1952# 07-09

Prominenter Gast in Hunderdorf
Dr. Alberecht Beckh, Ökologe, Unterwasserforscher und ehemaliger Kameramann von Hans Haß, erforscht den Perlbach
„Da drunten aber ist’s fürchterlich“, sagte Schiller in seiner klassischen Ballade vom Taucher. Die Meerestaucher von heute sagen das Gegenteil. Sie berichten von einem Paradies von ungeahnter Schönheit, voll leuchtender Farben, bizarrer Formen und voll von naturwissenschaftlichen Neuheiten, die dem Forscher ein in seinen Ausmaßen noch nicht  abzusehendes Betätigungsfeld erschließen.

Dr. Albrecht Beckh (rechts) im Gespräch mit Herrn Schulmrich

Der moderne Mensch kennt hur ein Drittel der Erde, nämlich jene4n Teil von der Erd- und Meeresoberfläche nach oben, der doppelt so große Teil, nämlich alles, was sich unter dem Spiegel der großen Meere abspielt, ist ihm verschlossen.
Nur ganz wenige konnten bis jetzt einen ganz leinen Blick in die Tiefe des Meeres tun. Zu ihnen gehört Dr. Albrecht Beckh, der erstmals bekannt wurde durch den Film „Menschen unter Haien“, der er 1942 zusammen mit Hans Haß drehte.
Augenblicklich nun verbringt Dr. Beckh einen Urlaub im Gasthaus Sandbiller in Hunderdorf. Dr. Beckh hat sich der Ökologie, dem jüngsten Zweig der Biologie, verschrieben, welche die Beziehungen der Pflanzen- und Tiergesellschaften untereinander und zu Klima, Bodenbeschaffenheit usw. untersucht. Sein Spezialgebiet ist die Meeresökologie, zu welcher ihn sein überragendes Können im Tauchen befähigt. Sogar in der Gefangenschaft wurde seine einzigartige Begabung anerkannt und er wirkte als Dozent an der Universität Sarajewo und an den ozeanographischen Instituten in Split und Ragusa. 1950 kehrte er aus der Gefangenschaft zurück und errichtete in München ein meereswirtschaftliches Forschungsinstitut. Er war der erste Deutsche, der in den Nachkriegsjahren sowohl von den Franzosen, wie von den Italienern an die meeresbiologischen Institute nach Moskau und Neapel eingeladen wurde. Sein Buch „Die Tauchkunst – ein moderner Sport“, das er soeben fertiggestellt hat, wendet sich vor allem an die Jugend und an alle wahren Freunde der Natur und will ihnen in Wort und Bild einen neue Welt erschließen, wie er in seinem Vorwort dazu sagt.
Auch in seinem Urlaub will Dr. Beckh nicht ruhen. Er hat seine Schwimmflossen, die Tauchermaske und das neueste Preßlufttauchgerät (aus Paris) mit gebracht und es sich zur Aufgabe gesetzt, den Perlbach ökologisch zu erforschen, der für eine solche Arbeit besonders geeignet ist, da ihm Fauna und Flora unberührt durch industrielle Abwässer und sonstige Einflüsse erhalten sind. Das bestätigt auch der zweite prominente Gast in Hunderdorf, Herr Schulmrich, der es als Lebensaufgabe betrachtet, die Muscheln in den Gewässern des Bayerischen Waldes zu betreuen. Er hat festgestellt, daß die Muscheln im Perlbach und in der Ilz zu den ältesten Lebewesen der Erde gehören und, wie aus Versteinerungen zu erkennen ist, seit 800 Millionen Jahren unverändert hier zu finden sind.
Mit der Bescheidenheit des wahren Könners berichtet Dr. Beckh von seiner Arbeit, von Erlebnissen unter Wasser, von der Technik des Tauschens (auch von seinen Gefahren) von der Jagd auf die begehrten Meerestiere, von den Möglichkeiten der Unterwasserphotographie u. von großen wissenschaftlichen Entdeckungen und, was er berichtet ist spannender als ein Roman.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 04.07.1952


