1969# 03-04

Auf diesem Wege möchten wir uns für alle Glück-wünsche, Blumengrüße und Geschenke, die uns anläßlich unserer Goldenen Hochzeit übersandt wurden, sehr herzlich bedanken. Ein besonderer Dank gilt Herrn Landrat Hafner und der Sudetendeutschen Landsmannschaft.
Johann u. Aurelia Schellmann
HUNDERDORF

Quelle: Bogener Zeitung, 01.03.1969


Keine Chance für Bankräuber
Kreissparkasse Hunderdorf nun „schußfest“
Hunderdorf. Die Einbrüche und Raubüberfälle auf Geldinstitute haben in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Neben dem Schaden, der durch den Diebstahl entstand, waren vor allem immer wieder Verletzte oder Tote unter den Bankangestellten zu beklagen. Gerade diese aber benötigen den bestmöglichen Schutz vor Schaden an Leib und Leben, sind doch sie die unglücklichen Opfer von skrupellosen Verbrechern geworden. Im

Das angeschnittene Bild zeigt, wie die beiden Bilder nebenan, die neue Schalteranlage in Hunderdorf

Zuge der allgemeinen Absicherung der Sparkassen vor Überfällen, wurde in den letzten Monaten auch die Sparkassenzweigstelle Hunderdorf ausgebaut. Es entstand ein ebenso schöner wie zweckmäßiger Schalter, dessen Aufbau mit Panzerglas abgesichert wurde. Auch die Theke wurde mit Stahlplatten schußsicher gemacht. Trotzdem ist die Sprechverbindung zwischen der Schalterbeamten und dem Kunden nicht beeinträchtigt. Auch die Überreichung von Schecks, Auszügen usw. ist nicht behindert. Durch ein besonders konstruiertes Fach können Sparkassen und größere Gegenstände in Schalterraum gebracht werden. Als weitere Sicherung wurde auch noch eine Alarmsirene gebracht, die bei Betätigung besonders lautstark auf eine Unstimmigkeit in der Sparkasse aufmerksam machen würde. Gelegenheitsräuber und Profis dürften angesichts solcher Maßnahmen wohl ernstlich daran denken, sich um einen ehrlichen Job umzusehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.03.1969


Kassenlage der Gemeinde 1969 noch günstig
Neuer Entwurf für Gemeindewappen – Neugliederung der Volksschule
Hunderdorf.
Vollzählig waren die Mitglieder des Gemeinderates zur Sitzung erschienen, auf der Gemeindeangestellter Pollmann die Rechnungslegung für das Jahr 1969 vortrug. Der ordentliche Haushalt hat nun bereits die Grenze der halben Million weit überschritten und zusammen mit dem außerordentlichen Haushalt bewegten sich die Gemeindefinanzen nahe an der Millionengrenze. Eine kräftige Steuerspritze war die Nachzahlung der Gewerbesteuer durch die Möbelfirma Nolte und so konnte auch für dieses Jahr, das voraussichtlich den Beginn des Schulhauserweiterungsbaues bringen wird, eine Baurücklage geschaffen werden.
Bürgermeister Härtenberger stellte ein abgeändertes Gemeindewappen vor. Nachdem der erste Entwurf beim zuständigen Landesamt keine Gnade gefunden hatte, wurde ein Heraldiker beauftragt, nach den gegebenen historischen Unterlagen ein neues Wappen zu gestalten. Es enthält im oberen Teil einen Pfeil, erinnernd an die Hofmark Au vorm Wald. In der Mitte ist ein stilisierter Hund eingebracht, der an das Geschlecht der Freiherrn von Hundt erinnert und schließlich ist unten der Bogenbach zu sehen, der für das Tal von Bedeutung ist. Das Wappen soll nun in dieser Version wieder zur Begutachtung gehen.
Einstimmig lehnten die Gemeinderäte einen Zuschuß für die öffentlichen Verkehrslinien mit der Begründung ab, daß keine Hunderdorfer Schulkinder oder Mittelschüler dieses Verkehrs-mittel benützen.
Der Antrag der Gemeinde um einen Zuschuß zum Straßenbau nach Hoch wurde vom Landratsamt mit der Begründung abgelehnt, daß man bereits in den beiden vergangenen Jahren eine Reihe von Straßenbauprojekten in der Gemeinde Hunderdorf unterstützt habe, nun aber andere Gemeinden, die auf der Dringlichkeitsliste weiter vorne stehen, bedenken müsse. Für das Jahr 1970 wurde ein Zuschuß zugesagt. Zu diesem Zeitpunkt will dann auch die Gemeinde mit dem Ausbau dieser Straße beginnen.
Der Winterdienst durch den Kreis wurde heuer öfters kritisiert. Die Gemeinde hatte einen Vertrag geschlossen, der den Kreis dazu verpflichtete, hier den Räumdienst durchzuführen. Die starken Schneefälle des heurigen Winters machten es unmöglich, daß rechtzeitig die Orts-straßen frei wurden, weil die Räumgeräte zu lange auf den Kreisstraßen eingesetzt werden mußten. Die Gemeinde hat sich daher vorgenommen, eventuell selbst ein Fahrzeug mit Schneepflug anzuschaffen. Die hohen Anschaffungskosten eines solchen Fahrzeuges zwingen jedoch noch zu einer Wartezeit. Man muß erst feststellen, ob dieses Geld im Haushaltsplan flüssig gemacht werden kann.
Von der Regierung wurde ein Neugliederungsplan der Volksschule Hunderdorf vorgestellt. Danach sollen künftig an der Verbandsschule Hunderdorf die Jahrgänge 1 bis 9 der Schulen Hunderdorf, Steinburg und Windberg unterrichtet werden. Windberg wird ausschließlich in diesem Verband mit Kindern der Grundschule belegt, während in Hunderdorf die Hauptschüler (5. bis 9. Jahrg.) unterrichtet werden. Außerdem wird der Verbandsschule Hunderdorf auch die Hauptschule der Schulen Neukirchen und Obermühlbach angeschlossen. Die Gemeindevertretung stimmte diesem Vorschlag zu. Das Bebauungsgebiet Hunderdorf-Süd wurde um weitere 25 Bauparzellen erweitert. Die Gemeinde hat dieses Baugebiet in der Größe von ca. 7 Tagwerk mit einem Baulandbeschaffungsdarlehen erworben und wird nach Erstellung eines Bebauungsplanes diese Grundstücke an Bauwillige veräußern. Bereits jetzt liegen für dieses neue Bebauungsgebiet Bewerbungen vor.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.03.1969


„Der Saisongockel“ krähte für die Wanderwege
Gelungene Thateraufführung des Heimat- und Fremdenverkehrsvereins
Steinburg.
Bis auf die letzten, noch herbeigeschafften Notsitze, war der große Saal der Brauerei Berger am Sonntag besetzt, als ein Glockensignal den Start zu dem Lustspiel „Der Saisongockl“ gab. Die Prognose des Berichterstatters über die letzte Veranstaltung in Steinburg, daß ein Bauerntheater mehr Zuhörer anlocken wird, als ein Vortrag von Spirituals, hatte sich leider erfüllt. Ja, es waren sogar spanische Besucher in den Sitzreihen, die sehen wollten, wie zwei „hochdeutsche“ Damen eine gestandene bayerische Bauernfamilie außer Rand und Band bringen können, die Gleichberechtigung einzuführen vermögen und zum Schluß dann auch noch verantwortlich zeichnen für das „Happy-End“. Die Spielleitung konnte auf erfahrene Laienspieler zurückgreifen, die es verstehen, Leben auf die Bretter zu bringen, sei es durch Mimik oder groteste Gesten.
Ort der Handlung könnte jedes bayerische Dorf sein, das sich neuerdings um den Fremdenverkehr bemüht. Ein gewisses Stadium des Fortschritts muß aber schon vorhanden sein, denn es fungiert schon ein hauptamtlicher Fremdenverkehrs-Reiseleiter, der sich eifrig um die Saison bemüht und nebenbei auch noch die Werbetrommel für „4711″ rührt. Zwei Fräuleins und ein Ingenieur erfreuen sich am Urlaub auf dem Bauernhof — nicht nur im Spiel aktuell. Daß hierbei so allerhand geschieht, konnten die Zuschauer schmunzelnd erleben. Das Fräulein Hermine aus Berlin bringt es sogar fertig, dem Bauern Dachsberger olympische Leistungen abzuringen, neun Bergsteigungen an einem Tag! Eine gezielte Pointe folgte der anderen und die Zuschauer erlebten lustspielhafte Unterhaltung. Das Happy-End wurde zur Kenntnis genommen und anhaltender Beifall belohnte die Spieler für ihre Leistungen.
Die Personen und ihre Darsteller waren: Alois Dachsberger — Thomas Gürster, seine Frau Marianne — Rosa Häusler, beider Tochter Gundl — Angela Fuchs, Flori Stieglmeier als Reiseleiter — Rudi Zimmerer, Inge Grotius aus Dortmund — Adelheid Fuchs, Hermine Vogelsang aus Berlin — Martina Scholz, Ingenieur Gustl Berger — Hans Fuchs. Regie führte Leonhard Reitmeier aus Straubing.
Wegen des großen Zuspruchs wird das reiche Lustspiel am Sonntag zur gleichen Zeit und am gleichen Ort wiederholt.
Sehr gelungen waren auch die Einlage Windberger Trachtenvereins unter der von Wagner Siegfried und Josef Dorfner, die gut in den Rahmen des Abends paßten.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.03.1969


Dienstabend des Roten Kreuzes
Meidendorf.
Die Mitglieder der RK-Gruppe Meidendorf treffen sich am kommenden Donnerstag zum Dienstabend in der Gaststätte Huber. Um vollzähliges Erscheinen wird gebeten.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.03.1969


Wochenendseminar der Katholischen Landjugend in Windberg
Die Kath. Landjugend des Landkreises Bogen veranstaltet am Wochenende im Kloster Windberg eine Schulung, für die Führungskräfte der Kath. Jugend. Das Seminar beginnt am Samstag um 15.30, nach der Begrüßung und Vorstellung referiert, der Laienspielreferent für die Diözese, Wolfgang Fahrnholz, Regensburg über das Thema „Welche Grundregeln muß der Laienspieler beachten“. An die Aussprache über das Thema schließt sich eine allgemeine Fragestunde an, bei der aktuelle Probleme des Laienspiels erörtert werden. Um 20 Uhr steht ein Kleinkunstabend mit Spielen, Liedern. Scharaden, Pantomimen, Stegreifspielen auf dem Pro-gramm. Am Sonntag wird nach dem Gottesdienst der Diözesanleiter der Stephanus-Gemeinschaft Studienrat Leischner aus Schwandorf eine kleine Rednerschulung mit praktischen Beispielen der freien Rede durchführen. Gerade für die Führungskräfte ist es unbedingt notwendig, daß sie sich in der freien Rede üben. Die Schulung wird gegen 17 Uhr beendet sein, für Verpflegung und Übernachtung im Jugendheim des Klosters wird ein Unkostenbeitrag von DM 5 erhoben. Die Kreisvorstandschaft bittet alle Seelsorger, die Verantwortlichen ihrer Pfarrei persönlich auf diese Schulung anzusprechen und sie nach Windberg zu schicken.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.03.1969


Mit Jagdschilling Straßenhobel anschaffen
Windberg.
Am Sonntag trafen sich in einer mittelmüßig besuchten Versammlung die Jagdgrundbesitzer. Jagdvorsteher Huber brachte den Anwesenden zur Kenntnis, daß der Jagdpachtschilling für 1968/69 restlos für den Ankauf von Schotter zur Wegereparatur verbraucht wurde. Er sprach sich dafür aus, daß dies im Jahre 1969/70 wieder ein geeigneter Vorschlag wäre. Von den anwesenden Jagdgenossen wurden Vorschläge zur Verwertung des Pachtschillings gemacht. Die Mehrheit sprach sich dafür aus, daß die Anschaffung eines Straßenhobels, der mit einem Schlepper gefahren werden könne, eine ebenso notwendige Anschaffung sei wie Kies-  und Schottermaterial. Die Abstimmung ergab mit nur wenigen Gegenstimmen, daß die vorgeschlagene Anschaffung sehr begrüßt wird. Der Pachtschilling wird der Gemeindekasse zugeführt. Die Anschaffung des Gerätes obliegt der Gemeinde. Für den Rest des Geldes wird wie bisher Schotter zur Verfügung gestellt.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.03.1969


Hunderdorf. (Stopselclub) Am Freitag treffen sich die Mitglieder des „Stopselclubs“ um 20 Uhr zu einer Besprechung im Gasthaus Baier.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.03.1969


Am Montag „Häusliche Krankenpflege“
Hunderdorf.
Der angekündigte Lehrgang über „Häusliche Krankenpflege“ beginnt am Montag um 20 Uhr im Jugendheim. Interessenten wollen pünktlich anwesend sein. Der Kurs dauert nur sechs Doppelstunden und ist sowohl für Frauen und Mädchen als auch für Männer und Burschen interessant.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.03.1969


Theaterwiederholung
Steinburg
. Am Sonntag wird im Saal der Brauerei Berger, Steinburg, um 20 Uhr das erfolgreiche Theaterstück „Der Saisongockl“ nochmals aufgeführt. Der Heimat- und Fremdenverkehrsverein ladet dazu ein.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.03.1969


Eltern beraten über Erziehungsfragen
Hunderdorf.
Für Sonntag sind alle Eltern der Kinder im Volksschulalter ins Pfarrheim zu einer wichtigen Elternversammlung über Erziehungsfragen eingeladen. Gleichzeitig werden einige interessante Aufklärungsfilme gezeigt. Möge niemand diese Gelegenheit versäumen, sich zum Wohle unserer Kinder über diese Erziehungsfragen zu informieren. Elternbeirat und Seelsorger laden zu dieser Veranstaltung herzlich ein, die um 14.30 Uhr stattfindet.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.03.1969


In 28 Tagen 27 Geburten
Bogen.
Die Februar-Statistik des Standesamtes Bogen weist wieder eine hohe Geburtenziffer aus. In den 28 Tagen des Monats wurden 27 Geburten registriert. Geheiratet hat ein Brautpaar. Gestorben sind acht Personen. Geburten: … Walter Roland Hornberger, Au vorm Wald (Gde. Steinburg) … Christine Paula Gisela Rosenhammer, Buchaberg …  Hans-Jürgen Laschinger, Hunderdorf, Friedrichstr. 7 … Harald Holmen, Ried (Gde. Windberg) … Anita Hildegard Cilla Diewald, Hunderdorf; Albert Kuffner, Hunderdorf, Hauptstraße 7 … Außerdem wurden 4 uneheliche Geburten registriert. … Gestorben sind: … Wildner Johann, Landwirt, Hunderdorf, Rentner, Bahnhofstraße 55, 67 Jahre …
Quelle: Bogener Zeitung, 08.03.1969


Öffentliche Gemeinderatssitzung
Hunderdorf.
Am Dienstag findet eine Sitzung des Gemeinderats mit folgender Tagesordnung statt: 1. Gemeindeverordnung über das Abstellen, Abladen und Lagern von Abfällen, 2. Er-stellung eines Bebauungsplanes zur Erweiterung der Bahnhof-Siedlung, 3. Gemeindewappen, 4. Feststellung der Jahresrechnung 1968, 5. Zuschuß an Trachtenverein, 6. Baugenehmigung, 7. Informationen.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.03.1969


Schulverbandsausschuß tagt
Hunderdorf.
Am Mittwoch treffen sich die Mitglieder des Schulverbandsausschusses um 19 Uhr im Gemeindeamt Hunderdorf. Tagesordnung: 1. Festsetzung der Mieten für die Schulgebäude Hunderdorf und Steinburg, 2. Erstellung des Schulhaushalts des Schulverbandes Hunderdorf für 1969, 3. Prüfung und Feststellung der Schulverbandsjahresrechnung 1968. Die Mitglieder werden gebeten, pünktlich zu erscheinen.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.03.1969


Hunderdorf. (Besamungsbriefkasten) Bei Gastwirt Baier in Hunderdorf ist ein Briefkasten angebracht, zur Anmeldung für die Rinderbesamung, der täglich auch sonntags bis 10 Uhr entleert wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.03.1969


Ein gutes Mutterherz hat aufgehört zu schlagen!
Der Herr über Leben und Tod holte unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante
Frau Emma Böhm
geb. Kriesche aus Niederebersdorf/Sudetenland

ins Alter von 83 Jahren heim in sein Reich.
Hunderdorf, Rostock, Elgashausen, den 10. März 1969
In tiefer Trauer:
Gisela Philipp, Tochter mit Familie
Rudolf Böhm, Sohn mit Familie
Siegfried Böhm, Sohn mit Familie
Geschwister und übrige Verwandtschaft
Trauergottesdienst am Donnerstag, dem 13. 3. 1969, um 9.00 Uhr, in Hunderdorf mit anschließender Beerdigung. Überführung am Dienstag, dem 11. 3. 1969, um 16.00 Uhr. nach Hunderdorf, Rosenkranzandachten am Dienstag und Mittwoch um 16.30 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.03.1969


Fatimafeier in Heilig Kreuz
Windberg.
Zur Fatimafeier treffen sich die Wallfahrer am Donnerstag, 13. März, wieder in Heilig Kreuz. Nachmittags ist um 14 Uhr Rosenkranz, anschließend Predigt und Marienfeier.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.03.1969


Zivilschutz geht alle an!
Steinburg.
Das Landratsamt Bogen führt heute, Donnerstag, von 8 bis 17 Uhr, im Gasthaus Berger in Steinburg mit Unterstützung der fahrbaren Ausbildungsstelle II/2 des Bundesverbandes für den Selbstschutz einen Grundausbildungskurs im Selbstschutz für alle Gemeindeeinwohner ab dem 16. Lebensjahr durch. Daran können sich auch Interessenten aus den Nachbargemeinden Hunderdorf und Gaishausen beteiligen. Ein Fachlehrer und der Referent für Zivilschutz werden über den Stand der Katastrophenschutzmaßnahmen im Landkreis Bogen und über die notwendige Aufklärung der Bevölkerung in den Fragen des Zivilschutzes mit Kurzvorträgen, Bildtafeln und Tonfilmen berichten.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.03.1969


Bundesverband für den Selbstschutz klärt auf
Steinburg.
Das Landratsamt führt mit Unterstützung der fahrbaren Ausbildungsstelle II-2 des Bundesverbandes für den Selbstschutz am Donnerstag von 8 bis 17 Uhr in der Gastwirtschaft  Berger einen „Selbstschutzgrundausbildungskurs“ für alle Gemeindebewohner ab dem 16. Lebensjahr durch. Dazu sind auch Interessenten aus den Nachbargemeinden freundlich eingeladen. In Kurzvorträgen, Bildwerken und Filmen werden Fragen des Zivilschutzes im allgemeinen wie auch Katastrophenschutzvorsorgemaßnahmen aus der Sicht des Landkreises behandelt. Der Wichtigkeit halber sollte von jedem Haushalt eine Person teilnehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.03.1969


Elternschaft für schrittweise Aufklärung
Hunderdorf.
Der Pfarrgemeinderat Hunderdorf hatte die Elternschaft der schulpflichtigen Kinder ins Pfarrheim zu einer Elternversammlung eingeladen, deren Hauptthema die sexuelle Aufklärung war. Welch großes Interesse dafür bei Vätern und Müttern vorhanden ist, zeigte der überaus gute Besuch der Versammlung. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Willi Hornberger konnte dazu auch Pfarrer Ruß und Schulleiter Rektor Hösl begrüßen. Gleich zu Beginn der Veranstaltung wurden durch Oberlehrer Klar zwei Aufklärungsfilme, die speziell für Jugendliche zwischen 13 und 14 Jahren hergestellt wurden, gezeigt. In sauberer und offener Art wurde darin der körperliche Reifungsprozess geschildert und die Funktion der Organe angedeutet. In der anschließenden Diskussion bejahten die Eltern diese Filme und sprachen sich dafür aus, daß eine saubere Aufklärung im Elternhaus oder von seiten dar Religionslehrer und Erzieher einer Erfragung der Kinder bei Kindern oder einer Unterweisung von älteren Jugendlichen vorzuziehen sei. Die Notwendigkeit einer Aufklärung sahen viele Eitern auch in der heute sehr früh einsetzenden körperlichen Reife, denn dadurch sind die Kinder oft größeren Gefahren als früher ausgesetzt. Die Eltern waren in einer Abstimmung fast ohne Ausnahme dafür, daß die Filme nicht nur den Schülerinnen und Schülern des 8. Jahrganges, sondern bereits auch denen des 7. Schülerjahrganges vorgeführt werden. Die Filme sollen dabei für Knaben und Mädchen getrennt gezeigt werden. Gleichzeitig wurden auch eine Reihe von Aufklärungsschriften den Eltern zur Begutachtung mitgegeben. Bestellungen können im Pfarrhof erfolgen.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1969


Jahresversammlung der Feuerwehr
Steinburg.
Für Sonntag ladet Kommandant Anton Häusler die Aktiven und Passiven sowie die Ehrenmitglieder der Steinburger Feuerwehr zur Jahreshauptversammlung ein. Sie beginnt um 14 Uhr im Nebenzimmer der Brauerei-Gaststätte Berger zu Steinburg. Die Tagesordnung umfaßt: Jahresbericht des Kommandanten. Kassenbericht, Übungsplan für 1969 und Ausblick auf das kommende Vereinsjahr. Nach diesem ersten Teil wird Kreisbrandinspektor Mühlbauer aus Rattenberg einen Vortrag über Einsatz- und Löschfragen halten, welchem sich dann ein Kurzreferat des zuständigen Kreisbrandmeisters Clement Lang aus Mitterfels anschließen wird. Nach einer kurzen Pause wird die Versammlung mit einer Aussprache und einem gemütlichen Beisammensein fortgesetzt.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1969


