1962# 03-04

Im Kindergarten ging es lustig her
Hunderdorf.
Am Sonntag .war der Raum im Kindergarten zu klein, um. alle schaulustigen Besucher aufzunehmen, beim Faschingsspiel der Kleinen. Als angenehme Neuerung konnte man diesmal den Einbau einer Bühne bemerken, durch welche die kleinen Darsteller so recht ins Lampenlicht gestellt wurden, ohne daß sich dabei die Zuschauer ihre Hälse verrenken mußten. Schwester Adolphine hat sich wieder mit den Buben und Mädeln recht viel Mühe gemacht. Reizend war das Schiedsgericht, das Über den Wert der Mädchenberufe urteilte und zu dem Schluß kam, daß der der Mutter doch der schönste ist. Eine Mordsgaudi gab es, als der Kasperl den schlimmen Räuber Eisendraht dem Polizeimeister als Brandstifter entlarven half. Zum Abschluß mußte ebenfalls wieder der‘ Kasperl eingreifen und mit seiner Schläue den. Hut der Großmutter zurückholen. Die kleinen Darsteller holten sich mit ihren netten Spielen den Befall der vielen Zuschauer und der Leiterin des Kindergartens darf man für die aufgewendete Mühe den besten Dank sagen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.03.1962


VdK-Kreisverbandsversammlung am Samstag
Hunderdorf.
Der VdK-Ortsverband Hunderdorf beteiligt sich am internationalen Frontkämpfertreffen in München am Sonntag, 18. 3., an. der Schlußkundgebung mit Bundespräsident Lübke‘ und dem bayer. Ministerpräsidenten. Es fährt ein Omnibus der Firma Berger ab Hunderdorf 5.30·Uhr.:Der Fahrpreis beträgt für Mitglieder (einschl. Festabzeichen) 5 DM. Anmeldung bei Vorstand Unger· oder Kassier Schmid bis spätestens 10. 3. – Am Samstag, 3. März, findet eine Versammlung des VdK-Kreisverbandes Bogen um 15.15 Uhr im Gasthaus Solcher in Steinburg·(Bahnhof) für den Ortsverband Steinburg, Hunderdorf, Neukirchen. und Mitterfels statt, wozu alle Mitglieder und Interessenten eingeladen sind. Es spricht Geschäftsführer Unger über Kriegsopferversorgung und. Sozialversicherung. Um. 18 Uhr findet im gleichen Gasthaus der Maskenball des VdK Hunderdorf statt. Für die Mitglieder und Gäste· aus Hunderdorf fährt, am Samstagabend um 19.45 Uhr ein Omnibus nach Steinburg. Zusteigemöglichkeit: Gasthaus ..Bayer,· Kaufhaus· Schwarz und Auffahrt Siedlung. Kein Fahrpreis! Nach Schluß der Veranstaltung erfolgt die Rückfahrt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.03.1962


Schulkinder sammelten 108 DM für Hamburg
Hunderdorf.
Einem Aufruf der JRK-Schulgemeinschaft folgend spendeten die Schulkinder von Hunderdorf 108 DM für die von der Flutkatastrophe betroffene Stadt Hamburg. Schon nach dem Erdbebenunglück von Agadier war es zu einer spontanen Spendenaktion für die Betroffenen gekommen und viele Faltschachteln und vor allem Kleidungsstücke wurden abgegeben. Auch diesmal konnte neben den Geldspenden eine Reihe von Faltschachteln mit den wichtigsten Toilettengegenständen gepackt und ‚über die RK-Geschäftsstelle weitergeleitet werden. Besonders erfreulich war die Tatsache, daß ein Großteil, der Kinder die Spenden aus ihrem Taschengeld gaben und damit mit ihrem kleinen Opfer die Not in der schwer betroffenen Stadt lindern wollten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.03.1962 


Au v. Wald
Zu unserem
Hausball mit Tanz
(statt letztes altes Bier)
am Faschingssonntag, 4. März, laden wir herzlich ein.
Familie Max Wagner, Gasthaus
Quelle: Bogener Zeitung, 02.03.1962


Gesetzt den Fall, es wäre umgekehrt
Spanische Arbeiter in Deutschland – Wer vom Land kommt, möchte gerne wieder aufs Land – „Wieso bin ich eine Cousine?“ fragte der Junge

Unser Mitarbeiter, der in Duisburg die spanischen Arbeiter betreut, sucht für Spanier, die in Deutschland arbeiten wollen, Arbeitsplätze. In seinem Bericht schildert er seine Erfahrungen mit den Spaniern, die er im Ruhrgebiet machen konnte. Im Zeichen einer Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und bei der Not an Arbeitskräften hierzulande ist es nahezu seine Selbstverständlichkeit, auf ausländische Hilfe zurückzugreifen. Was meinen sie dazu?
Mit dem Gesochs will ich nischt zu tun haben – – -, das ist leider die Einstellung nur allzuvieler christlicher Mitbürger unter uns. Vor allem, was schwarze Haare hat, südländisch aussieht und kein Deutsch kann, hat man eine Scheu und geht ihm aus dem Wege. Zum Glück sind aber schon zahlreiche Kumpels dahintergekommen, daß unter den schwarzhaarigen Kameraden, mit denen sie zusammenarbeiten, oft ganz prächtige Kerle sind.
Es ist schon manches aufklärende Wort zu dem Thema „Gastarbeiter“ gesagt worden. Aber es läßt sich nicht so vieles sagen! Aus meinen Erfahrungen als Seelsorger und Betreuer der Spanier von Duisburg-Nord möchte ich noch einiges ergänzen.
Betreten wir einmal zusammen eine Unterkunft. Der Heimleiter ist stolz, daß die Spanier ihm einen hochtönenden Titel geben: „director de residencia“, Residenzdirektor, das klingt doch nach etwas! Neben mit ist Apollinaris, ein sympathischer Junge aus Nordspanien, der sein germanisches Westgotenblut nicht verleugnen kann. Der Heimleiter will ihn mir gegenüber loben und sagt: „Der Junge ist prima!“ Als er dies wiederholt und noch dazu auf den Jungen zeigt, protestiert dieser und sagt zu mir: „Wieso bin ich eine Kusine?“ – „Prima“ hat nämlich einzig allein diese Bedeutung im Spanischen – da ist der Protest begreiflich. Der bei uns übliche Ausdruck entstammt dem Italienischen.
Gehen wir in einige Zimmer. Ordentlich sieht es gerade nicht aus. Die deutsche Barrasdisziplin mit ihrem exakten Bettenbau fehlt dem Südländer. Aber von Schlamperei und Schmutz kann man gerade auch nicht sprechen. Es fehlt eben die Frau – – Und die fehlt unseren Spaniern auch sonst. Den Verheirateten wie den Ledigen. Aber nur ganz selten wird dieser Mangel durch „Beziehungen“ oder auch nur durch reißerische „Pin-up-Girls“ ersetzt. Eher noch sieht man Heiligenbilder an den Wänden und in den Spinden. Manchmal allerdings auch beides zusammen – – –
Daß ein Mädchen aus unseren Breiten sich nicht zum Heiraten eignet, wenn man nach Spanien zurückkehren will, das sehen unsere „Chicos“ allmählich ein. Sie wissen, daß sie dort der deutschen Frau niemals die Freiheit und den Lebensstandard bieten können, wie diese es zu Hause gewohnt war. Und dazu kommt noch das Risiko, daß man die Falsche erwischt. Wenn Ausländer bei uns unangenehm durch Belästigung von Frauen auffallen, so sind gewöhnlich unsere Spanier nicht im Spiel.  Es sei denn, es handelt sich um sogenannte „Piropear“. In Spanien ist es keineswegs unpassend, ja, es ziemt sich sogar für einen „caballero“ einer ihm unbekannten Frau in der Oeffentlichkeit Artigkeiten (piropos) zu sagen, wie: „Sie sind eine schöne Frau“, „Sie gefallen mir“, „So eine Braut wie Sie wünsche ich mir“, dergleichen mehr. Das tut man auf der Straße, in der Straßenbahn und ganz gleich sonstwo, nur nicht in der Kirche. Die Spanierin reagiert darauf mit stolzer Zurückhaltung. Aber im Grunde freut sie sich, denn sie weiß ja, daß zunächst noch keine ernste Absicht dahintersteckt, und daß trotzdem noch eine Verlobung daraus werden kann. Wenn dann der deutschen Frau hier so etwas passiert, so nimmt sie es mitunter als ganz wörtliche Aufforderung und verhält sich dementsprechend. Der Spanier aber ist überrascht, denn mit einer solchen Reaktion hatte er gar nicht gerechnet. In den meisten Fällen wird die deutsche Frau aber auf die „Piropos“ sehr sauer reagieren. Sie fühlt sich beleidigt und verulkt und ruft gleich nach der Polizei. Denn bei uns gilt sowas zum mindesten als flegelhaft. Der Spanier weiß dies aber nicht und denkt sich: „Wozu soviel Lärm? Was sind die deutschen Frauen komisch!“
Gehen wir in der Unterkunft einmal hinunter in die Küche. Da sieht man vor allem abends die Männer an den elektrischen Herden stehen, die der Spanier „infiernilos“ = Höllchen nennt. Sie probieren die Kochkünste aus, die daheim der Frau oder der Mutter abgesehen haben. Da wird dann allerhand Gutes in Oel gesotten oder gebraten. Zu einer Tortilla reicht es immer, das ist ein dicker Pfannkuchen aus Rührei und Kartoffeln. Sehr beliebt ist ein Eintopf aus Hülsenfrüchten mit Reis und Fleisch. Ein spanischer Salat wäre geradezu  ein Rezept, das unsere Hausfrauen lernen könnten: Gurken, Tomaten, Kartoffeln, harte Eier kommen da hinein und viel Obst natürlich! Eine Mahlzeit bekommen unsere Arbeiter gewöhnlich von der Werksküche. Die sagt ihnen meist wenig zu. Fragen wir sie mal: „“Nun, wie seid ihr denn mit der deutschen Kost zufrieden?“ – „Ach Padre, sie ist schrecklich, oder doch auf jeden Fall sehr seltsam. Diese ewigen Kartoffeln! Wir essen die höchstens zweimal in der Woche und dann werden sie noch schmackhaft gewürzt – hier kann man sich keine Mahlzeit ohne Kartoffel vorstellen, und dann sind sie meist nur gekocht und schmecken nach gar nichts! Und stellen Sie sich vor: Salat mit Milch und Zucker! Furchtbar! Und Möhren und rote Beete, und das Zeug, was sie hier Quark nennen – so was kriegt bei uns das Vieh! Das schwarze Brot ist eine wahre Buße, Fisch gibt es fast gar nicht, der deutsche Wein taugt nichts, und das Wasser ist hier Gift – – -“ So geht es weiter. Es stellte sich heraus, daß spanische Arbeiter, die bei den strengen Anwerbungsuntersuchungen völlig gesund waren, durch das hiesige Essen oder durch mangelnden Appetit reihenweise krankgeschrieben werden mußten!
In Huckingen sind acht spanische Köchinnen in einem Krankenhaus. Eine berichtet mit von ihren Erfahrungen: „Wissen Sie, Padre., wir lernen ja hier ausgezeichnete Gerichte – – zum Beispiel vielerlei Arten von Kuchen und Süßspeisen, und dann die Rindsrouladen – einfach großartig! Aber anderes ist wieder für  unsere Begriffe kaum zu genießen, zum Beispiel das Gemüse mit der Mehlsoße, bei uns dünstet man das mit Olivenöl!“
Ich muß ihr recht geben.
Es gibt unter unseren Spaniern natürlich auch Abenteurernaturen. Aber der Großteil hat nur eines im Kopf: Schwer arbeiten und sparen, um möglichst viel Geld nach Hause schicken zu können, wo die Not herrscht! Ich muß die Leute bewundern. Die meisten verzichten auf alles. Sie gehen nie aus, trinken wenig, es besteht selbst die Gefahr, daß sie vor lauter Sparsamkeit vergessen, daß man in unserer kalten Zone mehr Kalorien zu sich nehmen muß, und daß sie dann vor Unterernährung kaum arbeiten können.
Wenn das Thema „Essen“ erschöpft ist, fragen wir die „Chicos“ einmal, wie es mit dem Deutschlernen steht. „Padre, ich komme noch ins Irrenhaus mit eurer Sprache!“ – „Deutsch kann man überhaupt nicht lernen, das ist a noch schwerer als Baskisch, da braucht man erst gar nicht anfangen!“ – Es ist meist ein völliges Kapitulieren.
Ist den der Spanier für Sprachen so unbegabt? Es ist eine Tatsache, daß dort selbst die Gebildeten kaum eine Fremdsprache beherrschen und daß ein Sprachkundiger dort als ein halbes Weltwunder bestaunt wird.
Italiener, die nur ein einziges Jahr hier sind, können meist schon ganz gut Deutsch, während Spanier in der gleichen Zeit kaum ein paar Wörter lernen. Ich gebe ihnen Deutschunterricht, aber man kommt meist nicht weit damit, es fehlt an der Ausdauer, am Interesse und vor allem am Talent.
Wenigstens dreiviertel unserer spanischen Arbeiter kommen aus Notstandsgebieten, also aus Andalusien. Sie haben zum Teil nie oder kaum eine Schule besucht, grammatikalische Begriffe sind ihnen völlig fremd. Dazu kommt, daß der Dialekt besagter Gegend die schöne spanische Sprache grausam verunstaltet, so daß der Kastilier aus dem Norden dem Landbewohner aus dem Süden gegenübersteht wie ein Hannoveraner einem Niederbayern aus dem Bayerischen Wald.
Der Andalusier läßt fast jedes „S“ aus, verwandelt das „L“ meist in ein „R“ und verschlickt grundsätzlich alle Konsonanten am Wortende. Man kann sich denken, was da noch übrigbleibt und was aus dem Deutschen wird, wenn man es mit solchen sprachlichen Gepflogenheiten erlernen will.
Unsere Andalusier schreiben vielfach ihre hiesige Adresse nach Hause, wie sie sie hören und verstehen. Unsere Post vollbringt Wunderleistungen der Kombinationskunst, daß sie nach Duibu, Duseldo, Dormu und Uuro gerichtete Briefe dennoch anliefert. „Bocho“ kann Bochum oder Bocholt bedeuten, aus Beckerwerth wird „Becaver“. Walsum wird zu „Balsun“. Wieviele nach „Hambo“ gerichteten Briefe werden sich nach Hamburg verirren! Von den bis zur Unkenntlichkeit verstümmelten Straßen- und Firmenbezeichnungen wollen wir erst gar nicht reden. Wenn mir einer erzählt, bei welchem Betrieb er arbeitet, werde ich fast nie daraus klug.
Die meisten unserer Spanier sind außerstande, die hiesigen Orts- und Straßenbezeichnungen halbwegs verständlich wiederzugeben. Sie geben deshalb schon bald den Versuch auf, mittels komplizierter Umsteigeverbindungen irgendwohin zu gelangen. Sie verlieren sich sonst hoffnungslos in der großen Stadt und landen bei der Polizei, die sie schließlich zurückbringt. – Man ist eben wie in einem Käfig, wenn man ds Sprachenicht kann. Ich führe diesen Mangel an Einfühlungsvermögen darauf zurück, daß Spanien durch seine geografische Lage vom Kontakt mit dem Ausland abgeriegelt war.
Die Welt unserer spanischen Arbeiter ist ziemlich eng. Sie bewegen sich zwischen Arbeitsplatz und Unterkunft. Dann macht man noch gelegentlich Entdeckungsausflüge in die nächstliegenden Straßen, aber weiter hinaus wagt man sich nicht. Um so größer ist die Freude, wenn man einmal auf Betriebskosten einen Ausflug machen darf. Dann wird im Autobus auf der ganzen Fahrt mit soviel Temperament gesungen, daß sich die Passanten auf der Straße verwundert umdrehen.
Von der Geographie Deutschlands hat man in Spanien natürlich wenig Ahnung. Oft fragt man mich: „Mein Bruder arbeitet in Nürnberg, Stuttgart, Göppingen – – – ist das weit von hier?“ – Daß man auch auf dem Werbeamt in Madrid nur sehr vage Begriffe von Deutschland hat, zeigt der folgende Vorfall. Man schickte ein Ehepaar hierher, den Mann nach Stuttgart, die Frau nach Düsseldorf – mit dem trostvollen Bescheid, das liege direkt vor der Tür. „Ihr könnt euch über Sonntag mit der Straßenbahn besuchen.“ Hinterher: Papierkrieg und große Bemühungen der beiderseitigen Arbeitsämter, daß das mit der Straßenbahn nachträglich seine Richtigkeit bekam.
Anfangs wollen viele für dauernd in Deutschland bleiben. Sie sagen sich: Solche Lohn- und Lebensverhältnisse kriegen wir in Spanien doch nie. Aber wenn es sich als sehr schwer oder als unmöglich erweist, die Familie nachkommen zu lassen, kommt nach ein paar Monaten bei vielen eine Ernüchterung und nicht wenige möchten dann vorzeitig wieder heim. Es fällt dem Spanier schwerer, als uns sich einer straffen Disziplin zu unterwerfen. Arbeiten ist für ihn keineswegs ein Bedürfnis, das das Leben süß macht, sondern ein hartes Muß. Aber wenn die Bezahlung gut und die Behandlung menschlich ist, stellt er seinen Mann. So hört er verhältnismäßig wenig Klagen über sie, und die Betriebe sind allgemein mit der Arbeitsleistung der Spanier recht zufrieden.
Unsere Spanier sind Menschen wie wir, nur in mancher Hinsicht anders geartet. Keien Ursache, um von „Gesochs“ zu sprechen. Fehlt es uns nicht etwa am genügenden Verständnis? Mir kam schon folgender Gedanke: Gesetzt den Fall, de Sache wäre umgekehrt. Spanien wäre reich und Deutschland wäre arm. Und ich hätte ein paar hundert deutscher Arbeiter in Spanien zu betreuen. Wären sie was Charakter, Religion und Moral betrifft, wirklich soviel besser als unsere hiesigen spanischen Arbeiter? – Ich bin dessen nicht so ganz sicher!
P. Norbert Backmund O Praem.
Seelsorfer der Spanier von Duisburg-Nord.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.03.1962