Achtung! Freilicht-Vorführungen der Bogener Post-Lichtspiele Achtung!
Bis zur Eröffnung des neuen Kinos im umgebauten Postsaal am 1. September 1952 finden allwöchentlich Freitag bis einschließlich Montag im Hof des Gasthofes „Zur Post“ am Stadtplatz Freilichtspiele statt.
Eröffnung am morgigen Samstag um 20.45 Uhr mit dem ausgezeichneten Lustspielfilm „Wildwest in Oberbayern“ mit Joe Stöckel, Beppo Brem und Lucie Englisch. Weitere Aufführungen: Sonntag 20.45 Uhr, Montag 20.45 Uhr. – Zum Besuch lädt ein
Hedwig Schweiger
Rauchen erlaubt  
Einheitseintrittspreis 1.- DM Erwerbslose und Jugendliche -.60 DM (auch sonntags)    Restaurationsbetrieb
Quelle: Straubinger Tagblatt, 04.07.1952


Fußgänger schwer angefahren
Hunderdorf.
Als der Kaufmann Frankenberger gestern Donnerstag mit seinem Fahrrad auf der Hauptstraße bis zur Gemeindekanzlei kam, fuhr ein junger Mann mit einem Rade in scharfen Tempo den verbotenen Kirchweg herunter und stieß mit dem Kaufmann F. zusammen. Durch den Sturz erlitt F. schwere Rippenverletzungen und mußte in das Krankenhaus transportiert werden. – Der Schreiner Krieg, der bei dem Siedlungsbau beschäftigt ist, erlitt beim Abladen von Holzstämmen starke Quetschungen an der rechten Hand. – Das 1 ½ jährige Töchterchen des Landwirts W. zog sich am ganzen Körper starke Hautverbrennungen zu.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 11.07.1952


Windberg
Zu dem am 13. Juli –
Norbertimarkt
stattfindenden
Tanz
ladet frdl. Ein
Familie Deschl
Musik frei.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 11.07.1952


Besucht das Volks- und Heimatfest in Bogen
vom 10. – 17. August
Große Gewerbe- und Leistungsschau, Tierzuchtschau, Land- und forstwirtschaftl. Ausstellungen, Obstausstellung, verschiedene Tagungen
Großer Autokorso, nächtl. Gondelfahrten auf der Donau, herrlicher Kinderfestzug:
„Die 4 Jahreszeiten“, Groß-Sportveranstaltungen
Bergfeuerwerk. – Freilichtspiele:
„Die Grafen von Bogen“ und „Aschenputtel“.
Fest-Bierzelt der Brauerei Deindl, Schwarzach mit der Rundfunk-Blaskapelle Ruhmannsfelden – Trachtenvorführungen – Reichhaltiger Vergnügungspark
Der Besuch des Festes wird für alle wieder eine bleibende, schöne Erinnerung sein.
Stadtrat und Festausschuß: Neueder, 1. Bürgermeister
Quelle: Straubinger Tagblatt,18.07.1952


Das Haus Nr. 109 ½
in Stippich b. Neukirchen

ist seit Mai 1949 durch notariellen
Vertrag an Max Elbinger über-
gegangen.
Max u. Frieda Elbinger
Hunderdorf Nr. 8

Quelle: Straubinger Tagblatt, 04.07.1952


Richtfest ist immer ein Freudenfest
Wohnblocks in Hunderdorf im Rohbau fertiggestellt
Hunderdorf.
Auf dem Baugelände der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Bogen in Hunderdorf fand gestern Freitag das Richtfest statt. Nach einer Bauzeit von etwas über sechs Wochen sind nun die von den Baufirmen Irrgang – Straubing und Falzboden – Kirchroth errichteten sechs Wohnblocks mit insgesamt 48 Wohnungen im Rohbau fertiggestellt.
Nach flotten Weisen der Kapelle Bugl sprachen zuerst zwei Zimmerleute vom First eines Wohnblocks aus den Richtspruch. Fabrikbesitzer Fritz Zapf – Bogen begrüßte im Namen der Gemeinnützigen Baugenossenschaft die Arbeiter und Gäste. „Das Richtfest ist immer ein Freudenfest für jeden“, erklärte dann Landrat Hafner und betonte, daß es das Bestreben des Landkreises und der Gemeinnützigen Baugenossenschaft sei, das Wohnungselend zu beseitigen und die Menschen zufriedenzustellen. Allerdings können Wohnungen nur dort errichtet werden, wo Arbeitsmöglichkeiten vorhanden seien oder geschaffen werden könnten. Mit der Fertigstellung dieser Wohnblocks erhöhe sich die Zahl der im Landkreis Bogen erstellten Wohnungen auf 130. Landrat Hafner sprach dann die Hoffnung aus, daß die zukünftigen Bewohner dieser Gebäude zu einem festen Glied der Gemeinde Hunderdorf werden mögen. Zum Schlusse dankte er allen am Bau Beteiligten für die geleistete Arbeit, für die erwiesene Hilfsbereitschaft und Unterstützung. Im Namen der Gemeinde Hunderdorf dankte Bürgermeister Reiner der Gemeinnützigen Baugenossenschaft und insbesondere Landrat Hafner für die großartige Berücksichtigung, die Hunderdorf bei den im Landkreis durchgeführten Bauvorhaben gefunden habe. Unter Vorantritt der Musikkapelle und gefolgt von einer kleinen Autokarawane zogen Gäste und Arbeiter gemeinsam zur Gastwirtschaft Sandbiller, wo sich bei Speise und Trank der gesellige Teil des Festes abwickelte. In kurzen, launigen Ansprachen wurde auch hier noch von mehreren Rednern des bedeutsamen Tages gedacht und die Leistungen aller. Die den Bau ermöglichten und ausführten gewürdigt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.07.1952