Theaterbühne und Spiele entrümpeln
Wochenendschulung der Landjugend – Ein Laienspielfrühling in alten Klostermauern
Windberg.
Das Kloster Windberg ist als Treffpunkt bildungsbeflissener junger Leute aus den Reihen der Katholischen Landjugend bekannt. Diesmal konnte Obmann Rudi Landstorfer an die 40 Burschen und Mädchen der Gastlichkeit des Hausherrn, Pater Roger OPraem empfehlen, die sie dann auch in reichem Maße genossen.
Ein reichhaltiges Arbeitsprogramm wartete auf die Tagungsteilnehmer. So galt der Samstag-nachmittag und -abend dein Laienspiel in allen seinen Abstufungen und Varianten. Kaplan Helmut, Heiserer gab den aufmerksamen Zuhörern einen Überblick über die Grundregeln des Laienspieles und nannte als ersten und wichtigsten Punkt die Selbsterkenntnis, daß diese keine Berufsschauspieler seien. Als zweites gelte der Vorsatz, das Publikum nicht für so primitiv einzuschätzen, daß man ihm Kitsch anbieten könne, wie es fast jede Vereinsbühne tut, Ein weiterer Grundsatz der Laienspieler müsse sein, nicht um Geld zu spielen, sondern aus Freude am Spiel und um den Zuschauern einen wertvollen Abend zu bieten. (Wenn das die Kassenwarte der Vereine hören, die ihre alljährlichen Theatereinnahmen als Grundpfeiler in ihren Etat eingeplant haben!) Sehr beherzigenswert ist die Regel, grundsätzlich als Gruppe und nicht zur Förderung einiger „Stars“ zu spielen. Daß der Spielleiter in seinem Fach erfahren sein muß und darüber hinaus Autorität besitzen soll, leuchtete allgemein ein. Er wird dann auch, wie es Punkt 6 fordert, die Rollen nach den Interessen des jeweiligen Stücks an die geeigneten Spieler verteilen. Das Bühnenbild wurde als die Visitenkarte des guten Geschmacks bezeichnet. (Da müßte in nächster Zeit an manchem Ort eine gewisse Art von Kulissen zu Kleinholz gehackt werden!) Des weiteren lehrte der Referent, Kostüme, Perücken, Schminke und Beleuchtungstechnik zwar als wertvolle Hilfsmittel, jedoch nicht als Zaubermittel oder Ersatz für ehrliches Rollenstudium zu betrachten. Die Probendisziplin sei, sagte Punkt neun, der halbe Erfolg. Und mit der Forderung, daß das Spiel Sache der ganzen Gruppe und nicht bloß einiger „Spezialisten“ sei, beschloß Herr Heiserer seine zehn Gebote für die Laienspielschar.
Da er aber nicht bloß ein Wisser und Kenner, sondern auch ein ausgezeichneter Könner auf seinem Gebiete tat, begnügte er sich natürlich nicht mit grauer Theorie, sondern ging zur lebensnahen Praxis über. Der Abend war von einem schier unerschöpflichen Repertoire von Spielen, Scharaden, Pantomimen, Stegreifspielen und Liedern ausgefüllt, an denen sich alle mit oft recht beachtlichem Geschick beteiligten, so daß man fast aufs Schlafengehen vergessen hätte. Wenn die Begeisterung und Aufmerksamkeit, mit der die Teilnehmer hier lernten und probten, sich in den nächsten Monaten auf ihre Gruppen draußen in den Dörfern des Landkreises mitteilt, dürfen wir einen wahren Laienspielfrühling erwarten.
Der Sonntag war dagegen – nach gemeinsamen Gottesdienst und Frühstück – der Sprecherziehung und Rednerschulung gewidmet. Hier wirkte Oberstudienrat Werner Leischner aus Schwandorf, Diözesanobmann der Stephanusgemeinschaft, als erfahrener Mentor. Er gliederte seinen Kurzlehrgang in die Disziplinen: Sprechtechnik, Diskussionstechnik und Versammlungstechnik, als drei Fähigkeiten, die junge Leute in der Gruppen- und Öffentlichkeitsarbeit recht nötig haben. Wie weit sie schon vorhanden waren, merkten alle nach einigen, oft lächerlich einfach erscheinenden Vorübungen. Herr Leischner zeigte aber auch, wie Fehlendes erworben und geübt werden kann. Zwar konnte die Frage, ob die weiblichen Lehrgangsteilnehmer den männlichen in Rhetorik oder in Dialektik oder in beidem überlegen waren, nicht eindeutig geklärt werden, doch waren die Wortgefechte und Rededuelle in den alten Windberger Klostermauern äußerst eindrucksvoll. Als man am Sonntagnachmittag wieder auseinanderging, konnten sich Veranstalter und Teilnehmer versichern, daß sie nicht nur recht fröhliche und angenehme Stunden in guter Gesellschaft verbracht, sondern daß sie auch viel Neues und Wertvolles dazugelernt hatten.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1969


Feuerwehr erhielt Mannschafts- und Gerätewagen
Au vorm Wald.
Ein langgehegte Wunsch der Wehrmänner der FFW Au vorm Wald ging in den letzten Tagen in Erfüllung: Ein Feuerwehrauto steht in dem neuen Gerätehaus. In beispielhafter Gemeinschaftsarbeit wurde unter den 60 Mitgliedern für eine Eigenleistung gesammelt und mit dem Zuschuß von Freunden und Gönnern der Wehr erbrachte die Sammlung den Betrag von 2 500 DM. Daß sich bei soviel gutem Willen auch die Gemeindeväter nicht abseits stellten, zeigt der Gemeinderatsbeschluß, daß die Restfinanzierung des Kaufes von der Gemeinde übernommen wird. Hierbei hofft die Gemeinde auch auf die Unterstützung des Landkreises. Viele Wehrmänner waren in Uniform anwesend, als Altkommandant Schötz und Kommandant Hans Breu mit dem Wagen ankamen. Er wurde auch gleich fachkundig untersucht und man war des Lobes voll. Der Wagen stammt aus der für die Herstellung von Löschfahrzeugen berechtigten Fa. Messner in Großgundertshausen. Die technischen Daten: Eigengewicht 2 870 kg, Gesamtgewicht 3 500 kg, Hubraum 2 320 ccm, PS 82. Sitzplätze für eine komplette Löschgruppe und Raum für Spritze und Löschgeräte. Zu erwähnen ist auch noch der Allradantrieb, der ja gerade im bergigen Gelände mit noch unausgebauten Wegen eine unbedingte Voraussetzung für Einsätze zu jeder Jahreszeit ist. Nach dem letzten Schliff am Feuerhaus im Frühjahr sollen Haus und Wagen den kirchlichen Segen erhalten.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1969


Rotkreuz-Jahresversammlung
Hunderdorf.
Die Monatsdienstbesprechung der Rotkreuzgruppe findet am heutigen Freitag um 20 Uhr im Cafe Weinzier] statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1969


Unerlaubtes Schuttabladen kommt teuer
Weitere 26 Bauparzellen erschlossen – Noch im März Bürgerversammlung – Gemeindewappen zur Vorlage fertig
Hunderdorf.
Trotz bisheriger zahlreicher Hinweise der Gemeinde, Wälder und Schonungen sauber zu halten, muß immer wieder festgestellt werden, daß Unverbesserliche ihren Müll und Schutt irgendwo im Gelände abladen und die Landschaft verunstalten. Um nun eine Handhabe gegen diese Naturschänder zu haben, hat die Gemeinde eine Verordnung über das Abstellen, Abladen und Lagern von Abfällen erlassen, die in den nächsten Tagen in Kraft treten wird. Darin wird vor allem festgelegt, daß Reinlichkeit, Gesundheit und Landschaftsbild durch unerlaubtes Lagern und Abladen von Abfällen nicht beeinflußt werden dürfen. Schutt und Abfälle werden entweder durch die Müllabfuhr auf den Schuttabladeplatz nach Sollach gebracht, oder müssen selber dorthin gefahren werden. An jedem Wochentag können dort die Abfälle, soweit es sich nicht um giftige, zerknallende oder übelriechende Stoffe handelt, abgeladen werden. Schutt und Abfälle müssen dort allerdings ordentlich eingeräumt werden. Zuwiderhandlungen. falls sie fahrlässig oder vorsätzlich geschehen, werden bis zu 500 DM Strafe kosten.
Das von der Gemeinde angekaufte Behauungsgebiet im Süden der Bahnhofsiedlung ist nun in einem Bebauungsplan ausgewiesen worden. Auf diesem Gelände sind weitere 28 Bauparzellen entstanden, die zwischen 650 und 1 200 qm Größe ausweisen. Der Gemeinderat zeigte sich mit dem Entwurf des Bebauungsplanes einverstanden. Dieser wird nun bereits in den nächsten Tagen den zuständigen Stellen zur Genehmigung vorgelegt werden. Gleichzeitig wird für dieses Bebauungsgebiet eine Straßen- und Kanalprojektierung durchgeführt, damit die für den Straßen- und Kanalbau notwendigen Gebühren mit dem Verkaufspreis eingerechnet werden können.
Nochmals hatten sich die Gemeindeväter mit dem Entwurf eines Gemeindewappen zu beschäftigen. Nach den Entwürfen des Bürgermeisters und des Heraldikers waren noch drei weitere aus Kreisen der Bevölkerung eingegangen. Nach eingehender Prüfung und Beurteilung der Entwürfe entschied man sich für die Gestaltung des Wappens durch den Heraldiker. Der Entwurf wird nun zur Genehmigung vorgelegt.
Nach eingehender Kassenprüfung durch den Prüfungsausschuß wurde die Jahresrechnung 1968 beschlossen. Die Prüfer Steckler und Schmettlach fanden die Rechnungsführung in Ordnung. Dem Antrag des Trachtenvereins auf einen Zuschuß zur Anschaffung von Trachten für die Kindergruppe wurde stattgegeben. Es wurde dabei positiv hervorgehoben, daß der Trachtenverein Hunderdorf unter Vorstand Sacher sehr aktiv arbeitet und mit großen Eigenmitteln den Bestand der Trachten vergrößert hat. Ein Zuschuß von 200 DM wird vor allem dafür sorgen, daß nun auch die Kindergruppe mit Trachten versorgt werden kann.
Von der Regierung wurde die Aufhebung des Ortsnamens Apoig mit der Begründung genehmigt, daß dieser Ortsteil mit Hunderdorf baulich zusammengewachsen ist. Lediglich der Straßenname wird künftig noch an diesen alten Ortsteil erinnern.
Der Bürgermeister gab noch bekannt, daß Ende März eine Bürgerversammlung geplant sei. Wegen der Erkrankung des Landrates mußten die bisher angesagten Termine für die Bürgerversammlung immer wieder verschoben werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1969


Einbruch ins Büro einer Tankstelle
Hunderdorf.
In der Nacht um Mittwoch stieg ein bisher unbekannter Dieb in das Büro der Tankstelle Betzlbacher durch ein Fenster ein, das er vorher eingeschlagen hatte. Er stahl dort: Chrompflegemittel, Autohartwachs, Scheibenwischerblätter im Gesamtwert von 104 DM. Außerdem ließ der Langfinger 50 Zündkerzen mitgehen (10 Stück W 145 T 1, 20 Stück W 175 T 1, 10 Stück W 175 T 2, 10 Stück 1,V 225 T 2). Der Schaden beträgt 151,50 DM. Wer kann der Landpolizeiinspektion Bogen zweckdienliche Hinweise geben, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.03.1969


Niemand kümmert sich um Windberg
Ist Windberg das Stiefkind im Landkreis Bogen? – SPD-Bundestagskandidat Otto Wittmann setzt Informationsreise in seinem Wahlkreis fort
Windberg.
Vieles wußten die Bürger von Windberg dem SPD-Bundestagskandidaten Otto Wittmann im Gasthaus Amman zu berichten und gar manches mutete schon ein bißchen wie ein „Hirschauer Stück“ an, was sich so in den letzten Jahren in der Gemeinde zutrug.
Mit großer Freude vernahmen es die Windberger, als im Jahre 1965, unmittelbar vor der Wahl, die Straße von Windberg nach Obermühlbach über Heilig Kreuz ausgesteckt wurde, sollte man nun endlich auch den Wallfahrtsort Heilig Kreuz mit dem Auto erreichen können, zudem wäre damit auch die Verbindung mit Englmar hergestellt gewesen. Gern wurden die 8 000 DM Planungskosten bezahlt, wären doch damit auch die 20 bis 25 Anwesen, die bisher ohne verkehrsgerechten Zugang waren, nicht mehr buchstäblich von der Welt abgeschnitten gewesen. Doch aus der Planung ist dieses Projekt bis heute nicht herausgekommen. Der teure Plan liegt in der Schublade des Kreisbaumeisteis und scheint so schnell von dort auch nicht mehr aufzutauchen. Nicht unberechtigt ist die Frage der Windberger, ob das Straßenbauprojekt nichts anderes als ein Wahlschlager der CSIJ war und ob es wieder so werden soll, wie bei der Verbindungsstraße von Windberg nach Meidendorf, deren Bau sich über 18 Jahre lang hinzog.
Auch mit der Erschließung der Gemeinde hatten die Windberger kein Glück. Bürgermeister Kitterhofer kündete 1968 an, daß die Gemeinde für die Kanalbaumaßnahme einen Zuschuß von 200 000 DM erhalte, und damit die Finanzierung des Projekts gesichert sei. Groß wurde die Angelegenheit damals in der Zeitung bekannt gemacht. Was jedoch nicht kam, war der Zuschuß, den eine andere, angeblich bedürftigere Gemeinde erhielt. Und so war diese kleine Gemeinde mit einem Haushaltsvolumen von 168 000 DM gezwungen, aus eigener Kraft die Erschließung durchzuführen. Natürlich konnte die Gemeinde mit einem Kostenaufwand von 100 000 DM nur etwa 13 Parzellen erschließen. Eine Vollerschließung war auf Grund der prekären Finanzlage nicht mehr möglich. Gerade diese Erschließung wäre aber in der Gemeinde dringend notwendig, um einer Abwanderungswelle der jungen Bürger Einhalt zu gebieten. Als eine himmelschreiende Ungerechtigkeit bezeichnen es die Windberger, daß fast alle Zuschüsse, sei es vom Bund, vom Land oder vom Kreis in immer wieder dieselben Gemeinden hineingesteckt würden. „Wenn wir schon nicht für die Fremdenverkehrsförderung in Frage kommen, dann sollen wir wenigstens von den Landes- und Kreismitteln unseren Anteil erhalten.“ Oder besteht der Landkreis Bogen nur aus den Gemeinden Englmar, Mitterfels, Haibach, Niederwinkling und Hunderdorf?“
Auf Grund dieser Umstände nimmt es nicht wunder, daß sich Bürgermeister und Landrat schon seit 1966 vor einer Bürgerversammlung drücken, können sie doch nur mit den kommen. Versprechungen würden nur noch mit großer Skepsis aufgenommen.
Der SPD-Bundestagskandidat Otto Wittmann bedankte sich für die offenen Worte der Bürger und brachte zum Ausdruck, daß sich mit ganzer Kraft dafür einsetzen werde, daß die aufgezeigten Mißstände endlich abgestellt werden. „Es wäre traurig, wenn Windberg nun das Stiefkind des Landkreises würde, hat es doch eine so aufgeschlossene Bürgerschaft.“
Quelle: Bogener Zeitung, 15.03.1969


Gemeindekanzlei
Windberg.
Heute nachmittag finden keine Amtsstunden statt. Nächste Amtsstunden sind am Donnerstagnachmittag.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.03.1969


Nach Gottes heiligem Willen verschied nach langer, schwerer Krankheit aus einem Leben voll Aufopferung für die Seinen, mein lieber Gatte, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Ludwig Fuchs
Rentner von Windberg

Mitglied des Kriegervereins u. der FFW Degernbach
versehen mit den heiligen Sterbesakramenten Alter von 79 ½ Jahren selig im Herrn.
Windberg, München, Hunderdorf, Degernbach, Geiselhöring, Mü-Karlsfeld, 18. März 1969
In tiefer Trauer:
Anna Fuchs, Gattin
Ludwig Fuchs, Sohn mit Familie
Melanie Leidner, Tochter mit Familie
Franz Fuchs, Sohn mit Familie
Franz, Andreas, Maria, Kreszenz,
Sofie und Anna,
Geschwister
Enkelkinder u. übrige Verwandtschaft
Requiem am Donnerstag. 20. 3. 69. um 9 Uhr. in der Pfarrkirche in Windberg mit darauffolgender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.03.1969


49 Personen absolvierten Erste-Hilfe-Kurs
Au v. Wald.
Nach einer gründlichen Vorbereitung durch den RK-Ausbilder Ludwig Nieder-meier, Hunderdorf, konnte am Samstag der offizielle Abschluß des Erste-Hilfe-Kurses stattfinden. Der Lehrgangsleiter begrüßte Bürgermeister Alfons Berger, Sozialdienstleiterin Martha Hofmann, Hunderdorf und als Vertreter des BRK Kreisverbandes Bogen, Ausbildungsleiter Rupert Niedermeter. Der Ausbilder wies darauf hin, daß alle Teilnehmer mit Eifer und Interesse bei der Sache waren und daß ihm der Kurs viel Freude gemacht habe. Er hoffe, daß das Gelernte zu gegebener Zeit auch in die Praxis umgesetzt werden könne. Bei der Wiederholung des Lehrstoffes bewiesen die Kursteilnehmer ein sehr gutes Wissen und praktisches Können. Der große Saal der Gastwirtschaft Wagner glich einer Unfallstelle, nachdem eine ganze Reihe von “Verletzten“ ausgelegt war, die es nacheinander zu versorgen und für den Abtransport vorzubereiten galt. Ohne daß die Helferinnen und Helfer auf die einzelnen Aufgaben vorbereitet waren, entledigten sie sich aller ihrer Aufgaben zur besten Zufriedenheit. Ausbildungsleiter Rupert Niedermeier zollte ihnen dafür höchste Anerkennung. Er wünschte, daß auch im Ernstfall mit soviel Umsicht und Besonnenheit gearbeitet werden möge.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.03.1969


Nach längerer Krankheit verschied am 17. März 69 mein lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater
Herr Johann Zitzlsberger
Austragslandwirt von Apoig,
Kriegsteilnehmer 1914/18,
Mitglied des Krieger- u. Veteranenvereins Windberg.
des VdK Hunderdorf und der Marianischen
Männerkongregation

im Alter von 88 Jahren, versehen mit den hl Sterbesakramenten.
Apoig, Rußland, Zierholz, Hunderdorf. den 18 3. 1969
In tiefer Trauer:
Johann Zitzlsberger, Sohn mit Familie
Franziska Obermeier, Pflegetochter
Enkelkinder und Verwandtschaft.
Trauergottesdienst am Freitag, den 21. März, vormittags 9 Uhr, in der Pfarrkirche Windberg, anschließend Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.03.1969


Nach Gottes hl. Willen verschied nach langer, mit großer Geduld ertragener Krankheit mein lieber Gatte, unier geliebter Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel
Herr Josef Wenisch
Rentner
15 Jahre Mitglied des VdK

im Alter von 63 Jahren, noch Empfang der heiligen Sterbesakramente, selig im Herrn.
Straubing, Hunderdorf, den 19. März 1969
Im tiefer Trauer:
Emma Wenisch, Gattin
Anna Kapfenberger, Tochter mit Familie
Anton Wenisch, Sohn mit Familie
Josef Wenisch, Sohn mit Familie
Adolf Wenisch, Sohn
und übrige Verwandtschaft.
Trauergottesdienst am Donnerstag, 20. 3. 1969, um 8 Uhr in St. Elisabeth.
Beerdigung in aller Stille.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.03.1969


Kein Arzt, kein Helfer war für Dich,
bis Jesus sprach: „Ich heile Dich“.
Gott, der Herr über Leben und Tod hat am Mittwoch, 19. März 1960, nach längerer, schwerer Krankheit aus einem arbeitsreichen Leben für die Seinen, meinen lieben Gatten, meinen herzensguten Vater, unseren lieben Bruder, Schwager, Onkel und Cousin
Herrn Georg Wagner
Landwirt in Oberbucha
Ehrenvorstand und Mitglied der FFW Windberg, langjähriger, stellver
tretender Kreisbrandinspektor, Mitglied des Kriegervereins und der Kir
chenverwaltung Windberg, des Bauern- und Hilfsvereins Neukirchen –
Windberg und der Marianischen Männerkongregation

im Alter von 61 Jahren in ein besseres Jenseits abberufen.
Oberbucha, Windberg, Straubing, Bogen, Kollnburg, 20. März 1069
In tiefer Trauer:
Kreszenz Wagner, Gattin
Centa Wagner, Tochter
Centa Preböck, Schwester mit Kindern
Josef Wagner, Bruder mit Frau
Karl Wagner, Bruder mit Familie
im Namen aller Verwandten.
Requiem am Samstag, 22. 3. 69, um 9 Uhr, in der Pfarrkirche Windberg mit anschließender Beerdigung.
Sterberosenkranz Donnerstag und Freitag um 15.30 Uhr in Hl. Kreuz.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.03.1969


