher am 2.6.1912 geboren wurde. Es war das 13.te Kind unserer Eltern, also das 9. lebende unserer Geschwister. Es war noch nicht ganz 7 Monate alt, als am 4.1.1913 der Vater starb. Unfaßbares Leid wohl für unsere liebe Mutter mit 9 unmündigen Kindern. Doch ihr unerschütterlicher christlicher Glaube, verbunden mit unbegrenztem Gottvertrauen half ihr auch diese schwere Prüfung zu überwinden. Auch das letzte Kind erlernte bei einem Schneidermeister in Straubing das Schneiderhandwerk und war später bis zu seiner Einberufung zum Kriegsdienst Geselle in einem anderen Betrieb. Er kämpfte noch 2 Jahre im Felde, zuletzt im nördlichen Rußland, wo er nach verschiedenen Strapazen unverletzt seine liebe Heimat wieder erreichte.
Das wäre nun kurz die Schilderung über unsere Jugendzeit und die dabei gemachten Erlebnisse. Doch muß ich nochmals zurück und verschiedenes erwähnen aus dem Leben unserer Großmutter, also der Mutter unserer lieben Mutter. Sie ist 1907 gestorben und hat also sehr viel von unseren Nöten miterleben. Als Vater und Mutter unermüdlich zu arbeiten hatten, um das Kinderhäuflein durchzubringen, versorgte sie nach Kräften noch einen erheblichen Teil der Haus- und Stallarbeiten. Ich kann mich gut erinnern, wie sie einmal todmüde sagte: „Jetzt kann ich bald nimmer, aber im Grabe raste ich mich für immer aus.“ Ich war damals 10 Jahre alt und nahm ihr schon viele leichte Arbeit ab, wofür sie mich besonders gern hatte. Wir baten sie auch oft, wahre Geschichten zu erzählen und waren dabei immer kindlich aufmerksam. Hierzu muß ich noch erwähnen, daß unsere Großmutter selber Erlebnisse hatte, die nur wenige Menschen mehr begreifen wollen. Die meisten Begebenheiten erzählte uns unsere Mutter, da dieses damals noch nichts für kleine Kinder gewesen sei. Selber weiß ich aber noch folgendes: Unsere Großmutter hatte eine Stiefschwester, welche ebenfalls Magdalena Resl hieß. Diese war mit einem Manne, namens Habrunner Georg, beheimatet in Bogenberg, verheiratet. Sie sind nach Amerika ausgewandert und hatten sich auf einer kleinen Farm angesiedelt, wobei sie sich schwer einbürgerten. Dabei hatte diese Schwester viel Heimweh, weshalb sie und ihr Mann nach vielen Jahren wieder in die

Das Foto zeigt die Brüder Kittenhofer, die in den „Memoieren eines Steinburger Bürgers wiederholt in Erscheinung treten. Ganz links Josef Kittenhofer, Schuhmacher und Bürgermeister von Windberg, der Großvater des noch lebenden Schuhmachers und ehem. Bürgermeisters von Windberg. Er kam durch Einheirat nach Windberg in das ehemalige Haus Schötz.- Daneben sitzt der doppelbärtige Landwirt Johann Kittenhofer aus Wachsenberg, der seinem danebensitzenden Bruder Michael das elterliche Anwesen in Wachsenberg überlassen mußte. Ganz rechts steht der Schneidermeister Xaver Kittenhofer, der im heutigen Hause Schroll in Neukirchen eine Schneiderei betrieb.

Heimat fuhren. Was dabei diese Magdalena Resl alles erzählte, würde zu weit führen, es so niederzuschreiben. Nach kurzer Zeit bekam aber dieser Habrunner abermals das Reisefieber nach Amerika, und sie überfuhren abermals den Ozean, dieses Mal mit einem jungen Neffen Habrunner. Das war zu dieser Zeit, als in Deutschland unter Bismark die allgemeine Wehrpflicht eingeführt wurde. Ab und zu kam von diesen wieder Nachricht zur Großmutter und meiner Mutter nach Wegern. Einmal jedoch kam ein Brief von diesem Habrunner in schwer leserlicher Handschrift, daß seine Frau, die Magda Resl, verstorben sei. Daraufhin erbat meine Mutter brieflich von Habrunner die Mitteilung, an welchem Tag und zu welcher Stunde die Stiefschwester meiner Großmutter gestorben sei, denn diese Schwestern liebten sich sehr. Als die Antwort eintraf, war es genau die Stunde zu mitteleuropäischer Zeit gegenüber amerikanischer Uhrzeit, als diese Schwester bei ihrem Tode meine Großmutter zweimal beim Namen „Res,“ und noch einmal „Resl“ gerufen hatte. Die Großmutter erklärte sogleich am anderen Morgen; „Heute Nacht hat mich meine Schwester aus Amerika angerufen, ich erkannte sie an der Stimme.“ Diese Tatsache könnte ich noch eidlich beurkunden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


Bilder erinnern
Nur die Älteren aus Windberg werden sich noch an dieses Haus erinnern, das nach dem letzten Kriege zum Teil abgebrochen und verändert wurde. Es ist das Haus des früheren Bürgermeisters und Schuhmachers Anton Kittenhofer. Der linke Teil steht heute noch, allerdings mit verdrehtem Giebel. Die linke Hälfte war schon in sehr schlechtem Zustand und wurde 1949 abgebrochen. An gleicher Stelle erbaute man einen Stall und eine Scheune. Wo links der Gartenzaun und rechts der Misthaufen zu sehen ist, ist heute ein stattlicher Parkplatz angelegt.
Vor dem Hause erblicken wir einen gewissen Jakob Petzendorfer von Schafberg, daneben den Großvater Josef Kittenhofer und Kreszenz Bornschlegl, geborene Kittenhofer, mit ihren Kindern. Schade für das Gebäude, das in seiner Bauform einmalig in der Umgegend war.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


Umgehungsstraße – Hunderdorf – Steinburg
Das Straßenbauamt Deggendorf hat der Regierung von Niederbayern die Absicht angezeigt, die St 2139 im Streckenabschnitt Hunderdorf-Steinburg zu verlegen.
Von dieser Straßenbaumaßnahme sind die Gemeinden Hunderdorf und Windberg (beide Landkreis Straubing-Bogen) betroffen.
Mit dieser Ausbaumaßnahme (2 Fahrstreifen, RQ 9,50 mit einer befestigten Breite von 6,50m) soll nach Auffassung des Planungsträgers der letzte verkehrsreiche Engpaß auf dieser wichtigen Verbindungsstraße des Mittleren Bayerischen Waldes mit dem Raum Straubing-Bogen und dem übergeordneten Verkehrsnetz des Donautales beseitigt werden. Die Bedeutung der St 2139 wird sich mit dem Bau der neuen Donaubrücke bei Hofweinzier, die letztlich auch eine bessere Anbindung an die BAB München-Deggendorf ermöglichen wird, weiter erhöhen.
Die ca. 4,3 km lange Raumordnungsstraße zweigt südlich Hunderdorf von der bestehenden St 2139 ab, führt nach Überquerung des Bogenbachtales über eine kleine Geländeerhebung bei Apoig (höhenfreie Kreuzung mit SR 49) nach Norden, kreuzt die bestehende St 2139 im Bereich der Nolte-Werke und umgeht den Ort Steinburg im Westen. Sie kreuzt nach erneuter Überbrückung des Bogenbaches die St 2147 höhengleich und mündet nach weiteren 500 m wieder in die bestehende St 2139 ein. Höhengleiche Knotenpunkte sind südlich Hunderdorf (mit St 2139 alt), nördlich Hunderdorf bei den Nolte-Werken (mit St 2139 alt), südwestlich Steinburg (mit einem öffentlichen Feld- und Waldweg) und westlich Steinburg (mit St 2147) vorgesehen.
Für die Verlegung bei Hunderdorf steht eine im Vergleich zur Raumordnungstrasse 50 m kürzere Wahllinie zur Diskussion. Sie zweigt südlich Hunderdorf von der St 2139 ab, verläuft zwischen Apoig und Hunderdorf in der Talaue des Bogenbaches und erreicht nordöstlich der Nolte-Werke wieder die Raumordnungstrasse . Zusätzlich zu den bei der Raumordnungstrasse vorgesehenen Anschlußknoten ist bei der Wahllinie zwischen Apoig und Hunderdorf ein höhenfreier Anschluß der SR 49 geplant.
Neben diesen beiden Linienführungen wurde vom Straßenbauamt noch der Ausbau der bestehenden St 2139 in Hunderdorf (Nullvariante) und in Steinburg (mit innerörtlicher Straßenverlegung) untersucht. Die Nullvariante kann nach Auffassung des Straßenbauamtes die Lärmbelastung in Hunderdorf nicht mindern und die Sicherheit und Zügigkeit des Verkehrs nur unwesentlich verbessern. Eine innerörtliche Linienverbesserung in Steinburg weist hinsichtlich des Lärmschutzes sowie der Sicherheit und Zügigkeit des Verkehrs immer noch wesentliche Nachteile auf; sie wäre im Verhältnis zu den erzielbaren Verbesserungen viel zu aufwendig. Beide Lösungsversuche wurden daher vom Planungsträger nicht weiter verfolgt.
Die Regierung führt für dieses Vorhaben auf Antrag der Straßenbauverwaltung ein Raumordnungsverfahren nach Art. 23 des Bayerischen Landesplanungsgesetzes durch.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