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Johann Wölfl – Hunderdorf, Neubau einer Garage und Errichtung eines Gartenzaunes – …
Quelle: Bogener Zeitung, 05.03.1962


10 000 DM Brandschaden
Steinburg. Am Samstag in den späten Abendstunden brannte die Scheune des Landwirts Josef Bugl in Gaishausen vollkommen nieder. Der Brandschaden liegt, da es sich um ein altes Gebäude handelt, bei etwa 8 000 bis 10 000 DM. Das neben der Scheune stehende alte Wohnhaus konnte, obwohl es ein Bayerwald-Holzhaus ist, dank des unermüdlichen Einsatzes der Feuerwehren gerettet werden. Als Vorteil erwies sich auch, daß das alte Haus ein paar Mete r von der abgebrannten Scheune entfernt steht. Für das neue Haus bestand keine Brandgefahr.
Die Feuerwehren wurden über Hunderdorf und die Bogener Polizei alarmiert. Der Gastwirt Deschl von Hunderdorf rief die Landpolizei Bogen an, daß ein Haus an der Bahnlinie brenne. Nach Rückruf beim Bürgermeister Berger in Steinburg erfuhr die Polizei, daß die Scheune Bugls in Gaishausen in Flammen stehe. Sofort alarmierte die Polizei die umliegenden Feuerwehren und verständigte die Straubinger Kriminalpolizei. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Es liegt jedoch die Vermutung nahe, daß es sich um Brandstiftung handelt.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.03.1962


Fastenpredigten in Heilig Kreuz
Windberg.
Die Fastenzeit bringt wieder die erste große Belebung der Wallfahrt zum Heiligen Kreuz bei Windberg. Jeden Freitag ist in der Wallfahrtskirche um 7.30 Uhr hl. Messe mit Fastenpredigt sowie Beichtgelegenheit. Diese Fastenpredigten waren vor Jahrzehnten das Ziel großer Pilgerzüge; von allen Seiten kamen die Gläubigen „mit dem Kreuz“. Später fanden sich nur mehr Pilger aus der näheren Umgebung ein. In den letzten Jahren erfreuten sich die Predigten wieder steigender Beliebtheit. Für dieses Jahr hat sich der Administrator im Kloster Windberg, Pater Calixtus van Veghel, bereit erklärt, die Predigten zu übernehmen. Weiterhin ist wieder jeden Sonntag um 14 Uhr in Heilig Kreuz Kreuzwegandacht. Die Fatimafeier ist in der Fastenzeit am 13. März und 13. April in einfacherer Form jeweils nachmittags 14 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.03.1962


Windberg. (Geheiratet haben) Elisabeth Schötz von Böhmhöfl und Josef Hafner von Netzstuhl. Die Trauung war in der Pfarrkirche Windberg. Das junge Ehepaar übernimmt das Anwesen Kronfedner in Windberg, dessen Besitzer im letzten Jahr gestorben ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.03.1962


Steinburg. (Am Freitag beginnt der Erste-Hilfe-Lehrgang) Der Grundausbildungslehrgang in Erster Hilfe beginnt am Freitag um 20 Uhr in der Brauerei Berger. Alle interessierten Personen wollen pünktlich anwesend sein. Die Kursleitung hat San.-Uffz. Heinrich Lobmeier übernommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.03.1962


Eine rüstige Jubilarin
Au vorm Wald
. Am Freitag feiert Frau Viktoria Mauthner ihr 75. Wiegenfest. Am 9. 3. 1887 als Tochter der Landwirtseheleute Josef und Rosina Hofmeister in Oberwachsenberg geboren, wuchs sie mit acht Geschwistern auf. Die große Familie brachte es mit sich, daß die Jubilarin schon mit 12 Jahren das Elternhaus verlassen mußte, um bei fremden Leuten in den Dienst zu treten. 18 lange Jahre war sie bei verschiedenen Bauernhöfen der näheren Umgebung als Magd tätig. Diese Beschäftigung brachte sie nach Au vorm Wald, das ihre zweite Heimat werden sollte. Acht Jahre schaffte sie im Anwesen des Gastwirts Wagner mit. Hier lernte sie den Mann kennen, dem sie später die Hand zum Ehebunde reichen sollte. 1915 reichte sie dem Landwirt und Eisenbahner Xaver Mauthner die Hand zum Lebensbunde. Sie übernahmen und bewirtschafteten das kleine Anwesen des Mannes in Au vorm Wald. Im ersten Weltkrieg lasteten die Arbeit und die Sorge für die ganze Familie auf ihren Schultern. Aus der ehe gingen 14 Kinder hervor, von denen schon sechs im Kindesalter starben. Das kleine Anwesen konnte die große Familie, wenngleich der Mann noch als Maurer für einen Nebenverdienst sorgte, nicht ernähren. Aus diesem Grunde erwarben sie ebenfalls in Au vorm Wald ein größeres landwirtschaftliches Anwesen, welches in mustergültiger Weise auf die Höhe gebracht wurde. Kein Menschenleben bleibt ohne Schicksalsschläge. So mußte die Jubilarin einem Sohn, der die Todeszeit des zweiten Weltkrieges überstand, in das offene Grab sehen. Eine Gehirnhautentzündung setzte dem Leben ein jähes Ende. 1951 mußte die Jubilarin auch ihren Gatten zum offenen Grab geleiten. Noch im gleichen Jahr übergab sie ihrem Sohne Xaver das Anwesen, ohne jedoch in den wohlverdienten Austrag gehen zu können. Zusammen mit dem Sohn bewirtschaftete sie weiterhin den Hof bis zum Jahre 1956, als sich dann der Sohn und Erbe verehelichte. Erst seit dieser Zeit ist die Jubilarin in ihr kleines Austragshäuschen übergesiedelt. Wenn Not an Arbeitskraft ist, hilft sie immer und überall heute noch gerne aus. Der Sonnenschein ihrer betagten Jahre ist die Enkelin Eva, die sich nicht von der Oma trennen konnte, um bei den Eltern im fernen Ruhrgebiet zu leben. Als Gratulanten stellen sich die sechs Kinder und die sieben Enkelkinder am Geburtstagstisch ein und alle werden von Herzen der Mutter und Oma noch recht viele Jahre in bester Gesundheit wünschen.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.03.1962


Nach Gottes hl. Willen verschied am Donnerstag, 8. 3. 1962, um 1 Uhr nachts, nach langer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, unser lieber Vater, Großvater und Urgroßvater
Herr Josef Decker
Schuhmachermeister von Meidendorf
und Kriegsteilnehmer 1914/18

im Alter von 87 ½ Jahren.
Meidendorf, Oppersdorf, Edersdorf, München, Penzberg, Teißenbeg, 8. 3. 1962
In tiefer Trauer:
Willi, Ludwig, Johann, Max und Josef, Söhne
Maria und Fanny, Töchter
Beerdigung am Samstag um 10. 3. 1962 um ½ 10 Uhr vom Leichenhaus aus in Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.03.1962


Wieder Uebungsabende der Trachtler
Hunderdorf.
Nach einer längeren Pause nimmt der Trachtenverein heute um 20 Uhr seine Uebungsabende im Gasthaus Baier wieder auf. Wegen der Aussprache über die Vereinsarbeit der kommenden Monate wird um vollzähliges Erscheinen aller aktiven Mitglieder gebeten
Quelle: Bogener Zeitung, 10.03.1962


45 600 000 DM für das „Graue Netz“
in einer überschaubaren Zeit soll ein gigantisches Vorhaben im Landkreis Bogenbewältigt werden – Landrat Hafner erläutert den Ausbau für die Gemeindeverbindungsstraßen „Das Graue Netz“
Somit sollen im Landkreis im „Grauen Netz“ weitere 228 km Straßen erschlossen werden; eine Erschließung, deren Segen für die Wirtschaft noch gar nicht abzusehen ist. Für manche Wirtschaftsräume wird sie sogar existenzerhaltend sein. Dieses Programm soll in 10 bis 15 Jahren abgewickelt sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.03.1962


Nach Gottes hl. Willen verschied heute mittag unser lieber Bruder, Schwager und Onkel
Jüngling Johann Edenhofer
von Mitterbühl

nach kurzer Krankheit und Empfang der hl. Sterbesakramente im Alter von 76 Jahren selig im Herrn.
Mitterbühl, Rinkam, Unterwieden, 10. 3. 1962
In tiefer Trauer:
Otto, Georg und Josef Fisch, Brüder, mit Familien
und übrige Verwandte
Beerdigung am Dienstag, 13. 3. 1962, vorm. ½ 10 Uhr vom Leichenhause aus in Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.03.1962


Die Zahl der Leser stieg wieder an
Hunderdorf.
Im Vergleich zu den beiden Vorjahren ist im Jahr 1961 die zahl der Leser bei der Volksbücherei wieder angestiegen. Rund die Hälfte aller Leser sind Schüler unter 14 Jahren, während etwa 20 Prozent im Alter von 14 bis 20 Jahren stehen und rund 30 Prozent der Bücher von Erwachsenen ausgeliehen werden. Besonders günstig hat sich für die Volksbücherei im letzten Jahr das Ausleihen von Büchern aus der Staatlichen Beratungsstelle für Volksbüchereien in Regensburg ausgewirkt. Es ist geplant, in diesem Jahr eine größere Anzahl von Kinderbüchern auszuleihen. Damit will man vor allem dem Wunsch der jüngeren Leser nach guter und moderner Jugendliteratur nachkommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.03.1962


Hunderdorf. (Sänger üben wieder) Nach einer längeren Pause nehmen am Dienstag die Sängerinnen und Sänger der Liedertafel ihre Uebungsabende im Vereinslokal Sandbiller wieder auf.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.03.1962


Straßensperre wegen Frostaufbrüchen
Hunderdorf.
Wegen der zu erwartenden Frostaufbrüche wurden mit sofortiger Wirkung die Gemeindestraßen Stetten – Lindfeld, Hunderdorf – Lintach, Hunderdorf – Hoch, Hunderdorf – Thannanger und Apoig – Lindfeld für Fahrzeuge über 1.5 Tonnen gesperrt. Auch die im Vorjahr aufgetragene Teerdecke hat teilweise leichten Schaden genommen. Alle Angrenzer sollen dafür sorgen, daß die Abwässergräben neben den Straßen und Wegen in Ordnung sind, damit weitere Schäden vermieden werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.03.1962


Drei Probleme: Wasser, Amtsgericht, Schulhausneubau
Wasserversorgung, Erhaltung des Amtsgerichts und Schulhausneubau bildeten die Hauptthemen der Mitterfelser Bürgerversammlung . „Solange es einen Abgeordneten Rainer gibt, wird das Amtsgericht Mitterfels erhalten bleiben!“ – Schulhausneubau mit 600 000 DM Gesamtkosten soll in Angriff genommen werden.
Mitterfels. Sowohl Landrat Hafner als auch Gemeinderat Karl Schmid gingen in der Mitterfelser Bürgerversammlung im einzelnen auf die notwendige Lösung der Wasserversorgung für Mitterfels ein. Nach einem allgemeinen Ueberblick über die wirtschaftliche Lage im  Bayerischen Wald und im besonderen im Kreis Bigen zeigte Landrat Hafner die Möglichkeiten auf, die der Kurort Mitterfels hat, um zu genügend Wasser zu kommen. Dieses sind nach seiner Ansicht eine weitere Quellenerschließung im Raum Buchet oder Elisabethszell oder der Anschluß an einen Zweckverband für Wasserversorgung aus einem Tiefbrunnen im Raum Hunderdorf.
Ersteres, also eine weitere Quellerschließung, wäre, wie Gemeinderat Schmid als Sprecher des gesamten Gemeinderates ausführte, die einfachere Möglichkeit. Sie ist aber aus verschiedenen Gründen nicht mehr durchführbar. Im einzelnen schilderte GR Schmid die Bemühungen des Bürgermeisters und seines Stellvertreters, Quellen ausfindig zu machen; die gefundenen Quellen aber hatten entweder zu geringe Schüttungen oder wurde das Wasser vom Gesundheitsamt beanstandet. Nachdem diese Möglichkeit versperrt war, dachte man an die Bohrung eines eigenen Tiefbrunnens. Mit Hilfe von Fachleuten aus dem Landesamt für Wasserversorgung in München wurden nach vielen Proben und Gutachten eine Stelle bei Gschwendt gefunden, die nach Ansicht der Münchener Experten Wasser bringen mußte. Eine Straße wurde erbaut zur Erschließung und zur großen Freude der Angrenzer und es ging mit der Bohrung los. Man wurde sehr hoffnungsvoll, aber plötzlich stieß man auf einen Felsen, der den Durchstoß nicht lohnte und die Freude am Wasser und das dafür aufgewendete Geld waren dahin.
Nun bot der Zweckverband die letzte Möglichkeit. Er soll die Gemeinde Mitterfels, Haselbach und Hunderdorf umschließen, denn diese drei Gemeinden brauchen dringend zusätzliches Wasser, weil hier eine rege Bautätigkeit herrscht und die Bevölkerungszahl ständig im Steigen ist. Mitterfels trat deshalb mit einem Gemeinderatsbeschluß diesem Zweckverband bei, dessen Schaffung von Landrat Hafner schon lange ins Auge gefaßt worden war. Er hatte in vielen Versammlungen diese Gründung vorbereitet und durchgesprochen. Die Baukosten für diese Maßnahme beziffert Landrat Hafner auf ca. 3 Millionen DM. Die Finanzierung ist so gedacht, daß 1,7 Millionen DM durch Zuschüsse und ein weiterer Teil durch Darlehen gedeckt werden, der Rest muß durch Eigenmittel aufgebracht werden, und zwar durch nochmalige Erhebung von Anschlußgebühren für Alt- und Neuanschließer, durch Verrentung von Eigenkapital der Gemeinden und durch Zuschüsse vom Kreis, oder durch Anerkennung der eingebrachten Vermögensmasse der Gemeinden in den Zweckverband. Voraussetzung und Notwendigkeit ist, daß der Zweckverband wirksam wird, und zwar so schnell, daß die drei Gemeinden aus ihrer Wassermisere noch vor dem Sommer herauskommen.
Es war für die Bürger ein schwerer Entschluß, sich mit der Lösung einverstanden zu erklären, denn die bisherige Wasserversorgung ist ein rentierliches Unternehmen, das der Gemeinde bis jetzt einen Ueberschuß von fast 25 000 DM einbrachte. Aber immerhin ist der Verbrauch an Wasser von 19 000 cbm im Jahre 1956 auf 44 000 cbm im Jahr 1961 angestiegen, und wird aller Voraussicht nach weitersteigen, und schon allein diese Tatsache macht eine Verbreiterung der Wasserversorgung auf neuer Basis notwendig.

Quelle: Bogener Zeitung, 13.03.1962


Fa. Walker baut Fabrikanlage
Steinburg.
Am Wochenende mußte Bürgermeister Alfons Berger den Gemeinderat zu einer Sondersitzung einladen, denn es galt, einen wichtigen und dringenden Fall zu erledigen, die Genehmigung des Bauplanes der Fa, R. G. Walker GmbH für die Errichtung einer eigenen Fabrikanlage in Steinburg. Die Fabrikanlage wird im Ort Steinburg und in der Nähe der Schule errichtet werden. Aus diesem Grunde sprach sich der Gemeinderat sehr lobend und befriedigt aus, daß die Form und Anlage des Fabrikgebäudes dem Stil der neuen Schulanlage ähnelt und Rechnung trägt. Mit den Bauarbeiten will man noch in diesem Monat beginnen. Es ist damit zu rechnen, daß der Betrieb, der schon seit 1959 bei uns ansässig ist, noch heuer in eigenen Räumen die Arbeit weiterführen kann. Der Fa. R. G. Walker gebührt großer Dank, denn sie hat nun endlich die Gewähr gegeben, daß die Dauerarbeitsplätze in unserer Gemeinde vorhanden sind, was einen vermehrten Zuzug nach Steinburg zufolge haben wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1962


Bundesbaugesetz und Bauvorhaben
Steinburg.
Das Kreisbauamt und die Staatl. Bauverwaltung Bogen hat für Donnerstag, 19 Uhr eine Gemeinderatssitzung festgelegt, bei welcher alle Probleme von Bauvorhaben nach dem neuen Bundesbaugesetz diskutiert werden. Die Gemeindeverwaltung ist darüber sehr froh, daß hier endlich Klarheiten geschaffen werden, denn bei mehreren Bauvorhaben von Gemeindebürgern haben sich Schwierigkeiten ergeben. Da die Sitzung öffentlich ist, ladet die Gemeindeverwaltung alle Interessierten zu dieser Aussprache mit dem Kreisbauamt ein. Die Sitzung findet im Gemeindesaal statt. In diesem Zusammenhang wird auch die Möglichkeit und Notwendigkeit eines Bebauungsplanes für die Gemeinde erörtert werden, welcher, wenn noch Neubauten in Steinburg errichtet werden sollten, unbedingt notwendig ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1962


Zwei Verstorbenen gewidmet
Windberg.
Eine große Trauergemeinde hatte sich am 10. März auf dem Windberger Friedhof versammelt, um von Schuhmachermeister Josef Decker – Meidendorf Abschied zu nehmen. – Decker stand im 88. Lebensjahr. Nach langer Krankheit war er am 8. März verschieden. Pf.-Prov. Pater Ephraim widmete dem Verstorbenen einen ehrenden Nachruf. – Am Tage dieser Beerdigung hatte die kleine Gemeinde einen weiteren Toten zu beklagen: Nach kurzer Krankheit starb Johann Edenhofer – Mitterbühl. Am Dienstag übergab Pater Ephraim den Sarg der geweihten Erde; die große Beteiligung der Trauergäste zeigte die Beliebtheit auch dieses Verstorbenen. Edenhofer stand im 78. Lebensjahr. Den Angehörigen unser Beileid.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.03.1962