Nach Gottes hl. Willen verscheid gestern infolge Unglücksfalles meine liebe Gattin, meine unvergeßliche, gute Mutter, Schiegermutter, Schwester und Schwägerin
Frau Maria Gabler
geb. Häusler, Landwirtsgattin in Stetten

schnell und unerwartet nach empfang der letzten hl. Ölung im 73. Lebensjahr.
Stetten, Lintach, Oberalteich, Riedling, Neuötting und Offenbach am Main, 3. August 1952.
Der tieftrauernde Gatte Josef Gabler
Tochter Maria
Schwiegersohn Hans Gmeinwieser

und übrige Verwandtschaft
Beerdigung am Dienstag, 5. August, um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 04.07.1952


Dauerkarten für die Volksfestwoche!
Bogen.
Die Einwohnerschaft der Stadt wird ab morgen Donnerstag Gelegenheit gegeben, für die Volksfestwoche Dauereintrittskarten zum Preis von 1 DM pro erwachsene Person zu erwerben. Arbeitslose und Kriegsbeschädigte pro Person 0,50 DM. Kinder sind frei. Die Karten berechtigen zum jederzeitigen Betreten der Festwiese und aller Ausstellungen während der Festwoche. Dauerkarten sind auch in der Rathauskanzlei erhältlich.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 06.08.1952


Todesanzeige
Der Herr hat unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Frau Anna Hornberger
Austragsbauerswitwe von Hunderdorf

nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 86 Jahren, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, in ein besseres Jenseits heimgeholt.
Hunderdorf, den 7. August 1952
Die tieftrauernden Kinder
mit übriger Verwandtschaft
Trauergottesdienst am Samstag, den 9. August, vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf mit darauffolgender Beerdigung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08.08.1952


Mein guter Gatte, geliebter Vater
Herr
Josef Hornberger
Kaufmann

ist am Sonntag früh ½ 3 Uhr nach kurzer Krankheit kurz vor Vollendung des 54. Lebensjahres nach einem arbeitsreichen Leben friedlich und gottergeben von uns gegangen.
Hunderdorf, den 10. August 1952.
In tiefer Trauer:
Die Gattin und die Kinder
nebst Geschwistern
Trauergottesdienst am Dienstag, den 12. August, vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf mit darauffolgender Beerdigung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 11.08.1952


Meine gute Gattin, geliebte Mutter
Frau Anna Bugl
geb. Gierl von Böhmhöfl
Landwirtsgattin

ist am Dienstag früh ½ 8 Uhr nach längerem Leiden im Alter von 51 ½ Jahren nach einem arbeitsreichen Leben friedlich und gottergeben von uns gegangen.
Hoch, den 12. August 1952
In tiefer Trauer:
Der Gatte und Kinder
nebst Verwandtschaft
Trauergottesdienst am Donnerstag, den 14. August, vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf mit darauffolgender Beerdigung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.08.1952