Veranstaltungen der Gemeinde Hunderdorf
19.02.83 Trachtenverein: Generalversammlung bei Sandbiller
26.02.83 Bayerwaldverein: Generalversammlung mit Neuwahlen
12.03.83 FFW Hunderdorf: Jahreshauptversammlung im Gasthaus Baier-Edbauer
12.03.83 SV Skiabteilung: Jahreshauptversammlung im Gasthaus Sandbiller
25.03.83 FFW Hunderdorf: Filmabend im Gasthaus Baier-Edbauer
26.03.83 SV Eisstockabteilung: 10-Jahresfeier im Gasthaus Sandbiller
08.04.83 SV Eisstockabteilung: Jahreshauptversammlung bei Baier-Edbauer
09.04.83 SV Tennisabteilung: Jahreshauptversammlung bei Sandbiller
09.04.83 und 10.04.83 Schützenkameradschaft Hunderdorf: Ortsmeisterschaft
03.05.83 bis 05.05.83 Schützenkameradschaft Hunderdorf: Standeröffnungsschießen in Hofdorf
05.05.83 Schützenkameradschaft Hunderdorf: Gartenfest in Hofdorf mit Pokalverleihung
05.05.83 FFW Hunderdorf: Vereinsausflug
16.06.83 Gesamtsportverein: Jahreshauptversammlung bei Sandbiller
24.06.83 bis 27.06.83 BR K Hunderdorf: Fahnenweihe und Gründungsfest mit Bierzeltbetrieb
25.06.83 bis 26.06.83 Ski-Club: Sommerfest und Sonnwendfeier
09.07.83 bis 10.07.83 Bayerwaldverein: Wandertag
17.07.83 FFW Hunderdorf: Tag der offenen Tür im FFWGerätehaus mit Gartenfest
22.07.83 bis 25.07.83 Volksfest Hunderdorf m. Festwirt Richard Weinzierl
02.12.83 Bayerwaldverein: Christbaumversteigerung bei Sandbiller
03.12.83 FFW Hunderdorf: Christbaumversteigerung in Gasthaus Baier-Edbauer
04.12.83 Bayerwaldverein: Nikolausfeier im Gasthaus Sandbiller
04.12.83 FFW Au v. Wald: Christbaumversteigerung im Gasthaus Wagner-Freudenstein
09.12.83 SV Ski-Club: Christbaumversteigerung bei Sandbiller
1984:
28.01.84 FFW Hunderdorf: Ball bei Sandbiller
11.02.84 Sportlerball im Gasthaus Sandbiller
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


Gemeinde Windberg
Sitzung am 28.1.1983

Bei der kürzlich im Gemeindeamt Windberg stattgefundenen Sitzung des Gemeinderates befaßte sich der Gemeinderat insbesondere mit der Abwälzung der Abwasserabgabe für Kleineinleiter sowie mit dem bisher vorläufig erstellten Winterdienstplan 1982/83. Zustimmung fand auch eine Verordnung über die Reinhaltung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter. Zugleich entschied der Gemeinderat für das Jahr 1983 die gemeindlichen Steuern und Abgabesätze nicht zu erhöhen.
Umwälzung der Abwasserabgabe vertagt
Eingangs wurde der Gemeinderat in Kenntnis gesetzt über die aufgrund der bestehenden Abwassergesetze zu zahlende Abwasserabgabe und die Berechnung hierzu. Entsprechend den Gesetzen ist die Gemeinde zur Abgabeerklärung und zur Abführung der Beiträge an den Staat verpflichtet. Des weiteren bestehe eine Sollvorschrift über die Abwälzung auf die einzelnen Einleiter, wobei die sog. Schmutzwasserabgabe insbesondere bei den einzelnen Kleineinleitern (die nicht an die Kanalisation angeschlossen sind) eine neue Abgabe darstellt. Die Gemeinde kritisierte erneut, daß unpopuläre Maßnahmen auf die Gemeinde abgewälzt werden und dann die Bürger zur Kasse gebeten werden müssen. Der Gemeinderat vertagte nochmals seine Entscheidung über den Erlaß der Satzung zur nächsten Sitzung.
Straßenreinigungs-, Räum- und Streupflicht
Den Gemeinderäten lag auch vor ein Entwurf über die Verordnung zur Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter. Der Gemeinderat entschied sich dafür, die entsprechende Verordnung so wie sie in den meisten bayerischen Gemeinde bereits besteht, zu erlassen. Hierin ist satzungsmäßig nochmals verankert, was viele Bürger bereits bisher ohne Verordnung getätigt haben, nämlich im Bedarfsfall die Straßen zu reinigen sowie im Winter den Räum- und Streudienst auf den Gehwegen bzw. Gehbahnen durchzuführen. Entsprechende Räum- und Streumittel haben die jeweiligen Anlieger auf eigene Kosten einzusetzen. Der umfassende Wortlaut der Verordnung wird demnächst in diesem Informationsblatt veröffentlicht. Gleichzeitig ist beabsichtigt, die wichtigsten Regelungen und Bestimmungen durch Verteilen von Merkblättern bekanntzugeben.
Streckenplan für Winterdienst
Der für das Winterhalbjahr 1982/83 vorläufig erstellte Winterdienstplan wurde dem Gemeinderat zur Kenntnis gegeben. Diesem Räum- und Streuplan für den Winterdienst im Gemeindebereich Windberg wurde sodann zugestimmt. Der Plan legt die Räum- und Streustrecken in der Reihenfolge fest, beinhaltet aber zugleich, daß bei außergewöhnlichen winterlichen Verhältnissen, Ausfälle von Fahrzeugen oder Geräten u.a., mitunter Umdispositionen der Räum- und Streueinheiten möglich sind und so auch Änderungen in der Reihenfolge von Räum- und Streueinsätzen vorkommen können. Eine Änderung des bisher praktizierten Winterdienstes tritt somit im Grundsatz durch die nunmehrige schriftliche Fixierung nicht ein. In der Regel erfolgt so die Räumung und ggf. Streuung nach dem neuen Streckenplan.
Keine Steuererhöhung
Im Vorgriff auf den Haushaltsplan 1983 beschloß der Gemeinderat die Steuer- und Abgabesätze gegenüber dem Vorjahr nicht zu erhöhen. Die Abgabesätze bleiben daher unverändert bei
Grundsteuer A 320
Grundsteuer B 320
Gewerbesteuer 300
Die Hundesteuer beträgt 20,00 DM, für jeden weiteren Hund 30.00 DM. Die Feuerschutzabgabe wird mit 25.00 DM erhoben.
Schmiedfeldstraße gewidmet
Zu öffentlichen Gemeindestraßen widmete der Gemeinderat die Straßen im Bereich Schmiedfeld. Zugleich wurde festgestellt, daß die neugebaute Straße Schmiedfeld entsprechend dem Bundesbaugesetz erstmals endgültig hergestellt ist. Nachdem während der öffentlichen Auslegung keine Anregungen oder Bedenken vorgebracht wurden, beschloß der Gemeinderat einstimmig auch die Änderung des Bebauungsplanes „Hochgarten-Riedfeld“ durch Deckblatt Nr. 8 als Satzung. Bürgermeister Kleikamp legte dem Gemeinderat ferner ein Zuschußgesuch der Krieger- und Soldatenkameradschaft vor.
Der Gemeinderat bewilligte aufgrund des anstehenden Gründungsfestes mit Fahnenweihe einen einmaligen Zuschuß.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


Pfarramt Hunderdorf
Für Mitte Mai lädt der Pfarrgemeinderat örtliche Künstler und Hobbykünstler zu einer Ausstellung ein. In Hunderdorf wohnen viele kunstfertige Menschen: Maler, Zeichner, Bildhauer,Grafiker …
Der Pfarrgemeinderat lädt die Künstler aus dem VG-Bereich (Gemeinde Hunderdorf, Neukirchen und Windberg) ein, sich an dieser Ausstellung zu beteiligen. Dadurch soll der Bevölkerung die Möglichkeit gegeben werden, einen Einblick in die vielfältige Arbeit zu erhalten. Die Ausstellung ist geplant für die Zeit vom 12. – 15.5. im Pfarrsaal.
Der Pfarrgemeinderat bittet die interessierten Aussteller sich bei Frau Hentschirsch oder beim Herrn Pfarrer zu melden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