Windberg. (Vom Trachtenverein) Nach einer längeren Pause findet am Samstag um 20 Uhr im Vereinslokal ein Vereinsabend statt. Da die Festlichkeiten von 1962 besprochen werden müssen, wäre gute Beteiligung wichtig.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.03.1962


Landratsamt Bogen feiert 100. Geburtstag
1862 wurde in Bayern die Trennung von Justiz und Verwaltung durchgeführt.
Bogen. Mit einem Dekret des Königs Maximilian II. wurde am 24. Februar 1862 die Gewaltenteilung auf Kreisebene durchgeführt und die bisher zusammenhängenden Gewalten der Justiz und der Verwaltung getrennt. Bis dahin hatten die Landrichter die oberste Befehlsgewalt innerhalb der Landgerichtsbezirke, die in ihrem damaligen Umfang ungefähr dem Gebiet der späteren Bezirksämter entsprachen.
Landgerichtssitz ist Bogen seit 1838 gewesen. Damals wurde als Bedingung gestellt, daß die Gemeinde das Amtsgebäude und das Gefängnis erbaue. Das wurde freudig zugesagt und eine Reihe Bogener Bürger und nach auswärts verzogenene frühere Einwohner des Marktes, zeichneten sofort freiwillige Spenden im Gesamtbetrag von 13 250 Gulden. Die Bierbrauer Krää und Münsterer stellten die oberen Stockwerke ihrer Anwesen als Behelfslokale bis zur Fertigstellung der Neubauten zur Verfügung und der Markt opferte das bisherige Rathaus, um den geeigneten Bauplatz zu gewinnen. Erst 1841 erhielt der Markt durch Ankauf des Sollpeckanwesens ein neues Rathaus. (Auf dem Platz der jetzigen Kreisberufsschule.) Am 14. Oktober 1839 wurden die Beamten Landrichter Sebastian Meyer und die Assessoren Max Joseph Schmidt und Georg Sebastian Brunner in ihre Ämter eingeführt. Das Amtsgebäude war mittlerweilen fertiggestellt worden. Es ist das jetzige Landratsamtsgebäude, dessen zweites Stockwerk im Jahre 1862 erbaut wurde. Der Umfang des Landgerichtsbezirks entsprach ungefähr dem späteren Amtsgerichtsbezirk, nachdem Offenberg, Penzenried und Buchberg 1857 wieder dem Deggendorfer Bezirk zugeteilt worden waren.
Der zweite Landrichter, Josef Ehrlich, war von 1849 bis 1858 tätig. Sein Nachfolger Josef Mayer wurde am 1. Juli 1862 zugleich Vorstand des neuen Bezirksamtes Bogen. Denn mit der damals durchgeführten Trennung von Justiz und Verwaltung trat neben das bisherige Landgericht für die Verwaltung das Bezirksamt. Am 1. Oktober 1879 erhielten die alten Landgerichte die Bezeichnung Amtsgericht. 1884 erwarb der Staat das Bezirksamtsgebäude um 30 800 Mark. Heute ist das Landratsamtsgebäude Eigentum des Landkreises. Amtsgericht und Bezirksamt waren bis 1900 im Landratsamtsgebäude untergebracht, und zwar ersteres im Erdgeschoß, letzteres im ersten Stock.
1924 lag die Gefahr nahe, daß das Bezirksamt bogen aufgehoben werden würde. Zugleich wollte man auch das Amtsgericht Mitterfels kassieren und mit dem Bogener Amtsgericht vereinigen. Die Mitterfelser wehrten sich und bereits eine Woche später hieß es: „Das Amtsgericht Bogen wird aufgehoben und Mitterfels bleibt erhalten.“ Man hob nach und nach in ganz Bayern ca. 40 Gerichte und einige Bezirksämter auf. Mitterfels verlor das Finanzamt und das Messungsamt. In Bogen blieb alles in der Schwebe, sicherlich wäre es aber zur Aufhebung mindestens des Amtsgerichtes gekommen, wenn nicht 1933 durch die neue Regierung die Unterschrift unter die Verfügung verweigert worden wäre. So blieben Amtsgericht und Bezirksamt Bogen erhalten und heute dürfte wohl kaum jemand ihre Aufhebung ernstlich in Erwägung ziehen. Im Gegenteil, bei der letzten Kreisausschußsitzung beriet man sogar über einen Anbauflügel an das Landratsamt. Vielleicht gelingt es, als Geschenk zur 100-Jahrfeier des Landratsamtes einen diesbezüglichen Beschluß zu fassen und die Vergrößerung durchzuführen.
Zum Schluß seien hier noch die Amtsvorstände des Bezirksamtes bzw. Landratsamtes seit 1862 aufgeführt: Bezirksamtmann Josef Mayer von 1862 bis 1865 – Ludwig von Steffenelli von 1865 bis 1868 – Dr. Richard Mais von 1868 bis 1873 – Georg Scheibenpflug von 1873 bis 1878 – Josef Schwertschlag von 1878 bis 1889 – Georg Neumüller von 1889 bis 1894 – Jakob Schöttl von 1894 bis 1898 – Franz Matt von 1898 bis 1902 (wurde dann bayerischer Kultusminister) – Otto Klaiber von 1902 bis 1908 – Josef Nibler von 1908 bis 1914 (er war der Gründer des Kreismuseums) – Konrad Köppel von 1914 bis 1917 – Michael Jobst von 1917 bis 1920 – Dr. Friedrich Haenle von 1920 bis 1923 – Friedrich Schreck von 1923 bis 1930 – Dr. Emil Böhmer von 1930 bis 1934 – Verweser Dr. Schöndorf von 1934 bis 1935 – Dr. Friedrich Höllerer von 1935 bis 1945 – Dr. Falkner vom 26. April bis 1. Juni 1945 – Dr. Höllerer vom 1. Juni bis 16. Juli 1945 – Landrat Zettler vom 16. Juli 1945 bis 21. Mai 1946 – Landrat Bickleder, Straubing, (vertretungsweise) vom 1. Oktober bis 15. November 1946 – Landrat Dietl vom 15. November 1946 bis 2. Juni 1948 – Landrat Xaver Hafner seit 2. Juni 1948.             wkg
Quelle: Bogener Zeitung, 16.03.1962


Gott, der Herr, rief meine liebe Schwester, unsere gute Tante
Frl. Monika Sträussl
Oberlererin i. R., Mitglied des 3. Ordens v. hl. Franziskus

im 82. Lebensjahr nach empfang der hl. Oelung, schnell und unerwartet, zu sich in die Ewigkeit.
Straubing, Hunderdorf, Sollach und München, den 16. März 1962
In christlicher Trauer:
Die Hinterbliebenen
Beerdigung am Montag um 2 Uhr in St. Michael. Gottesdienst am Dienstag früh 8 Uhr in St. Jakob.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.03.1962


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der eingereichten Baugesuche
Bogen.
… Xaver Hagn – Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses; … Josef Wagner – Pfelling, Neubau eines Wohnhauses in Apoig, Gde. Hunderdorf; …
Quelle: Bogener Zeitung, 17.03.1962


Windberg. (Versammlung der Jagdgenossen) Im Gasthaus Hilmer in Irenzfelden findet am Josefitag um 14 Uhr die Jagdgenossenschaftsversammlung statt. Anschließend werden noch verschiedene Gemeindeangelegenheiten besprochen. Auch der Bauernhilfsverein berät einige Tagesordnungspunkte.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.03.1962


Erste Hilfe ist nicht schwer …
23 Personen ließen sich vom Roten Kreuz ausbilden
Hunderdorf.
23 Personen erklärten sich vor etwa 3 Wochen zur Teilnahme an einem Grundausbildungslehrgang für die Erste Hilfe bereit. Am vergangenen Donnerstag fand nun dieser Lehrgang seinen offiziellen Abschluß. Kreiskolonnenführer Kornel Klar, der als Kurslehrer fungierte, begrüßte die Kursteilnehmer und auch einige aktive Rotkreuzmitglieder. Einen besonderen Willkommensgruß entbot er Chefarzt Dr. Dietl, Ausbildungsleiter Niedermeier und Ausbilder Nowak. Klar wies noch einmal auf die Dringlichkeit und Notwendigkeit der Ersten-Hilfeausbildung in unserer Zeit hin. Ausbildungsleiter R. Niedermeier führte zunächst einen Tonfilm über die Ausbildung einer Rotkreuz-Schwesternhelferin vor und nahm dann die Prüfung“ der Kursteilnehmer vor. Er stellte die Aufgaben für die einzelnen Gruppen, die in hervorragender Manier auch gelöst wurden. Auch die theoretischen Fragen wurden richtig beantwortet. Die „Prüflinge“ hatten stark blutende Schlagaderverletzungen erstehilfemäßig zu versorgen, Wunden zu verbinden, Brüche zu schienen, Schädelverletzungen zu verbinden und die Wiederbelebung vorzuführen. RH-Chefarzt Dr. Dietl fand Worte des Dankes und der Anerkennung. Abgesehen von den kleinen Fehlern, war er mit den dargestellten Verbänden und Schienungen sehr zufrieden. Ausbildungsleiter Niedermeier überbrachte zunächst die Grüße des Kreisverbandsvorsitzenden, Landrat Hafner, dankte Oberlehrer Klar für seine große Bemühungen um diesen Lehrgang und gab schließlich den Lehrgangsteilnehmern noch wichtige Ratschläge für die praktische Hilfeleistung. Kreisgeschäftsführer Nowak gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Kursteilnehmer jeder Möglichkeit zur Weiterbildung nützen mögen und empfahl die Mitarbeit in der bereits bestehenden RK-Ortsgemeinschaft. Der größte Zeil der Lehrgangsteilnehmer sprach zu guter Letzt dem Ausbilder Klar den Dank für seine Mühen aus und überreichten ihm als kleine geistige und seelische Stärkung eine entsprechende „Medizin“.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.03.1962


Eigene Kläranlage ist zu teuer
Bau des Hauptwirtschaftsweges nach Lintach beschlossen – Baukosten 200 000 DM 2, 395 km
Hunderdorf. Was lange währt, wird endlich gut, das könnte auch auf den Wegebau nach Lintach zutreffen; denn nach langen und die Geduld der Lintacher auf harte Proben stellenden Vorarbeiten ist nun ein wichtiger Schritt zum Bau des Wirtschaftsweges getan worden.
In einer Sitzung am Montag beschloß der Gemeinderat, dem WWA die weitere Projektierung zu überlassen. Der Gemeinderatsbeschluß sieht dazu in den einzelnen Punkten folgende Leistungen der Gemeinde vor: Die notwendigen Meßbeihilfen und das Absteckungsmaterial werden unentgeltlich zur Verfügung gestellt; nach Möglichkeit werden die Arbeiten unter Leitung und Aufsicht des WWA Deggendorf durchgeführt. Es wird dafür gesorgt, daß der für den Wegebau notwendige Grund zur Verfügung gestellt wird. Die vorgeschriebenen Gebühren für die Projektierung und Bauleitung, je 1 Prozent der Gesamtbausumme, werden übernommen. – Der geplante Hauptwirtschaftsweg soll am Raiffeisenlagerhaus beginne und bis zur Gastwirtschaft Schlecht in Lintach führen. Die Länge wird mit 2,395 km angegeben.
Die Wichtigkeit dieses Wirtschaftsweges geht daraus hervor, daß er 123,64 ha land- und forstwirtschaftliche Nutzfläche aufschließen wird. – Man rechnet mit dem Bau im kommenden Jahr. Nach vorsichtigen Schätzungen der bisherigen Stellen dürfte der bau 200 000 DM kosten, wovon ein großer Teil durch Zuschüsse gedeckt werden dürfte.
Eine Anfrage an die Gemeinde nach steuerpflichtigem Bauland wurde dahingehend beantwortet, daß zwar die Gemeinde Hunderdorf einen Bebauungsplan für zwei Siedlungsgebiete erstellen ließ, augenblicklich aber dieses Bauland noch nicht erschlossen ist und eine endgültige Festlegung der Bebauungspläne erst vom Architekten Gritschel erfolgen muß. Aus diesem Grund konnte auch die Anfrage einer Lehrkraft nach den voraussichtlichen Lageplänen der Grundstücke hinter der Baugenossenschaftssiedlung, die von der Gemeinde für den Bau von Lehrerwohnungen zur Verfügung gestellt wurden, noch nicht beantwortet werden.
Von der Gemeinde Steinburg lag eine Einladung an den Gemeinderat für eine gemeinsame Aussprache am 15. März über die künftigen Maßnahmen am Siedlungsgebiet in Schafberg, das an der Grenze der beiden Gemeinden liegt, vor. Diese Aussprache ist insofern zu begrüßen, da gerade in diesem Gebiet in den letzten Jahren für die Bauwilligen immer wieder Schwierigkeiten auftauchten, die nicht im Interesse beider Gemeinden liegen. Das betreffende Gebiet gehört zwar zur Gemeinde Hunderdorf, doch liegen hier die Voraussetzungen so, daß die zur Erlangung der Baugenehmigung erforderliche Kanalisation mit dem Netz der Gemeinde Steinburg verbunden werden müßte. – Der Anschluß nach Hunderdorf oder gar der Bau einer eigenen Kläranlage ist zu kostspielig. Es ist zu hoffen, daß sich die Gemeinderäte beider Gemeinden in dieser Hinsicht zu einer bestmöglichen Lösung zusammenfinden. Am guten Willen dürfte es auf beiden Seiten nicht fehlen.
Auf Antrag des Hausmeisters der Volksschule wurde der Ankauf eines Rasenmähers beschlossen. Vorher soll noch ein Angebot eingeholt werden. Für das RK wurde eine Spende von 30 DM genehmigt. Der Betrag ist als Unterstützung der Kreisgeschäftsstelle gedacht. In einem nichtöffentlichen Teil wurde noch über Wohnungsbeschaffung beraten.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.03.1962


Der Herr über Leben und Tod holte am Freitag abend infolge eines Schlaganfalles unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Frau Anna Haimerl
im Alter von 60 Jahren heim in ein besseres Jenseits.
Schafberg, Bogen, Ehrn, Steinburg, 16. 3. 1962
Die tieftrauernden Kinder:
Andreas, Alois, Söhne, mit Familien
Rosa, Paula, Frieda, Töchter mit Familien
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Montag um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.03.1962


Einer guten Mutter letzter Weg
Steinburg.
Schnell und unerwartet verscheid in den Abendstunden des Freitags Frau Anna Haimerl infolge eines Schlaganfalles. Der Tod holte sie direkt von ihrem Arbeitsplatz. – Sie war seit Bestehen des Steinburger Bekleidungsbetriebes R. G. Walker G.m.b.H. als Arbeitnehmerin beschäftigt und sorgte als Hausmeisterin für Sauberkeit und Ordnung. Das Wohl ihrer Schützlinge lag ihr sehr am Herzen. So war sie bei allen beliebt. Ihre einzige Fürsorge und ihre ganze Arbeit galt ihren Kindern, die sie – allein auf sich gestellt – zu tüchtigen Menschen erzog. Erst in ihren alten tagen hatte sie es ein wenig besser; denn de Kinder waren alle gut versorgt und doch ging sie wieder in die Arbeit. Diese beispielhafte Elternsorge brachte ihr die Achtung aller Mitbürger ein und die Zahl der Trauergäste bei der Beerdigung auf dem Friedhof zu Hunderdorf war überaus groß. Alle Belegschaftsmitglieder des Werkes Steinburg standen am offenen Grab. Direktor Werner Franz und Prokurist Bindlechner vom Hauptbetrieb Straubing erweisen der treuen Arbeiterin die letzte Ehre durch ihre Anwesenheit u. durch einen schönen Kranz. Auch die Belegschaftsmitglieder schmückten den Grabhügel mit einem Kranzgebinde. Die Beisetzung nahm Geistl. Rat und Dekan Johann Kiermeier vor. In seiner Grabrede sprach er den trauernden Kindern Trost zu. Den Trauernden unser Beileid!
Quelle: Bogener Zeitung, 20.03.1962


Steinburg braucht einen Bebauungsplan
Gemeinderatssitzung mit Kreisbaumeister Kraus, Sekretär Scheitler und dem Gemeinderat von Hunderdorf
Steinburg. Es scheint, als dürften für die Gemeinde Steinburg die Probleme und großen Sorgen nicht ausgehen. Kaum sind große Baumaßnahmen abgeschlossen, die von der Gemeinde und ihren Bürgern äußerste Opfer forderten, so drängt ein neues Problem schon wieder auf seine Durchführung – der Bebauungsplan.
Mit großer Freude kann die Gemeinde feststellen, daß sie mit ihrer Sorge nicht allein steht, sondern daß sich auch Landrat Hafner und seine Mitarbeiter tatkräftig einschalten und mithelfen.
So hat Landrat Hafner im Einvernehmen der Bauabteilung seines Amtes und mit der Gemeindeverwaltung Steinburg eine Gemeinderatssitzung angesetzt, zu welcher auch der Gemeindrat von Hunderdorf eingeladen wurde. Sie fand am vergangenen Donnerstag im Nebenzimmer der Brauerei Berger-Steinburg statt.
Bürgermeister Berger konnte Kreisbaumeister Franz Kraus, Inspektor Willi Scheitler, Bürgermeister Reiner-Hunderdorf mit seinen Gemeinderäten, die Gemeinderäte Steinburgs sowie viele interessierte Zuhörer begrüßen. Der Kreisbaumeister führte aus: Das Bundesbaugesetz fordere. von den Gemeinden und von den Bauwilligen ganz neue Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen. Für die Gegenwart erscheine das neue Gesetz als Härte, aber für die Zukunft würde: es sich nützlich erweisen.
Dem Bebauungsplan solle ein Wirtschaftsplan vorausgehen, der das gesamte Gemeindegebiet umfaßt. Er diene für die kommenden 20 bis 30 Jahre habe aber keine rechtsverbindliche Kraft. Die Erschließung von Baugelände sei nach dem Gesetz Pflicht der Gemeinde. Sie erstrecke sich auf Straße, Wasserleitung, Kanalisation und Licht. Für diese Maßnahmen gebe es verschiedene Umlegemöglichkeiten, die in einer aufzustellenden Satzung festgelegt werden müßten. Besonders wichtig sei die Kanalisation. Für Steinburg sei ein Bebauungsplan notwendig. Die beiden Betriebe Nolte und Walker brachten eine Besiedlung großen Ausmaßes. Es gab eine sachliche Aussprache, bei der sich besonders Steinburger Gemeinderäte für die Genehmigung bereits eingereichter Baugesuche einsetzten. Viele betroffene Bauwillige waren selbst anwesend und sie konnten sich selbst überzeugen, daß sich der Gemeinderat für seine Bürger einsetzt. Der Gemeinderat von Hunderdorf hat sich schon für die Aufstellung eines Bebauungsplanes entschlossen und auch die Gemeindeverwaltung Steinburg wird in der nächsten Sitzung diesen Punkt wieder aufgreifen. Inspektor Willi Scheitler gab weitere Erklärungen. Er beschwor den Gemeinderat alles zu tun, damit die Bautätigkeit nicht eingestellt werden muß.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20.03.1962 