Frau Altmann löst Josef Stelzl ab
Gemeindeverwaltung mit neuen Kräften – Rupert Kronfeldner wurde Gemeindediener
Steinburg.
Die Gemeinderäte versammelten sich am Montag im Sitzungssaal. Zu der Beratung hatte Bürgermeister Alfons Berger die Sachgebietsleiter ROI Gerhard Sigl und Amtsinspektor Alois Brandl vom Landratsamt Bogen eingeladen. Die Tagesordnung umfaßte in der Hauptsache den Haushaltsplan der Verbandsschule Hunderdorf – Steinburg, die Einstellung eines Gemeindeschreibers und Gemeindedieners und den Antrag der FFW Steinburg, eine Alarmsirene anzuschaffen.
Sigl erläuterte den Haushaltsplan der Verbandsschule. Die Gemeinden Steinburg und Hunderdorf vermieten an den neuen Schulverband die gemeindeeigenen Schulhäuser. Für die Gemeinde Steinburg wurde die Miete auf 7 000 DM festgesetzt. Weiterhin übernimmt der Schulverband sämtliche Betriebskosten des Gebäudes (Beheizung, Beleuchtung, Reinigung usw). Die Gemeinde Steinburg hat dafür an den Schulverband die Schulumlage zu entrichten. Diese betägt pro Kind aus der Gemeinde 128 DM. Nach kurzer Aussprache beschloß der Gemeinderat, den Vorschlag des Schulverbandsausschusses anzunehmen.
Nachdem der um die Gemeinde hochverdiente, geachtete und geschätzte Gemeindesekretär Josef Stelzl aus Gesundheits- und Altersgründen sich gezwungen sah, den Gemeindedienst zu kündigen, hat die Gemeinde Steinburg die Stelle eines Sekretärs und eines Gemeindedieners öffentlich zur Bewerbung ausgeschrieben. Unter den eingegangenen Bewerbungen bestimmte der Gemeinderat Frau Adelheid Altmann zur Sekretärin und den Landwirt Rupert Kronfeldner zum Gemeindediener. Frau Altmann qualifiziert sich zu ihrem Posten ganz besonders, da sie schon mehrere Jahre als Bürokraft bei einem bekannten Unternehmen tätig war. Kronfeldner ist in Gemeindedingen ebenfalls kein Neuling mehr, da er seit der letzten Kommunalwahl als rühriger und eifriger Gemeinderat allgemein bekannt wurde und er sich deshalb der Wert-schätzung der Bevölkerung erfreuen kann.
Bürgermeister Berger trug dann den Antrag der FFW Steinburg vor. Der Gemeinderat war sich im klaren darüber, daß eine rasche Alarmierung der Feuerwehr sowie auch der Bevölkerung unbedingt erforderlich ist. Die Kosten für die Sirene und deren Einbau werden in einigen Jahren vom Bundesluftschutz abgelöst werden, so daß es sich von Seiten der Gemeinde nur um eine Vorfinanzierung handelt. Der Bügermeister wurde ermächtigt, weitere Schritte zu unternehmen.
Nach Erledigung von Grundstücksfragen und Vorkaufsrechten durch die Gemeinde konnte Bürgermeister Berger mit einem Dank an alle Anwesenden die Sitzung schließen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.03.1969


Mit dein SV nach Alburg
Hunderdorf.
Der Sportverein Hunderdorf gastiert am Sonntag um 13 Uhr mit seiner 1. Mannschaft beim FC Alburg und spielt dort gegen dessen zweite Mannschaft. Da am 30. März die Verbandsrunde beginnt, findet für beide Seniorenmannschaften am kommenden Freitag um 19 Uhr ein Konditionstraining statt, zu dem alle Spieler der 1. und 2. Mannschaft zu erscheinen haben.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.03.1969


Beerdigung des Kommandanten
Windberg.
Alle Kameraden der FFW werden gebeten, an der Beerdigung des langjährigen Kommandanten und Vorstandes der Wehr, Herrn Georg Wagner, am Samstag auf dem Windberger Friedhof teilzunehmen. Die Vereinsmitglieder des Bauernhilfsverein und des Krieger- und Veteranenvereins Windberg bitten ebenfalls ihre Mitglieder um Teilnahme an der Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.03.1969


Ohne Idealisten gibt es keine Wehr
Ortsfeuerwehr – immer noch sehr wichtig – Kritik ist wichtiger als Lob
Steinburg.
Die Jahresversammlung der FFW Steinburg war gut besucht. Vorstand und Bürgermeister Alfons Berger begrüßte die aktiven und passiven Mitglieder und namentlich den Gast der Versammlung, KBM Clernent Lang aus Mitterfels.
Kommandant Anton Häusler gab den Rechenschaftsbericht 1968. Eingeleitet wurde dieser mit einer Gedenkminute für den verstorbenen Kameraden Johann Bachmeier. Die FFW Steinburg wurde im Berichtsjahr zu keinem Brand gerufen, da in ihrem Einsatzbereich zum Glück kein Brand ausbrach. Die vorgeschriebenen Pflichtübungen wurden immer unter zahlreicher Beteiligung der aktiven Wehrmänner absolviert und der Kommandant fand Worte der Anerkennung und des Dankes. Dann erläuterte den Vorschlag eines Vorstandsmitgliedes über die Abhaltung der zukünftigen Übungen. Es soll nicht mehr, wie bisher, die Einladug an alle aktiven Wehrmänner ergehen, sondern nur mehr an die Mitglieder einer der drei Löschgruppen. Diese sollen aber dann unbedingt zur Übung erscheinen, da sonst die Löschgruppe nicht vollständig ist und auch nicht einwandfrei arbeiten kann. Bei einem Verhinderungsfall soll jeder einzelne sich um einen Ersatzmann aus der anderen Gruppe bemühen. Einmal im Jahr werden zwei Löschgruppen miteinander üben, wobei der Löschaufbau gemeinsam und in größerem Ausma0e durchgeführt wird. Dieser Vorschlag fand allgemeine Zustimmunf. Es ist zu erwarten, daß auch alles klappt.
Die Inventur der Löschgeräte zeitigte ein befriedigendes Ergebnis. Die Geräte wurden bei der diesjährigen amtlichen Untersuchung in Ordnung befunden.
Heuer wird die schon begonnene Renovierung des Gerätehauses fortgesetzt, wobei die Gemeinde die Kosten übernimmt. Erwähnt wurde auch die Beteiligung bei Beerdigungen, Feuerwehrfesten und Heldengedenktagen in Hunderdorf und Steinburg.
Der Kassenbericht, vorgetragen von Kassier Josef Stoiber, zeigte positive Zahlen. Alle Anwesenden dankten dem Kassier für die vorbildliche und umsichtige Kassenführung.
KBM Clement Lang schöpfte aus seinem schier nie versiegbaren Repertoire an Erfahrung im Feuerlöschwesen. Seine Hinweise und Verhaltungsregeln fanden bei den Anwesenden großes Interesse. Der sachliche Vortrag war für alle ein Anschauungsunterricht. So hörte man vom „Brand ohne zu brennen“, vom Flächenbrand in Mitterfels und die große Mahnung an Wanderer und Spaziergänger ihre Zigarettenstummeln nicht achtlos wegzuwerfen. Die schau-lustigen PKW-Fahrer bei Bränden kamen nicht gut weg. Und auch jene Wehrmänner, die bei Fahnenweihen keine Zeit aufbringen, dem Festgottesdienst beizuwohnen. Viel war noch zu hören und der Schluß gipfelte in der Feststellung: Bei der Ausbildung muß der Feuerwehr-mann Idealist sein, gibt es diesen nicht mehr, dann gibt es auch keine Freiwilligen Feuerwehren mehr.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.03.1969


NACHRUF
In aufrichtiger Trauer vernahmen wir die Nachricht vom Ableben unseres langjährigen Kommandanten und Vorstandes unserer Wehr
Herrn Georg Wagner
Ehrenvorstand der Wehr und Träger des
40jährigen Feuerwehr-Ehrengeichens

Als Feuerwehrmann und Kamerad war er uns immer ein Vorbild. Während seiner 23jähr. Dienstzeit als Kommandant der Wehr und seiner langjährigen Vorstandstätigkeit hat er sich große Verdienste um und für die Feuerwehr erworben. Er war stets bestrebt nur das Beste für unsere Feuerwehr au tun und setzte sich voll und ganz dafür ein.
Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.
Freiw. Feuerwehr der Gemeinde Windberg
Kittenhofer, Bürgermeister
Feldmeier, Vorstand
Holmer, Kommandant
Quelle: Bogener Zeitung, 21.03.1969


Kinder sammelten für Soldatenfriedhof
Hunderdorf.
Eine der wenigen Sammlungen, die heute noch von der Schuljugend durchgeführt wird, ist die für die Kriegsgräberfürsorge. In diesem Jahr geht das Ergebnis dieser Sammlung zugunsten des Patenfriedhofes der Schuljugend nach Italien. Dort wurde am Futa-Paß in den Apenninen an der Straße Bologna-Florenz für 30646 deutsche Gefallene des 2. Weltkrieges ein Soldatenfriedhof errichtet. Die Schüler der 13 Klassen an der Volksschule Hunderdorf brachten dafür – und wir meinen für einen guten Zweck – 394,56 DM auf.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.03.1969


Was bedeutet uni Katastrophenschutz?
Hunderdorf.
Das Landratsamt Bogen führt mit Unterstützung des Bundesverbandes für den Selbstschutz am Dienstag von 8 bis 17 Uhr in der Gastwirtschaft Sandbiller in Hunderdorf eine Aufklärung über Selbstschutz und Katastrophenschutz in Wort, Bild und Tonfilmen durch. Dazu sind alle Interessierten vom 16. Lebensjahr an freundlich eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.03.1969


Fritz Schmettlach leitet den OV Hunderdorf der SPD
Hunderdorf.
Am Wochenende fand im Gasthaus Sandbiller eine erweiterte außerordentliche Ortsvorstandssitzung des Ortsvereins Hunderdorf der SPD statt, zu der auch der Kreisvorsitzende, GOL Ing. (grad.) Peter Groeben erschienen war. Diese Sitzung war notwendig geworden, da der Ortsvereinsvorsitzende Aumer sich wegen seiner stark angeschlagenen Gesundheit gezwungen sah, den Ortsvorsitz abzugeben. Die Vorstandschaft beschloß, daß der Ortsvorsitz bis zur Generalversammlung, vom derzeitigen zweiten Vorsitzenden, techn. Ange-stellter Fritz Schmettlach, kommissarisch übernommen wird. Kreisvorsitzender Peter Groeben billigte den Entschluß und referierte anschließend noch über den zu führenden Wahlkampf.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.03.1969


Kreuzverehrung in Heilig Kreuz
Windberg.
In den Kartagen erlebt die Wallfahrt zum Heiligen Kreuz bei Windberg ihren ersten Höhepunkt. Am Freitag kommt die Jugend des Dekanates Bogenberg nach Windberg und betet um 19.30 Uhr entlang den Kreuzwegstationen nach Heilig Kreuz die Kreuzwegandacht. Dieser Fackelzug dient dem Gedenken der Jugend in Ost und West. Für alle Wallfahrer und die Pfarrangehörigen findet am Palmsonntag wiederum diese Kreuzwegandacht statt. Hierzu sammeln sich die Pilger um 14 Uhr in Windberg. Abschließend ist in Heilig Kreuz eine Andacht. Im übrigen ist in Heilig Kreuz jeden Sonn- und Feiertag um 14 Uhr Kreuzweg- oder Rosenkranzandacht.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.03.1969


Wasserverband gegen Zentralisierung
Landratsamt genehmigte die Satzungsänderung nicht – Eigeninitiative der Bürger wird ständig unterminiert – Viele Neuzugänge beim Wasserverband
Windberg.
Ins Gasthaus Hüttinger in Windberg hatte der Wasserbeschaffungsverband seine Mitglieder zur diesjährigen Generalversammlung eingeladen. Vorstand Heinrich Hartmannsgruber konnte am Sonntag sehr viele Mitglieder begrüßen, unter ihnen auch das Gründungsmitglied Bürgermeister Anton Kittenhoter. Der Jahresbericht, den Kassier Alfons Frankl gab, wies ein zufriedenstellendes Ergebnis auf. Er berichtete von sieben Vorstandssitzungen und von dem beträchtlichen Mitgliederzuwachs infolge des neuerschlossenen Bebauungsgebietes. Die Maßnahmen zur Wasserversorgung dieses Bebauungsgebietes bedeutete dann auch einen hohen Ausgabeposten beim Jahresabschluß. Trotzdem zeigte es sich, daß die Finanzlage des Verbandes gesund ist. So erhob sich auch keine Stimme gegen die Entlastung von Vorstandschaft und Kassier. Ebenso wurde der Haushaltsplan für 1969 einstimmig gebilligt: Eine Debatte entzündete sich an der Frage einer neuen Satzung, da der eingereichte Änderungsentwurf vom Landratsamt nicht genehmigt worden war. Von dort sei dem Verband nahegelegt worden, die Wasserversorgung in die Zuständigkeit der Gemeinde übergehen zu lassen. Da jedoch der Verband schon aus Privatinitiative entstanden war, lehnte die Mehrheit der Versammelten mit guten Gründen dieses Ansinnen ab, wird ja sowieso schon viel zu viel zentralisiert und die Eigeninitiative der Bürger droht dadurch immer mehr abzusterben.
Kassier Frankl berichtete dann noch von einem Streit, der um einen Weg im Bereich der Ortschaft Ried entstanden war. Dort war vom Verband im Zuge einer Leitungsausbesserung ein kurzes Stück eines unbefestigten Privatweges aufgegraben und wieder zugeschüttet worden. Obwohl inzwischen dieses Stück sogar mit Schotter wieder ausgebessert worden war, drohte ein Wegbenützer dem Verband bei der Sitzung mit gerichtlichen Schritten innerhalb 24 Stunden, falls nicht nochmals das fragliche Stück ausgebessert würde. Daraufhin entschlossen sich der Vorstand und eine Anzahl der Mitglieder, sofort das fragliche Wegstück zu besichtigen. Dort konnten sie übereinstimmend feststellen, daß nicht nur das fragliche Wegstück in einem besseren Zustand ist als das anschließende, sondern auch, daß die aufgegrabene Straßenseite sich durch nichts mehr von der unaufgegrabenen unterscheidet, so daß offenkundlich alle Folgen der Grabungen inzwischen beseitigt wurden. Dieses beruhigende Ergebnis konnte dann sogleich den Mitgliedern mitgeteilt werden. Um aber Zwischenfällen dieser Art vorzubeugen, so gab Vorstand Hartmannsgruber bekannt, habe der Verband inzwischen eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.03.1969


Neue Führung beim Roten Kreuz
Hunderdorf.
Bei der Jahresversammlung der Rotkreuzgruppe im Cafe Weinzierl wurde auch eine neue Gruppenführung gewählt. Das Amt des 1. Gruppenführers wurde Herrn Günther Kühn übertragen. Als sein Stellvertreter fungiert Erwin Zasar, der auch als Schriftführer tätig ist. Die Kassengeschäfte erledigt Frau Martha Hofmann und als Gruppenführerin wurde Frau Maria Hofmann gewählt.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.03.1969


Der Lenz ist auf dem Bau ausgebrochen
Aufstellung der vom 3. Bis 14. März eingereichten Baugesuche

… Naimer Josef, Steinburg, Erneuerung des Dachstuhls und der Umfassungswände … Solcher Otto, Ehren, Gde. Gaishausen, Einbau von zwei Zimmern in das bestehende Wohnhaus … Gmeinwieser Johann, Stetten, Gde. Hunderdorf, Scheunen-Anbau; Bugl Xaver, Lintach, Gde. Hunderdorf, Scheunen-Neubau … Schedlbauer Franz, Rammersberg, Gde. Gaishausen, Neubau einer Kauchegrube; Kern Ludwig, Rammersberg, Gde. Gaishausen, Abbruch und Wiederaufbau eines Wohnhauses … Ecker Adolf, Brandstatt, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Scheune mit Stallung …
Quelle: Bogener Zeitung, 26.03.1969


Ludwig Fuchs beerdigt
Windberg.
Auf dem Windberger Friedhof wurde Harr Ludwig Fuchs zur letzten Ruhe gebettet. Der Verstorbene erblickte am 31. August 1889 in Haidholz bei Degernbach als Sohn der Landwirtseheleute Ludwig und Theres Fuchs das Licht der Welt. Er war Kriegsteilnehmer des Weltkrieges 1914/18. Im Mai 1923 verehelichte er sich mit Anna Schranz von Herrnbirket. Gute und schlechte Zeiten teilte er mit seiner Lebensgefährtin und den Kindern war er immer ein treusorgender und verständnisvoller Vater. Bis zu seinem Ruhestand lebte er glücklich und zufrieden in Degernbach. Seine schwere Krankheit trug er jahrelang mit Geduld, bis ihn am vergangenen Montag Gott von dieser Welt abrief. Die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr Degernbach, der er lange Jahre als aktives und später als passives Mitglied angehörte, geleiteten ihn auf seinem letzten Gang und legten den Sarg in die geweihte Erde zur letzten Ruhestätte. Vorstand Johann Wallner legte als Zeichen der Kameradschaft einen Kranz am offenen Grabe nieder. Auch die Mitglieder des Krieger- und Veteranenvereins Degernbach gaben ihm das letzte Geleit und legten durch Vorstand Rupert Wallner einen Kranz an der Ruhestätte des Verstorbenen nieder. Der Gattin und den Kindern wendet sich unsere Anteilnahme zu.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.03.1969


Generalversammlung der Veteranen
Windberg.
Für die Mitglieder des Krieger- und Veteranenvereins Windberg findet am Sonn-tag, um 15 Uhr. im Gasthaus Hilmer in Irensfelden die Generalversammlung statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.03.1969


Zusammenkunft der FFW
Hunderdorf.
Alle Mitglieder der FFW treffen sich am Sonntag um 8.30 Uhr am Gerätehaus. Da dringende Angelegenheiten zu besprechen sind, wird erwartet, daß alle Wehrmänner erscheinen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.03.1969


Änderung in der Vorstandschaft
Hunderdorf.
Da der bisherige 2. Vorstand der Liedertafel aus beruflichen Gründen nach Ortenburg übersiedelte, wurde in einer Nachwahl Frau Martha Hofmann zum 2 Vorstand des Vereins gewählt.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.03.1969


Wiederbegründer Windbergs 85 Jahre
65 Jahre gehört Geistlicher Rat Dr. Michael van der Hagen den Prämonstratensern an
Windberg.
Am heutigen Samstag feiert Geistlicher Rat Dr. Michael van der Hagen, der langjährige Prior und Wiederbegründer des Prämoristratenserklosters seinen 85. Geburtstag. Zugleich sind es jetzt gerade 45 Jahre, seit der hochverdiente Geistliche nach Windberg kam und zugleich werden es heuer 65 Jahre, daß er dem Orden angehört.
Der Jubilar ist gebürtiger Holländer, er stammt aus St. Odenrode. Vom 12. bis zum 18. Lebensjahr besuchte er in seiner Heimat das Gymnasium in Heswijk. Unmittelbar nach dem Abitur folgte er seiner Berufung und trat am 9. Oktober 1902 dem Orden bei und empfing in der Abteikirche von Berne das Kleid des Heiligen Norbert. Es folgte das Noviziat, das Theologiestudium und die endgültige Bindung an den Orden in der feierlichen Profeß, bis er dann 1908 sein erstes Meßopfer  feiern konnte. Anschließend studierte er in Utrecht, Freiburg und Zürich, 1919 promovierte er dann zum Dr. phil mit einer Dissertation aus der Altphilologie. Als Professor und Konrektor lehrte er am Gymnasium in Heswijk und war zugleich im Kloster Novizenmeister.
Die große Wende in seinem. Leben kam dann, als Abt Evermod v. d. Bergh 1923 die Überreste des einstigen Klosters in Windberg für den Orden zurückkaufte und den Jubilar mit der Leitung des Wiederaufbaues betraute. Im Frühjahr 1924 traf dieser in Windberg ein, das ihm seine zweite Heimat werden sollte. Seiner Führung war es zu verdanken, daß in den über hundert Jahren zweckentfremdeten Mauern nach vielen Schwierigkeiten neues monastisches Leben sich zu regen begann. Daneben widmete sich der Jubilar von Anfang an der Seelsorge. Ein besonderes Anliegen war ihm die Förderung der eucharistischen Frömmigkeit, er über-setzte manche Schrift ins Deutsche und über sechzig Pfarreien in der näheren und weiteren Umgebung lernten ihn als frommen und seeleneifrigen Prediger kennen. Noch vor wenigen Jahren legte er zu Fuß oft weite Strecken zurück, wenn ihn eine seelsorgerliche Aufgabe zu einer Gemeinde rief. Ein Leiden bindet, ihn augenblicklich an das Haus, aber sein Schaffensgeist ist unvermindert. Täglich liest er die Messe und nimmt regen Anteil an den Freuden und Leiden der Kommunität. Besonders jetzt ist er die Seele des Konvents, der es zu schätzen weiß, einen stillen Beter in seiner Mitte zu haben, der auch als väterlicher Freund seinen jüngeren Mitbrüdern zur Seite steht.
Besonders die Windberger werden diesen Ehrentag des Klosters im Geiste mitfeiern, haben sie ja den Jubilar als wahrhaft priesterliche Persönlichkeit achten und schätzen gelernt. Auch wir entbieten ihm zu seinem Ehrentag unseren herzlichen Glückwunsch!
Quelle: Bogener Zeitung, 29.03.1969