Kirchenpfleger Hans Hamberger verabschiedet
Ehrung für verdiente Kirchenratsmitglieder – Pfarrgemeinderat beschließt Programm für 1983

Auf Veranlassung des Pfarrgemeinderates Hunderdorf wurden im Rahmen einer Sitzung die ehemaligen Kirchenverwaltungsmitglieder Hans Hamberger und Xaver Anleitner verabschiedet.
PGR-Vorsitzende Ingrid Hentschirsch begrüßte dazu die erschienenen PGR-Mitglieder, die Mitglieder der Kirchenverwaltung und die Sänger und Sängerinnen des Kirchenchores sowie Pfarrer Högner. Nachdem der Chor die Sitzung mit einem Lied eröffnet hatte, meinte I. Hentschirsch, daß man auch im Jahre 1983 nach dem Leitsatz „Gemeinsam Pfarrgemeinde gestalten“ die Arbeit aufnehmen wolle.
Auf einen Jahresrückblick 1982 könnte verzichtet werden, da alle Anwesenden bereits beim Jahresschlußgottesdienst über die besonderen Geschehnisse informiert worden seien. Nun war es Pfarrer Anton Högner, der dem langjährigen Kirchenpfleger Hans Hamberger für alle Arbeit dankte. Hamberger gehörte seit 1964 der Kirchenverwaltung Hunderdorf an. Dabei habe es sich in den letzten Jahren, in welche die Renovierung der Kirche fiel, viele Verdienste um die Pfarrei erworben. Pfarrer Högner überreichte als äußeres Zeichen des Dankes ein Geschenk. Des weiteren sollte Xaver Anleitner ebenfalls für seine Mitarbeit in der Kirchenverwaltung geehrt werden. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Anleitner nicht persönlich anwesend sein. Bei der 1. Sitzung der neuen Kirchenverwaltung wird der Kirchenpfleger für die Pfarrei Hunderdorf bestimmt. Stellvertretend für den 1. Bürgermeister Karl Härtenberger ergriff der 2. Bürgermeister Egon Weinzierl das Wort und brachte für die politische Gemeinde Dank und Anerkennung an die ausgeschiedenen Kirchenverwaltungsmitglieder, insbesondere an Hans Hamberger. Weinzierl betonte die gute Zusammenarbeit zwischen Kirchenverwaltung und der Gemeinde Hunderdorf.
Sehr erfreut und beeindruckt zeigte sich Hans Hamberger und dankte für die ihm entgegengebrachte Ehrung. Seine Freude, so meinte er, sei besonders groß über die gelungene Kirchenrenovierung. Welter sei er glücklich darüber, daß während seiner Amtsperiode die Frage des Kindergartens so positiv gelöst werden konnte, und nun die Kirche wieder als Träger des Kindergartens auftrete. Nicht zuletzt dankte Hans Harrberger allen Pfarrangehörigen für die Opferbereitschaft, ohne die große Vorhaben auf keinen Fall verwirklicht werden hätten können. Der Kirchenchor beendete mit den Liedern „Steht ein Stern am hohen Himmel“ und „Es ist Feierabend“ den Akt der Ehrung. Im weiteren Verlauf der Sitzung gab Pfarrer Högner zunächst Aufschluß über die vorläufige Kostenübersicht der Renovierung der Pfarrkirche. Danach beliefen sich die Gesamtkosten auf rund 333 000 DM. Die Pfarrgemeinde selbst habe davon 257 000 DM aufzubringen. Ein großer Teil sei schon beglichen.
Die folgenden Punkte der Tagesordnung betrafen das Programm für 1983. Mitte April soll ein Kontaktgespräch mit den Vorständen aller Vereine und Verbände, die ihren Sitz in der Pfarrgemeinde haben. Um einen Referenten, der den Zweck dieser Veranstaltung beschreibt, wird sich das Vorstandsgremium des Pfarrgemeinderates bemühen. Um den einheimischen Künstlern Gelegenheit zu geben, ihr Schaffen auch der Bevölkerung zu präsentieren, plant der Pfarrgemeinderat eine Ausstellung, die in den Zeitraum von Christi Himmelfahrt (12. Mai) bis zum Erstkommunionstag (15. Mai) fallen wird. Zur Vorbereitung werden die Künstler zu einem Kontaktgespräch eingeladen. Nach dem Motto „Gemeinsam Pfarrgemeinde gestalten“ wurde auf Vorschlag des Ortsgeistlichen auch ein Gesprächsabend mit jungen Leuten in das Programm aufgenommen. Mütter von Kindern, die im letzten Jahr getauft wurden, können sich an Nachmittagen im Sommer zusammenfinden, um ihre Erfahrungen über Erziehungsfragen auszutauschen. Nach einer sog. „Kinderwaglmesse“, die zu einer festen Einrichtung werden soll, werden diese Treffs der jungen Mütter stattfinden. Zwei Bittgänge werden in diesem Jahr abgehalten. Am 7. Mai führt der erste zum Bogenberg, während am 9. Mai der Bittgang nach Hofdorf an der Reihe ist. Abgang ist jeweils um 18 Uhr. Das Patroziniumsfest in Hofdorf wird am 23. Februar von 17 Uhr bis 19 Uhr begangen. Feierliche Maiandachten werden neben denen in der Pfarrkirche auch in den Kapellen bzw. Kirchen von Hofdorf, Au v. Wald, Rammersberg, Gaishausen und Lintach abgehalten.
Die Art der Gratulation (Geschenke) bei bestimmten Geburtstagen wird geändert. Demnach erhalten Altersjubilare, die ihr 70. bzw. 75 Wiegenfest feiern, ein Gebetbuch, welches speziell für ältere Menschen geschaffen ist. Zum 80. Geburtstag werden eine Kerze mit Ständer und ein Blumenstock überreicht.
Zum Schluß der Sitzung wurde vom PGR-Mitgliedern auf verschiedene Bedürfnisse wie z. B. Reparaturen am Schneefanggitter und Reinigung der Dachrinne hingewiesen. Des weiteren will man zu Frühjahrsbeginn die Grünanlagen um das Gotteshaus säubern sowie Bäumen und Sträuchern einen neuen Schnitt zukommen lassen. Vorsitzende Ingrid Hentschirsch beendete die Sitzung, indem sie noch einmal auf das Leitthema hinwies. Sie bat die Anwesenden und alle Pfarrangehörigen die Vorhaben des Pfarrgemeinderates in diesem Sinne zu verstehen und zu unterstützen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


Bayrischer Abend mit Trachtenverein
Einen Bayrischen Abend mit dem Trachtenverein Hunderdorf veranstaltet die Christlich-Soziale Union und die Junge Union Hunderdorf am Sonntag, dem 27. Februar 1983 um 19.30 Uhr im Gasthaus Sandbiller in Hunderdorf. Dabei wartet der Trachtenverein mit heimatlichen Volkstänzen auf. Zur Unterhaltung spielt die Kapelle Bugl. Zu den bevorstehenden Bundestagswahlen spricht der Direktkandidat MdB Ernst Hinsken und Bezirksrat Josef Zängl. Die Bürger der Gemeinde Hunderdorf sind dazu herzlich eingeladen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


Senioren in Faschingslaune
Wieder einmal verstand es Altenbetreuerin M. Hofmann vorzüglich, bei den Senioren von Hunderdorf frohe Stunden zu gestalten. Im Gasthaus Baier-Edbauer konnte sie neben dem Alleinunterhalter „Thomas“ auch Pfarrer A. Högner und PGR Vorsitzende I. Hentschirsch begrüßen. Mit der Geschichte „Der blühende Sedlmeier“, vorgetragen von A. Högner, wurde die Faschingsunterhaftung eingestimmt. Darauf wechselten lustige Einlagen wie Puddingessen, Luftballonwettblasen und Gstanzeln einander ab und die Lachmusikeln der Anwesenden wurden strapaziert. Bei flotten Weisen schwangen die Senioren das Tanzbein und zeigten dabei große Kondition auch noch im Alter. Dann war es Martha Hofmann, die in die Bütt ging. Als Bundeskanzlerkandidatin legte sie ihr künftiges Programm vor und zeigte mit ihren Wahlparolen dem Publikum, wie angenehm eine Dame in diesem Amt dem Volk das Leben verschönern könnte. Bei „Polonaise – Blankenese“, „Ententanz“, „Bairischen“ und Walzermusik war man noch viele Stunden lustig.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