Jagdpachtschilling für Straßenbau abgelehnt
Erste-Hilfe-Kurs für Windberg geplant – Steuererhöhung für Schulhausneubau
Windberg. Die Jagdpachtgenossen der Gemeinde Windberg trafen sich am Josefitag im Gasthaus Hilmer in Irenzfelden. Jagdvorsteher Huber konnte viele Mitglieder begrüßen. Wichtigster Punkt der Tagesordnung war die Verwendung des Jagdpachtschilling. Dieser war bisher der Gemeinde übergeben worden, die besonders durch den Straßenbau Windberg – Meidendorf finanziell belastet war. Für dieses Jahr sollten die 700 DM für den Straßenbau verwendet werden. Doch stieß dieser Plan auf Schwierigkeiten. Das Geld zu Arbeiten an einzelnen Gemeindewegen aufzuteilen, fand nicht die Zustimmung der Versammelten. Mit dem Betrag den schlechten Zustand der Straße Windberg- Heilig-Kreuz – Oberbucha allein zu verbessern, stieß auch auf Widerstand. Es wurde erwogen, für das Geld Schotter bereitzustellen, der dann für die dringendsten Fälle verwendet werden könnte. Doch wäre hierzu auch ein großer Beitrag der Gemeinde erforderlich, den diese jedoch wegen ihrer angespannten Finanzen und vor allem wegen des geplanten Schulhausbaues nicht leisten kann. Da sich auch kaum noch jemand findet, der Zeit hat, billige Bruchsteine auf seinen Wegen zu verarbeiten, einigte man sich auf den Vorschlag, das Geld auf die hohe Kante zu legen und gegebenenfalls im nächsten Winter, wenn auch der nächste Jagdpachtschilling dazukomme, Straßenbaumaterial bereitzustellen.
Bürgermeister Anton Kittenhofer gab anschließend einige, für die Gemeindebürger interessante Auskünfte: der letzte Termin für die Anträge auf Herabsetzung der Vermögensabgabe sei der 31. März; die Stierkörung sei am 10, 4, 1962 um 16 Uhr. Ferner gab der Bürgermeister Kittenhofer bekannt, daß für Windberg ein Erste-Hilfe-Kurs geplant sei. Dieser werde gerade infolge der zunehmenden Motorisierung und Technisierung immer wichtiger. Es haben sich jedoch noch nicht so viele Teilnehmer gemeldet, daß ein Kurs durchgeführt werden könne. Meldungen werden in den nächsten Tagen noch angenommen.
Abschließend streifte der Redner noch den geplanten Schulhausneubau. Durch Steuererhöhung habe die Gemeinde bereits ihren Beitrag geleistet. Die geschätzten Kosten würden sich auf etwa 450 000 DM belaufen.
Der Obmann des Bauernverbandes, Karl Gierl, dankte für die Einmütigkeit, die die Mitglieder im letzten Jahr gezeigt hätten.
Im letzten Teil der Versammlung sprach der Vorstand des Bauernhilfsvereins, Georg Wagner zu den Versammelten. Er gab Aufschluß über die Hilfe, die der Verein im Brandfalle seinen Mitgliedern zukommen lasse, an Hand von Beispielen aus den letzten Jahren erläuterte er die raschen Hilfsmöglichkeiten. Für die Mitglieder in der Gemeinde des Brandgeschädigten sei die erste Aufgabe, durch Naturalienhilfen und Hand- und Spanndienste einzuspringen. Der Bauernhilfsverein sei aber keine Versicherung.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.03.1962


1. Ferngesteuerte Ortsbeleuchtung Niederbayerns
Obag montierte in Hunderdorf Leuchtstofflampen – In Plattling wird das Licht eingeschaltet
Hunderdorf. Die schlechte Ortsbeleuchtung in Hunderdorf war nicht nur der Kritik der Ortsbewohner ausgesetzt, sie war auch schon öfter Gegenstand von Anfragen in der Zeitung, Nun ist es endlich soweit und die Fachleute der Obag sind seit Tagen dabei, die alten Straßenlampen durch moderne Leuchtstofflampen die fälschlicherweise oft als Neonlampen bezeichnet werden, zu ersetzen. Dabei ist man bemüht, durch eine günstige Anbringung der Lampen einen möglichst großen Bereich an Kreuzungen auszuleuchten. Neben den bereits bestehenden Lampen wurden auch noch neue Leuchtkörper in der Siedlung uns in der Hauptstraße angebracht. Obwohl die neuen Leuchten nur 80 Watt haben, ist die Leuchtkraft dich größer, als die der bisherigen Glühbirnen. In Hunderdorf hat man auch für den Einbau einer Schaltuhr verzichtet und hat dafür einen Empfänger eingebaut, der seine Impulse zur Ein- und Ausschaltung des Lichtes von der Zentrale in Plattling aus erhält. Zukünftig liegt es also an der Zentrale der OBAG, ob für die Hunderdorfer das Licht aufgeht oder nichtWie uns Monteure versicherten, wird man diese Art der Rundsteuerung, wie sie auch genannt wird, auch in anderen Ortschaften einbauen. Die Gemeinden haben dabei auch den Vorteil, daß die Anlagen nicht sofort bezahlt werden müssen, sondern durch eine Pauschalgebühr pro Lampe und Jahr die ganze Anlage abzahlen können. Neben der Freude über diese neue Beleuchtung hätte man in Hunderdorf vielleicht den Wunsch, daß auch die Straße vom Bahnübergang bei der Siedlung bis zum Bahnhof auf gleiche Weise erhellt würde, wie das etwa auch in Steinburg geschehen ist.

  1. Quelle: Bogener Zeitung, 24.03.1962

Pater Raimund gestorben
Windberg.
Am Samstag erreichte das Prämonstratenser-Kloster Windberg die traurige Nachricht, daß Pater Raimund Klops, ein Mitglied des Windberger Konventes, plötzlich verscheiden ist. Der Verstorbene war zuletzt Expositus in Kürn bei Regensburg. An diesem seinem Wirkungsort wird Pater Raimund auch beerdigt werden. Am Tage nach der Beerdigung wird der Windberger Konvent seines Verstorbenen mit einem feierlichen Requiem gedenken. Pater Raimund ist der erste Windberger Konventuale, der seit der Wiedergründung des Klosters (1923) verschieden ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.03.1962


In Gottes ewigen Frieden heimgerufen wurde in der Nacht zum Samstag, 24. 3. 1962, unerwartet unser lieber Mitbruder
P. Raymund Jakob Knops OPraem.
Kuratbenfiziat von Kürn bei Regensburg

Am 19. September 1910 in Düsseldorf-Lörrich geboren, empfing der treue Diener seines Herrn 1940 in Mainz die Priesterweihe und trat nach Jahren eifrigen Seelsorgewirkens dem Prämonstratenserorden bei. Am 11. Mai 1947 legte er in unserer Abtei Windberg die Ordensgelübde ab und war seit Oktober 1955 der treue Hirte der Seelsorgsgemeinde von Kürn. Trotz schwersten Leidens hielt er ihr bis zum Heimgang die Treue als eifriger verehrter Seelsorger. Um das Gedenken der Gläubigen und das Memento der Mitbrüder für den lieben Verstorbenen bittet
Prämonstratenserabtei Windberg
Post Hunderdorf über Bogen Ndb.
Callixtus van Veghel, Administrator
und Konvent

Am Dienstag, 27. 3., findet in Kürn um 9.30 Uhr der Totenrosenkranz um 10 Uhr der feierliche Trauergottesdienst und anschließend die Beerdigung statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.03.1962


Eine lebendige demokratische Tradition schaffen
Politische Bildung im Vordergrund – Kreisvorstandschaft der Jungen Union legt Jahresprogramm 1962 fest – Fahrt nach Berlin geplant
Steinburg.
„Die staatsbürgerliche Erziehung der Jugend ist längst als eine der entscheidenden Aufgaben unserer Zeit erkannt worden, um die sich Schule, Jugendverbände und politische Parteien bemühen. Davon, daß die junge Generation mit Zeitgeschehen und jüngster Vergangenheit, mit den politischen Institutionen und mit ihren eigenen staatsbürgerliehen Rechten und Pflichten vertraut gemacht, aber auch zu aktiver Auseinandersetzung mit dem politischen Geschehen erzogen wird, hängt in entscheidendem Maße ab, ob sich hierzulande etwas heranbilden kann, dessen Fehlen immer wieder, ob zu Recht oder Unrecht, beklagt wird: eine lebendige demokratische Tradition.“
Diese präzise Feststellung machte der erste Kreisvors1tzende der Jungen Union im Landkreis Bogen, Walter Ritschl (Haibach). Die bevorstehende Landtagswahl wird einen besonderen Einsatz von der Jungen Union verlangen, da viele Wähler der kleineren Parteien ihre politische Entscheidung überdenken und ihre Stimmen sehr umkämpft sein werden. Die Junge Union hat sich in Wahlzelten immer als unersetzlicher Helfer erwiesen. Wenn die Mitgliedschaft in der Jungen Union auch keineswegs von vornherein mit der Mitgliedschaft in der CSU verknüpft ist, so hat die JU doch immer ein Reservoir dargestellt, aus dem der politische Nachwuchs der christlich-sozialen Bewegung in Bayern gekommen ist. Ritschl nannte die Mitverantwortung der jungen Generation in Ausschüssen und Parlamenten, die Erneuerung des politischen und kulturellen Lebens auf der Grundlage eines konsequent gelebten christlichen Glaubens, die Förderung aller- Maßnahmen, die der Verständigung der Völker Europas dienen, die Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit, einen wirksamen Jugendschutz im Betrieb und in der Oeffentlichkeit, Förderung aller Begabten ohne Rücksicht auf Stand und Herkunft, die geistige und materielle Hilfe für die junge Familie.
Nach diesen grundsätzlichen Ausführungen befaßte sich die Kreisvorstandschaft mit den Planungen für das Jahr 1962. Im Mai ist eine wehrpolit1sche Tagung mit Besichtigung des Kasernenbereiches vorgesehen. Auch heuer soll wieder ein Pfingstreffen In Haibach stattfinden, bei dem. namhafte Referenten zu Wort kommen. Das Gesamtprogramm wird bei der nächsten Kreisversammlung der Jungen Union am 15. April in Degernbach bekanntgegeben werden. – Sodann erhielten die Vorstandsmitglieder Einblick in die bereits angelaufenen Maßnahmen zur Vorbereitung des Landtagswahlkampfes. Um. den Mitgliedern der Jungen Union den Blick zu öffnen für das große politische Geschehen in unserem Vaterland, ist beabsichtigt, im Sommer dieses Jahres eine Fahrt in die alte Hauptstadt Berlin durchzuführen. Abgeordneter A. Rainer wird sich bemühen. die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Interessenten für diese Fahrt, die entweder mit einem Omnibus oder mit einem Sonderwagen der Bundesbahn erfolgt, mögen sich jetzt schon bei den CSU-Ortsvorsitzenden oder bei der Geschäftsstelle der Jungen Union in Halbach melden. Der Unkostenbeitrag wird gering sein.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.03.1962


Windberg. (Rotkreuz-Kurs) Nun haben sich genügend Teilnehmer gefunden, die sich für den Grundausbildungslehrgang in Erster Hilfe interessieren. Der Kurs kann am Mittwoch um 20 Uhr im Gasthaus Wagner beginnen. Der Lehrgang ist kostenlos. Die Leitung des Kurses liegt in den bewährten Händen von Oberlehrer Klar. Anmeldungen werden noch angenommen bei Bürgermeister Kittenhofer und bei Kursbeginn am Mittwoch.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.03.1962


Elternversammlung der Unterstufe
Steinburg.
Am vergangenen Wochenende versammelten sich die Eltern der Schüler der Unterstufe der Volksschule zu einer Besprechung. Schulleiter Müller eröffnete die Versammlung. Er war erfreut über den guten Besuch der Versammlung, der wiederum bestätigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Elternhaus in Au vorm Wald sei. Schulleiter Müller stellte die neue Lehrkraft der Unterstufe, Frl. Waldfriede Holzapfel vor. Weiter wurden Fälle der allgemeinen Schulverwaltung besprochen. Der Schulleiter erläuterte auch die Notwendigkeit des nun abgeschlossenen Schulhausbaues. Die neue Lehrkraft gab im Anschluß verschiedene Anregungen zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule. Sie ging vor allem auf das Problem der Hausaufgaben ein. Es wurde noch ein Tonfilm vorgeführt.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.03.1962


Hauptziel der SPD: Stärkung der Finanzkraft
„Die von der Kreistagsfraktion erstrebte Senkung der Kreisumlage um 10 Prozent ist für die Gemeinden von größter Bedeutung
Hunderdorf. Zur Jahreshauptversammlung hatte SPD-Ortsvereinsvorsitzender Schmettlach die Mitglieder und Freunde der Hunderdorfer Ortsgruppe der SPD am Wochenende eingeladen und er konnte bei der Eröffnung und Begrüßung die Mitteilung machen, daß in Hunderdorf wieder eine Reihe von Personen als Mitglieder der SPD beitrat. Kassier Wölfl gab den Kassenbericht und bezeichnete die Kassenlage als gut. Kreisrat und Bezirkskandidat Hans Hofmarksrichter informierte die Anwesenden über die Finanzkraft der Gemeinden, über die Schlüsselzuweisungen, über die Hebesätze der Kreisumlage usw., und bezeichnete die Stärkung der Finanzkraft der Gemeinden als die „Hauptgrundlage sozialdemokratischer Kommunalpolitik“. Die Kreisumlage um mindestens 10 Prozent zu senken, sei für die Gemeinden des Landkreises Bogen von größter Bedeutung.
Hofmarksrichter befaßte sich in seinen weiteren Ausführungen besonders mit dem Lohn-Preis-System und bemerkte, daß hier Vorstellungen Platz greifen, die manche wissentlich u. absichtlich, manche gedankenlos verbreiten. Es sei die Behauptung, die Arbeitnehmer nähmen mit ihren Lohnforderungen mehr für sich in Anspruch, als den Zuwachs des Sozialprodukts. Aus diesen falschen Behauptungen werde gefolgert, daß es nicht möglich sei, mehr zu verteilen als produziert würde, die „überhöhten Löhne“ aber nur zu höheren Produktionskosten, zu Preissteigerungen, zum Verfall der Währung und zur verminderten Wettbewerbsfähigkeit der Industrie auf dem Weltmarkt führen würden. Als Beweis führe man an, daß das Sozialprodukt nominell um 9,9 Prozent, real jedoch nur um 5,3 Prozent gestiegen sei. Die Arbeitnehmer hätten jedoch 11,4 Prozent Zuwachs ihres Bruttoeinkommens den realen Zuwachs um 6 Prozent überfordert. Tatsache sei aber, daß das Sozialprodukt von 1960 mit 282,4 Milliarden DM auf 310,4 Milliarden im Jahre 1961 gestiegen sei, der Zuwachs als 28 Milliarden betrug. Die Netto-Arbeitseinkommen stiegen 1961 von 99,9 Milliarden DM auf 111,6 Milliarden DM, also um 11,7 Milliarden. Der Ueberschuß des Sozialprodukts betrug daher 16,3 Milliarden DM.
Die Unternehmereinkommen seien von 86,7 Milliarden auf 90,9 Milliarden gestiegen. Der Staat kassierte an indirekten Steuern 49,3 Milliarden, 4,4 Milliarden mehr als 1960. Dazu nahm er an direkten Steuern und Sozialbeiträgen allein den Unselbständigen von ihrem Bruttoeinkommen von 150 Milliarden DM 39,4 Milliarden ab, 5,8 Milliarden mehr als im Vorjahr. Damit verblieb den Arbeitnehmern nur noch das bereits erwähnte Nettoeinkommen von 111,6 Milliarden. Außerdem seien im vergangenen Jahr 7,3 Milliarden DM mehr exportiert als importiert worden.
Die Nachfrage betrug um 8,7 Milliarden DM mehr als verfügbare Güter auf dem markt vorhanden waren. Diese Aufstellung mache ersichtlich, daß der „Nachfrageüberhang“ von 8,7 Milliarden DM, der die Preise hochtrieb, weitgehend mit dem Einfuhrdefizit mit 7,3 Milliarden DM identisch sei. Es bleibe daher eine Zwecklüge, die Arbeitseinkommen hätten den Zuwachs des Sozialprodukts aufgezehrt und eine Inflation erzeugt. Es sei im Gegenteil so: Die Arbeitnehmer hätten aus ihrem Einkommen mit gestiegenen Lebenshaltungskosten das gewollte Einfuhrdefizit bezahlen müssen. Es wäre aus diesem Grund berechtigter gewesen, Wirtschaftsminister Prof. Dr. Erhard hätte seinen „Maßhalte-Appell“ in erster Linie an die Industrie und an die Bundesregierung gerichtet.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.03.1962


