1962# 05-06

51 Windberger lernten Erste Hilfe
Eine Rotkreuz-Gruppe wurde gegründet
Windberg.
Anfangs hatte man befürchtet, daß es in Windberg nicht möglich sei, genügend Teilnehmer für einen Erste-Hilfe-Kurs zu bekommen. Doch zur großen Überraschung konnte am Eröffnungstage die Gaststube die Interessenten kaum fassen und 51 kamen Abend für Abend zu den Übungsstunden.
Am Freitag trafen sich alle nochmals im Saale des Gasthauses Wagner zum Abschlußabend. Kreiskolonnenführer Klar, der Leiter des Kurses, konnte als Ehrengäste Chefarzt Dr. Dietl von Bogen, Bürgermeister Schäffer von Niederwinkling als Vertreter des Landrats, Bürgermeister Kittenhofer und den Windberger Gemeinderat, die Patres Friedrich und Roger vom Kloster Windberg, sowie vom Roten Kreuz Kreisgeschäftsführer Nowak, stellvertretende Frauenleiterin Hofmann, Kolonnenführer Ludwig Niedermeier und den Ausbildungsleiter Rupert Niedermeier begrüßen. Kursleiter Klar hielt dann eine kurze Rückschau auf die vorausgegangenen acht Doppelstunden, in denen gelehrt worden war, wie mi Notfalle von den Helfern die Zeit zwischen Unfall und Eintreffen des Arztes verwendet werden kann, um dem Verletzten zu helfen, seine Schmerzen zu lindern oder ihn sogar vor dem Tode zu bewahren. In einzelnen Gruppen zu drei, vier oder fünf Teilnehmern zeigten sie dann das Erlernte, Klar umriß jeweils kurz die Situation des angenommenen Unfalls, markierte die Verletzungen und mit Feuereifer und Sachkenntnis gingen die Helfer an die Arbeit, verbanden, schienten, „belebten“ wieder und bereiteten die Verletzten mustergültig zum Transport ins Krankenhaus vor.
Sehr befriedigt über die theoretischen und praktischen Kenntnisse zeigte sich Chefarzt Dr. Dietl. Nur in wenigen der letzten Kurse habe er gleichgute Leistungen gesehen. Dem Leiter des Kurses zollte er volle Anerkennung.
Kursleiter Klar dankte allen Teilnehmern für die große Aufmerksamkeit bei den Kursen und für die rege Mitarbeit. Doch war dies für die Teilnehmer nicht schwer geworden, denn Oberlehrer Klar hatte alle durch seinen lebendigen, anschaulichen Unterricht mitgerissen und in den Kursen für das Helfern begeistert. Die Arbeit hatte ihm trotz der großen Teilnehmerzahl viel Freude wie noch bei keinem der Kurse gemacht. Zugleich konnte er die Gründung einer Ortsgruppe des Roten Kreuzes in Windberg bekanntgeben. Zur aktiven Mitarbeit hatten sich bereits 33 Mitglieder gemeldet, eine erstaunlich große Zahl für die kleine Gemeinde.
Den Dank und die Anerkennung des Landrates sprach dessen Stellvertreter, Bürgermeister Schäffer aus Niederwinkling aus. Er bat den Gemeinderat, der jungen Ortsgruppe jede mögliche Unterstützung zu gewähren, damit nicht wegen des Fehlens der einfachsten Hilfsmittel die Begeisterung der Mitglieder erlahme. Ihre Hilfe bot die stellvertretende Frauenleiterin Frau Hofmann aus Hunderdorf der Gruppe an. Sogleich wies sie auf den Schwesternhilfelehrgang hin und gab wertvolle organisatorische Ratschläge. Ihre Freude über die gezeigten Leistungen bekundete auch Ausbildungsleiter Niedermeier und Kreisgeschäftsführer Nowak.
Bürgermeister Anton Kittenhofer überreichte im Namen der Kursteilnehmer Oberlehrer Klar einen schönen Geschenkkorb und dankte ihm für seine große Mühe. Helfen sei schöner als Nehmen und die Hilfsbereitschaft der jungen Menschen, die sich als Teilnahme am Kurs und zu den zahlreichen Meldungen zur aktiven Mitarbeit gezeigt habe, sei nicht hoch genug zu werten. Allen 51 Teilnehmern überreichte Bürgermeister Kittenhofer abschließend die Ausweise.
Im anschließenden geselligen Teil erholten sich die Prüflinge von den Strapazen des Kurses und erlebten noch einige vergnügte Stunden, die sie sich redlich verdient hatten.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.05.1962


Feuerverhütung erspart oft Feuerbekämpfung
Hunderdorf.
In der Jahreshauptversammlung der FFW gab Vorstand Karl Härtenberger einen Rückblick auf das abgelaufene Jahr. Er hob dabei hervor, daß Kommandant Anleitner mit der Absolvierung des Mittelstufenlehrganges in Regensburg nun alle Voraussetzungen für eine einwandfreie Gruppenausnildung erhalten hat und sich dieser Lehrgang zum Vorteil für die ganze FFW auswirken wird.
In seinem Tätigkeitsbericht konnte Kommandant Anleitner den reibungslosen Ablauf der Einsatz- und Schulungsübungen melden, wie er auf dem Einsatzplan vorgesehen war. In vier Brandeinsätzen wurde die Bereitschaft der Wehr während des letzten Jahres auf die Probe gestellt.
Kassier Zollner erstattete den Kassenbericht. Danach konnte die Wehr im abgelaufenen Jahr durch Mitgliedsbeiträge und Einnahmen aus einer Tanzveranstaltung den Barbestand der Kasse um 300 DM erweitern.
Kommandant Anleitner führte dann aus, daß der Bau eines Feuerwehrgerätehauses in Hunderdorf unumgänglich notwendig wird, da der derzeitige Bau zu klein und vor allem zu feucht ist. Obwohl in den letzten Jahren immer wieder neues Schlauchmaterial angeschafft wurde, ist der Verschließ des Schlauchmaterials sehr groß, da in dem feuchten Raum die Schläuche schnell vermodern. Ein entsprechender Antrag auf Neubau wurde bei der Gemeinde eingereicht. Vorstand Härtenberger teilte die Meinung des Kommandanten und versicherte in seiner Eigenschaft als 2. Bürgermeister, daß die Gemeinde, soweit es die Mittel zulassen, alles tun wird, um diesen Zustand abzuschaffen.
Ausführlich ging Kommandant Anleitner auf die Maßnahmen zur Brandverhütung ein. Leider muß bei der Feuerbeschau immer wieder festgestellt werden, daß viele, wenn auch nicht absichtlich, doch leichtsinnigerweise dem Ausbruch eines Feuers Vorschub leisten. So sieht man immer wieder Traktoren, die in Scheunen abgestellt sind, schadhafte Kamine und defekte elektrische Leitungen oder Elektrogeräte. Die Bestimmungen des Brandversicherungsschutzes seien hier sehr streng. Gerade die aktiven Feuerwehrmänner könnten Unvorsichtige auf diese Mängel aufmerksam machen.
Vorstand Härtenberger teilte der Versammlung mit, daß wieder eine Mitgliederversammlung beabsichtigt ist. Bei rund 20 Mitgliedern sei eine Zugehörigkeit zur FFW zwischen 25 und 50 Jahren festzustellen. Auch heuer ist ein Maiausflug vorgesehen, der mit dem Omnibus am 5. Mai nach Linz führen wird. Der Fahrpreis beträgt 12 DM, doch ist für Mitglieder eine Ermäßigung vorgesehen. Anmeldungen müssen bis Donnerstagabend bei Vorstand Härtenberger getätigt werden. Die Abfahrt ist auf 4 Uhr vor dem Gasthaus Baier festgesetzt.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.05.1962


33 Kinder bei der Erstkommunion
Hunderdorf.
 Kurz vor Beginn des Hauptgottesdienstes stellten sich am Weißen Sonntag die 15 Buben und 18 Mädchen am Schulhaus auf, um von hier aus in die Kirche zu ziehen. H. Gstl. Rat Kiermaier, Koop. Wolfgang sowie Schulleiter Rektor Hösl und Schulleiter Müller begleiteten die Erstkommunikanten, denen sich auch in großer Zahl die Eltern anschlossen. Nach der Erneuerung des Taufgelübdes schritten die Kinder zum Tisch des Herrn und empfingen aus der Hand des Geistlichen Rates die Erste hl. Kommunion.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.05.1962


Patrozinium in Heilig Kreuz
Windberg.
Das Fest Kreuzauffindung ist das Patroziniumsfest in Heilig Kreuz. Die Feierlichkeiten beschränken sich in diesem Jahr auf den Sonntag. Das Vorbereitungstriduum findet heuer nicht statt. Am Sonntag ist um 8 Uhr Beichtgelegenheit, um 9 Uhr Hochamt mit Predigt. – Die Kreuzfeier beginnt um 14.30 Uhr. Sie ist mit Predigt (bei günstigem Wetter im Freien) und Prozession um die Kirche verbunden. Im ganzen Monat Mai ist Heilig Kreuz um 19.30 Uhr Maiandacht, an Sonn- und Feiertagen beginnt sie um 14 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.05.1962


Windberg. (Gottesdienst in Meidendorf) Der allwöchentliche Gottesdienst in der Filialkirche Meidendorf ist nun wieder jeweils am Montag um 7 Uhr (nicht mehr am Donnerstag).
Quelle: Bogener Zeitung, 04.05.1962


Vom Standesamt Bogen
Bogen.
Das Standesamt Bogen verzeicnte im April 20 Geburten und acht Todesfälle. Trauungen fanden im April 1962 nicht statt. Polizeilich angemeldet haben sich 106 Personen, abgemeldet 24 Personen. – Geburten: Robert Michael Baumgartner, Apoig (Gde. Hunderdorf) … Maria Agnes Bielmeier, Stetten (Gde. Hunderdorf); Josef Bugl, Gottesberg (Gde. Windberg) … Willibald Resch, Gottesberg (Gde. Windberg) … Klaus Rudolf Müller, Lindfeld (Gde. Hunderdorf) … Roland Peter Klauke, Hunderdorf … Carmen Gabriela Hien, Oed (Gde. Steinburg) …Ulrike Rosemarie Grimm, Hunderdorf …
Quelle: Bogener Zeitung, 08.05.1962


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 16. – 19. 4. 1962 eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Heinrich Schreiner, Gaishausen, Anbau eines Waschhauses … Johann Altschäffl, Steinburg, Neubau eines Kamins …
Quelle: Bogener Zeitung, 08.05.1962


Hunderdorf. (Solo tout mit acht Bauern) Ein Spiel, wie es sich jeder Kartenfreund einmal erträumt, bekam der Straßenwärter Josef Plötz beim Schafkopf in die Hand. Vier Ober und vier Unter hob er der Reihe nach auf und nicht wenig staunten seine Mitspieler zunächst über dieses fabelhafte Blatt und schließlich über den Gewinn, den Herr Plötz dafür kassierte.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.05.1962


Schuleinschreibung
Steinburg.
Die Schuleinschreibung findet am Donnerstag von 10.30 bis 12 Uhr im Schulhaus in Steinburg statt. Schulpflichtig sind alle bis 1. 10. 1956 geborene Kinder. Eine vorzeitige Aufnahme ist nicht mehr möglich. Es müssen auch solche Kinder angemeldet werden, die aus irgendwelchen Gründen zurückgestellt werden sollen. Geburtsurkunde und Impfschein sind zur Anmeldung mitzubringen.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.05.1962


Hunderdorf kämpfte in Geiselhöring
Sicher angesteuerter Sieg der Geiselhöringer konnte im letzten Moment noch in eine Punkteteilung umgemünzt werden
Hunderdorf.
In einer Mammutbegegnung mit 16 Spielen, von denen fünf noch einen dritten Entscheidungssatz erforderten, standen sich am vergangenen Samstagabend in der Turnhalle des Knabenschulhauses in zähem Kampf bis gegen Mitternacht die Vertretungen der Tischtennis-Abteilung des TSV 1862 Geiselhöring und des Kreisligisten der Kreisklasse Straubing, TTC Hunderdorf, in einem Freundschaftsspiel gegenüber. Die Tischtennisabteilung mußte Braun durch Klenner ersetzen, hatte den Gegner aber dennoch unter Kontrolle. Ein nicht mehr erwarteter Endspurt der Gäste brachte aber die TTA in den Rand einer Niederlage. Der zuvor sicher angesteuerte Sieg konnte im letzten Moment durch Siegl-Förschl gerade noch in eine Punkteteilung umgemünzt werden. Geiselhöring stützte sich bei der erstmaligen Vorstellung von Hundler, Klenner und W. Hartl.
In den beiden einleitenden Doppelspielen brachten Förschl-Siegl mit zwei 21:13 Satzsiegen gegen Beyer-Glötzl die TTA 1:0 in Führung, doch Wölfel-Schopf benötigten immerhin einen Entscheidungssatz um mit 21:19, 19:21 und 16:21 gegen Klenner-Winkler zum 1:1 Ausgleich zu kommen. Bei den folgenden Einzelspielen fertigte der Geiselhöringer Klenner mit 21:6 und 21:17 seinen Gegner Ritschel ab und W. Hartl ließ mit 21:17 und 21:15 über Holzkucher die 3:1 Führung des TTA folgen. Förschl baute mit 21:8 und 21:12 gegen Wölfel den Vorsprung auf 4:1 Punkte aus, aber Winkelmann blieb gegen Schopf mit 26:28 und 14:21 auf der Strecke. Den alten Abstand stellte Siegl mit 23:21 und 21:17 über Glötzl wieder her, doch Hunderdorf konnte durch Berger mit drei Sätzen von 17:21, 21:17 und 16:21 gegen Winkler erneut auf 5:3 Punkte verkürzen. Nun war Geiselhöring wieder an der Reihe und sorgte durch W. Hartl mit 21:3 und 21:10 über Ritschel, der nicht aus dem Schneider kam, für das 6:3, und wiederum konterte der Gast durch Holzkucher in drei Sätzen mit 16:21, 21:18 und 16:21 über Klenner zum 6:4. Noch einmal zogen die Rothemden mit Förschl in zwei Satzsiegen von 21:11 gegen Schopf auf eine 7:4 Punkteführung davon, aber nun blies der TTC Hunderdorf zu einem kaum noch zu erwarteten Großangriff. Wölfel setzte mit zwei 21:10 Satzseigen Winkelmann matt und auch Siegl zog mit 21:16 und 21:17 gegen Berger den kürzeren. Die sich nun stärkstens zur Wehr setzende TTA konnte auch durch Winkler nicht verhindern, Daß Hunderdorf durch Glötzl in drei Sätzen mit 21:18, 18:21 und 15:21 zum 7:7 Ausgleich kam. Nun setzten die Gäste in den beiden abschließenden Doppelspielen alles auf eine Karte und benötigten wiederum drei Sätze, um durch Berger -Glötzl mit 12:21, 21:18 und 18:21 über Klenner-Winkler erstmals mit 7:8 Punkten in Führung gehen. In der alles entscheidenden letzten Begegnung standen sich Förschl-Siegl und Wölfl-Schopf von Hunderdorf gegenüber. Mit einem nicht zu brechenden Einsatzwillen zwangen Förschl-Siegl die Gäste mit 21:13 und 21:9 etwas deutlich in die Knie und konnten somit eine drohende Niederlage noch in eine redliche Punkteteilung ummünzen.
Dem Kampfverlauf nach hatte die TTA die größeren Siegesaussichten, aber Hunderdorf zeigte in den fünf Entscheidungssätzen die besseren Nerven und konnte alle zu seinen Gunsten entscheiden.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.05.1962


Fatimafeuer in Heilig Kreuz
Windberg.
Am Sonntag ist um 9 Uhr Gottesdienst in Heilig Kreuz, zuvor Beichtgelegenheit, um 13.30 Uhr geht von Windberg aus Prozession nach Heilig Kreuz, wobei der Kreuzweg gebetet wird; anschließend Predigt und Marienfeier. Alle Freunde von Heilig-Kreuz und vor allem die Verehrer der Muttergottes von Fatima sind höflich eingeladen; ganz besonders auch die Straubinger und aus der Umgebung.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.05.1962 