FFW Steinburg
Viel Schwung beim Feuerwehrball

Steinburg. Mit einem Höhepunkt im Steinburger Faschingsgeschehen stellt immer der Feuerwehrball der FFW Steinburg sich im Bergerbräu-Saal dar. Am vergangenen Samstag hieß es wie-der: „Auf zum traditionellen FFW-Ball“. FFW-Kommandant Anton Häusler konnte hierzu eine Vielzahl von Besuchern, darunter Bürgermeister Karl Härtenberger, die weiteren Bürgermeister der Gemeinde Egon Weinzierl und Hans Feldmeier sowie etliche Nachbarfeuerwehren willkommen heißen. Mit der Musikkapelle „Early Birds“ hatte man wieder eine ausgezeichnete Band arrangiert, die für Stimmung, gute Laune und Tanzmusik, so recht nach dem Geschmack der Ballgäste, sorgte. Daß man bei der FFW Steinburg nicht experimentiert und auf Bewährtes zurückgreift, zeigt die zwischenzeitlich elfmal hintereinander vorgenommene Verpflichtung dieser beliebten Musikanten. Die „Early Birds“ brachten mit schmissigen Tönen, darunter Bayerische, Zwiefache, Polka, aber auch mit aktuellen Schlagern die Anwesenden in Tanzlust, so daß stets reger Betrieb auf dem Tanzparkett herrschte. Für „Erhitzte“ gab’s auch in der Bar kühle Mixgetränke und ein Plätzchen zum Verweilen, um neue Energie zu sammeln. So war es nicht verwunderlich, daß viele Ballgäste bis in die frühen Morgenstunden bei Musik und Tanz ausharrten. Zudem hatten zwischendurch die Lose der Tombola und die Gewinne hieraus ihren Abnehmer gefunden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


lmkerverein Steinburg
1982 kostendeckende Ernten bei den Imkern

Am Sonntag-Nachmittag dem 6.2.1983 hielt der Imkerverein Steinburg im Saale der Gastwirtschaft Berger/Höfelsauer seine diesjährige Jahreshauptversammlung ab.
Zu Beginn der Versammlung begrüßte 1. Vorstand Attenberger insbesondere Kreisvorsitzenden Josef Achatz (Hofweinzier) Seuchenwart Anton Haimerl (Mitterfels) und den Nachbarvorstand Schwarz vom Imkerverein Rattenberg. Sodann leitete Attenberger seine Ausführungen ein mit der gerade auch für Imker weniger hoffnungsvollen Aussagen; „Der Wald sei krank. Der Tannenbaum, einer der besten Honigquellen, liege im Sterben. Die gefährlichste Bienenkrankheit, die Varroa sei auf dem Vormarsch auch in die hiesigen Regionen“. Eine gegebene Situation, die die „Bienenväter“ nicht gerade freudig stimmt. Trotzdem gehen die Imker mit Energie und Optimismus in die Zukunft. Das Jahr 1982 selbst, so ließ Attenberger verlauten, sei für die Imker teilweise zufriedenstellend verlaufen. „Wer seine Völker gut führte, konnte eine kostendeckende Ernte erzielen“ meinte der Vorstand. Er verwies auch darauf, daß die Wespenplage verschiedentlich so manchen Bienenhalter und dem begehrten Tannenhonig brachte und sogar viele Jungvölker von den Wespen vernichtet wurden. Den Mitgliederstand gab der Vorstand mit 57 Vereinszugehörigen an. Erfreulich nannte es Attenberger, daß kein Todesfall zu verzeichnen gewesen sei und fünf Neuaufnahmen im vergangenen Jahr vorgenommen werden konnten. Neue Mitglieder, so betonte Vorsitzender Attenberger, erhalten vom Verein als „Starthilfe“ einen Ableger. Attenberger bat die versierten Imker, Anfängern Unterstützung zukommen zu lassen und überzeugende Hilfe und Auskunft zu geben, damit der dringend benötigte Imkernachwuchs nicht von vorneherein „die Flinte ins Korn“ werfe.
Weiterhin berichtete Attenberger, daß die EG-Zuckerbeihilfe mit 2,30 DM je Bienenvolk gewährt wurde und diese voraussichtlich auch noch im nächsten Imkerjahr in Aussicht stehe. Wie im Vorjahr bereits angekündigt, so Attenberger fortfahrend, komme auf den Verein eine kleine Beitragserhöhung von 2,- DM zu. Der Mitgliedsbeitrag liege sodann bei 30,00 DM. Den Mitgliedern riet Attenberger wieder den Fumidil-Kauf über den Verein und die Beigabe bei der Fütterung im Frühjahr. Man solle gegen die Nosema auf der Hut sein. Erfreulich wertete es der Redner, daß im Vorjahr ebenso kein Bienenfrevel zu verzeichnen gewesen sei. Auch beim Imkertag in Nürnberg habe man im Rahmen eines Ausflugs teilgenommen, berichtete Attenberger ferner. Die Mitglieder rief der Vorstand dazu auf, den Bienenzucker wieder vermehrt über den Verein zu beziehen. Ferner nannte Attenberger, der dem Kreisvorsitzenden Achatz auch für seine Unterstützung dankte, als Termin für den Züchtertag in Nürnberg den 19.2., 9.45 Uhr und für den Kreisimkertag in Bogen (Ecklsaal) den 20.3., 13.00 Uhr. Kurz die Krankheitsbekämpfung ansprechend, sagte Attenberger, die Varroa-Milbe sei leider nach wie vor in anderen Gebieten nicht eingedämmt und so noch weiter auf dem Vormarsch. Er empfahl verstärkte Kontrolle und die Einlage von unbesandeter Dachpappe oder die Auswechslung von Unterböden. Dadurch könnte im Seuchenfalle eine leichtere Gemüllprobe entnommen werden. Als Risiko nannte Attenberger den Kauf von Königinnen oder Schwärmen von weither, ebenso sollte ein wachsames Auge auf Wanderwegen fremder Herkunft gelegt werden. Ausdrücklich wies Imkervorstand Attenberger darauf hin, daß auch bei einem etwaigen Auftreten der Varroa die Qualität des Honigs in keiner Weise beeinträchtigt sei.
Sodann erstattete Vereinskassier Karl Heigl den Kassenbericht wozu die Kassenprüfer eine ordentliche Finanzverwaltung bestätigt. Schriftführer Xaver Obermeier gab zudem die Rechtsstatuten bezüglich der EG-Zuckerbeihilfe bekannt.
Kreisvorsitzender Josef Achatz griff ebenso das Kapitel „Varroa“ auf und erläuterte, daß diese gefährliche Bienenkrankheit in Hessen eingeschleppt worden sei und sich diese in den Schwarzwald ausgebreitet habe. Auch in der CSSR sei sie weit verbreitet. Ausbreitung sei insbesondere auch auf unsachgemäße Behandlung zurückzuführen. Es sei zu hoffen, daß ein Übergreifen auf unser Gebiet nicht kommt. Bisher sei noch kein 100prozent wirksames Mittel verfügbar, berichtete Achatz. Zur Struktur der Imker konstatierte der Kreisvorsitzende, daß 26.000 Mitglieder im Landesverband zusammengeschlossen seien. Davon seien 41 % 60 – 80 Jahre oder älter, 46,8 % 40 – 60 Jahre alt und nur 11 % gehören der Altersgruppe 20 – 40 Jahre an, 0,9 % seien unter 20 Jahre alt. 26% der Mitglieder seien Landwirte. „Es müsse hieraus der Schluß gezogen werden, alles daran zu setzen, imkerlichen Nachwuchs in den Vereinen zu gewinnen“, sagte Achatz. Er appellierte an die Landwirte, auch für Bienen geeignete Zwischenfrüchte anzubauen. Durch derartige „Bienenweiden“ könne eine Ertragsgrundlage gegeben werden, mit der starke Völker erhalten werden können. Der Kreisvorsitzende, selbst Landwirt, forderte auch zu einer richtigen Anwendung der Pflanzenschutzmittel auf, um auf diesem Gebiet die Verhältnisse zugunsten der Bienen zu verbessern.
Abschließend führte Kreisvorsitzender Achatz einen Lehrfilm vor, der die Krankheitssymptome und Abhilfemaßnahmen der Varroa und anderer Bienenkrankheiten informativ zeigte. Zugleich kam dabei die eminent wichtige Bedeutung der Bienen und damit der Imker für die gesamte Volkswirtschaft zum Ausdruck. Ferner stellte sich den Mitgliedern der neue Seuchenwart Anton Haimerl aus Mitterfels vor. Imkerverstand Schwarz, Rattenberg schnitt Fragen der Bienenfütterung, auch speziell des Flüssigzuckers, an und verwies auf interessante Einführungslehrgänge für Imkerneulinge.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