Er hat den „Mühlhiasl“ als erster Publiziert
Pfarrer Joh. Ev. Landstorfer zum Gedächtnis
Oberalteich.
Vor 20 Jahren, am 26. März 1949, starb in seiner Heimatpfarrei Oberaltaich, wo er als Commorantpriester lebte, der in Furth geborene Pfarrer Joh. Ev. Landstorfer im 66. Jahre seines Lebens, im 41. seines Priestertums, ein Jahr nach der Feier seines 40jährigen Priesterjubiläums. Bevor er seinen letzten Posten Oberaltaich bezog, war er 27 Jahre Pfarrer und Dekan in Pinkofen bei Eggmühl, im ganzen Dekanat und weit darüber hinaus bekannt und hochgeschätzt. Bekannt war Pfarrer Landstorfer vielfach, bekannt wurde er schon zu Beginn seiner Priestertätigkeit (in Oberroning und Laberweinting als Kooperator) als der beste Prediger, der mit seinem Jahrgang 1908 in Regensburg ausgeweiht worden war. Seine Predigten waren berühmt; seine Sprache kräftig, eindeutig, klar, prägnant, originell. Viele Teilstücke haben sich bis heute erhalten. Pfarrer Landstorfer war auch der gesuchte Beichtvater und der stille Beter, der oft bis Mitternacht in Gebet versunken vor dem Altar kniete.
Groß war die Zahl seiner Verehrer und derjenigen, denen er Freund und Helfer war in seelischer Not. Eine interessante und ausdehnte Briefseelsorge strahlte reichen Segen aus. Unvergeßlich blieben bei vielen seine Worte haften, die er den ihm Vertrauenden tröstend mit auf den Weg gab.
Auf weiten Reisen bewunderte er Gottes schöne Welt, orientierte sich über alles und vielses, und wußte daher weitgehend über Dinge Bescheid, die nur wenigen bekannt waren: weitreichende Beziehungen über Land und Meer machten vieles offenbar und es wurde ihm nicht schwer, die Weltgeschichte zu durchleuchten da, wo sie am dunkelsten war. Er war, wie der Offiziator bei seiner Bestattung sagte, „ein Mann tiefen Glaubens und hoher Bildung.“ Pfarrer Landstorfer bleibt unvergessen als eine markante, kernige Persönlichkeit, achtunggebietend, überall respektiert, nicht ohne einen wunderbaren, geistvollen Humor. Seinen unbestritten größten Erfolg, der heute noch allen bewußt und lebendig ist, stellen die 1924 veröffentlichten Mühlhiasl-Weissagungen dar, die Pfarrer Landstorfer eifrig gesammelt und aufgezeichnet hat. Unsere Leser konnten sie hier im August-September 1968 im Wortlaut lesen und finden sie jetzt im letzten „Bayerwaldheft“. Er ruht im Priestergrab zu Füßen der mächtigen, herrlichen Oberaltaicher Klosterkirche, die seinen Primizjubel vernommen und sein Requiem gehört hat. Heute noch wird dankbar sein Grab besucht, es konnte das Ende nicht sein für so viele, denen er in Wahrheit „ein Herold mit goldene Spenden“ geworden war, wie es so trefflich dem volkstümlichen Vers auf seinem Trauerbild heißt:
Ein Priester muß sein ganz groß und ganz klein,
vornehmen Sinns wie aus Königsgeschlecht,
einfach und schlicht wie ein Bauernknecht;
ein Held, der sich selbst bezwungen,
ein Mensch, der mit Gott gerungen,
ein Quell von heiligem Leben,
ein Sünder, dem Gott vergeben;
ein Herr dem eigenen Verlangen,
ein Diener der Schwachen und Bangen;
vor keinem Großen sich beugend,
vor dem Geringsten sich neigend —
ein Schüler von seinem Meister,
ein Führer im Kampf der Geister;
ein Bettler mit flehenden Händen,
ein Herold mit goldenen Spenden;
ein Mann auf den Kampfesstätten,
eine Mutter an Krankenbetten;
Greis im Schauen, ein Kind im Trauen;
feststehend in sich, ganz anders als ich —
betet für mich!
K. H.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.03.1969


Kirche hat sich an der Beichte versündigt
Nicht nur eine Schuld der Beichtunwilligen – Antireformatorisches Denken schadet der Bibel – Einkehrsonntag der Kath. Landjugend
Hunderdorf.
Am Passionssonntag hatte die katholische Landjugend des Landkreises zu einem Einkehrtag nach Hunderdorf eingeladen.Über 100 Burschen und Mädchen waren dem Rufe gefolgt und trafen sich in dem freundlichen neuen Jugendheim. Herr Pfarrer Ruß hatte es freundlich zur Verfügung gestellt und dadurch diese Veranstaltung überhaupt erst möglich gemacht. Die Leitung der Zusammenkunft hatte der langjährige Jugendpfarrer und spätere Domprediger Monsignore Anton Meier in Händen. Auch diesmal zeigte sich wieder sein Geschick, junge Leute anzusprechen und für ein Thema zu fesseln. Seine Art. frei und konkret über alles. auch heikle Sachen zu sprechen, verschaffte ihm rasch guten Kontakt und offene Herzen.
In seinem ersten Vortrag suchte er mit seinen Zuhörern die Ursachen für die vielen ungeordneten Lebensschicksale in unserer so fortschrittlichen Zeit aufzuspüren. Fehlhaltungen und Abwege oft tragischer und schrecklicher Art sind fast immer in menschlichem Versagen im Elternhaus, im gestörten Verhältnis zu Vater und Mutter, in Erziehungsfehlern und fehlenden menschlichen Kontakten zu suchen. Dies zu begreifen ist auch für junge Menschen vonnöten, denn zu leicht ist man bereit, mit ungerechten Pauschalurteilen zu verdammen, wo es zu verstehen und zu helfen gälte. Und schließlich werden die jungen Zuhörer von heute schon morgen oder übermorgen als Eltern oder Erziehungsberechtigte vor der großen Verantwortung stehen, jungen Menschen durch Beispiel und Verständnis den Weg ins Leben zu bahnen.
Das nächste Thema behandelte den Komplex des Beichtens. Dieses im religiösen Leben junger Katholiken wohl immer schwierige Kapitel verlangte von den Zuhörern und vom Referenten große Offenheit und Selbstkritik. Es ist ja nicht nur die Schuld der Beichtunwilligen, der „Jährlinge“ und „Roßdiebe“, daß es nur allzuoft versäumt wurde, die jungen Menschen aus den Formen der Kinderbeichte in das bewußtere Selbstforschen und Bekennen eines mündigen Christen hinüberzuführen. Der Redner verstand es jedoch, vielen seiner Zuhörer die Überzeugung zu vermitteln, daß Beichten kein „Muß“, sondern ein beglückendes „Darf“ sein kann. Der große Zustrom zur nachmittägigen Osterbeicht bewies am besten den Erfolg dieses Vortrags.
Der nachmittägige Vortrag könnte mit ‚Bibel und Beten‘ überschrieben werden. Die in ländlichen katholischen Gemeinden immer noch weitverbreitete Unkenntnis der Heiligen Schrift, welche noch im „antireformatorischen“ Denken fußt, das dem Leben jede eigene, unüberwachte Begegnung mit Gottes Wort verwehrte, hat in der erneuerten  Kirche keinen Platz mehr. Monsignore Meier verpflichtete vielmehr seine Hörer, mehrmals in der Woche in der Bibel zu lesen, wobei er freilich riet, sich so schwierige Texte wie die Geheime Offenbarung des Johannes für die Interpretation in der Gruppenstunde  aufzuheben. Auch das häusliche Beten wurde einer strengen Prüfung unterzogen. Hier ist das ,Wie‘ bald so wichtig wie das ,Ob‘ und mit einigen brav überlieferten, religiös aber recht wertlosen Betgewohnheiten sollte man ruhig aufräumen. Ein Allzuviel und Allzurasch wertet das Gebet, insbesondere das häusliche Beten eher ab und kann junge Menschen kaum für diese Übung gewinnen. Wir sollten wieder lernen, im Gebet eine persönliche Begegnung mit Gott zu finden, uns von leeren Formeln, so notwendig diese für ein gemeinsames Beten auch sein mögen, frei zu machen und unsere eigene Sprache nach ‚drüben‘ und ‚droben‘ zu entdecken. Beten sei nun einmal die ursprüngliche Form des religiösen Lebens und das tägliche Gebet in der Familie und im ‚stillen Kämmerlein‘ ein fester Halt, wenn Welt und Zeit den jungen Menschen einmal für eine Weile unsicher machen wollen.
Den Höhepunkt und Abschluß bildete eine Gemeinschaftsmesse in der Hunderdorfer Pfarr-kirche, wobei Monsignore Meier und Pater Roger, der am selben Tag einen Einkehrtag der Frauen in einem anderen Saal des Pfarrheims geleitet hatte, das Meßopfer in Konzelebration feierten.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.03.1969


Wer baut wo und Was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 17. 3. – 21. 3. 1969 eingereichten Baugesuche
… Hirtreiter Otto, Hunderdorf, Quellenweg 30, Anbau einer Wohnung an das bestehende Wohnhaus …
Quelle: Bogener Zeitung, 31.03.1969


DANKSAGUNG
Von Herzen danken wir allen, die beim Heimgang meines lieben Gatten, meines guten Vaters
Herrn Georg Wagner
Landwirt in Oberbucha

ihre überaus große Teilnahme durch Besuch der Rosenkränze, Beteiligung beim Trauergottesdienst und Begräbnis sowie Anteilnahme in Wort und Schrift. Kranz- und Meßspenden bekundeten Dank auch der Nachbarschaft für die Krankenbesuche und geleistete Hilfe beim Ableben unseres teuren Verstorbenen. Besonders danken möchten wir Hochw. Herrn Pfarrer Ephrem für die trostreichen Worte bei der Beerdigung, dem Kirchenchor für den erhebenden Grabgesang sowie den Patres der Klosterabtei für die vielen Krankenbesuche.
Großen Dank schulden wir auch Herrn Dr. Miller, Bogen, für die langjährige ärztliche Hilfe.
Gedankt sei ferner der Freiwilligen Feuerwehr Windberg für das Geleit zum Grab, Kranzniederlegungen durch Vorstand Feldmeier und Kommandant Holmer und den Nachruf, der Freiwilligen Feuerwehr Klinglbach mit Fahnenbeteiligung sowie den Kdt. der FFW Hunderdorf, Au v. Wald und Steinburg.
Unseren Dank möchten wir auch aussprechen Herrn Kreisbrandinspektor Stefan Mühlbauer für Kranzniederlegung und den Herren Löschmeistern Freundorfer, Oberalteich, und Lang, Mitterfels, für die Beteiligung bei der Beerdigung, dem Bauernhilfsverein Neukirchen-Windberg und dem Krieger- und Veteranenverein Windberg für Beteiligung an der Beerdigung, die Worte am Grabe und die Kranzniederlegungen sowie der Gemeinde Windberg für die Beteiligung am Nachruf. Allen nochmals ein herzliches „Vergelt’s Gott“.
Oberbucha, den 31. März 1969
In tiefer Trauer:
Kreszenz Wagner, Gattin
Centa Wagner, Tochter
im Namen aller Verwandten
Quelle: Bogener Zeitung, 31.03.1969


Gemeinderatssitzung
Hunderdorf.
Heute findet um 19 Uhr im Gemeindeamt eine Sitzung des Gemeinderates statt, auf der folgende Tagesordnung zur Behandlung ansteht: 1. Festsetzung der Miete für das Schulgebäude, 2. Beratung und event. Beschlußfassung über die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan für 1969, 3. Informationen, 4. Beschlußfassung über die Verteilung des Jagdpachtschillings. Die Sitzung ist öffentlich.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.04.1969


Straßenhobel-Vorführung
Windberg.
Wie in der Jagdgenossenversammlung beschlossen wurde, soll die Gemeinde einen Straßenhobel anschaffen. Damit das Gerät eingehend geprüft werden kann, findet am Dienstag eine Vorführung statt. Alle Interessenten, vor allem die Traktorbesitzer, die dieses Gerät später für ihren eigenen Bedarf und für Nachbarn fahren sollen, sind höflich eingeladen. Treffpunkt ist um 14 Uhr beim Gasthaus Hilmer in Irensfelden.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.04.1969


Erschließungsbeiträge
Windberg.
Die Satzung über die Erhebung von Erschließungsbeiträgen für die Gemeinde Windberg liegt in der Gemeindekanzlei Windberg zu den üblichen Amtsstunden in der Zeit vom 1. 4. bis 15. 4. zur allgemeinen Einsichtnahme auf.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.04.1969


Auszahlung
Windberg
. Die Sozialhilfe, Pflegegelder und Pflegekindergelder werden am Dienstag zwischen 14 und 15 Uhr in der Gemeindekanzlei ausgezahlt.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.04.1969


Windberg am Rande einer Katastrophe
Unbekannter Weltraumsatellit neben Wohnhäusern gelandet – Abholung durch US-Sonderkommando
Windberg.
Hätte sich in Windberg das, was gestern abends geschah, nur wenige hundert Meter weiter nördlich ereignet, wäre eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes die Folge gewesen: wie durch ein Wunder wurde niemand geschädigt, als gestern nur wenige hundert Meter neben den Häusern Windbergs mit einem leichten Feuerschein ein großer Satellit nieder-ging.
Die verantwortlichen Stellen stehen noch vor einem Rätsel. Wir konnten im Laufe des gestrigen Abends nur mehr wenige Einzelheiten erfahren, denn um 20.45 Uhr wurde eine totale Nachrichtensperre über dieses Ereignis verhängt, so daß es noch ungewiß ist, ob Rundfunk und Fernsehen Berichte senden können.
Fest steht, daß sich am wolkenverhangenen Himmel gegen 17.50 Uhr ein undeutlicher rötlicher Schein gezeigt hatte, der auch in der weiteren Umgebung beobachtet werden konnte, wie Anrufe aus Straubing und Mitterfels bestätigten. Mit einem dumpfen Aufschlag ging kurz darauf auf freiem Feld südlich der Windberger Klostermauer das eiserne Ungetüm nieder, gebremst nur von einem einzigen Fallschirm, offenbar hatten sich die anderen nicht geöffnet. Die amerikanische Satellitenstation in Raisting scheint auf ihren Radarschirmen den Vorgang beobachtet zu haben, denn schon kurz nach 19 Uhr traf eine schwerbewaffnete Sondereinheit am Schauplatz ein. Sie war mit Spezialhubschraubern von Raisting zur Kaserne in Bogen gebracht worden. Diese Spezialisten riegelten sofort das Gelände in einem Umkreis von 40 Metern mit Stacheldrahtverhauen hermetisch ab.
Noch ehe das Informationsverbot eingetroffen war, konnten wir mit dem Leiter der Bewachungsabteilung, dem Fliegermajor James McBlockhead sprechen. Dieser zeigte sich trotz allem über den Ort des Niederganges noch sehr befriedigt, denn im Dorf wäre eine Brandkatastrophe unausweichlich gewesen. Er berichtete, daß noch während der Nacht von Kap Kennedy aus eine Bergungsmannschaft mit allem notwendigen schweren Gerät in Frankfurt landen werde, um die Bergung der Kapsel vorzunehmen. Diese Abteilung dürfte im Laufe des heutigen Nachmittags eintreffen. Nach seinen Vermutungen habe sich bei planmäßigem Flug des Weltraumkörpers versehentlich im All ein Fallschirm geöffnet, der den Absturz verursacht habe. Trotzdem scheint das Riesengerät beim Absturz keinen allzugroßen Schaden erlitten zu haben, nur der Hitzeschild wurde vollständig zertrümmert. Die Bevölkerung wurde gebeten, wegen der Gefahr der radioaktiven Verseuchung keines der weitzerstreuten Teile zu berühren. Inzwischen sind Zweifel aufgetaucht, ob es sich überhaupt um einen amerikanischen Flugkörper handelt, denn er ist mit keinerlei Hoheitsabzeichen versehen. Aus dem Umstand, daß der Satellit ein Fenster hat, sind auch Gerüchte entstanden, es könnte sich um einen bemannten Geheimsatelliten handeln, da die Techniker gleich nach ihrem Eintreffen die Luke zu öffnen versuchten, die aber durch den Aufprall verklemmt wurde. Das Fenster gewährt keinen Einblick ins Innere, da es ganz mit Eiskristallen überzogen ist, wie sie schon bei der Mondumkreisung den Astronauten zu schaffen machten. Alle diese Spekulationen wurden aber vom bewachenden Major entschieden zurückgewiesen.
Eine Erlaubnis zur Veröffentlichung unseres Bildes bekamen wir nicht. Die Polizei bittet alle Neugierigen, nicht nach Windberg zu fahren, weil der Ort sehr wenig Parkmöglichkeiten bietet, so daß den schweren Bergungsfahrzeugen die Zufahrt sonst versperrt würde. Daß Windberg einmal so berühmt werden würde, hätten selbst die wildgewordenen Wahlkämpfer nicht zu versprechen gewagt und jetzt, nachdem alles noch einmal glimpflich abgegangen ist, können wir uns über die Sensation freuen, die unserer Gegend vielleicht nie mehr zuteil werden wird. Wir werden morgen über die Bergung berichten.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.04.1969


Georg Wagner zu Grabe getragen
Windberg.
Eine große Trauergemeinde geleitete Herrn Georg Wagner, Landwirt von Oberbucha, auf seinem letzten Weg. Im Alter von 61 Jahren mußte er, viel zu früh, von seinen Angehörigen scheiden. 23 Jahre war er Kommandant der Windberger Wehr. Als Vorstand leitete er die Wehr ebenfalls über 20 Jahre. Über 40 Jahre war er aktiver Feuerwehrmann. Der Spruch der Feuerwehren „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr“, war sein Grundsatz. Es muß erwähnt werden, daß der Verstorbene mit wenig Mitteln, die zur Verfügung standen, zu seiner Zeit, Großes für die Wehr geleistet hat und ihren Wiederaufbau nach dem Kriege mit vielen Schwierigkeiten und großer Umsicht leitete und führte. Vorstand Feldmeier und Kommandant Holmer würdigten die Verdienste des Verstorbenen und legten Kränze am Grabe nieder. Kreisbrandinspektor Mühlbauer dankte dem Verstorbenen für treue Dienste. die er als langjähriger stellvertretender Kreisbrandinspektor geleistet hatte. Oberkommandant Karl Schneider von der FFW Straubing, ein teuerer Kamerad des Verstorbenen, hob besonders hervor, daß Wagner Großes geleistet hat beim Wiederaufbau der Feuerwehren des Landkreises Bogen in den Nachkriegsjahren. Der Vorstand des Krieger- und Veteranenvereins Windberg legte dem langjährigen Förderer und Mitglied als letzten Dank einen Kranz nieder. Mit einem Kranz dankte ebenfalls der Bauernhilfsverein Neukirchen-Windberg. Lange Jahre, bis zu seinem Tode, gehörte er dem Kirchenausschuß an. Viele Sorgen gab es hier zu überbrücken und auszufechten, besonders bei der jetzigen Kirchenrenovierung. Pfarrer Ephrem hob dies in dankenden und anerkennenden Worten hervor. Die Kameraden der Windberger Feuerwehr trugen ihn zu Grabe. Unter den Klängen der Kapelle Bugl senkten sich viele Fahnen.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.04.1969


Ferienfahrplan
Steinburg.
Für die Zeit der Osterferien (1. 4. 69 bis 14.4.69) ist der Fahrplan für die Linie Obermühlbach — Perasdorf — Meidendorf — Windberg — Bogen — Straubing wie folgt geändert: Normaler Linienverkehr nur am Donnerstag, den 3. April. Dienstag, den 8. April und Freitag, den 11. April. Ab Montag, den 14. 4. 69 wird der Omnibusverkehr wieder nach dem üblichen Fahrplan durchgeführt. Die Bevölkerung der Linie wird um Verständnis und Berücksichtigung der vorübergehenden Änderung gebeten.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.04.1969


DANKSAGUNG
Für die Beteiligung bei der Beerdigung meines lieben Mannes und Vaters
Herrn Georg Wagner
von Oberbucha

danken wir der Freiw. Feuerwehr Straubing. Besonderen Dank Herrn Oberkommandanten Karl Schneider sen. für die ehrenden Worte am offenen Grabe.
Oberbucha, den 2. 4. 1969
In tiefer Trauer:
Kreszenz Wagner, Gattin
und Tochter Zenta.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.04.1969


Auch Windberg erhielt Straßen
Zu unserem Bericht über eine SPD-Versammlung in Windberg hat uns der Stellvertreter des Landrats von Bogen folgende Stellungnahme der Behörde geschickt. Das Eingesandte wurde von der Redaktion erheblich gekürzt, weil seine Länge in keinem Verhältnis zu dem Versammlungsbericht stand, der unter dem Titel „Niemand kümmert sich um Windberg“ veröffentlicht wurde:
„Soweit dem Landratsamt bekannt ist, wurde bei der Bürgerversammlung am 5. 12. 1965 in Windberg der Ausbau der Straße Windberg-Heilig Kreuz-Oberbucha angeregt. Am 31. Dezember 1965 wurde ein Gemeinderatsbeschluß zur Projektierung der Straße gefaßt. Die Kosten betrugen nicht 8 000 DM, sondern nur 5 150 DM, die die Gemeinde bis heute noch nicht bezahlt hat, da dieser Betrag gemäß Vereinbarung mit dem beauftragten Ingenieurbüro erst bei Inangriffnahme der Baumaßnahme zu leisten ist. Die Straße wurde 1966/67 projektiert und am 3. 5. 1967 in die beim Landratsamt aufliegende Dringlichkeitsliste für die Straßen des „Grauen Netzes“ aufgenommen. Die im Artikel angegebene Bauzeit der Kreisstraße Windberg-Meidendorf von 18 Jahren dürfte wohl versehentlich mit 18 Monaten verwechselt worden sein, da der Straßenbau in den Jahres 1958/59 durchgeführt und auch abgeschlossen wurde. Die Straße wurde inzwischen vom Landkreis Bogen als Kreisstraße übernommen.
Die Kreisstraße Hunderdorf – Windberg
Diese Straße wurde im Rechnungsjahr 1968 mit einer Gesamtkostensumme von rund 400 000.- auf 5,50 m frostsicher allein vom Landkreis ausgebaut. Dabei wurde die Trasse wesentlich begradigt. Ich glaube, es läßt sich nicht abstreiten, daß diese Baumaßnahme im erheblichen Umfang nur der Gemeinde Windberg zugute kam.
Zur Baugebietserschließung ist zu bemerken, daß nach dem Bundesbaugesetz, das ja seinerzeit von allen Parteien im Bundestag beschlossen wurde, die Straßenerschließungskosten von den Anliegern zu bezahlen sind. Die Gemeinde hat sich an den entstehenden Kosten mit mindestens 10 Prozent zu beteiligen. Die Gewährung eines Zuschusses von seiten des Staates oder des Landkreises ist daher gesetzlich ausgeschlossen. Auch für Kanalbaumaßnahmen in Neubaugebieten werden grundsätzlich keine staatlichen Zuschüsse gewährt und sind bisher auch in anderen Gemeinden nicht gewährt worden. Der hier von der Gemeinde im Vorgriff verlegte Hauptsammler entlang der Kreisstraße wird sich erst im Rahmen der Errichtung der Gesamtkanalisation (einschl. Kläranlage) mit der Gemeinde Hunderdorf und den übrigen Nachbargemeinden in die Finanzierung aufnehmen lassen. Die Gewährung eines Zuschusses von seiten der Obersten Baubehörde war daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.
Schäffer
stellvertretender Landrat
Quelle: Bogener Zeitung, 03.04.1969