Schmutz und Schund in der Schultasche
Elternversammlung der Oberklasse – Schulspeisung gelobt
Steinburg.
Lehrer und Schulleiter Alfred Müller lud die Eltern der Oberklaßschüler am Samstag zu einer Aussprache ein. Er konnte neben den zahlreich erschienenen Eltern auch Bürgermeister Alfons Berger und die Lehrkraft Walfriede Holzapfel begrüßen.
Eingehend wurden die neuen Bestimmungen für die Beurlaubungen ab dem 2. Mai aus dem achten Schülerlehrgang besprochen, die nun Einschränkungen für die Unterrichtsbefreiung vorsehen. Die Eltern begrüßten die neue Tatsache und brachten vor, daß sie auch im Bedarfsfalle von einem Urlaubsgesuch abgesehen hätten. Tatsächlich fanden an der Volksschule schon jahrelang keine Beurlaubungen statt, was sehr für das Erziehungsinteresse der Eltern spricht. Dasselbe kam auch zum Ausdruck, als über die Versäumnisse referiert wurde. Abgesehen von Krankheitsfällen gibt es nur ganz wenige „Gastschüler“, die jede Kleinigkeit ausnützen, dem Unterricht fern zu bleiben. Hier trifft die Hauptschuld die Eltern, die wenig Interesse an der Erziehung ihrer Kinder zeigen.
Weiteren Aussprachepunkt bildete die eingeführte Schulspeisung. Die Eltern sprachen sich sehr erfreut darüber aus, wobei Molkereidirektor Henle große Anerkennung für seine Bemühungen zuteil wurde. Die Oberklasse wird auch heuer wieder eine ganztägige Schulwanderung unternehmen. Das Reiseziel sollen unterrichtliche Momente bestimmen.
Im Anschluß an die Ausführungen des Schulleiters sprach Lehrerin Holzapfel in einem Kurzreferat über die Schmutz- und Schundliteratur, die manchmal auch in den Schultaschen der Steinburger Kinder zu finden ist. Die Eltern sahen ein, daß sie sich auch hier in Zukunft besser kümmern müssen und waren voll einverstanden, wenn von den Lehrkräften eingegriffen wird. Die Schulbücherei, die immer weiter ausgebaut wird, bietet reichlichen Ersatz.
Bürgermeister Berger beleuchtete in seinen Worten das Verhältnis von Schulverband und Gemeinde. Eingehend auf den Schulhaushaltsplan versicherte er den Eltern, daß die Gemeindeverwaltung alles unternimmt, die Schule mit Lehr- und Lernmitteln auf dem laufenden zu halten. Sehr erfreut sprach er sich auch über die vorgenommene Bepflanzung des Schulgrundstückes aus.
Ein Unterrichtsfilm über den Landkreis Bogen bildete den Abschluß der sehr ertragreichen und schönen Elternversammlung.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.05.1962 


Steinburgs Schulanlage wird immer schöner
Bepflanzung des Grundstückes nach den Plänen von OL Neuhofer – Großzügige Spender ermöglichten umfangreiche Pflanzarbeiten
Steinburg.
Es wird wohl vielen Gemeinde so gehen, daß nach Vollendung eines Schulhausneubaues die Finanzen so ausgeschöpft sind, daß keine Mittel für die Gestaltung der Außenanlagen mehr zur Verfügung stehen. Da heißt es eben warten, bis die notwendigen Mittel bereitgestellt werden können.
So war es auch in Steinburg, aber „aufgeschoben“ war nicht „aufgehoben“. Gemeinsam waren Schulleitung und Gemeindeverwaltung bemüht, dieses notwendige Vorhaben baldmöglichst durchzuführen. Ihre Bemühungen waren von Erfolg gekrönt und namhafte Spenden liefen ein. So konnte man an eine Verwirklichung des Vorhabens denken. Die ganze Gemeinde ist den Spendern dankbar und sie sollen öffentlichen Dank entgegennehmen.
Es spendeten die Architekten Schnierle, München, und Hirsch, Hunderdorf, die Firmen Altschäffl, Stippich, Netsch, Straubing, Wutz, Bogen, und Herr Egon Weinzierl, Röhrnau.
Die Vorarbeiten erwiesen sich als umfangreich. Es mußten ca. 40 cbm Humus angefahren werden, den dankenswerter die Gemeinde Haselbach kostenlos zur Verfügung stellte. Nach Abschluß der Planungsarbeiten konnte die Bepflanzung nach den Plänen von Oberlehrer Neuhofer, Rettenbach, durch die Baumschule Naimer, Langholz, vorgenommen werden. Auch Kreisfachberater Hans Kilger war mit Rat und Tat zur Stelle.
Jetzt beleben malerische Baumgruppen und Ziersträucher den Vorplatz und lockern die Gebäudekulisse sehr verschönernd auf. Wenn der geplante Zain fertig sein wird, die Zufahrt neu aufgeschottert ist, dann ist alles für die Verschönerung der Schulanlage getan.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.05.1962 


Die Schötz-Schneiderin ist 70 Jahre
Hofdorf.
 In Körperlicher und geistiger Frische kann heute die Schneidermeisterswitwe Frau Berta Schötz ihren 70. Geburtstag feiern. Seit dem Tod ihres Mannes im Jahre 1957 ist Frau Schötz der gute Geist in der Gastwirtschaft Deschl. Hier betreut sie nicht nur mit mütterlicher Sorge die Kinder, auch im Haushalt macht sie sich als Köchin nützlich. Gerne gesehen ist die Jubilarin auch bei den Gästen und aushilfsweise schenkt sie – und nicht zu knapp – das Bier ein. Sie, deren Wiege in Perasdorf stand, ist mit ihrem Los recht zufrieden und die Arbeit, die sie im Hause Deschl übernommen hat, hält sie jung und munter. Den vielen Gratulanten, die sie zu ihrem Jubelfest beglückwünschen, schließt sich auch die Heimatzeitung mit dem Wunsch für einen langen und gesunden Lebensabend an.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.05.1962 


Hunderdorf. Vereinsabend der Trachtler) Am Samstag findet um 20 Uhr im Vereinslokal Baier ein Übungsabend der Trachtler statt, zu dem alle aktiven Mitglieder eingeladen sind.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.05.1962 


Hunderdorf. (Feuerwehrübung) Am Sonntag treffen sich um 8 Uhr die Feuerwehrmänner der Gruppen 1 und 2 zu einer Übung vor dem Feuerwehrhaus.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.05.1962


Volksschüler bei Unfall verletzt
Hunderdorf.
Am Samstag gegen 12 Uhr kam es am Ortsausgang an der Kurve bei Elbinger zu einem Verkehrsunfall, bei dem der achtjähr. Volksschüler Otto Bugl erheblich verletzt wurde. Der Schüler fuhr mit seinem Fahrrad die abschüssige Straße von Eglsee nach Hunderdorf herein und wurde in der Kurve weit auf die linke Seite getragen. Dabei stieß er mit dem entgegenkommenden Motorradfahrer Gottfried Schötz aus St. Englmar zusammen, der noch in letzter Minute auszuweichen versuchte. Otto Bugl geriet dabei mit seinem Rad unter das Vorderrad des Motorrads. Der Junge erlitt einen Lungenriß und wurde sofort vom RK Bogen ins Kreiskrankenhaus eingeliefert. Die Verkehrspolizei Bogen nahm die Unfallermittlungen auf. Erste Hilfe leistete die RK-Bereitschaft Hunderdorf. Fahrrad und Motorrad wurden beschädigt.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.05.1962


Flurbegehung in Hofdorf
Hunderdorf.
Das Landwirtschaftsamt Mitterfels führt heute um 15.30 Uhr unter Leitung von Landwirtschaftsrat Licht und Landwirtschaftstechniker Mühlbauer eine Flurbegehung durch, der vor allem praktische Winke über Unkrautbekämpfung und Schädlingsverhütung gegeben werden. Treffpunkt ist das Gasthaus Deschl. Auch aktuelle Probleme der Landwirte können zur Aussprache gestellt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.05.1962


Schuleinschreibung
Hunderdorf.
Am Dienstag findet zwischen 13 und 16 Uhr im Lehrsaal I die Schuleinschreibung statt. Meldepflichtig sind alle Kinder, die bis 1. Oktober das 6. Lebensjahr vollenden. Eine Probeaufnahme kann nicht vorgenommen werden. Die Impfscheine müssen mitgebracht werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.05.1962


Wo war die „Wasserleiche“?
Hofdorf.
Einem jungen Mann nahm die Polizei in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in Bogen das Fahrrad ab und stellte es sicher, weil er betrunken war und die Gefahr bestand, daß er einen Unfall baue. Freitag früh lag vor Hofdorf an einer Böschung zum Bogenbach ein herrenloses Fahrrad mit dem Vorderteil im Wasser. Die Lage des Fahrrades und Spuren ließen vermuten, daß dort evtl. ein Mensch ins Wassergestürzt und ertrunken sei. Also machten sich die Polizei an die Arbeit, suchte ab und versuchte zu erfahren, was sich dort ereignet hätte. Als der Polizeibeamte, der dem jungen Mann das Fahrrad zur Sicherstellung abgenommen hatte, (beim Übungsschießen) von diesen Ermittlungen erfuhr, kombinierte er sogleich richtig, daß der Vorfall irgendwie mit dem Betrunkenen zusammenhänge. Er informierte per Funk seine Kollegen. Also begab sich die Polizei Freitag früh zu dem Betreffenden und sagte ihm auf den Kopf zu, daß dort ein fremdes Fahrrad so ausgeklügelt hingeworfen habe. Er gab daraufhin zu, daß er sich nach der Wegnahme seines Stahlrosses bei Anger ein anderes geschnappt hätte, um damit nach Hofdorf heimzufahren. Die rätselhafte „Wasserleiche“ war also er.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.05.1962


Rotes Kreuz beschenkte älteste Mütter des Ortes
Kaffee und Torte zum Muttertag
Hunderdorf.
Das Rote Kreuz bemüht sich, überall dort zu helfen, wo Hilfe not tut. Nicht nur am Unfall- und Katastrophenort finden wir die Helferinnen und Helfer, sondern auch in den Wohnungen armer u. alter Leute. So hat es sich die Rotkreuzgemeinschaft auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen, 10 alte Leute, die in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung ausgesucht wurden, am Muttertag zu betreuen und ein wenig zu beschenken.
Die ältesten zehn Mütter der Gemeinde Hunderdorf waren nicht wenig erstaunt, als am Sonntag plötzlich Männer und Frauen der hiesigen, recht rührigen Ortsgemeinschaft in ihrer Wohnung erscheinen und ihnen zum Muttertag gratulierten. Jede Mutter erholt neben einem guten Bohnenkaffee eine schöne, mit viel Liebe hergestellte Muttertagstorte.
Die Beschenkten waren sichtlich beeindruckt, ob dieser unerwarteten Ehrung. Für diese schöne mitmenschliche Geste gebührt den Mitgliedern der Rotkreuzgemeinschaft und der Initiatorin, Frau Martha Hofmann, Dank.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.05.1962


Transportgefährdung
Hunderdorf.
Eine Kfz-Fahrerin machte sich der fahrlässigen Transportgefährdung schuldig, da sie mit ihrem Fahrzeug über einen unbeschrankten Bahnübergang fuhr, als sich ein Zug näherte. Des gleichen Vergehens machte sich ein junger Mann in Bereich Konzell schuldig.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.05.1962


Muttertag und Fatimafeier in Heilig Kreuz
Windberg.
Im Monat Mai beginnen die eigentlichen Fatimatage zur Erinnerung an die erste Erscheinung der Gottesmutter in Fatima vor 45 Jahren am 13. Mai 1917. Da der Fatimatag diesmal auf einen Sonntag und auf den Muttertag fiel, war zu erwarten, zumal die Natur im schönsten Blumenkleide prangt und zu einem Maiausflug einlud, daß sich auch viele Marienverehrer von auswärts in Windberg einfinden würden. Am Morgen war eine Gemeinschaftsmesse mit Predigt des H. Pater Priors von Windberg. Der Prediger ging vom Kreuz aus, seine Bedeutung für das Leben des Christen und stellte die Gottesmutter unter dem Kreuze als die Führerin im Leben des Christen dar.
Am Nachmittag fand sich eine große Schar von Marienverehrern in Windberg ein, einige fuhren mit dem Auto direkt bis Heilig Kreuz, um sich einen Platz in der Kirfhe zu sichern. Auch eine Jugendgruppe aus Bogen fand sich, den weiten Weg zu Fuß wandernd, in Windberg ein. Aus Straubing war wieder ein Omnibus gekommen. So zogen einige hundert Pilger um 13.30 Uhr von der Klosterkirche mit H, P. Englmar den Rosenkranz betend hinauf nach Hl. Kreuz. Das Wetter meinte es allerdings nicht so gut mit den Pilgern: denn bald setzte ein Nässeln ein, das andauerte. Da das Kirchlein leider von einem größeren Vorraum abgetrennt ist – es wäre sehr zu wünschen, wenn dieser Vorraum mit der Stiege und die anschließende Marienkapelle durch herausbrechen der Mauern direkt mit der Kirche verbunden würde – fanden die Pilger nicht alle Unterschlupf unter dem Dache. H. Pater Administrator, ein gebürtiger Holländer, ging in seiner Marienpredigt vom Muttertag aus und schilderte Maria als die Mutter der Menschheit, die Siegerin in allen Schlachten Gottes, die auch in diesem Kampfe mit dem Kommunismus den Sieg davontragen wird. Als Mutter ist sie Führerin, Helferin und Retterin der Menschheit und des Einzelnen. „Maria, wir rufen zu Dir“, klang dann die von allen Gesungene Litanei durch den Raum und ins Blütenreich hinaus. Mit dem sakramentalen Segen und dem Liede „Meerstern ich dich grüße“ endete die Feier. Hernach mußten die Pilger einzeln nach Windberg zurückkehren, da sich die Prozession in Heilig Kreuz aufgelöst hatte, obwohl vielleicht die meisten lieber wieder betend nach Windberg ziehen würden. Zu wünschen wäre auch, wenn das Beten einheitlicher würde, so wurde bei den Frauen der sog. Fatimarosenkranz gebetet, während die Männer zu faul zum Vorbeten dies dem Priester überließen, so daß die Einheit bald abriß und das Gebet „O, mein Jesus, verzeihe uns unsere Sünden“ ganz wegließen. Der große Zustrom zeigte, daß sich der Windberger Fatimatag gut eingeführt hat und durchsetzen wird, wie auch zu hoffen ist, daß Windberg gelegentlich wieder Abtei wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.05.1962


Die Fremden erwarten das Waldlerhaus
Wesentliches Stilelement, des Waldlerhauses soll erhalten bleiben
Steinburg.
Vor kurzer Zeit hat die Gemeinde Steinburg bei Wegern durch das Entgegenkommen der Grundstücksbesitzer neues Bauland für die vielen Bauwilligen der Gemeinde zur Verfügung gestellt, Schon seit geraumer Zeit wachsen dort fast über Nacht neue Einfamilienhäuser aus dem Boden. Neben der