Das Heiligkreuz-Kirchlein bei Windberg
Mitgeteilt von P. Norbert Backmund O. Praemonstr., Windberg
Jeder Heimatfreund kennt es wohl, wie es so schön vom Berg heruntergrüßt mit seinen schlanken Türmchen, das zu schaukeln beginnt, wenn das Aveglöcklein geläutet wird. Manche erinnern sich vielleicht noch an die Eremiten, die bis 1934 dort waren, und wissen, daß es eine Wallfahrtskapelle ist zu einem alten wundertätigen Kreuzbild. Aber wie es dazu gekommen ist, wird nur wenigen bekannt sein.
In großen Zügen war die Entstehungsgeschichte zwar schon bekannt. Aber so liebevoll war kein Chronist bisher in die Einzelheiten gegangen, wie der Eremit Fr. Laurentius Hörmann, der 1732 als 75jähriger Greis die Geschichte der „Hl. Creutz-Capellen“ niederschrieb. Das Manuskript seiner kleinen Chronik, die uns so vieles neues bietet, befindet sich ind er Universitätsbibliothek zu München. Es war bisher den Historikern völlig entgangen und wird hiermit zum erstenmal veröffentlicht.
Fr. Laurentii Hoermann, Einsidl bey dem hl. Creutz nächst dem Closter Windberg bekanntnuß, und Zeugnus von dem Ursprung des Orths, wie auch des wundertätigen hl. Creutz allda.
Geschlossen den 13. Januarij Anno 1752
Ich Fr. Lorenz Hörmann bezeuge bey meinem gewissen, was mir der H. H. Dechant von Aufhausen, Georg Seidenbusch, geoffenbart hat, wie und was weise das hl. Creutz aufgekommen ist, und hergebracht worden. Als nehmblich der H. H. Seidenbusch bey einem titl. Herrn Prälaten, der vor dem Titl. H. H. Abbt Franz regiret hat, mit in der Agerlaß sey gewest, dan in der Fruhe umb 3 Uhr vor dem Closter hinaus spazieren gangen, und hinauf kommen auf den Berg, allwo ein Stain, auf welchem man ligen kann; auf diesen Stain dan hat Titl. H. Seidenbusch sich niedergelegt und darauf geschalffen. Da hat ihme getraumet, er sehe Aufhausen, und so bald er erwachet, sahe er gegen solcher Gegend, und er sahe auch Aufhausen würklich „von diesem Staine aus. Da hat ihme dan der Berg und dieses Orth gefallen also woraus ein so schönes Aussehen ist. Auf dises hin nimmet H. H. Dechant aus dem Sack oder aus der Taschen ein kleines messer heraus und macht darmit aus einem Nästlein eins Pirckenbaums ein kleines Creutzlein, und stecket solches Creutzlein neben den Stain, auf dem er geruhet hatte, gehet darauf wiedr nach Windberg, und gibet damahligem H. Prälaten eine Ducaten, mit dieser Bitt, er wolle ihm zu liebe auf disem Berg, und auf disem Orth, neben dem Stain, ein großes Creutz setzen lassen. Dises aber ist in Vergessenheit kommen, bis über ein Jahr andem Exaudi-Sonntag nach Himmelfahrt Christi; dan an disem Sonntag hielt Titl. Der H. H. Praelat das Hochambt zu St. Veit in Straubing, an welchem Sonntag das Titular-Fest der Prieser(bruder)schaft allda. Bey solcher Gelegenheit nun kame auch Titl. H. Dechant dorthin, und fragte sogleich den Titl. Herrn Praelaten, on das Creutz seye gesezet worden. Dieser aber bekannte sogleich die Wahrheit, sagend: es seye vergessen worden. Jedoch nahme Titl. H. Praelat den Dechant alsogleich mit sich nacher Windberg; allwo sohin unverzüglich Titl. H. Praelat ein Creutz zu machen anbefohlen hat, und da solches verfertigt ware, hat man solches hinauf auf den Berg gebracht, und nachdem es benediciret oder geweicht worden, auf den behörigen Orth neben dem Stain aufgerichtet. Es hatte aber Titl. H. Dechant zuvor einen Particul von dem Hl. Creutz Christi dareingemacht, und geschahe demnach diese Einsetzung des Creutz ganz feyerlich. Das ist unter Erschallung der Paucken und Trompeten Allein es ereignete sich das unter wehrenter Hinaufbringung des großen Creutz der gemeldte Hl. Creutz-Particul herausgefallen und verloren gangen; aber es war ein gehör- und redloser Knab im Closter-Bauhof, welcher den Particul, so indessen von denen geistlichen Closterherren eyfrig allenthalben gesuchet wurde, unverhofft gefunden, und solchen in einen Beutelein eingemachter vorgezeiget hat. Die Freud hierüber war allenthalben groß. Nach geschehener würklicher Einsetzung