50jähriges Gründungsfest der Raiffeisenkasse
Der Weg der Hunderdorfer Genossenschaft – Familie Steckler stellt schon in der zweiten Generation den Rechen- und Geschäftsführer
Hunderdorf. Vorstand und Aufsichtsrat der Raiffeisengenossenschaft Hunderdorf hatten für Sonntag ihre Mitglieder und Freunde zur Feier ihres 50jährigen Gründungsfestes geladen. Da das 50jährige Bestehen einer solchen Gemeinschaft eine Treue und Hilfsbereitschaft darstellt, die ihrer Würdigung bedarf, ließen es sich die verantwortlichen Männer des Raiffeisenvereins nicht nehmen, das Jubiläum wie einen Festtag zu begehen. Schon am Vormittag traf man sich vor dem Gasthaus Baier und gemeinsam begab man sich von hier aus unter den Klängen der Kapelle Bugl zur Kirche. Nach dem Festgottesdienst, der für die verstorbenen und gefallenen Mitglieder zelebriert wurde, versammelten sich die Mitglieder zu einem Festessen im Gasthaus Baier, Vorstand Feldmeier begrüßte Mitglieder und Gäste und widmete dem tödlich verunglückten Vorstandsmitglied Xaver Fruhstorfer ein stilles Gedenken.
Auf der Tagesordnung stand sodann die Vorlage des Geschäftsberichts und der Jahresabschlüsse. Kassenrevisor Hensler bezeichnete die Spareinlagen als gut und konnte mit einem Jahresumsatz von ca. 2,2 Mill. Der Kasse eine bedeutende Rolle im Geldverkehr der Gemeinde bestätigen. Besonderer Dank gebührt hier Herrn und Frau Steckler, die bisher nebenamtlich die Kasse geführt haben und sehr korrekt und für die Sache sehr förderlich gearbeitet haben. Mit rund 100 Mitgliedern kann die Raiffeisengenossenschaft auch den bisher höchsten Mitgliederstand seit ihrer Gründung feststellen. Dem Kassenbericht folgte die Entlastung der Vorstandschaft. An den scheidenden Vorstand Feldmeier wurden seitens verschiedener Institute kleine Geschenke und eine Ehrenurkunde überreicht. Ebenfalls wurde Herr Ecker von Brandstatt für seine langjährigen Verdienste als Vorstandsmitglied geehrt.
Bei den anschließenden Neuwahlen wurde X. Neumeier als Vorstandsvorsitzender und Karl Zollner, sowie Gg. Höcherl als Vorstandsmitglieder gewählt. Als Aufsichtsratsvorsitzender wurde Karl Härtenberger gewählt und Hans Pollmann und Alois Ecker gehören weiterhin dem Aufsichtsrat an.
Von der Versammlung wurde dem Vorstand eine Kreditgewährung von 10 000 DM, dem Aufsichtsrat von 20 000 DM zugebilligt. Kreissekretär Gerstle schilderte in seiner Festrede den Lebensweg der Hunderdorfer Genossenschaft, die sich vor 50 Jahren im Sinne Raiffeisens zu gegenseitiger Hilfe und Unterstützung zusammengeschlossen hat und im Verlaufe ihres Bestehens manchen Höhen und Tiefen überwunden hatte. Leider konnte keines der 16 Gründungsmitglieder diesen Tag erleben, der zugleich eine Bestätigung ihrer guten Wollens und der Bewährung geworden ist. Besonders dankte er der Familie Steckler, die bereits in der 2. Generation das Amt des Rechners und des Geschäftsführers innehat und sich immer mit ganzer Kraft der Idee gewidmet hat. Dank gebührt aber auch den langjährigen treuen Mitgliedern, von denen Herr Feldmeier, Herr Ecker, Herr Länger, Herr Wühr, die Gemeinde Hunderdorf, sowie die Herren Weinzierl, Hainz und Feldmeier mit der Überreichung einer Ehrenurkunde ausgezeichnet wurde. Im Namen der Geehrten dankte Härtenberger als 2. Bürgermeister für diese Auszeichnungen.
Bankdirektor Rott referierte sodann über das Bank- und Kreditwesen. Besonders ging er auf die Möglichkeiten der Kreditbeschaffung durch den Grünen Plan ein und er beleuchtete auch kritisch die derzeit angebotenen Kleinkredite, die nicht immer die Vorstellungen des Kreditnehmers erfüllen.
Oberlandwirtschaftsrat Birner von Mitterfels sprach über die Entwicklung der Landwirtschaft in unserer engeren Heimat, die gerade in den letzten Jahren große Fortschritte machte und gab manch gute, wenn auch für die traditionsgebundenen Bauern, revolutionäre Ausblicke auf die künftige Planung und Arbeitsweise der landw. Betriebe. Abschließend brachten Baywalagerhausverwalter Graham und Molkereidirektor Henle die Glückwünsche ihrer Organisationen zum Ausdruck und beleuchteten von ihrer Warte aus die Entwicklung der landw. Produktion. Herr von Belau informierte über die Möglichkeiten des Bausparens und H. Gürster referierte kurz über dem Verband angeschlossenen Versicherungseinrichtungen.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1962


Der Frost vereitelte schon zweimal die Arbeiten
Anschluß der Wasserleitung an Tiefbrunnen gestaltet sich schwierig
Hunderdorf. So hoffnungsvoll die Arbeiten am Anschluß des Tiefbrunnens an die Wasserleitung im letzten Jahre begonnen hatten, so enttäuschend war der Verlauf der Arbeiten an diesem Projekt. Dabei liegt die Schuld nicht etwa an menschlichem Versagen oder Materialfehlern; es war vielmehr ein Faktor, den die hochstehende Technik von heute gerne übergehen würde: der Frost. Nachdem schon kurz vor Weihnachten 1961 ein großer Teil des Anschlußgrabens ausgehoben, die Rohre verlegt und man nur mehr wenige Tage bis zur Vollendung dieser Arbeiten gerechnet hatte, mußte infolge des einsetzenden Fristwetters die Arbeit abgebrochen werden. An den ausgehobenen Gräben traten dadurch ziemliche Schäden auf, und als die Baufirma nach einem erstmaligen Tauwetter im heurigen Winter die Arbeiten aufnahm, mußte sie nach wenigen Tagen wiederum vor der Kälte die Waffen strecken. Auch bei einem zweiten Anlauf ging es nicht besser, denn wieder war es der Frost, der die Arbeiten erschwerte und die eingedrungenen Wasser in den Gräben zu Eis werden ließ.
Nun hat die Firma zum dritten Male in diesem Jahre die Arbeiten aufgenommen, und es ist in ihrem und im Interesse des Projektes zu wünschen, daß nunmehr auch der letzte Teil der Arbeiten, die Verlegung der Rohrleitung über die Straße nach Windberg, sowie die Belastungsproben der Rohre reibungslos ablaufen können. Auch ist zu hoffen, daß noch vor der Beginn der Feldarbeiten der Rohrgraben, der etwa in einer Länge von 800 m durch die Felder zum Tiefbrunnen führt, zugeschüttet wird und die Landwirte ungehindert anbauen können.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1962


Bürgerversammlung in Steinburg
Steinburg.
Die Gemeindeverwaltung hat für Sonntag, 1. April, eine Bürgerversammlung angesetzt. Sie findet in der Brauerei-Gaststätte Berger statt und beginnt um 15 Uhr. Der erste Teil der Versammlung bringt Berichte aus der Gemeindeverwaltung und dem provaten Bauwesen. Im weiteren Verlauf werden MdL Rainer und Landrat Hafner über kommunale Probleme der Gemeinde und des Landkreises sprechen.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1962


Jugendheim Mittelpunkt der Landjugendarbeit
Neben dem zum Programm zählenden Schulungstag nun Einkehrtage für Burschen und Mädchen
Windberg.
Auch heuer bildet das nun unter Leitung des Klosters stehende Jugendheim Windberg wieder den Mittelpunkt der Arbeit der Katholischen Landjugend des Kreises Bogen. Hier trafen sich die Verantwortlichen der Landjugend zu ihrem jährlichen Schulungstag. 35 Mädchen und Burschen aus 15 Pfarreien waren heuer gekommen, um sich für ihre Arbeit zu schulen. In drei Arbeitskreisen wurde die Arbeit in den Pfarreien untersucht. Arbeitskreis I, die Runde der Verantwortlichen (Vorstandschaft), muß der Motor der ganzen Arbeit sein. In kleinen Pfarreien kann aber auch mit ihr allein schon gearbeitet werden. Der 2. Arbeitskreis befaßte sich mit „Gruppe und Verein“. Hier wurde zur Gestaltung der Zusammenkünfte auch auf die wertvollen Filme der Kreisbildstelle hingewiesen, auch gelte es, als Referenten neben dem Ortsseelsorger auch die Lehrer zu gewinnen. Der Jugendoffizier der Bundeswehr steht dafür ebenso wie die Kräfte des Landwirtschaftsamtes zur Verfügung. Das Thema des Arbeitskreises 3 hieß „Dorf und Pfarrei“ Hier ging des darum, auch die nichtorganisierte Jugend und die gesamte Bevölkerung anzusprechen in den Dorfversammlungen und in Festen und Feiern. Besonders wurde hier das große Echo, das die Dorfversammlungen im diesjährigen Bildungsprogramm finden, erwähnt. Es ist dies neben der guten Vorbereitung von seiten der Kreisführung vor allem das Verdienst der guten Referenten, aber auch die Heimatzeitung fand für die große Unterstützung (Ankündigung und Berichterstattung) Worte der Anerkennung. Dann wurde noch die Frühjahrskreisversammlung für Mai festgelegt und die Teilnahme am Bogener Volksfest und am Bundesentscheid im Leistungspflügen in Straubing besprochen.
Abschließend wurde dann die Dia-Serie „Unsere Heimat – lebendige Kirche“ vorgeführt.
Am Wochenende fanden sich zum Einkehrtag 20 Burschen ein. Er wurde am Samstag um 16 Uhr in der prächtigen Rokokokirche mit einer kurzen Andacht, gehalten von H. P. Ephrem, begonnen. In einem Vortrag über die Fastenzeit betonte P. Friedrich, die Fastenzeit sei Zeit der Einkehr und Stille, um sich auf die eigentliche Lebensaufgabe zu besinnen. Auch sollte man freiwillig Verzicht leisten. Nach einem Vortrag über das Bußsakrament von H. P. Wolfgang war Gelegenheit zur Beichte. Mit der Vorbereitung auf den Sonntagsgottesdienst ging der Tag aus. Der Sonntag begann mit Statio und Eucharistiefeier in Form einer Gemeinschaftsmesse im Kapitelsaal des Klosters.
Nach dem Frühstück folgte ein Vortrag über den Sinn der Osternachtfeier (P. Friedrich). – Assessor Lang vom Landwirtschaftsamt Mitterfels sprach dann zu dem Thema „Charakterbildung und Anstand“. Die Charakterbildung verlangt dauernde Arbeit an sich selbst. Wahrer Anstand ist Herzenstakt, ist Rücksicht aufeinander. Dekanatsjugendseelsorger H. Pfarrer Pramps – Perasdorf zeigte nach dem Mittagessen das Tonbild: „Reich mir die Hand, Prinzessin“. Dieses Tonbild mahnt zu kritischem Betrachten von Zeitschriften und Illustrierten, die es oft mit der Wahrheit nicht genau nehmen und denen es vor allem ums Geschäft geht.  Nach dem Kreuzweg war dann noch eine Fragestunde und mit dem Kaffee schloß gegen 16 Uhr der Einkehrtag.
An diesem Wochenende ist der Einkehrtag der Mädchen. Beginn morgen 16 Uhr. Dazu kommen als Referenten neben den Patres des Klosters für Sonntag nachmittag auch Lehrerin Martha Lippert – Bogen und Landwirtschaftslehrerin Iberl – Mitterfels.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1962


Kein Stückgut mehr für Bahnhof Steinburg
Aus der umfangriechen Tagesordnung der Gemeinderatssitzung
Neukirchen.
… Eine Zuschrift des Landratsamtes gab Anlaß zur Aussprache über die Abwasserbeseitigung bei Neubauten. Hierauf nahmen die Gemeinderäte den Inhalt eines Schreibens der Bundesbahn zur Kenntnis, in dem die Absicht zum Ausdruck kam, die Abfertigungserlaubnis für Stückgut im Bahnhof Steinburg aufzuheben. Als Gründe wurden genannt, daß die Mindestwirtschaftlichkeit nicht erreicht werde und die Stückgutabfertigung rückläufig sei. …
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1962


Windberg. (Die Gemeindekanzlei) und das Büro der Raiffeisenkasse Windberg sind morgen, Sonntag, nicht geöffnet.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.03.1962


3 Gemeinden bilden Zweckverband Bogenbachtalgruppe
Hunderdorf, Mitterfels und Haselbach gründen den ersten Zweckverband zur Wasserversorgung des Landkreises –  Gesamtanlage auf. Ca. 3 Millionen DM geschätzt – 2. Bürgermeister Härtenberger wurde 1. Vorsitzender des Verbandes
Hunderdorf. Seit mehr als einem Jahr ziehen .sich zwischen den Gemeinden Hunderdort, Mitterfels und Haselbach nun schon die Beratungen mit der Landkreisverwaltung, dem Wasserwirtschaftsamt und dem Landesamt für Wasserversorgung über den Bau einer gemeinsamen Wasserversorgung hin, die durch einen Tiefbrunnen in Hunderdorf gespeist werden soll. Man müßte sich angesichts des einstimmigen Beschlusses zugunsten dieses Projektes am Freitag fragen, wieso es überhaupt so lange dauern konnte. Man darf .aber allen Verhandlungspartnern aus den Gemeinden oder von der Landkreisverwaltung oder den Baubehörden aber gerade bei diesem hartnäckigem Tauziehen echt demokratische und tolerante Verhandlungstaktik unter Wahrung der Gemeindeinteressen bescheinigen und man wollte vorher jede Möglichkeit auch überprüfen, um .den Gemeinden einen finanziellen Verlust, der durch den Wegfall der Wassergelder  zweifellos entsteht, zu ersparen. Daß sich alle Gemeinderäte aus den beteiligten Gemeinden einstimmig aber zur Gründung des Zweckverbandes bekannten, dürfte Beweis genug sein, daß es sich hier um die einzige dauerhafte Lösung in der Wasserversorgung handelt und jede andere Maßnahme im Hinblick auf die gegebenen Verhältnisse unbefriedigend gewesen wäre. Vergessen sei hierbei allerdings nicht, daß die starke Fürsprache von Landrat Hafner die überzeugende Darlegung von Herrn Oberbaurat Fueßl aus Deggendorf und Schließlich das großzügige Angebot des Staates zu solchen Zweckverbänden die Gespräche in Floß hielten und schließlich die Argumente bildeten, denen sich auch die heftigsten Verfechter des bedrohten Gemeindesäckels beugen mußten.
Auf der Versammlung, die am Freitag die Vertreter der Gemeinden mit Landrat. Hafner Oberbaurat Fueßl und ORR Dr. Osthelder zusammenführte; ging es. vor allem um die Bekanntgabe und. Annahme der Satzung. Landrat Hafner bezeichnete dieses Ereignis als denkwürdig in der Geschichte des Landkreises und man wird dies auch im Hinblick: auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung gutheißen. Das Problem der Wasserbeschaffung wird sich zufriedenstellend nur auf überörtlicher Basis in vielen Teilen des Landkreises lösen lassen und sicher werden noch mehr Gemeinden diesem Beispiel folgen .müssen. Die Verbundalagae der ‚Bogenbachtalgruppe bietet auch Erweiterungsmöglichkeiten für die Gemeinden Steinburg, Gaishausen, Oberalteich, Windberg und Degernbach, wenn dies nötig sein sollte.
ORR Dr. Osthelder hatte für die Sitzung in Anlehnung an eine Mustersatzung eine „Satzung des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Bogenbachtalgruppe in Hunderdorf im Landkreis Bogen“ vorbereitet, die es durchzuarbeiten galt. Danach ist der Sitz des Zweckverbandes Hunderdorf, als Aufsichtsbehörde gilt das Landratsamt Bogen. Der Verband ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die beteiligten Gemeinden Hunderdorf, Mittertels und. Haselbach bringen ihre bereits bestehenden Wasserversorgungsanlagen in den Zweckverband ein und der Verband übernimmt auch den Schuldendienst für die bisherigen Anlagen. Die Angelegenheiten des Zweckverbandes werden vom Vorstand, vom Vorsitzenden und von der Verbandsversammlung wahrgenommen Die Führung der Kassengeschäfte des Verbandes einschließlich der Erstellung der Rechnungen, des Jahresabschlusses und die Aufstellung des Haushaltsplanes obliegen dem Kassier, der von der Verbandsversammlung gewählt wird. Zur Unterstützung des Vorsitzenden ist ein Schriftführer zu wählen. Beide Ämter .sind vorssichtlich hauptamtlich zu besetzen, da mit einem erheblichen Arbeitsanfall vor allem in der Bauzeit gerechnet werden muß. Die Verbandsversammlung besteht aus dem Vorsitzenden und den Vertretern der Verbandsmitglieder (Gemeinden). Die Verbandsmitglieder werden je nach Wasseranteilen ihre Vertreter in die Verbandsversammlung berufen. Als Wasseranteil gelten 1 Person oder 1 Stück Großvieh oder 5 Stück Kleinvieh. Je. 500 Wasseranteile geben je 1 Stimme für das Verbandsmitglied, Die Verbandsversammlung muß jährlich mindestens einmal durch den Vorsitzenden einberufen werden. In einem eigenen Kapitel der Satzung sind die Aufgaben der Verbandsversammlung näher bezeichnet Für den Wasserverbraucher dürfte vor allem die Festlegung der Wassergebühren interessant sein. Danach setzt sich die Grundgebühr für 1 Wasseranteil (1 Person oder 1 Stück Großvieh oder 5 Stück Kleinvieh) auf 1,5 cbm Wasser und 0.55 Mark pro Monat zusammen. Die bauliche Durchführung des Unternehmens, das den Ausbau eines oder mehrerer Tiefbrunnen in Hunderdorf, den Bau einer Pumpanlage. einer Aufbereitungsanlage, den Bau von Hochbehältern und die Verlegung von Anschlußleitungen zu den beteiligten Gemeinden vorsieht, erfolgt nach Maßgabe der zur Verfügung stehenden Mittel in einzelnen Bauabschnitten.
Einstimmig wurde diese Satzung von allen Gemeinderatsmitgliedern angenommen. Nach Veröffentlichung der Satzung im Amtsblatt wird sie wirksam. Um die Aktionsfähigkeit des Vorstandes nicht einzuschränken, soll dies bald geschehen und dann werden unverzüglich die Arbeiten zum Ausbau der Verbundanlage aufgenommen. Die Einberufung der Verbandsversammlung soll Mitte Mai erfolgen und dann erst können Vorsitzender, Kassier und Schriftführer bestätigt werden. Vorläufig wurden Karl Härtenberger, Hunderdorf von der Versammlung zum Vorsitzenden und Bürgermeister Hafner, Mitterfels, zu seinem Stellvertreter gewählt. Als Vorstandsmitglieder wurden Bürgermeister Mandl. Haselbach sowie die GR Edbauer, Hunderdorf und Stahl, Mitterfels gewählt. Die Stellen des Kassiers und Schriftführers, sowie die Stelle des Wasserwartes wurden vorläufig nebenamtlich besetzt. Über die endgültige Besetzung dieser Posten wird erst die Verbandsversammlung zu entscheiden haben.
Wenn man anschließend feststellt, was die Bildung des Zweckverbandes für die Gemeinden und die Wasserabnehmer in finanzieller Hinsicht bedeutet, so ist folgendes zu sagen: Die Gemeinden übertragen die Aufgaben der Wasserbeschaffung dem Zweckverband. Damit entfallen zwar die bisherigen Einnahmen aus den Wassergeldern, die für die Gemeinden nicht unwillkommen waren, doch waren schon bisher diese Einnahmen zweckgebunden und durften – wenn es auch in der Praxis anders gehandhabt wurde – nur als Rücklagen oder als Investitionen zum Ausbau verwendet werden. Es fällt aber auch die gesamte Rechnungs- und Verwaltungsarbeit für die Wasserversorgung an den Gemeinden weg.
Die Wasseranschließer werden künftig mit einem Wasserpreis von 0,55 DM pro Wasseranteil zu rechnen haben, der bisher durchschnittlich geringer war. Weiterhin wird der Wasseranschluß für Neuanschließer teurer kommen als bisher und selbst die Altanschließer haben noch mit einer Nachzahlung für den bereits bestehenden Anschluß zu rechnen. Gerade dies dürfte eine Härte für alle vorhandenen Wasserabnehmer bedeuten. Andererseits, und das ist wohl der Hauptgrund, warum diese negativen Seiten des Zweckverbandes in Kauf genommen werden müssen, wird durch den Bau der Verbundanlage die Wasserversorgung für alle Gemeinden auch für wasserarme Zeiten garantiert und den baulichen und wirtschaftlichen Erweiterungen kein Hindernis mehr im Wege liegen. Und zudem erhalten die Gemeinden Wasser aus solcher Tiefe, daß eine atomare Verseuchung nicht leicht vorkommen dürfte.
Sichtlich erleichtert waren Landrat Hafner, ORR Dr. Osthelder und Oberbaurat Fueßl, als man die Annahme der Satzung und die Bestimmung der Funktionäre unter Dach und Fach gebracht hatte, dauern doch diese Verhandlungen schon 14 Monate. Aber auch den Gemeinderäten war eine gewisse Erleichterung anzumerken, wenn auch auf manchen Gesichtern noch eine Spur von Skepsis lag, als nach 5 Stunden heißer aber sachlicher Diskussion die Versammlung ihren Abschluß fand.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.04.1962