Das Bild zeigt ein 300jähriges Waldlerhaus mit dem typischen hölzernen Schrot

Grundstücksbeschaffung darf man der Gemeinde noch das Kompliment machen, daß sie damit auch eines der landschaftlich schönsten Gelände zur Verfügung gestellt hat Die Siedler nehmen ersichtlich mit Freude diesen Vorteil wahr und tun Ihrerseits alles, um dort einen freundlichen Ortsteil erstehen zu lassen.
Besonders auffällig aber an den neuen Häusern, die zum Teil fertig oder sich noch im Rohbau befinden, ist die Tatsache, daß an allen Häusern schmucke Holzbalkone angebracht sind, wie man sie in dieser Vielzahl und Vielfalt selten antrifft. Es zeugt von einem ausgeprägten Schmuckbedürfnis, von berechtigtem Stolz und vom geschmackvollem Empfinden seiner Bewohner, wenn sie .sich auf diese Weise Ihr Heim verschönern.
Über die Zweckmäßigkeit eines Balkons in der Stadt, wo Sitzplätze im Freien eine Rarität sind, braucht man nicht viel zu sagen. Wenn aber auf dem Land der Balkon so sehr. in das an sich teure Bauen einbezogen wird, spricht das für guten Geschmack, Sinn für Gemütlichkeit und Schönheitssinn seiner Bewohner. Darüber hinaus aber wird jeder Heimatfreund seine Freude daran haben, wie durch dieses Attribut der Schönheit und Zweckmäßigkeit auch ein wesentliches Stilelement des Waldlerhauses erhalten bleibt.
Das alte Waldlerhaus mit Flachdach und Schrot. wie wir es leider nur noch selten antreffen, ist eine aus Landschaft, Klima, Zweckmäßigkeit und dem Geschmack seiner Bewohner gewachsene Hausform, die zu erhalten zweifellos würdig ist. Es ist erfreulich, daß trotz der Einflüsse der modernen, sachlichen Bauweise, sich noch so viele an eine traditionellen und typischen Bauelemente der Heimat erinnern und ihre Anwendung erfreut immer wieder das Auge des Bewohners. wie auch der Fremden. Gerade letztere sind es auch, die eine herkömmliche und landschaftsgebundene Bauweise geradezu erwarten, wenn sie den Wald besuchen und sie sollten nicht durch eine einfallslose Konfektion enttäuscht werden.
Schließlich schickt sich auch der Vorwald an, immer mehr Gäste und Sommerfrischler aufzunehmen und was kann schon einladender wirken neben der reizvollen, ruhigen Landschaft, als schöne, gepflegte Orte. die mit sauberen und geschmackvollen Häusern zum Besuch einladen.
Fremdenverkehrs- und Heimatvereine werben mit Lichtbildervorträgen und Bildserien für die Erhaltung und Pflege heimatlicher Bauweise. Daß diese Bemühungen Früchte tragen und dem eigenen Geschmack der Bewohner entgegenkommen, bezeugen schließlich auch die schönen Holzbalkone mit ihren reich verzierten Balkonköpfen und Geländern, wie wir sie gerade hier antreffen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.05.1962 


Der Primiztag der Kleinen
Windberg.
Am Sonntag fand in der Pfarrkirche Windberg die Erstkommunionfeier statt. Nach dem feierlichen Einzug der Erstkommunikanten in die festlich geschmückte Kirche begann dort die Kommunionmesse mit Ansprache des Pfarrkuraten H. Pater Ephrem. Nachdem die Erstkommunikanten das Taufgelübde erneuert hatten, kam der von ihnen mit Sehnsucht erwartete Augenblick, zum ersten Mal in ihrem jungen Leben den Leib des Herrn zu empfangen. Der für die Kinder unvergeßliche Tag fand am Abend seinen würdigen Abschluß in einer erhebenden Abendandacht in der wiederum von Gläubigen vollen Kirche. Die Erstkommunikanten zogen in einer Prozession durch die Kirche zum Hochaltar, wo sie durch H. Pater Ephrem der Mutter Gottes in ergreifender Weise geweiht wurden.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.05.1962


Ludwig Glöckl beerdigt
Hunderdorf.
Am Montag fand die Beerdigung des Hilfsarbeiters Ludwig Glöckl von Eglsee statt. Eine große Zahl von Trauergästen bekundete den Hinterbliebenen ihre Anteilnahme. – Ein Schlaganfall hatte den erst 55jährigen Familienvater plötzlich hinweggerafft. H. Geistl. Rat Kiermeier hielt die Grabr4ede und erteilte dem Verblichenen die letzten kirchlichen Segnungen,
Quelle: Bogener Zeitung, 17.05.1962


Den Bund fürs Leben
Steinburg-Gaishausen.
Am Dienstag reichten sich in der Pfarrkirche zu Hunderdorf der Ziegeleiarbeiter Franz Adam und die Hilfsarbeiterin Maria Neuhierl, Stockwies-Gaishausen, die Hand zum Lebensbund. Die kirchliche Trauung nahm Geistl. Rat Kiermaier vor. Die weltliche Feier wurde in der Bahnhofsgaststätte Karl Solcher-Steinburg gehalten. Das neuvermählte Paar hat sich durch Anbau an das Haus der Brauteltern ein neues Heim geschaffen und wird später das Anwesen übernehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.05.1962


Musterung der Abc-Schützen
Steinburg.
Am Wochenende fand die Schuleinschreibung für die hiesige Volksschule statt. Schulpflichtig werden sechs Knaben und neun Mädchen. Für das Schuljahr 1963/64 werden über 20 Schulanfänger erwartet.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.05.1962


Wie wird die wirtschaftliche Vereinigung Europas aussehen?
Hunderdorf.
Über dieses aktuelle Thema (EWG) wird am Sonntag, den 20. 5. 6, 9 Uhr, in der Bahnhofsgaststätte in Steinburg Herr Dr. Berber von der Hochschule für politische Wissenschaften in München einen Vortrag halten.
Dieser Vortrag wird schon deswegen ganz interessant sein, da in unserem Raum noch ganz wenig über diese wichtigen Zukunftspläne gesprochen worden ist. Dr. Berber beschäftigt sich schließlich mit dem wirtschaftlichen Zusammenschluß Europas. Ob Landwirt, Arbeiter oder Handwerker, dieser Vortrag spricht jeden an.
Genau wie sich nämlich der Handwerker Gedanken macht, wie er seinen Betrieb gestalten muß, so hat der Landwirt seine Sorgen um die zukünftige Agrarpolitik im wirtschaftlich vereinten Europa und wird der Arbeiter seine Überlegungen anstellen müssen, wie sich die EWG auf die Masse der arbeitenden Menschen auswirken wird. Alle diese Punkte wird Dr. Berber klar und deutlich in seinem Vortrag herausstellen. Es bleibt nur zu hoffen, daß sich recht viele Bürger aus unserem Raum diesen Vortrag anhören.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.05.1962


Am 16. Mai 1962 starb in seinem Mutterkloster der Abtei Bernein den Niederlanden nach Empfang der heiligen Sterbesakramente im Alter von 81 Jahren
H. H. Pater
Lambert Johannes Winters
Ehrenbürger der Gemeinde Windberg
Er war der erste, der im Jahre 1923 von seinem Orden nach Windberg geschickt wurde zur Neugründung der dortigen Prämonstratenser-Abtei. Mit Eifer und Hingabe würdigte er sich dieser Aufgabe. Windberg wurde ihm zur zweiten Heimat. Im kurzen gewann er die Hochachtung und Liebe der ganzen Bevölkerung. In seelischer und körperlicher Not wandten sich die Menschen an Pater Lambert und Pater Lambert stand immer bereit mit Rat und Tat.
Als er Windberg verlassen mußte, um in seinem Mutterkloster seine letzten Lebenstage zu verbringen, war dies ein schweres Opfer für ihn. Er hatte Windberg in sein Herz geschlossen und konnte es nicht vergessen. Wir bitten um das Gedenken der Gläubigen für den lieben Verstorbenen, der alles für alle war.
Prämonstratenser-Abtei Windberg
Administrator und Konvent
Am Dienstag, 22. Mai, findet in Windberg um 8.15 Uhr ein Requiem-Amt statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.05.1962


Flächennutzungsplan für Steinburg
Richtungsweisende Entwicklung für die Zukunft beschlossen
Steinburg.
Am Wochenende trafen sich die Gemeinderäte Steinburgs im Gemeindesaal zu einer wichtigen Sitzung. Pünktlich konnte Bürgermeister AlfonS Berger die Sitzung eröffnen, er  begrüßte die vollzählig erschienenen Gemeindeväter.
Im ersten Punkt genehmigte man die eingereichten Baugesuche ohne Erinnerung und reichte sie an das Landratsamt Bogen weiter. Anschließend befaßte sich GR Müller mit den Angeboten, die die Erstellung eines ·Bebauungsplanes betraten. Um die Möglichkeit eines Vergleiches zu haben. wurden mehrere Architekten und Baumeister angeschrieben und um Angebot und Terminangabe ersucht. Diese lagen nun in der Sitzung vor und nach eingehender Aussprache einigte man sich, mit Architekt und Baumeister Friedrich Bier, Riedenburg, Haidhof, in nähere Verbindung zu treten und ihn nach Lagebesichtigung und grundlegender Absprache auch mit der Planausfertigung zu beauftragen.
Die Gemeindeverwaltung hofft, daß die Vorarbeiten rasch erledigt werden können, und und der Plan baldmöglichst benützt werden kann, denn es sind schon viele Bauwillige bei der Gemeinde vorstellig geworden.
Im gleichen Sinne verhielt man sich auch im folgenden Punkt, der den Grundstücksverkehr betraf. Hier will man die Begehung mit dem Architekten abwarten, damit sich später keine Umplanungen und weitere Vermessungen ergeben.
Schon vor einiger Zeit hat die Gemeinde die Ortsplanungsstelle der Regierung von Niederbayern in Landshut ersucht, einen Kostenvoranschlag für die Erstellung eines Flächennutzungsplanes auszuarbeiten. Bürgermeister Berger konnte diesen verlesen und es wurde einstimmig beschlossen, die Ortsplanungsstelle mit der Ausfertigung zu beauftragen. Alle Gemeinderäte erkannten den Wert dieses Planes und man hofft, daß die Arbeiten an ihm bald aufgenommen werden. Ist der Flächennutzungsplan fertig, so ist für die weite Zukunft die Entwicklung der Gemeinde Steinburg plan- und sinnvoll geregelt.
Im geschlossenen Tell der Sitzung wurden noch verwaltungsinterne Angelegenheiten bearbeitet und beraten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.05.1962 


Sprachheilkurs in Windberg
Windberg.
 Der Diözesancaritasverband Regensburg führt in der Zeit vom 9. Bis 19. Juni im Jugendheim des Klosters Windberg wieder einen Sprachheilkurs für männliche Jugendliche und Erwachsene durch. Es stehen noch einige Plätze zur Verfügung. Interessenten wollen sich umgehend melden beim Diözesan-Caritasverband 84, Regensburg, Postfach 146. Den Kurs wird wieder Prof. Fitz aus Wien leiten.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.05.1962


Hunderdorf. Die Deutsche Bundespost bringt heute in Hunderdorf und Windberg einige Werbefilme zur Vorführung. Neben einer aktuellen Wochenschau werden Filme gezeigt wie „Post und Technik“, „Kabel nach Amerika“ sowie eine Tonbildschau „Post – Mittlerin von Mensch zu Mensch“. Ort und Zeit der Vorführung werden noch durch Lautsprecher bekanntgegeben. Die Bevölkerung ist hierzu höflich eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.05.1962


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Theres Fischer, Steinburg, Neubau eines Schuppens … Xaver Bugl, Gottesberg, Gde. Windberg, Anbau einer Stallung – Paul Brenner, Windberg, Erneuerung der Grundstückseinfriedung … Josef Gütlhuber, Rammersberg, Gde. Gaishausen, Einbau von Fenstern und Einbau eines Kamins … Johann Schwarz, Hunderdorf, Um- und Erweiterungsbau des best. Gemischtwarenladens …
Quelle: Bogener Zeitung, 26.05.1962


Keine wilden Schuttabladeplätze
Neuer Schuttabladeplatz von der Gemeinde gemietet – Zentraluhr für Schulhaus – Fertigstellung des Tiefbrunnenvorschachtes
Hunderdorf.
Unter Vorsitz von Bürgermeister Reiner wurden in der Gemeinderatssitzung am Freitag eine Reihe wichtiger Fragen und Anträge behandelt und beschlossen. Als 1. Punkt stand die Anschaffung eines neuen Schuttabladeplatzes auf der Tagesordnung. Hierzu lag nur ein einziges Angebot vor. Der alte Schuttabladeplatz bei Blasini, der zugleich als Privatunternehmer die Müllabfuhr in Hunderdorf durchführt, ist in seiner Kapazität erschöpft und da sich an allen möglichen Plätzen wilde, d. h. unerlaubte Schuttabladeplätze bildeten, sah sich die Gemeinde gezwungen, möglichst bald Abhilfe zu schaffen. Ab sofort wird bei Sträußl in Apoig der neue Schuttabladeplatz von der Gemeinde gemietet und dem Besitzer dieses Geländes ein jährlicher Abfindungsbetrag von 50 DM zugestanden. Es ist zu hoffen, daß aber auch alle, die Schutz, Müll oder Abfälle wegschaffen wollen, diesen Platz benützen. Im Interesse einer sauberen Landschaft ist es angebracht, daß leeren Konservenbüchsen, Flaschen und ähnlicher Unrat künftig nicht mehr im Wald oder am Bach abgeladen werden. Zuwiderhandlungen wird die Gemeinde in Zukunft ahnden müssen. Die zur Zeit laufende Naturschutz-Aktion wird dieses Bemühen tatkräftig durch wirkungsvolle Plakate unterstützen.
Als nächster Punkt stand die Anstellung eines neue Hausmeisters für die Volksschule zur Entscheidung, da vom bisherigen Hausmeister, Schneider, die Kündigung eingereicht wurde. Aus mehreren eingegangenen Bewerbungen wurde das Angebot von Frl. Hedwig Weber angenommen. Die neue Hausmeisterin, die zu den gleichen Bedingungen eingestellt wird, soll ihren Dienst anfangs Juni aufnehmen. Der Beschluß wurde vom Gemeinderat einstimmig gefaßt.
Schulleiter Hösl unterbreitete sodann den Gemeinderäten einige Anträge; das Schulhaus und Schulgrundstück betreffend. Die bei der Fertigstellung des Schulhauses nicht mehr angebrachte Zentraluhr soll noch im Laufe des Jahres angeschafft werden. Es handelt sich hierbei um eine elektrisch betriebene Uhr mit einstellbarem Läutwerk. Ein Schmuckziffernblatt, das in der Halle angebracht ist, dürfte eine weitere Verschönerung bringen. Rektor Hösl wurde ermächtigt, mit den zuständigen Firmen Verhandlungen über den Ankauf und Einbau dieser Uhr zu führen.
Um das Eindringen von Wasser bei starken Regenfällen in den Kohlenkeller und Heizraum des Schulhauses zu vermeiden, soll möglichst noch in den kommenden Sommerferien die Außenwand abgedichtet und eine Drainage angebracht werden. Kostenvoranschläge werden dazu noch eingeholt. Ebenfalls drainiert soll die Südseite des Sportplatzes hinter dem Schulhaus werden. Hier tritt Grundwasser so stark aus, daß auf dieser Seite der Platz teilweise nicht benützt werden kann.
Um in Zukunft den illegalen „Durchgangsverkehr“ von der Hochfeld-Siedlung zur Genossenschafts-Siedlung zu unterbinden, wird die Gemeinde die Straße der Hochfeld-Siedlung auf der nördlichen Seite mit einem Zaun abschließen. Fußgänger, Rad- und sogar Mopedfahrer haben diesen Weg gerade in letzter Zeit über das Schulgrundstück und die dort liegenden Privatgrundstücke immer wieder benutzt, obwohl hier kein öffentlicher Weg vorgesehen ist.
Wohl den letzten Beschluß hatte dann der Gemeinderat in der Angelegenheit der Wasserversorgung zu fällen, bevor diese Aufgaben endgültig vom Zweckverband übernommen werden. Nachdem nämlich nun der Brunnenvorschacht, der Pumpanlage und Maschinenanlage aufnehmen wird, fertiggestellt wurde, muß das

Das Bild zeigt den ausgebauten Brunnenvorschachtvor seiner endgültigen Verkleidung mit einem Erdwall

etwa 500 qm große Grundstück eingezäunt werden. Die Gemeinde vergab den Auftrag an Schmiedmeister Beck in Hunderdorf. Die Umzäunung wird mit Betonsäulen und Maschendraht in Höhe von 1,50 m ausgeführt.
Da der 2. Bürgermeister und Vorsitzende des Wasserzweckverbandes Härtenberger wegen einer Besprechung bei Landrat Hafner nicht an der Sitzung teilnehmen konnte, wurde die Wahl von Mitgliedern für die Verbandsversammlung des Verbandes vorläufig zurückgestellt. Während die Gemeinde Haselbach bei 629 Wassereinheiten 2 Mitglieder die Gemeinde Mitterfels bei 2023 WE 5, wird Hunderdorf mit 1178 WE 3 Mitglieder in die Versammlung zu entsenden haben. Wegen der Dringlichkeit des Projektes wird man eine baldige Ernennung der Mitglieder vornehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.05.1962