Nachrichtensperre über Satellitenabsturz aufgehoben.
Windberg.
Die Nachricht vom Satellitenabsturz  bei Windberg in unserer Dienstagausgabe hat gegen alle Erwartungen doch einige „Aprilochsen“ auf den Plan gerufen. Ansich war der Scherz zum Greifen: In Raisting gibt keine amerikanische Satellitenstation, sondern eine Fernsehempfangsstation von Satellitenprogrammen der Bundespost, ein Fallschirm, der im Weltraum aufginge, bliebe im luftleeren Raum wirkungslos usw. Trotzdem fanden sich vorsichtige Zaungäste ein, die unsicher nach dem Weg zur Absturzstelle fragten. Ein Bundeswehrsoldat erfuhr erst in Windberg von der Sache, ließ sofort seinen Leberkäse in Stich und eilte zackig zum Gefahrenpunkt. Seine Rückkehr soll weniger zackig ausgefallen sein. Ein Windberger Gastwirt erhielt am gleichen Tag den Anruf eines auswärtigen Geschäftsmannes mit der Frage, wie groß der Satellit sei. Auf die Antwort „so groß wie ein Mercedes halt“ kannte die Begeisterung des Anrufers keine Grenzen mehr und er erschien eine halbe Stunde später mit noch ein paar Raketenspezialisten. Auch deren Forscherdrang erfuhr eine herbe Enttäuschung. Mit der Eile eines startenden Satelliten sollen sie dann wieder entschwunden sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.04.1969


Ein Kreuzweg, den der Mensch geht
Nur sieben, aber echte Kreuzwegstationen – Nächtlicher „Kreuzweg des Friedens“
Windberg.
Trotz Kälte und eisigen Schneeregens war am Freitag abend eine große Zahl junger Menschen aus dem gesamten Landkreis nach Windberg gekommen, um gemeinsam den Kreuzweg „Füreinander — Miteinander“ zu beten. Fackeln erhellten ihren nächtlichen Weg, der sie an den alten, steinernen Kreuzwegsäulen entlang zu dem eineinhalb Kilometer entfernten, hoch auf einer Hügelkuppe thronenden Wallfahrtskirchlein zum Heiligen Kreuz führte.
Eine Lautsprecher- und Verstärkeranlage half mit, daß dieser Gang wirklich zu einem gemeinsamen Beten und Erleben wurde, und daß alle die verblüffend aktuellen Texte dieses „Jugendkreuzwegs in Ost und West“ mithören konnten. Im Gegensatz zu den bekannten Kreuzwegandachten zählt diese nur die sieben folgenden Stationen: Jesus wird festgenommen — Jesus wird verurteilt — Jesus nimmt das Kreuz —Jesus begegnet Simon — Jesus wird hingerichtet — Jesus sieht seine Mutter — und — Jesus stirbt am Kreuz. Schon die Formulierung dieser sieben Titel verrät etwas von der starken Gegenwartsbezogenheit dieser Gebets- und Betrachtungsfolge. Mehr noch zeigen dies die prägnanten, ganz und gar sentimentalen Texte von Besinnung, Fürbitten und Gebet, in welche die einzelnen Stationen gegliedert sind. Und das ist das eigentlich Große und Entscheidende an diesem Jugendkreuzweg: Daß die jungen Menschen wieder sehen, die Passion Christi ist nicht irgend ein antikes, atavistisches Schauspiel primitiver Justiz, sondern sie findet noch und noch ihre sinnbildliche Wiederholung in allem Leid und aller Ungerechtigkeit, in Grausamkeit und Verfolgung bei uns und überall auf unserer so fortschrittsstolzen Welt. Daß die jungen Christen sich von den unwahrhaftig anmutenden Andachtsformen des nachwirkenden 19. Jahrhunderts nicht aus der Kirche graulen ließen, sondern selbst den ihren und ihrer Zeit angemessenen Ausdruck ihres Glaubens und Betens fanden und pflegen, das sollten ihnen alle hoch an-rechnen, denen der lebendige Fortbestand der Kirche am Herzen liegt.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.04.1969


„Zum Menschen gehört der Mitmensch“
Osterrundbrief der Kath. Landjugend Kreis Bogen – Kreisrunde tagte in Windberg
Windberg.
Bei der letzten Kreisrunde der Kath. Landjugend Kreis Bogen in den repräsentativen Räumen des Klosters Windberg wurde das Aktionsprogramm für das folgende Vierteljahr beschlossen. Kreisvorsitzender Rudi Landstorfer gab zuvor ,einen kurzen Tätigkeitsbericht bei dem er besonders die gut besuchte Wochenendschulung am 8./9. März in Windberg sowie den eben so gut aufgenommenen Einkehrtag am 23 März in Hunderdorf mit Domkaplan Monsignore Meier, mit nahezu hundert Jugendlichen, hervorhob.
Die Vorbereitungen für die Frankreichfahrt sind zum größten Teil abgeschlossen. Wegen den Währungsschwierigkeiten in Frankreich sind die Zuschüsse im Deutsch-Französischen Jugendwerk um 20 Prozent gekürzt worden. Dem Antrag auf Bezuschussung von seiten des Landkreises, wird der Kreistag in Kürze zustimmen. Ebenso hat der Kreisjugendring im Rahmen seiner Haushaltsmittel einen Zuschuß zur Verfügung gestellt, so daß die Finanzierung der Fahrt gesichert ist.
Die Landjugendberatung bei der Regierung von Niederbayern hat für 1969 einen Sozialwettbewerb sowie ein Geschicklichkeitsfahren für Moped, Auto und Schlepper ausgeschrieben. Im Sozialwettbewerb werden Blutspenden, Sonntagsdienst, Erster-Hilfe-Kurs mit Punkten bewertet. Der Wettbewerb soll ein Aufruf an die Gruppen sein, sich wieder mehr auf den heute so notwendigen Dienst am Nächsten zu besinnen. Nicht alle Möglichkeiten praktischer Nächstenliebe können bei diesem Wettbewerb aufgezeigt werden, Alle Jugendgruppen werden jedoch gebeten, sich an diesem Sozialwettbewerb zahlreich zu beteiligen. Auskünfte erteilt der Kreisobmann Rudi Landstorfer, 8411 Wiesenfelden, Telefon 0999/20.
Im weiteren Verlauf der Kreisrunde wurden folgende Termine festgelegt: Mittwoch, 18. 4. 1969 führt das Landwirtschaftsamt Mitterfels einen Vortragswettbewerb für alle Berufsgruppen durch. Jeder Teilnehmer hat einen selbstgewählten Vortrag von acht bis zehn Minuten zu halten. Anmeldung bis 10. 4. beim Landwirtschaftsamt Mitterfels. Sonntag, den 20, 4., in Schwarzach „Quiz für junge Staatsbürger mit Pfarrer Groß als Quizmaster. Sonntag, 4. 5. Jugendwallfahrt auf den Bogenberg mit Weihbischof Flügel und Jugendpfarrer Seb. Werner. Mittwoch, 14. 5., um 19.30 Uhr, in Bogen, Reischersaal, Vollversammlung des Kreisjugendringes Bogen. Sonntag, 18 5., in Steinburg, Bergeersaal, großer Mai-Tanz. Sonntag 1. 6.; Jugendbekenntnistag 1969.
Zum Schluß bittet der Kreisvorsitzende das Informationsmaterial der Kath Landjugend zumindest soweit zu honorieren, daß es nicht sofort zu den Akten gelegt wird, sondern im Bekanntenkreis, in der Gruppe, im Dorf ins Gespräch kommt.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.04.1969


Wer sah den unfallflüchtigen PKW-Fahrer?
Mitterfels — Steinburg.
Am Samstag, 5. 4. 69. gegen 20.50 Uhr, ereignete sich auf der Staatsstraße 2147 (Miterfels — Steinburg) bei Rieglberg ein Unfall mit Fahrerflucht. Ein aus Richtung Steinburg kommender Pkw-Fahrer geriet im Begegnungsverkehr auf die linke Fahrbahnseite und stieß seitlich mit einem entgegenkommenden PKW-Fahrer zusammen. Der VW wurde schwer beschädigt. Der Unfallverursacher flüchtete mit einem hellen PKW Opel Kadett, mit vermutlich Bogener Kennzeichen, in Richtung Mitterfels. Der Kadett wurde bei dem Unfall vorn links (Scheinwerfer, Blinker und Kotflügel) stark beschädigt. Wer hat den Unfall beobachtet? Wer kann über ein derartig beschädigtes Fahrzeug Auskunft geben? Wer hat einen solchen Wagen repariert? Nachricht an LPI-Bogen erbeten. Tel. 09422-555.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.04.1969


Hofdorfer Kapelle reparaturbedürftig
Hunderdorf.
Die kleine Kirche In Holdorf hat in den letzten Jahren offensichtlich sehr unter Witterungs- und Alterseinflüssen gelitten. Besonders der Turm und das Dach weisen so schwere Schäden auf, daß sich eine Reparatur nicht mehr vermeiden läßt, will man nicht einen totalen Verfall riskieren. Da die Kapelle unter Denkmalschutz steht, muß vorher durch eine Besichtigung durch Vertreter des Landesamtes für Denkmalpflege noch eine genaue Feststellung der Schäden und der zu unternehmenden Maßnahmen getroffen werden. Durch die Gemeinde und das Kreisbauamt wurde bereits eine überschlägige Kostenaufstellung der Renovierungsarbeiten durch Handwerker veranlaßt. Danach ist mit einem Betrag von ca. 20 000 bis 25 000 DM zu rechnen, wenn die Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. Bis jetzt konnten jedoch noch nicht mit Sicherheit die Eigentumsverhältnisse geklärt werden, allem Anschein nach gehört aber die Kirche der Ortsgemeinde, das wäre in diesem Falle Hofdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.04.1969


Bürgerversammlung mit Landrat und MdB Rainer
Hunderdorf.
Am Samstag findet um 19 Uhr im Jugendheim eine Bürgerversammlung statt, zu der alle Bürger der Gemeinde eingeladen sind. Zur Versammlung werden auch Landrat Hafner und Bundestagsabgeordneter Rainer erscheinen. Die Tagesordnung sieht vor: Rechenschaftsbericht durch Bürgermeister Härtenberger über 1967 und 1968, Vorschau auf das Jahr 1969, Schulgliederung und Schulhausneubau, Referat von Landrat Hafner, Referat von MdB Rainer, Diskussion.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.04.1969


Geburtenüberschuß hält an
Bogen.
Die Monatsstatistik des Standesamtes Bogen vom März weist wieder — wie die in den vorhergehenden Monaten — weit überwiegend mehr Geburten als Todesfälle auf. 21 Geburten stehen 8 Todesfalle gegenüber. Vier Brautpaare wurden im März getraut.
Geburten: … Heidemarie Hafner, Meidendorf (Gde. Windberg); Angela Helene Häusler, Hofdorf (Gde. Hunderdorf) … Manfred Resch, Gottesberg (Gde. Windberg) … Christine Maria Sigl, Hunderdorf, Windberger Straße 36 … Andrea Kuhnert, Steinburg; Robert Manfred Haimerl, Windberg … Brigitte Stumhofer, Au vorm Wald (Gde. Steinburg).
Geheiratet haben: … Melchner Heribert Georg, Student, Bogen, Bahnhofstraße 17 und Adkins Johanna, Sparkassenangestellte, Steinburg, Jägerhaus 2.
Gestorben sind: … Böhm Emma, Hunderdorf, Siedlungsstraße 13, 83 Jahre …
Quelle: Bogener Zeitung, 10.04.1969


Auch vom Teufel wurde der Beichtzettel geholt
Das Zettelsammeln nach Ostern war früher anstrengender Pfarrerdienst
Wenn der Pfarrer nach Ostern bei den Familien die Beichtzettel einsammelte, war das stets für das ganze Dorf ein Ereignis. Das Bauernhaus war gefegt und gescheuert. Auf dem Tisch stand eine bemalte Porzellanschüssel und in ihr rund herumgelegt so viele Beichtzettel, so viele Eier und so viele Kreuzer. Das Geld blieb der Pfarrei, von den Eiern bekam das erste und zweite der Pfarrer für das Beichhören und das dritte der Mesner für das Aufsperren der Kirche. Während der Pfarrherr die Zettel prüfte und Aufzeichnungen für die Seelenschreibung machte, schichtete der Mesner den Eierschatz in seine Kirm, wobei ihm die Bäuerin mit geschickterer Hand behilflich war. Der Mesner ging dann ins nächste Haus voraus. Der Pfarrer aber blieb noch eine Weile, um sich mit dem Bauern und der Bäuerin zu unterhalten.
Beim Gang um die Beichtzettel gab es neben dem ernsten Gespräch auch manche heitere Begebenheit. Als in einer Pfarrei im Gäuboden der noch „neue“ geistliche Herr um die Beicht-zettel in ein Haus kam und wissen wollte ,,wie heißt man euch?“, bekam er zur Antwort „Teu-fel hoaß i“. „Oho“, meinte da der Pfarrer, „das fängt aber gut an!“. Im nächsten Haus frug er wieder nach dem Namen und war fast entsetzt, als „Tausendteufel“ die Antwort war. Mit scharfäugigem Blick, hellem Kopf und leutseligem Herzen mußte der Pfarrer sein Volk zu ergründen suchen. Dabei gab es eine Menge von Fragen, bei deren Beantwortung der Humor nicht zu kurz kommen durfte. Der Pfarrherr benützte gerne den Gang um die Beichtzettel, um gerade mit dem Bauern, der ihm am liebsten war, seinen Schabernack zu treiben. „Wastl, morgen gehn wir um zwei Uhr früh schon fort, wir müssen den Kibitzer im Hemd erwischen!“ Diesen Befehl bekam ein Mesner von seinem Pfarrer. Gesagt, getan. Sie hatten eine Gehstunde bis zum Kibitzer-Hof. Der Schabernack jedoch mißlang. Als sie sich nämlich dem Hof näherten, fuhr der Bauer schon mit leerem Dungwagen aus dem Feld heimwärts. Sie hatten sich für ihren Spaß den Ungeeignetsten ausgesucht. Sagte man doch vom Kibitzer: „Wenn er sich schlafen legt, so nimmt er eine teigige Birn ins Maul; bis er sie ausgesutzelt hat, steht er schon wieder auf und weckt auch seine Leut zur Arbeit“. Der Kibitzer war alles andere als ein Bettzipflbauer. Pfarrer und Mesner, zogen enttäuscht ab.
Gegen vier Uhr kamen die beiden in ein benachbartes Dörfchen. Den Umständen nach konnten sie gleich im ersten Haus annehmen, daß der Bauer noch in den Federn stecke. Vor einer Minute war das auch noch der Fall. Aber die bessere Ehehälfte hatte ihn beim Anmarsch des Pfarrers blitzschnell einen Rippenstoß versetzt. Schlaftrunken sprang er auf und hatte nicht mehr so viel Zeit, um in seine Hose zu fahren. Er eilte die Bodenstiege hinauf, stellte sich zum Schnittstuhl und arbeitete so erregt, daß das Gsod haufenweis herunterpurzelte. Es half ihm aber nichts: Der Pfarrer spannte den Braten und auch der Mesner blinzelten schelmisch. „Han, sag’s uns amal aufrichti, is da Mo a schon auf?“ frug der Pfarrer das unter schalkhaftem Lächeln. „0 ja, auf’m Boden is er; hörns ihn denn nöt, wie er Gsod schneidet“ antwortete die Bäuerin. Ein triumphieren Schmunzeln huschte über das Gesicht des Pfarrherrn. „Den muaß i arbeitn sehn!“ sprach er entschlossen, ging rasch die Treppe hinauf siehe da, der flüchtige Eheherr stand leibhaftig am Gsodstuhl und schnitt darauf los, aber ohne Hose. Das gab ein lautes Hallo! Der Pfarrer verschwieg es den Männern im Dorf nicht und Wastl, der Mesner, noch weniger.
Beim nachösterlichen Rundgang um die Beichtzettel brachte der Pfarrherr stets Leben ins Dorf und auf die Einöden. „Zu uns kimmt er heunt!“, „Bei uns is a gestern gwen!“ So klatschte das muntere Kindervolk und auch die Großen hielten mit. Der Beichtzettel sammelnde Pfarrherr war in jedem Hause der Tageslöwe, wo er keine Freude war, war er doch ein Ereignis.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.04.1969


Fatimatag in Heilig Kreuz
Windberg.
Am kommenden Sonntag ist in Heilig Kreuz wieder der Fatimatag. Nachmittags um 13.30 Uhr beginnt der Rosenkranz, an den sich um 14 Uhr die Predigt und Marienfeier an-schließt.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1969


Versammlung der Imker
Steinburg.
Am Sonntag veranstaltet der Imkereiverein Steinburg im Gasthaus Alfons Berger seine diesjährige Frühjahrsversammlung, Beginn ist um 14.30 Uhr. Als Hauptreferenten konnte Vorstand Karl Hanner sen., den Sachverständigen für Bienenzucht bei der Regierung von Niederbayern, Max Nettinger von den Landw. Lehranstalten Schönbrunn, gewinnen. Der Sach-verständige wird ein kurzes Referat über aktuelle Tagesfragen halten. Im Anschluß an eine Aussprache wird dann der sehr schöne Farbtonfilm „Heideimkerei“ vorgeführt.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1969


Hauptversammlung des Rot-Kreuz-Kreisverbandes
Steinburg.
Am Sonntag findet in Steinburg die Hauptversammlung des Rotkreuz-Kreisverbandes Bogen mit Neuwahlen statt. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen möglichst alle aktiven Helferinnen und Helfer eingekleidet sein. — Am kommenden Sonntag liegt um 10 Uhr vormittags Dienstbekleidung für Helferinnen und Helfer auf, die anprobiert werden kann. Wer noch nicht eingekleidet ist, möge sich um diese Zeit im Jugendheim in Oberaltaich einfinden.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1969


Frühjahrsübung der Feuerwehr
Steinburg.
Der Kommandant der FFW Steinburg hat für Sonntag eine Frühjahrsübung an-gesetzt. Treffpunkt ist das Feuerhaus in Steinburg; die Zeit 9.00 Uhr. Vorgesehen ist eine Einsatzübung der drei Löschgruppen bei Hanner, während die übrigen Wehrmänner die Hydranten auf ihre Einsatzfähigkeit erproben müssen.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1969


Au vorm Wald – Steinburg. (Hochzeitsfeier) Am Samstag feiern die Brautleute Johann Hastreiter und Sieglinde Schröter ihr Hochzeitsfest. Die kirchliche Trauung findet in der Pfarrkirche zu Hunderdorf statt, während die weltliche Feier des ersten Hochzeitstages in der Gaststätte Max Wagner in Au vorm Wald abgehalten wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1969


Oberaltaich — Steinburg. (Vom Roten Kreuz) Die Hauptversammlung des BRK-Kreisverbandes Bogen ist nicht, wie in unserer gestrigen Ausgabe angeführt am Sonntag, sondern erst am 27. April 1969 im Brauereigasthof Berger in Steinburg. Die Anpassung und Ausgabe der Dienstbekleidung bezieht sich ausschließlich auf die RK-Ortsvereinigung Oberaltaich. Sie findet am morgigen Sonntag nach dem Hauptgottesdienst im Jugendheim Oberaltaich statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1969


Anbauverzeichnisse liegen auf
Windberg.
Die Anbauverzeichnisse der Hagelversicherung liegen in der Gemeindekanzlei auf. Alle Landwirte, die gegen Hagel versichert sind oder ihre Ernte durch Hagelschaden versichern wollen, sollen ab kommenden Sonntag zu den üblichen Amtsstunden in die Kanzlei kommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.04.1969


Schießsaison geht zu Ende
Windberg.
Heute, Samstag, treffen sich alle Schützenfreunde zum Endschießen. Beginn 19 Uhr im Gasthaus Wagner. Es wird der diesjährige Schützenkönig gefeiert.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.04.1969


Endschießen der Hubertusschützen
Meidendorf.
Heute abend treffen sich im Gasthaus Huber alle Mitglieder und deren Familienangehörige zum Endschießen mit anschließender Feier des Schützenkönigs.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.04.1969


Betrunkener baute Unfall und flüchtete
Steinburg.
Am Donnerstag, gegen 23.30 Uhr, fuhr ein 19jähriger mit seinem Pkw von Mitter-fels in Richtung Steinburg. Nach überqueren des Bahnüberganges bei Steinburg geriet sein Pkw schleudernd nach links und beschädigte zwei Fahrzeuge, die neben der Fahrbahn abgestellt waren. Er machte kehrt und flüchtete in Richtung Mitterfels. Er konnte ermittelt und zur Alkoholprobe gebracht werden. Der Sachschaden betrug ca. 1300 DM. Anzeige wegen Unfallflucht und Alkohol am Steuer erging.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.04.1969


Nach Gottes hl. Willen verschied unerwartet nach kurzer Krankheit am 11. April 1969 unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Johann Schlecht
Rentner von Ehren

im Alter von 69 Jahren nach Empfang der hl. Sterbesakramente selig im Herrn.
Ehren, Od, Hunderdorf, München, Haunersdorf und Schwarzenstein, den 11. April 1969
In stiller Trauer:
Johann Schlecht, Sohn mit Fam.
Katharina Schlecht, Mutter
Otto Schlecht, Bruder mit Fam.
Karl Schlecht, Bruder mit Fam.
Sofie Maier, Schwester
Josef Schlecht, Bruder mit Fam.
Rosa Spranger, Schwester mit Fam.
und übrige Verwandtschaft
Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung am Montag, den 14. 4. 1969, um 9 Uhr in Hunderdorf. Überführung am Samstag, den 12. 4. 1969, um 16 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.04.1969