dises großen Creutz, war ein großer Zugang des Volcks und wurden von allen Orthen her auch sogar aus der Alten Statt zu Straubing, Stain und Ziegel zugetragen, nit weniger wurde in einem dabey aufgerichtetem Opfer-Stock villes Geld-Opfer eingelegt. Übrigens weilten dieser Plaz des Bergs, auf deme das große Creutz stunde, nit in das Closter, sondern dem Bauern zu Stätzenberg, Stainburger Herrschaft zugehörig gewesen, alsi hat damals regierender Gnädiger Herr Praelat Abbt Franz mit Einwilligung der gnädigen Herrschaft zu Stainburg dem Stätzenberger Bauern disen Berg-Platz abgetauschet, und ihme einen Wis-Fleck dafür gegeben.
Indeme über das hin so vielle Staine und Ziegel zusammen getragen, beyeinander gewesen, hat Titl. Herr Abbt Franz 1695 angefangen die Capellen des Hl. Creutz zu bauen, und nachdeme solcher Bau vollendet worden, seynd an den zwey Hl. Creutz-Tägen, das ist am Fest der Erfindung und Erhöchung desselben Ambt und Predigt daroben, wie auch das Jahr hindurch ville Messen gehalten worden.
(NB.: Was dahero beschriben worden, hat Fr. Lorenz nit mit Augen gesehen, sondern hat solches von Titl. H. Dechant und Titl. Dem Gnädigen Herrn Abbt Franz eigenmündiger weise von ihnen bezeiget verstanden. Folget nun was geschehen, da Fr. Lorenz selbst gegenwärtig ware.)
Der Gbädige H. H. Abbt Franz und Titl. Herr Dechant von Aufhausen, jener zwar alle Wochen zwey bis dreymal, dieser aber öfters im Jahr, oder wenigst schier alle Jahr einmahl haben in erwehnter Capellen daroben beym großen Xreutz Messe gelesen. Dazumahlen ware auf dem Altar für ein Altar-Blat jenes große, auf Leinwath gemahlte und mit einer hölzernen übergoldten Rahm ingefastes Creutz-Bild, welches jetzt heraussen grad ober der Hl. Stiegen auffgehenckter zu sehen ist.
Ursprung von dem Wunder-thätigen Hl. hölzernen Creutz-Bildnuß.
Nachgehends hat Titl. H. Dechant das Hölzerne Hl. Creutz, oder Cruzifix-Bild hergegeben, welches der H. H. Dechant selbsten bis eine halbe Stundt weit in das Feld heraus von Aufhausen getragen. Eine Menge Volcks gienge mit, und betete mit lauter Stimme. Alsdann hielte herauss im Feld H. H. Dechant eine Exhoration das Volck weinete anbey bitterlich; endlich gabe selber mir die Benediction, und übergabe mir in einem blauen Tuch eingewickelter das hl. Cruzifix, und entließ mich darmit fprt in Frieden. Ich Fr. Lorenz selbst, von Titl. H. H. Abbt Franz dorthin abgeschickt, hab solches unter einer Procession des Volcks bis für Aufhausen heraus begleitet, und sohin nacher Windberg herunter getragen. Der H. H. Abbt Franz hatte dises Cricifix lange Zeit in seiner Abbtey aufbehalten, bis der H. H. Dechant herunter kommen, alsdann hat man solches auf dem Frauen-Altar in der Closter-Kirch in ein Postament von Fr. Fortunat gemachter, gesetzt und endlich den 12. October zu dem Hl. Creutz hinauf Processions-weis und in Begleitung des ganzen Capitels unter Paucken und Trompetten überbracht. Der H. H. Dechant hatte das Ambt und Predigt, auch vor und danach geistliche Lieder absingend gehalten. Das hl. Crucifix-Bild in einem Postament aufgerichtet stehen, bis der Altar, den H. H. Abbt Franz zwar anfangen, der Abbt Augustin aber vollenden lassen, ist verfertigt gewesen in welchen Altar hernach, wie heutigen Tags zu sehen, es ist eingesetzt worden.
Was den eigentlichen Ursprung des hl. Crucifix anbetrifft, so hat mit Fratri Lorenz der H. H. Dechant gesagt und vor jedermänniglich bekennet dasselbe sey bis 200 Jahr im Bischoffs-Hoff zu Regensburg unter einen Beschütthauffen gelegen wie man solches in Schrifften gefunden hat, und annoch alda urkundlich wird zu finden seyn.
Der hl. Bildnus ginge nichts ab, als ein kleine Zehen, welche doch H. Dechant selbst wiederumb angemacht, und übermahlet, aber zur Gleichheit des übrigen Leibs bräunlicher Farbe überstrichen hat. Dises bezeuge ich als ein drei und virzigjahriger Eremit und fünff und sibenzig jährihger Greis bey meinem Gewissen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20.08.1952