Neuntes und zehntes Schuljahr ist Gebot der Stunde
Ortsgruppe Hunderdorf des Bundes der Kinderreichen hielt Jahresversammlung
Hunderdorf.
 Der Bund der Kinderreichen, Ortsgruppe Hunderdorf, lud seine Mitglieder zum Wochenende zu seiner ordentlichen Jahreshauptversammlung, zu der auch der 2. Kreisvorsitzende, Kreisrat Hans Hofmarksrichter aus Oberwinkling erschienen war. Bei der Wahl wurde der bisherige Vorsitzende Josef Procksch wiedergewählt. 2. Vorsitzender wurde Otto Schulmeister, Kassier und Schriftführer Frau Kath. Scheibenthaler. Beisitzer wurden Maria Meier und Eduard Laumer. Procksch dankte für das ihm übertragene Vertrauen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß noch mehrere kinderreiche Familien aus Hunderdorf dem Verbande beitreten mögen. Hofmarksrichter befaßte sich mit dem Stand der Kindergeldgesetzgebung und begrüßte es, daß Bestrebungen im Gange seien, das Kindergeld für das 2. Kind von 25 DM auf 30 DM zu erhöhen und für alle anderen Kinder von 40 DM auf 50 DM. Die Erhöhung der Einkommensgrenze von 600 DM auf 750 DM zum Bezug des Zweit-Kindergeldes stelle jedoch keine Befriedigung des BKD dar, da die Forderung des BKD nach wie vor die Zahlung des Kindergeldes für alle Zweit-Kinder sei. Die Erhöhung des Kindergeldes sei dringend erforderlich, da die Bundesrepublik immer noch weit hinter anderen europäischen Staaten rangiere. Hofmarksrichter berichtete weiter, daß im 53,5-Mrd.-Haushalt der Bundesrepublik eine erhebliche Erhöhung der Mittel des Grünen Plans stattfand, die Verteidigungsausgaben von 12 auf 16,5 Mrd. stiegen, die Mittel für Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Familienfragen von 70 000 DM jedoch auf 35 000 DM gekürzt wurden. Dabei wäre Aufklärung, wie eine Statistik beweist, dringend notwendig. Rund 21 000 Ehen werden heute bei uns pro Jahr von 18jährigen Buben und 16jährigen Mädchen geschlossen. Die Hälfte davon würden schon nach kurzer Zeit wieder geschieden. Einen traurigen Rekord gebe es jedoch bei uns: Nicht weniger als 12 000 Mädchen im Alter von 13 bis 15 Jahren erwarten jährlich ein Kind. Erschrocken und verwirrt würden diese Mädchen aus dem Kreis ihrer Spielgefährtinnen herausgerissen. „Haben unsere Kapitäne der Wirtschaft, die Führer der Politik, aber auch viele Eltern, die seelische Not der Jugend vergessen, angesichts des Strebens nach noch mehr Reichtum, Ansehen und Macht?!“ Die körperliche Entwicklung der Jugend eile der geistigen Entwicklung voraus. Aufklärung durch Eltern und vor allen Dingen durch Schulen sei notwendig. Die Einführung des 9. und 10. Schuljahres sei im Interesse unserer heranwachsenden Jugend ein Gebot der Stunde und alle fortschrittlichen Menschen sollten sich dieses Gebot zu eigen machen.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.05.1962


Mehr Buben, weniger Anfänger
Hunderdorf.
Die Schule verzeichnet für das kommende Schuljahr 36 Neuzugänge. 22 Knaben und 14 Mädchen werden erstmals im September den Ernst des Lebens kennenlernen. Auffallend ist, daß in diesem Jahr die Knaben wesentlich mehr sind als die Mädchen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist jedoch die Zahl der Schulanfänger wesentlich zurückgegangen.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.05.1962


Wer baut wo und was?
Aufstellung der eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Anna Niedermeier, Brandstatt, Gde. Steinburg, Neubau eines Kamins … Jakob Söldner, Sollach, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Garage …
Quelle: Bogener Zeitung, 29.05.1962


Lieder, Spiele und Volksmusik …
Sudetendeutsche feierten „Gemütliches Beisammensein“
Hunderdorf.
Mitglieder der Sudetendeutschen Landsmannschaft trafen sich mit Gästen am Sonntagnachmittag im großen Saal bei Sandbiller, um unter Mitwirkung der sudetendeutschen Jugendgruppe Bogen sowie drei musizierenden Landsleuten aus Hunderdorf (mit Klampfe und zwei Schifferklavieren) einen heimatfrohen Nachmittag zu feiern.
Der Obmann der Ortsgruppe Hunderdorf, Otto Schulmeister, begrüßte bei vollbesetztem Saal den 1. Vorsitzenden der SL, Willi Scheitler, die Vorstandsmitglieder Tenschert und Kordina aus Bogen, ferner zahlreich erschienene Landsleute aus Bogen, Mitterfels, sowie Straubinger Gäste.
Schulmeisters besonderer Gruß galt der Jugendgruppe und den drei frohen Musikanten, die in einem schönen abwechslungsreichen Programm mit vielen originellen Einfällen humorvolle, glossierende und satirische Kurzspiele aufführten, herrliche Lieder sangen und mit zwei Schifferklavieren und Klampfe Volkslieder froh und heiter spielten. Allen Heimatfreunden lachte das Herz, und sie dankten der Jugend mit stürmischem Beifall.
Jung und alt der Sudetendeutschen hatten wieder einmal gezeigt, was Kameradschaftsgeist, rührige Vorstandsmitglieder und Heimatliebe in der Pflege stammesmäßigen Heimatgutes zuwege bringen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.05.1962


15 Jahre Gipfelkreuz auf dem Schopf
Nach der Einweihung fiel der schwere Querbalken herab
Windberg.
Der wohl augenscheinlichste Beweis für die in den ersten Jahren nach dem Krieg auflebende Jugendbewegung in unserer Gegend war die Errichtung des mächtigen Gipfelkreuzes auf dem Schopf. Es wurde vor 15 Jahren, am Feste Christi Himmelfahrt 1947 auf diesem bis dahin kaum bekannten Berg bei Kostenz eingeweiht.
Unter der Führung ihres langjährigen Präses, Pater Siard Meier, der aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrt war, begann die Windberger Pfarrjugend für das Vorhaben zu sammeln und es vorzubereiten. Die beiden Besitzer des Berggipfels erklärten sich bereit, den völlig bewaldeten Gipfel abzuholzen und auch weiterhin freizuhalten. In mühsamer Arbeit mußte ferner der Berg, der noch übersät war mit gefährlicher Munition, gesäubert werden und die Wege von Kostenz herauf markiert werden. Schon hierfür Farbe zu bekommen, war damals nicht leicht. Zwei Windberger Bauernfamilien stifteten zwei mächtige Eichen für das Kreuz, ein Vermögen in der damaligen Zeit, wenn man bedenkt, daß der Längsbalken eine Höhe von 12 m hat. Es dauerte Tage, bis der schwere Baum zur Säge und dann auf den Berg gebracht war; mehrere Achsen zerbrachen unter seiner Last.
Infolge des ungeheuren Gewichtes der Eiche konnte das Kreuz nicht mit Querbalken aufgestellt werden. Noch am Tage der Einweihung stand nur der Längsbalken. Über drei Stunden stand Paul Plager auf seiner Spitze, ein ängstliches Raunen ging durch die wartende Menge, wenn der noch ungesicherte Stamm unter dem Gewicht des aufsteigenden Querbalkens zu schwanken begann. Doch kein Seilzug war geeignet, das Schwere Querholz auf seine richtige Höhe zu bringen. Nach über dreistündiger Verspätung wurde das Kreuz mit schwebendem Querbalken eingeweiht. Wie durch ein Wunder wurde niemand ernstlich verletzt, als kurz nach der Weihe ein Seil riß und der Balken herabstürzte.
Zum Jahrestag der Kreuzweihe traf sich dann Jahr für Jahr die Jugend zur Kreuzfeier auf dem Schopf. Auf dem Berggipfel oder in Kostenz feierten sie das hl. Meßopfer und versammelten sich zur Kreuzfeier, prominente Jugendführer sprachen bei Jugendtreffen in Rettenbach. Mit großer Wärme und Begeisterung erinnern sich die Teilnehmer noch heute dieser schönen Tage. Leider finden sie seit einigen Jahren infolge der zeitlichen Nähe zu anderen Jugendwallfahrten nicht mehr statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.05.1962


Öffentliche Versammlung
Hunderdorf.
Am Sonntag um 15.30 Uhr findet eine Versammlung über Gemeindeprobleme statt, in der auch MdL Rainer und Landrat Hafner sprechen werden. An alle Gemeindebürger ergeht hierzu freundliche Einladung.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.06.1962


Windberg. (Trachtenverein) Heute abend findet im Vereinslokal Wagner (Deschl) eine Mitgliederversammlung statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.06.1962


Nach Gottes hl. Willen verschied am Freitag, den 1. Juni 1962, meine liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin, Tante und Patin
Frau Ottilie Weinzierl
Austragslandwirtswitwe
im Alter von 82 Jahren selig im Herrn.
Hofdorf bei Hunderdorf, München, den 2. Juni 1962
In tiefer Traier:
Otto Weinzierl, Sohn, mit Familie
August Trißl, Bruder
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst am Dienstag, den 5. Juni 1962, um 10 Uhr in Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.06.1962


Erste Versammlung des Wasserzweckverbandes
Hunderdorf.
Am Mittwoch findet um 16 Uhr im Gasthaus Sandbiller in Hunderdorf die 1. Verbandsversammlung des Wasserzweckverbandes statt. Die Tagesordnung sieht folgende Punkte vor: Satzungsänderung des Paragraphen 2 Abs. 1 und Paragraph 12 Abs. III, Zustimmung zur Bohrung eines zweiten Tiefbrunnens, Beratung des Haushaltsplanes 1962, Aufnahme eunes Kassenkredits, Wassergebührenfestsetzung, Gebühren für Neuanschlüsse und Bauwasser, Entschädigung des Vorsitzenden, Besoldung des Schriftführers und Kassiers, Entlohnung der Wassergeldkassierer, Festsetzung eines Sitzungsgeldes für Vorstandsmitglieder, des Vorsitzenden, des Schriftführers und Kassiers und dessen Stellvertreters, Beitritt der Gemeinden Oberalteich und Gaishausen zum Zweckverband.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.06.1962


Motor brannte
Hunderdorf.
Glück im Unglück hatte am Sonntag der Besitzer eines Schnelltransporters, als im Heckmotor seines Wagens ein Brand ausbrach. Durch die schnelle Hilfe von Nachbarn konnte der Brand bald gelöscht werden. Obwohl zwei Zündkabeln durchgebrannt waren, konnte der Wagen mit eigener Kraft die nächste Werkstatt erreichen.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.06.1962


Obstbauverein mit erweitertem Programm
Frühlingsfahrt zum Botanischen Garten in München
Hunderdorf.
Nach längerer Pause trafen sich am Samstag die Mitglieder des Obstbauvereins Hunderdorf zu einer Vereinsversammlung im Gasthaus Sandbiller. In Anwesenheit von Vorstand Gütlhuber und Bürgermeister Reiner eröffnete Geschäftsführer Maier die Versammlung.
Man habe sich weitergebildet durch Obstbaumschneidekurse, welche von Kreisfachberater Kilger durchgeführt wurden. Die Beteiligung war außerordentlich gut und erfreulich war auch die Tatsache, daß vor allem die Jugend sich interessierte und zahlreich erschien. Bedauerlich ist dagegen, daß mehrere eingetragene Mitglieder nur selten Versammlungen besuchen und auch mit der Beitragszahlung erheblich im Rückstand sind. Es muß daher mit der Neuaufstellung einer Mitgliederliste begonnen werden, auf der nur zahlende Mitglieder eingetragen sind. Für die verstorbenen Mitglieder Xaver Fruhstrofer, Franz Fuchs, Alois Sieber, Josef Gütlhuber und Karl Hastreiter wurde eine Gedenkminute eingelegt. Einmütig wurde beschlossen, für die verstorbenen Mitglieder ein hl. Amt einschreiben zu lassen. Künftig will man bei Todesfällen von Mitgliedern einen Kranz niederlegen.
Besonders lebhaft wurde von den Mitgliedern eine stärkere Versammlungstätigkeit gewünscht. Mindestens vierteljährlich soll ein Vereinsabend stattfinden. Maier schlug dazu vor, daß an diesen Abenden auch die aktuellen und jahreszeitlich bedingten Fragen für die Obstbauern aufgeworfen und besprochen werden sollen. Daneben soll auch durch Hinweise auf Garten- und Blumenpflege vor allem auch für die Frauen manch gute Anregung gegeben werden. Mehr als bisher sollen vor allem die Frauen aktiv im Verein mitarbeiten und dadurch die gesellige Seite pflegen. (Um diesen erweiterten Aufgaben- und Tätigkeitskreis auch äußerlich zu kennzeichnen, wäre es gut, wenn der Verein als Obst- und Gartenbauverein in Erscheinung träte.)
Dem Vorschlag für eine Frühlingsfahrt wurde allseits zugestimmt. Am Pfingstmontag wird man mit einem Omnibus nach Weihenstephan fahren, um die dortige Pflanzenzuchtanstalt zu besichtigen. Anschließend ist der Besuch im Botanischen Garten in München vorgesehen. Die Führung wird dabei Kreisfachberater Kilger übernehmen. Für die Fahrt kann für Mitglieder ein Zuschuß gewährt werden. Anmeldungen müssen bis Donnerstag bei Maier abgegeben werden. Die Abfahrt erfolgt um 7 Uhr, die Rückkehr ist auf 20 Uhr festgelegt. Abschließend berichtete Herr Dietl noch über die Bekämpfung der Starenplage, die für manche Obstbauern gerade zu Beginn der Kirchenernte aktuell wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.06.1962


Ottilie Weinzierl beerdigt
Hunderdorf.
Die Austragswitwe Ottilie Weinzierl wurde im Alter von 62 Jahren am Dienstag beerdigt. Am Grab schilderte H. Dekan Kiermaier ihren Lebensweg. Schon bald nach ihrer Ehe riß ihr ein Unglücksfall den Mann von der Seite. Mit Fleiß und großem Eifer bewirtschaftete sie den Hof, bis ihn der Sohn übernehmen konnte. Von allen war sie wegen ihres Humors und ihrer Leutseligkeit beliebt. – Jetzt, da sie sich die wohlverdiente Ruhe hätte gönnen dürfen, riß sie am Wochenende eine schwere Krankheit von ihren Lieben. Mit einer großen Zahl von Kränzen nahmen ihre Hinterbliebenen Abschied von einer Mutter, die in ihrem Leben unermüdlich für sie wirkte.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.06.1962


Bund fürs Leben
Steinburg.
Am Dienstag feierten der Landwirt Josef Hacker – Schafberg und die Postbeamtenstochter Josefine Brem – Lohhof ihr Hochzeitsfest. Viele Gläubige und Gäste wohnten in der Pfarrkirche zu Hunderdorf der kirchlichen Trauung durch H. Geistl. Rat und Dekan Kiermaier bei. Nach dem Hochzeitamt begab man sich in das Gasthaus Max Wagner Au v. W. In schlichten , einfachen Rahmen wurde die weltliche Feier als ein Familienfest mit Verwandten und Bekannten begangen. Die Blaskapelle Bugl sorgte für Musik und spielte für die Jungen zum Tanz auf. Das junge Paar übernimmt das elterliche Anwesen des Bräutigams in Schafberg, wo es durch Anbau an das stattliche Elternhaus ein neues Heim geschaffen hat. Für das gemeinsame Leben viel Glück und Gottes Segen.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.06.1962