Generalversammlung des Sportvereins
Hunderdorf.
Nachdem der bisherige 1. Vorsitzende des hiesigen Sportvereins, H. Kwech, aus Alters- und Gesundheitsgründen sein Amt niedergelegt hat, sieht sich der Verein gezwungen, die Generalversammlung um zwei Monate vorzuverlegen. Diese findet am kommenden Samstag, 19. April, um 19 Uhr, im Vereinslokal Sandbiller statt. Da die gesamte Vorstandschaft neu gewählt wird, werden alle Mitglieder um ihr Erscheinen gebeten.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.04.1969


Johann Schlecht beigesetzt
Ehrn – Steinburg.
Schnell und von allen unerwartet verschied am 11. 4. 1969 im Kreiskrankenhaus Bogen der allseits geachtete und geschätzte ehemalige Lagerhausverwalter des BayWa-Zweiglagers Steinburg-Neukirchen, Johann Schlecht von Ehrn. Eine Verschlechterung seines längeren Leidens zwang ihn zu einem Krankenhausaufenthalt. Doch der Herrgott meinte es anders und holte ihn durch einen raschen Tod zu sich hinüber in die Ewigkeit. Johann Schlecht erreichte ein Alter von 69 Jahren, die randvoll waren an Arbeit und Sorge für die Seinen und den eigenen Lebensabend, den er nur mehr ein paar Jahre erleben durfte Um den Toten trauert ein Sohn mit Familie. Am Montag betete eine überaus große Anzahl von Trauergästen bei dem Requiem um das Seelenheil des Verstorbenen. Die Totenmesse wurde von Pfarrer Georg Ruß zelebriert. In der Traueransprache des Pfarrherrn kam besonders das christliche Leben des Verstorbenen zum Ausdruck.
Johann Schlecht erblickte am 15. Juni 1900 in Öd, Gemeinde Obermühlbach, als Bauernsohn das Licht dieser Welt. 1932 verehelichte sich der Verstorbene mit der Landwirtstochter Katharina Brem von Lohhof, Gemeinde Neukirchen. Das junge Paar erwarb dann ein kleines landwirtschaftliches Anwesen in Ehrn — Bahnhof Steinburg. Bald übernahm er dann auch beruflich die Arbeiten eines Verwalters landw. Lagerhäuser und er faßte hiermit guten Kontakt mit weiten Kreisen der Bevölkerung, die ihn wohl zu schätzen wußte. Die menschlichen und fachlichen Qualitäten des Verblichenen brachte auch der Leiter der BayWa-Betriebe im Landkreis Bogen, Direktor Grauharn, am offenen Grabe zum Ausdruck. Er schilderte Johann Schlecht als einen grundehrlichen, offenen, hilfsbereiten und kameradschaftlichen Mitarbeiter, auf den immer Verlaß war. Als Zeichen der Verbundenheit und des Gedenkens über das Grab hinaus, legte der Vorgesetzte seinem Mitarbeiter als letzten Gruß einen Kranz nieder. Desgleichen tat auch der Vorstand des Bauernhilfsvereins Neukirchen, Max Hartmannsgruber. Groß war auch die Beteiligung der FFW Gaishausen, die ihrem toten Kameraden das letzte Geleit gab, begleitet von vielen Mitgliedern der FFW Hunderdorf. Der Sprecher der Gaishausener Wehr, Dietl, würdigte die Vereinstreue und die große Hilfsbereitschaft. „Der gute Kamerad“, gespielt von der Kapelle Lex-Bugl, beendete die würdige Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.04.1969


Bertl Schlecht 75 Jahre alt
Hunderdorf.
Zur Feier des 75. Geburtstages ihres Mitgliedes Bertl Schlecht treffen sich die Mitglieder des Veteranenvereins Hunderdorf am Samstag im Gasthaus Schlecht, Lintach. Es werden auch wichtige Vorhaben des Vereins besprochen.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.04.1969


Überprüfung von Schleppern
Steinburg.
Die nächste Überprüfung der landwirtschaftlichen Schlepper nach § 29 StVZO findet für die Gemeinde Steinburg am Mittwoch, 23. April in Steinburg (Gasthaus Berger) von 8 bis 16 Uhr statt. Wartezeiten werden weitgehend vermieden, wenn die Schlepper mit den Endziffern des amtl. Kennzeichens 0-1-2-3-4-5 am Vormittag und 6-7-8-9 am Nachmittag vorgefahren werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.04.1969


MdB Alois Rainer bei der Bürgerversammlung:
Hunderdorf kann mit 180 000 DM für das Schulhaus rechnen
Bürgermister Härtenberger gab umfassenden Rechenschaftsbericht – Gesamtetat der Gemeinde hat Millionengrenze überschritten – Landrat Hafner: Hunderdorf als Kernsiedlungsort vorgesehen
Hunderdorf.
70 Gemeindebürger hatten sich am Samstag zur Bürgerversammlung eingefunden, bei der Bürgermeister Härtenberger einen Rechenschaftsbericht über die Jahre 1967 und 1968 gab. Als wichtigstes Ereignis des Jahres 1967 bezeichnete Härtenberger die Aktion „Unser Dorf soll schöner werden“, die von den meisten Einwohnern stark unterstützt  wurde. Der Ausbau der Straße nach Thananger und der Vorentwurf zur Erweiterung der Bahnhofsiedlung sowie die Erstellung eines Bebauungsplanes für die Eichenfeldsiedlung waren in baulicher Hinsicht Schwerpunkte. Die Beteiligung der Gemeinde am Bau der Straße von Bogen nach Lintach geschah im Hinblick auf eine überörtliche Verkehrserschließung.
Mit der Gemeinde Steinburg wurde ein Schulverband gegründet, der vor allem für Kinder aus dem Nachbarort den Besuch einer vollausgebauten Volksschule ermöglichte. Die Einführung der Straßennamen und die Beschilderung mit Hausnummern erleichterte für Einheimische und Fremde eine bessere Orientierung. Schließlich wurde noch der Bau der Industriestraße zur Möbelfabrik Nolte beschlossen.
Auch das Jahr 1968 brachte wieder eine rege Bautätigkeit auf dem Sektor des Straßenbaues. Die Industriestraße wurde erstellt, die Erschließungsstraße in die Bahnhof-Siedlung gebaut und schließlich auch ein Teilstück des Lindfelder Weges ausgebaut. Vor dem Gemeindeamt und dem Feuerlöschteich wurde eine Reihe von Parkplätzen erstellt, die heute schon unerläßlich sind. Der in allen Bereichen gestiegenen Arbeit der Gemeinde wurde durch die Einstellung eines Lehrlings und eines Gemeindearbeiters entsprochen. Für die Erweiterung des Schulhausbaues wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben und der Auftrag an Architekt Gruber vergeben. Zur Baulandbeschaffung in Hunderdorf-Süd wurde ein Darlehen von 200 000 DM aufgenommen. Der Volksschulneugliederung nach dem Vorschlag der Regierung, wonach Hunderdorf Mittelpunktschule wird, wurde zugestimmt. Im weiteren wurde 1968 die Erstellung eines Gemeindewappens und einer Orts-chronik beschlossen.
Der Gesamthaushalt im Jahr 1967 betrug 757 000 DM, der im Jahre 1968 790 000 DM. Die Rückschau auf diese Jahre war notwendig, da im vergangenen Jahr wegen der Terminschwierigkeiten des Landrates keine Bürgerversammlung abgehalten werden konnte.
Anschließend kam Härtenberger auf das Jahr 1969 zu sprechen, in dem der Etat der Gemeinde erstmals im ordentlichen und außerordentlichen Haushalt den Betrag von 1 Mio DM übersteigt. Ins Gewicht fällt dabei vor allem der vorgesehene Erweiterungsbau des Schulhauses, der in diesem Jahr noch begonnen werden soll und für den zunächst 240 000 DM ausgewiesen wurden. Damit kann bei dem ganzen Projekt jedoch nur ein bescheidener Anfang gemacht werden und man schätzt die Kosten für den Bau auf ca. 2,5 Mill. DM. Eines der großen Probleme der Gemeinde sind immer noch die 22,8 km Gemeindestraßen, von denen bisher erst 4 km mit einer staubfreien Teerdecke ausgebaut werden konnten. Wichtig sind in den nächsten Jahren der Ausbau der Straßen nach Hoch und Sollach und der Ausbau der Ortsdurchfahrt Hofdorf. Ein Zuschuß für eines dieser Projekte konnte jedoch für das Jahr 1969 nicht erreicht werden.
Härtenberger verlas den ablehnenden Bescheid des Landrates und gab seiner Enttäuschung Ausdruck, da gerade Hunderdorf im letzten Jahr durch den Bau der Straße Bogen-Lintach einem Projkt beigesteuert habe, das der Gemeinde in keiner Weise nützlich ist und man hier nur eine Fortführung des Straßenbaues Bogen-Wiespoint nicht unterbrechen wollte. Als Gegenleistung hätte man sich gerade hier auch eine Bezuschussung der dringend anstehenden Straßenbeuten in Hunderdorf selbst erhofft.
Der Bürgermeister konnte der Versammlung auch das neue Gemeindewappen vorstellen. Auch blauem Wappenschild ist ein stilisierter Windhund, darüber ein goldener Pfeil und darunter ein silberner Wellenbalken zu sehen. Der Hund erinnert an die frühere Zugehörigkeit zu Windberg, der Pfeil an die Hofmark Au und der Wellenbalken an die Bedeutung des Wassers für Hunderdorf.
Die Neugliederung der Volksschule macht in Hunderdorf den Bau von 12 bis 13 Unterrichts-räumen mit Nebenräumen, Turnhalle und eventuell Lehrschwimmbecken notwendig. Die architektonische Planung dieses Erweiterungsbaues ist bereits getätigt. Noch heuer hofft man auf den Beginn des Baues. Die in Aussicht gestellten Zuschüsse dürften jedoch noch wesentlich erhöht werden, wenn man in diesem Jahr noch spürbare Baufortschritte machen sollte.
In einem groß angelegten Referat wies Landrat Hafner auf den großen Nachholbedarf in allen Bereichen des Landkreises und des Grenzlandes hin. Es gelte hier die gleichen Lebensbedingungen wie in anderen Wirtschaftsräumen zu schaffen. Bisher seien die Grenzlandkreise nur großzügige Arbeitslieferanten für andere Gebiete. Trotzdem gelte es, auch im eigenen Landkreis Zug um Zug Aufbauarbeit zu leisten und auch Geduld zu üben, wenn nicht alle anstehenden Projekte sofort verwirklicht werden könnten.
Landrat Hafner gab bekannt, daß Hunderdorf im neuen Raumordnungsplan als Kernsiedlungsort vorgesehen sei. Die Auswahl Hunderdorf als Sitz einer Verbandsschule mit zweizügig geführten Schülerjahrgängen sei ein Anfang, der sicher auch in der Verwaltungsreform einmal eine Weiterführung haben werde. In einer fast visionären Schau zeigte dann der Landrat auf, welche Projekte den Raum Bogen einmal in verkehrsmäßiger und wirtschaftlicher Hinsicht stärker erschließen sollen.
Wegen. der vorgeschrittenen Zeit ging MdB Rainer, in der Hauptsache nur auf zwei Punkte ein. Er legte dar, daß er wegen der Bezuschussung des Schulhausbaues von Hunderdorf bei der Regierung war, wo bereits für das heurige Baujahr 180 000 DM bereitgestellt wurden. Da im Landkreis Bogen heuer nur Hunderdorf und Schwarzach für einen Erweiterungsbau im Schulwesen vorgesehen sind, sei zu erwarten, daß der Betrag noch erhöht werden könne. Es sei auch zu erwarten, daß der Landkreis diesmal beim Schulhausbau in Hunderdorf mehr beisteuere, habe er doch beim letzten Bau im Jahre 1958 nur ganz minimal zur Kostendeckung beigetragen. Besonders wies Rainer darauf hin, daß die Gemeinde beim Erweiterungsbau unbedingt auch das Lehrschwimmbecken berücksichtigen solle, da für eine Schule diesen Ausmaßes der Schwimmunterricht einfach notwendig sei.
Zum Straßenbau in Hunderdorf führte er aus, daß für das Jahr 1969 kein Zuschuß mehr gegeben werden konnte, da man zunächst vor allem die bereits begonnenen Straßenbauprojekte in anderen Gemeinden des Kreises zu einem Abschluß führen müsse. Sicherlich werde Hunderdorf aber im kommenden Jahr bei seinen dringenden Baumaßnahmen unterstützt werden. Schließlich gab Rainer noch bekannt, daß ab 1970 nicht mehr 500 DM pro km Gemeindeweg, sondern 1 000 DM zur Unterhaltung aus Kfz-Steuermitteln gewährt werden.
Die folgende Diskussion wurde beherrscht von der Verteilung des Jagdpachtschillings. Bisher hatte die Gemeinde an der Verteilung dieser Gelder, die zur Instandsetzung von Feld- und Waldwegen dienten, mitgewirkt. Nachdem einzelne Jagdgenossen den anteiligen Betrag selbst ausbezahlt bekommen wollten, hat die Gemeinde die Verteilung der Gelder der Vorstandschaft der Jagdgenossenschaft überlassen. Vorsitzender Neumeier plädierte nun dafür, daß hier wieder der Gemeinderat eingeschaltet wird, wie das bereits früher der Fall war.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.04.1969


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 31. 3. – 3. 4. 1969 eingereichten Baugesuche
Beim Landratsamt Bogen wurden folgende Baugesuche eingereicht: Bornschlegl Josef, Oberhunderdorf, Gde. Hunderdorf, Anbau einer Garage und Abstellraum … Holmer Johann, Thannanger, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Garage und Hofeinfriedung … Kronberger Jakob, Ehrn, Gde. Gaishausen, Neubau eines Bienenhauses … Bugl Maria, Lindfeld, Gde. Hunderdorf, Umbau des Wohnhauses.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1969


Einkehrtag für Frauen
Hunderdorf.
Der Kath. Frauenbund rief am Sonntag seine Mitglieder zu einem Einkehrtag mit Domkapitular Meier, Regensburg, ins Pfarrjugendheim. Leider war der Besuch nicht so überragend, wie man ihn erhofft hatte. Auch Nichtmitglieder wären nämlich zu dieser Veranstaltung willkommen gewesen. Die Vorträge von Msgr Meier galten vor allem dem christlichen Familienleben und Fragen des Glaubens und der christlichen Erziehung. Die Mütter hatten ausreichend Gelegenheit, sich auch über die vorgetragenen Themen auszusprechen und eigene Anliegen zu Familie, Ehe und Glauben vorzubringen. Mit Zitaten aus der Bergpredigt zeigte Domkapitular Meier wie man Glaubenswahrheiten auslegen und deuten kann. Am Nachmittag hatten die Frauen Beichtgelegenheit und anschließend feierten sie gemeinsam das Abendmahl.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1969


Reparaturen am Schulhaus
Hunderdorf.
Das flache Dach des Schulhauses hat in den letzten Jahren vor allem im Winter, wenn Schnee gefallen war, immer wieder Schmelzwasser eindringen lassen. So wurde stellenweise die Holzverschalung des Innendaches in der Pausenhalle durch die Nässe verfärbt. Bei den Reparaturen stellte sich nun heraus, daß eine Isolierung des Daches über der Halle fehlte. Durch die Zimmerei Dilger wurde während der Ferien dieser Schaden behoben. Gleichzeitig mußten auch neue Dachrinnen angebracht werden. Auch die Kellerschächte an der Westseite wiesen armdicke Sprünge auf. Durch Risse an der Außenmauer des Kellergeschosses drang Wasser in den Turnraum und in die Toiletten. Die Baufirma Altschäffl von Lintach hat auch diese Mängel in der schulfreien Zeit behoben.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1969


Feuerhaus- und Fahrzeugweihe
Au vorm Wald.
Am Sonntag ist für die FFW Au v. Wald ein großes Fest — werden doch ihr neues Feuerwehrhaus und der neu beschaffte Mannschaftswagen den kirchlichen Segen erhalten. Bei einem Festakt in der Gaststätte Max Wagner werden namhafte Vertreter der Behörden als Gäste und Referenten anwesend sein, nebst den Feuerwehrmännern der FFW Au v. Wald und der FFW Steinburg. Auch die Bevölkerung ist zu dieser Feier höflich eingeladen. Um 10 Uhr zelebriert Pater Johannes den Gottesdienst, der bei günstiger Witterung sogar im Freien abgehalten wird. Im Anschluß daran erfolgt die Weihe des Gerätehauses und des Fahr-zeuges. Ein Gedenken an die verstorbenen Mitglieder der FFW Au vorm Wald schließt sich am Ehrenmal an. Der Festakt beginnt im Gasthof Max Wagner. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister sprechen Landrat Hafner, Kreisbrandinspektor Stefan Mühlbauer und der Geistliche. Dem Dank des Vorstandes der FFW Au vorm Wald, Max Wagner, schließt sich das Schlußwort des Bürgermeisters mit Schlüsselübergabe an. Nach dem offiziellen Teil ist gemeinsames Mittagessen und nach der leiblichen Stärkung kommt eine gesellige Unterhaltung mit Konzerteinlagen einer Musikkapelle.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1969


Feuerwehr Gast in Au
Steinburg.
Am Sonntag beteiligen sich alle Mitglieder der FFW Steinburg an der Einweihung des neuen Feuerlöschgerätehauses der FFW Au vorm Wald. Alle Mitglieder werden gebeten, sich pünktlich um 9 Uhr beim Gasthaus Berger einzufinden, damit von dort aus der gemeinsame Abmarsch erfolgen kann.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1969


Beteiligung der FFW Steinburg
Steinburg.
An der Hochzeit des langjährigen Fahnenjunkers und jetzigen ersten Maschinisten der FFW Steinburg, Johann Altschäffl, beteiligen sich die aktiven Mitglieder der Wehr. Treff-punkt für die Abfahrt zum Hochzeitsamt in der Pfarrkirche zu Hunderdorf am Samstag, um 9 Uhr, beim Gasthaus Berger in Steinburg. Um pünktliches Erscheinen ersucht der Kommandant.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1969


37 459 Einwohner im Landkreis Bogen
Nach dem Bevölkerungsstand der Gemeinden des Landkreises Bogen um 31. 12. 1968 zählte die Gemeinde Albertsried 472 Einwohner, Ascha 768, Bärnzell 163, Bernried 931, Bogen, Stadt 5 101, Bogenberg 666, Dachsberg 230, Degernbach 989, Ellsabethszell 755, Sankt Englmar 1 277, Falkenfels 784, Gaishausen 384, Gittensdorf 255, Gossersdorf 600, Haibach 559, Haselbach 942, Haunkenzell 641, Heilbrunn 320, Hunderdorf 1 983, Irschenbach 249, Konzell 1 040, Landasberg 186, Landorf 332, Loitzendorf 342, Mariaposching 1251, Mitterfels 1671, Neukirchen 1 002, Niederwinkling 888, Oberaltaich 1 504, Obermühlbach 452, Perasdorf 708, Pfelling 580, Prünstfehlburg 316, Rattenberg 987, Rattiszell 513, Saulburg 737, Schönstein 383, Schwarzach Markt 1 724, Siegersdorf 507, Stallwang 587, Steinburg, 615, Waltendorf 442, Wiesenfelden 1 246, Windberg 781, Zinzenzell 607. Das sind insgesamt 37 459 Kreisbewohner. Die Einwohnerzahl am 31. Dezember 1968 ist für die Berechnung der Schlüsselzuweisungen des Jahres 1970 maßgebend.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1969


Überprüfung der Zugmaschinen
Windberg.
Der Techn. Überwachungsverein hält für die Gemeinde Windberg seine nächste Überprüfung der landw. Zugmaschinen am Mittwoch, den 23. April in Steinburg zwischen 8 bis 16 Uhr ab. Die Schlepper mit den amtl. Kennzeichenendziffern 0 bis 5 sind vormittags und 6 bis 9 nachmittags vorzufahren.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.04.1969


Feuerwehrübung
Windberg.
Für alle Gruppen der Freiwilligen Feuerwehr Windberg findet am Sonntag um 9.30 Uhr in Windberg eine Schulübung statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.04.1969