LC – Tanne
LC-Tanne-Führung in bewährten Händen
Jürgen Tanne wieder Abteilungsleiter – Bezirksjugendleiter im BJ zeichnet Heinrich Greipl aus

Zur Jahreshauptversammlung der Leichtathletikabteilung LC Tanne im Sportverein Hunderdorf konnte Abteilungsleiter Jürgen Tanne leider nur wenige Erwachsene begrüßen, während die Jugendlichen recht zahlreich erschienen waren. Tanne freute sich auch über das Erscheinen des 1. und 2. Vorsitzenden und Kassier des Hauptvereins und konnte des weiteren den Bezirksjugendleiter im BLSV, Heinz Pflügl aus Straubing, sowie den Direktor der Raiffeisenbank Hunderdorf, Sebastian Biegerl, begrüßen.
Nach einem kurzen allgemeinen Rückblick übergab Tanne das Wort an Heinrich Greipl. Der 2. Abteilungsleiter und Mädchen für alles bei den Leichtathleten, H. Greipl, gab den Kassenbericht und zählte die sportlichen Veranstaltungen innerhalb der Abteilung auf. Neben der Trimm-Trab-ins-Freie und den Lauftreffs nannte er vor allem das Staffelfest mit dem dazugehörigen Gartenfest. Gerade heuer habe man wieder mehr Aktive aus nah und fern am Start gesehen. Auch das Interesse der Bevölkerung sei größer gewesen. Die Abteilung habe auch an der internationalen Sportbegegnung mit der Union Ulrichserg in Österreich teilgenommen. Ein Ausflug in den Nationalpark Bayerischer Wald beschloß die Saison. Greipl ging dann auf die sportlichen Erfolge ein. Daß man mit Stefan Kraus einen Klasse-Hochspringer in den eigenen Reihen habe, müsse nicht mehr allzu hervorgehoben werden. Dennoch seien seine Leistungen zu nennen, da sie als nicht alltäglich bezeichnet werden könnten, meinte Greipl. Kraus Stefan erzielte 1982 als B-Jungendlicher mit 2,05 m niederbayerischen Rekord und konnte diesen vor zwei Wochen bei den bayerischen Hallenmeisterschaften auf 2,09 m schrauben. Bei den letztjährigen deutschen Meisterschaften belegte er den 6. Platz, obwohl er mit den weitaus älteren A-Jugendlichen starten mußte. Mit Stefan Kraus, Diewald Gabi, Schlecht Rosi und Stelzer Alexandra habe der LC Tenne Kreismeister bzw. Kreisbeste 1982 gestellt. Die niederbayerische Meisterschaft erreichte St. Kraus im Hoch- und Weitsprung. In der niederbayerischen Punktewertung liegen die Schüler und Schülerinnen von 34 Vereinen an 26. Stelle, die männliche und weibliche Jugend von 41 Vereinen am 22. Platz.
Der Abteilungsleiter Tanne dankte Heinrich Greipl für die detaillierten Ausführungen und überreichte ein Präsent. Tanne selber ehrte nun einige Aktive. Es sollten dabei nicht nur die Leistungen anerkannt werden, sondern auch die Teilnahme an Wettkämpfen. Buchgeschenke konnten Martin und Stefan Kraus , Thomas, Josef und Sylvia Schießl, Robert Neumaier, Alexandra Stelzer und Markus Tanne in Empfang nehmen.
1. Vorsitzender Heinz Hentschirsch nahm die Gelegenheit wahr, die Arbeit der LA-Abteilung im SV Hunderdorf zu beschreiben. Die LA-Abteilung habe zwar nicht sehr viel Aktive, zeige aber größte Aktivität. Die Erfolge könnten sich sehen lassen. Doch sei der Erfolg nicht immer das letzte, was anzustreben sei. Freude und Spaß an der Sportart und das Zusammentreffen mit Gleichgesinnten sollten an erster Stelle stehen. Der Dank des Vorsitzenden richtete sich an die Abteilungsleitung, die Aktiven und die Eltern, wobei Tanne und Greipl ein kleines Geschenk überreicht bekamen. Bezirksjugendleiter vom BLSV, Heinz Pflügl, bescheinigte dem LC Tanne hervorragende Arbeit. Die Erfolge seien gerade wegen der geringen Zahl von Aktiven sehr groß zu schreiben. Pflügl beschrieb dann kurz die Arbeit in der Leichtathletik. Er meinte, die Begeisterung der jungen Leute reiße einen mit und für die Jugend lohne es sich Opfer zu bringen. Für die besonderen Verdienste händigte er das Jugendehrenzeichen in Silber an Heinrich Greipl aus. Das goldene Jugend-Leistungsabzeichen erhielt Stefan Kraus. Pflügl forderte alle auf, auch weiterhin im Verein als Funktionär auf der einen und als Aktiver auf der anderen Seite mitzuarbeiten.
War bis zu diesem Zeitpunkt der Jahreshauptversammlung alles glatt gegangen, so ergab sich bei den anstehenden Neuwahlen Schwierigkeiten. Die entlastete Abteilungsleitung wollte auf eine Wiederwahl verzichten. Es wurden dabei verschiedene Gründe genannt, die ein Weiterarbeiten auszuschließen schienen. Dem Wahlausschuß gelang es aber dann doch, daß die Neuwahlen ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Sie brachten folgendes Ergebnis: 1. Abtl.: Jürgen Tanne, 2. Abtl.: Heinrich Greipl. 3. Abtl.: Stefan Lehner, Schriftführer und Kassier: Frau Schießl, Stefan Kraus und Gabi Diewald leiten die Übungsstunden.
Die neu und wieder gewählten Abteilungsleiter betonten, daß sie das Amt vor allem wegen der Jugendlichen angenommen hatten Trotzdem dürften die Worte, die vor der Wahl gesagt werden nicht so einfach vergessen werden. Tanne bat um Unterstützung von allen die sich zum LC Tanne im SV Hunderdorf zugehörig fühlten.
Erfolge und Leistungen des LC Tanne Hunderdorf 1982
Kreismeister 1982
Kraus Stefan Hochsprung 2,05m neuer Rek. ist gleich niederbayerischer Rekord
Diewald Gabi 3000 m 12:38,6 min.
Schlecht Rosi 2000 m  7:53,0 min.
Kreisbeste 1982 Schülerinnen B
Stelzer Alexandra 2000 m 9:14,5 min.
Niederbayerischer Meister 1982
Kraus Stefan Hoch 1,90 m
Kraus Stefan Weit 6,21 m
In der niederbayerischen Bestleistung unter den ersten 10 der jeweiligen Gruppe und Disziplinen
Kraus Stefan 100 m 6. Platz 11,6 sec.
Kraus Stefan 200 m 10. Platz 24,4 sec.
Schießl Josef 3000 m 9. Platz 11:04,07min
Kraus Stefan Hochspr. 1. Platz 2,05 m
Kraus Stefan Weitspr. 4. Platz 6,34 m
Schießl Thomas 1000 m 7. Platz 3:21,2 min
Schießl Thomas 3000m 6. Platz 11:17,5 “
Diewald Gabi 3000 m 2. Platz 12:38,6 “
Schlecht Rosi 2000 m 8. Platz 7:53,0 “
Hentschirsch Evi 2000 m 10. Platz 7:59,9 “
Stelzer Alexandra 2000 m 6. Platz 9:14,5 “
In der niederbayerischen Punktewertung liegen die Schüler und Schülerinnen 1982 von 34 Vereinen am 26. Platz, 1981 am 31. Platz.
Die männliche und weibliche Jugend von 41 Vereinen am 22. Platz, 1981 auch am 22. Platz.
Bayerische Bestleistung 1982 B-Jugend
Kraus Stefan Hoch 2,05 m
Bayerische B — Jugendmeisterschaft
Kraus Stefan Hoch Vizemeister 1,97 m
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