Frühlings-Musik-Abend der Liedertafel
Nachwuchssorgen auch in Hunderdorf – Es liegt vor allem am Publikum
Hunderdorf.
Sicher haben schon maßgebende Stellen darüber Untersuchungen angestellt – sicher auch die Gründe gefunden – warum sich gerade bei Gesangsvereinen und insbesondere bei ländlichen Liedertafeln sich die Sorgen um den geeigneten Nachwuchs immer mehr bemerkbar machen. In Hunderdorf haben die verantwortlichen Männer und Frauen des Gesangvereins den gleichen Kummer. Mit Recht dürfen aber diese Leute die Genugtuung für sich beanspruchen, daß es nicht an ihrem Ideenmangel, ihrem Eifer und ihrer unermüdlichen Werbung liegt. Gar manche unterhaltsame und frohe Stunden haben sie ihren Zuhörern mit ihren „Bunten Abenden“ geschenkt und mit den Konzerten den immer zahlreihen Besuchern große Freude bereitet. So hätte man dem jüngsten Kinde des Gesangvereins, dem Musikabend mit seinem abwechslungsreichen Programm mehr Besucher wünschen mögen.
Mit dem Concerto grosso in D-Moll von Antonio Vivaldi brachten H. Unkrodt (Klavier) und H. Watzl, sowie h. Kellner (Violine) den gelungenen Auftakt und den Zuhörern im kleinen Saal der Gastwirtschaft Sandbiller die Stimmung eines Hausmusikabends. Ihre ansprechende Leistung fand dankbare Anerkennung. Wechselten in der Folge auch die Darbietungen von Liedern des gemischten Chores, des Männerchores zu Solis und schließlich zum Duett, so war doch das musikalische Grundthema immer dem Frühlingslied gewidmet. Der gemischte Chor ließ trotz seiner zahlenmäßigen Dezimierung nichts von seiner gewohnten sauberen Darbietung vermissen und der Männerchor, zeitweise das Sorgenkind des Vereins, bot in einer straffen und stimmlich sehr ausgewogenen Form mit Schuberts „Die Nacht“ und nach dem Satz von R. Desch „An den reinsten Frühlingsmorgen“ einen wahren Ohrenschmaus. Liedermeister Hösl, zugleich der „Spiritus rector“ der Veranstaltung, brachte mit dem Klaviervortrag von Boccherinis „Menuett“ die heitere und liebenswürdige Atmosphäre der höfischen Musik. Einen recht innigen Vortrag bewies Frl. Worbs in dem Alt-Solo „Frühlingslied“ von F. Schubert und auch das Duett (Hormann-Worbs) „Das Veilchen“ konnte recht gut gefallen.
Wenn das Experiment – als solches war es gedacht – des Gesangsvereins im Hinblick auf Leistung und auf das Programm gelungen, der Erfolg hinsichtlich des Besuches nicht ganz zufriedenstellte, so darf man hoffen, daß bei der nächsten Veranstaltung auch die Skeptiker dem Verein ein Ohr und damit die Anerkennung und den nötigen Rückhalt für seine weitere kulturelle Tätigkeit leihen werden.
Anschließend wurde dem Senior des Veriens, Herrn Ritschel, die Urkunde für die anläßlich der Generalversammlung verliehene Ehrenmitgliedschaft durch Vorstand Lang ausgehändigt. Letzterer gab seine Freude über die lange und treue Mitgliedschaft von Herrn Ritschel Ausdruck und wünschte, daß es dem Gesangverein nie an ähnlichen Idealisten fehlen möge.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.06.1962


Finanzreform muß arme Landgemeinden berücksichtigen
Landrat Hafner forderte die Erhöhung der Steuerkraft durch Industrialisierung, um den wirtschaftlichen Gleichstand mit den gutsituierten Landkreisen zu erreichen – Landtagsabgeordneter Rainer erhob Anspruch auf großzügige Unterstützung der Landgemeinde durch die bevorstehende kommunale Finanzreform
Hunderdorf.
Die Versammlung, welche der CSU Ortsverband einberufen hatte, glich mehr einer Bürgerversammlung und der gute Besuch zeigte, daß mit der vorgesehenen Aussprache über Gemeindeprobleme ein langgehegter Wunsch der Hunderdorfer in Erfüllung ging.  CSU-Ortsvorstand Hans Hornberger konnte dazu auch Landrat Hafner sowie Landtagsabgeordneten Alois Rainer begrüßen.
Karl Härtenberger legte als 2. Bürgermeister der Versammlung zunächst dar, daß seine Partei schon bei den letzten Kommunalwahlen in örtlichen Versammlungen die Gemeindeprobleme dargelegt habe und sie also der oft gehörte Vorwurf einer „geheimen und verborgenen“ Arbeit des Gemeinderates nicht treffen könne. Obwohl von der Bevölkerung immer wieder der Ruf nach einer Bürgerversammlung laut wurde, ist jedoch bisher noch keine einberufen worden. Der CSU-Ortsverband wolle daher mit dieser Versammlung so gut als möglich diesem Verlangen nachkommen. Ausführlich berichtete er von der Aufbauarbeit der Gemeinde in den letzten Jahren. Ertsmals wurde der Öffentlichkeit dargelegt, daß für den Bau des Schulhauses insgesamt 539 583 DM aufgewendet wurden. An Zuschüssen wurden 181 088 DM aufgebracht, während die Restsumme durch Darlehen in Höhe von 280 000 DM und Eigenleistung in Höhe von 78 495 DM erreicht wurde. Auf die Inneneinrichtung entfielen 41 521 DM. Dieser Betrag ist, verglichen mit den heute notwendigen Mitteln für den Bau eines Schulhauses gleicher Größe, durchaus nicht zu hoch. Wie so oft, änderte sich auch die hier zunächst vorgetragene Kritik und der Widerstand mancher Kreise in eine gewisse Genugtuung über den vollendeten bau, zu dessen Fertigstellung vor allem OL Maier maßgebend beitrug. Auch im Hinblick auf den Wegebau, der durch die starke Strapazierung der Gemeindewege mit den modernen Verkehrsmitteln zu einem Hauptanliegen in der Gemeinde wurde, konnte Härtenberger mitteilen, daß in den letzten zehn Jahren die beachtliche Summe von 83 254 DM aufgewendet wurden, um wenigstens die größten Mißstände zu beseitigen. Man ist sich jedoch auch heute klar darüber, daß hier noch viel getan werden muß. Die Teerung der Ortsdurchfahrt war dazu ein Anfang. In den kommenden Jahren will man vom Ort aus Stück um Stück der Gemeindewege ausbauen. Die oft von den „Ausdörflern“ kritisierte Ortsteerung hatte aber seine Berechtigung, wenn man die dafür aufgebrachte Spende der Anlieger mit 12 640 DM in Betracht zieht. Die tatsächlichen Kosten beliefen sich auf 46 203 DM und wenn die Gemeinde noch ca. 3 000 DM übrig blieben, so kommt dieses Geld heuer der notwendigen Feinteerung zugute, die vor allem das Eindringen des Wassers verhindern soll.
Die an den Kreis abgetreten Straße nach Windberg soll bereits in den nächsten Tagen eine Teerdecke erhalten, da die starke Auswaschung dieser Straße und die schnelle Abnützung den Unterhalt sonst sehr verteuern.
Da es sich hier um eine Straße handelt, die das neue Siedlungsgebiet an der Windberger Straße berührt, wurde vom Landkreis das Ansuchen auf einen Zuschuß durch die Gemeindegestellt. Ein vordringliches Projekt ist der Wirtschaftswegebau nach Lintach. Da es sich bei diesem Gemeindeweg zur Zeit wohl um den schlechtesten in der Gemeinde handelt, darf diese Maßnahme nichtmehr länger auf die lange Bank geschoben werden. Seit Jahren gilt dieser Weg als vordringliche Aufgabe in der Gemeinde, stand schon vor Jahren auf der Dringlichkeitsliste mit an vorderster Stelle und ist aber unverständlicherweise bis heute noch nicht projektiert. Sicher geht hier auch einmal die Geduld der Lintacher zur Neige und sie werden sich mit Versprechungen allein nicht mehr befriedigen lassen. Neue Bebauungspläne und die Kanalisation haben ebenfalls eine Vorrangstellung bei den wichtigen Aufgaben und bilden weitere Voraussetzungen für die bauliche Entwicklung innerhalb des Ortes. Härtenberger rief alle einsichtigen Bürger auf, im Sinne dieser großen Aufgaben konstruktiv an der weiteren Entwicklung der Gemeinde mitzuarbeiten.
Landrat Hafner zeichnete kurz ein Bild von der schnellen, ja infolge der Industrialisierung überstürzten Aufbauarbeit in der Gemeinde. Wie überall im Bayerwald kommt leider noch der große Nachholbedarf auf allen Gebieten der Strom- und Wasserversorgung, des Straßenbaues und der sozialen Einrichtungen hinzu. Durch Zuschüsse allein kann dieser Aufbau nicht erreicht werden. Die Erhöhung der eigenen Steuerkraft durch fortschreitende Industrialisierung, den Ausbau des vorhandenen Gewerbes und der Landwirtschaft muß daher unsere Hauptaufgabe sein. Der Landkreis Bogen hat bereits in den vergangene Jahren Aufbaumaßnahmen mit 170 Millionen DM durchgeführt und benötigt zur Schaffung einer gleichen Ausgangsposition, wie sie etwa die gutsituierten Landkreise haben, noch weitere 250 Millionen DM. Darin eingeschlossen ist der Ausbau des Schulwesens, der Straßen, der Wasserversorgung und der Stromversorgung. Erschwerend kommt hinzu, daß der Landkreis mit seinen Streusiedlungen wesentlich schlechter erschlossen werden kann, als andere. Sorge bereitet noch immer die starke Abwanderung junger Arbeitskräfte, für die in der Zeit ihrer Schul- und Berufsausbildung viel Geld gesteckt werden muß, ohne daß es sich für die Heimatgemeinde verzinst durch eine später Tätigkeit im eigenen Kreis. Trotzdem ist der Fortschritt erkennbar, wenn man zum Vergleich die Einnahmen aus der Gewerbesteuer des Jahres 1950 in Höhe von 60 000 DM mit der heutigen, die etwa 750 000 DM im Landkreis beträgt, herbeizeiht. Rund 7 000 Menschen leben heute von der Industrie, die im Kreise angesiedelt wurde. So war es auch möglich, die Schlüsselzuweisungen für Hunderdorf auf das Zehnfache des Jahres 1950 zu steigern. Kurz ging Landrat Hafner auch auf die Gründung des Wasserzweckverbandes zwischen Hunderdorf, Mitterfels und Haselbach ein, der ein Gebot der Stunde ist. Nur durch die Koppelung der Grund- und Quellversorgung auf großen Räumen läßt sich heute noch Wasserbedarf sicherstellen. Der Staat selbst, der nicht unerhebliche Mittel dabei zuschießt, ist interessiert, daß dabei mehrere Gemeinden erfaßt werden, um so eine größtmögliche Rentabilität zu erreichen. Im Hinblick auf den Bau des Hauptwirtschaftsweges nach Lintach riet er zur sofortigen Durchführung der Vorarbeiten, wenn nötig durch eine Privatfirma, da das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf derzeit stark überlastet ist. Bei allen Aufgaben sagte er abschließend die größte Unterstützung durch die Landkreisverwaltung zu.
Anknüpfend an das Straßenbauprojekt nach Lintach berichtete Abg. Alois Rainer von der geplanten 100prozentgen Ausschüttung der Kraftfahrzeugsteuer für den Straßenbau. Allerdings werde s hier sehr schwierig sein, einen gerechten Verteilungsmodus zu finden. Der Bayerische Gemeindetag, dessen Vorsitzender Rainer ist, stehe auf dem Standpunkt, daß hier nicht allein nach den Anteilen der Kraftfahrzeuge verfahren werden kann, da diese eine Bevorzugung der Städte und eine starke Benachteiligung für die Gemeinden wäre. Man solle daher ein Drittel dieser Einnahmen nach dem Örtlichen Aufkommen, ein weiteres Drittel nach der Straßenlänge und das letzte Drittel für einen Finanzausgleichverwenden. Auch von der abgeführten Lohnsteuer sollten künftig 10 Prozent der Heimatgemeinden zugute kommen. Das wäre besonders dort von Bedeutung, wo viele Arbeiter, deren Familien auf dem Lande leben, den Arbeitsplatz in weiter entfernten Städten haben. Bei der zu erwartenden kommunalen Finanzreform wird man über diese Vorhaben zu entscheiden haben und ihre Auswirkung dürfte sich auch bei den finanzschwächeren Gemeinden und Kreisen bemerkbar machen. Auch Abg. Rainer sicherte der Gemeinde seine Hilfe zu, wenn sie sich in zuständigen Angelegenheiten an ihn wenden würde.
Bei der abschließenden Diskussion wurden vor allem die als Normbetrag erwähnten 300 DM für Altanschließer der Wasserleitung beim Ausbau der Wasserversorgung zum Angelpunkt scharfer Kontroversen. Diese Summe bedeutet für die unterschiedliche Finanzkraft der Altanschließer eine verschiedene Belastung. Mit Recht darf man daher annehmen, daß hier nach Möglichkeit ein Weg geschaffen wird, bei dem die Höhe der Gebühr nach Wirtschaftslage, sozialem Stand und nach Wasserverbrauch des Abnehmers variiert wird. Die Mitgliederversammlung des Zweckverbandes wird sich damit beschäftigen müssen. Härtenberger, der Vorsitzende des Zweckverbandes betonte, daß es sich hier nur um einen Normbetrag handelt, dessen Gültigkeit noch nicht feststeht. Andererseits wird vom Staat verlangt, daß auch als Eigenleitung eine gewisse Summe aufgebracht wird, die sich nur durch eine zusätzliche Gebühr bei den Altanschließern herbeiholen läßt.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.06.1962


Teerung der Straße Hunderdorf – Windberg
Teerung in der nächsten Woche beendet – Kostenaufwand rund 40 000 DM – Unterhalt der alten Straße war zu teuer
Hunderdorf.
Mit der Übernahme der Gemeindestraße Hunderdorf – Windberg durch den Kreis hat der Kreistag zugleich den beiden Gemeinden eine schwere Bürde von den Schultern genommen. Trotz wiederholter Ausbesserungen in kurzer Zeit war diese Straße wegen ihrer Steigung und die dadurch bedingte große Abnützung immer schlecht und somit der berechtigten Kritik der Anwohner und der Verkehrsteilnehmer ausgesetzt. Der Kreis hatte ursprünglich nicht mit der sofortigen Staubfreimachung dieser übernommenen Straße gerechnet und ebenfalls versucht, durch dauernde Instandsetzungsarbeiten die Straße befahrbar zu halten. Bald jedoch wurde klar, daß diese Arbeiten sehr teuer und fast nutzlos waren; denn nach jedem starken Regen traten die Schlaglöcher erneut zum Vorschein. Die beiden Gemeinden aber waren nicht wenig erfreut, als man sie vom Entschluß des Kreises unterrichtete, die Straße nun durch eine Teerung staubfrei zu machen. Seit Montag ist nun die Firma Straßen- und Teerbau Regensburg mit dem Ausbau beschäftigt. Zunächst wurde planiert und der Straße ein geneigtes Profil gegeben, damit das Wasserablaufen kann. Darauf wird nun eine Lage Schotter und dann das Teermischgut aufgetragen. Für das ca. 1440 Meter lange Straßenstück wurde dazu eine Arbeitszeit von rund 10 Tagen abgesetzt und schon zu den Pfingstfeiertagen wird man streckenweise ohne die herkömmliche Staubfahne Windberg erreichen können. Darüber freuen sich nicht nur die Angrenzer, sondern auch die vielen Ausflügler, die in den Sommermonaten die herrliche Landschaft um Windberg und Hl. Kreuz besuchen. Zugleich wird diese Straße die bereits geteerte Verbindung von Windberg nach Perasdorf ergänzen und so wieder ein Stück der Landkreisstraßen staubfrei sein.
Landrat Hafner, der den anderweitig schwer beschäftigten Kreisbautrupp hier nicht einsetzen konnte, verpflichtete hie reine Privatfirma, um dieses Vorhaben so schnell als möglich durchzuführen. Im Zuge dieser Arbeiten werden auch in Hunderdorf noch kleine Anschlußstücke geteert und nach der in Hunderdorf bereits erprobten Art haben auch hier die Angrenzer wieder freiwillige Spenden geleistet. Der Kostenvoranschlag für den Ausbau beläuft sich auf nahezu 40 000 DM; neben den Leistungen des Kreises erwartet man auch noch einen Zuschuß der beiden Gemeinden Hunderdorf und Windberg. Da diese Straße eine ziemliche Steigung aufweist, muß sie mit einer Rauhteerung versehen werden, die auch im Winter ein sicheres Befahren ermöglicht. Und auch die jetzige Breite nur 4 Meter, so soll später bei genügender Finanzkraft des Kreises die Straße verbreitert werden. Augenblicklich jedoch ist man dafür dankbar, daß durch die Teerdecke die Qualen für die Staubschlickenden Anlieger und die Strapazen für die Benützung dieser Straßen ein Ende haben.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.06.1962