Naimer-Vater in Langholz ein Neunziger
Neukirchen.
Daß Leute neunzig Jahre alt werden, ist zwar nicht gerade alltäglich, aber doch auch kein Weltwunder. Daß sie sich dann noch einer robusten Gesundheit erfreuen, ist schon viel seltener. Aber daß ein Neunzigjähriger Sommer wie Winter alle Tage um sechs Uhr herum in seinen Garten hinausgeht, seine Pflanzen pikiert und topft und einsenkt und sich im Gewurl des Baumschulbetriebs unbeirrt und getreulich um den kleinen Kreis der ihm auf eigenen Willen verbleibenden Arbeit und Pflicht bekümmert, das findet man wahrhaftig nicht alle Tage.
Beim Naimer-Vater in Langholz in der Gemeinde Neukirchen kann man es augenscheinlich feststellen, wie vernünftige Lebensweise, geregelte Arbeit in frischer Luft und eine gute Portion Gnade des Herrgotts einen zufriedenen Menschen neunzig Jahre lang gesund und frisch erhalten. Am 21. April 1879 ist er als Langholzweberbub auf dem 18 Tagwerk großen Sachl seines Vaters zur Welt gekommen. Noch steht auf dem Dachboden der alte Webstuhl, auf dem auch der Hansl das Schiffdien durch die Kettfäden jagte. Aber neben dem Wehen hat er von seinem Vater auch das Okulieren und Pelzen gelernt, denn der alte Langholzweber war das, was wir heute einen Hobbygärtner nennen würden. Beim Buben wurde die Liebhaberei zum Beruf. Er durfte heim Straubinger Oberstadtgärtner Ammer in die Lehre gehen und die Gesellenprüfung ablegen. Ein paar Jahre Berufsausübung in auswärtigen Betrieben weiteten den Blick des Waldlerbuben, ehe er wieder auf den väterlichen Hof zurückkehrte. Nachdem er diesen übernommen und 1908 geheiratet hatte, stellte er energisch die Landwirtschaft auf einen intensiven Baumschulbetrieb um, ohne sie indessen gänzlich aufzugeben. Durch Zukauf und Pacht einiger Baumschulquartiere bei Dießenbach erhöhte er die Kapazität seines jungen Unternehmens.
Aber auch nach außen hin wirkte der junge Gärtner. Daß in jenen Jahren der Erwerbsobstbau intensiviert und auf neue, ertragreichere Sorten umgestellt wurde, ist im Neukirchener Winkel weitgehend sein Verdienst. Durch Werbung und Beratung — er war auch längere Zeit Kreisfachberater für Obst- und Gartenhau— gewann er der schönen Sache viele Freunde unter Bauern und Städtern und seiner Baumschule treue Kunden. Aber der Hans Naimer kümmerte sich auch getreulich darum, daß der Waldlerbauer seinen Obstsegen absetzen konnte. Waggonweise organisierte er den Verkauf, ja sogar Donauschleppkähne wurden in Bogen mit Äpfeln unseres Anbaugebietes beladen.
Wenn wir uns zur Blütezeit oder im früchteschweren Herbst über die Obsthaine freuen, welche die Felder und Wiesen des Bogenbachtales zu einem kleinen Paradiese machen, so wer-kelt der, welcher diese Kulturlandschaft so maßgeblich mitgestalten half, jetzt stillvergnügt in seinem geliebten Langholz. Längst hat er den Betrieb seinem ältesten Sohn übergeben und sieht, während er genüßlich an seinem Pfeifdien suzzelt, bereits seinem Enkel, auch wieder einem Hans Naimer zu, wie er Spaten und Baumschere handhabt. Arbeit und Jahre haben seinen Rücken gebeugt und neunzig Sommer sein Haar gebleicht. Doch seine Augen sind so wach wie sein reges Interesse an Nahem und Fernem — eine Autoreise zu schönen Orten unseres Vaterlands schlägt der Jubilar keineswegs aus. Wir wünschen ihm von Herzen, daß er noch manchen Sommer lang auf der Hangterrasse im Schatten des großen Mammutbaumes, den er als junger Mann selber pflanzte, seine Blumen pflegen darf.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.04.1969


Gemeinde hat die Talsohle hinter sich
Steinburg.
In der letzten Sitzung beriet der Gemeinderat den Haushalt für das Rechnungs-jahr 1969. Hierzu konnte Bürgermeister Alfons Berger den Leiter der „zentralen Buchungsstelle“ beim Landratsamt Bogen. Amtsinspektor A. Brandl begrüßen. Der Referent erläuterte den Gemeinderat eingehend den von der Buchungsstelle aufgestellten Entwurf und nach eingehender Beratung wurde dieser auch für gut und beschließbar gefunden. Demnach schließt der ordentliche Haushalt mit 166 322 DM und der außerordentliche Haushalt mit 68 940 DM ab. Bei der Veranlagung blieben die Hebesätze der Gemeindesteuern unberührt, was als Verdienst des Bürgermeisters und des Gemeinderates angesehen werden darf, denn diese blieben schon viele Jahre die gleichen. Somit liegt die Grundsteuer A bei 190 v. H., die Grundsteuer B bei 200 v.H. und die Gewerbesteuer bei 280 Prozent. Die Mindestgewerbesteuer bleibt bei 12 DM jährlich, ebenso die Feuerschutzabgabe bei 8 DM. Die Bauvorhaben des außerordentlichen Haushaltes sind die Errichtung eines Bürgersteiges entlang der Staatsstraße von Wegern nach Schafberg mit einem Kostenaufwand von rund 45 000 DM und weiterhin die Erschließung von Baugelände mit 23 940 DM Kosten. Die jahrelangen Bemühungen von Landkreisverwaltung und Gemeinde bringen jetzt die ersten Früchte und es bewahrheitet sich, daß die kommunalen Finanzen nur durch Industrieansiedlungen saniert werden können. Für die Gemeinde Steinburg gilt jetzt ebenfalls, daß die Talsohle überwunden ist und für die Zukunft eine planende Aufbauarbeit betrieben werden kann.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1969


Ein Fahrraddieb ermittelt
Schafberg.
Ein 17jähriger stahl einer 66jährigen Landwirtswitwe ihr Damenfahrrad, das vor der Gastwirtschaft Solcher in Schafberg abgestellt hatte. Sie war auf ihr Fahrrad als einziges Beförderungsmittel angewiesen. Das Radl wurde später vor dem Feuerwehrhaus in Steinburg gefunden und der Frau zurückgegeben. Der Bursche wurde ermittelt. Die Polizei zeigte ihn an.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1969


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 08. 4. – 11. 4. 1969 eingereichten Baugesuche
… Aumer Josef, Hunderdorf, Fenstererneuerung, Einbau eines Bades, WC und Anbau einer Waschküche …
Quelle: Bogener Zeitung, 23.04.1969


Hochzeitsfeier
Steinburg.
Am Samstag ließ sich das Brautpaar Johann Altschäffl, Steinburg und Anna Wintermaier, Untermühlbach trauen, standesamtlich im Gemeindesaal und kirchlich durch Pfarrer Georg Ruß in der Kirche zu Hunderdorf. Viele Gäste und eine Abordnung der FFW Steinburg mit ihrem Kommandanten Anton Häusler waren beim Hochzeitsamt zugegen und begleiteten das junge Paar in die Gaststätte Berger, wo die weltliche Hochzeitsfeier stattfand. Weitere Gäste kamen hinzu und bald füllte sich der Festsaal bis auf den letzten Platz. Der allseits bekannte und beliebte Hochzeitslader Bertl Altschäffl wartete wieder meisterlich seines Amtes, unterstützt von der sehr exakt spielenden Kapelle Hans Helmbrecht, Bogen. Ein Tanzkränzchen vereinte jung und alt zu froher Runde. Das junge Paar übernimmt das landwirtschaftliche Anwesen des Bräutigams in Steinburg.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.04.1969


Die ersten Minuten sind  beim Brand entscheidend
Technisierung und Motorisierung auch bei der Feuerwehr – Neues Feuerhaus und neuer Mannschaftswagen der FFW eingeweiht
Au vorm Wald.
Der 20. 4. 1969 wird in der Chronik der FFW Au vorm Wald vermerkt bleiben, denn an diesem Tage erhielt ihr neues Löschgerätehaus und der neue Mannschaftswagen den Segen der Kirche. Viele Ehrengäste und Gäste freuten sich mit den Feuerwehrmännern, deren großer Wunsch nun in Erfüllung ging. Stattlich war der Kirchenzug, der sich im Hof der Gaststätte Max Wagner formierte. Eine Musikkapelle und die Vereinsfahne an der Spitze, zogen Bürgermeister Alfons Berger, seine Gemeinderäte und der Landkreischef in der Mitte, die Wehrmänner der FFW Au vorm Wald und Steinburg, Mitglieder des Roten Kreuzes und zum Schluß die Bürger von Au vorm Wald zur Schloßkapelle. Den Gottesdienst zelebrierte Pater Johannes. Ein schönes Erlebnis, andächtige Männerstimmen bei den Gebeten des Wortgottesdienstes. Hervorragend die Auslegung des Evangeliums vom „Guten Hirten“. Die Worte waren so richtig für Männer gesprochen, die sich dem Dienste am Nächsten und seinem Hab und Gut verschrieben haben. Der Priester sagte: „Jesus hätte heute bestimmt ein anderes Bild genommen, nicht das vom „Guten Hirten“. Der Herr ist für den Feuerwehrmann das Beispiel des Einsatzes, wenn es sein muß, auch unter Einsatz des Lebens. In der Eucharistie sollten wir beten um den Mut und die Treue, die der Herr für die Seinen gehabt hat.“
Nach dem Gottesdienst erhielten das neue Feuerhaus und der Mannschaftswagen den Segen der Kirche. Am Ehrenmal wurde dann der verstorbenen, gefallenen und vermißten Mitglieder gedacht.
Beim Festekt im Vereinslokal konnte Bürgermeister Alfons Berger Landrat Hafner, Pfarrer Ruß, Pater Johannes, KM Stefan Müllbauer, Kreisrat Alfred Müller, die Gemeinderäte und die Kommandanten und Wehrmänner der FFW Au vorm Wald und Steinburg begrüßen. Ein besonderer Gruß galt auch Oberkommandant Max Schötz sen.
KBI Mühlbauer gratulierte der kleinen Wehr zu ihrem großen Tag. Die Wehr hat nun ein neues Haus und auch einen neuen Wagen. Wir wissen alle, daß sich in den letzten Jahren im Feuerlöschwesen etwas getan hat, daß sich auch bei den Feuerwehren die Technisierung und Motorisierung eingestellt hat. Es ist eben notwendig, daß ein Fahrzeug Mannschaft und Löschgeräte schnellstens an den Brandplatz bringt, denn die Brandbekämpfung in den ersten Minuten ist entscheidend für das Ausmaß des Schadens. Hier kann noch viel gerettet werden. Ebenso wichtig wie Geräte und Ausrüstung ist aber auch die Ausbildung, hier können sich die Feuerwehr des Landkreises Bogen sehen lassen. Es gibt nämlich 177 Löschgruppen mit dem Leistungsabzeichen in Bronze, 35 Gruppen in Silber, 15 Gruppen mit der Zwischenprüfung für das Abzeichen in Gold und zwei Löschgruppen haben schon das Leistungsabzeichen in Gold. Gott sei Dank gibt es noch Feuerwehrgeist im Landkreis Bogen. Glaube und Heimattreue sind noch bei den Feuerwehrmännern zu finden. Die Zentralisierung lehnte er für die Feuerwehr ab, denn nur die Ortsfeuerwehr kann die Einsatzgrenze von 10 Minuten halten. Bei den großen Leistungen der Kommunen dürfen aber auch die Leistungen der Wehrmänner nicht vergessen werden. Die im Jahre 1968 ausgebrochenen zwölf Brände haben einen Gesamtschaden von 300 000 DM verursacht. Ohne tatkräftiges Eingreifen der Feuerwehren würde der Schaden sich oft vervielfachen.
Landrat Hafner zeigte, daß es mit seiner Gesundheit schon wieder gut bestellt ist, was alle Anwesenden mit Freude und Genugtuung feststellten. Die Freiwilligen Feuerwehren nannte er Mitstreiter im Aufbau des Landkreises. Die Güte eines Vereins, einer Gemeinde, eines Landkreises hängt viel von der Freiwilligkeit seiner Mitglieder ab. Der Landrat dankte auch dem neuen KBI für die Übernahme des Amtes. Auf die Zentralisierung eingehend, vertrat Landrat Hafner ebenfalls die Ansicht, daß sie bei den Feuerwehren nicht angesetzt werden soll. Die Demokratie soll ja von unten nach oben wachsen, nicht umgekehrt. Müßte man Ehrenämter normal bezahlen, würden Millionenbeträge benötigt werden. Die Feuerwehren haben Staats- und Gemeindeaufgaben zu erfüllen. Sie rnüssen für Sicherheit sorgen und wo Sicherheit ist, da ist auch Frieden und Zufriedenheit. Die um sich greifende Ich-Sucht müsse abgeschafft werden, wenn wir als freie Bürger eines Staates leben wollen. Auch hier gebe jeder Feuerwehrmann ein gutes Beispiel. Die Bevölkerung und der Staat müssen darum hinter diesen Männern stehen. Wer die Heimat liebt, leistet auch etwas für sie.
Worte des Dankes sprachen anschließend der Vorstand der FFW Au vorm Wald, Max Wagner, und Bürgermeister Alfons Berger. Mit der Schlüsselübergabe des Bürgermeisters an Kommandant Hans Breu und mit einer kurzen Ansprache desselben endete der offizielle Teil. Hierbei erwähnte er, daß es alle seine Wehrmänner sehr freue, daß Altkommandant Alois Schötz sen. gerade diesen Tag erleben dürfte.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.04.1969


Jedes Feuerhaus ein Sieg gegen den Zentralismus
Au vorm Wald.
Stolz darf die Feuerwehr von Au vorm Wald auf ihr neues Feuerwehrhaus und den Mannschaftswagen sein, die am Sonntag ihrer Bestimmung übergeben wurden. Da gerade bei einem Brand die ersten Minuten entscheidend sind, ist die Feuerwehr am Orte immer die beste Wehr, die schnellste und sicherste. Darum ist auch jedes Feuerwehrhaus, jede neue Spritze in einem Dorf, jede gute Löschgruppe ein Sieg gegen den unsinnigen Zentralismus.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.04.1969


Sportverein hielt Generalversammlung
Hunderdorf. Am Samstag hatte die Vorstandschaft des Sportvereins zu einer Generalversammlung geladen, bei der ca. 100 Personen anwesend waren. Den Berichten war zu entnehmen, daß der Verein gut geführt wurde. Da der 1. Und 2. Vorsitzende aus Alters- und Gesundheitsgründen zurücktraten, war eine Neuwahl notwendig geworden. In einer harmonisch verlaufenen Abstimmung wurde der Vereinsgründer Hermann Maier zum 1. Vorstand und Otto Wurm als 2. Vorstand gewählt. Die übrigen Posten wurden von den den bisherigen bewährten Kräften ausgefüllt. Die Versammlung wählte einstimmig den seitherigen Vorstand Hugo Kvech und den bisherigen 2. Vorstand Franz Klar zu Ehrenmitgliedern. Nach dieser Generalversammlung blicken die Sportler des SV Hunderdorf getrost in die Zukunft und erwarten weiteren Aufschwung.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.04.1969


Heimatabend
Hunderdorf.
Am Samstag um 20 Uhr und am Sonntag um 15 Uhr findet im Pfarrheim ein Heimatabend statt, der vom Trachtenverein veranstaltet wird. Volkstänze, Musikstücke, Plattler und Gesangseinlagen werden dabei abwechseln. Die Veranstaltung am Sonntag ist hauptsächlich für Kinder und ältere Leute gedacht. Der Eintritt ist frei.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.04.1969


Politischer Frühschoppen der SPD in Windberg
Windberg
. Am Sonntag, 27. April, findet um 10 Uhr in der Gastwirtschaft Deschl in Windberg ein politischer Frühschoppen der SPD statt. Bei dem der Bundestagskandidat Otto Wittmann aus Straubing über ein gerade für die Einwohnerschaft Windbergs aktuelles Thema sprechen und den Teilnehmern auch Gelegenheit gegeben sein wird, zu den bereits in der Presse behandelten Problemen sich zu äußern.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.04.1969


Neuwahl der Kreisvorstandschaft des Roten Kreuzes
Steinburg.
Am Sonntag findet im Brauereigasthof Berger in Steinburg die Hauptversammlung des Rotkreuz-Kreisverbandes Bogen statt. Bei dieser Veranstaltung, die alle vier Jahre abgehalten wird, erfolgt auch die Neuwahl der gesamten Vorstandschaft des BRK-Kreisverbandes Bogen. Folgende Tagesordnung ist vorgesehen: 9 Uhr gemeinsamer Gottesdienst im Berger-Saal, zelebriert von H. Pfarrer Ruß, Hunderdorf; 10 Uhr Begrüßung durch den ersten Kreisvorsitzenden Landrat Xaver Hafner, Totenehrung, Bericht der Kreisvorstandschaft, Entlastung der Vorstandschaft, Neuwahlen, Festansprache des Landrats mit Ehrungen verdienter Mitglieder.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.04.1969


Wieder Sprachheilkurs des Caritasverbandes
Windberg.
Der Caritasverband Regensburg veranstaltet in den Pfingstferien (26. 5. bis 4. 6.) wieder einen Sprachheilkurs im Jugendheim des Klosters Windberg bei Bogen. Kursleiter ist Professor Oskar Fitz, Wien; Ihm steht ein Team von Fachkräften zur Seite. Teilnehmen können Knaben ab dem 10. Lebensjahr und Jugendliche bei denen eine Sprechbehinderung durch Stottern vorliegt. Die Gesamtkosten für Unterkunft, Verpflegung und heilpädagogische Behandlung betragen 140 DM. Nähere Hinweise über Aufnahme, Kostenregelung usw. erteilt der Caritasverband für die Diözese Regensburg, Referat Sprachheilkurse. Rasche Anmeldung ist notwendig, da die Aufnahmemöglichkeit begrenzt ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.04.1969


SPD-Frühschoppen im Gasthaus Amann
Windberg.
Wie bereits angekündigt, findet am Sonntag um 10 Uhr in Windberg ein politischer Frühschoppen der SPD statt, bei dem der Bundestagskandidat Otto Wittmann aus Straubing zu den bereits in der Presse diskutierten Problemen des Orts Stellung nimmt. Versammlungslokal ist nicht die Gastwirtschaft Deschl, sondern das Gasthaus Amann. Die Bevölkerung wird ersucht, hiervon Kenntnis zu nehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.04.1969


Tag der offenen Tür im Kloster Windberg
Windberg.
Am Nachmittag des 1. Mai (14 bis 17 Uhr) ist im Kloster Windberg ein Tag der offenen Tür. Jeder kann das Kloster, in das man sonst nicht so leicht hineinkommt, und vor allem auch die Kirche, deren großartige Renovierung kurz vor dem Abschluß steht, unter fachmännischer Führung besichtigen und sich mit den Patres unterhalten.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1969


Aufstellung der eingereichten Baugesuche
… Söldner Josef, Wegern, Gde, Steinburg, Anbau des Wohnhauses … Hartl Otto, Meidendorf, Gde. Windberg, Einbau einer Ölfeuerungsanlage … Hofmeister Xaver, Lintach, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Doppelgarage, Rübenkeller und Abstellräumen, Bogner Jakob, Sollach, Gde. Hunderdorf, Anbau einer Mähdreschergarage … Fuchs Alois, Gaishausen, Neubau eines Rübenlagers …
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1969


Kammerer Ruß:
„Barmherzigkeit wird von Gott am höchsten gewertet“
Hauptversammlung des Rotkreuz-Kreisverbandes Bogen in voller Einmütgkeit und Harmonie – Landrat Hafner wieder 1. Kreisvorsitzender, Frauenfacharzt Dr. Gröger neuer Chefarzt des BRK-Kreisverbandes Bogen – Ehrungen für verdiente Mitglieder und langjährige Dienstzeit
Bogen/Steinburg. „Rotkreuzdienst ist Gottesdienst im Dienst der Nächstenliebe, ist Dienst an Volk und Vaterland. Schließen wir die Reihen, legen wir Hand ans Werk. Dann wird Gott uns weiterhelfen.“ Dies sagte der bisherige und einstimmig wiedergewählte 1. Vorsitzende des Rotkreuz-Kreisverbandes Bogen, Landrat Xaver Hafner, in seiner großangelegten Festrede im Rahmen der alle vier Jahre stattfindenden Hauptversammlung am vergangenen Sonntag in der Brauereigaststätte Berger in Steinburg. Der etwa 500 Personen fassende Saal war zum Brechen voll, als Kammerer Ruß, Hunderdorf, einzog, um zusammen mit den Rotkreuzmitgliedern und Ehrengästen aus dem ganzen Landkreis das hl. Opfer zu feiern. Der Gottesdienst wurde durch die Waldlermesse, hervorragend gesungen von Männern der Bergwachtabteilung Bogen, festlich umrahmt. Oberlehrer Kammermeier leitete mit Umsicht und Einfühlungsvermögen den schon weit über den Landkreis Bogen hinaus bekanntgewordenen Männerchor.
Mit der Wahl des Brigadearztes der Brigade Bogen, Oberfeldamt Dr. Grassinger, in die Vorstandschaft wurde die zeitweise unterbrochene ärztliche Verbindung zwischen dem

Für besondere Verdienste mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet

Bundeswehrstandort Bogen und dem Rot-Kreuz-Kreisverband Bogen wieder hergestellt. Mit der Ehrung der in den letzten vier Jahren verstorbenen Rotkreuzmitglieder leitete Landrat Hafner die Hauptversammlung ein. Otto Bielmeier spielte auf seiner Zither das Lied vom „Guten Kameraden“ (er begleitete auch die Waldlermesse), während Landrat Hafner die Namen der Verstorbenen bekanntgab: Josef Raschauer, Ehrenvorsitzender und Geschäftsführer, Hans Puls, stellv. Kreisvorsitzender, die Schwesternhelferinnen Maria Hafner, Breitenweinzier und Berta Kaufmann, RK-Helferin Edith Klar, Hunderdorf, Gruppenführer Josef Kadi, Pürgl, die Helfer Ludwig Rothammer, Pfelling, Josef Santl, Loitzendorf, Josef Stadler, Oberhof, Josef Haberer, Wiesenfelden, Jakob Schätz, St. Englmar, Michael Schroll, St. Englmar, und Bergwachthelfer Otto Räß, Ratzing.
Rechenschaftsbericht der Abteilungen
Den Rechenschaftsbericht der Gliederungen gab in zusammengefaßter Form anstelle der verantwortlichen Leiter und Referenten, Kreisgeschäftsführer Rudi Nowak. Das Rote Kreuz als Körperschaft des öffentlichen Rechts, als verantwortliche Organisation des Rettungsdienstes sowie als Spitzenorganisation der Freien Wohlfahrtspflege, mußte sich in den letzten Jahren auf eine Reihe neuer Aufgaben umstellen und darüber hinaus die bestehenden Einrichtungen entsprechend den Bedürfnissen verbessern und erweitern. Der BRK-Kreisverband Bogen habe sich in den vergangenen Jahrzehnten bemüht, diese Voraussetzung sowohl in personeller als auch in materieller Hinsicht zu schaffen. So zähle heute der KV Bogen 467 Kolonnenmänner, 275 Bereitschaftshelferinnen, 20 Frauen im Arbeitskreis, 39 Bergwachtmänner, 136 aktive Wasserwachtmitglieder, 37 Burschen und Mädchen in Jugend-Rotkreuzgruppen und 1 849 Jugendrotkreuzmitglieder in Klassengemeinschaften. Als Förderer gehören dem BRK-Kreisverband Bogen nicht weniger als 3 898 Personen an, dazu als korporative Mitglieder der Landkreis und 42