Nach Gottes hl. Willenverschied heute, 31. 3. 1962, nach angem, schweren Leiden
Herr Ludwig Laschinger
aus Hunderdorf
Rentner und Kriegsteilnehmer der zwei Weltkriege, Mitglied des VdK Hunderdorf
im Alter von 68 Jahren.
Hunderdorf, Bogen, 31. 3. 1962
In stiller Trauer:
Die Hinterbliebenen
Am Dienstag, 3. April 1962, vormmittags 9 Uhr Trauergottesdienst in der Stadtpfarrkirche Bogen, anschließend Beerdigung im städt. Friedhof.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.04.1962 


Noch vor Ostern hat Bogen sein „Donau-Tanzschiff“
Bogen.
Unmittelbar an der Stelle, wo die Adalbert-Stifter-Straße in die künftige Umgehungsstraße einmündet, liegt bereits jetzt schon, stark vertäut, ein großes Schiff, das mit seinen Aufbauten wesentlich von den üblichen Donauschiffen absticht. Ein fester eiserner Steg mit sicherem Geländer führt vom Ufer aus auf das Schiff. Noch vor Ostern wird dieses künftige Bogener „Donau-Tanzschiff“ mit Restaurationsbetrieb der Öffentlichkeit Bogens, Bogenbergs und der näheren und weiteren Umgebung als weitere Bogener Restaurations- und Vergnügungsstätte in Betrieb gesetzt und bestimmt zu einer am Fuße des Bogenbergs gelegenen Attraktion werden. Tanzschiffe gibt es schon viele auf der Donau, am Main und am Rhein und sie bilden überall einen beliebten Ausflugspunkt und eine willkommene Stätte der Erfrischung und des Vergnügens. Das Bogener Tanzschiff wird von dem Bogener Restaurateur und Kaffeehausbesitzer Eduard Pacher betrieben werden. – Unser Bild zeigt das Tanz- und Restaurationsschiff.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.04.1962


Mühen lohnten sich, gute Entwicklung beim RK
10 Prozent der Kreisbevölkerung in „Erster Hilfe“ ausgebildet. – Wachsendes Interesse der Bevölkerung am Sanitätsdienst
Hunderdorf.
Während man bei vielen Vereinen eine abnehmende Tendenz in der Mitgliederbewegung feststellen kann, mehren sich allerorts due Neugründungen von RK-Gruppen; die bereits bestehenden Verbände können Jahr um Jahr eine größere Anzahl Mitglieder verzeichnen. Diese Erscheinung ist in diesem Zeitalter, in dem man unter großem Zeitaufwand so hektisch nach materiellen Reichtümern strebt, sehr erfreulich. Es zeigt sich darin nämlich, daß der Wille zur Hilfsbereitschaft, zum Dienst am Nächsten stärker vorhanden ist, als dies allgemein noch angenommen wird.
Gerade der jungen Hunderdorfer Rot-Kreuz-Gruppe darf man diesen Idealismus zubilligen, hat sie doch in den vier Jahren seit der Gründung einen Stamm mit 30 aktiven Mitgliedern aufgebaut und werden darüber hinaus noch rund 50 passiven Mitgliedern in der Arbeit des Ortsverbandes unterstützt.
Auf diese Tatsache konnte Kolonnenführer Ludwig Niedermeier stolz sein, als er am letzten Montag im Sandbiller-Saal die Jahreshauptversammlung eröffnete. Sein besonderer Gruß galt dabei Bürgermeister Reiner, sowie Geschäftsstellenleiter Novak von Bogen.
Bereitschaftsführerin Frau Hofmann gab sodann einen Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Jahr und konnte dabei den Abschluß eines sehr gut besuchten „Erste-Hilfe-Kurses“ und die Ausbildung von mehreren Damen als Schwersternhelferinnen bekanntgeben. Letztere hätten schon öfter den Sonntagsdienst im Krankenhaus Bogen übernommen und so zur Entlastung der angestellten Schwestern beigetragen. Auch die 20 Übungsabende wären durchschnittlich von 70 Prozent aller Mitglieder besucht gewesen.
Auch der Kassenbericht, ebenfalls von Frau Hofmann vorgetragen, wies eine sehr gute Bilanz auf, erfreulich war hier vor allem die Neuanschaffung von Dienstbekleidung für die RK-Helfer und das Jugendrotkreuz. Mit Stolz wurde auch die neuangelegte Vereinschronik gezeigt, die in Wort und Bild alle wichtigen Ereignisse der letzten Jahre festhielt.
Geschäftsstellenleiter Novak überbrachte dann die Grüße von Landrat Hafner, H. Niedermeier und Frau Grötzner und würdigte in kurzen Worten die gute Aufbauarbeit in der RK-Gruppe Hunderdorf. Die Anschaffung von Dienstkleidung, Tragen, Decken und eines „K 50“ wäre durch eigene Initiative der Ortsgruppen bestritten worden und beweise, mit welchem Eifer die Gruppe am Werk sei. Leider könne hier der Kreisverband wenig Zuschüsse geben, da gerade derzeit der Krankentransport ein jährliches Defizit von rund 3000 DM bringe, da nicht bei allen Transporten die Gebühren einbezahlt werden und der Kreisverband von einert Eintreibung dieser Gelder Abstand nehme. Großer Dank gebühre den Ausbildern des Kreisverbandes, die nunmehr in vielen und gut besuchten Lehrgängen rund 10 Prozent der Kreisbevölkerung in „Erster Hilfe“ ausgebildet hätten. Auch die Meldungen zur Blutspende am 26. April würden gut eingehen und es sei zu erwarten, daß dadurch die Blutbanken, die durch eine Schonung während der Poli-Impfung nicht aufgefüllt werden konnten, wieder den so dringenden Nachschub erhalten.
Eine Revision des Kassenberichts erbrachte die Entlastung der Kassenverwalterin Hofmann und zugleich eine Anerkennung für die gute Kassenführung.
Kolonnenführer Niedermeier gab sodann einen kurzen Überblick auf die Entwicklung der Ortsgruppe seit 1958. Schon bald nach der Gründung hätte sie durch die Abwanderung mehrerer Mitglieder einen Tiefstand erreicht, aber bald seien diese Lücken nicht nur wieder aufgefüllt, sondern die Zahl der Mitglieder noch erheblich gesteigert worden. Alle, Gruppenführer und Mitglieder, wären immer bemüht, die Arbeit im RK im Zeichen der Menschlichkeit und des humanitären Gedankens nach besten Kräften zu leisten.
Für den aus dienstlichen Gründen zurücktretenden Gruppenführer Franz Baumgartner wird nun bis zur nächsten Wahl Hans Grill diese Aufgaben übernehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.04.1962


Bebauungsplan soll bald aufgestellt werden
Bürgerschaft unterstützt Gemeinderat und Bürgermeister – MdL Rainer und Landrat Hafner sprachen auf einer Bürgerversammlung in Steinburg
Steinburg.
Als größtes Projekt des vergangenen Jahres bezeichnete Bürgermeister Alfons Berger auf der letzten Gemeindeversammlung die Stromversorgung mit einem Kostenaufwand von 365 000 DM. Dadurch wurden die Bürger erheblich belastet, aber einer Notwendigkeit kann man nicht aus dem Wege gehen, betonte der Bürgermeister. Hauptaufgabe für die nahe Zukunft sei einen Bebauungsplan aufzustellen. Vorbereitende Arbeiten seien schon eingeleitet worden und die Bauwilligen würden, wenn alle Genehmigungen vorhanden seien, genügend Bauplätze in Steinburg finden.
Die günstige Finanzierung der Ortsbeleuchtung habe die Gemeinde kaum belastet, worüber Bürgermeister Berger seine Befriedigung aussprach.
Landrat Hafner äußerte, die Gemeindeverwaltung habe sich so vergrößert und kompliziert, daß die Bürgermeister auch Juristen sein müßten. „Welche Gemeinde kann sich das aber leisten?“, fragte der Landrat. „Sind wir froh, daß es in der heutigen Zeit auch in der Gemeinde Steinburg noch Idealisten gibt, die die anfallenden Schwierigkeiten auf sich nehmen u. meistern.
„Die Baumaßnahmen der Gemeinde von über 1 Million DM konnten nicht ohne Schulden bewältigt werden“, meinte Landrat Hafner, auf der Gegenseite stünde aber der finanzielle Aufschwung der Gemeinde.
So habe die Gewerbesteuer für die Gemeinde 1950 nur 879 DM erbracht. Sie sei aber auf ein Einkommen von rund 35 000 DM in der Jetztzeit angewachsen. Die Gemeinde Steinburg sei heute eine der wenigen Gemeinden des Landkreises, die von drei Seiten mit Teerstraßen erschlossen ist.
Für die Erschließung waren Straßenbauten in der Höhe von wiederum einer Million DM notwendig. In gleicher Weise aber habe sich auch der Landkreis verbessern können. Der Gemeindeverwaltung müsse die Anerkennung ausgesprochen werden, daß alle Möglichkeiten der Zuschußgebung hartnäckig ausgenutzt wurden. Die Gemeinde könne heute froh sein, daß die wichtigsten Maßnahmen wie Straße, Wasser, Licht und Schule vorhanden seiwn.
„In Steinburg sind viele Arbeitsplätze geschaffen worden, und bei gleichbleibender Wirtschaftslage wird die Gemeinde künftig ein Gewerbesteueraufkommen von über 70 000 DM im Jahr haben. Dann erst werde man erkennen“, sagte Landrat Hafner, „wie planvoll die Gemeinde schon jetzt gearbeitet hat.“
Bittere Worte fand der Landrat, als er auf die Auflösung des Arbeitsamtes Straubing und die Einstellung des Stückgutverkehrs des Bahnhofs Steinburg zu sprechen kam. Bei der Bundesbahn werde über eine Auflösung gesprochen, ohne daß die gewählten Vertreter gefragt würden, sei es der Landrat, der Kreistag, der Bürgermeister oder Gemeinderat.
„Hier werden die demokratischen Grundregeln verkehrt angewendet und diese Anwendung ist keine gute Schule für die Festigung des demokratischen Gedankens in unserem Vaterlande. Die gleichen Worte gelten auch für die Auflösung des Arbeitsamtes Straubing. Jedem Arbeitnehmer werden nun in der Zukunft Tagesfahrten zu den noch bestehenden Arbeitsämtern zugemutet und um die Kosten derselben kümmert sich niemand.“
Abschließend ging der Landrat noch auf die Frage des Bebauungsplanes in Steinburg ein. Wohl weise das Bundesbaugesetz Härten auf, aber bei reiflicher Überlegung müsse man zu dem Schluß kommen, daß gerade im Bauwesen eine Ordnung einkehren müsse. Es könne nicht bis ins Endlose wild gebaut werden. „Die Folgen dieser Verfahrensweise hätten in der Zukunft doch nur wieder wir zu tragen.“
Ebenfalls scharf wandte sich MdL Rainer gegen das Vorhaben der Bundesbahn, den Stückgutverkehr zwischen Bogen und Miltach einzustellen. Es sei nicht die Schuld der Bewohner des Bayerwaldes, daß sich der Verkehr von Schiene auf die Straße verlagert habe. „Weil wir arm sind, gibt man auf unsere Strecke sowieso nur Ausschuß waren an Triebmaschinen und Wagen her und nun sind auch diese noch zu gut für uns.“
Für die Zukunft sollte auf dem Gebiet des Finanzausgleichs noch systematischer vorgegangen werden, denn die Städte stünden heute bei 155 Prozent, während die Gemeinden und Landkreise nur 90 Prozent erreichten. „Verhandlungen haben so weit geführt, daß man die Gemeinden und Landkreise auch an andere Steuereinnahmen wie der Lohnsteuer beteiligen würde. Der Landkreis könne nicht auf seine eigene Steuerkraft pochen. Rund 580 000 DM bringt die Kraftfahrzeugsteuer innerhalb des Landkreises Bogen ein, aber heuer werden allein Straßenbaumaßnahmen in der Höhe von 1.8 Millionen DM durchgeführt. Was könnte hier nur mit eigenen Mitteln geschafft werden?“
Das „Graue Netz“ bilde eine weitschauende Planung innerhalb des Landkreises. Es müsse vorhanden sein, damit sofort zur Verfügung stehende Mittel ausgenützt werden könnten.
Für die Bebauungspläne der Gemeinde sollte man den Gemeinderäten mehr Recht zubilligen, denn sie seien die beheimateten Bürger, die alle Voraussetzungen kennen würden. Den Beschlüssen der Gemeinderäte sollte mehr Achtung entgegengebracht werden, sagte Rainer, „und man soll sie nicht als Anweisungsempfänger herabwürdigen.“
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.04.1962 


VdK reist nach „Moskau“ und Salzburg
Hunderdorf.
Am Samstag um 19.30 Uhr veranstaltet der VdK Hunderdorf im Rahmen eines Kulturprogramms einen Lichtbildervortrag im Gasthaus Sandbiller in Apoig mit Oberlehrer Donatus Moosauer – Landshut als Redner. Er spricht zum Thema „Moskau von heute“. Einleitend wird er schöne Aufnahmen aus Hunderdorf und seiner nächsten Umgebung zeigen. – Der Referent wird seine Eindrücke in Wort und Bild schildern, denn er hat in jüngster Zeit die Sowjetunion bereist. Der Eintritt ist frei. Es ergeht an die Bevölkerung höfliche Einladung, sich diesen interessanten Lichtbildervortrag nicht entgehen zu lassen. Der Jahresausflug des VdK ist für den 17. Juni mit dem Endziel Salzburg geplant. Die Fahrt geht über Altötting – Reichenhall – Berchtesgaden – Obersalzberg – Roßfeldstraße – Alm – Schellenberg – Hellbrunn – Besuch des Lustschlosses mit den berühmten Wasserspielen – Salzburg. Interessenten bitten wir bereits jetzt schon um Meldung beim Ortskassier Schmidt – Apoig.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.04.1962