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt wurden nachstehende Baugesuche eingereicht: … Fritz Salzberger, Straubing, Innere Frühlingstraße 226, Erstellung einer Grundstückseinfriedung in Reid, Gde. Windberg … Karl Amann, Windberg, Erneuerung des Gartenzauns … Elisabeth Meyer, Nürnberg, Wielandstraße 9, Erneuerung des Dachstuhles im Anwesen Nr. 5 in Windberg; Anton Schindlmeier, Steinburg, Neubau eines Kamins …
Quelle: Bogener Zeitung, 14.06.1962


Kinder waren kritischer als Polizisten
Verkehrssicherheitsprüfung in der Schule – Im Interesse der eigenen Sicherheit
Hunderdorf.
Freiwillig unterzogen sich viele Schulkinder aus allen Klassen mit ihren Fahrrädern einer Verkehrssicherheitsprüfung. Groß und klein mußte dabei den Drahtesel einer kritischen Kontrolle durch Schüler der Oberklassen übergeben und mit Argusaugen überprüften diese die wichtigsten Bestandteile des Fahrrades. Selbst die Verkehrspolizei hatte wahrscheinlich keinen strengeren Maßstab anlegen können. Allerdings gab es auch welche, die es in weiser Erwartung dieser strengen Prüfung vorgezogen hatten, ihren Renner an diesem Tage einmal zu Hause zu lassen. Rund 75 Prozent aller geprüften Räder befanden sich in einwandfreiem Zustand und bei den Beanstandungen handelte es sich meistens um ein fehlendes Schlußlicht oder eine nicht funktionierende Vorderradbremse. Wer sein Rad „im Schuß“ hatte, erhielt von Oberlehrer Maier, der die Prüfung überwachte, einen Ausweis, mit dem er sich an dem ausgeschriebenen Wettbewerb der Verkehrswacht beteiligen kann und hat die Chance hier ein Moped – mit dem er allerdings noch nicht fahren dürfte – oder weitere schöne Preise zu gewinnen. Der Hauptzweck dieser freiwilligen Selbstkontrolle lag natürlich darin, daß die Kinder künftig selber die Vollständigkeit und Funktionssicherheit ihrer Räder überprüfen können und dies auch im Hinblick auf ihre eigene Sicherheit möglichst oft tun.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.06.1962


3000 Schulkinder schicken Freundschaftsgrüße
Hunderdorf.
Seit wenigen Tagen steigen von verschiedenen Orten des Landkreises fast täglich Hunderte von bunten Luftballons in die Luft und bringen Grüße des Deutschen Jugendrotkreuzes in viele Länder. Mehr als 3000 Kinder haben sich zu dieser Aktion gemeldet und dürfen mit einem gasgefüllten Ballon, an dem eine Grußkarte des JRK hängt, ihren Wunsch nach gegenseitiger Verständigung im Sinne von Henri Dunants auf die Reise schicken. Unter dem Wallfahrtskirchlein Hl. Kreuz hatten sich die Schulen Hunderdorf, Windberg, Neukirchen und Perasdorf in einer Sternwanderung getroffen und Kreisgeschäftsführer Novak hatte mit seinen beiden Helferinnen alle Hände voll zu tun, um die 500 Ballons zu füllen und für ihre Luftfahrt herzurichten. Mit vielen guten Wünschen begleiteten die Kinder den Start ihrer Ballons und bei einem frischen Wind aus Norden trieben die Ballongrüße schnell in südlicher Richtung davon. Jedes Kind, das am Ballonwettfliegen teilnimmt, hat zugleich die Chance, bei dem damit verbundenen Wettbewerb für die weitesten Flüge einen schönen Preis zu erhalten.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.06.1962


Selbstverantwortung und Staatsbewußtsein
Vorstandschaft der Jungen Union legte Arbeitsprogramm für die nächsten Monate fest
Steinburg.
Der 1. Kreisvorsitzende im Landkreis Bogen, Lehrer Walter Ritschel, konnte am Samstag im Gasthaus Berger die Mitglieder der erweiterten Kreisvorstandschaft willkommen heißen.
Die nächste größere Veranstaltung der Jungen Union findet am Fronleichnamstag in Konzell statt. Der Ortsvorsitzende der CSU, Hans Hofmann, der der Jungen Union auch als Delegierter der Bezirksvorstandschaft angehört, wird die Voraussetzungen für ein großes Sonnwendfeuer schaffen. Dr. Aubele hat sich bereit erklärt, ein geeignetes Grundstück hierfür zur Verfügung zu stellen. Der Bezirksvorsitzende der Jungen Union in Niederbayern, Landtagskandidat Alfred Dick, Straubing, wird anschlie0end in der Brauerei Baumgartner in Haid zu den Versammelten sprechen.
Mitte Juli findet in Niederwinkling eine Kreisversammlung statt. MdL Rainer hat sich bereit erklärt, einen politischen Lagebericht zu geben und in einer Diskussion verschiedene aktuelle Fragen zu beantworten. Im Frühherbst steht der Besuch der Bundeswehrkaserne auf dem Arbeitsprogramm. Neben der Besichtigung verschiedener Einrichtungen der Bundeswehr, wird eine Aussprache mit Offizieren der Brigade und des Bataillons stattfinden. Kreisvorsitzender Ritschl bat die Vorstandsmitglieder, noch mehr junge Leute anzusprechen und sie in die Versammlungen der Jungen Union mitzubringen. Jeder aufgeschlossene junge Mensch (auch weiblichen Geschlechts) könne in der Jungen Union seine politische Heimat finden. Leider aber hätten die schlechten Erfahrungen, die das deutsche Volk in den verflossenen Jahren gerade auf politischem Gebiet gemacht habe, dazu beigetragen, daß das Interesse an der Politik in der Bundesrepublik recht gering sei. „Wir müssen aber über den Schatten der Vergangenheit springen“, meinte der Kreisvorsitzende. Der Wiederaufbau des staatlichen und wirtschaftlichen Lebens sei schwer gewesen, man dürfe aber deshalb nicht heute im familiären und beruflichen Bereich hängenbleiben und jedes Interesse für die Politik vermissen lassen. Erfreulicherweise sei es bei der Jugend leichter, Interesse an der Politik zu wecken. Daß die CDU/CSU, die in dem Bemühen, die Jugend für die Mitarbeit in der Politik zu gewinnen, unter allen Parteien der Bundesrepublik mit Abstand an der Spitze liege, damit den richtigen Weg eingeschlagen habe, beweise die Tatsache, daß allein in Bayern 15 000 junge Menschen der Jungen Union angehören.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.06.1962


Zweiter Tiefbrunnen wird geschlagen
Erste Versammlung des Wasserzweckverbandes der Bogenbachtalgruppe
Bestätigung der Vorstandsmitglieder und des Schriftführers
Hunderdorf. Neuland betraten die Mitglieder des erstmals zu einer Verbandsversammlung zusammengetretenen Wasserzweckverbandes als sie große Reihe der Punkte auf der Tagesordnung in Angriff nahmen.
Eigene Erfahrung konnte nicht vorhanden sein und so mußte man sich nach bestem Vermögen und mit der Assistenz: von Landrat Hafner, ORR Dr. Osterhelder und Oberinsp. Sigl über die ersten Runden helfen. Zunächst ging es um die Wahl, bzw. um die Bestätigung des Vorstandes, der Vorstandsmitglieder und des Kassiers und des Schriftführers. Als 1. Vorstand wurde Karl Härtenberger – Hunderdorf, als sein Stellvertreter Bürrgermeister Josef Hafner – Mitterfels gewählt. Dem Vorstand gehören weiter die Gemeinderäte Edbauer – Hunderdorf und Stahl – Mitterfels und Bürgermeister Mandl – Haselbach an. Abschließend galt es, die Entschädigung des Vorsitzenden, die Besoldung des Schriftführers und Kassiers (beide Aemter werden durch Frau Lang wahrgenommen), die Entlohnung der Wassergeldkassiere in Hunderdorf, Mitterfels und Haselbach, sowie die Sitzungsgelder für die Vorstandsmitglieder festzusetzen. Durchwegs wurden diese Beschlüsse einstimmig gefaßt und dabei die Ausschußvorschläge angenommen.
Die Satzung wurde in Par. 2 Abs. 1 abgeändert, so daß vom Zweckverband nicht nur der Schuldendienst, sondern auch die Schulden der im Verband eingeschlossenen bisherigen Wasserverbänden übernommen werden. Bei Par. 13 Absatz 3 wurde anstelle von bisher 500 Wasseranteilen, die für die Entsendung eines stimmberechtigten Verbandsmitgliedes aus den Gemeinden maßgebend war, die Zahl der Wasseranteile auf 400 festgesetzt. Damit wurde die Versammlung nun unwesentlich erweitert.
Wie sehr die Zukunft des Projekts noch von den weiteren Vorarbeiten abhängt, zeigte die Behandlung des nächsten Punktes. Um eine dauerhafte Versorgung des Zweckverbandes zu sichern, muß neben dem bestehenden Tiefbrunnen ein weiterer gebohrt werden. Es kommt auf die Findigkeit dieser Bohrstelle an, ob das Projekt in der augenblicklich geplanten Form verwirklicht werden kann. Sollte die neue Bohrung in der Nähe des ersten Brunnens negativ verlaufen, so müßte einmal an einen Anschluß an die Wasserversorgungsanlage in Bogen gedacht werden. Jedoch sind die Aussichten für einen weiteren Tiefbrunnen günstig. Die Zustimmung zur Erbohrung des zweiten Brunnens wurde daher als Voraussetzung für die weitere Arbeit angesehen und erfolgte ohne Einwände. Es ist dabei mit einem Kostenaufwand von 60 000 DM zu rechnen.
Im weiteren sah es der Zweckverband als vordringlich an, daß baldmöglichst eine Hauptleitung nach Mitterfels erstellt wird. Es wurde bereits ein Ingenieurbüro beauftragt, die notwendigen Vermessungen und Berechnungen anzustellen. Mit den Arbeiten wurde schon begonnen.
Auch bei der Erstellung des Haushaltsplans konnte man nur die Personalkosten und verschiedene andere faste Einnahmen und Ausgaben genau fixieren. Bei vielen Punkten jedoch konnte man nur eine Schätzung vornehmen oder ähnlich gelagerte Fälle aus dem Verwaltungsbereich als Vergleich heranziehen. Trotzdem versuchte man, den Haushalt so auszugleichen, daß eine angemessene Rücklage als Reserve für unvorhergesehene Fälle vorhanden ist.
Im o. a. Haushalt konnte ebenfalls nur eine vorläufige Summe eingesetzt werden, da man noch nicht weiß welche Beträge für den Bau in diesem Jahr benötigt werden.
Bei der Festsetzung der Wassergebühren wurden starke Bedenken angemeldet, da bei landwirtschaftlichen Betrieben bei unvollständiger Abnahme der berechneten Wassereinheiten eine Verteuerung des Preises für den cbm Wasser zustandekommt. Bekanntlich sind für eine Person, ein Stück Großvieh und fünf Stück Kleinvieh eine Wassereinheit von 1,5 cbm pro Monat vorgesehen. Für dieses Wasser muß die Gebühr von allen Anschließern bezahlt werden, ob das Wasserabgenommen wird oder nicht; dieser Verbrauch entspricht einem Durchschnittswert und wird meistens erreicht. Jedoch dort, wo der Landwirt weniger Wasserabnimmt, kann es dazu kommen, daß der tatsächliche Verbrauch im Mittel höher ist als die festgelegten 55 Pfg. pro cbm. Um hier Härten zu vermeiden, soll eine Anfrage des Verbandes an die zuständigen Stellen gerichtet werden, ob eine Aenderung möglich ist. Im Fall eines negativen Entscheides besteht für den Verband evtl. später die Möglichkeit eines Ausgleiches. Die Anschlußbeiträge für künftige Neuanschließer wurden auf 1100 DM festgelegt. Auch hier handelt es sich um einen vorgeschlagenen Erfahrungssatz. Diese Summe ist jedoch nur gültig für eine Entfernung bis 25 M von der bestehenden Leitung. Bei größeren Entfernungen wird pro Meter ein Betrag von 20 Mark verlangt.
Die Gebühr für das Bauwasser errechnet sich aus der Größe des umbauten Raumes. Pro cbm ist der Betrag von 5 Pfg vorgesehen; als Mindestsumme wurde ein Betrag von 20 DM genannt. Da es sich bei der Erstellung des Wasserversorgung um eine Maßnahme handelt, die zur Aufrechterhaltung des Wasserbedarfs und der ausreichenden Versorgung weiterer Anschließer unbedingt notwendig ist, wird auch die Altanschließer eine Beteiligung an diesem Ausbau treffen. Wenn dazu bisher eine Gebühr von 300 DM pro Altanschließer genannt wurde, handelt es sich hier nur um eine wiederum für solche Maßnahme empfohlene Durchschnittsnorm. Der Vorstand wurde beauftragt, bis zur nächsten Sitzung einen Modus auszuarbeiten, nach dem diese Gebühr in gerechter Weise der wirtschaftlichen Lage der Altanschließer abgestuft werden soll.
Der Beitritt der Gemeinde Gaishausen mit der Ortschaft Rammersberg, sowie der Gemeinde Oberalteich mit den Ortschaften Vorder-, Mitter- und Hinterschieda, Groß- und Kleinlintach, Häuslberg und Hintermenach wurde angenommen. Die dortigen Brunnenuntersuchungen durch das Gesundheitsamt sind negativ ausgefallen, da es sich größtenteils nur um Oberflächenwasser handelt und im größeren Maße die Gefahr einer radioaktiven Verseuchung gegeben ist. Auch besteht fast nirgends ein ausreichender Löschwasserschutz, allein aus diesem Grund will das Landesamt vor allem diese Ortschaften mit einbezogen haben. Schnellstens soll auch für Haselbach das Ortsnetz projektiert werden, damit die auf den Anschluß wartenden Bauherrn keine langen Verzögerungen zu erleiden haben.
Wenn man das Fazit aus dieser ersten Verbandsversammlung zieht, so darf man sagen, daß viel, sehr viel Arbeit notwendig sein wird, bis die Anlage steht.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.06.1962 


Hochzeitsfest
Steinburg.
Am Dienstag vermählten sich der Landwirt Josef Retzer, Au vorm Wald, und die Landwirtstochter Juliane Kronfeldner, Unterwachsenberg. Die Trauung fand in der Pfarrkirche zu Hunderdorf statt und wurde vom Onkel des Bräutigams, H. Pfarrer Retzer (Arnschwang), vollzogen. Das junge Paar übernimmt das landw. Anwesen des Großvaters, der eine neue Scheune erbauen ließ und das Wohnhaus gründlich renovierte, um seinen Nachkommen einen guten Anfang zu bereiten.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.06.1962


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Xaver Anleitner, Hofdorf, Gde. Hunderdorf, Umbau des Wohnhauses …  Josef Schuhbauer, Rammersberg, Gde. Gaishausen, Umbau eines Backofens für eine Garage … Johann Petzendorfer, Wegern, Gde. Steinburg, Wiederaufbau eines Kamins und Neubau einer Doppelgarage …
Quelle: Bogener Zeitung, 16.06.1962


VdK-Ausflug nach Salzburg
Hunderdorf.
Der Ausflug des VdK Hunderdorf nach Salzburg findet morgen Sonntag statt. Abfahrt 3.30 Uhr bei Omnibus-Berger in Steinburg. Zusteigemöglichkeit beim Gasthaus Bayer, beim Kaufhaus Schwarz und bei der Siedlungsauffahrt. Abfahrt vom Bahnhof Hunderdorf um 3.45 Uhr. In Altötting ist Gelegenheit zum Gottesdienstbesuch. Gültige Kennkarte oder Reisepaß nicht vergessen.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.06.1962