Skiclub Hunderdorf
Skikurs wieder ein voller Erfolg

Der Skikurs der Skiabteilung im Sportverein Hunderdorf fand auch heuer wieder großen Anklang, obwohl die Witterungsverhältnisse in diesem Winter mehr als schlecht waren. Über 50 Kinder kamen an drei Wochenenden am Pröller zusammen, um das Skifahren zu lernen bzw. das Gelernte noch weiter zu verbessern. Abteilungsleiter Max Leonhardt konnte zu Abschlußfeier im Gasthaus Sandbiller neben den Kindern und Skilehrern auch viele Eltern und Helfer begrüßen. Er bedauerte, daß wegen der ungünstigen Witterungsverhältnisse der Kurs leider nicht wie geplant in einer Woche zusammenhängend durchgeführt werden konnte, aber nun doch zu einem guten Ende gekommen ist. Die Kinder seien wieder mit Begeisterung bei der Sache gewesen, was nicht zuletzt auf die gute Betreuung der eingesetzten Skilehrer und des unermüdlichen Hüttenpersonals zurückzuführen sei. In diesem Zusammenhang sprach er den Betreuern, die ihre Freizeit unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatten, für die aufopferungsvolle Arbeit und den großen Einsatz seinen Dank aus.
Er meinte, damit wurde wieder einmal gezeigt, daß das Vertrauen, das die Eltern in den Skikurs gesetzt hatten, nicht enttäuscht wurde. Sein besonderes Dankeschön galt dann den vielen Helfern in der Hütte, die sich um das leibliche Wohlergehen der Kleinen mit nie nachlassender Geduld und Freundlichkeit bemüht hatten, und ohne die das Gelingen des Skikurses doch sehr in Frage gestellt wäre, Sein Dank ging an Fam. Buchs, Fr. Gertitschke, Fr. Zizelsberger, Fr. Sachs, Fam. Mauthner, Fr. Axinger und besonders an seine eigene Frau, die sämtliche Mahlzeiten schon vorher zubereitet hatte.
Auch der 1. Vorsitzende des Gesamtvereins, Heinz Hentschirsch nahm die Gelegenheit wahr, an die Anwesenden einige Worte zu richten. Er stellt dabei besonders heraus, daß man in der Skiabteilung nie lange suchen müsse, um Leute zu finden, die sich für eine gute Sache zur Verfügung stellten. Nur wenn alle zusammenarbeiten, sei ein reibungsloses Vereinsleben möglich, und die Skiabteilung hat wieder einmal gezeigt, daß dies auch in der heutigen Zeit noch praktikabel ist. Auch Hentschirsch dankte allen Helfern und besonders Max Leonhardt für die gute Organisation.
Zum Abschluß der kleinen Feier wurde dann noch die Siegerehrung des traditionellen Abschlußrennens vorgenommen, wo alle Teilnehmer eindrucksvoll ihre Fortschritte demonstrierten. Als Erinnerung erhielt jedes Kind eine Urkunde und eine Tafel Schokolade.
Das Rennen brachte in den einzelnen Gruppen folgende Ergebnisse:
Gruppe Helmbrecht/Hentschirsch
1. Axinger Matthias, 2. Lahner Matthias, 3. Engl Günter
Gruppe Schlecht:
1. Hintermeier Karina, 2. Fuchs Sonja, 3. Feldmeier Claudia
Gruppe Ziesler:
1. Huber Manfred, 2. Lindner Judith, 3. Greppmeier Brigitte
Gruppe Kaldonek:
1. Plötz Gerhard, 2. Bielmeier Tanja, 3. Frick Florian
Gruppe Klar:
1. Axinger Sandra, 2. Hentschirsch Ulrike, 3. Stoiber Wolfgang
Gruppe Herrnberger:
1. Leimbeck Holger, 2. Fuchs Heidi, 3. Brenner Christian
Gruppe Feldmeier:
1. Zitzelsberger Werner, 2. Schuhbauer Sandra, 3. Ziesler Thomas.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


Bayerwaldler auf dem Tanzparkett
Recht zünftig gings beim Faschingsball des Bayerwaldvereins Hunderdorf e. V. am 22.1. im Saale der Gastwirtschaft Berger-Höfelsauer in Steinburg zu. Als Gäste konnte dabei Vorstand Hans Glas auch Bürgermeister Härtenberger und Stellvertreter Egon Weinzierl willkommen heißen. Unter den Klängen der Blaskapelle „Felsnstoana“ herrschte gute Stimmung und reger Betrieb auf der Tanzfläche, wobei insbesondere die Gäste, die auf Bayerische, Polka, Zwiefache u. ä. eingestellt waren, voll auf ihre Kosten kamen. Eine Bereicherung des Balles stellte die Tombola dar, bei der verschiedene Gewinne bereitstanden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


Schön war’s bei den Trachtlern
Hunderdorf. Einen fröhlich-heiteren Schlußpunkt in der Reihe der Hunderdorfer Faschingsbälle setzte der Heimat- und Volkstrachtenverein mit seinem Trachtenball am Freitagabend im Bergerbräu-Saal in Steinburg. Recht zahlreich waren die Ballbesucher anwesend, als der Vorstand der Hunderdorfer Trachtler, Ernst Sacher allen einen herzlichen Willkommensgruß aussprach und dabei neben den verschiedenen Ortsvereinen namentlich besonders auch Bürgermeister Karl Härtenberger und 2. Bürgermeister Egon Weinzierl begrüßte. Und dann stieg das Stimmungsbarometer bei Musik, Tanz und zünftiger Unterhaltung schnell in die Höhe. Mit der Verpflichtung der „Windberger Oberkrainer“ haben die Trachtler einen guten Griff getan, denn diese Musikkapelle sorgte ausgezeichnet spielend für Tanzmusik und Stimmung so recht nach dem Geschmack der Ballgäste, wobei alt und jung nicht zu kurz kamen. Auch die Lose der Tombola fanden schnell ihre Abnehmer und sorgten für so manche Überraschung im wahrsten Sinne des Wortes. Als Fazit ist festzustellen: Eine gelungene beschwingt-vergnügte Faschingsveranstaltung.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.02.1983


Max Deinböck gestorben

Grabplatte vom Grab von Max Deinböck in Landshut (2023)

In Landshut ist am 23.02.1983 Maximilian Deinböck verstorben. Deinböck war in den 1930/40er Jahren Lehrer und Schulleiter in Hunderdorf. Er erreichte ein ALter von 91 Jahren wurde im Nordfriedhof in Landshut begraben.
Quelle: Burger Monika, Altdorf


Schulverbandsumlage rückläufig
Weniger Kinder lassen Pro-Kopf-Betrag dennoch auf 893 Mark ansteigen
Hunderdorf.
Der Schulverbandshaushalt 1983 ist aufgestellt. Erfreulich für die Schulverbandsgemeinden ist, daß trotz rückläufiger Schülerzahlen die Schulverbandsumlage pro Schüler 893,39 Mark beträgt und damit nur geringfügig höher als im Vorjahr (886,41 Mark) liegt. Insgesamt hat sich jedoch der Umlagebetrag ermäßigt, zumal auch eine Rücklagenentnahme erfolgen kann. Das Haushaltsvolumen liegt insgesamt aber auch um ein Prozent unter dem Vorjahresergebnis.
Eingangs der Sitzung befaßte sich der Schulverbandsausschuß mit der Jahresrechnung 1982. Verbandsvorsitzender Härtenberger trug hierzu die Ansätze und die Abschlußzahlen der einzelnen Haushaltspositionen des Jahres 1982 vor. Einwendungen gegen die Jahresrückrechnung bestanden seitens der Ausschußmitglieder nicht und die sodann vorgenommene Rechnungsprüfung erbrachte keine Beanstandungen oder Unstimmigkeiten. Das Schulverbandsgremium stellte daraufhin die Jahresrechnung 1982 mit Gesamteinnahmen und Gesamtausgaben von je 622 173,66 Mark fest.
Danach ging man an den Haushaltsplan für das laufende Jahr 1983. Vorsitzender Härtenberger gab den Haushaltsplanentwurf in den Ansätzen bekannt. Nach Beratung beschloß der Schulverbandsausschuß einstimmig, den Haushaltsplan 1983 mit den darin enthaltenen Ansätzen und Abschlußziffern aufzustellen und die entsprechende Haushaltssatzung zu erlassen. Im Verwaltungshaushalt sind Einnahmen und Ausgaben von 570 500 DM und im Vermögenshaushalt Einnahmen und Ausgaben von 44 900 DM festgesetzt. Der Gesamthaushalt beziffert sich so auf 615 400 DM. Durch eine sparsame Wirtschaftsführung und den Vorjahresüberschuß ergibt sich für 1983 ein ungedeckter Bedarf von 419 000 DM, der auf die Schulverbandsgemeinden umzulegen ist im Verhältnis nach den Schülerzahlen.
Pro Kopf ergibt sich bei insgesamt 469 Schülern (Vorjahr 515 Schüler) eine Verbandsumlage von 893,39 Mark. (Vorjahr 886,41 Mark). Es entfallen auf die Gemeinde Hunderdorf 300 Schüler und eine Umlage von 268 017 Mark. Die Gemeinde Neukirchen mit 74 Verbandsschülern trifft ein Verbandsbeitrag von 66 111 Mark. Für die Gemeinde Windberg errechnet sich bei 95 Kindern ein Umlagebetrag von 84,872 Mark. Die insgesamt gesehen niedrigere Schulverbandsumlage gegenüber dem Vorjahr ist ein erfreulicher Lichtblick für die mancherorts angespannten Gemeindefinanzen.
Die größeren Einnahmen im Verwaltungshaushalt stellen dar: Schulverbandsumlage von 419 000 Mark, Zuschuß für Schülerbeförderung 93 000 Mark, Lernmittelförderung 9 200 Mark, Mieten und Badegebühren 5 600 Mark. Gewichtige Ausgaben sind: Personal- u. Gebäudeunterhaltungskosten 116 200 Mark, die Schulhausmiete 143 000 Mark, Heizungskosten 100 000 DM, Strom-, Wasser- u. Reinigungskosten 138 300 Mark, Lehr- und Lernmittel 24 500 Mark, Schülerbücherei 6 000 DM, Kosten der Schülerbeförderung 119 500 DM. Im Vermögenshaushalt selbst sind keine Maßnahmen vorgesehen. Es kann jedoch auf eine Rücklage von 38 900 Mark zurückgegriffen werden.
Außerdem beriet das Verbandsgremium über die Schülerbeförderung, wobei die Änderung der Entgeltabrechnung mit der Fa. Berger akzeptiert wurde, nachdem sich eine abweichende Kilometerfahrleistung ergibt. Ferner wurde ein Beförderungsentgelt an die Gemeinde Neukirchen für zusätzlich übernommene Fahrten gebilligt. Neben der Behandlung von Personalangelegenheiten wurde auch wiederum die Errichtung eines Schulbuswartehäuschens in Wegern aufgegriffen, die bisher an der Grundstücksfrage scheiterte. Vorsitzender Härtenberger konstatierte, nochmals nach einem geeigneten Grundstück Ausschau zu halten. Abschließend informierte Härtenberger über die neue Zusammensetzung des Elternbeirates an der Schule in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.02.1983