Bereits über 100 Arbeitnehmer
Hunderdorf.
Die Hoffnung, welche auf das neugebaute Produktenwerk, das auf dem Gelände Hunderdorf-Steinburg liegt, gesetzt wurden, verwirklichen sich nun. In der letzten Zeit wurden über 70 Arbeiter und Arbeiterinnen eingestellt, so daß der Betrieb bereits heute über 100 Arbeitskräfte beschäftigt. Wenn auch vorerst vor allem junge Leute eingestellt wurden, hoffen doch die vielen älteren Arbeitskräfte, daß auch sie nicht vergessen werden und ihnen ein Arbeitsplatz geboten wird.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 22.08.1952


„Ein Fahrzeug für Gott“
Windberg.
Vor kurzem weilte Pater Pirmin Peeters, ein Prämonstratenser der belgischen Abtei Tongerloo als Gast im Kloster Windberg. P. Pirmin ist Mitarbeiter des bekannten „Speckpaters“ Werenfried van Straaten, der ebenfalls Prämonstratenser ist und die Ostpriesterhilfe leitet. Die Ostpriesterhilfe ist die großangelegte Hilfsaktion Belgiens und Hollands für die deutsche Flüchtlinge. P. Primin übergab der Regensburger Diäzesancaritas im Namen der Ostpriesterhilfe eine Spende von 120 Kisten Textilien, deren Verteilung bereits begonnen hat. Lange Zeit fuhr Pater Primin mit dem Kapellenwagen durch die westdeutsche Diaspora, um den dortigen Flüchtlingen in seelischer und leiblicher Not beizustehen. Die Kapellenwagen wurden ebenfalls von der Ostpriesterhilfe gespendet, deren Hilfsaktion unter dem Geleitwort “Ein Fahrzeug für Gott“ durchgeführt wurde und die der deutschen Heimatvertriebenenseelsorge bereits 70 Volkswagen und 14 Kapellenwagen übergeben konnte. P. Pirmin spricht fließend Deutsch, so daß er in der Windberger Pfarrkirche eine eindrucksvolle Predigt halten konnte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.09.1952


Wasserleitungsbau begonnen
Hunderdorf.
Mit den ersten Arbeiten an der Wasserleitung wurde am Donnerstag begonnen. Der erste Bauabschnitt erfolgt bis zur Gemeinde. Von Windberg bis zur Gemeinde Hunderdorf werden 2500 m Rohr benötigt. Das ganze Projekt wird ca. 100 000 DM kosten. Für den Anschluß an das Wassernetz haben bereits 36 Grundbesitzer ihre Zustimmung gegeben. Man hofft, daß noch weitere Grundbesitzer sich entschließen werden, denn je höher die Anschlüsse desto niedriger die Anschlußgebühren. Die Gebühren für den Anschluß betragen ca. 200 DM. Die Erdarbeiten werden von dem Baugeschäft Schnellinger aus Oberalteich aus Oberalteich und die Installationsarbeiten von dem Schlossermeister und Installateur Fruhstorfer aus Bogen ausgeführt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.09.1952