Sie erhielten Urkunden und Borten für langjährige Dienstzeit

Gemeinden. Die aktiven Helferinnen seien in 40 Ortsverbänden zusammen- geschlossen, diese wiederum in acht Kolonnen, denen bewährte Kolonnenführer, die zugleich als Ausbilder tätig sind. vorstehen. Nowak erwähnte ihre Einsätze bei Wallfahrten, Glücks-häfen, Krankentransporten, Volksfesten und sonstigen Veranstaltungen, wie Sport usw. und bezifferte ihre Dienstleistung allein in diesem Bereich auf 18 218 Stunden. Diese Zahl beziehe sich allein auf die männlichen Helfer. Die Helferinnen in den Frauenbereitschaften waren überwiegend bei Sanitäts-, Pflege- und Sozialeinsätzen tätig und erbrachten ebenfalls 19 700 Stunden ihrer Freizeit.
Die Bergwacht als jüngstes Kind des Kreisverbandes war nicht minder aktiv und leistete im Sportzentrum St. Englmar 395mal Erste-Hilfe. 146 Unfallverletzte wurden von der Bergwacht selbst mit dem Krankenwagen in die Krankenhäuser gebracht. Die Wasserwacht im BRK umfaßt die vier Ortsgruppen Bogen-Haibach,. Mitterfels und Schwarzach. Diese vier Gruppen haben in 41 Lehrgängen 342 Grundscheine (davon 95 für Bundeswehrangehörige), 150 Leistungsscheine (davon 67 für Bundeswehrangehörige), 1 025 Freischwimmerzeugnisse (davon 176 für Bundeswehrangehörige), 492 Fahrtenschwimmerzeugnisse und 201 Leistungsschwimmerzeugnisse ausgegeben. Im Rettungsdienst an den geschlossenen und offenen Gewässern leisteten sie 26 454 freiwillige Wachstunden, drei Rettungen aus dem Wasser, 66 Hilfeleistungen im Wasser und 545 Hilfeleistungen am Lande.
Das Jugendrotkreuz, welches aus 88 Schülergemeinschaften und drei Jugendgruppen besteht, sei ebenfalls sehr rührig und voll guten Willens, 16 Erste-Hilfe-Kurse wurden für die Jugend gehalten. 20 000 Ballone gestartet und auf Grund der zurückgekommenen Antwortkarten viele Kontakte mit der Jugend der Welt geknüpft.
Sehr ausführlich beschäftigte sich der Kreisgeschäftsführer mit dem Krankentransportwesen. Bei den Krankentransportstellen Bogen und Schwarzach stehen vier Krankenwagen mit moderner Ausrüstung Tag und Nacht zur Verfügung. Neben drei hauptamtlichen und einem nebenamtlichen Fahrer seien besonders an den Wochenenden eine ganze Reihe gut ausgebildeter Helferinnen und Helfer aus den Ortsverbänden im Krankentransport eingesetzt. So wurden vom 1. 1. 1965 bis 31. Dezember 1968 8 298 Krankentransporte durchgeführt und dabei eine Strecke von 375 725 km zurückgelegt.
Die Breitenausbildung nahm ebenfalls einen großen Raum in der Rotkreuzarbeit ein. In 158 Erstehilfe-Lehrgängen wurden 3 058 Personen, in drei Sanitätslehrgängen 61 Personen, in zwei Hsl. Krankenpflegekursen, 42 Personen in einem Lehrgang für „Genfer Konventionen“, 31 Personen und in einem Gruppenführer- und Fernmeldekurs 46 Personen ausgebildet. 12 Ausbilder stehen für diese Tätigkeit in ununterbrochenem Einsatz. Mit 7 710 ausgebildeten Personen am 31. 12. 1968 stehe der BRK-Kreisverband Bogen in der Ausbildungstätigkeit in Bayern mit an der Spitze. Die Hilfe des Roten Kreuzes erwarte sich die Bevölkerung besonders im Katastrophenfall. Das Unfallhilfsstellengesetz sei auf 38 Unfallhilfs- und Meldestellen erweitert worden, wertvolle Gerätschaften wie Sozial- und Pflegeeinheiten könnten angeschafft werden und in mehreren Übungen der Umgang mit der gesamten Katastrophenreserve erlernt. Der Redner ging auch noch auf den Blutspendedienst, die

Sie erhielten die RK-Ehrennadel in Gold

Fürsorgearbeit, die Kinder- und Mütterverschickung, die Altenbetreuungen und die Anschaffung der Funkgeräte ein. Abschließend dankte der Kreisgeschäftsführer allen, die mitgeholfen haben, das große Werk des Roten Kreuzes in die Tat umzusetzen. Diese Mithilfe aller erbat sich der Sprecher auch für die weitere Zukunft. Das Rote Kreuz sei allezeit bereit.
Kreisoberamtmann Felix Dachauer wartete anschließend mit einem wohlfundierten Finanzbericht für die letzten vier Jahre auf.
Nach der Entlastung der Kreisvorstandschaft begab sich Landrat Hafner auf die Rednertribüne. Der Landrat ging davon aus, daß kein Staat existieren könne, wenn es nicht viele freiwillige Helfer in allen Bereichen gäbe. Dank der Ausdauer und der Zähigkeit einer kleinen Gruppe aufbaufreudiger Mitarbeiter sei es gelungen. die Selbständigkeit des BRK-Kreisverbandes Bogen zu erhalten. Wenn heute der KV Bogen zu den aktivsten im bayerischen Lande zähle. dann sei das das besondere Ver dienst der Männer und Frauen, die nun schon 20 Jahre und mehr ihre Kraft, Gesundheit und Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit stellen, führte der Landrat aus. Uns bleibe es vorbehalten. die Hilfsgesellschaft des Roten Kreuzes aus einer von Herzen kommenden Hingabe fortzusetzen und weiter auszubauen, denn nur mit Liebe und Hingabe kann man die Welt erobern und Frieden stiften. Mit dem Dank an alle Mitarbeiter im ganzen Landkreis und mit der herzlichen Bitte, auch in Zukunft dem Roten Kreuz, dem man sich mit Leib und Seele verschrieben hat. treu zu bleiben, leitete Landrat Hafner über zur Ehrung verdienter Mitglieder und zur Aushändigung von Ehrenurkunden für langjährige Mitgliedschaft.
Zahlreiche Mitglieder geehrt
Die goldene Ehrennadel für besondere Verdienste: Hauptlehrer Hans Hofmann, Bogen, BRK-Schatzmeister Felix Dachauer, Bogen, BRK-Kreisgeschäftsführer Rudi Nowak, Bogen. Die silberne Ehrennadel: Ludwig Gruber, Oberaltaich, Alex Helmel, Oberaltaich, Max Sonnleitner, Oberaltaich, Centa Eidenschink, Oberaltaich, Manfred Bergler, Schwarzach, Ludwig Hafner, Breitenweinzier, Willi Herrmann, Bogen, Centa Nowak, Bogen, und Fanny Bösche, Saulburg.
Auszeichnungsborten und Urkunden für langjährige Dienstzeiten erhielten: 30 Jahre Hans Stieglbauer, Oberaltaich; — 20 Jahre Rupert Niedermeier, Oberaltaich; — 20 Jahre Gertrud Grötzner, Bogen; — 15 Jahre Johann Herrmann, Bogen, Max Zankl, Wiesenfelden, Josef Hecht, Wiesenfelden, Xaver Binder, Wiesenfelden, Ludwig Bornschlegl, Adolf Stahl, Eduard Stahl, Alois Menauer, Fritz. Menauer, Josef Biendl, alle Rattiszell, Heinrich Lobmeier und Siegfried Wagner, Neukirchen, – 10 Jahre: Lotte Spetz, Hötzelsdorf, Centa Nowak, Bogen, Andreas Feldmeier sen., Günther Thost, Otto Paukner, Max Sonnleitner. alle Oberaltaich. — 5 Jahre: Edith Greipl, Bogen, Berta Unger, Zizenzell, Emmi Niedermeter, Maria Pruski, Christl Feldmeier, Jutta Bonkowsky, Andi Feldmeier, Hans Prechtl, Josef Meier, Michael Probst, Rupert Niedermeier jun., Ludwig Röckl, Franz Geuth, Siegfried Falk, Werner Schmid, Max Hermann, alle Oberaltaich, und Ingeborg Baumann, Bogen.
Ehrenurkunden für „besondere Verdienste um das Rote Kreuz erhielten: Kreisaparkasse Bogen (Direktor Lampelzammer); Kreiskrankenhaus Bogen (Verwalter R. Niederrmeier); Pionierbataillon 4 (OTL Zickert); Landkrankenkasse Bogen (O.-Amtmann Well); Hauptmabb Karl Rauhut sowie die Wasserwachtabteilung Bogen (Abt.-Leiter Janker) und die Bergwach-abteilung (H. Lobmeier).
Die Neuwahl der Kreisvorstandschaft ging flott über die Bühne, nachdem diese vom „vorbereitenden Ausschuß“ (Dachauer, Niedermeier, Nowak, Lobmeier) hervorragend vorbereitet wurde.
Einstimmig wurden folgende Persönlichkeiten in die Kreisvorstandschaft gewählt: 1. Vorsitzender: Landrat Xaver Hafner, Bogen; Stellvertreter und Justitiar: Oberregierungrat Pösl, Bogen; BRK-Chefarzt; Dr. Gerald Gröger, Bogen; Schatzmeister; O.-Amtmann Dachauer, Bogen; Stellv. Schatzmeister: Sparkassendirektor Josef Lampelzammer, Bogen; Kreiskolonnenführer: Kornel Klar, Hunderdorf; Sanitätsdienstleiterin: Gertrud Grötzner, Bogen; Sozialdienstleiterin: Martha Hofmann, Hunderdorf; Leiter der Jugendarbeit: Hauptlehrer Hans Hofmann, Bogen; Kassenprüfer: O-Amtmann Sepp Deschl, Bogen, und Reg,-Amtmann Anton Heitzer, Bogen. Weitere Vorstandsmitglieder: Oberfeldarzt Grassinger, Bogen; H. Pfarrer Albersdörfer, Pfelling; die Bürgermeister Neueder, Bogen, und Leibl, Wiesenfelden, Zahnarzt Alois Puls, Schwarzach; Dr. Sauckel, Bogen; Oberlehrer Josef Illner, Oberwinkling; Kreisinspektor Rupert Niedermeier, Oberaltaich; Werkmeister Max Sonnleitner, Oberaltaich; Willi Herrmann, Bogen; Centa Bösche, Saulburg; Oberlehrerin Hiendl, Mitterfels; Fritz Achatz, Schwarzach, Ludwig Bauer, Bernried; sowie Heinrich Lobmeier und August Janker als Leiter der Bergwacht und Wasserwacht.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1969


Entwässerungssatzung und Haushaltsplan liegen auf
Windberg.
Die vom Gemeinderat erstellte Entwässerungssatzung für die öffentliche Entwässerungseinrichtung liegt eine Woche lang, vorn 1. bis 7. Mai 1969 in der Gemeindekanzlei öffentlich auf. Ebenso liegt die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1969 für die Gemeinde Windberg eine Woche lang vom 1. 5. 1969 bis 7. 5. 1969 zur Einsichtnahme auf. Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1969


Prozession nach Hl. Kreuz
Windberg.
Sämtliche Vereine der Gemeinde Windberg werden gebeten, mit ihren Fahnen sich an der Prozession am Sonntagnachmittag in Hl. Kreuz zu beteiligen. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sollen in Uniform teilnehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1969


Windberg. (Geld gibts) Die Sozialhilfe, Pflegegelder und Pflegekindergelder werden am Donnerstag (1. Mai) vormittags zwischen 8 und 9 Uhr ausgezahlt. Nachmittags ist die Gemeindekanzlei geschlossen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1969


RK -Dienstabend
Meidendorf.
Für die Gruppe Meidendorf findet ab sofort der RK-Dienstabend jeweils am ersten Freitag im Monat statt. Am Freitag treffen sich alle aktiven Mitglieder zu einer wichtigen Versammlung in der Gaststätte Huber. Um vollzähliges Erscheinen wird gebeten.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1969


So nimm denn meine Hände
Ehrn-Unterwachsenberg.
Am Samstag schlossen das Brautpaar Anton Breu von Unterwachsenberg und Waltraud Attenberger von Untermühlbach den Bund fürs Leben_ Die kirchliche Trauung fand in der Pfarrkirche -zu Neukirchen statt, wo Pater Englmar während der Hochzeitsmesse das Sakrament der Ehe spendete. Der Männerchor des Bayerwald- und Heimatvereins Neukirchen unter Leitung von Oberlehrer Alfred Müller verschönte den Gottesdienst mit der „Waldermesse“. An der Zither saß der kleine Hermann Schedlbauer, der den Chor auf der Zither meisterlich begleitete. Die weltliche Feier fand in der Gastwirtschaft Karl Solcher in Ehrn statt, wo viele Gäste dem jungen Paar Glück und Segen für die gemeinsame Zukunft wünschten. Hochzeitslader Bertl Altschäffl und die hervorragend spielenden „Waldlerbuam“ aus Bernried sorgten für gute Unterhaltung. Das jungvermählte Paar übernimmt das landwirtschaftliche Anwesen des Bräutigams in Unterwachsenberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1969


Wurde das Amtsblatt Bogen zweckentfremdet?
Scharfe Angriffe gegen das Landtatsamt beim Politischen Frühschoppen in Windberg
Windberg.
Es war vorauszusehen und lag in der Natur der Sache, daß  Politische Frühschoppen, den der Kreisverband der SPD am Sonntagvormittag im Gasthaus Amann in Windberg veranstaltete, und bei dem der Bundestagskandidat Otto Wittmann, Stadtrat aus Straubing, sprach, zahlreiche Besucher anlocken müßte, nachdem dessen Ausführungen in einer Versammlung in Windberg den heftigen Widerspruch der Landkreisverwaltung hervorgerufen hatte, die sich nicht gerne in Toleranz übt und jeder anderen Meinung sofort widerspricht.
In dem vom Kreisvorsitzenden Gewerbeoberlehrer Ing. Peter Groeben eröffneten und auch geleiteten Frühschoppen legte Bundestagskandidat Otto Wittmann in kurzen Umrissen die politische Lage im Bundesgebiet und die Erfolgspolitik der Großen Koalition unter Herausstellung der Leistungen der sozialdemokratischen Minister innerhalb dieser Koalition dar, streifte die Außenpolitik, die Wirtschaftspolitik, die Lage der Landwirtschaft, die Schaffung von Nebenerwerbsbetrieben, die Ferien auf dem Bauernhof, die Unterstützung des Fremdenverkehrs in industriearmen Gegenden usw., wobei er abschließend auf die oftmals vorhandene Diskrepanz zwischen dem Wollen in Bonn und dem Durchführen in München hinwies, und wörtlich sagte: „Eine Hoffnung Niederbayerns bedeutet es auch, daß im Bayerischen Wirtschaftsministerium endlich Folgerungen gezogen werden und daß eingesehen wird, daß die bisherigen Förderungsmaßnahmen, insbesondere im ostbayerischen Raum, also im Grenzland, nicht den erwarteten Anschluß an die Lebens- und Wirtschaftsverhältnisse des bayerischen Durchschnitts herbeiführen konnten. Die im Gange befindliche Überprüfung der bisherigen Förderungsmaßnahmen und die Erarbeitung eines neuen regionalen Förderungsprogrammes waren längst fällig. Die Bayerische Staatsregierung wird deshalb aufgefordert, dabei konstruktiv mitzuarbeiten und sich nicht aus verletzter Eitelkeit, oder gar aus parteitaktischen Gesichtspunkten auf bloßes Räsonieren zu beschränken, wie es besonders bei den bekannten Wochenend- und Sonntagsreden des bayerischen Staatsministers für Wirtschaft und Verkehr den Anschein hat.“
In der Diskussion wurden — mit einer Ausnahme, die das Problem der Lohnfortzahlung für Arbeiter betraf — die in den Ausführungen Wittmanns angeschnittenen Gesichts-punkte der Bundespolitik nicht oder kaum berührt; denn man handelte hier nach dem Gesichtspunkt „Das Hemd liegt mir näher als der Rock!“ und „in medias res“, daß heißt, man stieg gleich „mitten in die Dinge“ hinein, und berührte das, was „auf den Nägeln brennt“, und das schon bei der damaligen Versammlung zur Sprache kam, nämlich in erster Linie die Gemeindeverbindungsstraße nach Obermühlbach und auch die sonstige stiefmütterliche Behandlung der Gemeinde Windberg durch Landkreis und Landratsamt. Interessant war auch eine Anfrage aus der Versammlung, bei der sich Otto Wittmann allerdings außerstande sah, sie zu beantworten. Sie betraf die angeblich geplante Ansiedlung eines metallverarbeitenden Betriebes im Raume Steinburg, gegen die allerdings andere Betriebe aus lohnpolitischen Gründen Sturm laufen würden.
Als dann auch noch der Kreistag und damit auch die sozialdemokratischen Kreistagsmitglieder, wegen der Straßenbaupolitik im Landkreis angegriffen ‚wurden, sah sich Kreisrat Willi Scheitler veranlaßt, in die Diskussion einzugreifen und über verschiedene strittige Probleme Auskunft zu gehen. Er gab vor allem das seiner Verwunderung darüber Ausdruck daß das Landratsamtes zur Publizierung der Gegenargumente hinsichtlich der Behauptungen in der ersten SPD-Versammlung in Windberg einen Sonderdruck des „Amtsblattes“anfertigen ließ, wobei er bezweifelte, daß gerade dies Sinn und Zweck eines Amtsblattes sei, das immerhin mit Steuergeldern der Landkreisbewohner gedruckt wurde und nur amtlichen Verlautbarungen zu dienen hätte. Er nannte dieses Vorgehen eine Zweckentfremdung und kam denn des weiteren auf die einzelnen Punkte der sogenannten Erwiderung zu sprechen, die er dabei noch Punkt um Punkt widerlegte. Hinsichtlich des Schlußabsatzes der „Erwiderung“, daß es nur 1 Prozent der Windberger Bevölkerung sei, die die Angriffe gegen das Landratsamt unterstütze, drückte er berechtigte Zweifel aus, die dann auch, durch ein Gemeinderatsmitglied unterstützt wurden, der namens des Gemeinderates erklärte, daß der gesamte Gemeinderat hundertprozentig hinter den damaligen Ausführungen innerhalb der Versammlung stünde, was eine Abstimmung im Gemeinderat ergeben hätte. Ähnlich würde bestimmt auch eine Abstimmung unter der Einwohnerschaft Windbergs ausgehen.
In seinem Schlußwort betonte Otto Wittmann — und er wurde auch vom Kreisvorsitzenden Peter Groeben darin unterstützt, daß sich nun einmal die Mandatsträger der Gegenseite damit abfinden müßten, daß man auch im Landkreis Bogen nicht mehr gewillt sei, das stillschweigend hinzunehmen, was man der Bevölkerung bisher vorgesetzt habe. Man würde auch hier langsam wach und wenn man von seiten des Landratsamtes jedesmal in einem Sonderdruck des Amtsblattes erwidern wolle, so hätte das Amt bis zu den Wahlen im November bestimmt noch oftmals dazu Gelegenheit, wobei aber von vornherein betont werden müsse, daß auch durch sogenannte „Widerlegungen“, die nicht einmal der Wahrheit entsprechen, vorherige Behauptungen nicht aus der Welt zu schaffen seien, um so weniger, wenn diese den Kern der Wahrheit träfen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1969


Trachtler erfreuten die Zuschauer
Hunderdorf.
Mit einem großartigen Programm überraschte der Heimat- und Volkstrachtenverein seine Freunde am Samstag und Sonntag. Sigi Wölf1 hatte die Tanz- und Plattlergruppen gut vorbereitet. Vorstand Sacher fungierte als Ansager. Die Kindergruppe zeigte mit der „Linzer Polka“, dem „Spinnradl“ und der „Sternpolka“, daß sie nicht nur die Bühnenscheu verloren haben, sondern auch auf recht gefällige Art und Weise in ihren netten Trachten zu tanzen wissen. Gut gefiel auch die Volkstanzgruppe mit einem Rheinländer, der „Kreuzpol-la“ und der „Jägerpolka“ sowie der „Sonnenblume“. Auch die Plattlergruppe ist noch gut in Schwung. Sie tanzte den „Haushammer“ und den „Watschenplattler“. Die Arbeit im Nach-wuchs bestätigte nicht nur die Kindergruppe, auch die kleine Zitherspielerin Anna Bugl brachte mit ihren beiden Stücken eine recht, ansprechende Leistung. Das Gesangsduett Mühl-hauer-Dorfner wußte mit seinen alten Volksliedern die Zuschauer zu begeistern. Es muß noch erwähnt werden, daß die Hunderdorfer Trachtler in den letzten Jahren unter großen finanziellen Opfern ihre Trachten erneuert und der alten heimischen Tracht angegliedert haben. So war es für die mehr als zweihundert Zuschauer in beiden Veranstaltungen nicht nur ein Ohren-, sondern auch ein Augenschmaus, die schmucken Alt- und Jungtrachtler auf der Bühne zu sehen. Freundlicherweise hatte Pfarrer Ruß für beide Veranstaltungen das Jugendheim zur Verfügung gestellt, wobei es sich wieder zeigte, wie vielseitig sich dieses Heim verwenden läßt.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.04.1969

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