Bayerischer Abend mit Politik
Hunderdorf.
Einen Bayerischen Abend mit dem Trachtenverein Hunderdorf veranstaltet die CSU/ JU Hunderdorf morgen, Sonntag, um 19.30 Uhr im Gasthaus Sandbiller in Hunderdorf. Der Trachtenverein wartet dabei mit heimatlichen Volkstänzen auf. Zur Unterhaltung spielt die Kapelle Bugl. Zu den bevorstehenden Bundestagswahlen sprechen der Direktkandidat MdB Ernst Hinsken und Bezirksrat Josef Zängl.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.02.1983


Haushaltsvolumen niedriger als im Vorjahr
Erfreuliche Bilanz für die Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft: Umlage pro Einwohner 55,34 DM
Hunderdorf.
Der Haushalt der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf für das Jahr 1983 steht. Erfreuliche Bilanz für die Mitgliedsgemeinden: „Die Verwaltungsumlage beläuft sich nur auf 55,34 DM je Einwohner und ist damit im Vergleich mit anderen äußerst günstig.“ So stellten die Gemeinschaftsvorsitzenden, Bürgermeister Härtenberger und Bürgermeister Lobmeier, auch eine besonders sparsame und wirtschaftliche Verwaltungsführung fest.
Die Mitglieder der Gemeinschaftsversammlung, des Beschlußorgans der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, tagten diesmal im Sitzungssaal Neukirchen. Dabei nahmen die Verbandsmitglieder Zahlen über Zahlen zur Kenntnis. Das umfangreiche Zahlenmaterial, das die acht Verbandsräte über sich „ergehen“ lassen mußten, stimmte trotzdem freudig, denn die Vorjahresergebnisse und die Haushaltszahlen 1983 können sich sehen lassen. So trug Gemeinschaftsvorsitzender Härtenberger zunächst den Prüfbericht über die örtliche Kontrolle der Jahresrechnung 1981 vor. Dieser lautet zusammenfassend im Ergebnis: „Keine Beanstandungen“. Daraufhin stellte die Gemeinschaftsversammlung die Jahresrechnung 1981 mit Gesamteinnahmen und -ausgaben von 486 478,73 DM fest. Dann folgte die Rechnungslegung des Jahres 1982. Geschäftsleiter Kern gab die Jahresrechnung des abgelaufenen Jahres in den Haushaltsansätzen und in den Abschlußzahlen bekannt. Demnach beziffert sich die Jahresrechnung 1982 im Gesamtergebnis auf Einnahmen und Ausgaben von 515 752,66 DM bei einer Rücklagenzuführung von 58 677 DM. Somit ist die Finanzabwicklung des Vorjahres noch günstiger verlaufen, als im Haushaltsplan vorgesehen. Die Verbandsräte billigten daraufhin die Jahresrechnung 1982 und verwiesen sie zur Prüfung an den Prüfungsausschuß.
Dann ging es an den Haushalt 1983. Vorsitzender Härtenberger gab die einzelnen Ansätze des Haushaltsplan-Entwurfes zur Kenntnis. Nach Beratung faßte die Gemeinschaftsversammlung einstimmig den Beschluß, den Etatentwurf 1983 anzunehmen, den Haushaltsplan mit den darin enthaltenen Ansätzen und Abschlußziffern aufzustellen und die Haushaltssatzung zu erlassen. Ebenso wurden der Finanzplan 1983 — 1986 und der Stellenplan gebilligt. Die Einnahmen und Ausgaben 1983 beziffern sich im Verwaltungshaushalt auf 448 900 DM und im Vermögenshaushalt auf 58 700 DM. Das Haushaltsvolumen beläuft sich so auf 507 600 DM. Bei einer vorgesehenen Rücklagenentnahme von 38 700 DM ergab sich ein ungedeckter Finanzbedarf von 280 650 DM, der auf die Mitgliedsgemeinden umzulegen ist. Bei 5 071 Einwohnern im Verwaltungsbereich errechnet sich eine Pro-Kopf-Umlage von 55,34 DM. Die Verwaltungsumlage liegt nur geringfügig über der Umlage des Vorjahres (53,09 DM). Mit dieser Umlage fällt die Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf im Vergleich zu anderen Verwaltungen für die drei Mitgliedsgemeinden Hunderdorf, Neukirchen und Windberg angenehm aus der Rolle. Die Berechnung der Umlage für die einzelnen Gemeinden erbringt folgenden Gesamtbetrag: Hunderdorf 154 797 DM (2 797 Einwohner), Neukirchen 81 024 DM (1 464 Einwohner), Windberg 44 829 DM (810 Einwohner). Sodann bezeichneten auch Gemeinschaftsvorsitzender Härtenberger und sein Stellvertreter Lobmeier (Neukirchen) den Haushalt 1983 als sparsam und wirtschaftlich. Mit dem Haushalt sei man auch aus der Sicht der Gemeinden äußerst zufrieden.
Woher kommt, wohin geht das Geld der Verwaltungsgemeinschaft? Die größeren Einnahmen sind: Verwaltungsgebühren und Verwaltungskostenerstattung: 20 700 DM, Zuweisungen vom Land 98 900 DM, Verbandsumlage 280 650 DM, Zuführung vom Vermögenshaushalt 34 700 DM. Die gewichtigen Ausgabenposten stellen dar: Aufwendungen für ehrenamtliche Tätigkeit 13 900 DM, Personalausgaben 277 650 DM, Bürobedarf, Bücher, Zeitschriften und Maschinen 26 600 DM, Post- und Fernmeldegebühren 10 000 DM, EDV-Kosten Kassenwesen 16 000 DM, Erstattung an Buchungsstelle 41 400 DM, Gebäudeunterhaltungs- und -betriebskosten 20 200 DM, EDV-Kosten Meldewesen 7 500 DM, Geräteausstattung 4 000 DM.
Weiterhin wurde die Gemeinschaftsversammlung über die anstehende Volkszählung (Stichtag 27. 4. 1983) informiert. Zugleich wurde die Entschädigung für die einzusetzenden Zähler festgelegt. Abschließend gab der Vorsitzende bekannt, daß zum Januar auch für die Gemeinden Neukirchen und Windberg die Finanzverwaltung durch die Verwaltungsgemeinschaft übernommen wurde, wobei das Personal insbesondere in der jetzigen Anlaufzeit und durch neue Abgabeerhebungen äußerst gefordert sei.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.02.1983