Der Herr über Leben und Tod nahm am Samstag abend meine liebe Gattin, unsere herzensgute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante
Frau Anna Kartmann
geb. Klarl
Austragslandwirtin in Meidendorf

nach 14tägiger, schwerer Krankheit im 73. Lebensjahr, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, in ein besseres Jenseits.
Meidendorf, Rosenheim, Berlin, München, Bogen, Straubing, Wien, Wildwart, den 6. September 1952
In tiefer Trauer:
Johann Kartmann, Gatte
mit Kindern und Verwandtschaft
Beerdigung am Dienstag, den 9. September, vormittags ½ 9 Uhr vom Trauerhause aus in Windberg, anschließend Trauergottesdienst.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08.09.1952


Windberger Spitzen auf der Kölner Messe
Ein heimatvertriebener Betrieb setzt sich durch
Windberg.
Gestern, Sonntag, wurde in Köln die diesjährige internationale Textil- und Bekleidungsmesse eröffnet. Sie dauert drei Tage. Unter den zahlreichen Ausstellern des In- und Auslandes befindet sich als einzige Firma aus dem Landkreis Bogen die Klöppelspitzenerzeugung Weis aus Windberg. Sie hat im Obergeschoß der Halle III einen Stand inne und zeigt dort die in aller Welt bekannten Erzeugnisse der ehemaligen erzgebirgischen Klöppelspitzenindustrie.
In dem großen Flüchtlingsstrom der Nachkriegsjahre kamen die Firmeninhaber im Jahre 1946, bar allen Vermögens und nur von dem Willen zum Wiederaufbau einer Existenz beseelt, aus dem Sudetenland nach Windberg. Hier riefen sie unter schwierigsten Bedingungen eine Heimindustrie – die Erzeugung von Handklöppelspitzen – ins Leben. Es kam ihnen dabei sehr zustatten, daß ein Großteil der aus ihrem Heimatkreis Graslitz ausgesiedelten Heimarbeiterinnen ebenfalls im Kreis Bogen eine neue Heimat gefunden hatte. Der Betrieb dehnte sich sehr schnell aus, sodaß er im Jahre 1948 etwa 150 Klöpplerinnen beschäftigte. Die Währungsreform versetzte allerdings dem aufstrebenden Unternehmen einen nicht gelinden Schlag, denn der plötzlich auftretende Geldmangel ließ den Absatz der als Luxusgüter geltenden Klöppelspitzen beträchtlich ins Schwanken geraten. Während viele ihrer Berufsgenossen im Bundesgebiet ihren Betrieb vollständig einstellten, schaffte die Firma Weis unter großen Entbehrungen und Opfern im allerengsten Kreise weiter, bis es schließlich duch gelang, dem Unternehmen wieder einen stabilen Boden zu geben. Wenn auch die Kapazität des Betriebes heute nicht mehr so groß ist wie früher – ein Teil der Heimarbeiterinnen hat sich anderer Beschäftigung zugewandt oder ist abgewandert und die Anlernung neuer Kräfte steckt noch im Anfangsstadium – so ist doch der Absatz der Erzeugnisse einigermaßen gesichert. Der Besuch der Messe dient hauptsächlich dazu, die aufgenommenen Auslandsverbindungen aufrecht zu erhalten und nach Möglichkeit zu erweitern.
Das Produktionsprogramm der Firma umfaßt eine große Auswahl an Spitzen. Bett- und Tischdecken in verschiedenen Größen, Läufer, Zierdeckchen, Spitzentaschentücher, Polsterspitzen und nicht zuletzt auch vollständige Garnituren für Speise-, Schlaf- und Wohnzimmer sind die Haupterzeugnisse. Sie werden ausschließlich in Handarbeit hergestellt und stellen in ihrer exakten und qualitativ hochstehenden Ausführung handwerkliche Kunst dar.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08.09.1952


Stadtpfarrer Schiller zurückgetreten
Bogen.
Nach Mitteilung des Bistumsblattes wurde Pfarrer Johann Kiermeier von Hunderdorf Dekan des Dekanats Bogenberg. – Von seiner Pfarrei zurückgetreten ist Stadtpfarrer Franz Xaver Schiller, Bogen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.09.1952