Bogener Standesamt registrierte 26 Geburten
Bogen.
Im März 1962 verzeichnete das Standesamt der Stadt Bogen eine Rekordzahl von 26 Geburten. Gestorben sind elf Menschen, getraut wurden drei Brautpaare. Geburten: … Adelheid Grill, Apoig (Gemeinde Hunderdorf) … Johann Dieter Feldmeier, Wegern (Gemeinde Steinburg); Maximilian Bergbauer, Lindenbrunn (Gemeinde Hunderdorf) … Erwin Georg Schuhbauer, Apoig (Gemeinde Hunderdorf) … Anita Maria Wanninger, Oberbucha (Gemeinde Windberg) …
Gestorben sind: … Anna Heimerl, Schafberg (Gemeinde Steinburg), 61 Jahre … Ludwig Laschinger, Apoig (Gemeinde Hunderdorf) 67 Jahre …
Quelle: Bogener Zeitung, 06.04.1962


Schulspeisung wieder eingeführt
Hunderdorf.
Mit doppelter Freude erwarten die Schulkinder von Hunderdorf seit dem Montag die Pause, bekommen sie doch seit diesem Tag wieder die „Schulspeisung“ in Form von Milch oder Schokoladentrunk.230 Kinder haben sich diese gesunde Zusatznahrung zum Pausenbrot gewünscht und bekommen nun für nur 7 Pfg. täglich ein Viertel Liter Vollmilch oder Schokoladentrunk. Der Preis für die Milch konnte deshalb so niedrig gehalten werden, weil aus den Mitteln des „Grünen Plans“ noch weitere 8 Pfg. dazugezahlt werden. Besonders für Kinder, die einen weiten Schulweg haben, schon um 7 Uhr das Elternhaus verlassen und erst gegen 14 Uhr zurückkommen, ist die Milch eine wesentliche und nahrhafte Bereicherung des Pausenbrotes. Die Molkerei Niederwinkling, die täglich die Schulspeisung anfährt, wird dafür sorgen, daß im Sommer die Milch gekühlt und im Winter angewärmt verteilt werden kann. Der Kühlschrank und der Wärmeofen werden dazu kostenlos gestellt. Bisher haben von den rund 280 Kindern 190 den Schokoladentrunk und 40 die Milch gewählt. Auch für die Klassenkasse ergibt sich dabei ein Vorteil, da für die Austeilung je Flasche 1 Pfg. vom Preis eingehalten werden kann und das so ersparte Geld wieder zur Anschaffung von Turngeräten Verwendung findet. Interessant war die Tatsache, daß gerade Kinder aus landwirtschaftlichen Anwesen, die zu Haus wenig Milch trinken, nun in der Gemeinschaft gerne ihr Fläschchen leeren.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.04.1962


Elternabend am Sonntag
Hunderdorf.
Morgen Sonntag findet um 14.30 Uhr in der Volksschule ein Elternnachmittag statt. Neben der Bekanntgabe wichtiger Bestimmungen aus dem Jugendschutzgesetz wird Rektor Hösl auch wichtige Hinweise auf amtliche Anordnungen im Schulbetrieb geben. Weiter werden die durch die Elternspenden angeschafften Physikgeräte vorgeführt und abschließend ein Tonfilm gezeigt. Alle Eltern haben nachher die Möglichkeit, sich mit den Lehrern ihrer Kinder auszusprechen.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.04.1962


Gauvorstand bei den Trachtlern
Hunderdorf.
Zu der heute um 20 Uhr im Baiersaal stattfindenden Versammlung hat der Gauvorstand des Trachtlervereins sein Erscheinen zugesagt. Alle aktiven Mitglieder des Vereins möchten daher erscheinen.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.04.1962


Hunderdorf. (Feuerwehrübung) Am Sonntag findet um 7.30 Uhr eine Feuerwehrübung statt. Alle aktiven Wehrmänner werden um ihr Erscheinen gebeten. Treffpunkt ist das Feuerwehrhaus.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.04.1962


Wer baut wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden:
Alois Schöfer – Sollach, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Jauchegrube …
Quelle: Bogener Zeitung, 09.04.1962


Bebauungsplan bringt Schwierigkeiten
Die Gemeinde will sich den neuen Gesetzen anpassen, aber ihr Vorschlag wird abgelehnt
Steinburg. Die Gemeindeverwaltung sah sich veranlaßt, nach den gemeindlichen Bestimmungen ein Bebauungsgebiet zu schaffen, damit für die Zukunft die Bauwilligen innerhalb der Gemeinde noch bauen dürfen.
Aus dieser Verantwortung heraus ergriff die Gemeindeverwaltung die einleitenden Maßnahmen und ersuchte alle, für die Erstellung eines Bebauungsplanes zuständigen Behörden zu der Teilnahme einer ersten örtlichen Besichtigung und Lagebesprechung.
Bürgermeister Berger konnte zu Beginn den Amtsvorstand des Straßenbauamts Deggendorf, Obarbaurat Füeßl und dessen Sachbearbeiter Baurat· Wührl, Kreisbaumeister Kraus, OI Fleischmann WWA Deggendorf, und Landwirtschaftsrat Bojen – Mitterfels begrüßen. Nach den notwendigen Erläuterungen des Vorhabens begab man sich zur Besichtigung des von der Gemeinde vorgesehenen Baugebietes.
Hier hatte die Gemeindeverwaltung schon große Arbeit geleistet, denn vor der Planung mußte die Grundstücksfrage gelöst werden. Da in der Gemeindeflur nirgends Grundstücke von Besitzern als Bauland aufzutreiben waren., verlegte man sich auf das Gebiet um die Ortschaft Oed in der Nähe des Steinburger Bahnhofes.- Hier stehen nun Grundstücke von insgesamt 30 bis 40 Tagwerk für einen Bebauungsplan zur Verfügung und das Problem der Grundstücksbeschaffung war gelöst, leider aber nicht für lange Zeit.
Bel der besagten Begehung stellten sich bedenkliche Einwände des Straßenbauamtes heraus, da im Falle der Bebauung der Fußgänger- und Radfahrverkehr auf der Landstraße 2147 erheblich zunimmt und dadurch der überörtliche Verkehr auf ihr gestört würde. Zudem müßte die Gemeinde einen parallel zur Straße lautenden selbständigen Fußgänger- und Radweg errichten, der natürlich die Erschließungskosten erheblich vermehren würde. Auch die Abwasserbeseitigung sei im Hinblick auf die Gesamtkanalisation kostspielig und so gab man zu, daß das Baugebiet ungünstig liege und aufgegeben werden solle. Die Vertreter der Gemeinde waren ratlos.
Bei einer weiteren Geländebesichtigung wurde nun von den Behörden ein anderes Baugebiet vorgeschlagen. Dieses liegt östlich der Staatsstraße 2139 vom Bogenbach (Ort Steinburg) über Wegern, Schafberg bis Haselquanten. Hier bestünden keine Bedenken, wohl aber von der Gemeindeverwaltung. Die Felder gehörten ausschließlich Kleinlandwirten und sie können die Felder schlecht abgeben, denn sie bilden eine wichtige landwirtschaftliche Existenzgrundlage. Vom ortsplanerischen Standpunkt aus gesehen ist der Vorschlag durchaus gerechtfertigt und anzuerkennen, denn es würde damit ein geschlossenes Ortsbild geschaffen werden.
Ob dieses Bebauungsgebiet nun zur Ausweisung kommt, hängt in erster Linie von den Grundstücksbesitzern ab. In Bezug auf die Erschießungskosten hat die Gemeindeverwaltung Bedenken, denn die Hanglage wird die erforderlichen Arbeiten verteuern.
Im Interesse der Bauwilligen und der Aufwärtsentwicklung der Gemeinde ist zu hoffen, daß die entstehenden Schwierigkeiten überwunden werden.
Der Gemeinderat hat in der Sitzung am gestrigen Abend mit der neuen Sachlage befaßt und die weiteren Schritte eingehend besprochen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.04.1962


Hunderdorf. (Kolonnenabend des RK) Die Mitglieder der RK-Ortsgruppe treffen sich Mittwoch um 19.30 Uhr bei Hofmann, von wo aus die Gruppe geschlossen zu einem Kolonnenabend nach Neukirchen fährt.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.04.1962


Wer but wo und was?
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Anneser Eugen, St. Englmar, Neubau eines Wohnhauses in Windberg … Schroll Johann, Stetten, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Stallung und einer Jauchegrube, Berger Alfons, Steinburg, Neubau eines Kamins; Hornberger Josef, Haselquanten, Gde. Steinburg, Anbau eines Zimmers, Garage und Abstellraum … Kvech Hugo, Hunderdorf, Einbau einer vollautomatischen Oelfeuerungsanlage …
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1962


Bahnhofverschönerung nur ein „Zuckerl“?
Gründliche Renovierung macht das Gebäude ansprechend
Steinburg.
Eine bessere Werbung hätte sich die Bundesbahn gar nicht einfallen lassen können, als den Bahnhof Steinburg gründlich zu erneuern. Wer sich noch des alten Bahnhofes erinnert, sieht die wettergeschwärzte, dunkelbraune Farbe, den öden Vorraum, den geschmacklosen Wartesaal, das schiefe WC im Freien und noch vieles mehr. In Anbetracht dieses Zustandes war eine Verbesserung mehr als notwendig.
Mit den Arbeiten wurde schon im Herbst 1961 begonnen. Während des Winters wurden viele Innenarbeiten erledigt. Wer heute den Bahnhof betritt, freut sich schon über den hellen und frischen Farbanstrich. Auch vermißt man das häßliche WC neben dem Bahnhofsgebäude. Auf dem freigewordenen Platz wird wohl eine Rasenanlage entstehen. Durch eine neue Tür, welche sogar einen Schließer hat, gelangt man in den Vorraum. Hier ist der Boden mit neuen Platten belegt. Eine Freude stellt der Warteraum dar. Besonders geschmackvoll wirken hier das neue Schalterfenster und die Aushängetafeln. Reklamebilder sind nun nicht mehr wahllos an die Wand geklebt. Schön eingerahmte Flächen schaffen eine wohltuende Ordnung.
Auch der Dienstraum ist hell und freundlich geworden. Mit Stolz zeigte der diensttuende Beamte den neuen Waschraum und die neue Toilette vor, die den primitiven Charakter von vordem verloren haben. Was im Dienstzimmer noch stört, sind die uralten Schreib- und Arbeitstische, aber die werden wohl auch bestimmt von neuen abgelöst werden. Ein Blick in die Güterhalle zeigt auch hier wesentliche Erneuerungen. Was bei dieser Besichtigung unser besonderes Staunen erregte, war, daß dieselbe bis auf den letzten Platz mit Stückgut angefüllt war. Dies ist der tägliche Anfall, der weit über zwei Tonnen beträgt. Hier frägt man sich doch, wie da eine Auflassung des Stückgutverkehrs für den Bahnhof Steinburg gerechtfertigt werden kann. Mehr könnte gar nicht mehr untergebracht werden und damit ist auch die Auflassung für den Außenstehenden nicht begreifbar. Es ist nur zu hoffen, daß sich die beschließenden Bundesbahnstellen persönlich von den Verhältnissen beim Bahnhof Steinburg überzeugen.
Als größte betriebliche Verbesserung ist die neue Uhrenanlage anzusehen. Wohl mancher Reisende wird darüber froh sein, die amtliche Uhrzeit vergleichen zu können.
Zusammenfassend darf gesagt werden, daß es sich die Bundesbahn schon hat etwas kosten lassen. Alle Steinburger und auch die vielen Ausflügler, die nun wieder Sonntag für Sonntag in Scharen in unsere schöne Waldheimat kommen werden, sind der Bundesbahn dankbar für den schönen Bahnhof; aber wir hoffen, daß diese Erneuerung nicht bloß ein „Zuckerl“, ein Vehikel ist, damit wir die Auflassung des Stückgutverkehrs leichter schlucken.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1962 


Mit OL Moosauer nach Moskau
Hunderdorf.
Der SPD-Ortsverband hat sich zum Ziel gesetzt, wenigstens einmal im Jahr seine Mitglieder zu einem Unterhaltungsabend einzuladen und dabei seinen Mitgliedern und darüber hinaus der Bevölkerung eine Freude zu vermitteln. War es im Vorjahr ein Bunter Abend, so war heuer ein Lichtbildervortrag mit Herrn Oberlehrer Donatus Moosauer aus Landshut an der Reihe. Der Referent war beim letzten Leichtathletikländerkampf Deutschland – UdSSR mit der deutschen Mannschaft nach Moskau gefahren und hatte dort Gelegenheit, die bedeutendsten Stätten der sowjetischen Metropole in Farbbildern festzuhalten. Die überaus zahlreich erschienenen Zuschauer brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, denn Moosauer hatte nicht nur sehr gute Bilder gemacht, er wußte auch von seiner Reise gut zu erzählen, daß alle Anwesenden lebhaft beeindruckt waren. Nicht nur der Kreml, das Herz des russischen Reiches, auch die modernen Bauten und die ganze Anlage dieser Millionenstadt wurde den Besuchern nähergebracht, als das sonst Berichte oder Bilder einer Illustrierten vermögen.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1962 


Lichterprozession der Jugend und Fatimatag
Windberg.
Im Zeichen des Gebetes für die Jugend in Ost und West wird am schmerzhaften Freitag die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz bei Windberg stehen. Die Jugendlichen sammeln sich 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Windberg. Von hieraus wird dann die Lichterprozession zur Heilig Kreuzkirche ziehen und dabei der „Kreuzweg der Jugend in Ost und West“ gebetet. Der 13. April ist in Heilig Kreuz aber auch wieder Fatimatag. 7.30 Uhr heilige Messe mit Fastenpredigt (vorher Beichtgelegenheit) um 14 Uhr Fatima-Rosenkranz mit Andacht. Am Palmsonntag werden dann wieder viele Pilger erwartet zu der traditionellen Kreuzfeier. Um 14 Uhr beginnt in der Pfarrkirche Windberg der Kreuzweg, der entlang den Stationen wieder bis Heilig Kreuz gebetet wird. Hier ist anschließend Predigt und Kreuzfeier. Der Kreuzweg beginnt um 14 Uhr, um den vielen Straubingern, die mit der Bahn um 13.30 Uhr eintreffen, die Beteiligung zu ermöglichen.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.04.1962


Polizei fand ein Moped
Hunderdorf.
Am Sonntag fand die Polizeistreife in einem Straßengraben ein herrenloses Moped (984 JFB oder JEB). Der Besitzer wird gebeten, sich in der Landpolizeistation Bogen zu melden.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.04.1962


Der Watschenbaum fiel um
Hunderdorf.
Ein Mann beschimpfte und ohrfeigte in einem fremden Haus die Hausfrau. Er verließ trotz wiederholter Aufforderung das Haus nicht. Es wurde Anzeige wegen Hausfriedensbruch und Körperverletzung erstattet.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.04.1962


Fahrrad gestohlen
Apoig.
Vor dem Cafe Weinzierl wurde in nichtabgesperrtes Fahrrad gestohlen, das einen Wert von 150 DM hatte. Die Landpolizei Bogen bittet um zweckdienliche Hinweise zur Ermittlung des Täters. – In Oberalteich hat ein Mann seinem Arbeitgeber ein Paar Lederhandschuhe und eine Lederhaube gestohlen.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.04.1962


Wer baut wo und was?
Aufstellung der eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche ein gereicht worden: … Josef Bugl, Gaishausen, Wiederaufbau der Scheune … Minna Sieber, Thannanger, Grundstückseinfriedung … Ludwig Niedermeier, Hunderdorf, Erneuerung der Erdgeschoßmauer …
Quelle: Bogener Zeitung, 14.04.1962


Braucht man Kinder unbedingt zur Arbeit?
Eine interessante Feststellung und noch interessanterer Widerspruch
Hunderdorf.
Zahlreich hatten die Eltern der Aufforderung der Schule zum Besuch des Elternabends Folge geleistet, obwohl der erste warme Frühlingssonntag mit seiner ganzen Pracht durch die Glaswand der Halle lachte und lockte.
Unter den Gästen befand sich auch H. Geistlicher Rat Kiermaier. Zunächst hatte der Schulleiter einige wichtige amtliche Weisungen bekanntzugeben, nach denen in Zukunft Schulanfänger nicht mehr vorzeitig oder probeweise aufgenommen werden können. Alle künftigen Abc-Schützen müssen bis zum 1. Oktober des Schuleintrittsjahres das 6. Lebensjahr vollendet haben. Im weiteren ist auch eine Beurlaubung von Kindern aus landwirtschaftlichen Anwesen, die bisher zum 2. Mai für Schüler der achten Klasse erfolgen konnte, schwieriger geworden. Der Antrag auf eine solche Beurlaubung kann künftig erst nach einem Gutachten der Gemeinde erfolgen und es muß der Nachweis erbracht werden, daß sich der landwirtschaftliche Betrieb in ein er Notlage befindet. Erst wenn dies anerkannt ist, kann der Schüler für die Zeit der größten Arbeitsanfälle insgesamt für die Dauer von 3 bis 4 Wochen beurlaubt werden.
Diese neue Anweisung ist im allgemeinen zu begrüßen, da man bisher des öfteren die betrübliche Erfahrung gemacht hat, daß beurlaubte Kinder nur bis zum Tage der Schulpflicht „notwendig“ im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb gebraucht wurden, dann aber sofort eine Lehrstelle annahmen und zu Hause plötzlich leicht entbehrt werden konnten.
Auch die Bestimmungen zur Beurlaubung für die Hopfenernte sind wesentlich verschärft worden. Danach können im kommenden Herbst nur mehr Kinder beurlaubt werden, die mit ihren Eltern fahren. Die Mithilfe bei der Hopfenernte ist unter Aufsicht erziehungsberechtigter Personen wie Onkel, Tante oder Großeltern nicht mehr gestattet.
Besonders ging Rektor Hösl auf die Hinderungsgründe für den Schulbesuch ein. Trotz des relativ guten Schulbesuches werden immer wieder Kinder aus nichtigen Gründen vom Schulbesuch abgehalten. In solchen Fällen kann gegen den Säumigen vorgegangen werden.
Rektor Hösl konnte sodann den Eltern eine Reihe von physikalischen Geräten zeigen, die zum Teil aus Elternspenden und aus Einnahmen für Theateraufführungen der Schüler angeschafft werden konnten. Lehrer Häusler und Lehrer Merklein zeigten, wie man diese Geräte in der Naturlehre einsetzt und damit den Kindern anschaulich die Wirkung der Naturgesetze demonstrieren kann.
Rektor Hösl ging in einem kurzen Referat auch auf die richtige geschlechtliche Aufklärung der Kinder ein und gab den Eltern zu bedenken, daß eine ehrliche und saubere Aufklärung in diesen Dingen manches Kind vor seelischen und moralischen Schaden bewahren kann. Gerade in der Entwicklungszeit kann hier eine verständige Mutter und ein vernünftiger Vater dem Kind eine „schmutzige“ Aufklärung durch ältere Kinder ersparen.
Abschließend zeigte OL Meier den Eltern noch den Tonfilm über die Entwicklung des Landkreises Bogen in den letzten Jahren, sowie den Unterrichtsfilm „Karl wird kuriert“. Von beiden Streifen waren die Eltern sichtlich beeindruckt.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.04.1962