Die Meinungen gehen auseinander
Ortsumgehung Hunderdorf-Steinburg im Raumordnungsverfahren – Vor schwerer Entscheidung
Hunderdorf.
Im Gasthaus Baier-Edbauer fand eine Informationsversammlung über die Planung der Ortsumgehungsstraße Hunderdorf-Steiburg, für die derzeitig das Raumordnungsverfahren eingeleitet worden ist, statt. Wie Bürgermeister Härtenberger versicherte, habe sich die Gemeinde um diese Versammlung bemüht, um den Bürgen durch das Straßenbauamt zusätzliche Information zukommen zu lassen und seitens der Gemeinde die Ansichten der Bürger zu hören.
Zu Beginn begrüßte Härtenberger insbesondere Oberbaurat Kargel und Ingenieur Brunner, beide vom Straßenbauamt Deggendorf. Dann stellte Härtenberger fest, daß für die neuen Trassenführungen der Ortsumgehungen Hunderdorf und Steinburg ein erster Planentwurf seit 1970 bekannt ist. Jetzt sei der Plan konkretisiert und das Raumordnungsverfahren eingeleitet worden, wobei etwa 30 Behörden zur Stellungnahme aufgefordert seien. Das Straßenbauamt hat nach seinem Ermessen geplant, betonte Härtenberger und bemerkte, daß diese Versammlung nicht dazu diene, die Planung zu verteidigen oder schmackhaft zu machen. Vielmehr soll sie mehr Information bieten, als aus den Unterlagen des Raumordnungsverfahrens entnommen werden kann. Zum anderen solle sie dazu dienen, seitens der Gemeindevertreter die Ansichten und Meinungen der Bürger zu hören. Es hätten sich verschiedene Interessengemeinschaften gebildet mit gegensätzlichen Auffassungen bezüglich der kleinen Umgehung und der weiträumigen Ortsumgehung. In Hunderdorf seien drei Tendenzen erkennbar, und zwar für eine Beibehaltung der jetzigen Trasse, für die Raumordnungsstraße sowie für die Wahltrasse. Der Bürgermeister abschließend: „Die Festlegung der etwaigen Trassenführung liegt nicht im Ermessen der Gemeinde.“
Oberbaurat Kargel begann mit der Feststellung, daß die jetzigen Planungen aus der Sicht des Straßenbauamtes erstellt wurden. Die Planung selbst gehe auf das Landesplanungsgesetz zurück. Zahlreiche Fachbehörden würden nunmehr im Zuge des Raumordnungsverfahrens ihre Stellungnahme abgeben. Die Entscheidung über die Raumordnung obliege der Regierung, welche Trassenvarianten abgelehnt werden. Die Ortsumgehungen Hunderdorf und Steinburg seien in der ersten Dringlichkeitsstufe aufgeführt, wobei als Ziel der Verwirklichung „bis zum Jahre 1985″ genannt sei. Diese Zielvorstellung sei jedoch kaum einzuhalten, meinte der Oberbaurat und stellte ergänzend fest, daß die Umgehung Steinburg Priorität gegenüber der Umgehung in Hunderdorf habe.
Aus der Sicht des Straßenbautechnikers erläuterte Bauoberrat Kargel die möglichen Trassenführungen wie folgt:
Steinburg: Die Nullvariante weist eine erhebliche Lärmbelästigung auf, denn 35 Anwesen seien mit über 52 Dezibel (dB) und 50 Anwesen mit über 45 dB belastet. Die kleine Umgehung ändere bei der Lärmbelästigung im wesentlichen nichts, sei zudem im Verhältnis teuer und verkehrstechnisch nicht akzeptabel. Es werde so die große Lösung verfolgt.
Hunderdorf: Die Nullvariante sei nach Meinung des Straßenbauamtes keine befriedigende Lösung auf weite Sicht, führte Kargel aus. Langfristig sei in Hunderdorf eine Umgehung notwendig wegen des noch zunehmenden Verkehrs als Zubringer zur Autobahnanschlußstelle und als Verbindung zur neuen Donaubrücke in Hofweinzier. Nach den Worten des Oberbaurates erfordere die Ortsumgehung auf der Wahllinie (mehr entlang des Baches) eine Hochwasserfreilegung und sei deshalb eine teuere Lösung. Es werde so seitens des Straßenbauamtes der Raumordnungstrasse (näher zur Gemeindegrenze Windberg hin) der Vorzug gegeben, zumal damit auch die Kreisstraße höhenfrei gekreuzt werden könne und auch durch die Böschungseinschnitte eine Lärmeindämmung verbunden sei.
Dann stand Oberbaurat Kargel in der teils sehr lebhaften Diskussion Rede und Antwort. Nach den Wortmeldungen der Anwesenden und den dabei gemachten Aussagen zeichnete sich zusammenfassend folgende Tendenz ab: Hunderdorf: Nullvariante, Steinburg: geteilte Meinung.
Der Gemeinderat wird sich in der nächsten Sitzung mit der Abfassung der gemeindlichen Stellungnahme im Zuge des Raumordnungsverfahrens auseinandersetzen. Gleichzeitig brachte Oberbaurat Kargel zum Ausdruck, daß evtl. die Stellungnahme der Gemeinde für das weitere Verfahren etwas Gewicht haben kann.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.02.1983


„SPD-Vorwürfe gehen ins Leere!“
JU-Kreisvorsitzender Alfred Reisinger und Josef Breu sprachen in Oberwinkling
Oberwinkling.
Zur Aufklärungsversammlung der Jungen Union Niederwinkling hieß 1. Vorsitzender Joachim Henle die beiden Referenten Alfred Reisinger (Kreisvorsitzender der JU SR-Bog) und Josef Breu (Mitglied der Kreisvorstandschaft), sowie stellv. Bürgermeister Josef Illner, und den stellv. Ortsvorsitzenden der CSU Hermann Boiger besonders willkommen.
Breu stellte zu Beginn seiner Ausführungen heraus, daß Bundeskanzler Kohl Neuwahlen versprochen und dieses Versprechen auch gehalten habe. Damit erhalte der Bürger die Möglichkeit, die Entscheidung zu treffen. Ein Vergleich anhand der Beschäftigung, Schulden, soziale Sicherheit, Zinszahlung und Konkurszahlen des Jahres 1969 (letzte CDU/CSU-geführte Regierung) und 1982 (Ende der SPD-geführten Koalition) zeige sehr deutlich, daß endlich eine neue Regierung her müsse. Die SPD versuche überall die CDU/CSU als arbeitnehmerfeindlich hinzustellen. Da brauche man sich aber gerade die letzten Maßnahmen der SPD-geführten Koalition anzuschauen, und man wisse, woran man sei: Einschränkung der Sparförderung und beim Bafög, steuerliche Berücksichtigung des Arbeitslosen-, Kurzarbeiter- und Schlechtwettergeldes, Zinsanhebung für öffentliche Baudarlehen, Zahlung von Krankenversicherungsbeiträgen in Höhe von sechs Prozent für Rentner und viele andere Maßnahmen, die von der CDU/CSU-FDP-Koalition nur geringfügig geändert worden wären.
Ein weiterer Vorwurf seitens der SPD sei, daß die CDU/CSU eine Vermögensverteilung von unten nach oben betreibe. Tatsache sei folgendes: Pauschale Kindergeldkürzung durch die SPD — dagegen die CDU/CSU: Einkommensgrenzen für Kindergeld, wobei ein normaler Arbeitnehmer nicht betroffen wird. Auch die Umstellung des Bafög auf Darlehensbasis sei kein Kahlschlag. Die Möglichkeiten der Reduzierung durch einen guten und frühzeitigen Studienabschluß und die kleinen Tilgungsraten bei zinslosen Darlehen beweise dies. Sein Referat beschloß er mit einigen Betrachtungen zum Kanzlerkandidaten der SPD Hans-Jochen Vogel.
Reisinger zeigte zu Beginn seiner Rede die Entwicklung der Arbeitslosigkeit speziell für den Landkreis Straubing-Bogen von 1969 und 1982 auf. Im Mai — Juni 1969 seien es knapp 100, im selben Zeitraum 1982 fast 3 400 Arbeitslose und in den Wintermonaten 1970 ca. 2 700, 1982 ca. 7 500 gewesen. Der Anstieg sei ab 1979 besonders stark gewesen. Das Ziel der Gewerkschaften, die 35-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich, sei verfehlt, wenn, wie kürzlich zwei Münchner Zeitungen feststellten, faktisch nur 31 Stunden pro Woche durchschnittlich gearbeitet würden. Bezüglich der Umweltschutzproblematik forderte Reisinger auf, jeder müsse seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Durch die neue TA-Luft der jetzigen Koalitionsregierung sei ein erster wichtiger Schritt gegen das Baumsterben unternommen worden.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.02.1983

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