Telefon-Nachtbetrieb bis 24 Uhr
Voraussichtlich ab 1. Oktober
Bogen.
Wie wir von Bgm. Neueder erfahren, konnte durch Bemühungen der Stadtverwaltung erreicht werden, daß sich 110 Teilnehmer der Fernsprechstellen Bogen und Umgebung bereiterklärten, die für die Fernsprech-Dienstzeitverlängerung anfallenden Mehrkosten zu übernehmen, so daß ab 1. Oktober mit einer Verlängerung der Fernsprechdienstzeit werktäglich bis 24 Uhr zu rechnen ist.
So erfreulich diese Tatsache ist und so anerkennenswert die Bemühungen der Stadtverwaltung sind, darf trotzdem nicht außeracht gelassen werden, daß das Erreichte eben nur ein Teilerfolg ist. Es muß und wird deshalb weiterhin das Bestreben aller daran interessierten Kreise sein – und daran interessiert ist eigentlich jeder Einwohner unserer Stadt – dahin zu wirken, daß Bogen wieder wie in früheren Jahren bereits gehabt, einen durchgehenden Fernsprechdienstbetrieb erhält, und daß vor allem auch die Sonn- und Feiertage in diesem durchgehenden Dienstbetrieb mit einbezogen werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.09.1952


Goldene Hochzeit
Windberg.
Am 30. September feiert das Ehepaar Johann und Kreszentia Wagner von Meidendorf das Fest der goldenen Hochzeit, Die kirchliche Feier findet am Dienstag, 30. Sept., in der Pfarrkirche Windberg statt; das weltliche Fest begehen sie in Meidendorf. Die Jubilare, die sich noch in völliger körperlicher und geistiger Rüstigkeit erfreuen, führen schon seit vielen Jahren die Gemischtwarenhandlung Wagner in Meidendorf. Wir wünschen dem allgemein beliebten Jubelpaar auch weiterhin noch recht viel Glück.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.09.1952


Windbergs stärkster Baum wurde verladen
100jährige Eiche macht große Sorgen – Wagen kippte beinahe um
Windberg.
Windbergs stärkster Baum, ein fünf Meter langer Eichenstumpf, wurde am Freitag abtransportiert, um sein mehr als hundertjähriges Dasein in einem Sägewerk zu beenden. Einen ganzen Tag lang benötigten die sechs Arbeiter des Fuhrunternehmens Josef Lipp, Steinburg, und der Holzhandlung Artmann & Arbinger, Straubing, die den Baum von Bürgermeister Amann kaufte, um den etwa 150 Zentner schweren Koloß auf den mit Schneeketten ausgerüsteten Transportwagen zu verladen. Mit der Seilwinde eines amerikanischen GMC-Lastwagens wurde der Baum aus dem sogenannten Mühlgraben unterhalb der Klostermauer herausgezogen und dann etwa 80 Meter weit bergauf bis zu der kleinen ebenen Fläche geschleppt. Immer wieder mußte dabei abgesetzt werden, um die Richtung zu korrigieren oder das Seil neu zu legen oder dem Schleppfahrzeug einen festeren Stand zu geben. Als man endlich den Transportwagen nach mühevollem Hin und Her auf dem aufgeweichten, rutschigen Gelände bis zu dem Verladeplatz manövriert hatte, begann ein leichter Regen einzusetzen, der die Zuschauer eiligst in ihre schützenden Unterkünfte zurückkehren ließ. Mit Hilfe zweier Handseilwinden wurde schließlich der hölzerne Gigant, der an seinem unteren Ende einen Durchmesser von 130 cm aufwies und an dem man über 100 Ringe zählen konnte, auf den Transportwagen gehoben. Als er den „toten Punkt“ überrollte, hätte er beinahe den schweren Wagen zum Umfallen gebracht. Da es inzwischen Nacht geworden war, wagte man nicht, die schwere Last auf dem schmalen, regennassen Feldweg zu befördern. Am Samstag wurde der Baum dann endgültig abtransportiert.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.09.1952


Nach Gottes hl. Willen verschied heute, Sonntag nachmittags ½ 4 Uhr meine liebe Gattin und Mutter
Frau
Karlolona Obermeier
geb. Zwickenpflug
Ausnahmslandwirtsgattin von Kreuzberg bei Windberg

im Alter von 73 Jahren und 6 Monaten nach öfteren Empfang der hl. Sterbesakramenten selig im Herrn
Kreuzberg bei Windberg, Ittling und Aiterhofen, den 28. 9. 1952.
Um stilles Gedenken im Gebete bitten
Der tieftrauernde Gatte
mit Kindern und übriger Verwandtschaft

Beerdigung am Mittwoch um 9 Uhr vom Trauerhause aus in Windberg.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.09.1952

 

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