Fatimafeier in Heilig Kreuz
Windberg.
Der Fatimatag im Monat Juni sah in Heilig Kreuz schon in den frühen Morgenstunden Pilger, die aus der Umgebung und von weiter Ferne gekommen waren. Da sich ein zweiter Geistlicher einfand, waren zwei Gottesdienste am Morgen. Am Nachmittag bewegte sich wieder ein großer Zug von Wallfahrern aus der Pfarrei und auch aus Straubing vom Kloster zur Wallfahrtskirche. H. Pater Administrator sprach über das Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche, durch alle Jahrhunderte, im Leben des einzelnen Christen und vor allem im Leben der Gottesmutter. Eine schöne Marienfeier bildete den Abschluß. Am nächsten Sonntag ist in Heilig Kreuz vormittags 8 Uhr ein Gottesdienst.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.06.1962


Straße Hunderdorf-Windberg geteert
Vielbefahrene Straße endlich staubfrei – Das schwarze Netz des Landkreises wird immer größer
Hunderdorf.
Nach nahezu dreiwöchiger Arbeit, stehen die Teerungsarbeiten zwischen Hunderdorf und Windberg nun unmittelbar vor dem Abschluß. Man darf den Männern der Firma Straßen- und Teerbau Regensburg bescheinigen, daß sie ein flottes Tempo bei dieser Arbeit anschlugen und nur der Abruf der Teermaschine, die in München dringend gebraucht wird, verzögerte die Arbeiten etwas., Rund 1500 Meter von einer schlechten und holprigen Straße wurden in weniger als 14 Tagen in eine glatte Asphaltdecke verwandelt, die alle Benützer freudigst begrüßen. Nebenbei wurden in Windberg und Hunderdorf noch Zufahrten geteert und damit bewiesen die Angrenzer, daß sie auch auf eigene Kosten gern von Staub und Schmutz befreit sein wollen. Die angebrachte Rauhteerung wird auch in der schlechteren Jahreszeit den Fahrern größtmögliche Sicherheit bieten auf dieser Strecke, die von einer starken Steigung gekennzeichnet ist. Dem Kreistag und Herrn Landrat Hafner darf man für diese schnelle Entscheidung dankbar sein; denn noch zu Beginn dieses Jahres hatte niemand geglaubt, daß diese Straße heuer noch staubfrei sein wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.06.1962


„Euch schneide ich allen noch die Köpfe ab“
Windberg.
Angetrunken kam ein Mann in die Gastwirtschaft und bedrohte die Gäste mit den Worten: „Euch schneide ich allen noch die Köpfe ab!“ Die Bedrohng stieß er vermutlich aus, weil ihm der Wirt kein Bier mehr verkaufte. Die herbeigerufene Polizei brachte den drohenden Mann in die Arrestzelle nach Bogen zum Ausnüchtern.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.06.1962


Stotterer ein Anklage gegen die Umwelt
Erfolgreicher Abschluß des 4. Sprechheilkurses, der vom 9. Bis 19. Juni unter Leitung von Prof. Oskar Fitz in Windberg stattfand

Immer zu Witzen aufgelegt: Prof. Fitz

Windberg. (Eig. Bericht) Ein „Hoch“ der Caritasdirektion Regensburg, die es unter Leitung ihres Direktors Msgr. Prem vor ein paar Jahren wagte, einen Sprachheilkurs ins Leben zu rufen. Man hielt es für völlig unmöglich, Sprechheilkurse, noch dazu in Gruppen, erfolgreich zu beenden und die Zweifler schlackern heute mit den Ohren, obwohl bereits der vierte Kurs in Windberg und Kurse in anderen Orten die überzeigende Lehrmethode des in ganz Europa bekannten Wiener Professors Oskar Fitz bestätigen. Stottern ist keine Krankheit, sondern ein falsches Zusammenspiel organischer Funktionen. Sprechbehinderte und zum größten Teil hochintelligente Menschen, die durch dauernde Fehlschläge in größte seelische Bedrängnis gerieten, hervorgerufen durch falsche Körperhaltung (Hohlkreuz), falsche Luft beim Sprechen durch Pressen und Drücken, anstatt den Mund zu öffnen. So ist die Methode von Prof. Fitz darauf abgestellt, die völlig aus dem Gleichgewicht geratene Koordination von Haltung und Atmung wieder in Einklang zu bringen und ein flüssiges Sprechen der Behinderten zu ermöglichen.
So standen sich also am Samstag vor Pfingsten ca. 30 Sprechbehinderte zwischen 8 und 40 Jahren vor dem Jugendheim in Windberg, das vom Kloster Windberg betreut wurde, gegen

Frl. Bausch und Prof. Fitz inmitten ihrer Schützlinge

über. – Scheu und verstört und man konnte auf ihren Gesichtern die Demütigung, die sie in ihren bisherigen Leben ertragen mußten, lesen und es war schwer, an einen Erfolg des Kurses überhaupt zu glauben.
Nehmen wir einmal den Fall des Bauernbugen „Franz“. Er ist kaum fähig, nur ein Wort zu sprechen; man nahm ihn aus der Schule, so daß er kaum lesen und schreiben kann und man suggerierte ihm ein, wie er selbst zugab, er sei „nicht ganz normal“, und so führte er ein menschenunwürdiges Dasein.

Von rechts: Musiklehrer Zeller, Hubner, Professor Fitz und Fräulein Bausch

Tragisch! Und dabei ist Franz ein aufgeschlossener Junge und er freute sich über jede Zuneigung, die man ihm entgegenbrachte. Prof. Fitz nahm sich auch deshalb dieses Falles besonders an und er lernte ihm wieder das Lachen, wohl zum erstenmal wieder seit vielen Jahren und aus diesem Lachen spürte man die ganze Tragik eines Lebens und bitter erhebt sich die Anklage gegen seine Umwelt, die so beschämend versagte. Der „Fall Franz“ ist nur einer von vielen und es gibt ihrer Hunderte.
Wie macht das nun dieser Prof. Fitz, oder wer ist dieser Prof. Fitz, dessen Stern so hell am Himmel leuchtet, daß man ihn einfach nicht mehr übersehen kann? Eigentlich müßte er ja Prof. „Witz“ heißen, denn seine Augen sprühen vor Humor und sein Gesicht trägt die Züge eines Weisen und eines wissenden Mannes, eines Menschen, der im Krieg beide Beine verlor und sich trotzdem noch so viel Frohsinn bewahrte, daß er ihn unerschöpflich weitergeben kann.
Das ist also die Methode: die Kursteilnehmer müssen zuerst wieder lachen lernen, lachen aus frohem Herzen und sie lachten nach kaum einer Stunde Beisammensein. Sprechübungen bei federnder Bewegung, die Wiederherstellung der inneren Spannkraft, richtiges Atmen und richtige Körperhaltung, das waren die Unterrichtsfächer, die sich täglich wiederholten. Besonderer Wert wurde auf Gymnastik und Singen gelegt und so standen auf dem Stundenplan jeden Tag zwei Stunden. Mit Routine verstand es Oberlehrerin Fräulein Bausch aus Fahrnau-Wiesental, die gymnastischen Uebungen so zu gestalten, daß es ein Freude war, mitzumachen und für ihren Charme wurde der letzte Scheißtropfen geopfert. Es wurde größter Wert bei den Uebungen darauf gelegt, daß sämtliche Bewegungen aus der Hüfte kamen, also aus der „Mitte“. Alle Uebungen waren darauf abgezielt, die Sprungmuskulatur wieder richtig funktionsfähig zu machen und durch lautes Rufen die innere Spannkraft wieder herzustellen.
Karl Zeller von der Städt. Singschule Augsburg leitete die Singstunden, die wesentlich zu einem besseren Sprechen beitragen. Es war erstaunlich, welch herrliche Stimmen unter den Kursteilnehmern zu finden waren und Karl Zeller verstand es, diese Stimmen, die bisher im Verborgenen schlummerten, zum Klingen zubringen und ein dreistimmiger Kanon, gesungen von den Teilnehmern, am letzten Sonntag in der Kirche in Windberg, bestätigte das. Auch das Wandern in Gottes freier Natur wurde gepflegt und so war es nicht verwunderlich, daß auch den einstmals scheuen Stotterern eine Gemeinschaft erwuchs,

Gymnastik als Hauptübung

lebenbejahend und froh im Herzen, aber auch dankbar ihrem Schöpfer gegenüber, der ihnen gesunde Sprechwerkzeuge gab, die sie aber nur nicht richtig zu gebrauchen verstanden. Daß alle Teilnehmer schon am ersten Tag frei sprechen konnten, bestätigte die Methode von Prof. Fitz. Sie wissen aber auch, daß ihnen Prof. Fitz nur den Weg aufzeigen konnte – gehen muß ihn ein jeder selbst. In diesem Glauben und in diesem Wissen erwuchs eine Gemeinschaft, froh und heiter und in diesem Glauben ging diese Gemeinschaft wieder auseinander, gestärkt mit Mut und Selbstvertrauen und mit Dankbarkeit ihren Lehrern gegenüber.   J. B.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.06.1962


Wallfahrer aus Spiegelau in Heilig Kreuz
Windberg.
Am Sonntag kamen zwei Omnibusse aus Spiegelau mit Wallfahrern nach Heiligkreuz. Die Busse fuhren bis Windberg. Der Stadtpfarrer von Spiegelau begleitete die Pilger mit H. Pater Rhaban aus dem Kloster Metten. In Heilig Kreuz erfolgte ein Gemeinschaftsgottesdienst, den der Stadtpfarrer zelebrierte. Die Wallfahrer waren alle sehr beglückt von der schönen Wallfahrt Heilig Kreuz, auch der Stadtpfarrer sagte, er werde bestimmt wiederkommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.06.1962


Wasser ist knapp
Hunderdorf.
Wegen des herrschenden Wassermangels bittet die Vorstandschaft des Zweckverbandes um Nachsicht, wenn für die kommenden Sommermonate Wasserabsperrungen vorgenommen werden müssen. Ab sofort ist nurmehr ab 5 Uhr früh bis 15 Uhr nachmittags Wasser zu haben, da in der übrigen die Wasserreserve aufgefüllt werden muß. Gleichzeitig gibt die Vorstandschaft bekannt, daß zur Aufrechterhaltung der Wasserversorgung das Wagenwaschen und das sprengen der Gärten und Rasenflächen nicht erlaubt ist. Es ist anzunehmen, daß diese Maßnahme zum letzten Mal getroffen werden muß und im nächsten Jahr nach dem Ausbau der Wasserversorgung genügend Wasser für jeden Zweck zur Verfügung steht. Diese Notlage kam nur dadurch zustande, da die Obag derzeit nicht in der Lage ist, den Stromanschluß zum Tiefbrunnen zu legen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.06.1962


Neun kleine Kinder verloren ihr Elternhaus
Wohnhaus und Scheune in Lintach. eingeäschert – Wassermangel erschwerte die Löscharbeiten
Famllie Heigl nur Pächter auf dem Anwesen
Hunderdorf. Am Samstag gegen 16.45 Uhr brach auf dem Sagstetter-Anwesen in Lintach ein Brand aus, dem das Wohnhaus, der Stall und die Scheune zum. Opfer fielen. Das Feuer war in der Schupfe, die sich in der Scheune befindet, entstanden und wurde von Herrn Alois Heigl, der das Anwesen seit 2 ½ Jahren gepachtet hat, entdeckt, als er Stroh zum Füttern holen wollte. Er versuchte das Feuer noch einzudämmen. Es gelang ihm. jedoch nicht. Scheuen, Stall und auch der· Dachstuhl des Wohnhauses – die Gebäude waren alle unter einem Dach – brannten bald lichterloh, zumal Hitze und Wind das fressende Element begünstigten. Am Anwesen selbst ist nur ein Brunnen vorhanden.
Die Hunderdorfer Wehr, die als erste zur Stelle wa, versuchte mit zwei Rohren den Brand einzudämmen. Es gelang jedoch erst beim Eintreffen weiterer Wehren, aus einem entfernt liegenden Weiher Wasser heranzuführen. Das Feuer hatte schon so gewütet, daß man fast von einem Totalschaden sprechen muß. Lediglich zwei Räume im Erdgeschoß des Wohnhauses blieben vom Feuer direkt verschont, nicht aber vom Wasser. Vor allem schirmten die Wehren unter der Leitung von Kreisbrandinspektor Baier das gefährdete Nachbaranwesen ab. Am kommenden Donnerstag bekommt :die Feuerwehr Hunderdorf ein Tanklöschfahrzeug, so daß sie schneller einsatzbereit ist.
Neben dem Besitzer des Anwesens, dem Bundesbahnbediensteten Heinrich Sagstetter, wohnhaft in Hunderdorf, trifft das Unglück den kinderreichen Kleinpächter Alois Heigl, sind doch neun Kinder obdachlos. Dazu kommt noch, daß vor allem Betten und Kleidungsstücke ein Raub der Flammen wurden. Es war ein. erschütterndes Bild, die kleinen Kinder schreckensbleich abseits von der Brandstelle auf den geretteten Habseligkeiten sitzen und in das brennende starren zu sehen. Sie konnten das Ausmaß dieses Unglücks noch nicht ermessen.
Die Kriminalaußenstelle Straubing nahm sofort zusammen mit der Bogener Landpolizei die Ermittlungen auf. Das erschütternde an dem Ergebnis der Brandfahndung ist, daß auch hier wieder Kinder zündelten. Der Schaden wird auf 40 000 bis 50 000 DM geschätzt. Dies ist die vierte Kinderbrandstiftung seit einem Monat in den Landkreisen Straubing und Bogen. Am 23. Mai war der Brand in Kapitelholz, am 28. Mai in Münster, am 17. Juni in Rain und am 23. Juni nun in Lintach.
Die Eltern werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Zündhölzer so verwahrt werden müssen, daß sie Kindern nicht zugänglich sind, da sie sich sonst wegen Uebertretung der Verordnung über die Verhütung von Bränden und fahrlässiger Brandstiftung zu verantworten haben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.06.1962


Rüstiger Achtzigjähriger
Oberalteich.
Am Montag vollendet der Austragslandwirt Xaver Hofmeister in Großlintach sein 80. Lebensjahr. Noch gesund und rüstig darf der Jubilar im Kreise seiner Angehörigen diesen Ehrentag begehen. Seine Geburtsstätte war im nahen Hohenried bei Schwarzach. Bei seiner Verehelichung folgte er seiner Gattin nach Großlintach. Treu und fleißig bewirtschafteten beide ihr damals erworbenes Anwesen. Der erste Weltkrieg hinterließ bei ihm schwere Spuren. Aber tapfer arbeitete er nach seiner Rückkehr trotz Verwundung bis zum heutigen Tage weiter. Ein schwerer Schicksalsschlag war für ihn das Ableben seiner Gattin. Ein zweites mal trat er an den Traualtar, um für seine verwaisten Kinder die Mutterhände zu ersetzen. Für acht Kinder war zu sorgen, und dies war auf diesem kleinen Anwesen nicht leicht. Seine größte Freude mochte es wohl gewesen sein, als die Tochter Karolina als Schwester Armela im Krankenhaus Azlburg in Straubing aufgenommen wurde. Ein Sohn fiel im zweiten Weltkrieg. Noch zwei seiner Kinder mußte Xaver Hofmeister ins Grab sehen. Allen guten Wünschen zum hohen Wiegenfeste schließen auch wir uns an.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.06.1962


Gott, der Herr über Leben und Tod, holte am 23. 6. 1962
Herrn Ludwig Lipp
Kaufmann
im Alter von 75 Jahren heim in ein besseres Jenseits.
Steinburg, den 23. 6. 192
In tiefer Trauer:
Familie Michl
Rosina Bachmeier,
Schwägerin mit Gatten
Trauergottesdienst am Dienstag, den 26. 6. 62, um 9 Uhr mit anschließender Beerdigung in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.06.1962