Nach Gottes hl. Willen verscheid am Sonntag abend meine gute Gattin, unsere liebe Mutter, Schweigermutter, Großmutter, Schwester, Tante und Patin
Frau Maria Länger
Maurers- und Landwirtsgattin
 wie wir hoffen, selig im Herrn.
Rammersberg, Straubing, Meidendorf, Kleinlintach, Altenbuch, Nürnberg, 16. April 1962
In tiefer Trauer:
Josef Länger, Gatte
Robert Länger, Sohn, mit Familie
Maria Miedaner, Tochter, mit Fam.
Anna Luttner, Tochter, mit Familie
Enkelkinder, Geschwister und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst am Mittwoch, 18. April, um 9 Uhr in Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.04.1962


Hunderdorf. (30 Jahre gemeinsam durchs Leben) Am Sonntag werden es 30 Jahre, als der Rentner Thomas Lechner mit seiner Frau Maria, geb. Heidinger, vor dem Traualter stand. Der Jubilar, der in Bocksberg geboren wurde, ist heute 76 Jahre alt. Er arbeitete in seiner Heimat in einer Papierfabrik, bis er in den Krieg einrücken mußte. Fünf Jahre verbrachte er in russischer Gefangenschaft in Sibirien und er hatte Glück, daß er gesund heimkehren durfte. Der Jubilar hilft bei den Bauern noch fest bei der Arbeit mit. 1945 fand die Familie Unterkunft in Rottendsdorf bei Stallwang, später in Ascha und seit Oktober lebt sie in Hunderdorf, wo der Sohn Johann des Jubilars arbeitet. Die Tochter Maria Baumeister, der Sohn und die sieben Enkelkinder können den Eltern und Großeltern zu dem Jubiläum gratulieren und wünschen ihnen einen glücklichen und gesunden Lebensabend.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1962


Hunderdorf. (Der Lichtbildervortrag) von OL Moosauer am 7. April im Gasthaus Sandbiller, über den wir unter „Mit OL Moosauer nach Moskau“ berichteten, wurde nicht von der SPD, sondern vom VdK-Ortsverband veranstaltet.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1962


Viele Pilger in Heilig Kreuz
Windberg.
Das Wochenende zum Palmsonntag brachte für die Wallfahrt Heilig Kreuz den Auftakt zu vielen Veranstaltungen des Jahres. Am Freitag nachmittag kamen – trotz des schlechten Wetters – die Marienverehrer zum Fatima-Rosenkranz unter der Leitung des Eremiten Frater Konrad.
Regen und Schneeschauer schienen am Abend die Wallfahrt der Jugend zu gefährden. Doch ließ diese sich nicht abschrecken: an der Lichterprozession beteiligte sich die Jugend von nah und fern in großer Zahl. Pater Ephraim betete den Kreuzweg und gedachte der Jugend in der Gefährdung der Christenverfolgung unserer Tage.
Strahlender Frühling begrüßte am Palmsonntag die Pilger. Zum ersten Mal war die Weihe der Palmzweige im Hof der Abtei. Die innige Verbindung zwischen Religion und Brauchtum zeigte sich hier deutlich. In großer Zahl waren die bunt und liebevoll geschmückten Palmstämme zu sehen, von den Kindern stolz in der Prozession durch das Dorf getragen. Auf dem Weg zur Kreuzfeier in Heilig Kreuz betete Pater Ephraim mit einer stattlichen Zahl Pilger den Kreuzweg. Über die Bedeutung des Palmsonntags sprach Pater Friedrich zu den Wallfahrern. Den Abschluß bildete der Segen mit dem Kreuzpartikel.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1962


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen
Aufstellung der vom 9. bis 13. 4. 1962 eingereichten Baugesuche
… Hastreiter Karl, Ebenthann, Gde. Gaishausen, Umbau einer Wagenremise. – Solcher Otto, Gaishausen, Neubau eines Wohnhauses in Ehren … Weinzierl Josef, Apoig, Gde. Hunderdorf, Cafe´-Anbau …
Quelle: Bogener Zeitung, 24.04.1962


Industriebetriebe Segen für Bürger und Gemeinde
Rekordhaushalt der Gemeinde verabschiedet – ein schlagender Beweis für die Richtigkeit über Bemühungen unseres Landkreises
Steinburg.
Sehr lange zog sich heuer für die Gemeinde Steinbirg die Aufstellung des Haushaltsplanes hinaus, denn die Meßzahlen der Gewerbesteuer ließen lange auf sich warten. Sie sind für die kleine Gemeinde Steinburg von größter Wichtigkeit, denn sie liefern den Löwenanteil der Einnahmen im Haushaltsplan. So konnte Bürgermeister Berger dem Gemeinderat erst jetzt zur Haushaltsberatung einladen, da alle Richtsätze vorlagen.
Zu Beginn der Gemeinderatssitzung begrüßte Berger den Leiter der Buchungsstelle Bogen und dankte für sein Kommen. Herr Brandl trug den Entwurf vor. Die meisterliche Vorarbeit zeigte, daß Herr Brandl im kommunalen Finanzwesen „ein alter Fuchs“ ist. Die einzelnen Haushaltsstellen wurden nach kurzer Beratung für gut geheißen. In verhältnismäßig kurzer Zeit wurden die erforderlichen Haushaltspläne angenommen und beschlossen.
Der Haushaltsplan Volksschule umfaßt 10 996.- DM in den Einnahmen und Ausgaben.
Zur Beratung dieses Planes waren auch Bürgermeister Gall von der Nachbargemeinde Gaishausen und seine Gemeinderäte erschienen. Auch sie waren einstimmig für die Annahme des Planes.
Der ordentliche Haushalt der Gemeinde umfaßt eine Summe von 139 081.- DM in den Einnahmen und Ausgaben. Er ist ein Rekordhaushalt für die kleine Gemeinde mit 565 Einwohnern, aber die Gemeinde hat Industriebetriebe und die Gewerbesteuereinnahmen schaffen großen Nutzen und Vorteile. So ist die Gemeinde Steinburg ein Musterbeispiel und ein schlagender Beweis für die Richtigkeit der Bemühungen von Landrat Hafner und MdL Rainer. Industriebetriebe in den Landkreis, bzw. in das Grenzland und Notstandsgebiet zu bringen. Und auch die Gemeindeverwaltung selbst soll hier auch gelobt werden, denn auch sie war rastlos unterwegs, um die Gemeinde zu industrialisieren. Alle Bemühungen sind von Erfolg gekrönt worden.
Der außerordentliche Haushalt weist eine Summe von 74 480.- DM auf. Durch ihn werden heuer endgültig die großen Baumaßnahmen der Gemeinde abgeschlossen und abgeglichen.
Gemeindeverwaltung und Gemeindebürger dürfen bei anhaltend guter Wirtschaftslage getrost in die Zukunft blicken, auch wenn sich schon wieder neue Maßnahmen am Horizont abzeichnen. Einen Stillstand darf es eben nicht gegen, erst recht nicht im rührigen Steinburg.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.04.1962


Steinburg hat sein Bebauungsgebiet
Anpassung an das Bundesbaugesetz – großes Baugebiet wird ausgewiesen
Steinburg.
Am Ostermontag trafen sich in der Brauerei-Gaststätte Berger der Gemeinderat Steinburg zu einer öffentlichen Sitzung, die nur die Ausweisung eines Baugebietes betraf. Groß war die Zahl der Gemeindebürger, die ihr Interesse an den Belangen der Gemeinde durch ihre Anwesenheit bekundeten. Bürgermeister Alfons Berger ging auf die Notwendigkeit eines Bebauungsplanes ein. Dieser sei besonders für Steinburg sehr wichtig, denn bis jetzt zählte die Gemeinde Steinburg zu den Gemeinden des Landkreises, die regste Besiedlung und viele Neubauten aufweisen. Somit kann in dieser Hinsicht schon kein „Nein“ zum Bebauungsplan gesagt werden. Steinburg hat zwei große Industriebetriebe und es ist bestimmt damit zu rechnen, daß sich noch mehr Arbeiter mit ihren Familien in Steinburg seßhaft machen wollen. Dieser Umstand bringt der Gemeinde große finanzielle Vorteile in Form erhöhter Steuereinnahmen. Von dieser Sicht aus müsse unbedingt schon jetzt für die Zukunft geplant werden, denn die Zeit steht nicht still und so darf auch die Gemeindeverwaltung nicht tatenlos zusehen, sondern muß rastlos an der Entwicklung arbeiten, auch wenn Opfer und Mühen kommen werden.
Die so offen und nichts beschönigenden Darlegungen des Bürgermeisters machten auf alle Zuhörer den besten Eindruck. Eine sachliche Aussprache zwischen Gemeinderat und Bürgern schloß sich an, wobei alle Vor- und Nachteile in finanzieller Hinsicht vorgebracht und besprochen wurden.
Gemeinderat A. Müller befaßte sich mit dem Kanalisationsproblem. Kanalisiert muß in der Gemeinde werden, das steht nach dem neuen Gesetz: lest. Man kann sich wohl noch ein paar Jahre um diese Notwendigkeit herumdrücken, aber in Angriff muß die Kanalisation einmal genommen werden. Dann ist es doch besser, daß gleich die Sache in Angriff genommen wird. Wird im Rahmen eines Bebauungsplanes die Kanalisation durchgeführt, so sind auch Zuschüsse zu erwarten. Für die Gemeindeverwaltung steht jetzt schon fest, daß die Kanaisation in Teilabschnitten gebaut werden muß, deren Bauzeit sich auf Jahre erstrecken wird. Im geschlossenen Teil der Sitzung· einigte sich der Gemeinderat einstimmig auf folgend angeführtes Baugebiet, welches lagemäßig wohl zu einem der schönsten zählen wird: Baugebiet ist der Südwesthang des Buchaberges und Schafberges vom Orte Steinburg aus bis Haselquanten, östlich der Staatsstraße. Hangaufwärts wird es durch die Möglichkeit der Wasserversorgung begrenzt (Wasserdruck der Leitung). Die Gemeinde ist entschlossen, das Vorhaben sofort voranzutreiben, damit baldmöglichst gebaut werden kann. Interessenten können sich bei der Gemeindeverwaltung die notwenigen Auskünfte holen. Vielleicht ist es möglich, daß in absehbarer Zeit das neue Gebiet voll bebaut wird.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.04.1962


Nach Gottes hl. Willen verschied am 25. 4. 62 meine liebe Gattin, unsere gute Schwester und Tante
Frau Rosa Lipp
geb. Oberberger – Kaufmannsgattin
im Alter von 61 ½ Jahren, wie wir hoffen, selig im Herrn.
Steinburg, den 25. 4. 1962.
In tiefer Trauer:
Ludwig Lipp, Gatte
Josef Lipp, Adoptivsohn
Xaver Oberberger, Bruder m. Fam.
Alois Oberberger, Bruder
Johann Kohlbeck, Bruder m. Fam.
Karl Kohlbeck, Bruder m. Fam.
Ludwig Kohlbeck, Bruder m. Fam.
Josef Kohlbeck, Bruder m. Fa,
Anna Mauerer, Schwester m. Fam.
Maria Bernhardt, Schwester m. Fam.
Franziska Achatz, Schwester m. Fam.
Berta Probst, Schwester m. Fam.
Schwester Damiana, Schwester
Juliana Baumgartner, Schwester m. Fam.
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst am Samstag um 9 Uhr mit anschließender Beerdigung in Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.04.1962 


Möbelindustrie greift immer mehr zur Spanplatte
Bau eines modernen Spanplattenwerkes in der Möbelfabrik Nolte in Hunderdorf
Hunderdorf.
Vor der Jahrhundertwende und noch bis in die Dreißigerjahre war es in der Schreinerzunft eine Selbstverständlichkeit, daß man Möbel aller Art aus massivem Holz herstellte. Es gehörte zum Privileg der vornehmen Bürgerschaft und ganz besonders der höheren Stände, daß ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer oder ein Herrenzimmer aus Eiche, Nußbaum und ähnlichen Edelhölzern hergestellt wurde. Weniger bemittelte

Das im Bau befindliche neue Spanplattenwerk, das ein eHöhe von ca. 20 m erreichen wird und mit den zwei vorgesehenen Zyklonen ein Pendant zum bereits bestehenden Kesselhaus abgeben wird. Es wird damit gerechnet, daß Mitte des Jahres mit der Fertigung von Spanplatten begonnen werden kann.

Schichten gaben sich, ihrem leichteren Geldbeutel entsprechend, auch mit weniger gutem, teurem Holz zufrieden. Zuneh mende Bevölkerungszahlen, bessere Löhne und das Wachstum des Mittelstandes gaben schließlich den Ausschlag, daß weitere Kreise nach Möbeln besonderer Art verlangten. Das hatte zur Folge, daß einerseits die Schreinereibetriebe sich auf die Herstellung größerer Massen einrichten mußten, andererseits aber auch eine Verbilligung der Möbel aus Edelhölzern notwendig war. Der große Bedarf machte es aber unmöglich, daß Holz richtig angelagert wurde und auch eine größere Produktion konnte keine spürbare Preissenkung bringen. An Stelle des Vollholzes trat daher die Tischlerplatte. Das Mittelstück, bestehend aus Latten billigeren Gebrauchsholzes, wurde mit einem Sperrfurnier an beiden Seiten verkleidet und damit wurden die Teile nicht nur billiger, sie konnten auch durch künstliche Trocknung schneller hergestellt werden und hatten zudem den Vorteil, daß diese Tischlerplatte weniger empfindlich war gegen schwankende Feuchtigkeit. Mit Edelfurnieren verkleidet, machte nun auch eine solche Tischlerplatte und mithin das Möbelstück einen gediegenen Eindruck und bei oberflächlicher Betrachtung kann nur der Fachmann den Unterschied zwischen massivem Holz und Furnier bemerken. Die Industrie mit ihrer Massenerzeugung verdrängte aber schließlich auch die Tischlerplatte, da selbst hier noch verhältnismäßig einwandfreies Holz, das auch für andere Zwecke geeignet ist, verwendet wurde. Rationelle Arbeitsweise, Verbilligung des Produktes und schließlich auch zunehmender Mangel an gutgewachsenen Hölzern die für eine große Massenproduktion notwendig sind, haben dazu geführt, daß man zur Herstellung von Spanplatten übergegangen ist. Hierzu kann gesundes Holz in jeder Größe und Menge verarbeitet werden. Das Holz wird zunächst zerkleinert und in einer Holzmühle eine bestimmte Spangröße erzeugt, die für die spätere Festigkeit der Spanplatte entscheidend ist. Das Material wird dann gesiebt und der Staub abgeleitet. In einem Trockner wird den Spänen die Feuchtigkeit entzogen, damit beim fertigen Produkt keine Verwerfungen auftreten können durch eine spätere Austrocknung. Anschließend werden die Späne mit Leim bedüst und in einen Sammler geleitet. Von hier aus wird die notwendige Menge kontinuierlich in die Presse abgeleitet, wo die Spanplatten entstehen.
Die neue Spanplattenanlage, die im Hunderdorfer Werk der Firma Nolte errichtet wird, ist eine der modernsten Anlagen dieser Art und wird ziemlich vollautomatisch arbeiten. Es werden hier allerdings nur sogenannte Mittellagen-Latten hergestellt, die entweder für nichttragende Teile oder mit einem Sperrfurnier und Edelturnieren versehen auch für tragende Teile beim Möbelbau Verwendung finden. Die Produktion dieser Platten ist ausschließlich für die Verarbeitung in Hunderdorf bestimmt, und nebenbei werden auch noch aus dem Hauptwerk der Firma für Spanplattenherstellung Rheda Flachspanplatten bezogen, die, wie schon bisher, im Hunderdorfer Werk Verwendung finden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.04.1962 


Neue Gottesdienstordnung
Windberg.
Am Sonntag tritt die neue Gottesdienstordnung für die Pfarrkirche Windberg in Kraft. Der Pfarrgottesdienst beginnt im Sommer um 6.30 Uhr, der Jugendgottesdient um 8 Uhr und das Konventamt um 9.30 Uhr. Um 14 Uhr ist jeden Sonn- und Feiertag Andacht. An den Werktagen sind die Gottesdienste unverändert um 6.30, 7.15 und 8.15 Uhr. Jeden Donnerstag ist hl. Messe in der Meidendorfer Kapelle, jeden Freitag um 7 Uhr in der Wallfahrtskirche Heilig Kreuz.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1962


Wird die Pastorisierung dem Kloster übertragen?
Windberg.
Seit im letzten Sommer H. Kammerer Andreas Ach Windberg verlassen hat, steht der Pfarrhof leer. Die Ernennung des neuen Bischofs hat die Hoffnung bestärkt, daß bald ein neuer Pfarrer bestellt werden wird. Es wird allgemein vermutet, daß die Pastorisierung dem Kloster übertragen und die Pfarrei einem Pater des Windberger Klosters übergeben wird. Als Pfarrvikar hat sich im letzten Jahr Pater Ephraim van Helvourt bereits große Verdienste erworben. So wartet die Pfarrgemeinde gespannt, wer nun in den Windberger Pfarrhof einziehen wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1962

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