Warum zündeln Kinder so gerne?
Der Brand in Lintach und seine Lehren – Kein Wasser – Schlechte Straßen
Hunderdorf.
Bei dem Brand in Lintach im Sagstetter-Anwesen, bei dem ein Brandschaden von 40-50 000 Mark entstand, zeigte es sich ebenso wie bei dem Brand bei Siedersbeck in Großlintach, wie sehr hier in Lintach, Großlintach und Rammersberg das Löschwasser fehlt. Die beste Wehr ist machtlos, wenn kein Wasser vorhanden ist. So ging es auch der Hunderdorfer Wehr am Samstag. Es besteht kein Zweifel, daß ein Großteil des Hauses zu retten gewesen wäre, hätte die Hunderdorfer Wehr bereits ihr Löschfahrzeug gehabt, das in diesen Tagen eintrifft. Nicht umsonst drängt daher auch das Landesamt für Wasserversorgung beuim Ausbau der Hunderdorfer Wasseranlage auf den Anschluß dieser Gebiete. Dabei war für die Nachbarn noch günstig, daß kein Wind die Flammen weiter trieb und nur Bäume versengt wurden. Ein Südwind hätte vermutlich auch das Nachbarhaus, das nur wenige Meter abseits steht, in Brand gesetzt.
Im weiteren wurde man sich bewußt, wie schwer der schnelle Einsatz der Wehren aus Hunderdorf, Windberg, Bogen, Gaishausen und Mitterfels durch die überaus schlechte Straße nach Lintach erschwert wurde. So wurden infolge des schlechten Weges der Anhänger mit der Motorspritze der Bogener Wehr vom Feuerwehrauto abgerissen und dadurch konnte die nicht mehr zum Einsatz gebracht werden.
Wie bereits berichtet, ist das Erschütternde an dem Brand bei dem Pächter Heigl, daß es wieder Kinder waren, die zündelten. Das Spiel mit dem Feuer hat auch seine seelischen Hintergründe. Es wäre gut, wenn einmal ein hervorragender Psychologe sich mit diesem Drang der Kinder beschäftigen würde; denn allem Anschein nach haben es wir mit einem komplexen psychologischen Phänomen zu tun. Leid tun einem die armen Kinder, die als Brandstifter von ihren Eltern oft maßlos geprügelt werden, wie Beobachtungen bei den meisten Kinderbränden zeigen. Wenn das Kind in den Brunnen gestürzt ist, ist es zu spät, den Brunnen abzudecken und wenn es begrannt hat, dann ist es zu spät, das Kind zu verprügeln. Es ist ein natürlicher, gesunder Drang in dem Kinde, wenn es mit allen Möglichen, mit Wasser und Wasserrädern, aber auch mit Feuer spielen will. Man sehe sich nur einmal die Pfadis und selbst die Väter an, wenn sie „abkochen“. Es ist typisch, daß sich kein Mensch um die kindliche Seele und ihren Drang kümmert. Wissen wir, welche seelische Belastung ein Kind mit sich herumträgt, unverstanden, unbesprochen, das einmal zu unrechter Zeit mit dem Feuer gespielt hat? Sind wir nicht selber schuld, die wir keine Zeit für die Kinder haben?
Quelle: Bogener Zeitung, 26.06.1962


Kontrolle der elektrischen Einrichtungen
Hunderdorf.
Im Gemeindebereich beginnt die Überprüfung der elektrischen Anlagen auf Unfall- und Feuersicherheit. Die Prüfungs- und Instandsetzungspflicht ist eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung. Wer die Prüfung verweigert oder die rechtzeitige Instandsetzung unterläßt, hat Zwangsverfolgung und Strafmaßnahmen zu gewärtigen. Alle bei der Prüfung festgestellten Mängel sind schnellstens durch einen Elektrofachmann zu beseitigen. Wer bereist für die Erfüllung seiner Prüfungspflicht sorgte, hat dies vor Beginn der Prüfung der Gemeindeverwaltung mitzuteilen. Sachverständigen ist der Zugang zu allen Teilen der Energieanlagen und Verbrauchsgeräten zu verschaffen. Die Prüfung ist gebührenpflichtig. Die Prüfungskosten werden bei Ausgabe der Befundscheine durch die Gemeinde erhoben.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.06.1962


Rosina Müller beerdigt
Hunderdorf.
Mitten in der Heuernte fiel das Leichenbegräbnis der Austragslandwirtswitwe Rosina Müller. Ihre Wiege stand in Riedelswald. Erst einige Jahre nach ihrer Verheiratung konnte sie isch mit ihrem Gatten ein kleines Anwesen in Hunderdorf erwerben. Fünf Kindern schenkte sie das Leben, doch nur drei davon konnten der Mutter das letzte Geleitgeben, die anderen waren ihr schon in die Ewigkeit vorausgegangen. 1937 verscheid ihr Mann und seit dieser Zeit lebte sie im Haushalt ihrer Tochter. Bis ins hohe Alter, sie stand im 83. Lebensjahr, machte sich nützlich und half mit, wo sie konnte. H. Geistlicher Rat Kiermaier würdigte ihre christliche Einstellung und hob hervor, daß sie eine eifrige Kirchgängerin war und oft am Tische des Herrn sich einfand. Nur kurz dauerte die schwere Krankheit, die sie heimsuchte und gut vorbereitet trat sie ihren letzten Weg an. Die große Zahl der Trauergäste, die sich zu ihrem Begräbnis einfand, zeugte davon, wie sehr sie bei allen beliebt und anerkannt war.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.06.1962


Weitere Ortsstraßen werden geteert
Gemeinderat beschloß weiteren Ausbau von 3 Ortstraßen – Gemeindehaus erhält Außenverputz
Hunderdorf. Auf Jahre hinaus wird sich der Gemeinderat Hunderdorf noch mit dem Ausbau der Ortsstraßen und Gemeindewege zu beschäftigen haben. Neben dem dringenden Ausbau der schlechten Gemeindewege kommen nun fast jährlich neue Straßenzüge hinzu, die zu weiteren Bebauungsgebieten gelegt werden müssen. Nicht immer aber sind die Umstände zur Verwirklichung weiterer Projekte dieser Art so günstig, wie sie auf der letzten Gemeinderatssitzung sich anboten. Eine unerwartete Gewerbesteuernachzahlung machte es nämlich diesmal möglich, drei weitere Projekte zu verwirklichen.
Schon vergangenen Montag begannen die Arbeiten zum Auftrag einer Asphaltbetondecke auf die im Vorjahr geteerte Ortsstraße. Diese Maßnahme ist unvermeidlich, wenn nicht die Straße größeren Schaden erleiden und in späterer Zeit Mehrausgaben verursachen soll. Um aber auch noch andere Straßenaushauten zu ermöglichen, will man heuer nur die am stärksten frequentierte Ortsringstraße von der Messerschmiede Steckler bis zum Bahnübergang bei der Genossenschaftssiedlung mit einer solchen Asphaltdecke versehen. Die Straße vom Pfarrhof zum Ortsausgang nach Sollach und zum Friedhof will man erst im kommenden Jahr mit einer Oberflächenbehandlung versehen. Unmittelbar im Anschluß daran wird vom Gasthaus Baier aus die Straße in Richtung Hoch und Thannager bis zur Abzweigung bei Schlosserei Klein mit einer Rohteerung versehen und damit wieder ein weiteres Straßenstück staubfrei gemacht. Die Straße zur Hochfeldsiedlung wird kanalisiert und mit Einfallschächten versehen. Zugleich wird. diese Straße aufgeschottert und somit in einen besseren Zustand versetzt. Im kommenden Jahr dürfte die Teerung von der Firma Straßen- und Teerbau Regensburg durchgeführt werden, da dieses Unternehmen gerade die Arbeiten an der Straße nach Windberg abgeschlossen und Ihre Maschinen noch in Hunderdorf hat. Rund 15000 Mark müssen dafür aufgewendet werden.
Die Aufstellung der Geschworenen ergab im wesentlichen die bisherige Benennung: Xaver Neumaier, Landwirt, Hofdorf; Otto Edbauer, Gastwirt, Hunderdorf; Josef Steckler, Messerschmied, Hunderdorf; Xaver Fuchs, Landwirt, Lintach; Karl Härtenberger, Schreinermeister, Hunderdorf; Ludwig Häusler, Lehrer, Hunderdorf; Max Wittmann, Landwirt, Lindfeld; Franz Eichinger, Zimmermann, Bauernholz; Otto Unger, Angestellter, Hunderdorf.
Für die Kriegsgräberfürsorge wurde einstimmig vom Gemeinderat beschlossen, einen Bettrag von 30 DM zu überweisen.
Bürgermeister Reiner gab sodann bekannt, daß für den geplanten Außenverputz am Gemeindehaus in Eglsee und die Abdichtung der Kellerwand am neuen Schulhaus Kostenvoranschläge eingeholt wurden. Diese Arbeiten werden ca. 5 000 DM kosten. Von den Gemeinderäten wurde angefragt, warum man für die Schäden am Kellergeschoß des Schulhauses nicht schon früher die verantwortlichen Bauleute haftbar gemacht habe. Die Wassereinbrüche an der Westseite des Schulhauses traten schon bald nach Beendigung des Baues auf und sind vermutlich Folgen eines Erdrutsches während des Baues, bei dem die Kellerwand Risse bekommen hat. Es ist unverständlich, warum man hier nicht früher für diese Schäden die Verantwortlichen haftbar gemacht hat und auf ihre Kosten beseitigen ließ.
Die letzte Anfrage der Sitzung betraf den neu errichteten Schuttabladeplatz in Apoig. Die Anlieger hatten sich beschwert, daß auch der Abfall aus Schlachtungen aufgeschüttet werde, wodurch viele Fliegen und Ratten angezogen wurden und die Luft verpestet werde. Der Gemeinderat wies darauf hin, daß der Abfall von Metzgereien nicht auf den Schuttabladeplatz gehöre, sondern in wasserdichten Behältern verschlossen und zur Abholung durch die Verwertungsanstalt aufgehoben werden muß. Die Gemeinde hat in dieser Angelegenheit bereits Schritte unternommen, um solche Vorkommen in Zukunft zu vermeiden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.06.1962 


Helft Wasser sparen
Hunderdorf.
Mit einem dringenden Appell, Wasser zu sparen, wendet sich der Vorstand des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Bogenbachtalpruppe Hunderdorf an die Bevölkerung der Gemeinde Hunderdorf, Mitterfels und Haselbach. In dem Aufruf heißt es: „Die schon tagelang anhaltende enorme Hitze hat durch den großen Wasserverbrauch unsere Wasserversorgung in einem Zeitraum von nur zwei Tagen auf den Nullpunkt gebracht. Wenn am Samstag am Hochbehälter Buchberg noch ein Ueberlauf festzustellen war, so mußte bereits am Montag beid er Nachschau ein Absingen des Wasserspiegels um 60 cm festgestellt werden. – Die letzte Überprüfung ergab ein erschreckendes Bild, denn es mußte festgestellt werden, daß in einem Zeitraum von nur 24 Stunden ein weiteres Absinken des Wasserspiegels um rund 2 m zu verzeichnen war, so daß sich nur mehr ein Wasserstand von 40 cm im Hochbehälter befindet. UM eine Auffüllung des nahezu leerstehenden Hochbehälters zu gewährleisten, sieht sich der Zweckverband zur Wasserversorgung veranlaßt, ab sofort täglich ab 13 Uhr eine vollkommene Sperre der Wasserleitung anzuordnen. Ferner ist jegliche Benützung von Gartenschläuchen, sowie das Waschen von Autos untersagt (große Wäsche unterlassen!). Weiterhin ist die Verwendung von Bauwasser aus der Wasserversorgungsanlage so lange untersagt, bis wieder Regenfälle eintreten. – Nur wenn die Vernunft zur Geltung kommt und die Anordnungen des Zweckverbandes befolgt werden, kann ein vollkommener Zusammenbruch der Wasserversorgung vermeiden werden.“
Quelle: Bogener Zeitung, 28.06.1962 


Erster Spatenstich für weiteren Industriebetrieb

Bekleidungsindustrie Walker baut eigene Fabrik
Betrieb arbeitet schon seit 1959 in Steinburg – Endstand: 150 Arbeiter
Steinburg
. Eine neue große Baustelle ist wiederum am Ortseingang von Steinburg zu sehen – der Neubau der Bekleidungsindustrie R. G. Walker in‘ Straubing.
Von der Ansiedelung bis zur Seßhaftmachung des Betriebes war ein weiter Weg. Die gemeindlichen Baumaßnahmen spannten die

Die neue Fabrik wird dem Schulhaus gleichen. Unser Bild zeigt die Ostansicht des Gebäudes

Finanzkraft der Gemeinde stark an und so war die Gemeindeverwaltung mit Unterstützung des Landratsamtes bemüht, einen weiteren Industriebetrieb hier anzusiedeln, um die Finanzkraft der Gemeinde zu stärken. Lange Verhandlungen waren notwendig, bis endlich im Herbst 1959 die Walker-Bekleidungsindustrie im gemieteten Saal der Brauerei Berger ihre Produktion aufnahm. Ueber hundert Beschäftigte wurden eingestellt und viele Bürger der Gemeinde und auch der umliegenden Gemeinden fanden eine günstige Arbeitsstelle und guten Verdienst.
In verhältnismäßig kurzer Zeit, was auf die Tüchtigkeit der ausbildenden Meister und Meisterinnen zurückzuführen ist, arbeitete der Betrieb normal und seitdem verlassen jeden Tag mehr als hundert Bekleidungsstücke das Werk Steinburg.
Die Geschäftstüchtigkeit des Firmenchefs ließ die Seßhaftmachung in Steinburg immer mehr Tatsache werden. Die Gemeindeverwaltung konnte durch das Entgegenkommen des Bürgermeisters ein schönes Baugrundstück anbieten und bald wurde mit der Planung begonnen.
Nun bekommt das moderne und schöne Schulhaus einen modernen und auch schönen Nachbarn. Architekt Wolfgang Wohlgemuth von der Val. Mehler AG Fulda hat die Außenfassade des Fabrikgebäudes ähnlich geplant wie es das Schulhaus ist, was in Fachkreisen große Anerkennung fand und bei den Steinburgern Freude hervorrief. Auch in den Oberlichtfenstern wird das neue Gebäude dem Schulhaus gleichen.

„Spatenstich“ mit der Planierraupe

Die Gesamtlänge wird ca. 50 m und die Gesamtbreite ca. 25 m betragen. Die räumliche Aufteilung ist zweckmäßig und modern. Die Hauptfläche nimmt der große Nähsaal ein. An ihn schließt sich eine sehr geräumige Garderobe an, Auch die sanitären Anlagen sind großzügig geplant. Weiterhin finden wir auf dem Plan einen Verkaufsraum, Büros und Lagerräume.
Zur Zeit ist die Baumfirma Miedaner-Rattenberg dabei, das Grundfest für die Betonarbeiten auszuheben und bald wird der Bau aus der Erde wachsen und bis zum Herbst fertig sein.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.06.1962


Feier des kostbaren Blutes in Heilig Kreuz
Windberg.
Am ersten Samstag im Juli wird alljährlich in Heilig Kreuz das Fest des kostbaren Blutes gefeiert; vormittags ab 8 Uhr Beichtgelegenheit, um 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt von einem H. H. Pater aus dem Kloster Windberg. Nachmittags um 2 Uhr Kreuzfeier und Andacht. Alle Freunde von Heilig Kreuz und Verehrer des heiligen Kreuzes sowie der Muttergottes von Fatima sind höflich eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.06.1962


Ehrung von 102 landwirtschaftlichen Arbeitsjubilaren
Rosa Unger hat 60jähriges Arbeitsjubiläum. – Treu landw. Arbeiter werden beim Bogener Volksfestgeehrt
Bogen.
102 landwirtschaftliche Altersjubilare werden morgen Samstag bei Bogener Volksfest geehrt. Ungekrönte Königin dieser Ehrung ist Rosa Unger, die als einzige für 60jährige Dienstzeit bei Maria Heimerl-Ried geehrt wird. Erst wenn man bedenkt, daß 60 Jahre mehr als ein Menschenalter sind, kann man die Bedeutung dieser Ehrung ermessen. Außer ihr werden acht Personen für 40 Dienstjahre, elf für 30, 32 für 20 und 50 für zehn Dienstjahre geehrt. (Die Zahl der Dienstjahre steht hinter dem Namen in Klammern.)
1. … 4. Ther. Schröttinger (40) bei Xaver Förg, Ried, Gde. Windberg … 33. Johann Zitzelsberger (20) bei der Klosterabtei Windberg … 69. Otto Obermeier (10) bei Georg Obermeier, Kreuzberg, Gde. Windberg …
Quelle: Bogener Zeitung, 30.06.1962

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